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 KurznachrichtenArchiv - ThemenLinksFacebook   -   Samstag, 23. Oktober 2021   -   Sponsern SieAktuelle TermineSuchen

 

Joe Biden, Mahmud Abbas – und die UN

Das palästinensische Ultimatum

Mit seinem Ultimatum vor der UN-Generalversammlung im September wollte Palästinenserpräsident Mahmud Abbas die USA aufrütteln und Israel zu ernsthaften Verhandlungen über ein Ende der Besatzung zwingen. Denn ein Weiter so würden die Palästinenser nicht akzeptieren, schreibt Daoud Kuttab in seiner Analyse.

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas war erst zehn Jahre alt, als die Vereinten Nationen 1945 gegründet wurden. Im vergangenen Monat nun hielt er eine Rede vor der 76. UN-Generalversammlung und stellte dabei ein kühnes Ultimatum: Er gab Israel ein Jahr Zeit, um sich aus den von ihm seit 1967 besetzten Gebieten einschließlich Ost-Jerusalems zurückzuziehen, die die Palästinenser für ihren eigenen Staat beanspruchen. Ansonsten würden die Palästinenser ihre Anerkennung Israels in den Grenzen von 1967 zurückziehen und es wegen der Besatzung vor dem Internationalen Gerichtshof verklagen.

Abbas ist wie mehr als die Hälfte aller Palästinenser ein Flüchtling. Er besitzt noch immer die Eigentumsurkunde für das Land seiner Familie in der heutigen israelischen Stadt Safed – eine Urkunde, die, wie er hervorhob, Teil der UN-Dokumente über die Eigentumsrechte sei. Der derzeitige Zustand der Besatzung, so stellte er klar, sei nicht die Schuld der Palästinenser: "Was jene angeht, die behaupten, es gäbe keinen palästinensischen Partner für einen Frieden und dass wir keine ‚Gelegenheit verpassen, eine Gelegenheit zu verpassen‘, so fordere ich sie auf, zu beweisen, dass wir auch nur einmal eine echte und ernst gemeinte Friedensinitiative abgelehnt haben.“

Tatsächlich bekannten sich die arabischen Staats- und Regierungschefs im September 1967, im Gefolge des Sechs-Tage-Krieges gegen Israel, zu den sogenannten "drei Neins“: "Kein Frieden mit Israel, keine Anerkennung Israels, keine Verhandlungen mit Israel.“ Heute jedoch ist es umgekehrt. Wie der palästinensische Ministerpräsident Mohammad Shtayyeh vor kurzem feststellte, ist es inzwischen Israel, das sich weigert, mit Abbas zu sprechen, nach Treu und Glauben Verhandlungen zu führen oder den Staat Palästina anzuerkennen.

Biden und Bennett: Die Zeit sei noch nicht reif für Verhandlungen
- Abbas dagegen hat bekräftigt, dass die Palästinenser "bereit (seien), während dieses Jahres (bis zum Ablauf des Ultimatums) an der Festlegung der Grenzen und der Beilegung aller abschließenden Fragen zu arbeiten – unter Federführung des internationalen Quartetts“ (UN, USA, Europäische Union und Russland) und im Einklang mit den UN-Resolutionen. Doch wenn dieses Jahr vorbei sei, müsse Israel seine Besatzung beenden.

Natürlich beabsichtigt die Regierung Israels nichts Derartiges, und es scheint unwahrscheinlich, dass ihre amerikanischen Partner diesbezüglich viel Druck auf sie ausüben werden. Zwar bekräftigte US-Präsident Joe Biden beim Besuch des israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennett im Weißen Haus wie vorhersehbar den Protest seiner Regierung gegen den israelischen Siedlungsbau und legte ein Lippenbekenntnis zu einer Zwei-Staaten-Lösung ab.

Doch gibt es keinen Grund, zu glauben, dass Biden plant, Israel in einer dieser Fragen zu drängen – nicht zuletzt, weil er ein  mehr >>>



 

Israel erklärt Palästinenserverbände zu Terrororganisationen – Kritik von Menschenrechtlern

Unter scharfer Kritik von Amnesty International hat Israel mehrere palästinensische NGOs zu Terrorfinanziers erklärt. Damit werden ihre Aktivitäten verboten.

22.10.2021

Tel Aviv Israels Verteidigungsminister Benny Gantz hat sechs palästinensische Nichtregierungsorganisationen zu Terrororganisationen erklärt. Die Gruppierungen – darunter die Menschenrechtsorganisation Al-Hak und der Häftlingsverband Addameer – hätten Verbindungen zur militanten Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP), hieß es in einer Mitteilung am Freitag.

Die Organisationen seien unter anderem entscheidend für die Finanzierung der PFLP. Sie hätten große Summen von europäischen Ländern erhalten. Mit dem Geld habe die PFLP auch Zahlungen an Familien von Attentätern geleistet.

Die Menschenrechtsorganisationen Amnesty International und Human Rights Watch kritisierten die Entscheidung Israels. „Diese schreckliche und ungerechte Entscheidung ist ein Angriff der israelischen Regierung auf die internationale Menschenrechtsbewegung“, hieß es in einer gemeinsamen Stellungnahme.

Israel teilte mit, mit dieser Entscheidung seien jegliche Aktivitäten der Gruppierungen im Land verboten. Jeder,   der sich ihnen anschließe oder sie unterstütze, könne strafrechtlich verfolgt werden. Israel werde sich an internationale Einrichtungen wenden, die diese Organisationen finanziell unterstützen oder mit ihnen zusammenarbeiten. Ziel sei, diese Hilfen zu beenden. mehr >>>

 

Israel erklärt Palästinenserrechtsgruppen den Krieg

Ali Abunimah und Maureen Clare Murphy - 22. Oktober 2021


Der israelische Verteidigungsminister Benny Gantz hat am Freitag sechs prominente palästinensische Menschenrechtsgruppen zu "terroristischen Organisationen" erklärt. In dem Erlass des Verteidigungsministeriums werden die Gruppen beschuldigt, "als Arm der Volksfront für die Befreiung Palästinas" zu fungieren, einer linken politischen Partei, die von Israel, den USA und der Europäischen Union wegen ihrer Ablehnung einer Normalisierung der Beziehungen zu Israel verboten wurde.

Einige der sechs ins Visier genommenen Gruppen - Al-Haq, Addameer, Defense for Children International Palestine, die Union of Palestinian Women Committees, die Union of Agricultural Work Committees und das Bisan Center for Research and Development - haben bei der Untersuchung von Kriegsverbrechen im Westjordanland und Gaza eng mit dem Internationalen Strafgerichtshof zusammengearbeitet.

Gantz' Verhalten könnte vom IStGH untersucht werden, da er zweimal große Massaker an Palästinensern im Gazastreifen verübt hat, als Stabschef der Armee im Jahr 2014 und als Verteidigungsminister Anfang dieses Jahres, als er schwor, dass "keine Person, kein Gebiet und kein Stadtteil in Gaza immun ist".

Mary Lawlor, die UN-Sonderberichterstatterin für Menschenrechtsverteidiger, reagierte am Freitag auf die "beunruhigenden Nachrichten" mit den Worten, dass "Menschenrechtsverteidiger keine Terroristen sind und niemals auf diese Weise verleumdet werden sollten".

Zu den betroffenen Gruppen gehören "wichtige Partner" des UN-Menschenrechtsbüros im Westjordanland und im Gazastreifen.

Das UN-Büro erklärte, dass die Terrorbezeichnung "extrem vage oder irrelevante Gründe auflistet, darunter völlig friedliche und legitime Aktivitäten wie die Bereitstellung von Rechtshilfe und die 'Förderung von Schritten gegen Israel in der internationalen Arena'." Die Ausweisung bedeutet eine ernsthafte Beeinträchtigung der Arbeit dieser Gruppen und kann die Sicherheit ihrer Mitarbeiter und der Opfer und Zeugen, für die sie eintreten, gefährden.

Palästinensische Gruppen diffamiert und sabotiert
- Israel versucht seit langem, die Arbeit palästinensischer Menschenrechtsgruppen, die sich für ein Ende der israelischen Straflosigkeit einsetzen, zu diffamieren und zu sabotieren, während hochrangige israelische Persönlichkeiten und Lobbygruppen diese Gruppen grundlos beschuldigen, den Internationalen Strafgerichtshof gegen die USA und Israel "zu instrumentalisieren".

Ende Juli führten israelische Besatzungstruppen eine Razzia in den Büros von Defense for Children International Palestine im Westjordanland durch und beschlagnahmten Computer und Kundenakten. Defense for Children International Palestine untersucht und berichtet über Menschenrechtsverletzungen an palästinensischen Kindern durch israelische und palästinensische Behörden und bietet "Rechtsberatung für Kinder in dringenden Fällen".

Die israelischen Streitkräfte haben in diesem Jahr bereits mehr als 80 palästinensische Kinder im Westjordanland und im Gazastreifen getötet, und Israel hält derzeit rund 200 palästinensische Kinder fest.

Ebenfalls Ende Juli durchsuchten die Besatzungstruppen die Büros des Bisan-Zentrums für Forschung und Entwicklung und beschlagnahmten Ausrüstung und Akten. Im selben Monat verhaftete Israel gewaltsam Shatha Odeh, die Leiterin der Health Work Committees, einer Gruppe, die Tausenden von Palästinensern Gesundheitsdienste zur Verfügung stellt. Odeh ist auch Vorsitzende des palästinensischen NRO-Netzwerks, einer Dachorganisation, die Dutzende von palästinensischen Gruppen vertritt.

Die gegen Odeh vorgebrachten Anschuldigungen beziehen sich auf ihre "Führungsrolle in den Health Work Committees, die auf israelischen Militärbefehl hin als unrechtmäßig eingestuft wurden", erklärte Addameer im August.

Die 60-jährige Odeh sei in israelischer Haft "Misshandlungen und medizinischer Vernachlässigung ausgesetzt" gewesen, so Addameer. Addameer, das sich für die Rechte von Tausenden von Palästinensern einsetzt, die von Israel jederzeit als politische Gefangene festgehalten werden, ist ein Hauptziel der staatlichen Repressionen. Die letzte Razzia in den Büros von Addameer fand 2019 statt, bei der Soldaten "Computer, Festplatten, Akten und Ausrüstung" beschlagnahmten, "als Teil eines umfassenderen Vorgehens gegen palästinensische Menschenrechts- und zivilgesellschaftliche Organisationen und deren Mitarbeiter", so Amnesty International damals.

Israel hat vor kurzem Khalida Jarrar, eine Gesetzgeberin der PFLP, nach zwei Jahren Haft wegen ihrer Mitgliedschaft in der Gruppe freigelassen. Jarrar war an der Formulierung des Antrags Palästinas an den Internationalen Strafgerichtshof beteiligt. Während ihrer jahrelangen politischen und Menschenrechtsarbeit "wurde sie systematisch vom israelischen Besatzungsregime schikaniert und ins Visier genommen", so Addameer, wo sie als Generaldirektorin tätig war. "Die Behörden haben nie behauptet, dass sie persönlich in bewaffnete Aktivitäten verwickelt war", so Human Rights Watch.

Israel plant unterdessen, Salah Hammouri, einen palästinensisch-französischen Menschenrechtsverteidiger und Addameer-Anwalt, der in Jerusalem geboren und aufgewachsen ist, wegen seines "Treuebruchs" gegenüber dem Apartheidstaat zu verbannen.

"Angriff auf die palästinensische Existenz selbst"
- Die Einstufung als Terrorgruppe wird die Unterdrückung, der palästinensische Menschenrechtsverteidiger seit langem ausgesetzt sind, nur noch verschärfen und "die Aktivitäten dieser zivilgesellschaftlichen Gruppen effektiv verbieten", erklärten Amnesty International und Human Rights Watch am Freitag. "Sie ermächtigt die israelischen Behörden, ihre Büros zu schließen, ihr Vermögen zu beschlagnahmen und ihre Mitarbeiter zu verhaften und zu inhaftieren, und sie verbietet die Finanzierung oder sogar die öffentliche Unterstützung ihrer Aktivitäten", fügten die Menschenrechtsgruppen hinzu.

B'Tselem, eine israelische Menschenrechtsgruppe, sagte, die Bezeichnung sei "charakteristisch für totalitäre Regime, mit dem klaren Ziel, diese Organisationen zu schließen".


Adalah, eine Gruppe, die sich für die Rechte der Palästinenser in Israel einsetzt, bezeichnete den Schritt als "einen Angriff auf die palästinensische Existenz selbst und das Recht der Palästinenser auf Selbstbestimmung". Die Gruppe fügte hinzu, dass die Ausweisung "eine politische Verfolgung unter dem Vorwand der Anti-Terrorismus-Gesetzgebung darstellt, da sie Tausende von Palästinensern in direkte und unmittelbare Gefahr bringt."

Die US-Kongressabgeordneten Ilhan Omar, Mark Pocan und Betty McCollum verurteilten den Schritt ebenfalls:

Konzertierte Verleumdungskampagne
- Die Einstufung als Terrororganisation ist der jüngste Schritt Israels in einem mit Lobbygruppen koordinierten Versuch, die internationalen Finanzierungsquellen für Organisationen, die sich für die Rechte der Palästinenser einsetzen, zu versiegen.

Letztes Jahr führten Lobbygruppen in den Niederlanden eine Verleumdungskampagne gegen die United Agricultral Work Committees und Al Mezan, eine palästinensische Menschenrechtsgruppe mit Sitz in Gaza, die ebenfalls eng mit dem Internationalen Strafgerichtshof zusammenarbeitet. Ein Großteil der Informationen stammte von rechtsextremen israelischen Organisationen, insbesondere von NGO Monitor, einer Organisation, die, wie selbst die niederländische Regierung einräumte, mit "vagen" Anschuldigungen arbeitet, um Druck auf Menschenrechtsorganisationen und Spender, die sich auf Palästina konzentrieren, auszuüben. Trotzdem gab die niederländische Regierung den Verleumdungen nach und setzte im vergangenen Jahr die Finanzierung der United Agricultural Work Committees in Erwartung einer externen Überprüfung aus. Bis Februar waren diese Mittel noch nicht wieder eingesetzt worden, obwohl das niederländische Außenministerium einräumt, dass die Zurückhaltung der Gelder den palästinensischen Bauern und Arbeitern im so genannten Gebiet C schadet. Das Gebiet C umfasst etwa 60 Prozent des besetzten Westjordanlandes, das weiterhin unter vollständiger israelischer Militärkontrolle steht und den Schwerpunkt der israelischen Kolonisierungsbemühungen und Annexionspläne bildet.

Doch aus der Sicht Israels und seiner Lobbygruppen ist es ein großer Erfolg, den United Agricultural Work Committees das Geld zu entziehen und die Möglichkeiten der Palästinenser, auf ihrem Land zu bleiben, zu beeinträchtigen - ein Erfolg, den sie zweifellos wiederholen wollen, indem sie die UAWC und andere palästinensische Organisationen weiter ins Visier nehmen. Für diese Taktik gibt es einen Präzedenzfall: 2010 erklärte das israelische Verteidigungsministerium das Palästinensische Rückkehrzentrum für "illegal". Es behauptete, die in London ansässige Interessengruppe sei "an der Initiierung und Organisation radikaler und gewalttätiger Aktivitäten gegen Israel beteiligt".

Die sensationellen öffentlichen Anschuldigungen Israels wurden jedoch nicht durch Beweise untermauert. "Die israelische Regierung hat gegenüber dem Außenministerium keine Bedenken bezüglich des Palestinian Return Centre geäußert", sagte ein Sprecher der britischen Regierung damals gegenüber der Jerusalem Post. "Wenn sie [Israel] ihre Bedenken äußern oder uns Beweise für illegale Aktivitäten vorlegen würden, würden wir die Angelegenheit natürlich in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden im Vereinigten Königreich untersuchen", so das Außenministerium.

Mehr als ein Jahrzehnt später gibt es keinen Hinweis darauf, dass eine solche Untersuchung jemals stattgefunden hat.

Das Palestinian Return Centre tut weiterhin das, was es schon immer getan hat: Es organisiert Bildungsaktivitäten, darunter auch Veranstaltungen im britischen Parlament, die sich auf die Rechte der Palästinenser konzentrieren.

"Die Besatzer müssen zur Rechenschaft gezogen werden"
- Shawan Jabarin, der Direktor von Al-Haq, der von Israel mit Reiseverboten und Morddrohungen belegt wurde, forderte die israelischen Behörden am Freitag auf, ihre Behauptungen zu beweisen. "Sie können uns vielleicht schließen. Sie können unsere Finanzmittel beschlagnahmen. Sie können uns verhaften. Aber sie können uns nicht von unserer festen und unerschütterlichen Überzeugung abbringen, dass diese Besatzung für ihre Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden muss", sagte Jabarin gegenüber israelischen Medien. Vor seiner Tätigkeit als Direktor der 1979 gegründeten Al-Haq, einer der ältesten arabischen Menschenrechtsorganisationen, wurde Jabarin von Israel inhaftiert und gefoltert, wobei sich der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter und der niederländische Außenminister Maxime Verhagen für ihn einsetzten.

Während die weltweite Solidarität mit Palästina zugenommen hat, haben sich die Beziehungen zwischen Tel Aviv und Washington und den europäischen Staaten durch Waffengeschäfte sowie Forschungs- und Entwicklungszuschüsse gefestigt und eine Atmosphäre der Straffreiheit geschaffen. Israels Angriff auf palästinensische Menschenrechtsorganisationen kommt daher zu einem Zeitpunkt, an dem Tel Aviv mehr als sonst darauf vertrauen kann, dass es ungestraft davonkommt. Nach dem israelischen Regierungswechsel zu Beginn dieses Jahres - ein Spiel mit den Stühlen, das keine Änderung der Politik mit sich bringt - scheinen die europäischen Staaten in einem Wettbewerb zu stehen, um sich an Israel anzubiedern.

Sogar Schweden, das sich lange Zeit als Verfechter der Rechte der Palästinenser aufgespielt hat, sagt, es wolle "die Seite wechseln und das nächste Kapitel schreiben" in seiner zunehmend kuscheligen Beziehung zu Israel. Unterdessen geht Schweden im eigenen Land unter dem Vorwand der Bekämpfung des Antisemitismus hart gegen die Palästina-Solidaritätsbewegung vor.

Gantz' Anordnung zum Verbot der Menschenrechtsgruppen - einschließlich der zuvor von den Niederlanden finanzierten United Agricultural Works Committees - kommt nur wenige Tage nach der Unterzeichnung eines Abkommens über "Sicherheitskooperation" mit dem niederländischen Verteidigungsministerium. Erst vor wenigen Monaten hatte die niederländische Regierung Verträge über israelische Waffensysteme im Wert von mehr als 100 Millionen Dollar unterzeichnet, die wahrscheinlich an Palästinensern getestet wurden. er Auftrag kommt auch zu einem Zeitpunkt, an dem sich Kampfflugzeuge aus den USA, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Griechenland und Indien zu gemeinsamen Übungen in Israel aufhalten. Sie trainieren an der Seite derselben israelischen Luftwaffe, die noch vor wenigen Monaten ganze palästinensische Familien bei gezielten Bombenangriffen auf ihre Häuser im Gazastreifen auslöschte.

Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) sagte damals, dass Personen, die an diesen mutmaßlichen Kriegsverbrechen beteiligt waren, im Rahmen der Ermittlungen des Gerichtshofs ins Visier genommen werden könnten.  Quelle und  mehr >>>


Internationale Ausstellung:
Skateboarding in Palästina

 6.11.2021 - 19.11.2021.

Eine Ausstellung über Skateboarden in Palästina unter Schirmherrschaft des Network of Photographers for Palestine mit Sitz in Edinburgh wird in Kooperation mit Titus Dittmann und skate-aid international e.V. und der Deutsch- Palästinensischen Gesellschaft DPG e.V.

Sie  am

Samstag den 6.11.21 um 17.00 Uhr im

Titus, ehemals Apollo- Kino, Münster, Königstr. 32 eröffnet.
 

Die Bilder in dieser Ausstellung wurden von skate aid international und palästinensischen FotografInnen dem NPP eingereicht und dort von einer Jury ausgewählt. Sie zeigen den Sport, die Begeisterung und das Skateboarden im Alltag unter der Besatzung in Palästina.
Titus Dittmann, Gründer von TITUS und skate-aid, unterstützt diese Ausstellung: "Im SOS- Kinderdorf in Bethlehem haben wir das erste skate-aid - Projekt durchgeführt, wir freuen uns, unsere Arbeit, die Begeisterung und Herausforderungen beim Skateboarden im Rahmen dieser Ausstellung zeigen zu können."

Ursula Mindermann, Präsidiumsmitglied des NPP und der DPG vermittelte diese internationale Kooperation und ist stolz: "Es wird diese Ausstellung zeitgleich in Bethlehen, Edinburgh und Münster eröffnet. Per live- stream sind wir miteinander verbunden. Dieses soll die internationale Zusammenarbeit und Solidarität zeigen."

Die Ausstellung wird am 6.11. mit Grußwörtern von Titus Dittmann, Nazih Musharbash, dem Präsidenten der Deutsch- Palästinensischen Gesellschaft und Vizepräsidentin Ursula Mindermann eröffnet. Alle Interessierten sind eingeladen, zur Eröffnung und zu den Öffnungszeiten des Titus Shops die Ausstellung im ersten Stock zu besichtigen.
Die Ausstellung der Bilder dauert bis zum 19.11.21.

Weitere Infos finden Sie unter:

www.skate-aid.org
www.titus.de
www.DPG-Netz.de

 


Zum Network of Photographers for Palestine NPP (www.nppalestine.org):


"Wir sind ein Kollektiv von AktivistInnen und Fotografinnen, die palästinensischen Fotografinnen ein weltweites Publikum bieten wollen. Auf diese Weise erzählen wir die Geschichte Palästinas, wie wir sie heute erleben. Wir sind uns bewusst, dass die fotografische Darstellung Palästinas in den Mainstream-Medien oft voreingenommen und tendenziös ist. Wir versuchen, diese Voreingenommenheit zu korrigieren und andere Aktivistinnen zu ermutigen, es uns gleichzutun.

Die auf unserer Homepage gezeigten Ausstellungen können Sie bei uns in digitaler Form erwerben und in Ihrem eigenen Umfeld verwenden. Wir beraten Sie gerne über die Abläufe bei der Organisation von Ausstellungen, die für sich allein oder in Kombination mit anderen Veranstaltungen genutzt werden können.

Ein weiterer Teil unserer Arbeit besteht darin, Besuche von palästinensischen Fotografen im Ausland zu ermöglichen. Wir können Sie mit unseren Kontakten im Ausland in Verbindung bringen und Sie in Fragen wie Visumsanträge, Reiserouten usw. beraten. Umgekehrt können wir Ihnen, wenn Sie Palästina besuchen möchten, Reisetipps geben und Ihnen Kontakte in Palästina vermitteln, die Sie vielleicht treffen möchten.

Bitte beachten Sie, dass wir die auf unserer Website ausgestellten Werke nicht verkaufen. Wir sind eine gemeinnützige Organisation, die beim Office of the Scottish Charity Regulator (SC 046699) registriert ist." Auszug von der website des NPP

 

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Tent of Nations / Nassar Farm

22. 10. 2021 - Übersetzt mit DeepL

Heute, am 22. Oktober, haben wir mit der Ernte der Olivenbäume auf der Farm begonnen. Mit dabei waren 25 internationale Freiwillige aus Thailand, Hongkong, Griechenland, Schottland, England, Deutschland, Frankreich und Palästina.
Wir freuen uns, nach fast zwei Jahren wieder internationale Freiwillige im Tent of Nations zu sehen!   Quelle

 

Einige der Ehefrauen, Mütter und Kinder von palästinensischen Gefangenen, erreichen am Tag des Gefängnisbesuchs den Checkpoint. Diese Familien müssen am Besuchstag eine weite Strecke von ihren Dörfern zum israelischen Gefängnis zurücklegen. Auf dem Weg dorthin ist die Unterstützung, die sich die Frauen gegenseitig geben, dringend notwendig, denn sonst wären sie nicht in der Lage wären, die unzähligen Schwierigkeiten zu bewältigen, denen sie auf dem Weg begegnen

 

Langzeit-Fotoreportage "Habibi"

Die menschliche Seite des Konflikts zwischen Israel und Palästina

Laura Blüggel - 22.10.2021

Momente zwischen Liebe und Verzweiflung inmitten des israelisch-palästinensischen Konflikts: Fotograf Antonio Faccilongo gewinnt mit "Habibi" den World Press Photo Award für die beste Fotoreportage

Wir blicken zurück auf ein krisengeprägtes Jahr: Die Covid-19-Pandemie, die Klimakrise und kriegerische Konflikte. Die diesjährigen Gewinnerinnen und Gewinner der World Press Photo Awards halten dieses Zeitgeschehen in ihren Bildern fest und konservieren es auf eine eindrucksvolle Weise. Die besten Pressebilder der Welt sind noch bis zum 24. Oktober im Willy-Brandt-Haus zu sehen.

Der Italiener Antonio Faccilongo dokumentiert in seiner Fotoreportage "Habibi" fesselnde Liebes- und Lebensgeschichten, die die Jury mit dem Hauptpreis für die beste Fotoreportage honorierte. Seine Langzeitserie über die Folgen des palästinensisch-israelischen Konflikts am Schicksal einzelner Menschen. mehr >>>

Israel’s political ploys perpetually trigger Palestinian distress

Palestine Update Nr. 502 vom Montag, dem 18. Oktober 2021


Kommentar - Ranjan Solomon - Die Siedler benutzen jede mögliche versteckte Maßnahme, um Land zu stehlen und sich mit ‚ethnischer Säuberung‘ von Palästinensern zu befassen. Die zynische Heimlichtuerei, mit der dieses geschieht, bedeutet oft, dass sie Nacht-und-Nebel-Handlungen durchführen, die sich am nächsten Tag als festgelegte Fakten herausstellen.

Patriarchen und Kirchenleiter haben die Entscheidung des Gerichtshofes des israelischen Magistrates der Stadt abgelehnt, Juden zu erlauben, „still“ in Al-Haram Al-Sharif zu beten. Der Ort, zu dem auch die Al Aqsa Moschee gehört und der Felsendom, der drittheiligste Ort im Islam, gibt den Muslimen das exklusive Recht auf ihr Heiligtum. Die Kirchen in Jerusalem und die Christen allgemein sind solidarisch mit ihren muslimischen Brüdern und Schwestern gegenüber dieser Verordnung, die offensichtlich für sie nachteilig ist. Sie haben gewarnt, dass diese nicht abgesprochene Rechtsverfügung gefährliche Rahmenbedingungen für die extreme Ernsthaftigkeit in Bezug auf „den existierenden historischen und legalen Status-quo in Jerusalem“ schaffe.

Die ständige Anwendung von Haft als ein Mittel für Unterdrückung und psychologische Verfolgung wird allgemein geübt. Israels Gefängnisbehörden wurde erlaubt, uneingeschränkte Autorität mit Foltertaktiken an Gefangenen auszuüben. Das ist Barbarei – klar und einfach, und es ist mehr oder minder unverständlich, wieso Israel solche heimtückische Methoden anwenden kann, wenn sie doch aus der Geschichte wissen, dass sie damit schlimmste Dehumanisierung veranlassen.

Gleich erschwerend und ausweichend ist die Art, wie Israel zweifelhafte Vergleiche mit anderen Ländern durchführt, die Israel-artige Taktiken entwickeln, die Israel als im Felde ausprobierte politische und militärische Taktiken nennt. Das von Indien administrierte Kaschmir wurde auf ein offenes Gefängnis reduziert, bei dem die Genfer Konvention dadurch gebrochen wurde, dass die indische Konstitution zur Beendigung der Autonomie Kaschmirs verändert wurde. Auf den Spuren der israelischen Methoden versucht Indien verzweifelt, friedlichen Dialog und Lösungen in Kaschmir zu suchen und unterwirft stattdessen die Bevölkerung  drastischer militärischer Unterdrückung.  Die nachfolgenden Artikel bestätigen  diese kurzen Angaben des Herausgebers.   Ranjan Solomon

 

 

 

 

Netflix bringt neue palästinensische Film-Kollektion heraus – Betrachten Sie die ganze Liste

(Bild: Plakat oder Werbespot für „PALESTINIAN STORIES

(eine Sammlung von 32 palästinensische Filme in Netflix),    

 Der US-Mediendienst Netflix brachte eine neue palästinensische Kollektion von Filmen  heraus. Die Kollektion mit dem oben angegebenen Titel besteht aus 32 Filmen, die „entweder von palästinensischen Filmemachern produziert sind oder palästinensische Geschichten erzählen“, sagte Netflix in einer Stellungnahme.

 „Durch die Vorstellung von profilierten und als kritisch anerkannten FilmemacherInnen wie Annemarie Jacir, Mai Masri, Mahdi Fleifel, Susan Youssef, May Odeh, Farah Nabulsi und vielen anderen ist die Kollektion ein Tribut an die Kreativität und Leidenschaft der arabischen Filmindustrie, den Netflix immer wieder in Geschichten aus der arabischen Welt investiert.“ Die Kollektion enthält auch mit Preisen gewürdigte Titel wie „Die Kreuzung“ unter der Regie von May Odeh, die ihre Zufriedenheit mit ihrer Wahl durch Netflix ausdrückte, „alternative palästinensische Filme einem breiten Publikum zugänglich zu machen“. „Die Vielfalt unserer Inhalte ist meinem Herzen sehr nahe, weil Netflix daran arbeitet, zur Heimat für arabisches Kino zu werden“, sagte Nuha el-Tayeb, Sprecherin von Netflix zu Reuters.    (Quelle)

 

 

 

 


 

Land, das 1969 Palästinensern gestohlen wurde, führt zu Rechtsstreit

 Die Übernahme eines großen Teiles von palästinensischem Land in der besetzten Westbank durch israelische Siedler hat die seltene Intervention durch das Hochgericht in einem Fall herausgefordert, der eine der Möglichkeiten ans Licht bringt, wie Landdiebstahl und ethnische Säuberung in Palästina durchgeführt werden.

Das in Frage stehende Land beträgt mehr als 1000 Dunam (rund 247 Acres) im nördlichen Jordantal. Nach Angabe von Details dieses Falles (von ‚Haaretz‘ recherchiert) sollte das Land zur geschlossenen militärischen Zone (seit 1969) bestimmt werden, und damit verbot man den palästinensischen Eigentümern mehr als 50 Jahre lang es zu betreten. Während dieser Zeit war jedoch Siedlern erlaubt worden, es zu bearbeiten, einschließlich der Datteln produzierenden Firma Zorganika. Seit 2008 warten die rechtmäßigen palästinensischen

Eigentümer des Landes auf die Durchführung eines Gerichtsbeschlusses, dass die militärische Zone aufgehoben und die illegalen Siedler weggeschafft würden. Der israelische Gerichtshof kam zu diesem Beschluss aufgrund einer Petition von 20 palästinensischen Landbesitzern. Der Staat hat nun 60 Tage zu antworten, hernach wird ein neues Hearing abgehalten werden und dann wird der Gerichtshof sein Urteil herausbringen.

Offensichtlich haben Siedler das Land viele Jahre lang mit Wissen der Armee bearbeitet, die ihnen gestattete, hereinzukommen. Man sagt, die Regierungsagenturen haben zugestimmt, obwohl das Land Privatbesitz von Palästinensern war, jedoch von Israelis bearbeitet wurde, angeblich unter den Auspizien eines Betretungsverbotes, das aus Sicherheitsgründen erlassen wurde. Der Anwalt der ansuchenden Palästinenser, Wissam George Asmar, wies die Forderung nach einer Rechtfertigung der Abweisung der Palästinenser als „grundlos“ ab. Er argumentierte, dass das Land direkt am Ufer des Jordanflusses liege, welcher die Grenze zu Jordanien bilde, und Israel einen Friedensvertrag mit dem Königreich abgeschlossen habe, und zweitens, dass die Siedler in jedem Falle palästinensische Arbeiter auf dem Land benutzten.   (Quelle)

 

 

 

 
 

Patriarchen von Jerusalem verurteilen die Entscheidung Israels für „stille“ jüdische Gebete in Al-Haram Al-Sharif.

Die Patriarchen und Kirchenleiter in Jerusalem verurteilten heute (= Datum der Quelle)  die Entscheidung des israelischen Magistratsgerichts der Stadt, Juden in Al-Haram Al-Sharif „in Stille“ beten zu lassen, der mit der Al-Aqsa-Moschee und dem Felsendom der drittheiligste Ort im Islam ist; sie betrachten diese Entscheidung als eine Beleidigung der alleinigen Rechte für Muslime im ganzen Viertel.

In einer heute herausgebrachten Stellungnahme halten die Patriarchen und die Kirchenleiter fest, dass eine solche Entscheidung die exklusiven Rechte der Muslime auf ihr Allerheiligstes betrifft und dass die Kirchen von Jerusalem und ihre Gemeindeangehörigen bei dieser Ungerechtigkeit, die sie überkommen hat, an der Seite ihrer muslimischen Geschwister stehen. Die Patriarchen und die Kirchenleiter bestätigten auch, dass die Islamische Waqf Abteilung des jordanischen Ministeriums für islamische Angelegenheiten, Waqf und Aller-heiligstes, einzig zuständig ist für das Recht, Al-Haram Al-Sharif zu administrieren und Besuche erlauben oder nicht erlauben zu dürfen. Die Patriarchen und Kirchenleiter der Heiligen Stadt geben auch zur Kenntnis, dass sie diese Entscheidung und ihre gefährlichen Auswirkungen mit äußerster Ernsthaftigkeit in Bezug auf Al-Haram Al-Sharif , die Heilige Stadt und den existierenden historischen und rechtlichen Status-Quo in Jerusalem als ungerecht betrachten.   (Quelle)

 

 

 

 

 

 

Israel benutzt Inhaftierung als Werkzeug für mentale Folter: Der Psychiater

Israelische Beauftragte arretieren jeden Tag und jede Nacht dutzende palästinensische politische Aktivisten, entweder in ihren Wohnungen oder an militärischen Checkpoints, und unterwerfen sie erprobten Sicherheitsverfahren, die ausgerichtet sind auf die Erschütterung ihrer mentalen Stärke und Stabilität, sagen Experten.

„Die meisten Arretierungen erfolgen im frühen Morgengrauen und werden durch schwerbewaffnete Soldaten ausgeführt – als Mittel, die zu Inhaftierenden und ihre Familien  einzuschüchtern. Dann - als Mittel zum Verlust der Orientierung - transportieren die Sicherheitskräfte den/die Inhaftierte zu einem unbekannten Ort“, berichtet die Palestinian Prisoners‘ Society. Inhaftierte in Gewahrsam der Sicherheitskräfte sind zahllosen demütigenden Behandlungen unterworfen, Angriffe, Leibesvisitation und Isolierung von der Außenwelt für längere Zeiträume eingeschlossen, während sie bei Befragungen Drohungen ausgesetzt sind. Innerhalb der Gefängnisse gebraucht der israelische Gefängnisdienst Methoden, die die Inhaftierten fühlen lassen, dass sie ständig überwacht werden und häufig setzen sie ihre Macht ein, wenn die Gefangenen versuchen, gegen die von ihnen erfahrenen verletzenden Maßnahmen zu protestieren, sagen Berichte aus.  

„Die israelischen Sicherheitsagenturen wollen den Kampf der palästinensischen Gemeinschaft unterdrücken, indem sie aktive Leute ins Gefängnis stecken, die sich gegen den israelischen Hegemonismus wehren. Inhaftierung ist ein Werkzeug der Unterdrückung, um aktive Menschen in den Zustand zu versetzen, wo sie sich machtlos fühlen,“ sagt Dr. Jaber, die dem Mental Health Department (Abteilung für geistige Gesundheit) im Palästinensischen Gesundheits-Ministerium vorsteht. „Die (israelische) Okkupation zielt darauf, einer Person  das Gefühl zu geben, nach dem Freikommen aus dem Gefängnis getrennt zu sein von ihrer sozialen Umgebung, indem sie sie im Zustand von Angst und Ungewissheit hält. Das ist es, was sie erreichen wollen durch unsere Unterdrückung“, sagte sie.   Quelle und mehr >>>

 

 

 

 

(Bild: Israel und Indien in engem Händedruck, dargestellt durch einander fassende Hände in den Farben der Landesfahnen)
 

Nuklearer Flammpunkt – ‚Ähnlichkeit von Israel und Indien‘

Indien erfreut sich innerhalb der internationalen Gemeinschaft bei seinen Versuchen, die demographische Balance von Kaschmir zu verändern der gleichen Straflosigkeit, wie Israel diese hat in den besetzten palästinensischen Gebieten. Narenda Modi, der Premierminister Indiens, kopiert Israels Spielebuch, indem er Siedlern erlaubt, Land im umstrittenen Gebiet an sich zu nehmen, das von sowohl Pakistan wie auch Indien 1947 gefordert – und wofür gekämpft - wurde. Khan nannte das von Indien administrierte Kaschmir ein ‚offenes Gefängnis‘. Er beschuldigte Indien, die Genfer Konvention zu brechen, indem es die indische Konstitution verändere, um die Autonomie Kaschmirs zu beenden. Im August 2019 sandte Modi zehntausende Militärs zusätzlich  in den Staat mit muslimischer Mehrheit, erließ eine (allgemeine) Ausgangsperre und verkündete die Abschaffung eines Teils  der indischen Konstitution – der die Autonomie für Kaschmir für mehr als 70 Jahre garantierte.

Die Menschen in Kaschmir fürchten, dass Indien die Demographie der Region von Grund auf verändern möchte, indem es Menschen von außerhalb des Staates erlaubt, Land zu kaufen. Indien wurde nicht mit Gewalt auf internationaler Ebene zurechtgewiesen, weil die westlichen Alliierten es als Bollwerk gegen China sehen. Aber Khan sagte, Indien hätte auch von einer vertiefenden strategischen und militärischen Beziehung zu Israel profitiert, erzwungen durch Modi’s Besuch in diesem Land im Juli 2017, und den Gegenbesuch des damaligen israelischen Premierministers Benjamin Netanyahu in Indien im darauf folgenden Jahr – nach Jahrzehnten von diplomatischer Entfremdung.

Die Beziehung hatte auch die gemeinsame Entwicklung des ‚Barak-8 Luftverteidigungs-Systems‘ durch die ‚Israel Aerospace Industries‘ (= israelische Luftraum-Industrie) und indische Vertragspartner für die Anwendung durch das Militär beider Länder, wie es vom indischen Verteidigungsministerium als ein „Spiel-Veränderer“ beschrieben wird, enthalten. Pakistan hat auch aufgezeigt, wie Indien - zur Nachahmung angezogen von Israels illegaler und brutaler Okkupation der palästinensischen Gebiete und seiner eigenen Straflosigkeit als Konsequenz seiner Allianz mit den USA - selbst verworfen wurde von seiner Opposition und der Kritik an seinen Aktionen in Kaschmir.    Quelle und mehr >>>          Quelle Update     (Übersetzung: Gerhilde Merz)  

 

Aktivisten rufen zu einem Boykott von Pillsbury-Produkten auf, bis General Mills das besetzte Westjordanland verlässt. Joel Papa SrMEPN.org

Es ist Zeit für General Mills, die Siedlungen zu verlassen

Noam Perry - 22. Oktober 2021

Der Protest ist ein aktuelles Beispiel für Aktivisten, die große Unternehmen für ihre Mitschuld an der israelischen Besetzung Palästinas zur Rechenschaft ziehen.

Der multinationale Lebensmittelkonzern stellt die Produkte seiner Marke Pillsbury in einer Fabrik in Atarot her, einem Industriegebiet im besetzten Ostjerusalem. Atarot liegt in einem Teil des Westjordanlands, den Israel nach der gewaltsamen Einnahme im Krieg von 1967 illegal annektiert hat.

Der Protest wurde von der lokalen Gruppe Women Against Military Madness organisiert, an der auch andere Organisationen wie American Muslims for Palestine, Middle East Peace Now, die United Church of Christ, United Methodists for Kairos Response und das American Friends Service Committee, in dem ich arbeite, teilnahmen. Im Gegensatz zu einem ähnlichen Protest im letzten Jahr wurde er von den lokalen Medien völlig ignoriert.

Am frühen Morgen besuchten einige Aktivisten und ich die Jahreshauptversammlung von General Mills und fragten, wie die Maßnahmen des Unternehmens mit seiner Menschenrechtspolitik übereinstimmen, die ein Bekenntnis zu international anerkannten Menschenrechtsprinzipien, einschließlich der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, beinhaltet.

Die Politik erkennt "die Bedeutung von Landrechten sowie den Grundsatz der freien, vorherigen und informierten Zustimmung" an. Wir haben darauf hingewiesen, was die Leser der Elektronischen Intifada sehr gut wissen: Israels Siedlungen im besetzten Westjordanland sind nach Ansicht der Vereinten Nationen und aller großen Menschenrechtsorganisationen illegal. Unsere Fraktion wies ferner darauf hin, dass das internationale Recht Geschäftsaktivitäten verbietet, die zu diesen Siedlungen beitragen.

Selbstverständlich haben die Palästinenser weder ihre Zustimmung gegeben, noch wurden sie überhaupt konsultiert, bevor Israel ihnen ihr Land für den Siedlungsbau wegnahm.

"Das Westjordanland Israels" - Die Reaktion von General Mills war beschämend.
- CEO Jeff Harmening sagte: "Wir haben einige Anfragen erhalten, die sich auf das Wohlergehen der Mitarbeiter eines Zulieferbetriebs im Westjordanland von Israel beziehen." Er fuhr fort, das Engagement des Unternehmens für die Menschenrechte zu bekräftigen und zu betonen, dass die palästinensischen Arbeiter in der Fabrik fair behandelt werden, "an der Seite israelischer Kollegen arbeiten und über anhaltende Zufriedenheit berichten."

Harmenings Verweis auf "das Westjordanland Israels" könnte als ein Fall von geografischer Unkenntnis abgetan werden, oder vielleicht auch nur als Fauxpas. Aber es erinnerte mich an die Antwort des Unternehmens im letzten Jahr auf eine ähnliche Frage.

Damals wie heute änderte das Unternehmen unsere Fragen, um jede Erwähnung der Besatzung oder der Siedlungen auszulassen.

Stattdessen teilte es all seinen Aktionären fälschlicherweise mit, dass wir nach seinen Aktivitäten in "umstrittenen Gebieten Israels" gefragt hätten. Das besetzte Westjordanland als "umstritten" zu bezeichnen und dabei absichtlich einen überwältigenden weltweiten Konsens zu ignorieren, ist ein bewährter rhetorischer Schachzug im israelischen Propagandabuch.

Und dann ist da noch die Sache mit den Arbeitern. General Mills hat die Tatsache, dass in seiner Fabrik Palästinenser beschäftigt werden, wiederholt als Hauptargument benutzt, um vom eigentlichen Problem abzulenken - seiner Mitschuld an einer eklatanten Verletzung des Völkerrechts.

Meine Kollegen und ich haben im vergangenen Jahr die Kampagne "No Dough for the Occupation" (Kein Teig für die Besatzung) ins Leben gerufen, nachdem der UN-Menschenrechtsrat General Mills in seine Datenbank der Unternehmen aufgenommen hatte, die zu Israels illegalen Siedlungsvorhaben beitragen. Wie das Unternehmen selbst zugab, nutzt seine Fabrik im Westjordanland "natürliche Ressourcen, insbesondere Wasser und Land, für geschäftliche Zwecke".

Dies ist eine Beschreibung von Plünderung, die einem Kriegsverbrechen gleichkommen könnte. Tatsächlich wird der gesamte israelische Siedlungsbetrieb im Westjordanland derzeit vom Internationalen Strafgerichtshof als Kriegsverbrechen untersucht.

In Anbetracht der schädlichen Auswirkungen der israelischen Besatzung auf die palästinensische Wirtschaft ist die symbolische Beschäftigung von Palästinensern durch General Mills mit einem hohen Preis verbunden.

Wie selbst die Nachfahren der Pillsbury-Gründer feststellten, "gleicht die Beschäftigung einiger weniger Palästinenser die enormen Kosten einer brutalen Besatzung kaum aus und entschuldigt auch nicht, dass General Mills von Israels Kriegsverbrechen profitiert."

Oder wie Fayrouz Sharqawi, ein palästinensischer Aktivist von Grassroots Jerusalem, mir sagte: "Drogenbarone bieten Drogenhändlern Arbeitsplätze an. Das bedeutet nicht, dass das eine gute Sache ist". Sie fügte hinzu, dass die Fabriken in den Siedlungen abgerissen werden sollten, damit Palästinenser in palästinensischen Fabriken auf diesem Land arbeiten könnten.

General Mills ist spät dran - Wenn General Mills aus der Besatzung aussteigt, wird es zu spät zur Party kommen.
- In den letzten 15 Jahren hat fast jeder multinationale Konzern, der Produkte aus den Siedlungen bezog, beschlossen, dass illegale Besatzung und Apartheid schlecht fürs Geschäft sind. Das schwedische Unternehmen Assa Abloy bedauerte, dass die Unangemessenheit" seines Engagements im besetzten Westjordanland intern nicht zur Kenntnis genommen wurde". Nach Angaben der Menschenrechtsgruppe Al-Haq hielt sich das niederländische Unternehmen Heineken an seine Politik der sozialen Verantwortung, als es beschloss, sich zurückzuziehen.

Europcar beendete seine Siedlungspräsenz in aller Stille, während McDonald's beschloss, erst gar nicht dort zu sein.

Auch die israelischen Unternehmen Ahava und Avgol beschlossen, ihre Produktion aus den Siedlungen zu verlagern, nachdem sie von dem chinesischen Unternehmen Fosun International bzw. dem thailändischen Unternehmen Indorama Ventures übernommen worden waren. Indorama Ventures hat seinen Umzug abgeschlossen, aber der Status von Fosun International im Westjordanland ist unklar.

Andere Unternehmen haben ihre israelischen Geschäfte ganz oder größtenteils verkauft, nachdem sie erkannt hatten, dass sie nicht in Israel bleiben können, ohne sich in das illegale Siedlungsunternehmen zu verwickeln.

Dazu gehören der Sicherheitsriese G4S (jetzt im Besitz von Allied Universal), die französisch-belgische Dexia Bank, das französische Telekommunikationsunternehmen Orange, das französische kommunale Dienstleistungsunternehmen Veolia und das irische Baustoffunternehmen CRH.

Für eine andere Gruppe von Unternehmen bedeutete der Ausstieg aus dem Beruf, dass sie sich von bestimmten Geschäftsbereichen trennten. Dies tat Microsoft im vergangenen Jahr, als es seine Beteiligung an dem israelischen Start-up-Unternehmen AnyVision wegen dessen Projekt mit dem israelischen Militär zur Überwachung der Palästinenser veräußerte. Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen.

Das jüngste Beispiel stammt von Ben & Jerry's, das im Juli beschloss, sein Eis nicht mehr in den illegalen israelischen Siedlungen, einschließlich Ost-Jerusalem, zu verkaufen, da dies "nicht mit seinen Werten vereinbar" sei. Die Muttergesellschaft Unilever hat den Standpunkt von Ben & Jerry's bestätigt.

Dies ist das zweite Mal, dass sich Unilever von der Besatzung trennt.
- Im Jahr 2013 verlegte Unilever Beigel & Beigel, ein israelisches Snack-Unternehmen, das sich in seinem Besitz befindet, aus der illegalen Siedlungsindustriezone Barkan, die ähnlich wie die Pillsbury-Fabrik in Atarot liegt.

Dies erforderte beträchtliche unternehmerische Manöver, einschließlich des Aufkaufs des Anteils seines israelischen Partners an Beigel & Beigel, da Unilever erkannte, dass es seine frühere Entscheidung, sich zurückzuziehen, nicht mit anderen Mitteln umsetzen konnte.

General Mills ist möglicherweise eines von nur zwei nicht-israelischen Unternehmen, die immer noch darauf bestehen, ihre Produkte in den illegalen Siedlungen Israels herzustellen. Das andere ist das deutsche Unternehmen HeidelbergCement, das die UN-Liste irgendwie umgangen hat.

Das ist kein guter Umgang für ein Unternehmen, das behauptet, "immer das Richtige zu tun" und das versucht, sich als "eine Kraft für das Gute" zu profilieren.

Mehr als 100.000 Menschenrechtsaktivisten haben sich bereits der Corporate Watchdog Group SumOfUs angeschlossen und General Mills und andere Unternehmen aufgefordert, sich von der israelischen Besatzung zu trennen.

Andere schicken Briefe an den Vorstandsvorsitzenden, in denen sie ihm mitteilen, dass Israels Annexion palästinensischer Gebiete illegal ist, und fordern General Mills auf, sich von den israelischen Siedlungen zu trennen.

Wir müssen den Druck auf General Mills aufrechterhalten, das Richtige zu tun. Und #BoycottPillsbury, bis es das tut.  Quelle

 

Eine kleine Auswahl weiterer Nachrichten und  Texte,  in meist englischer Sprache

Israel labels leading Palestinian human rights groups ‘terrorist institutions’ – Mondoweiss

OCHA: Protection of Civilians Report – – IMEMC News

US lawmakers tweet in protest of Israel’s outlawing of six human rights organizations (wafa.ps)

Premier: Israel’s outlawing of human rights orgs a disregard of international law (wafa.ps)

'Racism isn’t kosher': British Jews protest ongoing embrace of Israeli ambassador (972mag.com)

PCHR: Weekly Report on Israeli Human Rights Violations in the Occupied Palestinian Territory – – IMEMC News

Army Injures Several Palestinians Near Jenin – – IMEMC News

Court Details Revealed in Rape of Palestinian Woman by Israeli Officer – – IMEMC News

Children with CF shortchanged by Gaza siege | The Electronic Intifada

Sunrise DC’s litmus test on Zionism shocks mainstream Jewish organizations – Mondoweiss

Israeli repression units raid a section of Palestinian detainees in Gilboa (wafa.ps)

HRW & Amnesty: Designation of Palestinian civil society groups as terrorists a brazen attack on human rights (wafa.ps)

EU: It’s alarming to witness a series of Israeli violations against children (wafa.ps)

UN experts to Israel: Release or charge the five Palestinian hunger strikers (wafa.ps)

Palestinian prisoner’s health deteriorates after three months of hunger strike (wafa.ps)

World Bank allocates $80 million to boost Palestinian economic opportunities and livelihoods (wafa.ps)

EU contributes vital 90 million euros to UNRWA (wafa.ps)

Palestine logs 460 COVID cases, six deaths (wafa.ps)

 

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