Kurznachrichten Themen Archiv Facebook - Samstag, 24. Oktober 2020 - 15:24 - Sponsoren Aktuelle Termine Links Suchen |
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- Abkommen von Israel und Emiraten Palästinensische
Botschafterin: |
Kommentar: Abschied vom Staat Palästina |
Deutsch-Palästinensische Gesellschaft e.V. |
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Während die arabischen Staaten auf
eine Normalisierung mit Israel drängen, müssen die Palästinenser
weiterhin für Freiheit und Gleichheit kämpfen. Heute stehen wir
als Palästinenser vor einer systematischen Kampagne zur
Liquidierung unserer Sache - die jüngste Manifestation ist der
umfassende Landraub, den Israel durch die Annexion von 30
Prozent des besetzten Westjordanlandes durchführen will. Die
Intensivierung der Aggressionen gegen Palästinenser in den
Zielgebieten durch Hauszerstörungen, das Abbrennen von
Agrarland, Angriffe von Siedlern und die Beschlagnahmung von
Land markieren die Endphase des siedlerkolonialen Projekts
Israels, das Land ethnisch zu säubern und für die Annexion
vorzubereiten. Die geplante Annexion Israels ist auf breite
Verurteilung gestoßen, da Experten der Vereinten Nationen
wirksame Maßnahmen gegen Israels "Apartheid des 21.
Jahrhunderts" forderten und die Palästinensische
Autonomiebehörde sich dafür entschied, alle Beziehungen zu
Israel, einschließlich der Sicherheitskoordination,
einzufrieren. |
Friedensvertrag mit Fragezeichen |
Palästinensischer
Patient stirbt, nachdem die israelischen Behörden die
medizinische Genehmigung verzögert haben Ein herzzerreißender Bericht des israelischen Journalisten Gideon Levy hat die Geschichte des 22-jährigen Jalal Sharafi enthüllt, der letzten Monat starb, da sein dringender Antrag auf Überweisung in ein israelischen Krankenhaus zu einer Knochentransplantation verzögert wurde. Laut Levy hätte Jalals Leben wahrscheinlich gerettet werden können, wenn die (isr.) Zivilverwaltung in den Gebieten ihm rechtzeitig die Genehmigung zum Transport in ein israelisches Krankenhaus erteilt hätte. Jalal war ein gesunder junger Mann, der von einer unbekannten Krankheit Mitte März heimgesucht wurde – er fühlte sich schwach, seine Haut war fahl, er war besorgt, es könnte Krebs sein. Also brachte sein 47jähriger Vater Nasser Sharafi ihn in das Indonesische Krankenhaus in Gaza, wo er als Leiter der Wartungsabteilung arbeitet. Jalal, der gerade seinen Abschluss bei der Al-Quds Universität in Erziehungswissenschaften gemacht hatte und plante, Lehrer zu werden, wurde das letzte Opfer der israelischen Militärregierung, die jeden Lebensaspekt der Palästinenser in der Westbank und in Gaza beherrscht. Israelische Beamte versuchten die Schuld (für seinen Tod) der Palästinensischen Autorität zuzuschieben, die kürzlich verkündet hat, dass sie das stumpfsinnige und schwierige Genehmigungsverfahren des israelischen Militärs nicht weiterhin in dessen Auftrag koordinieren wird. Aber die Beamten der PA sagen, die Schuld liege ganz klar bei Israel, das sein brutales und verabscheuungswürdiges Kriegsrecht über die palästinensischen Gebiete verhängt hat, seit dessen Militär die Gebiete 1967 besetzt hat. In seinem Artikel hat Levy das Verfahren in Einzelheiten beschrieben, das zu Jalals vorzeitigem und vermeidbaren Tod geführt hat: Er schreibt, [Jalal] “bekam die Diagnose, aplastische Anemie, eine Krankheit, bei der das Knochenmark nicht genügend Blutzellen aller Art produziert. Sharafis Ärzte versprachen ihm, er müsse nicht sterben; seine Krankheit könne man behandeln. “Von diesem Tag an, dem 23. März, bis zu dem Tag, an dem er starb, blieb Sharafi im Rantisi Krankenhaus. Sein Immunsystem war geschwächt und man befürchtete Infektionen. “Er bekam jede Behandlung, die Rantisi verschaffen konnte, aber sein Körper reagierte nicht und seine Kondition besserte sich nicht. Ein paar Wochen später entschied das Krankenhaus, dass ihn nur eine Knochenmarktransplantation noch retten konnte. Am 4. Mai gab das Krankenhaus Sharafi eine Überweisung zu einer Transplantation im Sheba Medical Center, Tel Hashomer. Sein Zustand verschlechterte sich, er hatte ständig hohes Fieber, aber insgesamt war die Situation noch nicht gravierend. “Am 7. Juli sagte man Sharafi, er habe einen Termin für eine weitere Diagnose und eine Knochentransplantation in Sheba am 12. Juli. Er und seine Familie erwarteten den Tag gespannt. Sie hatten gehört, dass Sheba eins von Israels größten Krankenhäusern war, und hofften, die Ärzte dort würden sein Leben retten. Wie alle jungen Gazaner war Sharafi noch nie außerhalb des Gazasstreifens; sein ganzes Leben hatte er zwischen Gaza Stadt und Rafah verbracht. “Das Personal in Sheba versuchte, über das israelische Distrikt-Koordinations- und Verbindungsbüro die Ankunft des neuen Patienten zu arrangieren, aber es stellte sich heraus, dass Sharafi aus „Sicherheitsgründen“ nicht einreisen durfte. Obwohl er nun fast vollkommen bettlägerisch war, stellte er anscheinend immer noch eine eindeutige und gegenwärtige Gefahr für die Sicherheit des Staates Israel dar.” Außerdem lehnten die israelischen Behörden die Genehmigung für seine Mutter, die ihn begleiten wollte, ab. Sie sagten, ihr sei die Einreise aus nicht näher erläuterten „Sicherheitsgründen“ ebenfalls verboten. Die Familie wandte sich an die Ärzte für Menschenrechte – Israel, denen es gelang, eine Genehmigung für Jalal zu erhalten – aber nicht für seine Mutter. Als der Termin immer näher kam, kämpfte die Familie darum, ein anderes Familienmitglied zu finden, das die israelischen Behörden akzeptieren würden – aber sie wussten nicht, welche Kriterien erfüllt werden müssen, damit ein Familienmitglied für die israelische Militärsicherheit akzeptabel ist. Sie versuchten es mit einem 60jährigen Onkel – aber sein Antrag wurde aus „Sicherheitsgründen“ abgelehnt. Letztendlich fanden sie eine entfernte Verwandte, die für Israel akzeptabel war – Rawaida Sharafi, 60. Als ihr die Genehmigung erteilt wurde, blieb die Grenze nachts geschlossen. So musste der Termin im Krankenhaus veschoben werden. Als der Krankenwagen endlich kam, um Jalal vom Rantisi Krankenhaus in Gaza City über den Erez-Kontrollpunkt nach Israel ins Sheba Krankenhaus zu einer Knochentransplantation zu transportieren, war es somit bereits zu spät. Nur eine Stunde, bevor der Krankenwagen kam, tat Jalal seinen letzten Atemzug. Laut den Ärzten für Menschenrechte bearbeitete die Organisation 195 Notfallanträge schwerkranker Patienten, von denen die meisten unter Krebs litten – fünfmal mehr (Anträge) als normalerweise. Nur die Hälfte der Anträge wurden von Israel genehmigt. Das UN-Büro für die Koordination für humanitäre Angelegenheiten (OCHA) verkündete am 21. Juli die Errichtung eines temporären Koordinationsmechanismus für Ende Juli. Dieser Mechanismus sollte anstelle des PA-Israel-Koordinationsmechanismus fungieren, der im Juni aufgrund Premierminster Benjamin Netanyahus Annexionsplan aufgegeben wurde. Unter dem neuen Mechanismus sollten die Vereinten Nationen – durch die Weltgesundheits-Organisation (WHO) – zwischen dem Palästinensischen Komitee für Zivilangelegenheiten, das verantwortlich für die Einreichung von Genehmigungsanträgen im Namen der PA ist, und den israelischen Beamten am Erez-Übergang vermitteln. Jedoch trotz der Stellungnahme der UNO und ihrer Bemühungen, den vorläufigen Koordinationsmechanismus in Gang zu setzen, hat der Mechanismus seine Arbeit noch nicht aufgenommen. Obwohl Israel derzeit eine Behandlung nur in dringenden Fällen genehmigte, erhielten nur die Hälfte der Anträge, die durch die Ärzte für Menschenrechte – Israel übermittelt wurden, eine Genehmigung. In den meisten dieser Fälle antworteten die israelischen Behörden nicht rechtzeitig, so dass Patienten ihre Termine verpassten und gezwungen waren, einen neuen Antrag zu stellen. Zuletzt starben drei Patienten aus Gaza – zwei Kinder und ein 22jähriger Mann – die zu einer dringenden lebensrettenden Behandlung außerhalb von Gaza überwiesen wurden, da die israelischen Behörden die Anträge abgelehnt hatten. Verzögerungen an dem Erez-Übergang: In einigen Fällen wurden Patienten, obwohl ihr Antrag bewilligt worden war, als sie am Erez-Übergang ankamen, dort für lange Zeit festgehalten, bevor sie weiterreisen durften, wohingegen andere sogar nach Hause zurückgesandt wurden. Die Zeitung berichtet auch über den Fall eines Patienten mit Leukämie, der an dem Erez-Übergang vier Stunden lang festgehalten und von der ISA (Israels Sicherheitsagentur) befragt wurde, während er in einem Krankenwagen lag - ein Verstoß gegen die medizinische Ethik – bevor er Gaza verlassen durfte, um seine medizinische Behandlung zu erhalten. Kürzlich haben die israelischen Behörden die Bestimmung eingeführt, dass Anträge nicht geprüft werden, ohne dass Patienten die Ergebnisse der medizinischen Tests beschaffen, denen sie sich unterzogen haben, wie zum Beispiel MRT, Röntgenstrahlen und Biopsien. Diese Voraussetzung stellt eine weitere Bürde für Patienten dar und verzögert in vielen Fällen die Bearbeitung der Anträge. Bogus behauptet, dass die Behandlung im Gazastreifen möglich: Um medizinische Behandlungen außerhalb Gazas zu erhalten, müssen Patienten den israelischen Behörden beweisen, dass die Therapie, die sie benötigen, im Gazastreifen nicht verfügbar ist. In den letzten zwei Monaten wurden mehrere Fälle von Onkologie-Patienten dokumentiert, deren Genehmigung, Gaza zu verlassen, abgelehnt wurde, mit der Begründung, die benötigte Therapie sei auch in Gaza verfügbar, obwohl das nicht der Fall war. Bereitstellung der Antwort in letzter Minute: Bei einem wesentlichen Teil der Anträge wird eine Entscheidung erst in der letzten Minute mitgeteilt, manchmal erst am Tag, wo der Patient zur Behandlung ausreisen muss. Diese Situation gibt den Patienten keine Gelegenheit, sich angemessen auf die Reise, die Dauer des Krankenhausaufenthaltes oder der Behandlung vorzubereiten und stellt eine zusätzliche Belastung und Spannung zu der bereits vorhandenen Stresssituation dar. PHRI stellte fest: “Jeder Tag, der vergeht, ohne dass der internationale Mechanismus funktioniert, fordert einen Tribut an Menschenleben. Letztlich, seitdem Israel die Kontrolle über die Übergänge hat und über alle Angelegenheiten, die Überweisungen zur Behandlung von Patienten betreffen, entscheidet, muss Israel, bis eine Lösung gefunden wird, handeln, um das Leben der Patienten zu retten. Auf Dauer gesehen, ist es erforderlich, die über Gaza verhängte Blockade aufzuheben und freier Zugang zwischen dem Gazastreifen, der Westbank und Ostjerusalem sichergestellt wird. Bis dahin müssen die israelischen Behörden die von ihnen auferlegten strengen Kriterien aufheben und auch Patienten, die sich in keiner Notfallsituation befinden, erlauben, Gaza zur Behandlung zu verlassen. Weiterhin muss Israel das Online-Formular zur Beantragung von Ausreisegenehmigungen aus Gaza, um sich medizinischer Behandlungen zu unterziehen, überarbeiten, so dass Patienten leicht den Stand ihres Antrags überprüfen können. Letztendlich muss Israel garantieren, dass die Anträge in einem Zeitrahmen beantwortet werden, der der Dringlichkeit des Gesundheitszustandes entspricht.“ Übersetzung: Inga Gelsdorf |
Israel: Palästinenser - ein Volk verfeindeter
Brüder
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Judenhass im Koran |
Daniel Cohn-Bendit über Antisemitismus: Das ist
eine israelische AfD |
Thomas Friedman irrt sich erneut - diesmal über das Abkommen
VAE-Israel Thomas Friedman,
der sich gewöhnlich im Nahen Osten täuscht, hat erneut einen
Fehler gemacht. Seine Kolumne in der heutigen New York Times,
"Ein geopolitisches Erdbeben traf gerade den Nahen Osten",
interpretiert den Deal zwischen Israel und den Vereinigten
Arabischen Emiraten falsch - und zeigt einmal mehr, dass
Friedman Angst davor hatte, zu Israels geplanter Annexion von
bis zu 30 Prozent des Westjordanlandes Palästina Stellung zu
beziehen. |
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15. 8. 2020
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