PHRI,
die Ärzte für Menschenrechte in Israel:
Humanitäre Krisis im Gazastreifen
- Nadav
Davidovitch, 27.Juni 2017 - Liebe Freunde, als
Ärzte, Krankenschwestern und anderes
Gesundheitspersonal sind wir alle nach dem
Hippocrates-Eid berufen, den Kranken zu helfen.
Aber das, was nötig ist, um lebensrettende
Behandlung in evidenter Form zu leisten – ist
Medizin und medizinische Ausrüstung sie ist
aber unerreichbar.
Genau dies
geschieht in Gaza, wo ein Drittel aller
notwendigen Medikamente und mehr als 270
Artikel von nötiger medizinischer Ausrüstung
zur Behandlung fehlen. Zehntausende Patienten
sind davon betroffen, besonders Leidtragende
von Cystic fibrosis, Krebspatienten und
Säuglinge mit Entwicklungsproblemen.
Am letzten
Donnerstag betrat eine Delegation von fünf
unserer Ärzte den Gazastreifen, um für 300 000
NIS notwendige Ausrüstung zu bringen. Aber dies
hatte bei dem riesigen Bedarf der Bewohner des
Gazastreifens kaum Wirkung. Unsere Freiwilligen
führten auch Operationen durch – es waren mehr
geplant, mussten aber als Folge von fehlender
medizinischer Ausrüstung hinausgeschoben werden.
Tatsächlich ging Fentanyl zu Ende, ein potentes
Schmerzmittel, das auch weithin für Narkose
verwendet wird. Salah Haj Yahia, Direktor der
Mobil-Klinik, stellte während des Besuches der
Delegation im Gazastreifen fest: „Dies ist seit
2014 der schwierigste Besuch gewesen: Die Not
ist riesig: dieser Besuch wirft ein Schlaglicht
auf unsere augenblicklich ungenügende
Möglichkeit, dieser Not zu begegnen. Es war
äußerst hart Gaza zu verlassen und die Ärzte
und Patienten, die unsere Hilfe brauchten ohne
diese Hilfe hinter uns zu lassen.
Diese Krise ist
eine direkte Folge verschiedener Faktoren,
einschließlich der 10Jahre langen Blockade des
Gazastreifens und nun dem Kampf zwischen der
Hamas und der palästinensischen Behörde und der
Entscheidung der letzteren das Budget
dramatisch zu kürzen, das Gaza gegeben wird, um
seine 13 Regierungskranken-häuser und 54
Erste-Hilfe-Zentren zu verwalten. Im April, als
das Budget noch 4 Millionen Dollar betrug, ist
dieses jetzt auf nur eine halbe Million Dollar
reduziert worden. Heute veröffentlichten wir
auch, dass die palästinensische Behörde die
finanzielle Hilfe auch für die Patienten fast
völlig reduziert hat, die außerhalb von Gaza
hätten medizinische Behandlung bekommen und nun
daran gehindert werden sollen.
Als Folge dieses
Machtkampfes sind ganze Regale im zentralen
Kaufhaus, in der Apotheke leer. Diejenigen, die
am meisten betroffen sind sind Krebskranke, für
die 90% der normal benützten
Medikamente unerreichbar sind. - 240 Säuglinge
mit Enzym-Mangel, die dringend therapeutische
Milch benötigen, ist auch nicht zu haben. Ohne
diese werden sie ihr Leben lang an
Entwicklungsproblemen leiden. „ Babies starben
schon. - 321 Leute mit Mukoviscidose, die
wegen ernster Kürzungen nicht täglich ihre
Behandlung mit Creon pills, Zinnat antibiotika
und Vitamine A und D … bekommen; sind nicht
in der Lage, Inhalationsgeräte zu benützen, um
ihre Atmung zu regulieren - ist eine Folge der
Stromsperren.
Wir bitten Euch
dringend, uns zu helfen, die Krise zu vermindern
Professor Nadav Davidovitch, im Vorstand von
PHRI -
Physicians for
Human Rights Israel |