Friedensprozess ohne Lösung - Gastkommentar: Palästinenser
sind am Tiefpunkt angekommen - Seit Monaten
protestieren die Bewohner von Gaza gegen ihre ausweglose
Situation. Doch die Palästinenser haben längst jeden
Fürsprecher verloren, meint Bettina Marx von der
Heinrich-Böll-Stiftung in Ramallah.
Noch nie war die Lage der Palästinenser so aussichtslos wie
derzeit. 70 Jahre nach der Staatsgründung Israels und 51
Jahre nach dem Sechstage-Krieg, in dem Israel sich die
palästinensischen Gebiete im Westjordanland und in Gaza
angeeignet hat, stehen sie buchstäblich vor dem Nichts. Alle
Hoffnungen auf einen eigenen Staat haben sich nicht erfüllt.
Der sogenannte Friedensprozess, der vor 25 Jahren mit den
Oslo-Verträgen begonnen hat, muss inzwischen als gescheitert
angesehen werden. Der ehemalige israelische
Ministerpräsident Ariel Sharon hatte ihn schon im Januar
2001 für tot erklärt. Heute scheut sich sein Nachfolger,
Regierungschef Benjamin Netanjahu, nicht mehr, die dem
Friedensprozess zu Grunde liegende Idee der Schaffung eines
palästinensischen Staates an der Seite Israels offen
abzulehnen. Bei seinem kürzlichen Besuch in Berlin leugnete
er sogar, dass Israel die palästinensischen Gebiete
überhaupt besetze. Vor der Presse sagte er, Abraham sei
schon vor 4000 Jahren in das Land zwischen Mittelmeer und
Jordan gekommen und habe damit den jüdischen Anspruch
begründet. Nur zufällig hielten sich in seinem Land auch
Palästinenser auf.
Bittere Folgen für die Palästinenser - Doch so bizarr
diese Auffassung klingen mag, für die Palästinenser hat sie
bittere Folgen. Denn sie bedeutet, dass ihre Existenz von
Israel nur geduldet wird, dass ihre Ansprüche auf ihre
Heimat, auf Gleichberechtigung und nationale
Selbstbestimmung von Israel nicht anerkannt werden. Ihr im
Völkerrecht verbriefter Widerstand gegen die Besatzung wird
von Israel als illegitimer Aufstand gegen die rechtmäßigen
Herren des Landes und als Terrorismus angesehen und
entsprechend verfolgt. Die israelischen Gefängnisse sind
voll von Palästinensern, die sich nicht unter das
israelische Joch beugen wollen. Selbst Minderjährige werden
vor die Militärgerichte gestellt, die mit einer
Verurteilungsquote von fast 100 Prozent aufwarten können.
Jede Nacht durchstreifen schwer bewaffnete
Militärpatrouillen die besetzten Gebiete, reißen Familien
aus den Betten, fotografieren Jugendliche, um sie später als
Steinewerfer identifizieren zu können und verhaften junge
Männer und zunehmend auch Frauen.
Selbst Ramallah, die Stadt, in der die palästinensische
Autonomiebehörde ihren Sitz hat und die nach den
Oslo-Verträgen unter ausschließlicher palästinensischer
Verwaltung und Sicherheitskontrolle steht, bleibt nicht
verschont von diesen nächtlichen Razzien. In den Dörfern des
Westjordanlandes, dort wo die Palästinenser seit Beginn des
Friedensprozesses immer mehr Land an die Siedler verlieren,
dort, wo ihnen der Zugang zu ihren Feldern und Brunnen
verwehrt wird, werden Jugendliche, die gegen die
Besatzungsarmee aufbegehren, verhaftet oder erschossen. Am
Rand des Gazastreifens wurden bei den Protesten der
vergangenen Wochen mehr als 100 Menschen von israelischen
Scharfschützen getötet. Unter den Opfern waren auch
Behinderte, Journalisten, Sanitäter und Kinder. Israel habe
genug Kugeln für jeden Demonstranten, sagte der
Likud-Abgeordnete Avi Dichter. Und die Armee twitterte, man
reagiere akkurat und maßvoll und wisse genau, wo jede Kugel
lande.
>>>
Kurz in Israel: Palästinenser kritisieren "pro-israelische
Politik" - Bei seiner dreitägigen Israel-Reise wird
der Kanzler die Palästinenser-Gebiete nicht besuchen. Die
israelische Botschafterin in Wien bezeichnet die
israelisch-österreichischen Beziehung "so gut wie nie". -
10.06.2018
Am Sonntag wird Bundeskanzler Sebastian Kurz zu einem
dreitägigen Staatsbesuch in Israel erwarte. Aus gegebenem
Anlass kritisieren die Palästinenser die Nahost-Politik
Österreichs: Statt der traditionellen, ausgeglichenen Linie
sehe er Anzeichen für eine "Kehrtwende" zu einer "eindeutig
pro-israelischen Politik", sagte der palästinensische
Botschafter in Wien, Salah Abdel Shafi. Dass Kurz im Rahmen
seiner Israel-Reise nicht auch die palästinensischen Gebiete
besuche, sei "noch ein Signal".
Es sei "Tradition", dass die "Spitzenpolitiker der ganzen
Welt, wenn sie in die Region reisen, Israel und Palästina
besuchen. Sogar US-Präsident Trump hat sich daran gehalten."
>>>
Wir trauern um Paula
Audrey Abrams Hourani
Eine starke
menschenrechtspolitische Stimme aus Österreich
in Solidarität mit dem
palästinensischen Volk
ist für immer verstummt.
Unsere Gedanken sind bei
Fayssal Hourani und der Familie
Wir werden der Zivilcourage
Paula Audrey Abrams-Houranis in Ehren gedenken.
יהי
זכרה ברוך
Jüdische Stimmen für
gerechten Frieden in Nahost e. V. – EJJP Germany
Paula Audrey Abrams–Hourani
ist für immer von uns gegangen – Erinnerungen Fanny–Michaela Reisin
Am 04. Juni erreichte uns die traurige Nachricht vom Ableben
unserer hoch geschätzten, sehr geliebten Freundin der
österreichischen Organisationen der Palästina-Solidarität
„Frauen in Schwarz“, „Jüdischen Stimme für gerechten
Frieden“ sowie „International Jews Against Zionism“.
Eine starke menschenrechtspolitische Stimme in Solidarität
mit dem palästinensischen Volk, für sein Recht auf Rechte,
auf Selbstbestimmung und Gerechtigkeit ist für immer
verstummt.
Paula wäre in zehn Tagen 78 Jahre alt geworden. In den 20
Jahren unserer Freundschaft zwischen Wien und Berlin hatte
sie eine Krankheit zu ertragen, deren heimtückische Attacken
sie immer wieder in Lebensgefahr brachten. Sie hielt tapfer
und standhaft dagegen. Sie werde doch in Wien so dringend
gebraucht“, sagte sie immer scherzend, um nicht beim Thema
zu verharren.
Tatsächlich wird ihre Stimme in Wien und weltweit sehr
fehlen. Unvergesslich ihre leidenschaftlichen – oft, wenn es
etwa um ihr geliebtes Gaza ging, verzweifelten – Reden und
Einlassungen auf Mahnwachen, auf Kundgebungen, in
Medieninterviews und ja, auch in privaten Cafégesprächen.
Paula war eigentlich immer mit den Entrechteten, nicht nur
in den von Israel besetzten Gebieten Palästinas, sondern
auch anderswo auf der Welt. In ihrem großen Herzen war Platz
für alle Menschen, die Armut, Unterdrückung und Unrecht zu
erleiden haben. Dabei vergaß sie nie den Anteil der
Regierungen ihres Herkunftsstaats USA an der Gewalt,
Vertreibung und Aussichtslosigkeit, die Menschen an so
vielen Orten des Globus unverschuldet zu erleiden haben.
Paula war in gewisser Weise ein Schutzschild gegen Unrecht
und Gewalt, wo und wann immer auch. Du konntest sie morgens,
mittags, abends und sogar nachts anrufen, vielleicht war sie
gerade vom Krankenhaus, von einer Reise oder von einer
Mahnwache erschöpft zu Hause angekommen. „Was sagst Du? Sie
haben xy wieder überfallen, sie haben es wieder getan? Wir
müssen unbedingt etwas tun!“ So ging es immer, – bis zum
Ende.
Paula Abrams–Hourani war eine mutige
Menschenrechtsaktivistin, die jedoch auch humanitären
Einsatz hochschätze – nie belächelte. Ich erinnere zig
Sammel-, Benefiz- und Ausstellungsaktivitäten in Hilfe für
die Kinder in Gaza, in Bosnien, Kurdistan u. a. m.. Sie
beherrschte die gesamte Klaviatur des politischen
Engagements, angefangen bei den Protokollen der hohen
Diplomatie, über stilvollen, kleinen und großen Anfragen bei
Parteien sowie Kommentaren bei Medien bis hin – und das war
ihr wichtig – zur zähen und unbeirrbaren Radikalität in
Auseinandersetzungen, bei denen es gegen doppelte Standards
von Recht und Moral ging. Sie unterstütze die internationale
BDS-Bewegung ohne Wenn und Aber und vermochte gleichsam
Interessierte, die ihre Radikalität nicht teilten,
freundschaftlich in ihre Aktionen der „Frauen in Schwarz“
einzubeziehen. Niemand konnte diese lautstark radikale und
gleichsam so gediegene Stimme gegen Terror, Vertreibung und
Unrecht verdächtigen unlauter zu sein. Selbst ihre
schärfsten Widersacher nicht.
Paula war eine schöne, fast filigran wirkende Frau. Sie
lebte gern und liebte alles Schöne. In Wien siedelte sich
die junge, aus Cleveland stammende studierte Pianistin und
Tänzerin seinerzeit deshalb an, weil die Stadt
architektonisch so schön und ihre geliebte Musik hier zu
Hause war. Wer hätte gedacht, dass sie beruflich dann so
viele Jahre – es war eine gute Zeit sagte sie oft – in der
IAEO (International Atomic Energy Organization) tätig sein
würde? Wer hätte es für möglich gehalten, dass sie
öffentlich so unermüdlich als starke Stimme des Humanismus
wirken und die schönen Künste nur privat in der
verbleibenden – immer zu knappen – Freizeit pflegen würde?
Paula liebte das Leben. Sie war bei aller Verzweiflung nie
bitter. Nie! Sie lachte gern, wusste auch durchaus –
manchmal ironisch, manchmal sarkastisch, nie grob – zu
scherzen. Wir weinten oft miteinander und konnten doch – ich
glaube es war öfter – aus vollem Herzen miteinander lachen.
Paula, wir werden Dich so schmerzlich missen. Meine Gedanken
sind jetzt bei Deinem geliebten Ehemann und Mitstreiter
Fayssal Hourani und bei Eurer gesamten Familie.
Berlin, am 5. Juni 2018
Fanny–Michaela Reisin
Blutgrätschen
und Steilvorlagen im Nahost-Konflikt - 10. Juni 2018
– Oliver Eberhardt - Die Tickets waren schon verkauft, die
Vorfreude groß: Aus Gründen, die niemand so richtig erklären
kann, ist die argentinische Fußballnationalmannschaft in
Israel sehr beliebt. Wenn dieses Team dann auch noch dazu
bereit ist, gegen die israelische Nationalmannschaft zu
spielen, überdies auch noch in Israel, dann ist das schon
was.
Und so war die Enttäuschung groß und die Wut noch größer,
als dieses Freundschaftsspiel kurzfristig abgesagt wurde.
Was passiert ist, daran scheiden sich auch jetzt, mehr als
eine Woche später, noch die Geister, und dies nicht so sehr,
weil die Fakten umstritten wären. (...)
Das veränderte "Konzept Jerusalem" - Am 14. Mai, nach
westlichem Kalender der 70. Jahrestag der Staatsgründung
Israels, war es dann, zumindest symbolisch, so weit: Aus dem
amerikanischen Konsulat in West-Jerusalem (es gibt zudem
auch ein US-Konsulat in Ost-Jerusalem) wurde, offiziell, die
US-Botschaft, obwohl ein Großteil der Belegschaft bis auf
Weiteres im bisherigen Botschaftsgebäude in Tel Aviv
arbeiten wird.
Schon die Ankündigung veränderte allerdings die Wahrnehmung
des Konzepts "Jerusalem" im Ausland: Plötzlich landete ein
Thema, dass ob seiner extremsten Komplexität in
Friedensverhandlungen stets zurück gestellt wurde, ganz oben
auf der Tagesordnung, wo es von der israelischen
rechts-religiösen Koalition unter Führung von Regierungschef
Benjamin Netanjahu unilateral als "ohne Aussprache und
Abstimmung beschlossen" abgehakt wurde, bevor man sich dann
mit entschiedener Forschheit an die Durchsetzung machte.
Die Verlegung des Spiels - Im Fall des Fußballspiels
Argentinien-Israel wurde entschieden, dass das Spiel nach
Jerusalem zu verlegen sei. Nach Auskunft eines Sprechers des
israelischen Fußballverbandes habe Kultur- und
Sportministerin Miri Regev, die einst Chefzensorin des
israelischen Militärs war, die Verlegung "angeordnet"; man
selbst sei nicht gefragt worden. Regev indes bestreitet,
dass sie für die Verlegung verantwortlich war; die
Initiative sei von Netanjahu ausgegangen.
Der neue Spielort erschien auch dem argentinischen Verband
als unverfänglich: Das Teddy Kolek-Stadion liegt im Westteil
der Stadt. "Wir konnten uns auch nicht vorstellen, dass das
was mit Politik zu tun haben könnte", sagt ein Sprecher:
"Uns war gesagt worden, dass es dort einfach mehr Platz
gibt, den man brauche, weil das Interesse so groß sei."
Doch dann schrieb Netanjahu einen Brief an den
argentinischen Präsidenten Mauricio Macri, in dem er ihn
dazu einlud, dem Freundschaftsspiel "in unser ewigen
Hauptstadt Jerusalem" beizuwohnen.
>>>
Antisemitismus-Beauftragter
– ein Antisemitenmacher? - 10. Juni 2018 - Abi
Melzer
Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat -
Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in
Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus - Alt-Moabit
140 - 10557 Berlin 12.Juni 2018
Sehr geehrter Herr Felix Klein, Sie waren wohl mit ihrer
eigenen Karriere am Ende, als Sie sich bereit erklärten, den
höchst überflüssigen Posten des Antisemitismusbeauftragten
anzunehmen. Wir fragen uns schon von Anfang an, was ein
Antisemitismusbeauftragter machen soll und was Sie machen
werden.
Der offiziell dekretierte Antisemitismus ist in Europa 1945
durch die Rechtsgleichheit von Juden und Nichtjuden beendet
worden; diese Rechtsgleichheit allerdings verweigern “die
Juden” in Israel allen Nichtjuden! Das hat das jüdische
Mitglied der englischen Regierung, Edwin Samuel Montagu, in
seiner Rede gegen die Balfour-Deklaration 1917, also schon
vor 100 Jahren, zurecht befürchtet.
Die vom Staat per Gesetz verordnete Rechtsgleichheit sollte
genügen. Für Straftaten ist die Polizei zuständig.
Antisemitische Vorstellungen wird der Staat und der von ihm
beauftragte Aufpasser nicht beseitigen können, denn
bekanntlich sind die „Gedanken“ frei. Das hat uns schon vor
mehr als 150 Jahren der Jude Heinrich Heine in seinem
berühmten Epos „Deutschland – ein Wintermärchen“ gelehrt.
“Antisemitismus” ist und war immer schon eine
Falschbezeichnung; sogar Goebbels hat, wie Sie wissen
sollten, dies bei “seinen” Journalisten reklamiert und diese
aufgefordert, diesen Begriff zu vermeiden, der heute
inflationär genutzt wird, um politische Gegner zu beleidigen
und zu de-legitimieren.
Mir als Juden und erbittertem Gegner der israelischen
Besatzungs- und Siedlungspolitik, der für diese
völkerrechtswidrige Politik in der israelischen Armee
gedient und manches Unrecht gesehen hat, war von Anfang an
klar, dass Sie nicht den Antisemitismus beseitigen werden,
denn das lässt sich nicht durch einen „Beauftragten“
erreichen, sondern es war vorauszusehen, dass Sie uns, die
Kritiker der israelischen Politik, und Gegner dieser um sich
greifenden Antisemitismus-Hysterie, die letztendlich
Antisemiten macht, bekämpfen werden.
>>>
Politische Talkshows -
Nicht objektiv, sondern verantwortungslos - 8. Juni
2018 - Es ist verwunderlich, wie fahrlässig manche
TV-Redaktion sich selbst delegitimiert, indem sie so tut,
als gäbe es das gar nicht: journalistische Arbeit. - Kolumne
von Carolin Emcke
Theodor W. Adorno schrieb in der "Minima Moralia":
"Liberalität, die unterschiedslos den Menschen ihr Recht
widerfahren lässt, läuft auf Vernichtung hinaus." Und fuhr
fort: "Wie der Wille der Majorität, die der Minorität Böses
zufügt und so der Demokratie Hohn spricht, nach deren
Prinzip sie handelt." Da nennt jemand die systematische,
industrielle Vernichtung von Menschen einen "Vogelschiss",
da will jemand die Geschichte der Schoah, das Aussondern,
Vertreiben, Einkerkern, Foltern, Sterilisieren, Aushungern,
Vergewaltigen, Töten von Millionen von Menschen
banalisieren, als sei die Erinnerung schmutzig und nicht die
Verbrechen. Da will jemand nicht "provozieren", sondern
revisionistische Positionen mit bürgerlichem Gestus
ummanteln - und die Republik diskutiert, ob es illiberal
sei, solchen Menschen nicht auch noch zusätzlich im
Fernsehen eine Plattform für ihre Menschenverachtung zu
bieten? Wo leben wir eigentlich? Antisemitismus abzulehnen,
ist kein Zeichen mangelnder Liberalität, sondern Ausdruck
eines Minimums an Zivilität.
Vielleicht muss noch einmal erläutert werden, dass
journalistisches Arbeiten tatsächlich aus Arbeit besteht.
Dass es nicht nur um das Hinhalten eines Mikrofons oder
einer Kamera geht, sondern um analytische, hermeneutische,
kritische Arbeit, bei der es darauf ankommt, möglichst genau
ein soziales, politisches, kulturelles Thema zu
recherchieren, zu hinterfragen, zu erörtern. Es ist
verwunderlich, wie fahrlässig manche TV-Redaktion sich
selbst delegitimiert, indem sie so tut, als gäbe es das gar
nicht: redaktionelle Arbeit.
Das Mantra vom "Wir versuchen nur darzustellen, was ist"
zeugt keineswegs von selbstkritischer Objektivität, sondern
von selbsthypnotischer Verantwortungslosigkeit. Als könne
man sich damit der Bürde entledigen, die reflektiertem
Journalismus obliegt: Gründe angeben zu können für die
Entscheidungen, die wir treffen mit jedem Text, den wir
schreiben, jeder Karikatur, die wir zeichnen, jedem Film,
den wir schneiden, jeder Sendung, die wir produzieren, jedem
Titel, jeder Grafik, jedem Satz. Entscheidungen darüber,
warum ein bestimmter Ausschnitt der Wirklichkeit relevanter
sein soll als ein anderer, warum ein bestimmtes Bild
illustrativ, warum ein bestimmtes Ereignis
>>>
The
Great March of Return: The Gaza Sniper Massacre - 10.
6. 2018 - Richard Falk - [Prefatory Note : The Gaza Sniper
Massacre in response to the Great Return March is one more
milestone in Palestinian resistance and yet another
frightening episode in the Israeli apartheid narrative of
cruel and excessive violence, a shameful sequel of crimes
for which there exists no adjudicative tribunal available to
the victimized party to pursue justice. The post that
follows consists of juxtaposing news items, a searing
opinion piece by the courageously uncompromising Israeli
journalist Gideon Levy and a wide-ranging brilliant
commentary by my friend, Jim Kavanaugh. The post and is
dedicated to the memory of Razan al-Najjar, the brave 21year
old paramedic mortally shot while tending Palestinian
demonstrators wounded at or near the Gaza fence. This young
woman epitomized the purity of nonviolent yet heroic
resistance, an identity given historical depth by her joy
for life and her supreme sacrifice imposed by sniper
brutality.
The Israeli political leadership and military commanders
must be presumed to have chosen such a display of excessive
and vindictive violence for a clear political objective,
which will remain undisclosed. It would seem to be taking
advantage of having unlimited support from the Trump
presidency and the most favorable regional political
situation of their history, but we may still ask 'to what
end?' My best guess is that the effort was designed to
convince the people of Gaza, more than Hamas, that
resistance, and especially unarmed resistance was futile.
Without a diplomatic path and with the annexationist path
wide open, Israel would benefit from a Palestinian
acknowledgement that the struggle is over, and they have
lost. The Great March of Return was a defiant refusal to
concede defeat, no doubt angering Israel, and inflicting a
major defeat in the other war—the Legitimacy War being
fought for hearts and minds on the basis of seizing the high
moral and political ground.
>>>
10. 6. 2018
UNO hält Dringlichkeitssitzung zum Schutz der Palästinenser
ab - 9. Juni 2018 - Die UN-Generalversammlung
wird am kommenden Mittwoch eine Dringlichkeitssitzung
abhalten, um über eine Resolution zu Gaza abzustimmen, wie
der Präsident des Gremiums, Miroslav Lajcak, am Freitag
bekannt gab.
Die Resolution wird Israel verurteilen und ähnelt einem Veto
der Vereinigten Staaten im Sicherheitsrat in der vergangenen
Woche, in dem der Schutz der Palästinenser vor israelischer
Aggression gefordert wurde, so Diplomaten.
Die Sitzung wurde von der Türkei als Präsident der
Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) und
Algerien im Namen der Arabischen Union beantragt, so eine
gemeinsame Erklärung am Freitag.
"Wir mobilisieren alle unsere Bemühungen mit so vielen, wie
wir von Gruppen und Mitgliedsstaaten erreichen können, um
die größtmögliche Anzahl von Stimmen zu erhalten, um uns zu
unterstützen", sagte Mansour.
Die Generalversammlung wurde am Mittwoch um 15.00 Uhr EDT
(1900 GMT) einberufen.
Lesen Sie: USA isoliert bei der UNO, Veto gegen
Volksentschließung und findet keine Unterstützer für
Anti-Hamas-Gesetzentwurf
Die Resolution, sagte Botschafter Riyad Mansour, würde einer
kuwaitischen Resolution ähneln, die letzte Woche genug
Unterstützung erhielt, um eine Abstimmung im Sicherheitsrat
zu verabschieden, aber von den Vereinigten Staaten abgelehnt
wurde.
Mansour sagte, dass das Veto der USA den Antrag ausgelöst
habe und dass die Gewalt vom Freitag "unser Argument und die
Dringlichkeit, den palästinensischen Zivilisten
internationalen Schutz zu gewähren", verstärkt.
Die von der Generalversammlung angenommenen Resolutionen
haben im Gegensatz zu den vom Sicherheitsrat verabschiedeten
keine bindende Wirkung.
Eskalation in Israel - UNO beruft Krisensitzung ein -
Erneut werden in Israel mehrere Palästinenser erschossen,
hunderte Demonstranten sind verletzt. Auf Antrag der
arabischen Staaten tagt nun kommende Woche die
UN-Generalversammlung zu dem Thema. Sie will nachholen, was
der Sicherheitsrat bisher versäumt hat.
>>>
Gaza:
eine Strategie der systematischen Verstümmelung
palästinensischer Jugendlicher - Die Analyse der
Wunden, die durch israelische Schüsse gegen unbewaffnete
Demonstranten im Gazastreifen verursacht wurden, spiegelt
eine echte Strategie wider, um die palästinensische Jugend
dauerhaft zu verstümmeln, sagt Professor Nafiz Abu Shaban,
Leiter der orthopädischen und rekonstruktiven Chirurgie im
Gazastreifen.
In der jüngsten Ausgabe des British Medical Journal (BMJ),
einer der weltweit führenden medizinischen
Fachzeitschriften, aktualisiert Dr. Shaban eine erste
Bewertung, die am 4. Mai letzten Jahres unter dem Titel
"Gaza, a field of amputations" von Marie-Elisabeth Ingres
und ihren Kollegen von Médecins Sans Frontières Palestine
veröffentlicht wurde.
Die Anzahl und Art der durch den israelischen Feuer
verursachten Verletzungen wirft eindeutig die Frage einer
Untersuchung durch den Internationalen Strafgerichtshof auf,
da die israelische Armee die Kriegsgesetze systematisch
verletzt zu haben scheint.
Bis zum 18. Mai 2018 12.271 Verletzte, von denen 6.760 eine
Aufnahme im Krankenhaus erforderlich machten, in 3.598
Fällen wegen Schussverlöetzungen.
Allein in den Institutionen, in denen Ärzte ohne Grenzen
Palästina arbeiten, "wurde auf mehr als die Hälfte der 500
Menschen geschossen, wobei die Kugel buchstäblich das Gewebe
zerstörte und den betroffenen Knochen besprühte".
"Hier
sind wir jetzt." Ich habe viele physische Traumata gesehen,
als Israel Gaza angegriffen hat, aber ich habe diese Art von
Verletzungen noch nie zuvor gesehen. Nach der Untersuchung
der Wunden scheint es, dass die Scharfschützen der
israelischen Armee systematisch Munition mit expansiver
Wirkung am Auftreffpunkt verwenden", schrieb er.
"Wir haben derzeit (Stand: 18. Mai 2018, NDLR) zwischen 300
und 350 Schienbeinbrüche durch hochenergetische Munition.
Dies sind die am schwierigsten zu behandelnden offenen
Frakturen. Verletzungen der unteren Extremitäten dieser
Schwere erfordern zwischen 5 und 7 aufeinanderfolgende
chirurgische Eingriffe, die jeweils 3 bis 6 Stunden dauern.
Selbst mit fortgeschrittenem Know-how und Ausrüstung dauert
die Heilung 1 bis 2 Jahre. ».
Die meisten Patienten entwickeln Knocheninfektionen und es
kommt zwangsläufig zu einer Zunahme von Zwangsamputationen.
Auch gibt es keine Aussicht auf Rehabilitation, da das
einzige Krankenhaus in Gaza, das sich auf diese Art der
Versorgung spezialisiert hat, 2014 von Israel bombardiert
wurde und nicht wieder aufgebaut werden konnte.
"Es ist also ein ganzes Leben lang eine Behinderung, die
jetzt Tausende von Bürgern des Gazastreifens erwartet, weil
sie ohne Waffen an Demonstrationen gegen die israelische
Blockade teilgenommen haben, die ihnen jede politische und
soziale Perspektive vorenthält.
Der
Rekonstruktion solcher Verletzungen liegt völlig außerhalb
der Leistungsfähigkeit der Krankenhäuser im Gazastreifen. Im Shifa-Krankenhaus zum Beispiel sind wir überfordert und
haben kein Bett zur Verfügung." Wir sollten hinzufügen, dass
die Komplexität der zu behandelnden Verletzungen die
Möglichkeiten der allgemeinen orthopädischen Chirurgie
übersteigt und dass wir die Unterstützung von
spezialisierten Rettungsteams benötigen", ergänzt Dr. Shaban.
"Ich bin sicher, dass, wenn 6.000 Verletzte, die Hälfte
davon durch Kugeln, in so kurzer Zeit in Londoner
Krankenhäusern ankommen, Ihre Dienste es nicht schaffen
würden, mit der Situation fertig zu werden, trotz der
Vortrefflichkeit Ihrer Möglichkeiten", schreibt der
palästinensische Arzt erneut an seine britischen Mitleser.
Mir wurde gesagt, dass kein Mitglied des
Rettungsdienstes im Vereinigten Königreich jemals mit
einer solchen Situation, mit so vielen Beinverletzungen, zu
kämpfen hatte. Was können wir also hier in Gaza tun, um mit
einer solchen Situation fertig zu werden?».
"Jetzt verstehe ich, warum wir zum Internationalen
Strafgerichtshof gehen und ihn bitten müssen, eine
Untersuchung einzuleiten", schließt er.
Quelle
NGOs Call on Israel to
Halt the Demolition and Forcible Transfer of
Bedouins at Khan al Ahmar
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Army Injures A Child In
Hebron, Causes Damage To Homes
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Friday- Israeli
Soldiers Killed Four Palestinians Including Child,
Injured 618, In Gaza
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Israeli Forces Attack
Palestinians Traveling to Al-Aqsa through Qalandia
Checkpoint
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LGBTQ activists block
Tel Aviv Pride March- 'There is no pride in
occupation'
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‘New York Times’ teams
up with Israel to smear slain medic Razzan al-Najjar
as ‘complex,’ not innocent
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9. 6. 2018
Vier Palästinenser im
Gazastreifen von israelischen Soldaten erschossen
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Das IKRK verstärkt im
Gaza-Streifen seine Präsenz und baut eine neue
Spitalabteilung auf.
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lined up behind Gaza massacre
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Israel's Slaughter in Gaza
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Three Palestinians
Killed on Gaza Border, Over 500 Injured
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Army Drone Drops
Firebombs At Protest Tents In Rafah
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‘The power we have,
even mountains can’t break down’: In memory of Razan
al-Najjar
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Israeli Forces Attack
Palestinians Traveling to Al-Aqsa through Qalandia
Checkpoint
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PCHR Weekly Report On
Israeli Human Rights Violations in the Occupied
Palestinian Territory (31 May – 06 June 2018)
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8. 6. 2018
Beredtes Schweigen: Palästina
und die Osnabrücker Delegation in Israel
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Märchenstunde
in der Welt: Israel geht mit Terroristen noch zurückhaltend
um
Von Gunnar Heinsohn
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Was zwei Verbrecher sagten: ("Eine Lüge muss nur oft genug wiederholt werden.
Dann wird sie geglaubt." Joseph Goebbels (angeblich))
"Man ging dabei von dem sehr richtigen Grundsatze aus,
daß in der Größe der Lüge immer ein gewisser
Faktor des Geglaubtwerdens liegt, da die große Masse
des Volkes bei der primitivsten Einfalt ihres Gemütes
einer großen Lüge leichter zum Opfer fällt als
einer kleinen".
A.H.: Mein Kampf, S. 252
Israeli forces seal front
door to Palesitnian home in Hebron, detain family inside
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Army Abducts Two Palestinians,
Search Homes And Confiscate Property In Hebron
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Israeli police attack Palestinians
at Al-Aqsa Mosque as Israelis tour the site
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Activists disrupt Israeli
ambassador in Chicago
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7. 6. 2018
‘I’m an Islamophobe’ and
‘Arabs lie’ – former chief of Israeli Government Press
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Cal State, East Bay student
govt unanimously passes BDS resolution
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young to forget?’: a visit to Shatila refugee camp
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Plusieurs centaines de manifestants aux abords du Grand
Palais mardi soir
Malgré la fermeture de bon nombre de stations de métro,
dont Champs Elysées Clémenceau, Franklin-Roosevelt,
Miromesnil, Concorde, plusieurs centaines de manifestants
sont parvenus mardi soir aux abords du Grand Palais
ou était reçu le criminel de guerre Netanyahou par Macron.
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The unwarranted presumption
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medic Razan al-Najjar
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Court Issues Decision to Demolish Khan Al-Ahmar Bedouin
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Norway gives “green light”
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Gaza einigen können. Gleich zwei Resolutionen fanden
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