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Sonntag, 25. Oktober 202016:53  -     facebook     LINKS       ARCHIV      BDS      THEMEN

 

 

Schlimme Geschichtsklitterung und ein ideologisch vernebelter Blick auf die Realität
Anmerkungen zu der Antisemitismus-Dokumentation von WDR und ARTE
Arn Strohmeyer


Es ist schon toll, was im deutschen Fernsehen alles möglich sein sollte, wenn die Verantwortlichen im WDR und bei ARTE nicht die Notbremse gezogen und den Beitrag „Auserwählt und ausgegrenzt. Der Hass auf Juden in Europa“ aus dem Programm genommen hätten. Um die Juden in Europa geht es in diesem Film aber kaum und nur am Rande, sondern hauptsächlich um den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern, und da werden die ganzen höchst peinlichen Stereotypen aufgetischt, die die israelische Propaganda (für die Hasbara gibt es sogar ein eigenes Ministerium) seit Jahrzehnten benutzt, um die Unrechtmäßigkeit ihrer siedlerkolonialistischen Herrschaft in Palästina zu verschleiern. Beispiel: Im Film werden die Palästinenser als die „neuen Nazis“ dargestellt. Der Bildschnitt von Palästinenserpräsident Abbas zum NS-Ideologen Julius Streicher sagt da allein alles. Schon im Jahr 1983 hat der deutsch-jüdische Historiker Dan Diner, der jetzt an der Universität von Jerusalem lehrt,  zu diesem Thema einen wegweisenden Aufsatz geschrieben.
Diner argumentiert: Für das offizielle Israel und die meisten Israel-Verteidiger ist einzig der islamische Antisemitismus für den Konflikt Israels mit den Palästinensern verantwortlich. Die Tatsache, dass eine koloniale Staatenbildung durch zugewanderte Fremde in einem voll bewohnten Land automatisch Gewalt herbeiführen muss (wovor ja auch viele vorausschauende Zionisten gewarnt haben), und es Hass auf den Zionismus im Nahen Osten erst seit der Ankunft der ersten jüdischen Siedler in Palästina gibt, sind sie nicht bereit einzugestehen.


Die Auseinandersetzung zwischen Israel und den Palästinensern ist so gesehen in den Augen der Israel-Verteidiger auch kein kolonialer Konflikt – mit allen Folgen, die dieser Siedlerkolonialismus mit sich bringt: Landraub, Vertreibung, Entrechtung, Unterdrückung, Besatzung usw. Die Israel-Verteidiger argumentieren rein zionistisch: Die Palästinenser sind Antisemiten, sie wollen keinen Frieden. Das Problem, das allem zu Grunde liegt, ist für sie also der Antisemitismus und in seinem Gefolge der „Terrorismus“. Nun gibt es auch im Völkerrecht für unterdrückte oder besetzte Völker ein Widerstandsrecht gegen das feindliche Militär, aber das ist für sie kein Argument. Israel ist und bleibt das Opfer und ist so auch von jeder Verantwortung befreit.“
 
Indem die jüdischen Israelis den Konflikt mit den Palästinensern und den Arabern insgesamt unter das Vorzeichen des Antisemitismus stellen, bringen sie den Konflikt auch direkt mit dem Holocaust in Zusammenhang. Sie vermengen also den kolonialen Konflikt in Palästina mit der Vernichtung der europäischen Juden durch die Nazis. Das heißt aber, dass die Israelis das wahre Geschehen in Palästina, also die wirklichen Ursachen des Konflikts und seine Austragungsformen nicht zur Kenntnis nehmen und verleugnen. Denn die Palästinenser haben mit der Vernichtung der europäischen Juden nichts zu tun. In Palästina handelt es sich aber um eine koloniale Auseinandersetzung, bei der jüdische Einwanderer ein anderes Volk – eben die Palästinenser – mit Gewalt aus ihrer Heimat vertrieben und ihre Gesellschaft zerstört haben, um in diesem Land ihre staatliche Existenz aufzubauen.
 
Die jüdischen Israelis deuten den Konflikt mit den Palästinensern also als Fortsetzung ihrer Verfolgungsgeschichte außerhalb Palästinas. Wobei es natürlich völlig klar und ganz selbstverständlich war und ist, dass die Angegriffenen – die Palästinenser – sich gegen ihre Vertreibung und Kolonialisierung wehrten und auch heute noch wehren, was aber zu einer paradoxen und absurden Situation führte. Denn die zionistischen Neueinwanderer stellten und stellen sich entsprechend ihrer langen Verfolgungsgeschichte – gipfelnd im Holocaust – als die Angegriffenen und als die Hassobjekte dar, also als die eigentlichen Opfer. Die wirklich Angegriffenen – die Palästinenser – wurden und werden zu den eigentlichen Tätern gemacht. Die Rollen von Tätern und Opfern wurden also völlig umgekehrt. Diese Verkehrung machte es auch möglich, dass die Israelis ihre Schuld, die Palästinenser im Verlauf des zionistischen Kolonisierungsprozesses verdrängt und vertrieben zu haben, leugnen konnten. Israel verdrängt die Fakten seines Vorgehens gegen die Palästinenser bis heute. Eine Aufarbeitung des gewaltsamen Vorgehens gegen die Palästinenser – etwa der Nakba – ist für die israelischen Juden deshalb so schwierig, weil damit die Grundlagen des zionistischen Projekts insgesamt in Frage gestellt würden.
 
Dieses Deutungsmuster – also die Vermischung des Traumas der nationalsozialistischen Judenvernichtung mit der kolonialen, von Gewalt geprägten Situation, die die zionistischen Zuwanderer mit ihrem Projekt auf palästinensischem Land geschaffen haben – besagt anders formuliert, dass sich die Wahrnehmung der europäischen Geschichte in den Palästina-Konflikt hineingeschoben hat. Nicht zuletzt dadurch  >>>

Auserwählt und ausgegrenzt Der Hass auf Juden in Europa (arte Doku 2017)


 

Antisemitismus-Film - "Er hat eine sehr klare propagandistische Linie" - Der von WDR und arte in Auftrag gegebene, aber nicht ausgestrahlte Antisemitismus-Film, zeige die Problematik des Nahost-Konflikts sehr einseitig, sagte die Journalistin Gemma Pörzgen im Dlf. Er lenke damit vom dem eigentlichen Thema ab, "mit dem wir uns auch vor allem in Europa beschäftigen sollten".

Gemma Pörzgen im Gespräch mit Peter Kapern - Kapern: Was fällt einer erfahrenen Journalistin und früheren Nahostkorrespondentin ganz besonders an diesem Film auf?


Pörzgen: Ich habe mir natürlich auch neugierig diesen Film angeguckt nach der ganzen Debatte und war dann doch sehr erschreckt, dass er noch viel schlechter ist, als ich es ursprünglich gedacht hatte. Er hat einfach eine sehr klare propagandistische Linie und zeigt aus meiner Sicht eben diese ganze Thematik sehr einseitig, indem er sehr gezielt bestimmte Gesprächspartner auswählt, andere weglässt und eben eine ganz klare Zielrichtung hat. Wenn man mit Kollegen spricht, die vor Ort ein bisschen mitbekommen haben, wie diese Dreharbeiten gelaufen sind, bestätigt sich dieser Eindruck. Da kamen Leute, die hatten ganz Festes vor, und das haben sie eben umgesetzt.

Kapern: Was hatten sie denn vor?

Pörzgen: Sie hatten meiner Ansicht nach vor, Dinge sehr stark zu vermischen. Der Auftrag war ja eigentlich gewesen, die Arte-Redaktion hatte ihnen aufgetragen, dass sie eben sich in Europa umsehen sollten in verschiedenen Ländern und der wichtigen Frage nachgehen, warum gibt es dort Antisemitismus, wie zeigt der sich? Und stattdessen sind sie eben mitten hinein in den Nahostkonflikt gefahren, irgendwie auch noch nach Gaza, wo natürlich der Hass hochkocht und wo man natürlich sich sehr leichttut als Journalist, Antisemitismus zu finden, weil er ist natürlich da, er ist Teil sozusagen auch des palästinensischen Narrativs in diesem sehr aufgeheizten Konflikt. Aber wenn man auf der israelischen Seite gefragt hätte, hätte man auch dort sehr viel Hass gegen Palästinenser geerntet. Und aus meiner Sicht lenkt das eben sehr ab von dem eigentlichen Thema, mit dem wir uns auch vor allem in Europa beschäftigen sollten.

Kapern: Nun haben ja, wenn ich es richtig erinnere, 200.000 Leute diesen Film sich im Internet angeschaut, aber eben bei Weitem nicht alle, auch nicht alle, die uns heute Morgen zuhören. Wenn Sie also jetzt hergehen und den Autoren sozusagen eine Agenda und eine Einseitigkeit vorhalten, schwebt Ihnen eine besondere Szene vor Augen, die Sie mal schildern könnten, damit das klar wird, was Sie da meinen?

Pörzgen: Es gibt zum Beispiel eine Szene, wo die Autoren nach Gaza einreisen, das ist ein Gebiet, in dem ich auch gewesen bin während meiner Tätigkeit im Nahostkonflikt. Ich bin noch nie so einfach da reingekommen >>>

 

 


Journalismus oder Propaganda? - 15. 6. 2017 -  Reiner Bernstein - Ein Rauschen geht durch den deutschen Blätterwald und die sozialen Medien. Welche politischen Qualitätsmerkmale kennzeichnen den Dokumentationsfilm „Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa“ von Joachim Schroeder und Sophie Hafner, der bei ARTE durchfiel, während sich der WDR zierte, bis sie bei BILD 24 Stunden lang aufgerufen werden konnte?

Sind Organisationen wie „B’tselem“ („Im Angesicht Gottes“: Gen. 1,27), Oxfam, Brot für die Welt, amnesty international, Medico international und das „Kairos“-Papier der antisemitischen Propaganda aufgesessen? Was ist von dem Hinweis von Machmud Abbas zu halten, dass israelische Rabbiner zur Vergiftung palästinensischer Brunnen aufgerufen haben (wofür es Belege gibt) mit Julius Streichers Aufruf zum Genozid an den Juden in den direkten Zusammenhang gebracht wird?

Da kommt es den Autoren gerade recht, dass sie junge Palästinenser im Gazastreifen finden, die ihnen den Verdruss über das Hamas-Regime und die der Korruption verdächtige Verteilung internationaler Finanzhilfen schildern. Dagegen kein Wort über die systematische Unterdrückung der palästinensischen Bevölkerung in der Westbank durch israelisches Militär und Siedlerterror. Gerade einmal wird zugestanden, dass es an den Checkpoints „manchmal“ zu unschönen Spannungen komme – weil das Wachpersonal Attentate befürchte. Derweil macht in Israel die Meldung die Runde, dass die Regierung öffentliche Zuschüsse in Höhe von 70 Millionen US-Dollar an orthodoxe Einrichtungen mit Verbindungen zur „Bewegung für das ganze Lande Israel“ verteilen will.

Dass das Bayrische Fernsehen der misslungenen Dokumentation noch die Ehre einer eigenen Produktion nachwerfen will, droht den Sender in die Reihe jener Kräfte einzuordnen, die jeder Kritik an der israelischen Politik die antisemitische Grundstimmung nachweisen wollen. Wie wäre es, wenn die Redaktion dem Befund von Botschafter a.D. Shimon Stein und Professor em. Moshe Zimmermann nachgehen würde, dass ein differenzierter Umgang mit dem Begriff „Antisemitismus“ deshalb so wichtig ist, weil seine klassische Variante „nur“ unter sechs Prozent der Deutschen Verbreitung findet, während der israelbezogene Antisemitismus bei 40 Prozent Zustimmung anschlägt?

Bis dahin bleibt der Verdacht im Raum, es komme gerade recht, dass zwischen Hamburg und München alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um offene Diskussionen über die israelisch-palästinensischen Beziehungen im Keim zu ersticken. >>>

 

 

Sonderseite - Kritische Stimmen - Auserwählt und ausgegrenzt Der Hass auf Juden in Europa >>>

Defamation (english)

UN sagt: Israel stiehlt die Hilfe für die Palästinenser - Ein UN-Offizieller hat öffentlich bekannt gemacht, dass die israelischen Besatzungs-Behörden Hilfe, die für die Palästinenser in den besetzten Gebieten bestimmt war, gestohlen haben, sagt eine Erklärung.

Während er an die 50 Jahre der israelischen Besatzung der palästinensischen Gebiete erinnert, sagte der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe und Entwicklungstätigkeit Robert Piper: „Für Menschenrechtler ist dies die längste Schutz-Krise in der UN-Geschichte.“

Er fuhr fort: „Es sollte offensichtlich sein, dass Besatzung hässlich ist. Jahrelang unter einer fremden Militärherrschaft zu leben – ohne Ende, lässt Verzweiflung wachsen, erstickt Initiativen und lässt Generationen in einer Art politischem und wirtschaftlichen Limbo.

Piper wiederholt: Israels Besatzung wird gewaltsam aufrecht erhalten. Ein ständig gegenwärtiger Sicherheits-Apparat ist zu einer durchdachten Politik geworden, die die palästinensischen Gemeinden voneinander trennt, sozialen Zusammenhalt unterbricht, tiefe wirtschaftliche Aktivität begrenzt und viele ihrer Grundrechte beraubt: die Freiheit der Bewegung, des Ausdrucks, des Zugangs zu Gesundheit und vielem mehr.

„In zu vielen Fällen hat diese Politik die internationalen Menschenrechte verletzt wie auch die die Menschenrechts Urkunden, die Israel unterzeichnet hat. Eine direkte Folge dieser Politik ist die Entstehung chronischer menschlicher Bedürfnisse unter den Palästinensern.

Er stellte auch fest, entsprechend den DAYS of Palästinas: „2017 lebt fast die Hälfte der 4,8 Millionen Palästinenser in den besetzten Gebieten von humanitärer Hilfe der einen oder anderen Art. Viele von ihnen benötigen Nahrungsmittelhilfe, um die verlorene Lebenshaltung zu kompensieren, andere brauchen rechtliche Hilfe, andere ((alle!!) benötigen Wasser, Gesundheitsversorgung und Unterkunft“.

Über die Auswirkung der Besatzung, sagte er: „Die schlimmsten Auswirkungen werden von den verletzlichsten am meisten gespürt – die Kinder, einzelne Mütter, die Alten und Behinderten.

Piper fügte noch hinzu: „Die Menschenrechtler selbst stehen bei ihren Bemühungen zunehmenden Hindernissen gegenüber, um die Auswirkungen der Besatzung zu lindern - ob das nun zunehmende Bewegungseinschränkungen sind, der Abbau eines legalen Prozesses, die Konfiszierung unserer Hilfe …

In jedem vorübergehenden Jahr verschlechtert sich die Situation erbarmungslos mit schweren Folgen für die Palästinenser.                Quelle  (dt. Ellen Rohlfs)

Israelischer Abgeordneter: Palästinenser waren vor uns da - wir haben sie vertrieben - Moshe Gafni, ein israelischer Abgeordneter der Partei „Vereinigtes Thora-Judentum im Knesset", sagte am Montag, dass die Juden die Palästinenser aus ihrem Land vertrieben haben.

„Sie waren vor uns hier", zitierte die israelische Nachrichtenseite „Arutz Sheva" den Abgeordneten Gafni. „Das wichtigste ist, dass der Staat Israel ein jüdischer Staat ist, ansonsten haben wir kein Recht, Verhandlungen mit den Palästinensern zu führen – wir haben sie von hier entfernt", führte er fort, laut Angaben der Nachrichtenseite.

„Wenn wir nicht die historischen Rechte hätten, die das jüdische Volk hier hat, hätten wir keine Rechte."

Obwohl er ein Mitglied einer rechtsextremen Partei ist, sagte er, dass er geistig näher an den Linken sei und seine Abneigung gegen die >>>

David Ben Gurion 1937: - "Alle unsere Siedlungen sind erbaut auf den Ruinen palästinensischer Dörfer - Ja wir haben sie nicht nur ausradiert bis auf den Boden sondern auch ihre Namen aus den Geschichtsbüchern ausradiert.

 Jüdische Dörfer wurden an der Stelle arabischer Dörfer erbaut. Man kennt nicht einmal die Namen dieser arabischen Dörfer, und ich tadle Sie nicht, denn Geographiebücher existieren nicht mehr. Nicht nur gibt es diese Bücher nicht mehr, auch existieren die arabischen Dörfer nicht mehr. Nahlal entstand an der Stelle von Mahlul; Kibbutz Gvat an der Stelle von Jibta; Kibbutz Sarid an Stelle von Huneifis; und Kefar Yeshua an der Stelle von Tal al-Shuman. Es gibt keinen einzigen Ort in diesem Land, welcher nicht früher von Arabern besiedelt gewesen wäre.

 Sie haben also ihre triftigen Gründe für den Kampf den sie gegen uns führen.“


„Wenn ich ein arabischer Führer wäre, würde ich niemals ein Abkommen mit Israel unterzeichnen. Es ist normal; wir haben ihnen das Land weggenommen. Es stimmt zwar: Gott hat es uns versprochen. Aber wieso sollte sie das interessieren?

Unser Gott ist nicht der Ihrige. Da gab es den Antisemitismus, die Nazis, Hitler, Auschwitz. Aber war das ihre Schuld? Sie sahen nur eines: wir sind gekommen und haben ihr Land gestohlen. Warum sollen sie das akzeptieren?
David Ben Gurion (the first Israeli Prime Minister) quoted by Nahum Goldmann in Le Paraddoxe Juif (The Jewish Paradox), pp121


Moshe Dayan: Aus Ansprachen an die Studenten des Technion - "Alle unsere Siedlungen sind erbaut auf den Ruinen palästinensischer Dörfer. Ja wir haben sie nicht nur ausradiert bis auf den Boden sondern auch ihre Namen aus den Geschichtsbüchern ausradiert. Sie haben also ihre triftigen Gründe für den Kampf den sie gegen uns führen. Unser Problem ist nicht wie wir sie loswerden sollen sondern wie wir mit ihnen leben können. Wenn ich selbst ein Palästinenser wäre ich wäre wahrscheinlich ein Kämpfer in Al Fatah"

Vollbesetzter Saal auf dem Kapitolhügel hört palästinensischem Studenten zu, der erzählt, er habe gedacht, drei ID-Karten und eine Trennungsmauer seien für Kinder überall normal - Jesse Rubin - 14.06.2017

Yazan Meqbil wuchs in Beit Ummar in der besetzten Westbank auf, in einem Haus, für das es 10 Abrißbefehle gab, und einem Vater in einem israelischen Gefängnis. Das war die Realität für ihn während einer großen Zeit seiner Jugend, und sie ist ihm bis heute ganz nah, auch noch als Erwachsener. Während seiner Teenagerjahre verlor Meqbil zwei gute Freunde – Youssef und Mohammed.


2011 wurde Youssef von einem israelischen Siedler erschossen, als er auf seinem Feld in Beit Ummar arbeitete, und Mohammed wurde 2014 von einem israelischen Heckenschützen erschossen, als er aus seinem Fenster im zweiten Stock schaute.


"Ich wuchs mit der Vorstellung auf, alle Kinder in der Welt hätten ein ähnliches Leben", sagte Meqbil, "für sie alle gäbe Tränengas, Kugeln und Checkpoints; sie bräuchten 3 ID-Karten und ich weiß nicht wie viele Pässe, um umher zu gehen; sie müssten die Trennungsmauer sehen, wann immer sie von einem Ort zum andern gingen; sie müssten Freunde verlieren oder verhaftet werden; oder mit einem Vater im Gefängnis aufwachsen."


Meqbil erzählte diese und andere schmerzliche Geschichten auf einer Konferenz des Congresses in D.C., die im dritten Jahr in Folge von den Menschenrechtsorganisationen American Friends Service Committee (AFSC) und Defense for Children International – Palestine (DCIP) abgehalten wurde.


Neben Meqbil waren Omar Shakir von Human Rights Watch, Brad Parker von DCIP und Nadia Ben-Youssef, Direktorin des Adalah Justice Project. Jennifer Bing vom AFSC führte in die Diskussion ein und moderierte.


Die Menschenrechtsorganisationen baten Abgeordnete sich über den pro-Israel-Konsens hinwegzusetzen und für die 4,68 Millionen Palästinenser unter Besatzung zu einzutreten; speziell für die palästinensischen Kinder, die täglichen Übergriffen und Repression von allen Seiten des israelischen Staates ausgesetzt sind >>> 

Toter Araber – guter Araber - Gideon Levy - 7.6. 17 - Sagen wir mal, der Demonstrant, der von der Sicherheitswache erschossen wurde, sei ein Jude gewesen, vielleicht war er ein ultra-orthodoxer (Haredi) oder einer äthiopischen Ursprungs oder - just imagine – ein Siedler. Es ist schwierig, sich das vorzustellen, weil es so selten vorkommt. Aber wenn ein jüdischer Demonstrant von den Sicherheitskräften erschossen worden wäre, wäre das Land im Aufruhr, obgleich selbst dann der Grad des Aufruhrs sich nach dem ethnisch-politischen Rang des Opfers gerichtet hätte: Wenn das Opfer ein Äthiopier wäre, hätte es weniger Aufruhr gegeben; wenn er ein Haredi gewesen wäre mehr und falls er ein Siedler gewesen wäre, hätte es einen Aufstand bis ans Ende der Welt gegeben.

Aber es war Mohammed Taha’s Unglück, als Araber geboren worden zu sein – und nicht als Siedler, nicht als Haredi und nicht einmal als äthiopischer Jude. Ein Araber zu sein, war sein Unglück – im Leben wie im Sterben. Deshalb wurde sein Tod von den israelischen Medien beiseite gewischt und nicht als Tragödie angesehen.

Deshalb wurde dieses Töten eines arabischen Demonstranten an den Rand geschoben. Man kann es kaum glauben, aber das polizeiliche Töten eines Demonstranten ist eine zweitklassige Geschichte, nur weil er ein Araber war.

Es ist ein unglaublicher Zufall, dass die erschossenen Demonstranten in Israel immer Araber sind. Die erschossenen Diebe sind auch fast immer Araber. Es ist ein erstaunlicher Zufall, dass Yitzhak Rabin am Rabin-Platz getötet wurde. Die 13 Opfer im Oktober 2000 waren Araber: Yakub Abu Al-Kiyan, im Januar bei Um Al-Hiran im Negev getötet, war Araber und Mohammed Taha war ein Araber. Es ist reiner Zufall, dass seit Oktober 2000 entsprechend dem Mossawa Advocacy Center arabischer Bürger in Israel 55 arabische Bürger von Sicherheitskräften und jüdischen Siedlern getötet wurden. Nouf Iqab Enfeat, das 15 jährige Mädchen, das nahe beim Mevo Dotan letzte Woche von Soldaten getötet wurde, als sie floh, war auch arabisch, wie alle Mädchen mit Scheren und Jungs mit Messern, die die Sicherheitskräfte aus keinem Grund töteten.

Es ist leider Zufall, dass es Araber waren, die getötet wurden. Doch die Wahrheit ist. dass bis jetzt kein Sicherheitsmann geboren worden ist, der einen jüdischen Demonstranten erschießen würde, weil der Tod aus seinem Auge schaut. Die Israelis haben einen eingeborenen Instinkt, den Tod zu sehen, sobald sie einen Araber sehen. Deshalb schießen sie und töten sie. Sie wurden alle getötet, nicht weil sie demonstrierten, Steine warfen, Patrouillenwagen anzündeten oder versuchten, einen Soldaten zu erstechen. Sie wurden zu allererst getötet, weil sie Araber sind. Andrerseits würden sie nicht mit solch schändlicher Ruhe getötet worden sein.

Und es ist auch kein Zufall, dass es so selten irgendwelche Konsequenzen für die Mörder gibt und manche werden sogar die Helden der Stunde. Wir werden den Schießer nicht alleine lassen, sagte die Polizei am Mittwoch. Der Schießer ist auch ein Opfer, das nicht allein gelassen werden darf, auch nicht vor der Untersuchung, die nie beginnen wird. Wir reden aber nicht nur über das Schicksal des toten Mannes, nicht nur über die schreckliche Verachtung des arabischen Lebens, welches das billigste hier in Israel ist. Was an dieser ganzen Geschichte schockierend ist, dass dies aus Rassismus geschieht – aber keiner sieht darin eine Gefahr für die Demokratie. Wegen all dieses Rassismus‘, sieht keiner, dass Polizei-Offiziere und Sicherheitsleute, die einem arabischen Demonstranten ins Gesicht schießen, um ihn zu töten, dasselbe einem jüdischen Demonstranten tun könnten. Vielleicht aber ist der Rassismus so tief verwurzelt, dass so etwas nie geschehen könnte und die Demokratie nur für Juden bewahrt ist - in einem jüdischen, nicht demokratischen Staat.

Die israelische Polizei müsste eine besondere Vorsicht walten lassen, wenn es um Kafr Kassem geht. Der Staat Israel sollte jedes Mal seinen Kopf vor Schande und Schuld beugen, wenn es um diesen Ort geht. Vor 60 Jahren wurden 47 Bewohner, einschließlich neun Frauen und 17 Kinder und Teenagers von derselben Polizei massakriert; der Staat sollte seit langem um Entschuldigung bitten und die Polizei sollte sich in diesem Ort sogar um mehr Sicherheit kümmern als in andern Orten.

Stattdessen hatten wir in Kafr Kassem ein MiniMassaker – diesmal nur eine Person. Lasst uns wenigstens zugeben, dass dies nie einem Juden geschieht. Das sagt schon alles.


(dt. Ellen Rohlfs --- in Kafr Kassem hat ein arabischer Freund eine Rosenpflanze nach mir genannt. Und 1987 war ich die einzige Ausländerin, die mit einem der Rabbiner für Menschenrechte an der Demo und der Gedenkfeier für die beim Massaker Umgekommenen teilnahm)


 

A defiant remembrance of Kafr Qasem’s dead - Sarah Irving - 15. 6. 2017 - For more than 20 years, Palestinian artist Samia Halaby has been researching, interviewing and traveling to assemble material and create art based on the Kafr Qasem massacre of 1956. The killings in the village of Kafr Qasem – close to the boundary between Israel and the West Bank, then ruled by Jordan – were one of many committed by Israeli troops after the 1948 ethnic cleansing of Palestine. >>>

 

Sonderseite - 29.10.1956 - Das Massaker von Kafr Qasem >>>

Sonderseiten - Tötungen - Massaker in Palästina >>>

KOPI-Konferenz, 09.-10.06.17, Frankfurt, Rede Jamal Juma'a

 

KOPI-Konferenz, 09.-10.06.2017, Frankfurt, Rede Ilan Pappe

 

 

 

 

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Nachrichten - Berichte

OHCHR | Immediate action needed as Gaza power cuts spark humanitarian crisis, UN expert warns

Israeli Soldiers Abduct Nine Palestinians In Hebron, Bethlehem, Nablus And Qalqilia

On 10th anniversary of siege, Gaza reaching humanitarian and political breaking point

Tillerson: Palästinenser zahlen nicht mehr an Attentäter-Familien - Nahost-Konflikt

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Amnesty International

 

UN: 150,00 Palestinians in Gaza, West Bank may lose food assistance in July

 

Gazans being held hostage by Israeli, PA gamesmanship



Gaza facing 'worst medication crisis in years,' rights group says

 

Gaza- `Jerusalem feels as far away as Mecca` Quota for exit permits for Friday prayer at al-Aqsa markedly less than 2016, signifying a “tightening" of the siege

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Settlers Continue to Vandalize Palestinian Property in Jerusalem

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