Israelischer
Pressespiegel: Kein Schmerzensgeld für Arzt aus Gaza wegen
der Tötung seiner Kinder - 6.12.2018 -
Israel lehnt Zahlung von Schmerzensgeld an Arzt aus Gaza
wegen Tötung von Familienangehörigen ab.
Kikar Shabbat berichtete, ein israelisches Gericht habe
entschieden, dass das Verteidigungsministerium einem Arzt
aus Gaza wegen der Tötung von dreien seiner Kinder in seinem
Haus durch Panzerbeschuss während eines Angriffs auf die
seit einem Jahrzehnt abgeriegelten Enklave nichts schuldet.
Izz al-Din Abu al-Aish wurde zu einem der Gesichter
leidender Palästinenser während Israels Angriff auf den
belagerten Gazastreifen 2008/09, als drei seiner Töchter und
eine Nichte gerade in dem Augenblick getötet wurden, in dem
er am 16. Januar 2009 dem israelischen TV ein Interview gab.
Abu al-Aishs Stimme war ausgesucht worden, weil er früher
als Arzt im Sheba Medical Center in Zentralisrael gearbeitet
hat und fließend Hebräisch spricht.
Abu al-Aishs Anwaltsteam argumentierte vor Gericht, dass
seine Familie zu Unrecht von einem Panzer aus beschossen
wurde, da (ihr Haus) in Jabalia im nördlichen Gazastreifen
lag, an jenem Tag Kilometer weit entfernt von jeglicher
Präsenz der israelischen Armee.
Das Gericht beugte sich jedoch der Zeugenaussage des
Kommandeurs des Panzerteams, das die tödlichen Raketen
abfeuerte; er sagte, er habe den Befehl gegeben, weil er
dachte, dass die auf dem Dach des Gebäudes entdeckten
Personen der Hamas, der de-facto regierenden Partei in Gaza,
Informationen über israelische Truppenbewegungen melden
würden.
Später stellte sich heraus, dass die auf dem Dach gesehenen
Personen Mitglieder der Familie Abu al-Aish waren.
2017 hat die israelische Menschenrechtsgruppe B'Tselem einen
Bericht veröffentlicht, der die israelische Routinepraxis
untersucht, Entschädigungszahlungen an Palästinenser zu
vermeiden, die durch die israelischen Streitkräfte im
besetzten Territorium Schaden erlitten haben. [...]
Quelle
Übersetzung: K. Nebauer |