Unsere Kämpfe
verbinden uns; unsere Einigkeit ist stärker als unsere
Unterdrücker!
Bericht von Apoorva Gautam, BDS South Asia
Palestine Update Nr. 432 - Dec. 19, 2020
Bauern in Indien führen einen historischen Kampf gegen nicht nur
die neuen Anti-Bauern-Gesetze (Anti-farmer laws), die ihnen von
der Modi-Regierung auferlegt sind, sondern auch gegen
neoliberale Politiken, kumpelhaften Kapitalismus, wie auch der
Verfolgung anderen Denkens in den vergangenen Jahren. Es passt
nur dazu, dass wir nach den Anti-CAA-Protesten (= Proteste, die
vor allem von Frauen getragen wurden, die mit den Forderungen
nach Veränderung auf die Straße gegangen sind.) ans Ende von
2020 kommen, das von diesem Kampf bestimmt war.
In der Tat ist die Verbundenheit mit und die Verteidigung des
Landes wesentlich für die (indischen) Bauern wie auch für
die Palästinenser, die unter israelischer Okkupation, Apartheid
und Siedler-Kolonialismus Widerstand leisten. Genauer:
Israelische Gesellschaften, wie Netafim, die von israelischen
Siedlungen und dem Kolonialismus profitieren, schließen auch
Verträge für bäuerliche Bewirtschaftungsmodelle in Indien ab,
wobei sie immer heraus-streichen, „dauerhafte“ Entwicklung“ zu
bringen. Netafim, eine israelische Firma für
Tröpfchen-Bewässerung, war Teil eines Konsortiums, das das ‚Kuppam-Modell‘
für Vertrags-Landwirtschaft in den 90erjahren einführte, ein
Modell, das die neuen Landwirtschaftsgesetze versuchen,
dauerhaft zu machen.
In
Solidarität mit dem laufenden Bauernkampf hat BDS-Indien in
Beratung mit dem „All India Kisan Sabha“ diesen
Bericht veröffentlicht,
in
dem die Eingriffe von Netafim als Teil des staatlichen
Unterstützungsprogrammes in Tamil Nadu überprüft werden. Die
Feld-Untersuchungen dafür wurden durch Mookambia Rathinam
geführt, einem politischen Aktivisten aus der Region: >>>
• Die palästinensische “Stop the Wall“-Kampagne hat dieses Video
in Solidarität mit den Bauern geteilt. Im November ließen
sie Vijoo Krishnan von All India Kisan Sabha und Meera
Sanghamitra von NAPM als Teil ihrer ‚World Without
Walls‘-Aktionen über Land, Landwirtschaft und Wasser, sowie über
breitere demokratische Kämpfe in Indien diskutieren.
>>>
Im September, kurz, nachdem die „Farm Laws“ (=
Landwirtschaftsgesetze) herausgegeben worden waren und die
Bewegungen angefangen hatten, hatte die „Palestinian Farmers‘
Union“ einen Solidaritätsbrief an die indischen Bauern gesandt
>>>
(Bild: eine Demo mit Slogans, wie „IHRA Nein –
BDS ja“, und „verteidigt die freie Rede“ – darunter als
Absender: „Labour gegen Hexenjagd“; angeführt wird der
größtenteils verdeckte Demonstrationszug von einem Mann mit
Hexenhut.
Die Antisemitismus-Industrie: Wie Antisemitismus
politisiert und in Europa als Waffe eingesetzt wird, um Israel
zu verteidigen
Ein verwirrender Schnappschuss auf das politische Klima, das
quer durch Europa zum Thema Antisemitismus rapide auftaucht …
eine Art von kultureller, politischer und intellektueller
Regierung des Terrors in Deutschland, seitdem das Parlament im
letzten Jahr eine Resolution erließ, mit der die Unterstützung
eines gewaltlosen Boykotts von Israel – in Solidarität mit von
Israel unterdrückten Palästinensern – mit Antisemitismus
gleichsetzt. Der Artikel betrifft Deutschland, aber jeder, der
ihn liest, wird die sehr starken Parallelen mit dem sehen, was
in anderen europäischen Ländern passiert, besonders im UK und in
Frankreich.
Die gleichen europäischen Führer, die vor einigen Jahren in
Paris mit den Rufen „Je suis Charlie“ marschierten – und
eintraten für die unveräußerlichen Rechte auf freie Rede, wenn
weiße Europäer auftraten, um Muslime zu verletzen, indem sie
ihren Propheten lächerlich machten – stellen sich jetzt an, um
die freie Rede zu ächten, wenn sie sich gegen Israel richtet,
einen Staat, der sich weigert, die kriegsähnliche Okkupation von
palästinensischem Land zu beenden. Europäische Führer haben
wiederholt gezeigt, dass sie allzu bereit sind, die freie Rede
der Palästinenser und derjenigen, die mit ihnen solidarisch
sind, niederzuschlagen, um zu verhindern, dass Teile der
jüdischen Gesellschaft verletzt werden.
Europäische Muslime haben kein Recht, sich zu wehren gegen
Beleidigungen der Religion, mit der sie sich identifizieren,
aber europäische Juden haben jedes Recht, sich zu wehren gegen
die Kritik an einem aggressiven Mittelost-Staat, mit dem sie
sich identifizieren. Ein anderes Beispiel: Die perversen
säkularen Prioritäten der Mainstream-Kultur in Europa stellen
jetzt die Heiligkeit eines militarisierten Staates, Israel, über
die Heiligkeit einer Religion mit einer Milliarde Gläubigen.
Quelle
Normalisierung, die Sache Palästinas
und einige Themen, über die nicht geredet wird (Auszüge)
Bei den Reaktionen auf
die Normalisierungsabkommen einiger arabischer Staaten mit
Israel in der letzten Zeit fehlt ein ungeschriebener Aspekt, und
das ist die Lebensnotwendigkeit für
diese Staaten. Sehr wenige haben bemerkt, dass diese Staaten und
ihre Völker auch ihre Gründe haben.
Die Gefahr durch den Iran und seine Neigungen zur
Gebietserweiterung, Marokko, das zurückhaben möchte, was es als
territoriale Integrität betrachtet, und Sudan, der weggenommen
wurde von der Liste der terroristischen Länder und die
wirtschaftlichen Folgerungen dieser Entwicklung sind keine
unwesentlichen Themen.
Sogar der Libanon, der seine Beziehungen nicht normalisiert hat,
wird von einigen verdächtigt, direkte Verhandlungen mit den
Israelis über den Grenzverlauf zu tätigen, weil er dieses wegen
seiner Ölgewinnung braucht.
So lange die „Araber“ eine Reihe von Staaten, Gesellschaften und
Interessen sind, bleibt es schwierig, diese Themen und Anliegen
außer Acht zu lassen, sie zu begrenzen nach den Wünschen von der
einen oder anderen herrschenden Klasse, oder zu fordern, dass
sie geopfert werden im Namen einer „nationalen Verpflichtung“,
was nicht länger viel für irgendjemanden bedeutet. Einige von
denen, die sich der Normalisierung entgegenstellen, sagen,
dieses unterstütze die Unterdrückung der Menschen durch die
Regierungen. Aber wie würden sie antworten, wenn die
tyrannischsten Behörden, in der Tat jene, die das Leben der
Palästinenser mehr als alle anderen verwüstet haben, die Regime,
die jetzt am lautesten über die Bekämpfung Israels schreien und
die Normalisierung behindern? Also, dieses Argument hat viele
Facetten und kann in verschiedenen Richtungen eingesetzt werden,
mit oder ohne Normalisierung.
Diejenigen, die diese Rede oft ausgedrückt und wiederholt hören,
sind geteilt zwischen den einen, die ihr Glauben schenken und
jenen, die vorgeben, dies zu tun, weil sie nicht wirklich
wissen, was sie denken sollen.
Quelle
(Bild: Muslimischer Gelehrter im Vortrag;
möglicherweise der Präsident von IUMS, Ahmed al-Raysuni)
Muslimische Gelehrte warnen vor Israels Deals
(Abkommen)
Die „International Union for Muslim Scholars“ (IUMS) warnte vor
Normalisierungs-Deals mit Israel, und sagte, diese könnten zur
Bildung neuer Blockaden gegen das palästinensische Volk führen.
Ahmed al-Raysuni, der Präsident der auf Doha*) basierenden IUMS,
sagte: „Die Normalisierung (mit Israel) durch einige arabische
Regime droht nicht nur, die palästinensische Sache auszulöschen,
sondern auch, neue Barrieren für das palästinensische Volk zu
schaffen.“ Al-Raysuni drängte die muslimischen Gelehrten, eine
solche Blockade gegen das palästinensische Volk zu brechen und
jenen Regimen entgegen zu treten, die die Beziehungen
normalisiert haben durch Aktivismus des Volkes, Aufmerksamkeit
und einen soliden Stand.“
*) Doha ist die Hauptstadt von Katar
Sheikh Ektima Sabri, der Prediger der Al-Aqsa-Moschee, forderte
die Muslimischen Gelehrten auf, eine wirksame Front zu bilden,
um diese Regime zu isolieren und einzukreisen, die ihre
Beziehungen zu Israel durch die Preisgabe ihrer ethischen
Standpunkte und Werte gefestigt haben.
2020 kündeten vier arabische Länder, die United Arab Emirates (UAE),
Bahrain, Sudan und Marokko Normalisierungs-Deals mit Israel an.
Diese Deals wurden durch die Palästinenser auf breiter Basis
verurteilt, die sagen, dass die Abkommen ihre Rechte ignorieren
und der palästinensischen Sache nicht nützen.
Quelle
Israel hilft afrikanischen Regierungen, uns alle
unter Beobachtung zu stellen
Haben Afrikaner im Auge, in einer Zukunft ähnlich der der
Palästinenser unter israelischer Regierung zu leben, wo sie
fürchten müssen, von den Autoritäten wegen Widerstand gegen
Repressionen sekkiert zu werden? Das ist möglich nach einem
neuen Bericht des Bürger-Laboratoriums der Universität von
Toronto, einer interdisziplinären Abteilung, die digitale
Spionage gegen die Zivilgesellschaft untersucht.
Der Ablauf bei „Circles“: Bei der Auswertung der Details im
Bericht der Kunden der Cyber-Spionage-Firma Circles erkennt man,
wie Cyber-Waffen einer israelischen Telecom-Gesellschaft –
Circles - verkauft werden an die Regierungen von Botswana,
Nigeria, Kenia, Zimbabwe, Sambia, Äquatorial-Guinea und Marokko.
Gemeinsam mit 18 anderen Nationen werden sie benutzt, um die
persönlichen Kommunikationen von Oppositionspolitikern,
Rechtsaktivisten und Journalisten zu durchwühlen. Wenn sie auch
nur die Telephonnummern benutzt, kann die Technologie von
Circles innerhalb von Sekunden den Standort des Telephons -wo
immer in der Welt - herausfinden. Mit dem Gerät hat man auch
Zugang zu Anrufen und kann Apps verschicken. Die Zusammenarbeit
von Telekom-Firmen ist nicht erforderlich, und die Regierungen
können Ziele quer über Grenzen anpeilen ohne Berechtigung.
Quelle
Circles ist eine Schwester-Gesellschaft in der
NSO-Gruppe, einer israelischen Gesellschaft, die bekannt ist für
die notorische Lizenzen-Vergabe für seine invasive iPhone- und
Android-Spionageware – genannt Pegasus – an unterdrückerische
Regimes, wie Saudi Arabien und Mexiko.
(Übers.: Gerhilde Merz)
Quelle Update |
Warum
hilft die PA der Besatzung wieder?
Ahmed Abu Artema - 25. November 2020 -
Übersetzt mit DeepL
Die
Palästinensische Autonomiebehörde hilft Israels militärischer
Besatzung wieder einmal. Der Schritt wurde laut dem
ranghohen PA-Vertreter Hussein al-Sheikh unternommen, nachdem
Israel zugesagt hatte, frühere Vereinbarungen zu respektieren.
Warum wurde die Entscheidung, die "Sicherheitskooperation" und
andere Interaktionen mit Israel zu beenden, die vor sechs
Monaten getroffen wurde, nun wieder rückgängig gemacht? Ein
wichtiger Faktor ist, dass das Leben für die Palästinenser
deutlich schwieriger geworden ist.
Aufgrund der Entscheidung hat die PA aufgehört, Zölle und andere
Steuereinnahmen zu akzeptieren, die von Israel erhoben werden.
Diese Einnahmen machen etwa zwei Drittel des Budgets der PA aus.
Ohne sie können die Angestellten des öffentlichen Sektors nicht
bezahlt werden - und wurden es auch nicht.
Der Sieg von Joe Biden bei den US-Präsidentschaftswahlen ist ein
weiterer Faktor. Nachdem sie von Donald Trump gemieden wurde,
hofft die PA, dass Biden weniger feindselig sein wird. Die New
York Times hat berichtet, dass die PA bereit ist, Zugeständnisse
zu machen, damit sie in Verhandlungen mit Israel eintreten kann
- unter Vermittlung der USA.
Die PA - wenn man den Presseberichten Glauben schenken darf -
ist bereit, ihr Gesetz zur Unterstützung von Gefangenen zu
ändern. Damit würde die Palästinensische Autonomiebehörde
vor den israelischen Forderungen kapitulieren, vielen Gefangenen
kein Taschengeld mehr zu gewähren. Während diese Zuwendungen
essentiell sind, um das Überleben der Gefangenen und ihrer
Familien zu sichern, haben Israel und sein Lobbynetzwerk sie
lange als Belohnung für "Terrorismus" dargestellt. "Terrorismus"
ist der Begriff, der von Israel verwendet wird, um eine breite
Palette von Widerstandsaktivitäten gegen die Besatzung und das
Apartheidsystem zu beschreiben, das es den Palästinensern
auferlegt.
Es gibt auch Spekulationen, dass die PA bereit wäre,
internationalen Gremien nicht mehr beizutreten oder
internationale Abkommen zu unterzeichnen. Ein weiterer
möglicher Schritt ist, dass die PA die Schulbücher so ändern
würde, dass sie Israel und seinen Lobbyisten gefallen - die
behaupten, dass die Erziehung palästinensischer Jungen und
Mädchen eine Aufstachelung zum Hass beinhaltet. Diese Schritte
könnten von der Palästinensischen Autonomiebehörde als Gesten
des guten Willens" gegenüber Biden und der Regierung, die er
jetzt zusammenstellt, dargestellt werden. Aber sie würden von
gewöhnlichen Palästinensern als ein weiterer Fall gesehen
werden, in dem die PA sich nach hinten beugt, um zu versuchen,
unseren Unterdrücker - Israel - zu beschwichtigen.
Die Entscheidung der Palästinensischen Autonomiebehörde, Israel
wieder zu helfen, zeigt, dass sie keine Mittel hat, um echten
Druck auszuüben. Die einzige Wahl, die sie treffen kann, ist
die, ob sie der Zusammenarbeit mit Israel zustimmt oder sie
ablehnt.
Mohammed Shtayyeh, der Premierminister der PA, hat sich bemüht,
zu argumentieren, dass nur ein Frieden mit den Palästinensern
die Israelis "trösten" wird - unabhängig davon, welche Deals
Israel mit anderen macht. Er bezog sich darauf, dass die
Vereinigten Arabischen Emirate, der Sudan und Bahrain alle ihre
Beziehungen zu Israel normalisiert haben, seit die PA einen
Stopp ihrer Zusammenarbeit angekündigt hat. Diese Nachricht
zeigt, was wirklich hinter der Entscheidung steckt, Israel
wieder zu helfen. Die PA ist besorgt, dass die arabischen
Staaten sie überholt und hinter sich gelassen haben.
Die PA scheint kein prinzipielles Problem mit der Normalisierung
zu haben. Vielmehr hat die PA ein Problem damit, wie die
Normalisierung hinter ihrem Rücken stattgefunden hat. Es ist
wahr, dass die PA einen verärgerten Ton über die
Normalisierungswelle angeschlagen hat. Sie unternahm sogar eine
symbolische Aktion, indem sie die Botschafter der PA aus den VAE
und Bahrain abberief. Die Verärgerung hielt jedoch nicht lange
an. Zeitgleich mit der Ankündigung, die Zusammenarbeit mit
Israel wieder aufzunehmen, gab die PA offenbar ihre Botschafter
in Bahrain und den VAE zurück.
Seit ihrer Gründung im Jahr 1994 hat die PA eng mit arabischen
Regierungen zusammengearbeitet. Allerdings gab es auch
Ausnahmen. Die bemerkenswerteste Ausnahme war in den ersten
Jahren dieses Jahrhunderts, als Jassir Arafat der Präsident der
PA war. Arafat wurde direkt vom israelischen Militär ins
Visier genommen, das sein Anwesen in der Westbank-Stadt Ramallah
bombardierte. Die USA unterstützten Israels Brutalität,
während die arabischen Führer keinen wirklichen Widerstand
leisteten. Arafat wurde von diesen Führern an den Rand gedrängt.
Als George W. Bush, der damalige US-Präsident, 2002 effektiv
Arafats Absetzung forderte, reagierten die arabischen
Regierungen nur mit einer symbolischen Verteidigung seiner
Führung. Ihre Beziehungen zu Arafat blieben bis zu seinem Tod -
höchstwahrscheinlich durch Vergiftung - im Jahr 2004 angespannt.
Die zweite bemerkenswerte Meinungsverschiedenheit zwischen der
PA und den arabischen Ländern bezog sich auf die Konferenz, die
die Trump-Administration letztes Jahr in Bahrain abhielt. Die
Veranstaltung wurde als Startschuss für eine neue Initiative zur
Ankurbelung der palästinensischen Wirtschaft angepriesen. In
Wirklichkeit war sie von einer pro-israelischen Agenda geprägt
und die Rechte der Palästinenser wurden ausgeklammert.
Während mehrere arabische Regierungen teilnahmen, boykottierte
die PA die Veranstaltung.
Bevor Trump Präsident wurde, hatten aufeinanderfolgende
US-Regierungen zumindest den Eindruck vermittelt, dass sie die
PA als einen wichtigen Akteur behandeln - obwohl das
Washingtoner Establishment eindeutig zugunsten Israels
voreingenommen ist.
Trump hat das geändert. - Während seiner Zeit im Weißen Haus
missachteten die USA die PA. Sie bemühten sich um enge
Beziehungen zwischen Israel und arabischen Regierungen, ohne
dass Israel verpflichtet war, irgendwelche Gesten in Richtung
Gerechtigkeit für die Palästinenser zu machen.
Die PA fühlte sich in den letzten vier Jahren zunehmend an den
Rand gedrängt. Ihre Führung fürchtete wahrscheinlich, dass
Alternativen zur Existenz der PA diskutiert wurden.
Israels Bürde lindern
Die Befürchtungen waren nicht irrational. - Immerhin hat
Israel die Beziehungen zu den VAE formalisiert. In den letzten
Jahren wurden die Herrscher der VAE von Muhammad Dahlan beraten,
einem palästinensischen "starken Mann" - wie er oft genannt wird
- der dem Westen für seine Bereitschaft bekannt ist, sich seinem
eigenen Volk gegenüber gewalttätig zu verhalten. Dahlan ist der
größte Widersacher von Mahmoud Abbas, dem Präsidenten der PA,
geworden.
Um das Verhalten der PA richtig zu verstehen, ist es notwendig,
die Umstände ihrer Gründung zu untersuchen. Die PA wurde durch
das Oslo-Abkommen zwischen Israel und der Palästinensischen
Befreiungsorganisation in den 1990er Jahren ins Leben gerufen.
Sie ist das Produkt einer Vereinbarung, die es Israel ermöglicht
hat, den Raub palästinensischen Landes fortzusetzen, ohne auf
eine wirksame Herausforderung zu stoßen. Der PA fehlt jede
politische, wirtschaftliche oder populäre Basis, um Israel zu
konfrontieren. In der Tat hat die "Sicherheitskoordination" dazu
geführt, dass die PA diejenigen Palästinenser unterdrückt hat,
die Israel direkt konfrontieren. Die PA war nie in der Lage,
echte Souveränität über irgendeinen Teil Palästinas auszuüben.
Sie war daher auch nicht in der Lage, einen lebensfähigen Staat
zu errichten. Die Behauptungen ihrer Diplomaten, sie würden den
"Staat Palästina" vertreten, sind trügerisch.
Untertänig - Unter den Osloer Verträgen wurde der PA die
Verantwortung für die Verwaltung von 18 Prozent der besetzten
Westbank übertragen. Das bedeutet, dass sich die Autorität der
PA über gerade einmal vier Prozent des historischen Palästinas
erstreckt.
Theoretisch ist die PA für Sicherheitsfragen in einigen wenigen
Städten des Westjordanlandes zuständig. In der Realität ist die
PA immer Israel untergeordnet gewesen. Palästinenser, die in
dem Gebiet leben, in dem die PA nominell für die Sicherheit
zuständig ist, werden oft Zeuge von Razzien durch israelische
Streitkräfte.
Die Unterstellung stark besiedelter Gebiete der Westbank unter
die Zuständigkeit der PA kam Israel zugute. Es war in der Lage,
einige der Lasten der direkten Herrschaft über die Palästinenser
loszuwerden. Gleichzeitig durfte Israel die vollständige
Kontrolle über etwa 60 Prozent des Westjordanlandes behalten.
Der Bau von Siedlungen - alle nach internationalem Recht illegal
- wurde in diesem Gebiet fortgesetzt.
Israel hat der Palästinensischen Autonomiebehörde eine begrenzte
Kontrolle über natürliche Ressourcen und Ackerland gegeben,
während es die Kontrolle über die Grenzübergänge behielt.
Das Pariser Protokoll von 1994 legte fest, dass Israel Zölle und
Steuern auf Waren erhebt, die über Israel in die Westbank und
den Gazastreifen eingeführt werden. Diese Einnahmen werden dann
an die Palästinensische Autonomiebehörde weitergeleitet, die
stark davon abhängig ist. Infolgedessen ist die
palästinensische Wirtschaft eine Geisel der israelischen
Besatzung geblieben. Israel konnte die PA für politische Zwecke
ausnutzen.
Die Vereinbarungen zur Sicherheitskooperation waren ein
besonders großes Geschenk für Israel. Durch diese Vereinbarung
gibt die PA Israel Informationen über Palästinenser, die sich
gegen die Besatzung wehren.
PA-Kräfte haben sich damit gebrüstet, dass eine große Anzahl von
Operationen gegen Israel aufgrund der Kooperation vereitelt
worden sind. Die Planer der Operationen sind inhaftiert worden.
Es ist auch wichtig zu betonen, dass die
"Sicherheitskooperation" vor sechs Monaten nicht wirklich
pausiert wurde. Sobald die Palästinensische Autonomiebehörde
ankündigte, dass sie diese Zusammenarbeit formell aussetzen
würde, sandte sie Signale aus, die besagten, dass die
Zusammenarbeit tatsächlich fortgesetzt würde.
Nach der Gründung der PA haben sich viele ihrer führenden
Persönlichkeiten an wirtschaftlichen Unternehmungen beteiligt.
Sie erhielten hohe Gehälter, und Israel gewährte ihnen oft eine
Sonderbehandlung - zum Beispiel indem es ihnen schnell
Reisegenehmigungen ausstellte. In den ersten Jahren dieses
Jahrhunderts wurde ein großer Skandal aufgedeckt, in den
hochrangige Persönlichkeiten der PA verwickelt waren. Die
PA-Personen waren in den Import von Zement aus Ägypten
verwickelt, damit Israel diesen beim Bau seiner massiven Mauer
im Westjordanland verwenden konnte. Mahmoud Abbas' eigene
Familie hat Gelegenheiten ergriffen, um reich zu werden. Zwei
seiner Söhne leiten hochprofitable Unternehmen, die im
Westjordanland und in mehreren arabischen Ländern aktiv sind.
Verbunden mit einer palästinensischen Elite, die aus ihren
Interaktionen mit Israel gut herauskommt, hat die PA ein
Bestreben gezeigt, eine gewisse Stabilität aufrechtzuerhalten,
damit die Interessen der Elite erhalten bleiben. Die Fähigkeit
der PA, "Nein" zu Israel zu sagen, ist dadurch geschwächt
worden. Die politische, militärische und wirtschaftliche
Dominanz Israels - gepaart mit dem Wunsch der PA, die Interessen
einer Elite zu schützen - haben die PA von jeglicher
revolutionären Willenskraft befreit, die sie einst besessen
haben mag. Die Struktur der PA hat Israel geholfen, die
Besatzung fortzusetzen, einschließlich des Baus und der
Ausweitung von Siedlungen. Schlüsselfragen zu palästinensischen
Rechten - wie das Rückkehrrecht für palästinensische Flüchtlinge
und der Status von Jerusalem - wurden beiseite geschoben.
Während der ersten Intifada sah sich Israel einem massiven
Volkswiderstand in der Westbank gegenüber. Durch
"Sicherheitskooperation" arbeitet die PA nun mit Israel
zusammen, um den Widerstand zu unterdrücken. Verglichen mit
den späten 1980er und frühen 1990er Jahren genießt Israel jetzt
ein goldenes Zeitalter. Die PA hilft ihm, die Kosten der
Besatzung niedrig zu halten.
Quelle |