Führung des Jüdischen Nationalfonds
genehmigt Plan zur Ausweitung der Siedlungen im Westjordanland
Der Vorstand der Organisation muss die Entscheidung noch
absegnen, die es ihr erlauben würde, den Kauf von Land im
Westjordanland zugunsten jüdischer Siedlungen auszuweiten, und
wird dies nach der Wahl tun
Hagar Shezaf Hagai Amit - 14. 2. 2021 - Übersetzt
mit DeepL Die
Führung des Jüdischen Nationalfonds hat am Sonntag einem
Vorschlag zugestimmt, die Politik der Organisation offiziell zu
ändern, um der Organisation zu erlauben, den Kauf von Land im
Westjordanland zugunsten des jüdischen Siedlungsunternehmens
auszuweiten.
Der Vorschlag wartet noch auf die Zustimmung des Vorstands der
Organisation, der erst nach den Wahlen in Israel am 23. März
über das Thema entscheiden wird. Die Entscheidung, die
Entscheidung des Vorstandes zu verschieben, folgte auf Drohungen
mehrerer Mitglieder der JNF-Führung, zurückzutreten, zusätzlich
zu einer Aufforderung von Verteidigungsminister Benny Gantz.
Der Vorschlag, der vom US-Außenministerium kritisiert wurde,
sieht vor, dass der JNF Land in Privatbesitz im Westjordanland
erwirbt, wobei Land innerhalb von Siedlungen, Land, bei dem nur
wenige Hindernisse für den Bau zu erwarten sind, und Land, das
an bestehende Siedlungen angrenzt und für deren Erweiterung
genutzt werden kann, Priorität haben.
Kurz bevor die Diskussion über den Vorschlag begann, schrieb
Verteidigungsminister Gantz einen Brief an den JNF-Vorsitzenden
Avraham Duvdevani, in dem er um einen Aufschub der Entscheidung
des Vorstands bat, bis das Sicherheitsestablishment und die
israelische Zivilverwaltung im Westjordanland Konsultationen
über die Angelegenheit führen können. Gantz schrieb, er glaube,
dass die Entscheidung "extrem sensibel" sei und dass sie
Konsequenzen auf nationaler Ebene haben könnte - sowohl in Bezug
auf Israels Beziehung zur Biden-Administration in den
Vereinigten Staaten als auch auf das Diaspora-Judentum.
In einer separaten Entscheidung, die ebenfalls der Zustimmung
des Vorstands bedarf, beschloss die JNF-Führung, 38 Millionen
Schekel (11,7 Millionen Dollar) für den Erwerb von Land in der
Westbank bereitzustellen. Der JNF, der 1901 gegründet wurde, um
Land im vorstaatlichen Israel für jüdische Zwecke zu erwerben
und zu entwickeln, ist seit Jahren inoffiziell im Westjordanland
tätig, allerdings über eine Tochtergesellschaft.
Der Vorschlag würde Land im Siedlungsblock Gush Etzion, im
Jordantal, in den Gebieten um Jerusalem, in der Region Binyamin
nördlich von Jerusalem, in den südlichen Hebron-Hügeln und in
Gebieten, die an die Grenze von vor 1967 angrenzen, Priorität
einräumen. Der Vorschlag besagt, dass in den Gebieten um Nablus
und Jenin kein Land gekauft werden würde.
Dem Vorschlag zufolge würde der JNF, der auf Hebräisch als Keren
Kayemeth LeIsrael bekannt ist, die Aufforstung offener Flächen
im Westjordanland fortsetzen, "um das Land zu erhalten", in
Abstimmung mit der Zivilverwaltung, der Verwaltungsbehörde der
Regierung im Westjordanland. Sie basiert auf einem
Rechtsgutachten, das Richter Yosef Alon im September 2019 für
den JNF erstellt hat und das besagt, dass der JNF Land im
Westjordanland kaufen kann, das "für jüdische Siedlungen
bestimmt ist."
Der Vorschlag wurde den Vorstandsmitgliedern auf einer CD und
nicht per Computer übermittelt, und sie wurden gebeten, ihn
vertraulich zu behandeln.
Als der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, zu der
Angelegenheit befragt wurde, sagte er: "Wir glauben, dass es
entscheidend ist, von einseitigen Schritten abzusehen, die die
Spannungen verschärfen und die Bemühungen um eine verhandelte
Zwei-Staaten-Lösung untergraben."
Price fügte hinzu, dass "einseitige Schritte die Annexion von
Territorium, Siedlungsaktivitäten, Abrisse, Aufstachelung zur
Gewalt, die Bereitstellung von Entschädigungen für Personen, die
für Terrorakte inhaftiert sind, beinhalten könnten. Wir haben
immer wieder betont, dass es entscheidend ist, von all diesen
Aktivitäten Abstand zu nehmen."
Quelle |
EU-Partner erinnern gemeinsam
mit Hass-Gruppe an den Holocaust
Palestine Update Nr. 442 – EU-Partner erinnern gemeinsam
mit Hass-Gruppe … 5.2.2021
(Bild: Auf einem Foto vom 1.
April 2018 verarztet die palästinensische Ärztin Razan al-Najjar
einen verletzten Mann während Protesten in Gaza nahe der Grenze
zu Israel. Al-Najjar wurde von einem israelischen Scharfschützen
gezielt angeschossen und getötet, während sie ihren Pflichten
nachkam. (Ashraf Amra, APA-Bilder)
Von Ali Abunimah, Lobby Watch
Die Europäische Union erinnert in diesem Jahr
an den Internationalen Holocaust Erinnerungs-tag - zugleich mit
einer Gruppe, die israelischen Kriegsverbrechen zustimmt,
einschließlich dem Schießen auf unbewaffnete Zivilisten im
Gazastreifen. Am 1. Februar hat Ursula von der Leyen, die
Präsidentin der Europäischen Kommission, an einer
Erinnerungsveranstaltung gemeinsam mit B’nai B’rith, einer
jüdischen lokalen Organisation und israelischen Lobbygruppe
teilgenommen. Andere TeilnehmerInnen waren die Leiterin der
EU-Antisemitismusgruppe Katharina von Schnurbein und Audrey
Azouley, Leiterin der Kultur-abteilung der Vereinten Nationen
(UNESCO). Von Schnurbein hat die Wichtigkeit hervorgehoben, aus
dem von Deutschland angeführten europäischen christlichen
Genocid an Millionen von europäischen Juden Lehren gezogen zu
haben.
Der Holocaust „ist nicht aus einem Vakuum
entstanden“, sagte sie. „Tausende sind dabei- gestanden, haben
geschwiegen und sind auch angesichts der Ungerechtigkeit still
geblieben “. Die Teilnahme leitender Offizieller der EU an
diesem Ereignis zeigt jedoch, dass diese Offiziellen nicht nur
zu schweigen bereit sind, sondern auch willens sind, ihr
Prestige einer Organisation zu leihen, die Ungerechtigkeit
bejubelt und zugleich Opfer und Leute, die für die Wahrheit
einstehen, beschimpft und menschlich herabwürdigt. …
Vollständigen Bericht lesen
Israel ist ein „Apartheid“-Staat,
sagt eine wichtige Menschenrechtsgruppe
(Bild:
„Apartheid Israel“ – Plakatwand zum Thema „Leben allgemein /
Wikipedia)
Israel wurde als „Apartheid“-Staat erkannt,
der die „jüdische Vorherrschaft zwischen dem Mittelmeer und dem
Jordanfluss herstellt und verewigen möchte“. B’Tselem
beobachtete, dass - obwohl palästinensische Bürger von Israel
wählen dürfen und sich für ein Amt bewerben dürfen - leitende
Politiker ständig die Legitimität von deren politischen
Repräsentanten unterlaufen. B‘Tselem wies auch darauf hin, dass
5 Millionen Palästinenser, die in den Besetzten Gebieten,
einschließlich Ostjerusalem leben, nicht an dem politischen
System teilhaben können, das ihr Leben regiert und über ihre
Zukunft bestimmt. Man verweigere ihnen auch andere politische
Rechte, einschließlich der Rede- und der Versammlungsfreiheit,
argumentierten sie.
„Israel ist nicht eine Demokratie, an der
temporär ein besetztes Stück Land hängt... Es ist ein Regime
zwischen dem Jordanfluss und dem Mittelmeer, und wir müssen das
ganze Bild wahrnehmen und sehen, was es ist: Apartheid. Dieser
seufzende Blick auf die Wirklichkeit braucht nicht zur
Verzweiflung führen, sondern muss das Gegenteil bedeuten. Es ist
ein Aufruf zu einer Veränderung. Schließlich: Menschen haben
dieses Regime geschaffen, und Menschen können es verändern.“
Quelle
Palästinenser begrüßen Ende des Druckes durch USA
–
bezweifeln aber Druck von Biden auf Israel
Palästinensische Offizielle stießen bei der
Vereidigung von Joe Biden einen Seufzer der Erleichterung aus.
Der Sprecher der palästinensischen Regierung Ibrahim Melhem
sagte, dass Präsident Mahmoud Abbas und Premierminister Mohammad
Shtayyeh die Ankündigung der obersten Angestellten der
Biden-Administration begrüßten, welche die Umkehr von einigen
der von Donald Trump getroffenen anti-palästinensischen
Entscheidungen bejahten. Er sagte, die neuen Bewegungen der
Administration spornten die Unterstützung der USA für die
Zwei-staaten-Lösung an und die Notwendigkeit zu
israelisch-palästinensischen Verhandlungen. Trotz der
optimistischen Worte von Biden ist es aber noch unklar, ob es zu
irgendwelchen wirklichen Veränderungen in der US-Außenpolitik
Richtung Palästina-Israel kommen wird.
Khalil Assali,
der in Jerusalem stationierte Politikanalytiker, sagte, die
Wiederaufnahme der Bemühungen im Konsulat von Jerusalem in der
Agron Straße wird die Beziehung zwischen USA und Palästina
wieder beleben. „Die Übersiedlung der US-Botschaft von Tel Aviv
nach Jerusalem und die Existenz eines der schlechtesten
US-Botschafters für die Beziehungen zwischen Palästina und
Amerika hat ein totales Schweigen der Gespräche verursacht.
Sicher wird die Wiedereröffnung einer Mission in Jerusalem, die
den Palästinensern zugesprochen wird, sowohl geheime wie auch
öffentliche Treffen auf politischer Ebene wie auch im
wirtschaftlichen und im Entwicklungsbereich wiederbeleben“,
sagte Assali.
Trotz der
öffentlichen Stellungnahme, die die Bewegungen der USA begrüßt,
sagen die Palästinenser, es sei unklar, ob die
Biden-Administration alle Entscheidungen umdrehen werde, oder ob
Bedingungen gestellt werden in Bezug auf die Rückkehr des
palästinensischen Büros in Washington und die Mission in
Ostjerusalem. Palästinensische Beamte befürchten, zu einer
früheren Version zurückkehren zu müssen, durch die der Status
des Büros in Washington alle sechs Monate als Teil der
Kongress-Anti-Terror-Gesetzlichkeit überprüft werde. Auch ist es
unklar, wie die US-Mission in Ostjerusalem arbeiten wird,
während die Biden-Administration festgelegt hat, sie werde die
Entscheidung von Trump, die US-Botschaft nach Jerusalem zu
bringen, nicht umkehren.
Quelle und mehr >>>
Untätigkeit des ICC ermöglicht die
Gewalttätigkeit der israelischen Okkupation
Mehr als 3.600
Palästinenser wurden seit 2009, dem Jahr der Gründung des
Internationalen Strafgerichts (ICC), durch israelische
Okkupationskräfte in Palästina getötet, weitere 100.000
verletzt, sagen palästinensische Menschenrechtsgruppen nach
ihrer ersten vorläufigen Prüfung der Situation in Palästina.
Palästinensische
Menschenrechtsgruppen sagen, dass die „Intensivierung“ der
Okkupation sofortige Aktion durch das Internationale
Strafgericht erfordert. Die Dringlichkeit ist weiter
„erforderlich geworden durch die Intensivierung der
US-Unterstützung“, für den Siedlungsbau und die Intensivierung
der formellen Annexion von besetztem Gebiet.
Vor gerade einem
Jahr hat Fatou Bensouda, die Chef-Anklägerin des Internationalen
Strafgerichtshofes festgestellt, dass Kriterien für
Untersuchungen von Kriegsverbrechen in der besetzten Westbank
und im Gazastreifen erstellt wurden. Sie erwähnte Israels
illegale Umsiedlung seiner Zivilbevölkerung in die Siedlungen in
der Westbank als Beispiel für einen
möglichen Fall
von Kriegsverbrechen, den eine Untersuchung in Palästina ans
Licht gebracht hat. Obwohl die Illegalität der israelischen
Siedlungen ein „offener und abgeschlossener Fall“ ist nach den
Worten des UN-Spezialberichterstatters Michael Lynk, hat
Bensouda noch keine Untersuchung eröffnet, obwohl es in ihrer
Macht steht, dieses zu tun.
Stattdessen
forderte sie die Verfügung einer Rechtsprechung durch das
Gericht und legte die palästinensische Situation in die Hände
eines Geschworenengerichts, wo sie derzeit läuft. Die
Langsamkeit der Gerichtsabläufe entspricht kaum der
Dringlichkeit der Situation am Boden.
Die israelische
Gruppe Yesh Din hat dutzende Fälle bestätigt, bei der Siedler im
vergangenen Monat Palästinenser in der Westbank angegriffen
haben. Diese Angriffe bestanden aus Blockaden von Kreuzungen an
der Hauptautobahn in der Westbank durch die Siedler und
Steinewerfen auf palästinensische Fahrzeuge. Von anderen Fällen
berichtete Levy von Haaretz: „Es fielen Siedler in
palästinensische Gemeinden ein, warfen Steine auf Menschen und
Häuser und zündeten Autos an.“ Siedler griffen auch
palästinensische Bauern an, die auf ihren Feldern arbeiteten.
Viele dieser Ereignisse wurden auf Video aufgenommen oder durch
Fotos dokumentiert. Diese Dokumentation zeigt, dass Soldaten
passiv zuschauten und nichts taten, um die Gewalt zu stoppen.
Gegenüber „Breaking the Silence“, einer Gruppe von israelischen
Veteranen, die der Okkupation kritisch gegenüberstehen, haben
Soldaten bezeugt, dass sie nicht berechtigt waren, Siedler zu
arretieren oder festzunehmen.
Die Rechtsgruppe
Al-Haq dokumentierte 68 Fälle von Siedlergewalt zwischen Juli
und Oktober 2020 gegen Palästinenser und deren Besitz in der
Westbank. In vielen dieser Fälle versäumten israelische
Soldaten, den Siedlern Einhalt zu gebieten – und übten
stattdessen Gewalt gegen ihre palästinensischen Opfer aus. Unter
dem Schutz des Militärs üben Siedler Gewalt aus, um die
Palästinenser abzuhalten, auf ihren Feldern zu arbeiten.
Quelle und mehr >>>
Boykotts sind legitime Verfahren, um gegen
Ungerechtigkeit zu protestieren.
1966 wurde die
Coca-Cola-Company angeklagt, weil sie sich geweigert hatte, in
Israel Geschäfte zu machen. Die Anzeige kam von der
Pro-Israel-Lobbygruppe „Anti-Defamation League“, und bald
hernach sah sich die Getränkefirma Boykotts im eigenen Land
gegenüber. Später im gleichen Jahr endete Coca-Cola damit, seine
Konzession in Israel zurückzuziehen, angeblich aus Angst von
Rückschlägen eines Boykotts auf sein eigenes Heimatland. Das
führte zum einem Boykott der Firma durch arabische Staaten.
Wirtschaftlicher
Boykott waren im vergangenen Jahrhundert in den USA ein
allgemeines und wirksames Mittel, und die Amerikaner sahen ihn
mit Recht als zivilen und demokratischen Weg, um gewaltlosen
Druck auszuüben, um zu einer politischen Veränderung zu kommen.
Schon seit 1933 folgend frühen Zeichen der
Antisemitismus-Kampagne gegen europäische Juden antworteten
viele Amerikaner den Aufrufen durch den American Jewish Congress
und anderen Gruppen nach einem internationalen Boykott von
Nazi-Deutschland, unterstützt durch Juden weltweit.
Die Tendenz, sich zurückzuziehen von wirtschaftlichem und
politischem Boykott wurde in den letzten Jahren ein Stempel der
Pro-Israel-Lobby in USA, wo sich die geringste Entfernung von
der Narrative der israelischen Regierung oft Grund geboten hat,
als „Antisemit“ abgestempelt zu werden.
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Quelle Update
(Übersetzung: Gerhilde
Merz) |
Khirbet al-Markez in Masafer Yata. Foto von Oren Ziv,
Activestills
Masafer
Yatta: Siedler drangen gewaltsam in palästinensische Gemeinden
ein, angeblich auf der Suche nach gestohlenen Schafen. Sie
bedrohten und griffen zwei Bewohner an und zogen mit den Schafen
ab
Drei Tage lang drangen Siedler vom Außenposten Mitzpe Yair
wiederholt in fünf palästinensische Gemeinden in Masafer Yatta
ein. Die fünf marodierenden Siedler, die den Gemeinden bekannt
sind, drangen in ihre Häuser und Viehställe ein, um angeblich
nach gestohlenen Schafen zu suchen. Die Siedler schrien die
Bewohner an und bedrohten sie. In zwei Fällen griffen sie sie
körperlich an und brachen einem Bewohner einen Zahn. Am dritten
Tag behaupteten die Siedler, sie hätten die gestohlenen Schafe
in einem Viehstall in einer der Gemeinden gefunden. Die
israelische Polizei erlaubte den Siedlern, etwa 10 Schafe
mitzunehmen.
Das herrschsüchtige Verhalten der Siedler setzte sich am
nächsten Tag fort, als einer von ihnen in das Gebiet She'b
al-Batem ging und einen Bauern vertrieb, der seine Herde
weidete.
Der Abend des 17. Dezember 2020: Siedler dringen in die
Gemeinschaft von Khirbet Bir al-'Eid ein
Fünf Siedler kamen in die Gemeinde und behaupteten, sie würden
nach gestohlenen Schafen suchen. Sie legten Felsbrocken auf die
Straße, die zu den Häusern der Gemeinde führt, und blockierten
den Weg der Bewohner. Als ein Bewohner versuchte, mit einem
Traktor durchzufahren, zog einer der Siedler eine Waffe und
bedrohte ihn. Der Fahrer hatte keine andere Wahl, als umzukehren
und eine andere Route zu nehmen.
18. Dezember 2020, 1:30 Uhr: Siedler dringen in die Gemeinde
She'b al-Batem ein, wecken die Bewohner, bedrohen sie und treten
einen
Am nächsten Morgen kamen fünf Siedler in die Gemeinde She'b
al-Batem. Ein Siedler, der den Bewohnern als "Yosef" bekannt
ist, und ein weiterer Siedler näherten sich dem Haus von 'Ali
Jibrin (64), einem Vater von 11 Kindern. Als Jibrin sie hörte
und die Tür öffnete, begann "Yosef" ihn anzuschreien, seine
Beine zu treten und ihm zu drohen, ihm "Ärger zu machen", wenn
er nicht den Aufenthaltsort der Schafe verrate. Jibrin versuchte
zu erklären, dass er nicht wisse, wo die Schafe seien, aber der
Siedler schrie weiter und schubste Jibrins kleine Kinder, die
von dem Tumult aufgewacht und zu ihrem Vater gekommen waren. Zu
diesem Zeitpunkt meldete Jibrins Bruder, der nebenan wohnt, den
Vorfall bei der Polizei. Die Siedler blieben etwa 20 Minuten
lang in der Nähe der Haustür der Familie und zogen dann weiter
zum Haus seines Bruders, Ismail Jibrin (53), einem Vater von
sechs Kindern. Sie schrien ihn an und bedrohten ihn, und gingen
etwa 10 Minuten später.
In einer Zeugenaussage, die er dem B'Tselem-Feldforscher Musa
Abu Hashhsash gab, beschrieb 'Ali Jibrin, wie der als "Yosef"
bekannte Siedler ihn bedrohte und angriff:
Gegen 1:30 Uhr nachts wachte ich auf, als ich laute Geräusche
von Menschen in der Nähe des Eingangs zu unserem Haus hörte. Ich
ging hinüber zur Tür und sah zwei Personen. In dieser Nacht
hatten wir keinen Strom, aber einer der Siedler hatte eine
Taschenlampe, und ich erkannte ihn: er weidet seine Herde in der
Gegend, und sein Name ist "Yosef".
Plötzlich, ohne dass wir etwas gesagt hätten, trat mich der
Siedler sehr hart ins linke Bein und schrie mich auf Arabisch
an: "Wo sind meine Schafe?" Ich fragte ihn, welche Schafe er
meinte, und er sagte: "Du hast meine Schafe gestohlen!" Ich
fragte ihn, ob er mich gesehen habe, wie ich sie gestohlen habe,
und er sagte nein, aber dass er wissen wolle, wer seine Schafe
gestohlen habe.
In diesem Moment wachten meine vier Kinder, von denen das
älteste 16 Jahre alt ist, auf und kamen zu mir herüber. Der
Siedler schubste sie und schrie sie an, sie sollten
zurückbleiben. Obwohl er meine Kinder und mich angegriffen
hatte, versuchte ich, ruhig zu bleiben und sie nicht zu
konfrontieren, denn dann wäre ich verhaftet worden. Ich bat
meinen ältesten Sohn Amin (15), zum Haus meines Bruders Ismail
zu laufen und ihn zu bitten, die israelische Polizei zu rufen.
"Yosef" sagte, er würde selbst zu Ismails Haus gehen.
In einer Zeugenaussage, die er dem B'Tselem-Feldforscher Musa
Abu Hashhsash gab, erinnerte sich Ismail Jibrin daran, wie die
Siedler auch zu seinem Haus kamen, es mit Gewalt betraten und
ihn bedrohten:
Ich wurde durch Schreie aus dem Haus meines Bruders 'Ali
geweckt. Jemand rief, dass er verrückt sei und Ärger machen
wolle. Ich erkannte, dass es die Stimme eines Siedlers namens
"Yosef" war, der seine Herde in dieser Gegend weidet. Jeder
kennt ihn hier. Ich rief die israelische Polizei an und erzählte
ihnen, was passiert war, und sie versprachen, schnell zu kommen.
Ich wartete etwa 20 Minuten. Ich wusste nicht, was der Siedler
von 'Ali wollte. Schließlich sah ich, wie er 'Alis Haus verließ
und mit einem anderen jungen Siedler auf mein Haus zuging. Die
beiden kamen in mein Haus. Ich versuchte, sie aufzuhalten, aber
sie schubsten mich und gingen trotzdem hinein.
Meine ganze Familie wachte auf, und die Kinder waren
verängstigt. In dieser Nacht hatten wir keinen Strom. Wir
benutzen Solarflugzeuge, um Strom zu erzeugen.
"Yosef" kam auf mich zu und schrie, dass er verrückt sei und
gekommen sei, um Ärger zu machen, und dass er wissen wolle, wer
seine Schafe gestohlen habe. Ich versuchte, ihn zu beruhigen,
aber er schubste mich ein paar Mal und schrie mich weiter an.
Sie gingen etwa 10 Minuten später.
18. Dezember 2020, 4:30 Uhr: Siedler dringen in die Gemeinde
Khirbet al-Markez ein, greifen einen Bewohner an, zerren ihn zu
ihrem Auto und verhören ihn
Wenige Stunden später, gegen 4:30 Uhr morgens, fahren fünf
Siedler in drei Fahrzeugen zum Haus der Familie Hushiyeh in der
Gemeinde Khirbet al-Markez vor. Samira Hushiyeh (66) stand zum
Morgengebet auf und als sie die Siedler hörte, weckte sie ihren
Sohn 'Omar Hushiyeh (37), einen Vater von drei Kindern. Als er
die Haustür öffnete, schlug ihm einer der Siedler ins Gesicht,
ein anderer schlug ihm mit einem Gewehrkolben in den Arm. Zwei
Siedler zerrten 'Omar aus dem Haus und schlugen ihn zu Boden.
Seine Mutter Samira, seine Frau Najah (28) und ihre drei Kinder
begannen zu weinen und versuchten, das Haus zu verlassen, um
'Omar zu helfen, aber die Siedler, die zurückgeblieben waren,
schlossen die Tür gewaltsam und blockierten sie.
Die Siedler zerrten 'Omar zu einem ihrer Fahrzeuge und befragten
ihn über die Schafe, die ihnen angeblich gestohlen worden waren.
Etwa eine Stunde später ließen die Siedler ihn frei und
entfernten sich einige Meter vom Haus, und die Familie konnte
sich befreien. Omars Lippen bluteten und einer seiner Zähne war
abgebrochen. Die Siedler blieben in der Gegend und beobachteten
die Gemeinde bis in die späten Morgenstunden.
In einem Zeugnis, das sie dem B'Tselem-Feldforscher Musa Abu
Hashhsash gab, sprach Samira Hushiyeh, eine verheiratete Mutter
von 13 Kindern, über die Invasion der Siedler:
Ich wachte um 4:30 Uhr morgens auf, um mich auf das Morgengebet
vorzubereiten, und hörte Geräusche und den Klang von Automotoren
in der Nähe meines Hauses. Zuerst dachte ich, es seien die Autos
von Arbeitern, die zur Arbeit fahren, oder Militärfahrzeuge. Ich
weckte meinen Sohn 'Omar und seine Frau, die im Nebenzimmer
schliefen, und erzählte ihnen, was ich gehört hatte. 'Omar sagte
mir, ich solle das Licht nicht anmachen und versuchte, mich zu
beruhigen.
Ich schaute aus dem Fenster und sah fünf Leute, die zum
Schafstall gingen. Sie hatten Taschenlampen und die Scheinwerfer
ihrer Autos waren auch an. Ich erkannte an ihrer weißen
Kleidung, dass es Siedler waren. Ich machte das Licht an, damit
sie verstanden, dass Leute zu Hause waren. Ich hatte Angst, dass
sie unsere Schafe verletzen würden.
In einem Zeugnis, das sie dem B'Tselem-Feldforscher Musa Abu
Hashhash gab, beschrieb Samiras Schwiegertochter Najah Hushiyeh
(28), eine Mutter von drei Kindern, die Invasion der Siedler und
den Angriff auf ihren Mann:
Meine Schwiegermutter hat uns geweckt und ein paar Minuten
später das Licht angemacht. Dann hörte ich Leute an der Tür und
jemand fragte auf Arabisch: "Wo ist der Herr des Hauses?" 'Omar
stand auf und ging zur Tür, und ich folgte ihm. Ich erkannte,
dass es Siedler waren, an ihrer Kleidung. Ich war erschrocken
und stellte mich hinter meine Schwiegermutter.
Als 'Omar die Tür öffnete, schlug ihm einer von ihnen ins
Gesicht, der andere traf ihn mit einem Gewehrkolben am Ellbogen
und zog ihn aus dem Haus. Er hielt uns davon ab, 'Omar zu
verfolgen und schloss die Tür. Ich zitterte und schrie, und
unsere drei Kinder wachten auf und fingen auch an zu weinen.
Meine Schwiegermutter versuchte, die Tür zu öffnen, aber einer
der Siedler hielt sie von der anderen Seite fest und ließ sie
nicht öffnen. Sie schrie: "Wo ist 'Omar?" Meine Schwiegermutter,
meine Kinder und ich blieben etwa eine Stunde lang im Haus
gefangen.
In ihrer Zeugenaussage erzählte Samira Hushiyeh weiter:
Etwa eine Stunde später gelang es mir, das Haus zu verlassen.
Ich konnte 'Omar nicht sehen und hatte Angst, sie hätten ihm
etwas angetan. Ich fragte einen der Siedler, der neben den Autos
stand, was sie mit meinem Sohn gemacht hätten, und er antwortete
auf Arabisch, dass er bald zurückkommen würde. Ich beruhigte
mich ein wenig. Ich stand hinter dem Haus, als ich plötzlich
sah, wie 'Omar aus einem der Autos stieg. Seine Lippen bluteten.
Ich ging mit ihm zurück ins Haus und sah, dass einer seiner
Zähne von dem Schlag, den er vorhin bekommen hatte, abgebrochen
war. Ich erfuhr von 'Omar, dass sie ihn, nachdem sie ihn aus dem
Haus gedrängt hatten, zu ihrem Auto zerrten und ihn über die in
Mitzpe Yair gestohlenen Schafe befragten. Er sagte ihnen, dass
er nichts damit zu tun habe und nichts davon wisse.
18. Dezember 2020, 9:30 Uhr: Siedler dringen in die Gemeinde
Khirbet al Fakhit ein und streifen durch die Viehställe
Gegen 9:30 Uhr drangen die Siedler in die Gemeinde Khirbet al
Fakhit ein, wo sie in die Viehställe eindrangen und diese etwa
eine halbe Stunde lang durchstreiften, bis sie mit leeren Händen
wieder abzogen.
19. Dezember 2020, nachmittags: Siedler dringen in die
Gemeinde Khirbet a-Safai al-Foqa ein, wo sie angeblich die
gestohlenen Schafe finden
Am nächsten Nachmittag kamen etwa 50 Siedler, einige mit
Gewehren bewaffnet, andere führten Kampfhunde, in die Gemeinde
Khirbet a-Safai al-Foqa. Sie betraten den Viehstall der Gemeinde
und suchten nach den Schafen, von denen sie behaupteten, sie
seien ihnen gestohlen worden. Es entwickelte sich ein Streit
zwischen den Siedlern und den Bewohnern, bei dem es auch zu
gegenseitigen Schubsereien kam. Etwa eine Stunde später trafen
Dutzende von Soldaten und Grenzpolizisten, ein Polizeiauto und
Mitarbeiter der Zivilverwaltung ein. Die Siedler sagten der
Polizei, sie hätten ihre Schafe in einem der Ställe der Gemeinde
gefunden, und die Beamten erlaubten ihnen, die Schafe
mitzunehmen. Dann gingen alle weg.
Einige Tage später wurde der Bewohner, in dessen Pferch die
Schafe angeblich gefunden worden waren, von der Polizei
vorgeladen, verhört und ohne Anklage freigelassen.
20. Dezember 2020, 10:30 Uhr: Siedler greifen einen
Schafhirten im Gebiet She'b al-Batem an
Am Tag nach dem Einmarsch der Siedler in Khirbet a-Safai al-Foqa
war 'Issa Jibrin (44), ein Vater von sieben Kindern, auf der
Weide seiner Herde, etwa einen Kilometer von seinem Haus in der
Gemeinde She'b al-Batem entfernt. Gegen 10:30 Uhr kam der als
"Yosef" bekannte Siedler aus Mitzpe Yair und begann, mit einem
Stock auf die Schafe einzuschlagen und sie zu zerstreuen. Die
Schafe zerstreuten sich vor Schreck. Als Jibrin versuchte, sich
vor den Siedler zu stellen, um ihn daran zu hindern, die Herde
anzugreifen, schubste der Siedler ihn und rief dann nach
Verstärkung. Etwa 20 Minuten später erschienen zwei weitere
Siedler und begannen ebenfalls, Jibrins Herde zu vertreiben.
Jibrin entfernte sich mit seinen Schafen und kehrte nach Hause
zurück.
In einem Zeugnis, das er dem B'Tselem-Feldforscher Musa Abu
Hashhsash gab, erzählte 'Issa Jibrin:
Als der Siedler namens "Yosef" anfing, auf meine Schafe
einzuschlagen, stellte ich mich vor ihn, um ihn davon
abzuhalten, sie zu verletzen. Er kam auf mich zu und schubste
mich, und dann rief er jemanden an, wahrscheinlich um
Verstärkung zu holen. Ich wollte sie nicht konfrontieren und zog
es vor, einfach zu gehen. Ich ging mit der Herde weg und ließ
die drei Siedler dort zurück. Ich sah, wie sie redeten und auf
mich zeigten, und ich hatte Angst, dass sie mir folgen und mich
angreifen würden, also ging ich schnell weiter, bis ich zu Hause
war.
Normalerweise bleibe ich bis zum Nachmittag mit der Herde auf
der Weide, aber an diesem Tag war ich schon um 11:00 Uhr zurück.
Jeder in Masafer Yatta kennt diesen Siedler, "Yosef", weil er
oft seine Herde in der Nähe unserer Häuser weidet und uns
belästigt. Die israelischen Polizisten kennen ihn auch.
Quelle
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