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Generationen palästinensischer Kinder sehen sich
einer schlechter werdenden Krise gegenüber
- Zum Welt-Humanitarian-Tag drückte die
Direktorin von Save the Children im besetzten
Palästina Jennifer Moorehead ihre große Sorge
für die Kinder in Palästina aus. Sie erklärte,
dass ihre Grundrechte, einschließlich Sicherheit
wegen der israelischen Politik in der Westbank,
in Gaza und sogar in Israel selbst sehr
gefährdet seien.
„In
den besetzten palästinensischen Gebieten stehen
wir vor einer schlechter werdenden
Kinderschutz-Krise, was die Gesundheit, die
Bildung, die Ernährung und die Sicherheit
betreffen.
Nach 50 Jahren Besatzung bleiben Generationen
von palästinensischer Kinder in einem Kreis von
Gewalt und weniger werdenden Menschenrechten
gefangen,“ sagte Moorehead.
Sie
fügte hinzu, dass mehr als zwei Millionen
Kinder, deren Leben gefährdet ist, eine Folge
israelischer Hauszerstörungen, Siedlungen,
willkürlicher Verhaftungen sind Sie werden
auch von israelischen Soldaten an den
Checkpoints schikaniert.
Im
Gazastreifen, wo das Durchschnittsalter 18
Jahre ist und gerade 45 % der Bevölkerung
unter 14 Jahre alt ist, werden Kinder Opfer
einer von Israel, Ägypten und der
palästinensischen Behörde auferlegten brutalen
Belagerung.
Im
Gazastreifen von heute wird die humanitäre
Krise durch Mangel an Strom verschärft. Mit
kaum mehr als drei bis vier Stunden Strom am
Tag hat der Koordinator für Humanitäres Robert
Piper davor gewarnt, dass weitere Stromsperren
wahrscheinlich zu einem Total-Kollaps der
Grundbedürfnisse führen würden einschließlich
wichtiger Funktionen im Gesundheitswesen, im
Wasser- und Abwässer-Sektor,“ sagte Moorehead.
Save the Children rief alle Verantwortlichen
und Weltführer auf, sich mit dem zunehmenden
Risiko des Schutzes der Kinder im
Bildungssektor zu befassen.
„Es
liegt in ihrer Verantwortung, die Safe
Schools-Declaration und die damit in Beziehung
stehenden Richtlinien zum Schutz von Schulen und
Universitäten vor militärischer Nutzung zu
unterstützen und konkrete und schnelle Schritte
zur Entmilitarisierung von Schulbereichen
unternehmen, damit die Kinder einen sicheren
Zugang zur Bildung haben,“ sagte die
Organisation Safe the Children.
Quelle
(dt.Ellen Rohlfs) |
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Die
hebräischen Neo-Nazis
- Gideon Levy, 20. August
2017 - Warum sagen Israelis nicht zu
US-Präsident Donald Trumps Kommentaren über
„viele feine Leute“ , die an der Rally der
weißen Supremazisten in Charlotteville teil
genommen haben?
Israel hat kein moralisches Recht, den
US-Präsidenten Donald Trump wegen seiner
verzeihenden Bemerkungen über die Neo-Nazis in
seinem Land zu machen. Zunächst war Israel
nicht wirklich geschockt von dem, was er sagte.
Schließlich ist es bereit alles von jedem zu
akzeptieren, der die israelische Besatzung
unterstützt. Das geschieht hier grundsätzlich.
Ob das ein ungarischer Faschist ist oder ein
amerikanischer Neo-Nazi – solange sie die
Besatzung unterstützen – selbst wenn sie im
Geheimen Juden hassen - werden als Freunde
Israels und moralische Leute angesehen.
Die besten „Freunde Israels“ sind heute
Faschisten und Evangelikale, Fremdenfeinde und
Moslemfeinde. Was am wichtigsten ist: sie
unterstützen die Besatzung. Nur die Gegner der
Besatzung sind Antisemiten, und wir werden uns
besonders darum bemühen, sie zu bekämpfen. Wir
werden jedem andern vergeben.
Doch da gibt es noch einen anderen Grund für das
Schweigen der Israelis. Es erinnert an das
jiddische Sprichwort über den Betrug der eigenen
Schuld – dass der Dieb denkt, sein eigener Hut
brennt. Neo-Nazis? Wir haben eine Menge eigenen
„Made in Israel“, hebräische Äquivalente von
Neo-Nazis. Eine entschlossene
Gegen-Demonstration wurde von Liberalen
angesichts dieses Marsches in Charlottesville
gemacht. Wie verlief dies hier?
Die heilige Symmetrie, die Trump versucht hier
zu schaffen zwischen den Angreifern und den
Angegriffenen, zwischen Angreifer und dem
Verteidiger, zwischen Anstachlung und Protest,
zwischen Gerechtigkeit und Bösem, das in Israel
erfunden wurde. Hier habe wir den Besatzer und
die Besetzten, einen brutalen und zuweilen sogar
mörderischen rechten Flügel und einen linken
Flügel, der nie gemordet hat , aber als
gleichwertig angesehen wird.
Jeder Angriff von Siedler-Rowdys auf
palästinensische Bauern auf deren eigenem Land
wird als „Streit“ angesehen. Jeder
palästinensische Protest gegen die Gewalt der
Besatzer wird als „Störung des Friedens“
betrachtet. Es ist eine symmetrische
Schlägerei zwischen den Hirten der beiden
Völker. Schließlich gibt es zwischen den
Siedlern gute und schlechte Leute - genau
wie Trump im Hinblick auf seine
Rechts-Radikalen. >>> |
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Die
israelische Polizei versperrt Büchern den Weg in
die Al-Aqsa
- Am Dienstag hat die israelische
Polizei, die vor dem Eingang zur Al-Aqsa
stationiert war, verboten, dass Schulbücher in
die Al-Aqsa Moschee mit hinein genommen
werden. Sie waren für drei palästinensische
Schulen, zwei Oberschulen und einen
Kindergarten, gedacht, die auf dem Compound
der Al-Aqsa liegen.
Die
Polizei verhinderte den Zugang für die Bücher,
weil sie das Signum der Palästinenserbehörde
tragen.
Das
palästinensische Schuljahr begann am Donnerstag.
Die
meisten palästinensischen Schulen in
Ost-Jerusalem unterrichten nach dem
palästinensischen Lehrplan. Das israelische
Bildungsministerium, das vom Extremisten des
rechten Flügels Naftali Bennet geleitet wird,
versucht, die Verwendung der palästinensischen
Schulbücher zu verhindern und sie durch von
Israel veröffentlichte Bücher zu ersetzen, die
die Palästinenser ablehnen, weil sie die
palästinensische Geschichte und Kultur
verdrehen und nicht richtig darstellen.
Nach WAFA zwingt die West-Jerusalemer
Stadtvertretung auch, die Ost-Jerusalemer
Schulen, nicht nach dem palästinensischen
Lehrplan zu lehren. Wo dies geschieht, erhält
die Schule keinen finanziellen Zuschuss, den die
Schulen erhalten, die nach dem israelischen
Curriculum unterrichten. Ihnen würde „hefty
portions“ finanzieller Unterstützung gewährt.
Quelle (dt. Ellen
Rohlfs) |
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Ein führender-Archäologe der Tel Aviver
Universität zweifelt am jüdischen Erbe
Jerusalems - Am angeblichen jüdischen Erbe
Jerusalems hat Professor Israel Finkenstein
seine großen Zweifel. Seine Behauptungen sind
angesichts der offiziellen israelischen und
biblischen Behauptungen gegenüber der besetzten
Stadt gemacht worden.
Professor
Finkelstein, der als der „Vater der biblischen
Archäologie“ bekannt ist , erzählte der
Jerusalem Post, dass jüdische Archäologen keinen
historischen oder archäologischen Beweis für
die biblische Geschichte des Exodus , die
jüdische Wanderung im Sinai oder Josuas
Eroberung von Kanaan gefunden hat . Über den
angeblichen Tempel von Salomo, sagte
Finkelstein, dass es keinen archäologischen
Beweis gibt, dass er wirklich existiert habe.
Nach
Finkelsteins Universitätskollegen, dem
Archäologie-Professor Rafi Greenberg meint
Israel etwas zu finden, wenn es sechs Wochen (
an einer Stelle) graben würde . Aber Greenberg
sagte zur Jerusalem Post: Die Israelis haben
in der sog. City von David, im besetzten
Jerusalemer Vorort Silwan, zwei Jahre lang ohne
Ergebnis gegraben .
Prof. Yoni
Mizrahi, ein unabhängiger Archäologe, der mit
der Internationalen Atom-Energie-Agentur
zusammen arbeitete, stimmte mit Israel
Finkelstein überein. Er sagte, dass die
Elad-Vereinigung vom rechten Flügel nichts
gefunden hat, das man als „Davids Palast“
begrüßen könnte, obgleich dies von Elad
eingeräumt wurde, als ob sich die Gruppe von
biblisch-schriftlichen Texten in ihrer Arbeit
leiten lassen würde.
Quelle
(dt. Ellen Rohlfs) |
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Kaya, der Hund - Uri Avnery, 26. August 2017 -
DAS SPEKTAKEL ist fast bizarr: eine politische
Partei weigert sich, neue Mitglieder
aufzunehmen. Und nicht nur ein paar Individuen,
sondern zehntausende. Und nicht nur irgendeine
Partei, sondern der Likud („Vereinigung“), die
Hauptkraft in Israels Regierungskoalition.
Seltsam? Doch in diesem Wahnsinn liegt Methode.
Sie mag bald vor Israels Oberstes Gericht
kommen.
Die gegenwärtigen Führer der Partei, Benjamin
Netanjahu und seine Genossen fürchten, dass die
Leute, die sich jetzt bemühen, sich als
Likud-Mitglieder zu registrieren, wirklich
Siedler in den besetzten Gebieten sind. Sie
wollen den Likud übernehmen, während sie
tatsächlich ihren eigenen Parteien gegenüber
treu bleiben, die sogar noch extremistischer
sind.
Einer der jetzigen Likud-Mitglieder der Knesset
hat eine Gesetzesvorlage eingereicht, die
einzigartig in der Welt sein mag. Es bedeutet,
die Möglichkeit entgegen zu halten, dass diese
neuen Likud-Mitglieder bei den allgemeinen
Wahlen nicht den Likud wählen. Um diese
Möglichkeit unmöglich zu machen, sagt die
Gesetzesvorlage, dass wenn ein neues Mitglied
sich in der Likud-Partei anmeldet, ihre Namen
von der allgemeinen Wahlliste gestrichen und sie
eingetragen werden, als hätten sie den Likud
gewählt.
Dies ist offenkundig nicht verfassungsmäßig, da
es die Geheimhaltung der Wahl leugnet. Der
Rechtsberater der Knesset wird dies
wahrscheinlich blockieren. Falls nicht, wird es
zum Obersten Gericht gehen.
Dies alles zeigt, dass der Likud ein seltsamer
Vogel ist. Und nicht erst seit heute. VOR
EINIGEN Jahren kam ein führender französischer
Journalist während der israelischen Wahlkampagne
zu mir. Ich wies ihn an, eine Wahlkundgebung von
Menachem Begin zu besuchen.
Als er zurückkam, war er verblüfft. „Ich versteh
dies nicht“, erklärte er. „Als er über die
Araber sprach, klang er wie ein fanatischer
Faschist. Als er über soziale Angelegenheiten
sprach, klang er wie ein moderater Liberaler.
Wie passt das zusammen?
„Begin ist kein großer Denker,“ erklärte ich
ihm. „Die ganze Ideologie des Likud geht auf
Vladimir Jabotinsky zurück.“ >>> |
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Während
Kushner zur Friedensvermittlung gesandt ist,
sagt State Departement, es sei parteilich sich
auf eine Zwei-Staaten-Lösung zu verpflichten
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Allison Deger - 25.08.2017
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Donald Trumps Schwiegersohn und Chefberater
Jared Kushner trifft sich auf einer Mission zur
Friedensvermittlung mit Führern in Israel und
der Westbank, aber sein Besuch erfolgt, nachdem
sich eine Sprecherin des State Departement
weigerte zu bestätigen, dass die USA sich noch
auf eine Zwei-Staaten-Lösung verpflichtet.
Die Sprecherin des State Departements Heather
Nauert sagte am Dienstag gegenüber Reportern,
wenn sie die Agenda des Präsidenten bekannt
geben würde, und ob er einen palästinensischen
Staat anstrebe oder ausrangiere, wäre es
"wirklich die Bevorzugung einer Seite gegenüber
der anderen". Als ein Reporter die Verwirrung
des palästinensischen Präsidenten über die Ziele
der USA anführte und fragte: "Warum sind Sie so
abgeneigt ... sich wieder auf die
Zwei-Staaten-Lösung zu verpflichten?",
antwortete Nauert: "Wir werden nicht erklären,
was herauskommen muss. Es muss für beide
praktikabel sein. Und ich denke wirklich, dass
es der beste Standpunkt ist, nicht eine Seite
gegenüber der anderen zu bevorzugen, um
sicherzustellen, dass sie das durcharbeiten
können."
In Jerusalem gab Kushner nach dem Treffen mit
Netanyahu gestern Morgen ein warmes, aber vages
Statement ab. Er sagte, die Beziehungen zwischen
den USA und Israel seien "enger als jemals" und
ging nicht näher auf einen palästinensischen
Staat ein.
"Der Präsident ist sehr bemüht hier eine Lösung
zu finden, die allen Menschen in diesem Gebiet
Wohlstand und Frieden bringen kann", sagte
Kushner, "und wir schätzen wirklich das sehr
umsichtige und respektvolle Engagement des
Premierministers und seines Teams, so wie der
Präsident sie gebeten hatte zu tun."
Ein Video von Kushner und Netanyahu wurde auf
das instagram-account von Präsident Trump
gepostet, auf die der Präsident begeistert die
Worte Netanyahus: Friede, Sicherheit, Wohlstand
wiederholte.
"Danke Ihnen, Premierminister B.Netanyahu und
Jared. Lassen Sie uns #Frieden, #Wohlstand,
#Sicherheit in dem Gebiet voranbringen. Es gibt
keinen Zweifel, dass unsere Beziehung enger ist
als jemals. Bis bald."
Im Vergleich dazu werden die Beziehungen
zwischen Trump und den Palästinensern zunehmend
schwächer.
Anfang der
Woche sagte Abbas israelischen Politikern, er
habe sich mit Trumps Friedensgesandten seit der
Amtsübernahme des Präsidenten im Januar 20 mal
getroffen. Und trotz der häufigen Sitzungen war
Abbas verwirrt darüber, ob die USA beabsichtige
die Schaffung eines palästinensischen Staates zu
befördern und die israelischen Siedlungen als
Hindernis zu diesem Ziel zu verurteilen, wie
Haaretz über ein Gespräch zwischen Abbas und
einer Delegation der linksorienterten Partei
Meretz bemerkte.
Abbas sagte
angeblich unverblümt: "Jedes Mal betonen sie
wieder, wie sehr sie daran glauben und engagiert
sind für eine Zwei-Staaten-Lösung und einen
Stopp des Siedlungsbaus. Ich habe sie inständig
gebeten, dasselbe Netanyahu zu sagen, aber das
haben sie unterlassen. >>> |
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Von Freiheit bis Frömmigkeit
- von Ulrich Schmid - 26.8.2017 - In
Israel, im Westjordanland und in Gaza ist die
Haartracht nicht nur eine Sache der Mode,
sondern oft auch politisches Statement. - (...)
Wie in Israel gibt es auch in Gaza eine
Verwechslungsgefahr. Mit langem Haar und Bart
geht der junge «Hippie» (der sich nicht so
nennt), mit langem Haar und Bart geht auch der Salafist. Manchmal wären sie kaum zu
unterscheiden, wäre da nicht der «man bun», das
Zöpfchen des Hippies, das der Salafist nicht
kennt und nicht kennen will. Die Hamas mag
langes Haar nur, wenn es salafistisches ist,
Zöpfchen mag sie gar nicht. Ahmed Rezek, 25, ein
agiler, freiheitsliebender Startup-Unternehmer,
weiss davon Lieder zu singen, was in seinem Fall
besonders sinnträchtig ist, da er lange Jahre
Rapper war und die islamistischen Herrscher in
Gaza mit gescheiten, frechen Texten nervte.
Ahmed hatte üble Rencontres mit der Hamas.
Einmal brach ihm ein Polizist mit dem Knüppel
den Ellbogen; dass er heute wieder geheilt ist,
grenzt an ein Wunder. Seine Freiheitsliebe zeigt
Ahmed mit vielem, unter anderem mit seinem Haar.
Im Jahre 2009 trug er einen schwarzen Mohawk
nach dem Vorbild von Mr. T im Film «Rocky III»
von Sylvester Stallone, 2014 ein Zöpfchen,
flankiert von rasierten Schläfen und gehalten
von einer roten Spange. Das war zu viel für die
Hamas, die ihn auf dem Polizeiposten verhörte
und erst laufen liess, als er die rote Spange
entfernte.
Viel Aufhebens um ihr Haar machen die
Ultraorthodoxen. Doch anders als die Säkularen,
denen es meist um Schönheit oder politische
Statements geht, folgen die Haredim religiösen
Regeln, und bei denen kommt die Ästhetik
bestenfalls an zweiter Stelle. Zwar heisst es im
Talmud, die Schönheit des Mannes finde ihren
Ausdruck im Bart. Doch darüber lässt sich
streiten. Und es soll Menschen geben, die
finden, sie hätten schon Hübscheres gesehen als
diese orthodoxen Jungs mit den rasierten Köpfen
und Schläfenlocken. >>> |
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FOTOS + TEXT - At Home in
Gaza - Text By paul moakley - Photographs
by Wissam Nassar - Wissam Nassar, a Gaza-born
photojournalist who has worked in the coastal
enclave for the past eight years, has seen it
all. He lives a life surrounded by war and
reconstruction but finds the most authentic
images he makes as a photographer in the subtler
moments of reprieve.
“My family and I are refugees,” Nassar tells
TIME, as he recalls growing up in Gaza as one of
eight children from what he calls a very
“working class family.” Nassar was first
inspired to begin documenting Gaza’s most
turbulent times while in college. He began his
professional career covering the past three
Israeli-Hamas wars in 2008, 2012 and 2014.
Nassar’s photographs show his homeland mired in
a slow-motion recovery from the weekslong
conflict that started July 8, 2014, and formally
ended with an Aug. 26 ceasefire that has largely
held since. Even so, daily existence is like
life during wartime: This summer, Gazans have
electricity only two to four hours a day, their
power supply caught between rival governments in
Israel, Egypt and the West Bank. In this surreal
landscape, Nassar finds familial scenes; a young
father bathing his kids, children playing,
families sharing a meal.
“I focus on how the people want to live normal
lives,” he says, “spending time at parks,
beaches and coffee shops despite the rubble
scattered everywhere.” >>> |
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Das Jubiläum des Grauens
Felicia
Langer
Israel feiert 50
Jahre „rechtmäßige“ Siedlungspolitik. Die erste
Veranstaltung Netanyahus wird am 28. August im
Industriepark von Barkan, im Norden der
besetzten Gebiete stattfinden, und das in
Begleitung einer großen Zahl von Ministern und
Abgeordneten der israelischen Rechten.
(Palästina Portal, 23.8.2017)
Ich muss gestehen,
für mich war das wie ein Schlag ins Gesicht.
Hanan Ashrawi, Mitglied des Exekutivkomitees der
PLO sagte u.a.:
»Nachdem Israels
illegale Siedlungspolitik und Praktiken
eindeutig ein Kriegsverbrechen nach dem Rom
Statut des Internationalen Strafgerichtshofs
sind und das internationale Recht (Völkerrecht)
und Konventionen einschließlich der Resolutionen
des UN-Sicherheitsrates Nr. 446 (1979), 452
(1979), 465 (1980) und 2334 (2016) direkt
verletzen, wird jedes Unternehmen, das versucht
Geschäfte in den illegalen Siedlungen zu machen,
zum Komplizen des Verbrechens und ist daher
dafür vor Gericht verantwortlich.« (Palästina
Portal, 23.8.2017)
Meine
Vergangenheit kommt zu mir zurück. Als ich zum
ersten Mal ins Gefängnis von Hebron kam, das war
Ende 1969, bemerkte ich auf dem großen Hof eine
Frau mit einem kleinen Kind und einige „Yeshiva“-Studenten.
Neben ihnen lag diverser Hausrat. Auf meine
Frage, was sie dort machen, antwortete mir einer
der Soldaten: „Das sind die Siedler von Hebron.
Das sind die, die nicht arbeiten, aber
garantiert viel Geld kriegen“.
Ich zitiere aus
meinem Buch „Zorn und Hoffnung“: »Das war meine
erste Begegnung mit den Angehörigen der neuen
Siedlung in der „Stadt der Väter“. Danach sah
ich sie öfters im dortigen Militärgericht
versammelt, wo sie die Verhandlungen verfolgten.
Sie verhehlten ihre Freude nicht, wenn einer der
„Eingeborenen“ bestraft wurde, deren
Gefängniszellen nur wenige Schritte von den
Räumen entfernt lagen, in denen sie
untergebracht waren.
Ich beobachtete dort einmal eine Szene, die sich
in mein Gedächtnis einbrannte: Im Gefängnishof
standen lange Tische, beladen mit Delikatessen,
um die herum sich die Siedler niederließen. Ich
bahnte mir einen Weg durch die fröhlichen
Reihen, und ein Gefängniswärter erklärte mir,
daß sie eine Hochzeit feierten, und da seien sie
eben glücklich. Die Stimmen der Feiernden
drangen durch die Gitterstäbe.
Ich konnte mich nur wundern, wie sie hier
fröhlich sein konnten, zwischen den
Gefängnismauern, und was die Einwohner von
Hebron, eingezwängt in ihren finsteren Zellen,
beim Klang der heiteren Lieder wohl fühlen
mochten. Ich fragte mich auch, wie die Siedler
seelenruhig im Schutz unserer Panzer leben
konnten, mit der militärischen Stärke des
Regimes als Garantie für ihre Existenz vor Ort.
Wie erklärten die Kindergärtnerinnen und die
Lehrerinnen den Kindern diese Nachbarn, die
Häftlinge, mit den gelblichen Gesichtern denen
ein täglicher Spaziergang von einer
Viertelstunde vergönnt war?
Und was sagten die Erzieherinnen, wenn sie
zusammen mit ihren Schützlingen auf Massen von
Frauen und Kindern stießen, die ihre Verwandten
besuchten? Wie brachten sie den Kindern die
Begriffe von Gut und Böse bei, um sie sicher
durchs Leben zu geleiten? Und was für eine
Schule konnte das sein, der der Gefängnishof als
Spielplatz diente?«
Ich bin Zeugin von
vielen Enteignungen palästinensischen Landes
gewesen und bin gegen viele juristisch
vorgegangen, aber meistens vergebens. Die
Gerichtsverfahren sind zu einer Farce geworden.
Ich weiß, wie die Bauern empfinden, wenn der
Bulldozer das Land zerstört, und mit ihm alles,
was über Generationen aufgebaut und gepflegt
wurde. Ich werde nie die Worte einer meiner
Mandanten vergessen, im Jahre 1980:
»Sagen Sie ihnen,
daß wir hier seit Beginn der Zeit leben. Dieser
Boden stammt aus dem Staub unserer verstorbenen
Lieben. Wir haben das Land mit unserem Schweiß
begossen und mit unserem Blut getränkt. Unsere
Toten haben wir hier begraben. Wir sind tief mit
ihm verwurzelt und sind durch seine große Güte
ernährt worden. Selbst die Steine auf ihm
gehören uns.« (Zeit der Steine, F.L.)
So denken die
Enteigneten und die Entwurzelten bis zum
heutigen Tag, und kein unverschämtes
Grauens-Jubiläum wird das ändern.
Das Völkerrecht,
die Gerechtigkeit werden das letzte Wort haben,
und die Menschen mit Gewissen überall, auch in
Israel, den Kriegsverbrechern zum Trotz.
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Die
wunderbare Geschichte des ersten
Universitäts-Krankenhauses in der Westbank und
sein „sehr israelisches“ CEO
- Gideon Levy und Alex Levac - 19.August 2017
- Dies ist das ruhigste Krankenhaus, in dem ich
jemals gewesen bin, wahrscheinlich auch das
sauberste. Besuchsstunden enden um 12 Uhr
mittags und in den Korridoren herrscht Ruhe.
Poster über obligatorisches Hände-waschen
hängen an jeder Wand. Nur ein einziger
Patient ist in der Herz-Intensiv-Station, der
als Kind mit dem palästinensischen
Ministerpräsidenten Rami Hamdallah zur Schule
ging, der jetzt fragt, wie es dem Mann geht,
nachdem er Berichte gehört hätte, dass er
gestorben sei. Es war auch Hamdallah als
Vorsitzender des Direktoren-Vorstands des
Krankenhauses, der auch den CEO des Instituts
rekrutierte, Saleem Haj-Yahia.
Die Geschichte von Prof. Haj-Yahia und die des
An-Najah-National-Universitäts-Krankenhauses,
dem ersten Universitäts-Krankenhaus in den
(besetzten) Gebieten ist eine einzigartige, ja,
wunderbare Geschichte, die in Nablus auf dem
Gipfel des Mount Ebal geschieht. Als das
Krankenhaus vor 3 ein halb Jahren eingeweiht
wurde, hatte es 217 Betten und über 100 Ärzte.
Nun sind die Bulldozer am Werk, um den 4.
Abschnitt, einen 15stöckigen Turm zu bauen der
etwa $ 100 Millionen kosten wird. Wenn er--
hoffentlich in fünf Jahren eröffnet wird - wird
das Krankenhaus 800 Betten haben.
Augenblicklich rühmt sich das An-Najah
–Krankenhaus eine hypermoderne medizinische
Einrichtung zu sein von MRI Scanner bis zu
künstlichen Herzen. Die einzige wichtige
Einrichtung, die fehlt, ist ein PET/CT-Scanner,
der zur Behandlung und Diagnose für Krebs
benützt wird. Die finanziellen Mittel für seine
Anschaffung sind aufgebracht worden, aber
Israel sperrt seinen Import.
„Die Israelis denken, dass wir so talentiert
sind, dass wir dies verwenden, um eine
Atombombe zu bauen,“ witzelt Haj-Yahia mit
ironischem Lächeln.
Die Geschichte des Krankenhauses, wie die
seines CEO zerbricht Stereotypen und
vorgefasste Auffassungen, besonders jene, die
von Israelis gedacht werden – ultra-raffinierte
medizinische Technik in Nablus und einen
welt-bekannten Herzmediziner aus Taibeh im
zentralen Israel.
Haj-Yahia,
ein Mann um die 50, studierte zwei Jahre lang
Jura an der Uni in Tel Aviv, bevor er zur
medizinischen Fakultät am Technion in Haifa
wechselte. Sein Vater hat ein Ph.D in
Kriminologie; sein Bruder Samar ist im Vorstand
der Bank Leumi. Am Sheba-Medical-Center, Tel
Hashomer bei Tel Aiviv praktiziert Haj-Yahia
Herz- und Thoraxmedizin . Der jetzige Direktor
des Instituts Prof. Zeev Rotstein nannte ihn
den „arabischen Prinzen“. Er gehörte etwa seit
einem Jahr als Mitarbeiter zum Sheba
–Personal, bis einer in der Welt führenden
Herzchirurgen und Herz-Transplanteure, der in
Ägypten geborene Sir Magdi Habib Yacoub ihn
einlud,- mit ihm am Londoner Imperial-Kolleg
zu arbeiten.
Das war das Springbrett zur internationalen
Karriere des jungen Arztes aus Taibeh, in der
er Herz-Operationen und Transplantationen
ausführte und menschliche und künstliche Organe
verwendete – von Riad bis Johannesburg (wo einer
seiner Patienten ein Rabbiner war.).
„ Ich habe Transplantationen gemacht, so wie
ihr Hummus esst! sagte Haj-Yahia.
In diesen Tagen hält er auch Vorlesungen an der
Universität von Bristol, zusätzlich zu seiner
Arbeit in der >>> |
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