Ein
jüdisch-zionistisches Zelt ist kein Platz für Palästinenser
Palestine Update Nr. 386 - 12.7.20
(Das
Nachfolgende ist eine Sonntagslesung von 5 Minuten Länge, die
Palestine Update mitgehört hat)
(beigefügt ist ein Bild von Peter Beinart – links und Bella Hadid –
rechts)
Heute früh bin ich aufgewacht durch zwei Artikel in den News, die
ich über die Social Media empfangen habe. Der eine war ein Artikel,
eine Proklamation von Peter Beinart, einem jüdisch-amerikanischen
Kolumnisten, Journalisten und liberalen Politikkommentators. Er
verursachte viel Lärm und wurde als „Grundsatzpapier“ bewertet. Der
andere war ein gewöhnlicheres Ereignis, nur bemerkenswert, weil es
dem international bekanntem Supermodell, Bella Hadid, passiert ist.
Für mich verschmelzen die beiden Geschichten in eine einige, wie ich
unten erklären werde.
Rima
Najjar - Ich werde meine Wiedergabe mit den grundsätzlichen
Ansichten beginnen.
Durch die „Nachfrage nach Israels Existenz als jüdischer Staat“ hat
Peter Beinart, der in der Sicht einiger Leute „der einzige liberale
Zionist ist, den man ernst nehmen muss“, eine Menge Aufregung in den
sozialen Medien verursacht, und Jubel unter einigen progressiven
Anti-Zionisten, die sich lange mit Beinart und Leuten gleicher
Meinung über dieses Thema auseinander gesetzt haben. Für einige
jüdische Printmedien schreibend erklärt Beinart die würgende Angst
so vieler anderer Juden, zu der diese sich typisch in der
Öffentlichkeit bekennen. Zuerst stellt er die Frage: „Was macht
jemanden zum Juden?“ und weist hin auf „das breite Zentrum des
jüdischen Lebens – wo Macht und Respektabilität liegen“ und vor
allem „die Unterstützung der Existenz eines jüdischen Staates“.
Dann weist Beinart diese Weltsicht zurück, eine Zurückweisung, die
ihm vorkommt, „als spucke er in das Gesicht von Leuten, ‚die ich
liebe und betrüge‘ Institutionen, die meinem Leben einen Sinn geben
und Freude. Außerdem: Die jüdische Staatlichkeit war mir auch lange
kostbar. Daher habe ich gewisse rote Linien respektiert.“
Als nächstes realisiert er, was ihn veranlasst, eine „rote Linie“ zu
überqueren. Als ein Ergebnis der Annexionspläne fing er an zu
realisieren, dass jüdische Staatlichkeit dauernde israelische
Kontrolle der Westbank bedeutet, und so begann er zum ersten Mal in
seinem Leben zu überlegen, „ob der Preis eines Staates, der Juden
mehr schätzt als Palästinenser, nicht doch zu hoch sei“. Er
verkündet: „Es ist Zeit für liberale Zionisten, von dem Ziel der
Trennung von Juden und Palästinensern abzugehen und dem Ziel,
Gleichheit für Juden und Palästinenser den Vorzug zu geben.“
Und dann sagt er: „Das heißt nicht, den Zionismus aufzugeben …
Israel ist eine jüdische Heimat im Land Israel.“
Was? Das hat für mich den Bann gebrochen – ein Palästinenser, der
hineinhört in ein Gespräch unter Juden. Ich habe mir nicht die Mühe
genommen, den Rest zu lesen (Es ist ein ziemlich langer Artikel).
Für mich fühlte es sich nicht an „als würde die verdammte Mauer
zerbröseln“, wie jemand schlau konstatiert hat. Ich hatte das
Gefühl, als würde Palästina immer noch falsch bezeichnet werden als
„das Land Israel“!
Was die Palästinenser fordern ist Dekolonisation, gefolgt von
Versöhnung, was zuerst und vor allem ein Eingeständnis durch Leute
wie Beinart bedeutet, dass Palästina Palästina ist und immer
Palästina bleiben wird – nicht „das Land Israel“ - der traditionelle
jüdische Name für ein Gebiet undefinierter geographischer
Ausdehnung irgendwo in der südlichen Levante“.
(Bild: Instagram post mit der Aufschrift: „Ich bin stolz,
Palästinenserin zu sein“)
Gehen wir weiter zur Geschichte von Bella Hadid. Dort steht zu
lesen: ‚Am Dienstag hat das Model in seiner Instagram-Geschichte ein
Foto vom Pass ihres Vaters Mohamed Hadid herumgehen lassen,
auf dem der Platz seiner Geburt als Palästina angezeigt war, und sie
fügte hinzu: „Ich bin stolz, Palästinenserin zu sein“. Das ‚Victoria
Secret‘-Model, das der Herkunft nach Palästinenserin und Holländerin
ist, fragte dann: „Dürfen wir auf Instagram nicht palästinensisch
sein? Das regt mich auf.“
Am Ende des Tages
entschuldigte sich Instagram bei Bella Hadid, weil sie
das Bild vom Pass ihres Vaters genommen hatten. Ein Sprecher von
Facebook, Instagrams Schwester-Organisation, sagte zur Antwort in
Page Six: „Um die Privatheit unserer Gemeinschaft zu wahren,
erlauben wir den Leuten nicht, persönliche Informationen auf
Instagram weiterzugeben, wie Passnummern. Im Falle, dass die
Passnummer ausgelöscht war, sollte dieser Inhalt nicht weggenommen
werden. Wir haben den Inhalt wieder hergestellt und uns bei Bella
für den Fehler entschuldigt.“
Dieser Vorfall ist ein Zeichen der Macht und Reichweite der
Ideologie von politischem Zionismus, trotz der Entschuldigung von
Instagram, woran niemand glaubt. (Nimm wahr: YouTube zensiert
Videos, die von „If
Americans Knew“ hergestellt werden
über das
tägliche Leben für Palästinenser)
Diese Ideologie macht
das Streichen von Palästina und den Palästinensern aus der
Erinnerungsberichteten nötig. Und wie
Chris Barghout in einem Kommentar zu dieser Sache
schreibt, die ich hier einfüge, ist die US-Regierung auch
mitschuldig an dieser Streichung.
Mein Vater wurde 1932 im Mandatsland Palästina geboren. Als er 1973
als Rückkehrer Bürger der USA wurde, kam sein Pass zurück mit dem
Vermerk „geboren in Israel“. Er schickte ihn zurück - und zum
zweiten Mal stand dort wieder „geboren in Israel“. Er kontaktierte
einen Rechtsanwalt in New York City, und die Pass-Agentur sagte, es
gäbe kein solches Ding wie einen ‚Palästinenser“. Wir verklagten die
Regierung der USA und es ging bis zum Bundesgericht, wo bestätigt
wurde, dass 1932 die US-Regierung Geschäfte mit Palästina gemacht
hatte, und daher gab es ein solches Ding wie einen Palästinenser. Es
kostete meinen Vater tausende Dollars bestätigen zu lassen, dass es
ein solches Ding wie einen Palästinenser gab, und seither gibt es
diesen Präzedenzfall, der anderen erlaubt, solches anzustreben. Seid
euch aber klar, unsere Regierung war mitschuldig daran, die Existenz
von Palästina und Palästinensern abzustreiten, bis sie gezwungen
wurde, sich anders zu verhalten.
Zionismus ist die Idee, dass Juden – aus verschiedenen Gründen – mit
anderen Völkern nicht bequem koexistieren können und deswegen ein
„Heimatland“ (homeland) brauchen, irgendwo, wo immer, um sich zu
„sammeln“.
Eine solche Idee ist inakzeptabel für jeden, dessen eigenes Land
dieses begehrte „Homeland“ ist. Sie ist inakzeptabel, solange das
Konzept einen überlegenen siedler-kolonialen Staat ein-schließt, und
sie ist ähnlich inakzeptabel, selbst wenn sie „Gleichheit“ und einen
„einzigen“ Staat beinhaltet, aber innerhalb des gleichen jüdischen
siedler-kolonialen Paradigma verbleibt.
Über die „Konversion“ von Beinart
schreibt Philip Weiss von Mondoweiss: „Beinart’s
Bestätigung von Ali Abunimah zeigt, dass die palästinensische
Narrative vom Zionismus jetzt im jüdischen Zelt angekommen ist, und
sie wird nie herauskommen“.
„Die palästinensische Narrative vom Zionismus“ sieht wenig
moralische Autorität oder Rechtmäßigkeit in irgendeinem von Israels
Führern, angefangen bei den vorstaatlichen Machinationen des Landes
auf der Weltbühne. Wenn Beinart einen Satz schreibt wie „Ein Kampf
um Gleichheit könnte palästinensische Führer hervorbringen, die die
moralische Autorität besitzen – die Abbas und
der
Hamas abgeht (laut Ayman Odeh, einem Mitglied der Knesset) –
überlege ich, ob ein solcher Kampf israelische Führer
„hervorbringen“ könnte (in der Vergangenheit oder in der Gegenwart),
die ja in den Augen der Palästinenser keine moralische Autorität
oder irgendwelche Rechtmäßigkeit besitzen.
2015
schrieb Alice Rothschild, amerikanische Geburtshelferin
(Hebamme?), Filmemacherin und Aktivistin für soziale Gerechtigkeit,
in Mondoweiss:
„Lasst liberale Juden um ihren Traum von Israel weinen, und
bewegt euch vorwärts.“ Beinart muss in ein anderes Zelt übersiedeln.
Palästinenser haben keinen Platz in einem zionistisch-jüdischen Zelt
(Volksgebilde) jeglicher Art oder Form. Aber Israelis könnten einen
Platz haben in unserem Zelt.“
Rima Najjar ist eine Palästinenserin, deren väterliche
Familie aus dem gewaltsam entvölkerten Dorf Lifta in den westlichen
Vororten von Jerusalem kommt; mütterlicherseits kommt sie aus einer
Familie aus Ijzim, südlich von Haifa. Sie ist eine Aktivistin,
Forscherin und pensionierte Professorin für englische Literatur an
der Al-Quds Universität in der besetzten Westbank.
Quelle
Quelle Update (übersetzt: Gerhilde Merz) |
Webinar-Rückblick: Das Ende des Zionismus
Rima Najjar - 15. 7. 2020 - Übersetzt mit
DeepL
Das Ende des Zionismus: Gedanken und
nächste Schritte -https://www.haymarketbooks.org/blogs/187-the-end-of-zionism-thoughts-and-next-steps
Die COVID19-Pandemie in den Vereinigten Staaten hat ein
interessantes Phänomen hervorgebracht - die Vorstellung, dass
Menschen zwar "vor Ort Schutz suchen" oder überfüllte physische Orte
meiden, dass sie aber online erreichbar wären und eher bereit wären,
die Appelle der Unterdrückten an ihre Herzen und ihren Verstand zu
hören.
Und während jetzt klar ist, dass der Pool von Menschen, die die
Geduld haben, sich ein oder zwei Stunden lang auf einen
intelligenten Diskurs über die Materie des "Schwarzen Lebens" oder
Themen der Ureinwohner Amerikas oder Palästinas oder eine
Kombination von zwei oder allen drei einzustimmen, schwindet, gibt
es einige Webinare, die immer noch eine aufgeregte Menge anziehen.
Dies war der Fall am 14. Juli mit dem Webinar mit dem Titel "Das
Ende des Zionismus": Gedanken und nächste Schritte".
Haymarket Books, das das Webinar mit gesponsert hat, führte in das
Thema wie folgt ein: "Das Ende des Zionismus: Gedanken und nächste
Schritte":
Der Zionismus - die Behauptung, dass Juden das Recht haben, im
Heimatland und auf Kosten des palästinensischen Volkes gewaltsam
einen ethno-religiösen Staat zu errichten und aufrechtzuerhalten -
war, zumindest in den Vereinigten Staaten, eine weit verbreitete
Überzeugung, die vom gesamten politischen Spektrum unterstützt
wurde. In den letzten Jahren ist dieser Konsens zerbröckelt.
Palästinenser haben die globale BDS-Bewegung angeführt, die
aufzeigt, wie der Zionismus die Rechte aller Palästinenser verletzt,
und jüngere Generationen von Amerikanern, einschließlich der Juden,
wenden sich von einer Ideologie ab, die sich immer offener mit den
reaktionärsten, rechtsgerichteten und weißen rassistischen Kräften
verbündet. Ähnliche Veränderungen vollziehen sich überall auf der
Welt. Obwohl sich der Zionismus ideologisch auf dem Rückzug
befindet, behält Israel eine immense Macht und Straffreiheit.
Was ist nötig, um diese scheinbare Pattsituation zu ändern und die
Balance in Richtung Befreiung für die Palästinenser zu verschieben?
An dem Webinar nahmen Ali Abunimah, Schriftsteller, Journalist und
Geschäftsführer der weithin gefeierten Publikation Die elektronische
Intifada, Philip Weiss, Schriftsteller, Journalist und Gründer eines
Blogs namens Mondoweiss, und Nada Elia, Aktivistin, Lehrerin,
Schriftstellerin und politische Kommentatorin, teil. Ich gehörte zu
den über 600 Personen, die sich für den Live-Stream einschalteten
(15 Stunden später verzeichnete das YouTube-Video der Veranstaltung
1.628 Aufrufe).
Als palästinensische Aktivistin stimme ich mit allen drei Rednern
überein und verfolge ihre Schriften seit Jahren. Ali ist mein
Cousin, Nada ist ein Aktivisten-Kollege beim USACBI und bei
Palestine Writes, und Phils Stimme als jüdische Stimme ist für mich
als Palästinenser eine Quelle der Hoffnung. Und Hoffnung ist das,
was dieses Webinar feierte. Die Vorfreude auf das Ereignis war groß,
nicht nur wegen der Frage, wer sprechen würde, sondern auch wegen
des Titels.
Diese drei Personen sprachen über das, worüber der
Mainstream-Journalismus selten spricht, nämlich über die
Unausweichlichkeit des Untergangs des Zionismus - d.h. über den
Zusammenbruch der Legitimität Israels. Sie sprachen sogar über die
Idee der Gerechtigkeit in einer post-zionistischen Zivilgesellschaft
in einem demokratischen Staat in ganz Palästina.
In der Frage von Peter Beinarts kürzlicher Unterstützung eines
Staates begrüßte Ali Abunimah seinen Sinneswandel, sagte jedoch,
Beinart solle Rechenschaft über die Torwächterrolle ablegen, die er
so lange gespielt habe, insbesondere darüber, wie er die
Zwei-Staaten-Lösung als eine ernsthafte Stütze oder eine Tarnung für
die rassistische Basis des Zionismus benutzte - etwas, was jüdische
Gruppen wie IfNotNow und J Street weiterhin verschleiern.
Unter den vielen Fragen, die Nada Elia den Palästinensern oft
stellte, war eine, die in meinem eigenen Kopf lautet: "Bis wann, o
Herr?", und die sich darauf bezieht, wie lange es bis zum
Zusammenbruch des Zionismus dauern würde. Mir gefiel Philip Weiss'
Erwähnung eines Zitats aus The Sun Also Rises, um einen Sinn zu
vermitteln, den auch Ali Abunimah betonte, wie die Funktionsweise
seismischer Verschiebungen wie des Falls der Berliner Mauer und der
ehemaligen Sowjetunion oder des Apartheids-Südafrikas in ihrer
plötzlichen Manifestation auf einer gewissen Ebene mysteriös oder
überraschend ist. Wie wird der Zionismus enden? Auf die gleiche
Weise, wie die Figur Mike Campbell in Hemingways Roman in Konkurs
ging: "Zwei Wege", sagte Mike. "Allmählich und dann plötzlich."
VIDEO
Weiss erwähnte auch eine interessante Information, über die er hier
geschrieben hat. Anscheinend bekommt David Harris, der
Exekutivdirektor des American Jewish Committee (AJC), Druck von
liberalen zionistischen Spendern, Israels rechte Politik hart
anzupacken - wieder als Requisite oder Tarnung.
Eines der interessantesten Themen, die diskutiert wurden, war die
Boykott-, Entflechtungs- und Sanktionsbewegung (BDS), insbesondere
ihre erfolgreiche Rolle bei der Bekämpfung des liberalen Zionismus
und nicht des Hardcore-Zionismus. Die BDS ist keine
Befreiungsbewegung; sie setzt sich für die Rechte der Palästinenser
ein. Der Hardcore-Zionismus kann meines Erachtens nur von einer
Befreiungsbewegung bekämpft werden. Nur der Druck dieser beiden
Widerstandsbewegungen kann uns nach Hause führen - der Druck der
Palästinenser in der Diaspora und der kostspieligere in Form von
Leiden und Opfern im Inneren. Was die nächsten Schritte betrifft?
Wir müssen den Druck fortsetzen.
Hier sind die Worte von Ali Abunimah zum Abschluss: Es gibt
keinen Widerspruch zwischen den Kämpfen der Palästinenser im
Westjordanland und dem Kampf der Palästinenser außerhalb oder den
Kämpfen der Palästinenser in Gaza. Die vereinigende Botschaft und
die vereinigenden Forderungen der BDS sind sehr kraftvoll ... diese
Forderungen sind nicht radikal in dem Sinne, dass wir Gerechtigkeit
fordern, wir fordern die Anwendung der universellen Erklärung der
Menschenrechte, aber es gibt auch keine Obergrenze, mit anderen
Worten, es gibt keine Grenze für das, was wir in Bezug auf
Gerechtigkeit und Gleichheit fordern, es ist eine umfassende
Forderung, und das einzige, was Gerechtigkeit bedroht, ist
Ungerechtigkeit. Wenn Sie also darüber sprechen, wie die Zukunft
aussehen würde oder wie sie aussehen könnte oder wie sie aussehen
soll, wollen wir, dass sie eine umfassende Gerechtigkeit ist, eine
dekolonisierende Gerechtigkeit, die alle einschließt. Der Gewinn der
Palästinenser, der Gewinn ihrer Rechte, die Rückkehr der
Palästinenser auf ihr eigenes Land geschieht auch in einem Kontext,
in dem alle Menschen, die im historischen Palästina leben, in einer
Situation der Gerechtigkeit leben können, also gibt es keine
Obergrenze in Bezug auf Gerechtigkeit, aber was wir in Bezug auf die
internationalen Rechte fordern, ist sehr minimal, und das ist ein
Programm, das alle Palästinenser einschließt.
... Zwei Dinge möchte ich sagen: Zum einen haben das Reut-Institut
und die Anti-Defamation League - das sind zwei zionistische
pro-israelische Think Tanks - im Jahr 2017 einen geheimen Bericht
erstellt, von dem wir ein Exemplar bekommen haben, und wir haben ihn
veröffentlicht und darüber geschrieben. Und eine der Enthüllungen
darin, eine von vielen, war, dass die israelische Lobby bis zu
diesem Zeitpunkt ihre Ausgaben für Hasbara und Propaganda um das
Zwanzigfache erhöht hatte, um die BDS-Bewegung zu bekämpfen, um die
palästinensische Solidaritätsbewegung zu bekämpfen, und dass sie
nach ihrer eigenen Einschätzung trotz dieser zwanzigfachen Erhöhung
der Ausgaben nicht in der Lage gewesen war, das, was sie das
bedeutende Wachstum und den Erfolg dieser Bewegung nannte, zu
stoppen. Das ist also ein Grund zum Feiern. Es ist sicherlich kein
Grund, sich auf unseren Lorbeeren auszuruhen, sondern wirklich eine
Einladung, die ganze Arbeit, die wir tun, fortzusetzen.
Und das Zweite, was ich sagen möchte, richtet sich vor allem an
jüngere Menschen, vor allem an diejenigen, die gerade erst in das
Berufsleben einsteigen oder auf dem College sind. Das Einzige, was
wir gelernt haben - insbesondere das Establishment der
Demokratischen Partei und die Clinton-Ära haben die Menschen gelehrt
und ständig propagiert, dass man nur kleine Reformen verlangen kann,
nur kleine Anpassungen an den Rändern. Und das ist es immer noch,
was die Demokratische Partei anbietet. Und ich denke, was uns
jüngere Menschen und insbesondere die von den Schwarzen geführte
Black Lives Matter-Bewegung gelehrt haben, lehrt uns jetzt, dass man
um alles bitten muss, was man will und verdient, und das ist sein
Recht. Auch wenn man am Ende weniger bekommt, auch wenn man am Ende
Kompromisse eingehen oder sich einigen muss, was wir nicht tun
sollten - aber es gibt keinen Nachteil, wenn man alle seine Rechte
einfordert, alle seine Rechte einfordert. Und das gilt sicherlich
auch für Palästina. Wir müssen alle unsere Rechte einfordern, wir
müssen für sie kämpfen, wir müssen erwarten, sie zu gewinnen. Wenn
Sie fünf Prozent, 20 Prozent oder 50 Prozent fordern, nun, das ist
das Maximum, auf das Sie hoffen können. Und in diesem Augenblick, in
dem alles im Fluss ist, in dem alles zusammenbricht, in dem alle
Institutionen versagt haben, in dem die politische Klasse uns im
Grunde sagt: "Geht und fickt euch selbst", wissen Sie, und das
schließt die Demokraten und die Republikaner ein. Es gibt keinen
Grund, nicht wirklich eine veränderte Welt zu fordern. Und eine
jüngere Generation zu sehen, die dies fordert, gibt mir große
Hoffnung, dass es so weitergeht. Deshalb möchte ich jungen
Aktivisten, die das tun, meinen Dank aussprechen und auch sagen:
Bitte lasst nicht nach,
bitte akzeptiert oder verlangt nicht weniger, als ihr verdient, und
wenn ihr alles bekommt, was ihr verlangt, dann nehmt kein Ja als
Antwort an. Verlangen Sie mehr.
Quelle
Rima
Najjar ist Palästinenserin, deren väterlicher Teil der Familie aus
dem gewaltsam entvölkerten Dorf Lifta am westlichen Stadtrand von
Jerusalem stammt und deren mütterlicher Teil der Familie aus Ijzim,
südlich von Haifa, stammt. Sie ist Aktivistin, Forscherin und
pensionierte Professorin für englische Literatur an der
Al-Quds-Universität, besetzte Westbank |
Palästina
denkt über eine alternative Suchmaschine zu Google nach: Offiziell
Google hat den Namen Palästina von seinen Online-Karten
entfernt
18. Juli 2020 (WAFA) - Übersetzt mit DeepL
Der Minister für Telekommunikation und
Informationstechnologie, Ishaq Sidr, sagte heute, dass das
Ministerium über die Möglichkeit nachdenkt, eine alternative
Suchmaschine zum Internet-Suchgiganten Google einzuführen, als
Antwort auf dessen Entfernung Palästinas von seinen Karten.
Gestern wurde eine heftige öffentliche Kampagne gestartet, nachdem
Google und Apple den Namen Palästina von ihren Online-Karten
entfernt hatten. Mehr als eine Million Nutzer sangen eine Petition,
in der die beiden Unternehmen aufgefordert wurden, Palästina
ausdrücklich in ihren Karten zu erwähnen.
Sidr sagte, die Entfernung Palästinas von den Karten der beiden
Giganten bedeute eine blinde Voreingenommenheit für die israelische
Besatzung und ihre Verletzungen der palästinensischen
Menschenrechte.
Er sagte, das Ministerium habe mehrere Schritte entwickelt, um mit
der Entfernung des Namens Palästina umzugehen, einschließlich der
Ausübung von Druck auf die beiden Giganten über ihre Server, die von
einigen palästinensischen Unternehmen genutzt werden.
Darüber hinaus wies Sidr darauf hin, dass das Ministerium eine
Krisenzelle eingerichtet hat, die sich mit den rechtlichen Schritten
befassen soll, die als Reaktion auf das oben Gesagte zu unternehmen
sind, einschließlich der Einreichung von Klagen bei den zuständigen
internationalen Gremien, da die Entfernung des Namens eines
international anerkannten Staates gegen internationale Gesetze und
Rechtsvorschriften sowie gegen die einschlägigen UN-Resolutionen
verstößt.
"Eine Zeit lang hat sich das Ministerium an Google, Facebook und
andere Unternehmen gewandt, um Druck auszuüben und sie dazu zu
zwingen, die palästinensische Erzählung und den palästinensischen
Inhalt zu respektieren, aber ihre Antwort ist nicht wie gefordert",
sagte der Telekommunikationsminister.
Sidr betonte, dass die Regierung die Rolle der Gewerkschaften, des
Volkswiderstandes und der Boykott-, Desinvestitions- und
Sanktionsbewegung (BDS-Bewegung) fördert, um die beiden Giganten
unter Druck zu setzen, von diesem unfairen Schritt Abstand zu
nehmen.
In der Zwischenzeit sagte der Minister für auswärtige
Angelegenheiten und Auswanderer, Riad al-Malki, dass die Regierung
die notwendigen rechtlichen Verfahren erwägt, um auf die Entfernung
des Namens Palästina von den Landkarten von Google und Apple zu
reagieren.
Er sagte, es werde daran gearbeitet, das internationale Gremium zu
bestimmen, bei dem Palästina diese Angelegenheit einreichen werde.
Al-Malki fügte hinzu, dies werde es der palästinensischen Regierung
leicht machen, Beamte der beiden Giganten strafrechtlich zu
verfolgen, falls sie darauf bestehen sollten, internationales Recht
zu verletzen.
Quelle |