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„Unsere einzige Rache ist, Frieden zu schließen“

Der grandiose Roman „Apeirogon“ des irischen Autors Colum McCann schildert, wie eine israelische und eine palästinensische Familie mit dem Mord an einem ihrer Kinder umgeht

Arn Strohmeyer - 1. 10. 2021

Um das Fazit gleich vorwegzunehmen: Wer immer noch glaubt und davon überzeugt ist, dass der Zionismus irgendetwas mit Frieden zu tun hat und Israel ein von Moral geprägter Staat ist, der lese dieses Buch Apeirogon von Colum McCann. Dieser irische Autor hat den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern in einem grandios geschriebenen Roman zusammengefasst. Mit unbestechlichem Blick auf das grausam-barbarische Vorgehen der Zionisten gegen ein ganzes Volk, das sich verzweifelt gegen die Unterdrückung und die endgültige Vertreibung aus seinem Land wehrt, analysiert der Autor das Geschehen in Israel-Palästina. Dabei spart er nicht mit historischen und wissenschaftlichen Einschüben, ja bisweilen benutzt er sogar poetische Assoziationen, um klarzumachen, wie schön dieses Land sein könnte, wenn der Wille zum Frieden vorherrschend wäre. Mit der Anwendung der Collage-Technik wechselt ständig die Szene und die Ebene des Erzählens und schafft so eine ganz eigene Atmosphäre der beschriebenen Ereignisse und des Verstehens beim Leser.

Apeirogon ist ein Begriff aus der Geometrie und bezeichnet eine Figur, deren Seiten sowohl zählbar als auch gegen unendlich gehen. Der Autor spielt hier wohl auf die Unendlichkeit des Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern an. Oder anders gesagt: Man muss sehr viel Zeit und Geduld aufbringen, wenn man auf ein Ende dieses Konflikts hofft – genauso viel, wie wenn man die Seiten eines Apeirogons zählen will.

Der Roman erzählt authentisch die Geschichte von dem Palästinenser Bassam Aramin und dem Israeli Rami Elhanan. Beide haben Ähnliches erlebt: Bassams zehnjährige Tochter Abir wird, als sie sich in einer Schulpause Süßigkeiten an einem Kiosk gekauft hat, durch den Schuss eines israelischen Soldaten mit einem Gummimantelgeschoss in den Hinterkopf getroffen. Sie stirbt Stunden später in einem Krankenhaus. Ramis Tochter Smadar stirbt bei einem Selbstmordanschlag zweier palästinensischer Attentäter in einem Café in Jerusalem.

Der Tod ihrer Kinder verändert das Leben der betroffenen Familien grundsätzlich. Sie rufen nicht nach Rache, sondern kommen zu der Erkenntnis, dass Gewaltlosigkeit der einzige Weg ist, den Konflikt zwischen ihren beiden Völkern zu lösen. Sie treffen sich zu gemeinsamer Friedensarbeit in der Gruppe Parents Circle mit Eltern, die Ähnliches erlebt haben. Außerdem treten sie gemeinsam in Vortragsveranstaltungen in der ganzen Welt auf, um ihre Botschaft des Friedens und des Verzichts auf Gewalt zu verbreiten, wobei sie immer wieder betonen, dass die Trauer um ihre Kinder ihnen die Kraft zu diesen Aktivitäten gibt.

Der Mut und die Entschlossenheit der beiden Männer für ihre gemeinsame Sache ist umso bewundernswerter, da Beide natürlich durch ihre Vorgeschichte geprägt sind. Bassam kämpfte als Fatah-Mitglied im Widerstand gegen die Zionisten und musste dafür unter furchtbaren Bedingungen – Misshandlungen und Folter – sieben Jahre in einem israelischen Gefängnis verbringen. Rami, der eine zionistische Erziehung genossen hatte, galt nun in seinem Staat als „Aussätziger“ und „Verräter“. Er beschreibt, die rassistische Haltung der Zionisten gegenüber den Palästinensern, die er selbst auch einmal vertreten hat, so: „Die Wahrheit, die schreckliche Wahrheit ist, die Araber waren für mich bloß Dinge, fern, abstrakt, bedeutungslos. Ich nahm sie nicht als reale Menschen wahr. Sie waren gar nicht vorhanden. (…) Ich hätte es nie zugegeben, nicht einmal vor mir selbst, aber sie hätten auch Rasenmäher, Spülmaschinen, Taxis oder Lkws sein können. (…) Ein echter Palästinenser lebt [für Israelis] auf der dunklen Seite des Mondes. Das ist furchtbar, und ich schäme mich dafür. Aber so habe ich damals gedacht.“

An anderer Stelle holt der Israeli Rami Elhanan zu einer schonungslosen Kritik gegen die Politik seines States aus, die er vor allem von Angst bestimmt sieht: „Mit Angst lässt sich Profit machen. Angst schafft Gesetze. Angst stiehlt Land, baut Siedlungen und bringt die Leute zum Schweigen. Und Hand aufs Herz. Wir Israelis sind Experten in Sachen Angst, wir sind davon besessen. Unsere Politiker lieben es, uns in Panik zu versetzen. Wir versetzen uns gegenseitig in Panik. Wir sprechen von Sicherheit, um die Kritiker mundtot zu machen. Aber es geht nicht um Sicherheit, es geht darum, andere Menschen zu beherrschen, ihr Leben, ihr Land, ihren Kopf. Es geht um Kontrolle. Das heißt um Macht. Damals wurde mir schlagartig klar, dass man die Mächtigen mit der Wahrheit konfrontieren muss. Die Mächtigen kennen die Wahrheit, aber sie verheimlichen sie. Also müssen wir unsere Stimme erheben.“

Die Lage der Palästinenser beschreibt Rami so: Wir müssen uns klar machen, dass eine Seite, die Palästinenser vollständig im Abseits steht. Sie besitzen keine Macht. Was sie tun, geschieht aus unsäglicher Wut, Frustration und Erniedrigung.“ Und er fügt hinzu: „Ich bin Jude. Ich liebe meine Kultur und mein Volk sehr, und ich weiß, dass es nicht jüdisch ist, Länder zu besetzen, andere zu beherrschen und zu unterdrücken. Jüdisch sein bedeutet, Recht und Anstand zu wahren. Kein Volk darf ein anderes unterdrücken und selbst in Sicherheit und Frieden leben. Die Besatzung ist weder gerecht noch tragbar. Und gegen die Besatzung zu sein hat nichts mit Antisemitismus zu tun.“

Rami und Bassam sind sich in ihrem Ziel einig, das sie anstreben: „Wir müssen die Besatzung beenden, und dann müssen wir uns zusammensetzen und eine Lösung finden. Ein Staat, zwei Staaten, das spielt im Moment keine Rolle – beendet einfach die Besatzung, und dann kümmert euch darum, dass wir alle ein Leben in Würde führen können.“

Der Autor schildert mit großer Treue zum Detail alle Umstände, die zum Leben der beiden Hauptakteure gehören: den Mord an ihren Kindern, ihren unendlichen Schmerz und die nicht vergehende Trauer, die verlogene offizielle israelische Reaktion (das Militär behauptet, Abir sein durch Steinwürfe palästinensischer Kinder getötet worden), die Verhandlung vor einem israelischen Gericht (überraschenderweise gewann Bassam den Prozess, weil er von einer mutigen israelischen Richterin geleitet wurde) und die politischen Aktivitäten von Rami und Bassam. Ramis Frau, die renommierte israelische Erziehungswissenschaftlerin Nurit Peled Elhanan und Tochter des oppositionellen israelischen Generals Matti Peled, ging sogar so weit Israel für den Mord an ihrer Tochter Smadar durch palästinensische Selbstmordattentäter verantwortlich zu machen: „Die Attentäter sind nicht schuld an den Morden. Sie sind selber Opfer. Die Schuld trägt Israel. Das Blut der Toten klebt an Israels Händen.“ Denn Israel schaffe mit seiner Unterdrückungspolitik erst die Umstände, die zu solchen Morden führten.

Bei allem Bemühen des Autors um Objektivität und dem Bestreben, „beiden Seiten“ in seiner Darstellung Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, kommt er nicht umhin festzustellen, wer in diesem Konflikt die gerechte Sache vertritt: die Palästinenser. Dem Leser drängt sich aber unweigerlich die Frage auf, ob angesichts der grausamen israelischen Unterdrückungspolitik der – moralisch sehr hoch zu bewertende – Gewaltverzicht ein geeignetes Mittel sein kann, die Situation zu verbessern.

Angesichts der immensen militärischen Übermacht Israels scheint ein solches Vorgehen angemessen. Dagegen spricht, dass Israel jede noch so friedliche Demonstration der Palästinenser für ihre Rechte mit einer solchen Brutalität niederschlägt – Einsatz von Gummigeschossen und scharfer Munition – , dass Zweifel berechtigt sind, ob man mit pazifistischen Mitteln einem so übermächtigen und grausamen Gegner entgegentreten und ihn zu Zugeständnissen zwingen kann. Es sei daran erinnert, dass der sogenannte „Oslo-Friedensprozess“ erst nach der ersten Intifada möglich war. Ohne Druck von unten und von außen wird Israel keinen Schritt von seiner politischen und militärischen Linie abweichen.

Es gibt nicht viele erzählende Werke über den Nahost-Konflikt. Colum McCann ist da ein großer Wurf gelungen. Er weiß die furchtbare Realität und die poetische Seite Palästinas, die es auch gibt, in genialer Weise miteinander zu verknüpfen, so dass ein grandioses Zeitbild entsteht. Wem für die Lektüre politische Bücher zu trocken sind, sollte zu diesem Roman greifen. Selten ist literarisches Erzählen und zeitgeschichtliche Dokumentation zu einer so gelungenen Symbiose vereint worden.

PS Ich muss am Ender dieser Rezension eine persönliche Anmerkung machen. Es ist eine denkwürdige und faszinierende Sache, wenn man den Hauptprotagonisten eines Romans persönlich kennt. Bassam Aramin hat 2007 den Internationalen Bremer Friedenspreis der Stiftung Die Schwelle bekommen. Er kam selbst mit seiner Tochter Areen in die Hansestadt, um ihn entgegenzunehmen. Ich habe damals bei der Feierstunde im Bremer Rathaus die Laudatio auf ihn gehalten. Er war auch bei meiner Frau und mir zu einem Abendessen zu Gast. Wir hatten ein sehr interessantes Gespräch, in dem wir viel über seine Geschichte und die Lage in Israel/Palästina erfahren haben. Und ich sehe noch die strahlenden Augen von Areen vor mir, als ich ihr an jenem Abend eine Kinderarmbanduhr geschenkt habe…  

 

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Dokumentation - Zionismus - Antizionismus



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Jordanien protestiert gegen israelische Verletzungen des Status Quo der Al-Aqsa Moschee

Jüdische Fanatiker auf einer provozierenden Besichtigung der Al-Aqsa Moschee

Dienstag, 28. September 2021 - (WAFA) –  Übersetzt mit DeepL
 

Jordanien protestierte heute aufgrund der israelischen Verstöße gegen die Unantastbarkeit von Jerusalems Al-Aqsa Moschee, dem dritthöchsten Heiligtum im Islam, und forderte von der israelischen Regierung, den Status Quo der heiligen Stätte der Muslime zu respektieren.

Der Sprecher des jordanischen Außenministeriums, Haitham Abu al-Ful, wurde von der jordanischen „Petra News Agency“ mit den Worten zitiert, das Ministerium habe ein offizielles Protestschreiben an Israel mit der Aufforderung gesandt, seine Verletzungen und Provokationen einzustellen und den historischen und legalen Status Quo sowie die Unantastbarkeit der Al-Aqsa Moschee zu respektieren.

Er sagte, Jordanien missbillige und verurteile diese Verstöße, da sie eine Provokation für die Gefühle der Muslime weltweit darstellten und gegen Israels Verpflichtungen als Besatzungsmacht in Ostjerusalem gemäß dem internationalen Recht und dem humanitären Völkerrecht verstießen.

Abu al-Ful betonte, die heilige Al-Aqsa Moschee und ihr Gelände von 144 Dunum seien ein Ort der Gottesverehrung, ausschließlich für Muslime, und das Jerusalemer Waqf-Ministerium, das für die Angelegenheiten der Al-Aqsa Moschee zuständig und ein Departement der jordanischen Regierung sei, habe die alleinige Befugnis, alle Angelegenheiten der Moschee zu behandeln und das Betreten und Verlassen (der Gläubigen) zu regeln.

Die scharfe Reaktion des jordanischen Ministeriums érfolgte, nachdem die israelische Regierung die Anwesenheit einer großen Anzahl jüdischer Fanatiker auf dem heiligen Gelände diesen Monat unterstützt und ihnen erlaubt hatte, religiöse Rituale in den Höfen der Moschee zu vollziehen, was einen Verstoß gegen die geltenden Vorschriften und den jahrzehntelangen Status Quo darstellt.
Jordanien ist der offizielle Wächter der muslimischen und christlichen Heiligen Stätten im besetzten Jerusalem.  M.K.     Quelle
(übrsetzt von Inga Gelsdorf)

Zohra Abu Shaer in der Wohnung, die sie mit ihrem Mann und 13 Kindern im Flüchtlingslager Deir al-Balah im zentralen Gazastreifen bewohnt, am 21. April 2021. - Foto: Ashraf Amra

Die Wirtschaft des Gazastreifens schrumpft seit Jahren mit "pandemischer Geschwindigkeit", sagt die UN-Handelsgruppe

Das Neueste:

435.412 Palästinenser positiv auf COVID-19 getestet; 405.102 Genesungen; 4.388 Todesfälle
Von den positiv getesteten Personen leben 234.863 im Westjordanland, 170.193 im Gazastreifen, 30.356 im Gazastreifen
1.285.570 Israelis wurden positiv auf COVID-19 getestet; 1.232.292 Heilungen; 7.766 Todesfälle

Wie viele andere Volkswirtschaften ist auch die des Gazastreifens im ersten Jahr der Pandemie stark zurückgegangen, da die Grenzen geschlossen, die Produktion eingestellt und die Beschäftigten entlassen wurden. Eine neue Analyse der Handels- und Entwicklungskonferenz der Vereinten Nationen (UNCTAD) hat in einem Bericht Ende letzten Monats etwas festgestellt, was wir nicht erwartet hatten: Der Rückgang im Jahr 2020 entsprach genau dem, was Gaza im Jahr 2019 erlebte. In der Tat schrumpft die Wirtschaft des Gazastreifens seit 2016 mehr oder weniger im gleichen Tempo.

Das ist eine bemerkenswerte Aussage, die es zu verkraften gilt.

"Seit Jahrzehnten ist die palästinensische Bevölkerung auf die eine oder andere Weise eingesperrt, und Einschränkungen der Mobilität und der wirtschaftlichen Aktivitäten sind Teil ihrer täglichen Realität", heißt es in dem Bericht.

Das große Bild:
Was die Welt in den letzten 18 Monaten erlebt hat, erlebt der Gazastreifen schon seit langem. In Zahlen ausgedrückt: Das BIP des Gazastreifens schrumpfte sowohl 2020 als auch 2019 um 13,7 %.

"Anhaltende extreme Arbeitslosigkeit" hat viele dazu veranlasst, auf "Bewältigungsstrategien zurückzugreifen, die langfristige Kosten mit sich bringen können, einschließlich der Verwendung von schlechteren Nahrungsmittelsubstituten, dem Verkauf wertvoller Vermögenswerte, der Rückkehr zur Subsistenzlandwirtschaft, der Reduzierung von Investitionen und der Verwendung minderwertiger Betriebsmittel", so der Bericht.

Der Begriff "minderwertige Betriebsmittel" bezieht sich auf Energie. So werden z. B. Krankenhäuser mit Generatoren betrieben und Familien verwenden Kerzen, um ihre Häuser zu beleuchten.

Das schlimmste Jahr seit der Gründung der Palästinensischen Autonomiebehörde

Um zu erklären, wie es dazu kam, stellte die UNCTAD klar, dass 2020 tatsächlich ein besonders schlechtes Jahr für die Palästinenser war. Sie stufte es als das schlechteste Jahr seit der Gründung der palästinensischen Autonomiebehörde im Jahr 1994 ein. Insgesamt schrumpfte die Wirtschaft um 11,5 %, wobei die verheerendsten Verluste im Sommer auftraten, als das BIP um 18 % sank und zwei Drittel der Unternehmen schlossen.

Die palästinensische Wirtschaft ist von ausländischer Hilfe und dem öffentlichen Sektor abhängig, obwohl das verarbeitende Gewerbe und die Landwirtschaft wichtige Arbeitgeber sind. Als diese Betriebe geschlossen wurden, verloren über 230.000 Menschen im Westjordanland und im Gazastreifen ihre Arbeit, und weitere 34.000, die täglich nach Israel oder in die Siedlungen kamen, verloren ebenfalls ihren Arbeitsplatz. Dadurch stieg die Arbeitslosigkeit im Gazastreifen auf 46,6 %, was in etwa dem Stand von Syrien im Jahr 2016 entspricht - dem Jahr mit den meisten Todesopfern unter den Kindern im Bürgerkrieg.

Im Vergleich dazu verzeichnete das Westjordanland im November 2020 eine moderatere Arbeitslosenquote von 18,2 %, aber die Zahlen täuschen ein wenig darüber hinweg. Trotz der Abriegelungsmaßnahmen arbeiteten die Palästinenser während des größten Teils der Pandemie innerhalb Israels. Die UNCTAD stellte fest, dass "dies die Tatsache verschleiert, dass ohne die Beschäftigung in Israel und in den Siedlungen die Arbeitslosigkeit im Westjordanland um etwa 16 Prozentpunkte höher gewesen wäre und damit viel näher an den extremen Werten in Gaza gelegen hätte."

Der durchschnittliche Tageslohn im Gazastreifen liegt bei mageren 18 Dollar und im Westjordanland bei 37 Dollar, während die Löhne in Israel und den Siedlungen mit 78 Dollar pro Tag fast doppelt so hoch sind. Laut UNCTAD "verzerrt dies die einheimische Wirtschaft und untergräbt ihre Wettbewerbsfähigkeit". Das bedeutet, dass qualifizierte Arbeitskräfte aus der palästinensischen Wirtschaft in die israelische Wirtschaft abwandern, was im Laufe der Zeit ein "Reservoir an billigen Arbeitskräften" für Israel geschaffen hat, während den Palästinensern eine "große Anzahl an qualifizierten und angelernten Arbeitskräften" vorenthalten wird.

Gleichzeitig gab es allerlei Machenschaften an der politischen Front, die in massiven Verlusten gipfelten. In einem Streit, der sich entzündete, nachdem Israel seine Absicht erklärt hatte, einen Teil des Westjordanlandes zu annektieren, und die Palästinenser zum Boykott der Mittel aufriefen, "löste die Aussetzung eine Finanzkrise aus, die das Land für die Hälfte des Jahres um 68 % seiner Steuereinnahmen brachte, bis der Transfer der Mittel im November wieder aufgenommen wurde", so die UNCTAD.

Bis zum Jahresende hatten die israelischen Streitkräfte im Westjordanland 848 palästinensische Grundstücke beschlagnahmt oder abgerissen, und die Gewalt der Siedler nahm trotz strikter Schutzanordnungen sogar noch zu.

"Die Erholung im Jahr 2021 und darüber hinaus hängt von den Maßnahmen ab, die die Besatzungsmacht ergreifen wird (oder auch nicht), sowie vom Umfang der Geberunterstützung", heißt es in dem Bericht. Mit den Ereignissen vom letzten Mai noch frisch im Gedächtnis, denken wir, dass 2021 das folgenreichste Jahr für Gaza werden könnte.   Quelle

VIDEO - Haitham Abdelhadi

05.09.2021 - Übersetzt mit DeepL

"Siedler" ist ein zu schönes Wort für solche Leute. Es suggeriert friedliche Pioniere, die sich mit den Einheimischen integrieren wollen. Die israelischen "Siedler" sind alles andere als das. Sie sind aggressive Hausbesetzer, eine halbe Million von ihnen in über 100 illegalen Kolonien - hässliche Schandflecke in einer ansonsten schönen Landschaft. Zu ihnen gehören Banden bewaffneter Krimineller und religiöser Spinner, die die Dorfbewohner terrorisieren, ihre Ernten zerstören, ihr Land verschmutzen und ihre Kinder schikanieren. Die Vierte Genfer Konvention verbietet es einer Besatzungsmacht, Teile der eigenen Zivilbevölkerung - und dazu gehören Edelstein und sein Ministerkollege, der Psychopath Avigdor Lieberman - in das von ihr besetzte Gebiet zu verlegen. Damit können diese beiden Charmeure wegen Kriegsverbrechen angeklagt werden.

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  17. Arabisches Filmfestival | Tübingen, Stuttgart, 7. - 16. Oktober 2021

Fokus Tunesien und 60 Filme im Programm
 

 
 

Mitreißende filmische Entdeckungen bietet das Arabische Filmfestival in seinem 17. Festivaljahr – das wichtigste Festival für den neuen arabischen Film im deutschsprachigen Raum und eines der größten Filmfestivals Europas mit dem Schwerpunkt auf dem arabischen Film.
 

  • 50 Filmen aus 21 Ländern sowie 10 Kurz- und Animationsfilme beim Kinder- und Familientag

  • Fokus Tunesien - 50 Jahre Städtepartnerschaft zwischen Stuttgart und Menzel Bourghiba und 10 Jahre Arabischer Frühling

  • Spezial „Jüdisches Leben in der arabisch-islamischen Welt“

  • Neue Filme aus Cannes, Locarno, Venedig und Toronto im Programm


60 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme werden an zehn Festivaltagen gezeigt und bieten dem Publikum eine einmalige Gelegenheit, gesellschaftliche und politische Themen zu vertiefen und künstlerische Perspektiven und persönliche Geschichten aus der arabischen Region, anderen islamisch geprägten Ländern und dem globalen Süden kennenzulernen.

Festivalspielorte sind in Tübingen das Kino Arsenal, das Deutsch-Amerikanische Institut und die Tübinger Musikschule sowie der Pfleghofsaal der Universität Tübingen, in Stuttgart das Linden-Museum, das Theater am Olgaeck und das Kino Delphi.

Alle Veranstaltungen finden unter strengen Schutz- und Hygienemaßnahmen statt. Es gelten die Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg und die üblichen Abstands- und Hygieneregeln. Erforderlich ist ein tagesaktueller negativer Corona-Schnelltest, ein Genesenen- oder Geimpften-Nachweis (3G-Regel).


ERÖFFNUNGSFILM in Tübingen
Das Arabische Filmfestival eröffnet seine 17. Auflage mit der deutschen Premiere des jordanischen Film The Alleys von Bassel Ghandour am Donnerstag, dem 7. Oktober 2021, um 20 Uhr im Kino Arsenal (Am Stadtgraben 33, 72070 Tübingen). Der spannende Thriller The Alleys des jordanischen Filmemachers Bassel Ghandour schildert, ausgehend von der Denunziation einer geheimen Liebschaft, das Leben in einem von Banden kontrollierten Stadtviertel Ammans. The Alleys feierte seine Weltpremiere im August 2021 auf dem Filmfestival Locarno.


FOKUS TUNESIEN
Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft zwischen Stuttgart und der tunesischen Stadt Menzel Bourguiba und zehn Jahre nach Beginn des Arabischen Frühlings porträtiert das Arabische Filmfestival das aufblühende tunesische Kino und bietet in Stuttgart in Kooperation mit dem Verein der Tunesier in Stuttgart ein Rahmenprogramm mit Musikveranstaltungen und Lesungen mit Daniel Speck, Bestseller-Autor mit tunesischen Wurzeln.
Der Fokus Tunesien zeigt Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme einer neuen Generation von Filmemacher*innen aus Tunesien und erlaubt einen interessanten Blick auf ein Land im Umbruch. Schon seit einigen Jahren sorgt das Filmschaffen junger tunesischer Regisseur*innen mit stilistisch und inhaltlich innovativen Filmen für Aufsehen. Die junge Filmgeneration schafft einen neuartigen und unerschrockenen Blick auf ihr Land, indem sie nicht nur stilistisch neue Wege geht, sondern auch heikle Themen aufgreift, die sich des freiheitlichen gesellschaftlichen Diskurses in Tunesien genauso bedienen wie sie ihn auch selbst beeinflussen. Patriarchale Strukturen, politische Korruption, religiöser Extremismus und eine hoffnungslose Jugend sind Themen, die die Filmschaffenden in ihren Werken – teils unmittelbar, teils metaphorisch – aufgreifen. Zudem werden in der vielfältigen Kinoreihe Filme des klassischen tunesischen Kinos gezeigt.

AUFTAKT FOKUS TUNESIEN in Stuttgart
Am Donnerstag, 7. Oktober 2021 um 19.00 h im Linden-Museum Stuttgart wird der Auftakt zum Fokus Tunesien mit dem neuen Spielfilm THE MAN WHO SOLD HIS SKIN von Kaouther Ben Hania gefeiert. Der Film der tunesischen Regisseurin bietet einen unterhaltsam-provokanten Blick auf die Kunstszene und ebenso auf die apathische Haltung der westlichen Welt gegenüber der Flüchtlingskrise. Eine bissige Kunstsatire und faszinierende Studie über die Käuflichkeit der Welt und den Verlust der menschlichen Würde. The Man Who Sold His Skin wurde in Venedig prämiert und erhielt eine Nominierung für den Oscar als Bester Internationaler Film.


 
SPEZIAL: JÜDISCHES LEBEN IN DER ARABISCH-ISLAMISCHEN WELT - GESCHICHTE, KULTURELLES ERBE UND ZUKUNFTSPERSPEKTIVE
Eine Film- und Veranstaltungsreihe im Rahmen der Feierlichkeiten „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ gefördert durch den Innovationsfonds Kunst des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
Mit dieser Veranstaltungsreihe wird das Judentum aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Das Publikum soll über das kulturelle Erbe und die Geschichte des Judentums in arabisch-islamischen Gesellschaften und über das jüdisch-muslimische Zusammenleben näherbringen sowie zur Reflektion anregen. Das reichhaltige Programm mit Filmen, Konzerten, Vorträgen und Lesungen findet von Oktober bis Dezember 2021 statt und widmet sich der Erinnerungskultur, dem historischen Erbe und den Traditionen sowie den Lebenswelten von Jüdinnen und Juden in arabisch-islamischen Ländern. Das Filmprogramm im Rahmen des Arabischen Filmfestivals mit Spiel- und Dokumentarfilmen beleuchtet Geschichte und Gegenwart von jüdischen Gemeinden in Ägypten, Algerien, Irak, Libyen, Marokko , Palästina und Tunesien.

Die Ladino-Tradition der sephardischen Juden ist im Programm u.a. bei einem KONZERT SEPHARDISCHE MUSIK neu zu entdecken, mit Einflüssen westlicher, türkischer und nordafrikanischer Musik (Donnerstag, 14.10.2021, 20 Uhr, Tübinger Musikschule, Frischlinstr. 4, 72074 Tübingen).

Im Filmprogramm u.a. ZIYARA, eine kontemplative Spurensuche und Entdeckungsreise jüdischen Lebens in Marrokko. Regisseurin Simone Bitton fährt quer durch das Land ihrer Eltern, besucht Friedhöfe, Überreste jüdischer Viertel und Synagogen und spricht mit Einheimischen, die das verlassene Erbe liebevoll pflegen, über die Beziehungen zwischen Juden und Muslimen. Regisseurin Simone Bitton wird ihren Film persönlich vorstelln.

LESUNGEN MIT DANIEL SPECK
Daniel Speck, geboren 1969 in München, ist ein deutscher Drehbuchautor und Schriftsteller mit tunesischen Wurzeln. In seinen Geschichten baut er Brücken zwischen den Kulturen und Religionen. Der Autor studierte Filmgeschichte in München und in Rom, wo er mehrere Jahre lebte. Er verfasste Drehbücher, für die er mit dem Grimme-Preis und dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde. Mit dem Bestseller „Piccola Sicilia“ (Lesung am Freitag, 15.10.2021 um 18 Uhr im Linden-Museum, Hegelplatz 1, 70174 Stuttgart) führt Daniel Speck uns auf eine Reise ins Herz des Mittelmeers. Dieses vielstimmige Panorama der Kulturen erweitert er in seinem Familienroman „Jaffa Road“ (Lesung am Freitag, 15.10.2021 um 20.30 Uhr im Pfleghofsaal, Schulberg 2, 72070 Tübingen).


ZEHN JAHRE ARABISCHER FRÜHLING
Das Arabische Filmfestival präsentiert eine Reihe von Filmen, die auf die Revolution zurückblicken, Fragen nach den sozialen, politischen und wirtschaftlichen Folgen des Arabischen Frühlings stellen, Frauenthemen im Fokus haben oder zeigen, wie die Träume von einem demokratischen, freien und gerechten Leben und die Hoffnung auf soziale Gerechtigkeit mit neuen Formen des Protests weitergeht:

AS I WANT über den Widerstand ägyptischer Frauen ist eine innere Reise, auf der sich individuelle Emanzipation und kollektive Befreiungsprozesse in der arabischen Welt miteinander verbinden. SHE HAD A DREAM zeichnet das Porträt einer junge schwarze Frau in Tunesien nach, die Politikerin in einer von Rassismus und Ungleichheit geplagten polarisierten Gesellschaft voller Gegensätze werden möchte.

LITTLE PALESTINE - DIARY OF A SIEGE dokumentiert vier Jahre lang den Alltag in der Belagerung des Flüchtlingslagers Jarmuk bei Damaskus (Syrien) sowie den erbitterten Widerstand der Einwohner gegen Isolation und Hunger und ist ein kostbares Zeugnis einer Realität, die die europäischen Medien praktisch ignoriert haben.

EUROPA von Haider Rashid nimmt die Festung Europa an der Grenze zwischen der Türkei und Bulgarien in den Blick und dem Film THE MAN WHO SOLD HIS SKIN gelingt ein unterhaltsam-provokanter Blick auf die Kunstszene und ebenso auf die apathische Haltung der westlichen Welt gegenüber der Flüchtlingskrise. EL GRAN VIAJE AL PAÍS PEQUEÑO (GREAT TRIP TO A SMALL COUNTRY) in der Sektion Arabische Welten folgt der Geschichte von Familien, die von einem humanitären Hilfsprogramm zur Aufnahme syrischer Kriegsflüchtlinge in Uruguay profitiert haben und beleuchtet das Leben der Protagonist*innen in einer bewegenden Geschichte von Solidarität und ehrlichem kulturellem Austausch.


NEUE FILME u.a. von den diesjährigen Filmfestivals Cannes, Locarno, Venedig und Toronto
AL GARIB (THE STRANGER), ein Spielfilm von Amir Fakher Eldin aus den besetzten Golanhöhen (Syrien), feierte seine Welpremiere im September 2021 auf der Biennale in Venedig (Giornate degli Autori) und gewann den Edipo Re-Preis. Amir Fakher Eldin wird sein Film in Tübingen persönlich vorstellen. Der jordanischen Film THE ALLEYS von Bassel Ghandour feierte seine Weltpremiere im August 2021 auf dem Filmfestival Locarno.

FEATHERS, ein Spielfilm von Omar El Zohairy (Ägypten), lief in Cannes 2021 und erhielt u.a. den Hauptpreis der Semaine de la Critique. GOOD MOTHER (BONNE MÈRE), ein Spielfilm von Hafsia Herzi lief 2021 in Cannes (Un Certain Regard) und gewann den Ensemble Preis. EUROPA, ein Spielfilm von Haider Rashid (Irak), wurde im Juli 2021 bei der Quinzaine des Réalisateurs in Cannes uraufgeführt. THE GRAVEDIGGER’S WIFE, ein Spielfilm von Khadar Ayderus Ahmed (Somalia), feierte seine Weltpremiere in Cannes 2021 (Semaine de la Critique) und lief jüngst beim Filmfestival in Toronto. LITTLE PALESTINE - DIARY OF A SIEGE von Abdallah Al-Khatib (Syrien) lieft u.a. in Cannes 2021.

SOUAD, ein Spielfilm von Ayten Amin (Ägypten), DEATH OF A VIRGIN, AND THE SIN OF NOT LIVING, ein Spielfilm von George Peter Barbari (Libanon), sowie AS I WANT, ein Dokumentarfilm von Samaher Alqadi (Ägypten/Palästina) feierten ihre Weltpremiere 2021 bei der Berlinale. Im Programm aus der Berlinale 2021 auch THE FIRST 54 YEARS – AN ABBREVIATED MANUAL FOR MILITARY OCCUPATION, ein Dokumentarfilm von Avi Moghrabi, der seinen Film in Tübingen persönlich vorstellen wird.
THE EXAM, ein Spielfilm von Shawkat Amin Korki (Irak), feierte seine Weltpremiere im August 2021 auf dem Karlovy International Film Festival, wo er den FIPRESCI Preis der Internationalen Kritik erhielt. BLACK MEDUSA von Ismael und Youssef Chebbi (Tunesien) lief 2021 im Wettbewerb des Internationalen Filmfestivals Rotterdam IFFR.


SHUBBAK- Fenster zur islamischen Welt
Die Sektion SHUBBAK- Fenster zur islamischen Welt befasst sich mit dem Filmschaffen und  Ereignissen in anderen islamisch geprägten Ländern. Im Programm sind dieses Jahr Filme aus dem Iran und der Türkei zu sehen.


KINDER- UND FAMILIENTAG am Sonntag, 10. Oktober 2021
Zum zwölften Mal findet das große Familienfest des Arabischen Filmfestivals statt!  Von 12.00 – 17.00 Uhr in der Tübinger Altstadt mit Filmen, Musik, Workshops und vielem mehr... und überall ist der Eintritt frei! Kinder, Jugendliche und ihre Familien sind herzlich willkommen!
Im Programm u.a. Best of Tricks for Kids des Internationalen Trickfilm-Festival Stuttgart (ITFS) 2021. Ein animiertes Kurzfilmprogramm für die ganze Familie mit einer Auswahl der zehn schönsten Kurzfilme für Kinder, die beim ITFS 2021 das kleine und große Publikum begeistert haben. Die Themen und Geschichten sind vielfältig und bunt, lassen staunen, bringen zum Lachen und auch zum Nachdenken.


EVENTS
Dieses Jahr begleiten das Festival zahlreiche Events an vielen verschiedenen Orten in Tübingen: Konzerte, Partys und After-Show-Events, für jede und jeden ist etwas dabei!


VERANSTALTER
Das Arabische Filmfestival wird seit 2005 vom Verein Arabischer Studenten und Akademiker veranstaltet und versteht sich als Botschaft des Dialogs und der Verständigung zwischen  den unterschiedlichen Kulturen und Religionen. Er setzt den Film als Mittel zum Verständnis und zur Aufklärung der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Situation in den arabischen Ländern ein. Anliegen des Festivals ist es zudem, mit einem umfangreichen Spektrum an Filmen, die in deutschen Kinosälen normalerweise keinen Platz finden, ein anderes als das in den Medien verbreitete Bild des Nahen Ostens und der arabischen Welt filmisch und menschlich zu vermitteln, und einen Ort der Begegnung und des Dialogs zu schaffen.


Die wichtigsten Infos auf einem Blick
Auch 2021 wird das ARABISCHE FILMFESTIVAL wieder ein Ort des Dialogs und der Begegnung sein, an dem Publikum und Gäste sich nahekommen. 60 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme stehen an neun Festivaltagen auf dem Programm. Das Filmland Tunesien steht dieses Jahr im Fokus des Filmfestivals. Zehn Jahre nach Beginn des Arabischen Frühlings und anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft zwischen Stuttgart und Menzel Bourguiba legt das Arabische Filmfestival dieses Jahr seinen Fokus auf Tunesien. Zudem präsentiert es im Rahmen des Jubiläumsjahrs „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ die vielfältige Film- und Veranstaltungsreihe „Jüdisches Leben in der arabisch-islamischen Welt: Geschichte, kulturelles Erbe und Zukunftsperspektive“. Verschiedene Filmemacher*innen werden dem Publikum ihre Filme persönlich präsentieren. Die Filme laufen in der Originalsprache mit englischen oder deutschen Untertiteln.
Einen Überblick über das gesamte Programm, Highlights und Sonderveranstaltungen finden Sie auf der Festival-Homepage: u.a. das Panorama des arabischen Films, die Sektionen Shubbak – Fenster zur islamischen Welt und Arabische Welten, Global South sowie der Kinder- und Familientag.


Mehr Infos zum Programm sowie Pressebilder zum Herunterladen gibt es unter www.arabisches-filmfestival.de (unter Presse).


Kontakt Festivalleiter: Dr. Adwan Taleb | Arabisches Filmfestival | Postfach 2670 | D - 72016 Tübingen | E-Mail: info@arabisches-filmfestival.de
Kontakt Presse: Arabisches Filmfestival | Postfach 2670 | D - 72016 Tübingen | E-Mail: presse@arabisches-filmfestival.de

Tübingen, den 1.10.2021


 

Zum Welttourismustag: Tourismussektor in Palästina mit hohen wirtschaftlichen Verlusten

27.09.2021

In Palästina leidet der Tourismus weiter stark unter den Einschränkungen der Pandemie-Bekämpfung. Besonders betroffen ist der Bezirk Bethlehem, der jährlich mehr als 60% aller Hotelgäste und Besucher in der Westbank empfängt. Dies geht aus einem Bericht des palästinensischen Statistikamtes und des Ministeriums für Tourismus und Altertümer anlässlich des heutigen Welttourismustages hervor.

Der Tourismussektor in Palästina verzeichnet im Jahr 2020 einen Verlust in Höhe von über eine Milliarde US-Dollar, während die Ausgaben im Vergleich zum Jahr 2019 um 68% gesunken sind. Die Zahl der Hotelgäste betrug im ersten Halbjahr 2021 in der Westbank nur noch 58.765, wovon lediglich 0,3% überhaupt Besucher außerhalb Palästinas waren. Unter den Gästen waren 77% Palästinenser aus Israel und 22,5% Anwohner bzw. Ortsansässige. In Bethlehem selbst gab es keine Hotelgäste für diesen Zeitraum, wodurch die Stadt landesweit am stärksten betroffen sei, heißt es in dem Bericht. Die Stadt Jericho verzeichnete hingegen einen Rekord bei den Hotelübernachtungen, die auf 72% der Gesamtzahlen in der Westbank anstieg.
 

Im ersten Halbjahr 2021 betrugt die Zahl der Tagesbesucher 314.800. Davon waren 99,3% Palästinenser aus Israel. Im Vergleich zu den Vorjahren ging die Zahl im Jahr 2020 noch weiter auf 52% zurück und sank auf 82% im Vergleich zum gleichen Zeitraum in 2019. Die Gäste verteilten sich auf Jericho (46%), Nablus (24%), Jenin (14%) und andere Städte der besetzten Westbank (16%).

Eine leichte Steigerung verzeichneten verschieden Ausflugsorte, Gärten- und Parkanlagen mit 880.000 Besuchern. Im Vergleich zum Jahr 2020 stieg die Zahl um 48%, während im Vergleich zum Jahr 2019 die Besucherzahlen um 52% zurückgingen. Insgesamt 42.400 Beschäftigte waren im zweiten Quartal in 2021 im Tourismussektor tätig, was 4% der Gesamtbeschäftigten in Palästina entspricht. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum in 2020 stieg die Zahl der Beschäftigten damit um 18% an; 2019 war die Zahl mit 2% noch sehr gering. Quelle

Den Volltext des englischsprachigen Berichts erhalten Sie hier.


 

Präsident Abbas vor der UN: „Wir sind an einem Scheidepunkt angelangt.“

27.09.2021 - Übersetzt mit DeepL

In seiner Rede vor der UN-Generalversammlung in New York kritisierte Präsident Abbas mit scharfen Worten die Situation, in der sich das palästinensische Volk aufgrund fortgesetzter israelischer Besatzung und militärischer Kontrolle befindet.

„Dies ist ein Moment der Wahrheit mit der Besatzungsmacht. Wir sind an einem Scheidepunkt angelangt. Wir haben genug. Diese Situation kann nicht so weitergehen und unser Volk kann sie nicht länger ertragen“, sagte der Präsident am vergangenen Freitag vor der UN-Vollversammlung. Er erinnerte an die langjährigen, umfangreichen Rechtsverletzungen der israelischen Besatzungsmacht, an Diskriminierung, Rassismus und ethnische Säuberungen, wie die Vertreibungen im Jerusalemer Viertel Sheikh Jarrah und Silwan.

Präsident Abbas appellierte an UN-Generalsekretär Antonio Guterres dringend zu Handeln und die notwendigen Schritte zum Schutz der besetzten palästinensischen Gebiete und des palästinensischen Volkes einzuleiten. Er rief dazu auf, im Einklang mit den UN-Resolutionen, der arabischen Friedensinitiative und unter Schirmherrschaft des Nahost-Quartetts eine internationale Friedenskonferenz einzuberufen. Als Zeitrahmen nannte er ein Jahr, indem sich die Besatzungsmacht Israel aus den seit 1967 besetzten palästinensischen Gebieten einschließlich Ost-Jerusalem zurückzuziehen habe. Im Gegenzug seien die Palästinenser „bereit, in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft des internationalen Quartetts und im Einklang mit den UN-Resolutionen an den Grenzen und einer Lösung der Endstatusfragen zu arbeiten“, so der Präsident. „Wenn dies nicht erreicht wird, warum sollten wir an der Anerkennung Israels in den Grenzen von 1967 festhalten? Warum an dieser Anerkennung weiter festhalten?“ fragte der Präsident.

In seiner Rede betonte er, dass das palästinensische Volk sich nicht der Realität der Besatzung, ihrer illegalen Politik und Praktiken ergeben und seinen Kampf auf das Recht zur Selbstbestimmung fortsetzen werde. Er erinnerte an die UN-Res. 181 (II) von 1947, der für den Staat Palästina 44% vorsieht, d.h. doppelt so viel Land, wie in den Grenzen von 1967.

„Immer wieder haben wir unsere Hände für den Frieden gereicht und können in Israel immer noch keinen Partner finden, der an die Zwei-Staaten-Lösung glaubt und sie akzeptiert,“ so der Präsident. Zugleich warnte er die Weltgemeinschaft, dass die „Untergrabung der Zwei-Staaten-Lösung gem. dem Völkerrecht und der bestehenden UN-Resolutionen den Weg für andere Alternativen ebenen wird, die uns die Situation als Folge der Fortsetzung der israelischen Besatzung unseres Staates auferlegt.“ Fadenscheinige alternative Wirtschafts- und Sicherheitsprojekte sind einseitige Pläne, die niemandem Sicherheit und Stabilität bringen, weil sie die Bemühungen um einen wahren Frieden verhindern, die Besatzung verlängern und die Realität eines einzigen rassistischen Staates verfestigen. Diese Realität wird jedoch das palästinensische Volk und die ganze Welt nicht akzeptieren, so der Präsident.   Quelle

Den arabischsprachigen Volltext der Rede finden Sie hier >>>

Prozentuale Verteilung der Bevölkerung in Palästina nach Altersgruppen, Mitte des Jahres 2021

Zum Internationalen Tag der älteren Menschen

01.10.2021

Die palästinensische Gesellschaft ist eine junge Gesellschaft: Nur 5% sind 60 Jahre alt und älter. Dies geht aus einem Bericht des palästinensischen Statistikamtes anlässlich des heutigen Internationalen Tages der älteren Menschen hervor.

Mitte dieses Jahres erreichte die Zahl der über 60-Jährigen insgesamt 282.679 Personen (5%): 186.804 in der besetzten Westbank (6%) und 95.875 (5%) im Gaza-Streifen. Auch wenn in den folgenden Jahren die Zahl der älteren Menschen in Palästina weiter ansteigen wird, wird sie im laufenden Jahrzehnt 5% nicht übersteigen. Die Zahl der männlichen älteren Personen (60 Jahre und älter) erreichte Mitte des Jahres 136.000, was 5% der Gesamtzahl aller Männer in Palästina entspricht. Im Vergleich dazu gab es 146.000 weibliche ältere Menschen, was 6% der Gesamtzahl aller Frauen und einem Geschlechterverhältnis von 93 Männern auf 100 Frauen entspricht.

Von sechs Haushalten in Palästina wird einer von einer älteren Person geführt. Insgesamt 21% der Haushalte im Jahr 2020 in Palästina wurden von älteren Personen geleitet (23% in der besetzten Westbank und 17% im Gaza-Streifen). Die erhobenen Daten zeigen, dass die durchschnittliche Größe der Haushalte, die von älteren Personen geführt werden, mit 3,4 Personen relativ gering ist, verglichen mit 5,5 Personen, die nicht von älteren Personen geleitet werden.

Drei von vier an oder mit dem Corona-Virus in Palästina Verstorbenen sind ältere Personen. Statistische Erhebungen des Gesundheitsamtes zeigen, dass unter den 4.286 verstorbenen Palästinensern etwa 78% 60 Jahre alt und älter waren. Die Zahl der Corona-Virus infizierten älteren Menschen in Palästina erreichte 23.942, (6%) der Gesamtinfizierten bis 25.09.2021.

Mehr als ein Drittel der älteren Frauen in Palästina sind Witwen; 93% der älteren Männer sind verheiratet, bei den älteren Frauen sind es lediglich 49%. Etwa die Hälfte der älteren Menschen leidet unter gesundheitlichen Einschränkungen bzw. einer Behinderung, wie Mobilitätseinschränkungen (31%) und Sehstörungen (24). Insgesamt 33% der älteren Menschen sind chronisch krank (36% in der besetzten Westbank und 27% im Gaza-Streifen).

Die erhobenen Bildungsdaten für das Jahr 2020 zeigen deutliche Bildungsunterschiede von Männern und Frauen in Palästina: 24% der älteren Männer verfügen über ein Diplom oder einen höheren Abschluss, der Anteil bei den älteren Frauen liegt bei nur 8%. Erhobene Daten im Jahr 2017 zeigen, dass 5% der in Armut lebenden Menschen in Palästina ältere Menschen sind. Unter den Beziehern von Sach- und Geldleistungen von März bis Mai 2020 (Lockdown) sind etwa 14% der Gesamtzahl aller Haushalte von älteren Menschen geführte Haushalte. Etwa ein Viertel der älteren Menschen in Palästina nutzt das Internet und mehr als zwei Drittel verfügen über ein Mobiltelefon. Quelle

Der englischsprachige Volltext des Berichtes kann hier eingesehen werden.

 

Eine kleine Auswahl weiterer Nachrichten und  Texte,  in meist englischer Sprache

Updated: Israeli Soldiers Injure 90 Palestinians Near Nablus

Professor David Miller fired after Israel lobby smear campaign

Israeli Soldiers Invade Hebron, Fire At Protesters

Army Abducts A Palestinian Near Hebron

Soldiers Injure Many Palestinians, Abduct Two, In Jerusalem

Soldiers Abduct Nine Palestinians In West Bank

Israeli Soldiers Kill A Palestinian In Central Gaza

UNRWA in need $800 million to maintain essential services to refugees: Commissioner-General

Israeli forces injure 12 Palestinians in Beita, Kafr Qaddum

Palestinian citizen forced to demolish own room in occupied Jerusalem

Palestinian detainee sentenced to three years in Israeli prisons

Occupation forces detain seven Palestinian in Jenin, Hebron

 

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