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THEMEN ARCHIV FACEBOOK Sonntag, 25. Oktober 2020 - 16:53AKTUELLE TERMINE LINKSTaeglich neu - Nachrichten, Texte die in den deutschen Medien fehlen. Politisch unabhaengig, gegen Gewalt und Rassismus, einem gerechten Frieden verpflichtet
Göttingen (D) soll sich schämen! - Christian Müller - 20. Feb 2019 - Die Friedenspreis-Übergabe an die «Jüdische Stimme» wird von Stadt, Universität und Sparkasse boykottiert.
Seit 20 Jahren wird in der deutschen Stadt Göttingen mit Geld der privaten Stiftung Dr. Roland Röhl ein Friedenspreis an Menschen oder Institutionen vergeben, die sich aktiv und öffentlich für den Frieden engagieren. Diesmal hat die Jury beschlossen, den Preis an die «Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost» zu vergeben, eine Vereinigung, die sich aktiv für eine friedliche Lösung des Konflikts zwischen Israel und Palästina einsetzt. Gegen diesen Entscheid ist aber von jenen jüdischen Kreisen, die im Sinne der Israel-Lobby jede öffentliche Kritik an der israelischen Besatzungspolitik gegenüber Palästina zu verhindern versuchen, protestiert worden. Nun steht fest: mit Erfolg. Infosperber hat darüber ausführlich berichtet.
Kein Geld mehr von der örtlichen Bank - Zu den Geldgebern der Friedenspreis-Übergabe gehörte bisher auch die Sparkasse Göttingen. Sie spendete jeweils 2000 Euro an die Preisübergabe (Reise- und Übernachtungskosten, Apéro, etc). Die Bank hat nun entschieden, zugunsten der diesjährigen Preisübergabe kein Geld zu geben.
Friedenspreis-Übergabe darf nicht in der Universität stattfinden - Auch die Georg-August-Universität Göttingen hat die Veranstalter der Friedenspreis-Übergabe wissen lassen, dass für diese Übergabe des Friedenspreises keine Räumlichkeiten der Universität zur Verfügung stehen, wie das bisher üblich und auch für dieses Mal vorgesehen war. Thomas Richter, der Pressesprecher der Universität, teilte der Stiftung gleichzeitig mit, dass er persönlich seine Mitgliedschaft im Beirat der Stiftung «ruhen lasse».
Die Rufmord-Kampagne gegen die zuständige Jury und insbesondere gegen deren Vorsitzenden Andreas Zumach geht offensichtlich unaufhaltsam weiter.
an die Vorstände der Stiftung und des Kuratoriums, (Hans-Jörg Röhl und Goetz Neuendeck) - roehl@goettinger-friedenspreis.de - neuneck@ifsh.desowie in Kopie an die Medien und JournalistInnen, goettingen@ffn.de - c.boehm@goettinger-tageblatt.de - redaktion@stadtradio-goettingen.de - reimarpaul@web.de - Andreas Zumach: zumach@taz.de
Am Donnerstag, 21. Februar 2019, 19:47 - Hans-Jürgen Hahn - Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister! Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Hald!
Ich erlaube mir, in diesem Konflikt Stellung zu beziehen. Damit Sie diese würdigen können, kurze Angaben zu meiner Person (Jg. 1936):
- Ich gehöre mit zu den ersten Gedenkstättenpädagogen in Niedersachsen, die sich seit mehr als vierzig Jahren bemühen, jungen Menschen an Einzelschicksalen jüdischer Mitbürger (hier in Hildesheim) den Stellenwert der Shoah zu vermitteln. Seit 1981 sind viele ehemalige Hildesheimer aufgrund meiner Projekte auf Einladung der Stadt zu Besuch gekommen. Wir retteten ein Gebäude der jüd. Gemeinde. Die entsprechenden Projekte mit Jugendlichen laufen immer noch.
- Ich initiierte mit Israelis einen der ersten deutschen Schüleraustauschprogramme mit Kfar Galim bzw. mit Haifa und habe bis heute Kontakt zu fünf jüdisch-israelischen Familien sowie zwei arabischen Familien im Westjordan. In Sachen Israel/Palästina kann mir niemand etwas vormachen.
- Ich bin Herausgeber der ersten deutschen Veröffentlichung des sog. Auschwitz-Albums (Vlg. Das Arsenal, Bln. / 192/205 Fotos vom Mai 1944 durch die SS). Das Original liegt seit 1980 in Yad Vashem, das die 2. deutsche Ausgabe verantwortet; es hat dort eine eigene Abteilung.
- Ich vertrete seit 2016 eine von der HAWK zu Unrecht geschasste Dozentin, die mit ihrem Lehrauftrag ("Zur sozialen Lage Jugendlicher in Palästina") keine Chance hatte, nicht auch regierungskritische Stimmen in das Lehrprogramm aufzunehmen. Das auf politischen Druck der LT - Opposition veranlasste sehr schwache Gutachten des ZfA an der TU Berlin kann selbst auf 26 Ss. den antisemitischen Vorwurf gerade nicht erhärten. Die Dozentin hatte ausdrücklich jüdisch-israelische Kritiker der Politik der israelischen Regierung nach der 2. Intifada und vor dem Hintergrund des gescheiterten Friedensprozesses von 1993 - 1995 in ihre Literaturliste aufgenommen.
- Wider Willen bin auch ich so in eine bundesrepublikanische Szenerie geraten, in der zum einen deutsche Juden anderen deutschen Juden "Antisemitismus" vorwerfen, weil letztere - als Juden - sich differenzierter zur Lage in Israel heute äußern, zum andern weil sie sich gegen die Abflachung des Antisemitismus-Vorwurfs wehren wollen. In jedem Einzelfall muss es sich - abgesehen von der unklaren Begrifflichkeit - auch tatsächlich um einen solchen handeln.
Wie ich erkenne, weigern Sie sich, der Preisverleihung Räume der Universität zu öffnen.
Sie sollten wissen, dass Sie damit in eine seit Jahren (verstärkt seit 2014) breit angelegte Aktion gehören. Sie haben sich unter politischem Druck darein begeben. Möglicherweise, ohne die Motive der Kritiker, erst recht nicht die Folgen zu kennen oder zu bedenken. Nahezu einhundert Veranstaltungen an verschiedenen Orten sind seitdem von einer bestimmten jüdischen Seite, die im ZJD zur Zeit die Mehrheit haben, be- oder verhindert worden. Von dem Druck, der von der Botschaft Israel aus auf die Bundesregierung ausgeübt wird, ganz zu schweigen.
Nun sind auch Sie in diese Szenerie geraten. Sie ist geprägt von der Vorstellung, argumentative und faktenorientierte Kritik an der Situation vor Ort fördere antisemitische Haltungen hier bei uns. Das Gegenteil ist aus meiner Sicht der Fall. Sie sollten wissen: auf diese Weise wird der Antisemitismus in den Köpfen der Zeitgenossen, den wir doch alle hoffentlich bekämpfen wollen, geradezu befördert.
Dies gilt auch für die Pädagogik heute. Nur durch faktenorientierte und größtmögliche Transparenz wird es uns auch in Zukunft gelingen, Jugendliche zu einem selbständigen differenzierenden Urteil zu befähigen, sowohl im Rückblick auf die Shoah als auch für die Zukunft in Nahost.
Geradezu absurd erscheint es mir, das Folgende zu übersehen:
1) A. Zumach als Mitglied der Jury ist ein Gewährsmann für sachgerechte Vermittlung über Israel und Nahost, und dies seit geraumer Zeit.
2) Gerade die "Jüdische Stimme für Frieden in Nahost" ist in der Perspektive ausgewogener Information, Transparenz und konkreter Friedensbemühungen aus meiner Fachsicht ein würdiger Preisträger.
3) Als Sohn eines ehem. Wehrmachtoffiziers habe ich zu diesem Statement nicht nur das Recht, eine konkrete Politik gleich welchen Landes nach den Grundsätzen der Menschenrechte und des Völkerrechts zu kennzeichnen. Ich habe sogar die Pflicht darauf hinzuweisen, wenn die Regierung eines Landes wie Israel - diese einstmalige Hoffnung aller Verfolgten - glaubt, sich um seiner selbst willen nicht daran orientieren zu müssen.
Ihre eigene Haltung und Entscheidung - als Verantwortliche wie als Sponsoren - erscheint mutlos und desorientiert. Sie verstärkt wie gesagt das, was sie offenbar zu bekämpfen meinen. Geben Sie allen friedensaktiven Kräften - und dazu zählt nach profunder Kenntnis auch der Preisträger - buchstäblich Raum!
Wir alle sind den Grundrechten der Menschenwürde, die unteilbar sein sollte, wie denen der Freiheit von Forschung und Lehre weiter verpflichtet. Dies gilt auch für die Kommune Göttingen wie für Ihre Universität im Besonderen. Hans-Jürgen Hahn
21. 2. 2019
Quelle facebook
Palestine Update Nr. 211 – 31.1.2019 - Kommentar - BDS im Tourismus - Ranjan Solomon -Bei einer wichtigen Intervention über die Frage der Menschenrechte im Tourismus führt Amnesty International zurzeit Kampagnen gegen die Websides von vier der bedeutendsten Tourismus-Buchungsfirmen durch, um Geschäftsbeziehungen innerhalb der illegalen israelischen Siedlungen zu stoppen. Amnesty ist der Ansicht, dass die Siedlungen davon profitieren, was sie als „Kriegsverbrechen“ beschreiben. Der Tourismus, der sich in die Siedlungen als Basis ausdehnt, ist damit illegal und kriminell.
In dieser Ausgabe der Palestine Updates wollen wir Hintergründe und Informationen über die Amnesty Kampagne aus deren eigenen Quellen teilen. Die Materialien enthalten Details der Forderungen, Airbnb, Booking Com, Expedia und TripAdviser zu boykottieren. Amnesty fokussiert darauf, die illegale Situation und die sich daraus ergebenden Menschenrechtsverletzungen gegenüber den Palästinensern klar zu stellen.
Jede der angesprochenen Gesellschaften buchen zahlreiche Hotels, B&Bs (Bed&Breakfast Unterkünfte), Attraktionen oder Touren in israelischen Siedlungen in den Okkupierten Palästinensischen Gebieten (OPT) direkt entgegen dem Internationalen Menschenrechtsgesetz, laut welchem israelische Siedlungen als illegal angesehen werden. Amnesty beobachtet, dass jede Form von Geschäften mit Siedlungsunternehmen illegal ist, weil sie von Einrichtungen und der Erhaltung illegaler Siedlungen profitieren. Sie müssen ihrer Ansicht nach als Kriegsverbrechen bezeichnet werden, da sie die Ausübung des Internationalen Menschenrechtsgesetzes blockieren. Durch Inserieren und dadurch Profite für die Siedlungsgeschäfte zu schaffen, erzielen sie für die Öffentlichkeit den Effekt einer „Normalisierung“ und Rechtfertigung, obwohl dieses nach dem Völkerrecht eine illegale Situation ist. (Amnesty-Studie „Destination: Occupation“ zeigt auch, wie digitale Tourismuswerbung und die Illegalität der Siedlungen in den palästinensischen Gebieten Menschenrechts-Standards und die Verpflichtungen der gemeinsamen Verantwortung verfehlen.
Wir raten unseren LeserInnen dringend, diese Darstellung zu studieren und Stellung zu nehmen, und diese Information innerhalb Ihrer Netzwerke für eine größere Bekanntheit zu verteilen. Wir bitten Sie auch, an diesen Boykottaufrufen und Kampagnen teilzunehmen, um auch andere aufmerksam zu machen auf die besagten Firmen. Und zeigen Sie Ihre Solidarität zur Solidarität. Ranjan Solomon
Eine Boykott-Kampagne gegen Airbnb, Booking.com, Expedia und TripAdvsor - Amnesty International hat vier der bekanntesten Webseiten für Tourismus-Buchungen aufgefordert, das Anbieten von Hotels und Attraktionen innerhalb der israelischen Siedlungen der Westbank zu unterlassen, dass diese dadurch an Kriegsverbrechen beteiligt sein würden.Amnesty erwähnte namentlich Airbnb, Booking.com, Expedia und TripAdivsor und stellte fest, dass sie durch das Aufzählen von Beherbergungsbetrieben und Attraktionen in den israelischen Siedlungen in Palästina Menschenrechts-Verletzungen unterstützen. „Durch Geschäfte mit Siedlungen tragen alle vier Gesellschaften an der Erhaltung, Entwicklung und Ausdehnung der illegalen Siedlungen bei, die im Rahmen des internationalen Strafgesetzes Kriegsverbrechen nahe kommen und profitieren davon“, sagt Amnesty International in seinem Destination-Okkupation -Bericht
Die Organisation sagte auch, Siedlungen in der Westbank als Tourismusziele anzukündigen rechtfertige gegenüber der Öffentlichkeit, „eine illegale Situation als Völkerrecht“. Die fragliche Gegend wurde von Israel Jordanien während des „Sechstage-Krieges“, dem arabisch-israelischen Krieg von 1967, abgenommen. Zurzeit besetzen ungefähr 400.000 israelische Siedler das Land, eine Aktion, die von der Mehrheit der internationalen Gemeinschaft als Hindernis für die Schaffung eines unabhängigen palästinensischen Staates angesehen wird.
Die Kampagne von Amnesty International, um die Firmen zu stoppen, Geschäfte in den Siedlungen zu tätigen, wurde rasch von den Mitgliedern der israelischen Regierung als „anti-semitisch“ verdammt. .@amnesty wurde zu einem der Führer in der antisemitischen #BDS-Kampagne. Der Bericht wird heute auf #Israel als hervorragender Versuch gewertet, die Fakten zu verkehren, das jüdische Erbe leugnen & Israel delegitimieren“, twitterte der Minister für Strategie und öffentliche Sicherheit, Gilad Erdan. „NGO Monitor“, die in Israel für Israel arbeitende NGO griff Amnesty International mit einer kräftigen Drohung an und beschuldigte die Organisation als antisemitisch. „Schlussfolgernd ist klar, dass @amnesty’s Kampagne genau ein weiterer #antisemitischer Versuch ist, die #jüdische Geschichte zu leugnen und #Israel heraus zu nehmen,“ sagte die Organisation auf Twitter.
Der CEO (= Chief Executiv Officer) des Jüdischen Weltrates und Exekutiv-Vizepräsident Robert Singer sagte, dass, wenn Amnesty International in den Israel/Palästina-Konflikt involviert sein möchte, sollte es nicht Geschäfte angreifen, die danach trachten, Frieden durch Tourismus zu schaffen, sondern sich mit den Menschenrechtsverletzungen beschäftigen, die durch die Siedlungen passieren. „Der Jüdische Weltkongress ist bereit und gewillt, sich mit AI zu engagieren und gemeinsam gegen die tatsächlichen Missbräuche der Menschenrechte und die Missbraucher, die die Welt von heute bedrohen, vorzugehen, und sicher zu stellen, dass der Preis für ungezügelten Hass niemals vergessen wird“ – sagte Singer in einer Darstellung in den Medien.
Amnesty International sagte, TripAdvisor ist das Hauptziel seiner Boykott-Kampagne wegen seiner „relativen Bedeutung für die Tourismus-Industrie in den israelischen Siedlungen“. Gemäß der letzten 70 Aufzeichnungen in 27 Siedlungen führt TripAdvisor dort mehr Geschäfte durch als jede andere Tourismuseinrichtung“, sagte die NGO.
BDS bezieht sich auf eine palästinensisch geführte Bewegung, die zu Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen von Ländern und Firmen ermutigt, die Israels Ansprüche auf das umstrittene Gebiet unterstützen. Lesen Sie mehr >>>
Nehmen Sie teil an Kampagnen >>>
„Durch die Auflistung von Adressen und Attraktionen in israelischen Siedlungen profitieren digitale Tourismus-Gesellschaften von Kriegsverbrechen.“ - Digitale Gesellschaften revolutionieren die Art, wie die Welt mit Tourismus umgeht. Zusammenschlüsse wie Airbnb, Booking.com; Expedia und TripAdvisor, die die globale Online Tourismus-Industrie, die viele Milliarden Dollars bewegt, dominieren, sind ungeheuer erfolgreich geworden. Alle diese Gesellschaften haben auch zahlreiche Hotels, B&Bs, Attraktionen und Rundreisen in israelische Siedlungen in den besetzten palästinensischen Gebieten (OPT) zur Verfügung. Sie tun dies, obwohl sie wissen, dass israelische Siedlungen nach dem Völkerrecht illegal sind – und ein Kriegsverbrechen. Diese Gesellschaften wissen auch, dass israelische Siedlungen negative Auswirkungen auf zahlreiche Menschenrechte der palästinensischen Bevölkerung haben. Das wurde von den Vereinten Nationen und unabhängigen internationalen Organisationen, wie Amnesty International und vielen palästinensischen und israelischen Organisation ausgiebig dokumentiert. Jede von vorn herein riskante Einschätzung durch die Gesellschaften würde klar machen, dass jedes Geschäft mit oder in den Siedlungen unvermeidbar zur Verlängerung einer illegalen Situation beitragen würde wie auch eines Regimes, das von sich aus diskriminierend ist und die Menschenrechte von Palästinensern verachtet.
Alle vier Gesellschaften behaupten, mit hohen ethischen Werten zu arbeiten und die gesetzlichen Regelungen zu respektieren. Dennoch scheint keiner dieser Standards die Entscheidungen dieser Gesellschaften in Bezug auf Buchungen in den Siedlungen zu beeinflussen. Mit Siedlungen Geschäfte zu tätigen, heißt, zur Erhaltung, Entwicklung und Ausdehnung der Siedlungen beizutragen und daran zu profitieren, was unter dem internationalen Strafgericht Kriegsverbrechen entspricht. Das Angebot von israelischen Siedlungen in der OPT als Touristenziel hat auch die Wirkung, dass der Öffentlichkeit als normal und gerechtfertigt präsentiert wird, was unter dem Völkerrecht als illegale Situation anerkannt ist. Unter „Destination: Occupation“ ist ein Video abrufbar >>>
In einem neuen Bericht „Destination Occupation“ dokumentiert Amnesty International die Arten, wie digitale Tourismus-Gesellschaften zu Verletzungen der Menschenrechte beitragen und direkt entgegen den eigenen korporativen Standards arbeiten:
Israel und die okkupierten palästinensischen Territorien: „Destination: Okkupation“ im digitalen Tourismus und Israels illegale Siedlungen in OPT
In diesem Bericht legt Amnesty International offen, wie vier führende Online-Tourismus-Gesellschaften und globale Spieler – TripAdvisor, Booking.com, Expedia und Airbnb – Gästequartiere und Unterhaltung in illegalen israelischen Siedlungen in den Besetzten Palästinensischen Gebieten vermitteln. Sie tun das – und profitieren davon - obwohl sie wissen, dass diese israelischen Siedlungen nach dem Völkerrecht illegal sind und die Wurzel einer großen Vielfalt von Menschenrechtsverletzungen, an denen die palästinensischen Gemeinden leiden. Amnesty International fordert von diesen Gesellschaften, diese Angebote zu machen, und von Regierungen rund um die Welt, Regulierungen vorzunehmen, um Gesellschaften wie diese daran zu hindern, Geschäfte in oder mit Israels illegalen Siedlungen zu machen. Laden Sie die Pdf Datei >>>
„Ich habe den Anti-Terror-Waffen-Trainingkurs besucht. Er war das Beste an meiner Zeit in Israel“. (Werbeschrift von TripAdvisor über einen Schieß-Lehrgang, ausgeführt in einer illegalen israelischen Siedlung).
+ Lerne schießen wie ein Soldat, auf einem Kamel reiten, oder eine Tour durch historische Sehenswürdigkeiten unternehmen – alles in gestohlenem Land! Dank der Hilfe von TripAdviser sind alle diese Aktivitäten möglich, wenn du eine der vielen illegalen israelischen Siedlungen besuchst +
TripAdvisor hat mehr als 70 verschiedene (Wohn?)-Plätze, Aktivitäten und Attraktionen in illegalen Siedlungen in OPT (= Occupied Palestinian Territories) im Angebot. Dadurch fördert TripAdvisor die Wirtschaft in den Siedlungen und arbeitet mit an der Ausdehnung der Siedlungen. Die Förderung der Siedlungen als Tourismus-Destination durch die Touristikgesellschaft hilft ihnen, sich in der Öffentlichkeit als „normal“ darzustellen und zu rechtfertigen. Siedlungen sind nach dem Völkerrecht illegal – ihre Schaffung gilt als Kriegsverbrechen. Die Siedlungen befinden sich auf gestohlenem Land. Sie dürfen nicht zu Tourismus-Destinationen werden.
Seit 1967, als Israel die Westbank – einschließlich Ostjerusalem – zu ihrem Gefangenen machte und besetzte, hat die israelische Regierung die Schaffung und Ausdehnung der Siedlungen gefördert. Die Siedlungen haben eine zerstörenden Auswirkung auf ein weites Feld der Menschenrechte des palästinensischen Volkes, darunter ihre Rechte auf einen entsprechenden Lebensstandard, auf das Wohnen, die Gesundheit, die Bewegungsfreiheit und die Bildung. Die Existenz der Siedlungen macht auch die palästinensische Wirtschaft zum Krüppel. Indem sie den Tourismus in die Siedlungen treibt, nimmt TripAdvisor teil an diesen Menschenrechtsverletzungen.
Fordern Sie Stephen Kaufer, CEO (= Chief Executive Officer) von TripAdvisor Inc. auf, Angebote von Wohnmöglichkeiten, Aktivitäten und Attraktionen, die sich in illegalen israelischen Siedlungen befinden oder durch Siedler in Besetzten Palästinensischen Gebieten betrieben werden, zu stoppen und keine weiteren anzubieten. Quelle
(Übersetzung Gerhilde Merz)
Einen sehr ausführlichen Bericht (Amnesty Gruppe Köln) finden Sie hier >>>
Thomas Allen Crozier - Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. - An die Stiftung Dr. Roland Röhl z. Hd. Frau Carmen Barann Marienstraße 22 37073 Göttingen - 16. Februar 2019 - Sehr geehrte Frau Barann, als ich die Einladung zur diesjährigen Preisverleihung öffnete, war ich zunächst unentschlossen, ob ich daran teilnehmen würde, weil mir der Preisträger nicht bekannt war. Ich habe mich mittlerweile informiert und bin davon überzeugt, dass die Dr. Roland Röhl Stiftung mit ihrer Entscheidung für den Verein "Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost'' eine sehr gute Wahl getroffen hat.
Umso entsetzter bin ich nun ob der Versuche des Zentralrats der Juden Deutschland, die Preisverleihung zu verhindern. Mit dem Vorwurf, dieser Verein sei anti-semitisch, entpuppt sich der Zentralrat als Apologet der gegenwärtigen Politik Israels und als Sprachrohr des Netanjahu Regimes.
Die kritiklose und geradezu unterwürfige Übernahme der Argumentation des Zentralrates durch Oberbürgermeister Köhler und Universitätspräsidentin Beisiegel ist unheilvoll; sie offenbart deren Unvermögen, zwischen der offiziellen Politik des Staates Israel, die auch in Israel unter Kritik steht, und der dort lebenden jüdischen Bevölkerung zu unterscheiden.
Die Absage der Preisverleihung wäre ein Sieg für die gegenwärtige Politik Netanjahus, die darauf ausgerichtet ist, eine Zweistaatenlösung unmöglich zu machen. Die Absage wäre eine bittere Niederlage für alle Kräfte, die für einen Nahostfrieden auf der Grundlage des Völkerrechts und aller internationalen Vereinbarungen einstehen.
Verleihen Sie den Preis - ich werde dabei sein. Mit freundlichen Grüßen Prof. Dr. Thomas Crozier
Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer - An den Vorstand des Kuratoriums Göttinger Friedenspreis Herrn Prof. Dr. Götz Neuneck - Bielefeld, 19.02.2019 - Sehr geehrter Herr Professor Neuneck, dieses Schreiben verfasse ich als Preisträger des Göttinger Friedenspreises, da ich mich über die Auseinandersetzungen um den diesjährigen Preisträger "Jüdische Stimme" informiert habe und informiert worden bin.
Zweifellos sind die politischen Konflikte in und zwischen den palästinensischen Gebieten, politischen Organisationen der Palästinenser und dem Staat Israel äußerst kompliziert und unübersichtlich. Gerade deshalb ist es notwendig, die Kernpunkte zu betonen.
Für mich sind es zwei:
Erstens ist es die Position "Der Einsatz für Menschenrechte ist nicht antisemitisch", die im Offenen Brief der mehr als 90 jüdischen Wissenschaftler und Intellektuellen vom 18. Januar zum Ausdruck gebracht wird.
Ich unterstütze diese Position und damit auch den Preisträger "Jüdische Stimme", denn Menschenrechte sind universell. Es geht um die Gleichwertigkeit und psychische wie physische Unversehrtheit aller Menschen.
Meine eigenen Forschungen und Publikationen zur Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit, zu der u.a. Antisemitismus und Islam- bzw. Muslimfeindlichkeit gehören, machen eine solche Positionierung notwendig.
Zweitens ist das Verhältnis von "Jüdischer Stimme" und BDS anzusprechen. Dass ich selbst BDS in keiner Hinsicht unterstütze, ist zweifelsfrei klar.
Wie auch immer im Detail eine Unterstützung von "Jüdischer Stimme" gegenüber BDS ausfallen mag, so ist nach meinen Informationen an keiner Stelle dokumentiert, dass sich die "Jüdische Stimme" gegen das Existenzrecht des Staates Israel ausspricht - im Gegenteil. Das ist der für mich entscheidende Punkt, um auch in diesem Punkt die "Jüdische Stimme" als Preisträgerin zu unterstützen.
Deshalb wäre es in vielerlei Hinsicht ein unbegründeter Affront, wenn die Preisverleihung an die „Jüdische Stimme" gestoppt, verzögert oder gar verhindert würde.
Meine persönliche Position ist ohnehin klar. Ich werde auch weiterhin Einladungen von israelischen Kolleginnen und Kollegen folgen, wie zuletzt zu einem Vortrag im Mai 2018 an der Universität Haifa zu "Parallel Societies".
Mit gelassener Hochachtung und freundlichen Grüßen Wilhelm Heitmeyer
Göttingen, 19.2.2019 - Sehr geehrte Damen und Herren, im Auftrag unserer Präsidentin Ulrike Beisiegel übersende ich Ihnen folgendes Statement von ihr:
"Die Universität Göttingen anerkennt die in der Satzung der Göttinger Friedenspreis Stiftung Dr. Roland Röhl festgehaltene Unanfechtbarkeit einer satzungsgemäßen Wahl der Preisträger(in/innen) durch die Jury. In der aktuellen Situation hat die Entscheidung zu einer Kontroverse geführt, bei der sich die Universität keiner der kontrovers geäußerten Meinungen anschließen kann. Daher wird kann die Universität in diesem Jahr die Preisverleihung nicht unterstützen und die Verleihungsfeier kann nicht in Räumen der Universität stattfinden. Die prinzipielle Unterstützung der Universität für den Göttinger Friedenspreis ist hiervon nicht betroffen."
Wir senden dieses Statement heute nur an die Mitglieder der Stiftung. Ab dem morgigen Tag würden wir es auch auf Presseanfragen hin verteilen-
Gleichzeitig bitte ich um Ihr Verständnis, dass ich ab sofort meine Mitgliedschaft im Beirat für Öffentlichkeitsarbeit und meine Tätigkeit als Pressesprecher der Stiftung ruhen lassen werde. Presseanfragen an die Stiftung zur Fragen der Juryentscheidung werde ich an Herrn Zumach, Presseanfragen zur Organisation der Verleihung oder generelle Fragen zur Stiftung an Herrn Röhl weiterleiten. Freundliche Grüße Thomas Richter Pressesprecher & Leiter Öffentlichkeitsarbeit
Göttingen, 19.2.2019 - Sehr geehrte Damen und Herren, zu Ihrer Information übersende ich Ihnen folgendes Statement der Sparkasse Göttingen zur diesjährigen Verleihung des Göttinger Friedenspreises:
"Als regionales Kreditinstitut unterstützt die Sparkasse Göttingen die Stiftung Dr. Roland Röhl bei der jährlichen Organisation der Preisverleihung des Göttinger Friedenspreises seit Jahren mit einer Förderung in Höhe von circa 2.000 Euro.
Gemäß Satzung der Stiftung Dr. Roland Röhl obliegt die Auswahl der Preisträger einzig und ausschließlich der Jury des Göttinger Friedenspreises. Die Sparkasse Göttingen konnte und kann an keiner Stelle auf die Entscheidung der Jury einwirken.
Die Wahl des diesjährigen Preisträgers hat in Politik, Medien und Öffentlichkeit eine intensive Diskussion ausgelöst. Vor diesem Hintergrund hat die Sparkasse Göttingen entschieden, die Preisverleihung 2019 nicht weiter zu unterstützen.
Die Sparkasse Göttingen fühlt sich als regionales öffentliches Kreditinstitut zur politischen Neutralität verpflichtet und demzufolge steht der Sparkasse eine inhaltliche Bewertung der Antisemitismusvorwürfe nicht zu.
Die Sparkasse Göttingen distanziert sich ausdrücklich von jeglicher Form des Antisemitismus."
Das obige Statement erhalten Sie als Mitglieder der Stiftung vorab. Dieses werden wir ab morgen in der Pressekommunikation einsetzen. Freundliche Grüße! Frank Sickora Sparkasse Göttingen - Abteilungsleiter Kommunikation - OE 1520
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