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 KurznachrichtenArchiv - ThemenLinksFacebook   -   Donnerstag, 23. September 2021   -   Sponsern SieAktuelle TermineSuchen

 

Der 15-jährige Tareq Z. wurde am 17. August von israelischen Siedlern in Homesh, einer geräumten Siedlung südlich von Jenin im besetzten Westjordanland, entführt und angegriffen. (Bildnachweis: DCIP / Ahmad Al-Bazz)

 

15-jähriger palästinensischer Junge entführt und misshandelt – und 70 Siedler schauen zu!

Quelle: Defense for Children International - 27. August 2021

Israelische Siedler entführten und misshandelten den 15-jährigen Tareq Z. am 17. August in der Nähe von Homesh, einer geräumten israelischen Siedlung südlich der besetzten Stadt Jenin im Westjordanland. Die Siedler verfolgten Tareq und rammten ihn mit ihrem Auto, fesselten ihn an die Motorhaube des Fahrzeugs, hängten ihn an seinen Armen an einen Baum und schlugen ihn, bis er das Bewusstsein verlor, so die Informationen von Defense for children international – Palestine. Er erwachte in einem israelischen Militärfahrzeug und wurde anschließend von einem palästinensischen Krankenwagen in das Regierungskrankenhaus von Jenin gebracht, wo er wegen seiner Verletzungen, darunter ein gebrochenes Knie, behandelt wurde, so die von DCIP gesammelten Unterlagen.

Tareq und fünf Freunde machten sich gegen 9 Uhr morgens auf den Weg zu einem Picknick in einem Gebiet ihres Dorfes Silat Ad-Dhaher, das an Homesh, eine ehemalige israelische Siedlung, die 2005 geräumt wurde, angrenzt. Kurz nach ihrer Ankunft hörten die Jungen Stimmen, die sich auf Hebräisch unterhielten, und sahen zwei israelische Siedler in Zivilkleidung in der Nähe gehen. Einer der Siedler war mit einer Handfeuerwaffe bewaffnet, wie das DCIP herausfand. Verängstigt flüchteten die Jungen. Tareqs Freunden gelang es, über nahe gelegene Felder zu entkommen, doch die Siedler verfolgten Tareq in ihrem Auto auf einem Feldweg, entführten ihn und griffen ihn körperlich an.



VIDEO - Tareq Z., 15, erzählt, wie er am 17. August 2021

von israelischen Siedlern in Homesh entführt und angegriffen wurde.

 

Die Siedler verfolgten Tareq in ihrem Auto, als er einen Feldweg hinunterlief. Nachdem sie ihn mit ihrem Auto angefahren hatten, schlugen sie ihn mit Holzstöcken, als er am Boden lag, so die von DCIP gesammelten Informationen. Danach holten zwei andere Siedler Seile aus dem Auto, fesselten Tareqs Hände und Füße, trugen ihn und setzten ihn auf die Motorhaube ihres Wagens. Die Siedler banden die Seile mit langen Metallketten zusammen, stiegen in das Auto, hielten die Metallketten von den Fenstern aus und fuhren mit Tareq auf der Motorhaube zu den Siedlungsruinen. Als der Fahrer bremste, ließen diejenigen, die die Metallketten festhielten, diese los und Tareq fiel zu Boden.

„Ich sah mich um und erblickte etwa 70 Siedler. Als sie mich sahen, schlug mich einer von ihnen mehrmals mit einer Metallstange auf meinen Rücken und meine Beine“, berichtete Tareq einem DCIP-Forscher. „Dann kam ein anderer Siedler auf mich zu und besprühte mich mit Pfefferspray, während ich schrie und Schmerzen hatte. Ich hatte wirklich Angst.“

Die Siedler verbanden Tareq die Augen und fesselten seine Hände mit einer Plastikschnur hinter seinem Rücken. Nach den von DCIP gesammelten Informationen blieb er etwa 90 Minuten lang bewegungsunfähig, während die Siedler ihn schlugen, traten, ohrfeigten und bespuckten. Die Siedler hängten Tareq auch an einem Baum auf, so dass seine Füße den Boden nicht mehr erreichen konnten. Nach Informationen von DCIP schlug einer der Siedler Tareq mit einem elektrischen Schlagstock, zerkratzte seinen Fuß mit einem scharfen Gegenstand und verbrannte ihm die Sohle des rechten Fußes. mehr >>>


 

Kampagne gegen Journalistin Nemi El-Hassan

Deutsche Medien decken auf: Es gibt Palästinenser

Eine Nachwuchsjournalistin wird mit Antisemitismus- und Islamismus-Vorwürfen konfrontiert. Es soll sie den Job kosten. Ein pädagogisch wertvolles Lehrstück aus der deutschen Gegenwart, meint Stefan Buchen.- 22. 9.2021

Was ein Skandal ist, darüber gehen die Meinungen auseinander. "Bild" glaubte - mal wieder -, im öffentlich-rechtlichen Rundfunk einen aufgedeckt zu haben. Die Zeitung präsentierte ein Foto, das die Journalistin Nemi El-Hassan als Teilnehmerin an der al-Quds-Demo 2014 in Berlin zeigt.

Zudem habe die junge Frau den Sinn des Begriffs "Dschihad" in einem Video von 2015 mit "freundlich sein", "arbeiten" und "geduldig sein" erklärt und damit verharmlost. Die Enthüllung unter der Überschrift "Islamismus-Skandal beim WDR" kam drei Tage, nachdem der öffentlich-rechtliche Sender die 28-Jährige als künftige Moderatorin des renommierten Wissenschaftsmagazins "Quarks" vorgestellt hatte.

Den Start beim WDR wollte "Bild" der Journalistin, die an der Charité in Berlin ein Medizinstudium absolvierte und approbierte Ärztin ist, offenbar verhageln. Denn wer an antisemitischen Demos teilnehme, auf denen zur Vernichtung des Staates Israel aufgerufen werde, und islamistische Gewalt relativiere, sei als Moderatorin beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk ungeeignet, legte das Blatt nahe. Der WDR reagierte und setzte die Zusammenarbeit mit Nemi El-Hassan einstweilen aus, um die Sache "sorgfältig" zu prüfen.

Die jährliche al-Quds-Kundgebung ist in der Tat kein guter Ort. Die Propaganda-Veranstaltung wurde von Ayatollah Khomeini ins Leben gerufen. Sie soll die Unterstützung der Islamischen Republik Iran für die Sache der Palästinenser zur Schau stellen. Jerusalem (al-Quds) und ganz Palästina sollen von den Zionisten befreit werden, fordern die Demonstranten alljährlich im Ramadan.

In Berlin wohnen relativ viele Migranten aus dem Libanon. Einige von ihnen sind Schiiten und sympathisieren mit der pro-iranischen Hizbullah. Daher verfügen Irans Machthaber hier über ein gewisses Fußvolk, so dass sich regelmäßig einige Hundert Demonstranten einfinden. Die Feindschaft gegen den Staat Israel ist Programm. Auch antisemitische Parolen fallen bei diesen Demos.

"Ziel von Deradikalisierungsarbeit ist es, dass Menschen sich nachhaltig von extremistisch orientiertem Denken und Handeln distanzieren," schreibt das Bundesinnenministerium. Bund und Länder geben jedes Jahr Millionen aus, um gewaltbereite Islamisten und Neonazis auf den Weg der Tugend zu führen. Nemi El-Hassan brauchte keine staatlich beauftragten Psychologen, Sozialarbeiter oder Anti-Gewalt-Trainer. Sie hat aus eigener Kraft dazugelernt und sich verbessert. Sollte sie jemals wirklich "radikal" gewesen sein, hat sie sich deradikalisiert, konstatiert Stefan Buchen.

Was bedeutet es, dass Nemi El-Hassan, geboren in Deutschland als Tochter einer libanesischen Mutter und eines palästinensischen Vaters, im Alter von 20 Jahren bei der al-Quds-Demo mitlief? Ist sie deswegen eine Islamistin und Antisemitin, wie es die Treiber der Kampagne verstanden wissen wollen?

Nemi El-Hassan hat die Teilnahme an der Demo vor sieben Jahren als "Fehler" bezeichnet. Sie hat sich von dem dort hinausgebrüllten Hass distanziert und sogar gesagt, dass sie sich heute für die damalige Zeit "schämt". Das bekräftigte sie auch im Gespräch mit Qantara.de.

"Menschen verändern sich," sagt sie. "Ich war eine erzkonservative Schiitin. Aber das bin ich heute nicht mehr."

Der persönliche Weg von Nemi El-Hassan von jener Zeit bis zum jetzigen Eklat spricht Bände. Sie wurde gleichzeitig Medizinerin und Journalistin. Für das investigative ZDF-Magazin frontal 21 stellte sie in beeindruckenden Reportagen Möchtegern-Chirurgen bloß, die den Schönheitswahn junger Frauen ausnutzen, und Neonazis, die den Holocaust leugnen. Sie reiste nach Israel, sprach mit Israelis und verarbeitete ihre Erfahrungen in Texten. Dieser Schritt, den Staat des "Feindes" zu betreten, ist ungewöhnlich für einen Menschen palästinensischer Herkunft, der keine Verwandten mehr in Israel hat. Sie sei deswegen von muslimischer Seite kritisiert worden, erzählt sie. Im Netz trat sie als eine der "Datteltäter" auf, die in lustigen   mehr >>>

 

Dokumentation - GAZA - DAS GRÖSSTE FREILUFTGEFÄNGNIS DER WELT

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BEKANNTMACHUNG: Berliner Verwaltungsgericht lädt zur Anhörung für die Klage der BT3P gegen den Deutschen Bundestag am 7. Oktober 2021
 

Im Mai 2020 reichte die palästinensisch-jüdisch-deutsche Initiative Bundestag 3 für Palästina (BT3P) Klage gegen den Anti-BDS-Beschluss des Deutschen Bundestags vom 17. Mai 2019 vor dem Berliner Verwaltungsgericht (Az. VG 2 K 79/20) ein. Das juristische Ziel der BT3P ist es, die Nichtigkeit des Anti-BDS-Beschlusses zu erreichen.

Die BT3P unterstützen die BDS-Kampagne und machen geltend, dass der Beschluss des Deutschen Bundestags den Einsatz für palästinensische Menschenrechte unterdrückt, indem er sie aus öffentlichen Einrichtungen ausschließt und sie als "antisemitisch" diffamiert. Die Initiative sieht in dem Beschluss eine Verletzung ihrer demokratischen Grundrechte (Art. 1 Abs. 1 GG, Art. 5 Abs. 1 GG, Art. 8 Abs. 1 GG und Art. 9 Abs. 1 GG). Außerdem untergräbt der Beschluss internationales Recht und ist anti-palästinensisch.

Das Berliner Verwaltungsgericht will nun nach dem Austausch von hunderten von Seiten von Schriftsätzen entscheiden und hat die BT3P und den Deutschen Bundestag zur mündlichen Anhörung am 7. Oktober 2021 um 12 Uhr geladen. Die Verhandlung wird im Dienstgebäude des Verwaltungsgerichts Berlin in der Kirchstraße 7 in Berlin stattfinden.

Die BT3P laden alle Interessierten zu einer Kundgebung vor dem Gebäude des Berliner Verwaltungsgerichts am 7. Oktober 2021 um 11 Uhr ein. Eine Pressekonferenz wird direkt im Anschluss an die Anhörung stattfinden. Uhrzeit und Ort werden zeitnah mitgeteilt.


Für weitere Informationen und der Anmeldung zur Teilnahme  >>>

Palästinensische Künstlerin: Hanny Khoury

 

 

Hanny Al Khoury (geb. 1990) wurde in einer arabisch-palästinensischen Minderheitengemeinschaft im besetzten Palästina geboren. Al Khoury wuchs in einer Gesellschaft auf, die kritische Debatten schätzte, und wurde mit soziopolitischen, literarischen und intellektuellen Themen der Zeit sowie mit der komplexen Identitätspolitik der unter Besatzung lebenden Palästinenser konfrontiert. Als christlicher Palästinenser, eine Minderheit innerhalb einer Minderheit, besuchte er auch regelmäßig die Kirche und beteiligte sich an religiösen Aktivitäten, die später sein Werk beeinflussen sollten. Diese scheinbar widersprüchlichen Aspekte seines Lebens förderten sein Interesse an der Kunst.

Seine erste technische Ausbildung erhielt Al Khoury während der High School im Rahmen eines Kunstprogramms, das von der damaligen Schule angeboten wurde. Von seinem Lehrer Ola Al-Henawi lernte er zum ersten Mal Materialien, Techniken, Farben und grundlegende künstlerische Stile kennen. Für Al Khoury ist die Kunst eine Rettungsleine zu neuen Welten. Sie ist ein Raum, in dem er seine Verbundenheit mit Palästina darstellen und gleichzeitig zentrale menschliche Werte und Gefühle widerspiegeln kann.

Al Khoury stammt aus dem Heiligen Land, genauer gesagt aus einem Dorf namens Eilabun, in der Nähe von Tiberias. Es ist das einzige Dorf unter Hunderten von palästinensischen Dörfern, in das die Menschen nach der Nakba von 1948 zurückgekehrt sind. Aufgrund der mehrheitlich christlichen Bevölkerung erließ der Papst im Vatikan ein Dekret an die britischen Kolonisatoren, das den Bewohnern von Eilabun die Rückkehr unter neuer Herrschaft erlaubte. Im Jahr 1952 kehrten die Einwohner von Eilabun, darunter auch Khourys Familie, in das Dorf zurück, in dem der Künstler später geboren wurde.

 


2006: Al Khoury schließt die High School ab.

2007: Er beginnt ein Vorbereitungsjahr für das Studium der Bildenden Kunst am Manshar Hamanhal College

Als Künstler in einer konservativen Gesellschaft gerät er in eine intellektuelle und religiöse Krise. Nach einer Meinungsverschiedenheit mit seiner Familie verließ er sein Zuhause und brach seine Ausbildung widerwillig ab. Er ging nach Jerusalem, dem Zentrum des Konflikts, und lebte obdachlos, indem er sich zwischen den beiden Teilen Jerusalems bewegte. Er schlief auf öffentlichen Plätzen, ganz im Einklang mit dem Charakter Jerusalems. Er unterhielt sich mit Pilgern aus aller Welt und sein Charakter reifte in den Gassen Jerusalems und zwischen den seltsamen Geschichten und dem Elend, das er erlebte und das sich heute in seiner Kunst widerspiegelt.

2008: Mit nur einem kleinen Rucksack macht Al Khoury ein Jahr lang einige kleine Jobs und schafft es, genug Geld zu sparen, um seine erste Wohnung in der Ben Yehuda Straße im Westen Jerusalems zu mieten.

2009 - 2010: Al Khoury setzt seine künstlerische Reise in Jerusalem fort und produziert die Serie "Between Reality and Imagination", die sich mit einem jungen Mann beschäftigt, der von einem gewöhnlichen Leben träumt. Mit diesen Arbeiten eröffnet er seine erste persönliche Ausstellung.

2011: Al Khoury kehrt nach Eilabun zurück. Seine Versuche, mit Organisationen und Künstlern in Kontakt zu treten, scheitern mehrfach. Einige von ihnen ignorieren ihn wegen seines fehlenden Abschlusses.

2012: Al Khoury studiert bei dem Künstler Michael Hallaq, einem Professor und Dozenten an der Universität von Haifa. Er erlernt die Technik der Ölmalerei und fertigt mehrere Kunstwerke an.

Im Laufe von 3 Jahren studiert und übt er täglich Kunst. Er studiert auch die Geschichte der Kunst, insbesondere wie persönliche Erfahrungen und Psychologie von verschiedenen Künstlern durch ihre Arbeit reflektiert werden.

2015 - 2016: Al Khoury stellt mit dem Porträt eines palästinensischen Dichters, das vollständig aus weggeworfenem Brot besteht, einen Guinness-Weltrekord für "das größte Mosaikgemälde aus Toastbrot" auf. Er wurde in seiner Gemeinschaft populär, erhielt aber auch Gegenwind wegen der unverhohlen palästinensischen Botschaft des Projekts.

2017 - 2018: Die Sehnsucht nach Reisen ermutigte Al Khoury, nach Kanada auszuwandern, weit weg von den Konflikten und dem Elend des Nahen Ostens. Für ihn begann ein neuer Lebensabschnitt und damit auch eine neue Phase seiner künstlerischen Praxis. Er schuf eine Sammlung, die die Aufmerksamkeit von Kunstinteressierten und Sammlern im Heiligen Land und in der arabischen Welt auf sich zog.

2019: George Al-Aama, ein Dozent, Kunstsammler und -interessent im Nahen Osten, organisierte die erste persönliche Ausstellung für Khoury in Bethlehem. "Das Chaos der Sinne" fand in der Lobby eines Hotels statt, das vom weltberühmten Straßenkünstler Banksy entworfen und gestaltet wurde. Nach der erfolgreichen Eröffnung und dem großen Medienecho wurde die Ausstellung von einem Monat auf zwei Monate verlängert. Viele Kunstliebhaber bezeichneten sie als "eine der erfolgreichsten Einzelausstellungen in der Geschichte der palästinensischen Kunstbewegung", die Khoury auf die künstlerische Landkarte des Heiligen Landes und des Nahen Ostens setzte.

2020: Khoury nimmt an der Gruppenausstellung "Break" teil, die von art booth in der Galerie Salwa Zeidan in Abu Dhabi veranstaltet wird.    Quelle

Hanny khoury - facebook  mehr >>>

 

 

Terror in der Nacht

Amjad Ayman Yaghi - 21. September 2021 - Übersetzt mit DeepL

Israels Angriff auf den Gazastreifen erfolgte zu einem Zeitpunkt, als sich viele Schüler auf ihre Prüfungen vorbereiteten. Atia Darwish APA images

Als Kind nahm Duaa al-Buhaisi an, dass es überall auf der Welt Orte wie Gaza gibt. Es dauerte eine Weile, bis sie lernte, dass die meisten Menschen rund um den Globus frei von militärischer Besatzung aufwachsen können und nicht in ständiger Angst vor einem Großangriff leben müssen.

Sie war kurz vor der Operation "Gegossenes Blei", Israels Offensive gegen Gaza Ende 2008 und Anfang 2009, neun Jahre alt geworden. Sie kann sich noch gut daran erinnern, wie sie auf dem Heimweg von der Schule weinte, als diese Offensive begann. Israel bombardierte Dutzende von Zielen, während sie und so viele andere versuchten, sicher nach Hause zu kommen.

Seitdem hat al-Buhaisi drei weitere Großangriffe und viele kleinere Angriffe miterlebt. Einige der Dinge, die sie gesehen hat, verfolgen sie bis heute.

Am 27. Dezember 2008 - dem Tag, an dem "Gegossenes Blei" begann - wurde sie Zeugin des israelischen Bombenangriffs auf eine Polizeistation in Gaza-Stadt und sah, wie ein Polizist vor ihren Augen starb. "Es war das erste Mal, dass ich sah, wie jemand vor meinen Augen getötet wurde", sagte sie. "Ich sah, wie ein Mann seinen letzten Atemzug tat, und diese Szene hat mich immer noch seelisch gezeichnet."

"Dem Tod nahe"
- Der letzte große Angriff Israels fand im Mai dieses Jahres statt. Nach Ansicht von al-Buhaisi war dies der bisher grausamste Angriff Israels, vor allem weil Israel die Menschen im Gazastreifen mit intensiven Bombenangriffen während der Dunkelheit wachhielt. "Wir hörten Dutzende von Explosionen zur gleichen Zeit", sagte sie. "Terror die ganze Nacht hindurch. Unsere Häuser bebten stärker als in den vorangegangenen Kriegen. Jeder fühlte sich dem Tod nahe."

Das bedeutet nicht, dass Israel tagsüber auf Luftangriffe verzichtet. Weit gefehlt. Viele Wohn- und Geschäftshäuser - darunter auch einige in der Nähe von al-Buhaisis Haus - wurden am helllichten Tag zerstört. Al-Buhaisi schaute am 12. Mai aus ihrem Fenster, als sie sah, wie das al-Susi-Gebäude in Gaza-Stadt angegriffen wurde. "Ich weiß nicht, wann die Kriege im Gazastreifen enden werden", sagte al-Buhaisi. "Meine Cousine, die in Deutschland lebt, kann nicht glauben, dass ich unter einer Belagerung lebe, drei israelische Kriege [seit der Operation Gegossenes Blei] erlebt habe und dass ich noch am Leben bin."

"Die Hoffnung stirbt nie in unseren Herzen", fügte sie hinzu. "Sie ist das Einzige, was wir in Gaza haben. Aber unsere Angst ist konstant und sie wird schlimmer, je älter wir werden."

Al-Buhaisi ist Krankenpflegeschülerin. Um einen gewissen Abstand von ihrer traumatischen Kindheit zu gewinnen, denkt sie darüber nach, nach ihrem Abschluss aus Gaza auszuwandern. Der Angriff im Mai hätte für die Gymnasiasten in Gaza kaum zu einem schlechteren Zeitpunkt kommen können. Zehntausende bereiteten sich auf die Abiturprüfungen vor, die als Tawjihi bekannt sind.

Muhammad Nour hatte gehofft, bei den Prüfungen mehr als 90 Prozent zu erreichen. Nachdem er sie im Juli abgelegt hatte, war Nour von seinem Ergebnis von 77 Prozent enttäuscht. Je näher die Prüfungen rückten, desto entmutigter wurde Nour.

Im Mai wurde ein Teil des Hauses seiner Familie im Viertel Shujaiya in Gaza-Stadt zerstört. Nour war zu Hause, als Israel sein Gebiet angriff; er blieb in dem Gebäude, in dem er lebt, bis es sicher war, nach draußen zu gehen.

"Keine Zukunft"
- Es war nicht das erste Mal, dass die israelische Gewalt seine Ausbildung unterbrochen hat. Nour befand sich 2014 in seinem letzten Grundschuljahr, als eine frühere israelische Offensive durchgefü hrt wurde. Während des Angriffs im Jahr 2014 wurde sein Wohnviertel sieben Stunden lang bombardiert. Zwei seiner Freunde wurden bei der Offensive 2014 getötet. Vor ihrem Tod hatten die Freunde darüber gesprochen, dass sie am Meer Drachen steigen lassen wollten.

Nour hatte gehofft, Gentechnik zu studieren. Doch seine Prüfungsergebnisse reichten nicht aus, um sich einen Studienplatz für dieses Fach zu sichern. Anstatt in Gaza zu studieren, überlegt er nun, so schnell wie möglich auszuwandern. "Es gibt keine Zukunft in Gaza", sagte er.

Nirmin al-Khawaja ist Psychologin und hat Hunderte von Kindern und Jugendlichen in Gaza behandelt. Ihre Arbeit ist mit jedem israelischen Angriff schwieriger geworden. "Während der früheren Kriege habe ich den Menschen immer empfohlen, keine Fernsehsender zu sehen, die tragische Szenen von Bombenangriffen und Tod zeigen", sagte sie. "Doch das ist in Gaza unmöglich. Kinder und Jugendliche sind nicht in der Lage, den schlechten Nachrichten zu entkommen. Sie können nirgendwo hin, um den Nachrichten zu entkommen. Jeder junge Mensch in Gaza hat eine Depression oder ein Trauma erlitten".

Samer al-Najjar wurde am 27. Dezember 2008 geboren - am ersten Tag der Operation Gegossenes Blei. Er hat so viel Gewalt von Seiten Israels erlebt, dass er ein Experte für die militärische Ausrüstung des Landes geworden ist. Wenn Israel seine - oft von den USA gelieferten - Militärflugzeuge einsetzt, kann er zwischen den Geräuschen von F-16-Jets und Apache-Hubschraubern unterscheiden.

Samer lebt in Khuzaa, einem Gebiet des Gazastreifens, das während der Offensive 2014 verwüstet wurde. Viele von Samers Verwandten wurden bei dieser Offensive getötet. Einige wurden getötet, als Israel ein Haus beschoss, in dem sich 120 Menschen versammelt hatten, die verzweifelt nach Schutz suchten. "Israel hat sehr wahllos Granaten abgefeuert", sagt Samers Mutter Amani al-Najjar. "Wir blieben zwei Tage lang in unserem Haus; wir hatten große Angst. Wir konnten viele unserer Nachbarn hören, aber niemand war in der Lage, sie zu retten - bis das Rote Kreuz das Gebiet betreten und uns evakuieren konnte. Als wir aus unserem Haus herauskamen, sah ich überall die Leichen unserer Nachbarn. Ich habe immer noch Angst, wenn ich das Wort 'Massaker' höre und mich daran erinnere, was mit uns geschehen ist." Samer hat sich nie von dem Angriff 2014 erholt. "Ich erinnere mich daran, als wäre es gestern passiert", sagt er. "Ich habe immer noch Angst." "Der Krieg in Gaza hört nie auf", fügte er hinzu. "Ich kann mich nicht an ein Jahr in Gaza erinnern, in dem wir keine Bombardierungen oder Stromausfälle hatten. Ich möchte außerhalb von Gaza leben - in einem Land, in dem es keine Explosionen gibt."  Quelle

VIDEO - 16 Familienportaits und Geschichten zu ihrer Lebenssituation unter einer inzwischen 54-jährigen Besatzung

 


Das Video ist eine Foto/Text Ausszellung, zwischen dem 19. September und 24. Oktober 2021 in Mülheim an der Ruhr, Petri-kKirche, Pastor- Barnstein-Platz 1 startet. Es handelt sich um 16 Familienportaits im Format 110x85 cm und Geschichten zu ihrer Lebenssituation unter einer inzwischen 54-jährigen Besatzung. Die Ausstellung ist ausleihbar. Interessierte können sich bei mir melden.
( schmitz@fh-dortmund.de }   Quelle

 

Israelisches Gericht verlängert die Haft von vier wieder gefangenen Palästinensern - Zakaria Zubeidi, Mahmoud Al-Arda, Yakub Qaderi und Mohammad Al-Arida per Videokonferenz, Nazareth, 19. September 2021

Activestills - 21. 9. 2021

 Am 06. September entkamen sechs palästinensische Gefangene aus dem israelischen Hochsicherheitsgefängnis Gilboa durch einen Tunnel, den sie im Laufe mehrerer Monate unter den Gefängnismauern gegraben hatten. Nach der Flucht sind die palästinensischen Gefangenen einer Welle von Einschränkungen und Maßnahmen seitens der israelischen Behörden als kollektive Bestrafung ausgesetzt. Fotos von Activestills.

 

Palästinenser nehmen an einer Kundgebung gegen die Schließung der ehemaligen Hauptmarktstraße in Hebron, der Shuhada-Straße, für Palästinenser teil, um illegale jüdische Siedler im Stadtzentrum unterzubringen, 2011. Die Palästinenser änderten den Namen der Shuhada-Straße in Apartheid-Straße, um die Ungerechtigkeit deutlich zu machen. Foto von Mamoun Wazwaz

 

Fast 2/3 der in den USA ansässigen Nahost-Wissenschaftler sagen, dass Israel Apartheid praktiziert

57% halten eine Zweistaatenlösung für unmöglich und 72% sind der Meinung, dass die Abraham-Vereinbarungen negative Auswirkungen auf die Aussicht auf Frieden in der Region haben

Michael Arria 21. September 2021 - Übersetzt mit DeepL


Das Middle East Scholar Barometer ist eine gemeinsame Initiative der University of Maryland Critical Issues Poll und des Project on Middle East Political Science der George Washington University. Es handelt sich um eine Umfrage, die die Meinungen von in den Vereinigten Staaten ansässigen Nahost-Wissenschaftlern erfasst.

Im Februar (vor den Zwangsräumungen in Sheikh Jarrah und Israels jüngstem Angriff auf den Gazastreifen) wurde die erste Runde der Ergebnisse der Gruppe veröffentlicht. In dieser Umfrage bezeichneten 59 % der Wissenschaftler Israel als "Ein-Staat-Realität, die einer Apartheid gleichkommt". 52 % erklärten, eine Zweistaatenlösung sei nicht mehr möglich.

Die Gruppe hat vor kurzem ihre zweiten Ergebnisse veröffentlicht und festgestellt, dass diese beiden Zahlen gestiegen sind. 65 % der Wissenschaftler sind nun der Meinung, dass die Situation der Apartheid ähnelt, und 57 % halten eine Zweistaatenlösung für nicht mehr möglich.

Verfolgen Sie den Kampf um Palästina in der US-Politik.

Das Abrahams-Abkommen wird häufig von Gesetzgebern auf beiden Seiten des Ganges gefeiert, aber die Umfrage zeigt, dass Akademiker eine sehr niedrige Meinung von den Vereinbarungen haben. 72 % der Befragten gaben an, dass sie sich negativ auf die Aussichten auf einen israelisch-palästinensischen Frieden auswirken würden, und 70 % sagten, dass sie sich negativ auf die Erweiterung der Menschenrechte in der Region auswirken würden.

Die Co-Direktoren des Projekts, Shibley Telhami (University of Maryland) und Marc Lynch (George Washington University), haben die Ergebnisse in der Washington Post aufgeschlüsselt. Sie vermuten, dass die jüngsten Ereignisse in Palästina die Zahlen beeinflusst haben könnten, verweisen aber auch auf die bahnbrechenden Berichte, die B'Tselem und Human Rights Watch in diesem Jahr veröffentlicht haben:

Wie erklärt sich ein so deutlicher Anstieg in weniger als sieben Monaten? Es ist zwar unmöglich, dies mit Sicherheit zu sagen, aber zwischen den beiden Erhebungen sind zwei bemerkenswerte Ereignisse eingetreten. Erstens zeigte die Krise in Israel nach der geplanten Vertreibung palästinensischer Familien aus ihren Häusern in Jerusalem auf anschauliche Weise die ungleiche Behandlung von Juden und Palästinensern unter israelischer Kontrolle. Die anschließenden Kämpfe im Gazastreifen zwischen Israel und der Hamas lenkten die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit weiter auf sich.

Zweitens veröffentlichten zwei Menschenrechtsorganisationen - die in Israel ansässige B'Tselem und die in den USA ansässige Human Rights Watch - viel beachtete Berichte. Die Ergebnisse von B'Tselem beschreiben die Realität in Israel und den palästinensischen Gebieten als Apartheid, während der Bericht von Human Rights Watch argumentiert, dass Israels Verhalten der rechtlichen Definition von Apartheid entspricht.  Quelle

 

Eine kleine Auswahl weiterer Nachrichten und  Texte,  in meist englischer Sprache

President of Republic of Maldives at UNGA 76: Maldivians will continue to fight for the full recognition of Palestine as an independent State

Palestine’s finance minister warns financial situation is likely to further deteriorate unless Israel releases tax funds

Soldiers Close Archeological Area In Sebastia

Israel denies treatment to Palestinians with brain tumors

Soldiers Shoot And Abduct A Young Man In Jerusalem

Israeli Colonizers Bulldoze Large Areas Of Palestinian Lands Near Nablus

Army Abducts Six Palestinians In West Bank

Israeli Soldiers Attack Students, Detain One, Near Nablus

Undercover Israeli Soldiers Kidnap Four Palestinians In Shu’fat

Israeli Colonizers Bulldoze Large Areas Of Palestinian Lands Near Nablus

Israeli Police Volunteer Killed in Car Accident

House Dems remove Iron Dome funding from spending bill amid pressure from progressives

Clashes erupt in Nablus-area village, journalist injured, others suffocate

Petitioners call for justice for Palestinians

Britain, Palestine agree to resume customs exemptions on agricultural products entering British market

Israeli forces clash with residents, students in East Jerusalem neighborhood, youth injured

Palestine confirms 1,899 new coronavirus cases, 16 deaths

PCBS: Decrease found in registered exports and imports

Israeli force seal off archaeological site north of Nablus

Palestine and Cyprus sign memorandum of understanding on development cooperation

 

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