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Der Triumph des Sisyphus
Uri Avnery, 8.Oktober 2016
DAVID BEN GURION wurde nicht bei den
Großen der Nation auf dem nationalen
Friedhof in Jerusalem beerdigt,
sondern neben des Grabes seiner Frau
in Sdeh-Boker, der Negev Siedlung,
die er liebte. Simon Peres, sein
Schüler und Nachfolger wurde nicht
neben dem Grab seiner Frau in Ben
Shemen, dem Platz, den sie liebte,
beerdigt. Sondern bei den Großen der
Nation.
Das ist der ganze Unterschied.
ICH NAHM nicht an dem Gedöns teil,
das die Beerdigung begleitete. Alles
in allem war es ziemlich lächerlich.
Jeder, der einmal seine Hand
geschüttelt hat oder mit ihm ein
paar Worte wechselte, fühlte sich
verpflichtet, etwas über ihn in
aller Länge, zu schreiben und tiefe
Ansichten auszudrücken. Das meiste
war reiner Unsinn
Ich bin gern im TV. Aber diesmal
weigerte ich mich. Dutzende
Einladungen zum TV, dem Radio und
sonst noch was. Ich wünschte nur,
nicht mich dem Chor dort
anzuschließen.
Abgesehen von andern Dingen, gab es
dort auch das Paradox: Die Hunderte
von Lobreden, einschließlich
Dutzender, die aus dem Ausland
kamen, um den Mann des Friedens zu
loben, Doch das ganze Ereignis war
Propaganda für die
Netanjahu-Regierung, die Regierung
der Besatzung.
Die Sintflut von Artikeln über den
Entschlafenen erinnerte mich an die
alte, griechische Geschichte über
einen Haufen blinder Männer, die an
einem Elefanten vorbeikamen „der
Elefant ist wie ein Rohr“
berichtete der eine, der seinen
Rüssel hielt. Der Elefant ist rund
und scharf,“ sagte ein anderer, der
die Stoßzähne hielt. „Er ist wie ein
Teppich,“ sagte der eine, der das
Ohr hielt“ u.s.w.
Shimon Peres hatte viele Facetten.
Nur alle zusammen machen den
richtigen Mann, der nicht von einem
der Lobredner gesehen wurde. Fast
alle sagten und schrieben Quatsch.
Und alle ignorierten den wirklichen
Elefanten, der in der Mitte des
Raumes stand: die Besatzung.
ALS ER einen Schlaganfall bekam,
schrieb ich einen Artikel. Ich habe
mich entschlossen, diesen von neu zu
schreiben, mit mehreren Zusätzen,
von denen ich denke, dass sie
wichtig sind oder wenigstens
interessant. Es tut mir leid, dass
er ein bisschen lang wurde.
Shimon Peres war ein Genie. Ein
genialer Poseur.
Sein ganzes Leben lang hat er an
seinen öffentlichen Person
gearbeitet. Fast alle Lobrednern
ging es um dieses Image dieser
Person. Der wirkliche Mann wurde
beerdigt. Möge seine Seele in
Frieden ruhen. Der imaginierte Mann
wird noch generationen lang im
Gedächtnis bleiben. AN DER
Oberfläche gab es ein paar
Ähnlichkeiten zwischen ihm und mir.
Er war nur 39 Tage älter als ich. Er
kam einige Monate später als ich in
dieses Land, als wir beide 10 Jahre
alt waren. Ich wurde >>> |
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Israel strahlt seine Version der
Geschichte in einem satirischen
Video aus
- Juan Carlos Sanz/Jerusalem -
08.10.2016 - [...] Ein Video über
die Geschichte des Landes, das seit
Freitag auf der Facebook-Seite des
israelischen Außenministeriums
veröffentlicht wird, schlug Freitag
Nacht mit mehr als 300.000 Besuchern
Rekorde. "Willkommen im Heim des
jüdischen Volkes" ist der Titel
eines Clips, der in wenig mehr als
drei Minuten 3 Jahrtausende
durchgeht. "Ganz gleich, wer kommt
und an die Türe klopft, die Juden
sind in ihrem Heim, ihrem süßen
Heim, dem Land Israel während 3.000
Jahren geblieben", erläutert das
post des Ministeriums. Der Streifen
hat weithin zu Polemik geführt, mit
negativen und positiven Kommentaren
wie: "Es ist eine Erzählung der
Ignoranz, wir sind als Juden schon
eine Minderheit", "Ich bin
hingerissen. Es ist fantastisch. Es
zeigt die Geschichte auf eine
unterhaltsame und kreative Art."
oder absurde wie: "Stop dem
jüdischen Terrorismus gegen die
Römer." Alle drehen sich um diesen
merkwürdigen Gang durch die
Geschichte mit aufeinanderfolgenden
Wellen von Invasoren in ein
Territorium, das heute als Heiliges
Land bekannt ist.
Am Anfang wird ein Keramiktäfelchen
an der Tür einer typischen
israelischen Wohnung gezeigt: "Jakob
und Rachel, Land Israel", liest man
auf Englisch. Im Wohnzimmer
erscheint ein junges, modernes
jüdisches Paar – er ohne Kippa, sie
ohne die Perücke verheirateter
orthodoxer Frauen – mit einen Baby.
Jemand klopft an die Tür. "Es sind
zwei Hipster mit gepflegtem Bart",
sagt der Ehemann. "Wetten, dass sie
mir eine Encykopädie verkaufen
wollen? "Während er die Tontäfelchen
mit Keilschrift betrachtet, fragt er
sie: "Noch nichts von Wikipedia
gehört?" Es handelt sich um zwei mit
Schwertern bewaffnete Assyrer, die
das Haus in Besitz nehmen und die
Familie im Schlafzimmer einsperren.
"Na gut. Wir sind im Jahr 750 vor
Christus", versucht Jakob Rachel zu
beruhigen. "Noch 2.250 Jahre lang
werden wir hier keine Ruhe haben."
Babylonier von Nabukadnezar,
Mazedonier von Alexander dem Großen,
Römer ... >>>
EVERYONE
wants Jacob & Rachel's home in
Israel
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Palästina: Flüchtlingslager ohne
Recht auf medizinische Versorgung
- Antonietta Chiodo - Ich befinden
mich in einem Flüchtlingslager, das
1948 erbaut wurde, dem Al Amari Camp
in Palästina, vor den Toren der
Stadt Ramallah. Ich teile meinen
Alltag mit den Flüchtlingen und wie
sie wache auch ich jeden Morgen mit
dem Geruch des überall in den
Straßen umher liegenden Abfalls in
der Nase auf. Der wird täglich von
Kindern „benutzt“, um damit zu
spielen, bevor sie mit Besen
versuchen, ihn soweit wie möglich
vom Camp wegzufegen. Aber der Geruch
bleibt, säuerlich und Übel erregend,
zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Die Straßen sind eng und verbinden
weite Ansammlungen von Häusern,
zwischen Gassen die so klein sind,
dass in den Regenperioden das Wasser
bis zu den Knien reicht, was ein
nicht unerhebliches Problem vor
allem für die Kleinsten darstellt.
Die Bevölkerung ist komplett auf
sich alleine gestellt und nichts ist
umsonst, noch nicht einmal Strom
oder medizinische Versorgung. Es
drängt sich die Frage auf, warum die
von Vereinigungen gesammelten Gelder
und die Mittel der Europäischen
Gemeinschaft für Flüchtlinge, bereit
gestellt auch für das Internationale
Rote Kreuz, nie im Inneren dieser
Flüchtlingslager ankommen.
Allein in der Zone von Ramallah gibt
es 4 Flüchtlingslager mit einem
Durchschnitt von mindestens 300
Familien pro Camp. >>> |
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NEU -
IN DEUTSCHER ÜBERSETZUNG
ILAN PAPPE - WAS IST LOS MIT ISRAEL?
-
Die zehn Hauptmythen des Zionismus
Aus dem Englischen übersetzt von
Michael M. Schiffmann -
Lektorat: Dr. Ludwig Watzal
ISBN: 978-3-9817922-6-3
www.Cosmics-Verlag.de
Vorwort - Jeder Versuch zur
Lösung eines Konflikts muss sich zu
allererst mit dessen Kern
auseinandersetzen und dieser Kern
findet sich meistens in seiner
Geschichte. Eine verfälschte oder
manipulierte Geschichte erklärt oft
gut, warum ein Konflikt nicht
beendet wurde, während eine
wahrhaftige, umfassende Betrachtung
der Vergangenheit zu einem
dauerhaften Frieden und einer
bleibenden Lösung beitragen kann.
Wie die Untersuchung des Falls
Israel/Palästina zeigt, kann eine
falsch verstandene Geschichte der
jüngeren oder ferneren Vergangenheit
sogar noch direkteren Schaden
anrichten: Sie kann die
Unterdrückung, Kolonisierung und
Besatzung von heute rechtfertigen.
Es überrascht nicht, dass in solchen
Fällen auch die Gegenwart verfälscht
wird, ist sie doch Teil der
Geschichte, deren Vergangenheit
bereits entstellt wurde. Diese
Täuschungen über Vergangenheit und
Gegenwart verhindern das Verständnis
des fraglichen Konfliktes, erlauben
eine Manipulation der Fakten und
richten sich gegen die Interessen
all jener, die Opfer des Konfliktes
sind.
Die Tatsache, dass die israelische
und zionistische Version der
Geschichte des umstrittenen Landes
in Deutschland weitgehend akzeptiert
wird, basiert auf einer ganzen
Ansammlung von Mythen, die alle
darin münden, das moralische Recht
und das ethische Verhalten der
Palästinenser ins Zwielicht zu
rücken, was allerdings jede Chance
auf einen zukünftigen gerechten
Frieden enorm verringert. Dass dies
funktioniert, liegt daran, dass
diese Mythen von den
Mainstreammedien und politischen
Eliten in Deutschland – wie im
Westen überhaupt – als die Wahrheit
akzeptiert werden. Damit dienen sie
dann der Rechtfertigung des
israelischen Handelns, aber noch
viel mehr der Weigerung
Deutschlands, sich auf sinnvolle Art
in diesem Konflikt zu engagieren.
Und sie erlauben der deutschen
Regierung außerdem, das israelische
Militär ohne große moralische
Skrupel mit immer neuen Waffen und
sonstigem Zubehör aufzurüsten.
Das vorliegende Buch zerlegt seine
im Titel -
mehr lesen Sie, wenn sie das
Buch kaufen >>> |
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Besatzung: Israelischer Minister
ruft dazu auf, sich für die Annexion
des Westjordanlands zu opfern
- 7-
10- 2016 - Der israelische
Unterrichtsminister Naftali Bennett
sagt, die Israelis müssten Opfer
bringen, um das ganze Westjordanland
zu annektieren.
Wie
ihn die israelische Tageszeitung
Ha'aretz zitiert, versicherte
Bennett gestern (Donnerstag): "Der
Traum ist, dass Judäa und Samaria
Teil [...] Israels ist. Wir müssen
heute handeln und müssen unser Leben
geben. Wir können (uns) nicht
weiterhin das Land von Israel als
taktisches Ziel und einen
palästinensischen Staat als
strategisches Ziel setzen".
Nach
seinem Urteil habe das israelische
Regime nicht das Recht "seine
Territorien" zu teilen. "Nicht mit
Worten, nicht mit Aktionen, nicht
mit stillschweigender Zustimmung,
nicht mit Entschuldigungen [...]",
betonte er.
Der
Minister hat sich bei vielen
Gelegenheiten dafür ausgesprochen,
dass die israelische Regierung die
"Zone C" des Westjordanlandes, in
der 350.000 israelische Siedler
leben, und die etwa 75% des seit
1967 besetzten Gebietes beträgt,
annektiert.
Bennett behauptete im vergangenen
September, die Wahlperiode in den
Vereinigten Staates wäre eine
"Gelegenheit", einen Teil des
Westjordanlandes zu annektieren.
Nachdem er die Einführung des
israelischen Rechts in den
Siedlungen im Westjordanland wie
Ma'aleh Adumim, Ariel, Gush Etzion
und Ofra befürwortet hatte, betonte
Bennett ausdrücklich, dass,
unabhängig vom Ausgang der Wahlen in
den Vereinigten Staaten, die
Annexion dieser Gebiete stattfinden
müsse.
In den
USA hat der Berater des
republikanischen Kandidaten Donald
Trump, David Friedman, im
vergangenen Juni versichert, der
republikanische Kandidat würde die
Annexion des gesamten besetzten
Westjordanlandes an Israel
unterstützen, wenn er dies als
notwendig sähe.
"Ich
sehe das als eine Periode der
Gelegenheit, in Hinblick auf die
Zukunft von Judäa und Samaria
(biblische Bezeichung für das
Westjordanland) zu handeln", sagte
Bennett gestern.
Das
israelische Regime sieht sich als
Haupteigentümer der besetzten
Gebiete, insbesondere von Al-Quds
(Jerusalem), das es als seine
Hauptstadt betrachtet, auch wenn
kein Land (nicht einmal sein
Verbündeter, die USA) seine
diplomatische Vertretung dorthin
verlegt hat, wo die Erweiterung der
israelischen Siedlungen noch immer
international kritisiert werden.
Quelle
Übersetzung: K. Nebauer |
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Israelische Piraterie
gegen die Zaytouna: PCHR verurteilt
den Angriff und das internationale
Schweigen
- Das
palästinensische Zentrum für
Menschenrechte (PCHR) hat in einem
Komuniquee die Piraterie Israels
verurteilt, das wieder einmal unter
Verletzung des internationalen
Rechts ein ziviles Schiff in
internationalen Gewässern
angegriffen hat.
In
diesem Komuniquee wird erklärt:
Das PCHR betont nachdrücklich, dass
der Angriff auf das Segelschiff
Zaytouna ein weiteres Verbrechen auf
der langen Liste von
Kriegsverbrechen und Verbrechen
gegen die Menschlichkeit ist, die
Israel begangen hat, und
1)
ruft Menschenrechtsaktivisten der
ganzen Welt auf, mit ihren Versuchen
die illegale Blockade zu
durchbrechen und die israelischen
Verbrechen und das internationale
Schweigen ans Licht zu bringen,
fortzufahren,
2)
fordert die internationale
Staatengemeinschaft auf Druck auf
Israel auszuüben, damit es die
Aktivistinnen unverzüglich frei
lässt, die über den Gazastreifen
verhängte Blockade beendet und der
palästinensischen Zivilbevölkerung
ein würdiges Leben bietet, und
3)
ruft den UN-Generalsekretär auf, den
Angriff auf das Segelschiff Zaytouna
zu verurteilen.
Quelle
- Übersetzung: K. Nebauer |
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Passagierinnen der Zaytouna-Olive
wurden deportiert/langsam erfährt
man Details über die Kaperung
-
Blog
Mujeres Rumbo A Gaza_07.10.2016 -
Mujeres Rumbo a Gaza (Frauen nach
Gaza) und die Flotille der Freiheit
werden weiter zur See fahren, bis
Palästina frei ist.
Zwei
Journalistinnen von Aljazeera, die
an Bord der Zaytouna fuhren, sind
freigelassen worden und gesund in
London bzw. Moskau angekommen. Die
übrigen Frauen von Mujeres Rumbo a
Gaza werden noch immer festgehalten,
wir glauben aber, dass sie bald
deportiert werden, weil man sie
bereits gestern vom Gefängnis Givon
in das Präventiv-Haftzentrum des
Flughafens Ben Gurion überführt hat.
Wendy
Goldsmith, Mitglied des Teams an
Land, das dafür arbeitet, die
Freilassung der Frauen sicher zu
stellen, sagte: "Die Deportation
geht viel schneller vor sich als bei
den vorhergehenden Flotillen. Obwohl
wir ein großes Rechtsteam haben, das
den Frauen hilft, vermuten wir, dass
die rasche Freilassung der negativen
Aufmerksamkeit in den Medien
geschuldet ist, die Israel für das
illegale Abfangen des Schiffes
bekommen hat, sowie dem Aufruf der
Rockband Pink Floyd". Wie die bisher
freigelassenen Frauen erklären,
umringten zwei Kriegsschiffe und
fünf kleinere Schiffe die Zaytouna.
Die israelischen Streitkräfte
verlangten, dass das Schiff auf
seinem Weg nach Gaza aufgehalten
würde. Als vom Schiff (der Zaytouna,
Ü.) diese Aufforderung
zurückgewiesen wurde, kamen
mindestens sieben Mitglieder der
IDF, Männer und Frauen, an Bord und
bemächtigten sich unseres Schiffes
in internationalen Gewässern.
Im
Verlauf ihrer Entführung bestanden
die Frauen darauf, dass der
israelische Angriff rechtswidrig
gewesen sei und sie gegen ihren
Willen nach Israel gebracht würden.
Die Kampagne Mujeres Rumbo a Gaza
sagt, dass, wenn auch die
Gefangenschaft der Frauen von der
Zaytouna bald beendet sein wird, die
Gefangenschaft von 1,9 Millionen
Palästinensern weiter besteht. Auch
wenn einige Medien bei ihrer
Berichterstattung über den Angriff
und die Kaperung des Schiffes das
Wort "friedlich" benutzt haben, so
ist diese Bezeichnung falsch. Friede
ist etwas mehr als die bloße
Abwesenheit physischer Gewalt. Die
Unterdrückung, die Besatzung, die
Verweigerung von Menschenrechten und
die Aufbringung eines Schiffes von
pazifistischen und unbewaffneten
Frauen gegen ihren Willen sind keine
friedlichen Aktivitäten. Tatsächlich
hat die israelische Armee, während
sich die Zaytouna Palästina näherte,
zahlreiche Luftangriffe auf den
Gazastreifen geflogen.
Quelle: Blog Mujeres Rumbo a Gaza
Übersetzung: K. Nebauer
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