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2017 - Video 1 -  Lobbyarbeit in Großbritannien
2017 - Video 2 -  Lobbyarbeit in Großbritannien
2017 - Video 3 -  Lobbyarbeit in Großbritannien
2017 - Video 4 -  Lobbyarbeit in Großbritannien

 

       

2017 - VIDEO 2 - Israelische Lobbyarbeit in Großbritannien

 

Auf diesen Unterseiten finden sie als Text eine deutsche Übersetzung:

2017 - Video 1 -  Lobbyarbeit in Großbritannien
2017 - Video 2 -  Lobbyarbeit in Großbritannien
2017 - Video 3 -  Lobbyarbeit in Großbritannien
2017 - Video 4 -  Lobbyarbeit in Großbritannien

Hier auch: 2017 - Videos und deutsche Übersetzung - 2018 - Die israelische Lobby in den USA >>>

 

Al Jazeera Investigations – The Lobby P2: The Training Session


Im zweiten Teil der Lobby schließt sich unser Undercover-Reporter einer Delegation der israelischen Botschaft auf dem Labour Party Conference im vergangenen Jahr an. Das Programm zeigt, wie Vorwürfe des Antisemitismus gegen wichtige Mitglieder der Labour Party erhoben
 wurden - und wie eine ehemalige Beamtin der israelischen Botschaft verärgert war, als ihr Hintergrund enthüllt wurde.
 

 

 Al Jazeeras Untersuchungen

Wie beeinflusst Israel die britische Politik?

 

Wir werden intern aufdecken, wie Israel versucht, die verschiedenen Ebenen der britischen Demokratie zu durchbrechen.

Im ersten unserer Programme: „Der Kampf um britische Jugendliche.“

 

Die Lobby

 

Infolge von Jahrzehnten der Gewalt taucht seit Jahren eine neue Herausforderung gegen Israels Besetzung von palästinensischem Land auf, die BDS genannt wird. Es handelt sich um eine globale Bewegung, die Israel Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen auferlegt und es als Apartheidstaat bloßstellt. Die israelische Regierung hat mit einer Kampagne reagiert, um das Image Israels wiederherzustellen.

 

Netanyahu: „Der Grund, weshalb wir BDS bekämpfen, ist, weil es falsch ist. Es ist ein Verstoß gegen die Moral.“

 

Es ist eine Operation, die das geheimnisvolle Ministerium für Strategie-Angelegenheiten führt. Sie rekrutieren hauptsächlich ehemalige Geheimdienstoffiziere, deren Hauptaufgabe darin besteht, gegen BDS weltweit vorzugehen.

 

Indem sie einen Undercover-Reporter einsetzen, deckt die Untersuchungseinheit von Al Jazeera Israels geheime Aktivitäten in London auf. Diese Stadt hat sich in ein großes Kampffeld verwandelt. Die BDS-Kampagne keimt in Großbritannien in vielerlei Hinsicht. Man begegnet Menschen, die daran arbeiten, BDS auf jeder Ebene der britischen Politik zu bekämpfen.

 

Israelische Botschaft...

 

„Wir arbeiten wirklich eng zusammen, aber vieles spielt sich hinter den Kulissen ab.“

 

 Eins von Israels Hauptzielen ist die Labour-Partei. Zum ersten Mal ist ihr Führer ein Verfechter der Bürgerrechte der Palästinenser.

 

„Sie wären sehr froh, zu sehen, dass Corbyn nicht länger Führer der Labour-Partei ist, ganz sicher.“

 

Es ist eine verdeckte Aktion, die bis in das Herz von Großbritanniens Demokratie dringt.

 

„Kann ich dir einige MPS nennen, die du, wie ich meine, entfernen würdest?“

 

„Es ist eine empörende Einmischung in die britische Politik. Das sollte nicht erlaubt sein. Es ist ein Kampf von Ideen, der nicht nur versucht, zu ändern, wie es dargestellt wird, sondern auch, wie darüber debattiert wird. „Nein, es ist nicht antisemitisch.“

 

„Es ist antisemitisch. Es ist eine Trope.“

 

Episode 1

 

Junge Freunde Israels

Unser verdeckter Reporter wuchs in Deutschland auf und nimmt eine Identität als Absolvent an, der plant, in Großbritannien zu leben. Robin richtete sich in London ein als ein aufstrebender Labour-Aktivist mit starker Sympathie für Israel. Nach über einem Monat von Parteifunktionen galt er als ein Freund Israels, und bald erkannte er ein bekanntes Gesicht.

 

Shai Masot ist ein hoher politischer Offizier an der israelischen Botschaft.

 

„Ich bin Robin“

 

 Israelische Botschaft – „okay, schön dich kennenzulernen.“

 

„Mein Name ist Shai.“  „Shai?“  „Ja, Shai“

 

 Es ist eine Versammlung der LFI oder der Labour-Freunde-Israels, Mitgliedern des britischen Parlaments, die sich für Israel einsetzen.

 

Später erklärte Shai Robin, mit welchen Problemen sie konfrontiert sind.

 

„Nicht viele junge Menschen wollen sich anschließen.  Offensichtlich wollen sie, sobald sie Parlamentsmitglied werden, nicht angegliedert sein und das ist es, die Kette ist geschlossen. Denn jahrelang ist das Erste, was jedes Parlamentsmitglied zu tun pflegte, sich der LFI anzuschließen.

In der Labourpartei tun sie es nicht mehr. Bei der CFI geht es automatisch. Großbritanniens Regierungspartei hat auch eine Lobbygruppe, die CFI oder die Konservativen Freunde Israels.

Von den 40 neuen Parlamentsmitgliedern, die gerade bei der letzten Wahl hinzukamen, waren alle in der CFI. In der LFI gab es so etwas nicht. Und du musst mehr Menschen an Bord

 bekommen. Es ist zur Zeit viel Arbeit.

 

Robin Harrow

Robin twitterte Artikel über Israel und die Labour-Partei, indem er seine eigene Artikel-Identität aufbaute. Er entdeckte mehr neue Gruppen, die Israel unterstützten, die sich als unabhängige Graswurzelbewegungen identifizierten. Eine davon sind die „Sussex-Freunde Israels“, die den Protestmarsch gegen die pro-Palästina-Bewegung organisierten, die Israel boykottieren. Robin nahm daran teil. Shai erklärte anschließend die Rolle der Botschaft bei einigen dieser Bewegungen:

„Es gibt eine Graswurzelbewegung, wie zum Beispiel die „Sussex-Freunde Israels“, du warst auf ihrer Demonstration. Es gibt die Israel-Großbritannien-Allianz, die BITCOM. Es gibt so viele, da ist: „Wir glauben an Israel“, es sind so viele.“

 

 Shai half, eine Jugendgruppe in der CFI, den Konservativen Freunden Israels, zu gründen.

 

„Sie haben eine junge Abteilung der CFI -  CFI, ja! CFI startete ein Jahr zuvor damit aufgrund meiner Idee. Danach, als ich versuchte dasselbe bei der Labour zu tun, hatten sie eine Krise mit Corbyn. Jede Gruppe hat eine unterschiedliche Idee. Insbesondere gibt es keine LFI für junge Menschen. Das ist der einzige Platz, wo es ein Vakuum gibt. In dem Augenblick, wo es 100, bzw. 200 Menschen werden, dann beginnt sie eine richtige Organisation zu werden. Aber das könnte ein Jahr dauern.“

 

„Haben Sie jemals etwas wie eine Gruppe aufgebaut?“

 

„Ja, Ich habe öfters solche Dinge getan, ja!“

 

„Okay, in Israel?“ „In Israel und hier.“

 

„Ah, auch hier.“

 

„Ja! Nichts, dass ich teilen kann, aber - ja.“

 

„Nichts, dass du teilen kannst? 

 

„Ja, weil es Dinge gibt, von denen du weißt, dass sie geschehen, aber es ist gut, diese Organisationen unabhängig zu lassen. Aber, wir helfen ihnen zur Zeit...“

 

„Sich zu etablieren?“

 

„Ja!“

 

„Danke vielmals und dir einen schönen Abend.“

 

Unsere Untersuchung verbindet diesen hohen Offizier mit einer Serie von pro-Israel-Gruppen (siehe Abbildung):... Labour Friends of Israel, Young Conservatives, BITCOM, sowohl Lobbyisten als auch Graswurzelbewegungen. Weiterhin ist Shai in die Fabian Gesellschaft involviert, einem einflussreichen Labour-Partei-Think-Tank.

 

„Ich kenne Shai. Shai ist ein guter Kerl. Er ist ein guter Freund von mir.“

 

Martin Edobar war Vorsitzender der Jungen Fabianer, von 2015  - 2016.

 

„Als wir mit der israelischen Botschaft zusammenarbeiteten, gaben sie uns ein Programm, das sehr neutral war. Ich lernte Shai bei diesem Vorgang kennen und Shai selbst ist ein sehr ausgewogener Kerl. Wenn du zur israelischen Botschaft sprichst, werden sie dich nicht mit Propaganda überschütten.“

 

Anscheinend ist die Mission des israelischen Diplomaten, Unterstützung für Israel auf allen Ebenen bei der Labour-Partei aufzubauen.

 

„Es gibt viele Gruppen, die die PMs schulen. Aber es gibt niemanden, der die Wurzelbewegungen der Partei schult. Das ist die Idee. Besonders die Konservativen bei der Labour-Partei benötigen es nicht.“

 

Shai sagt, er kenne fast alle Fabian-Aktivisten. „Es gibt nicht mehr als 200.“ 

 

„Das ist alles?“

 

„Das sind alle in London, circa 200, die aktiv sind. Sie machen Kampagnen, sie sind aktiv, ich kenne fast alle von ihnen. Ich nahm eine Fabian-Gruppe mit nach Israel. Martin und andere waren in dieser Gruppe.“

 

Martin Edobar erklärt, wie die Unterstützung fremder Regierungen der Fabian-Mitgliedschaft hilft.

 

„Shai ist gut in Bezug auf Arbeitskräfte, und er hat großartige Kontakte auf beiden Seiten..., sowohl in Palästina, als auch in Israel als Teil seiner Erfahrung in seinem Job. Er ist zudem auch ein großartiger Kerl. Er ist sehr hilfreich und auch eine große Stütze. Und, er ist sehr ausgewogen.

 

Peter Osborne, Journalist, DailyMail

 

Ich ging mit den Konservativen Freunden Israels auf eine dieser Reisen in den Nahen Osten. Sie war hervorragend arrangiert und wurde sehr gut betreut, man bekam fantastischen Zugang. Man traf sich mit Palästinensern. Wenn alles, was man tat, war, sich auf diese eine Reise zu verlassen, so wird man eine sehr einseitige Sichtweise behalten.

 

Martin: „Kürzlich las ich etwas auf Facebook, dass  - einige wirklich wilde Dinge – dass die Israelis den Palästinensern kein Wasser oder dergleichen während des Ramadans gäben. Ich weiß, dass das ein Fake ist.“

 

Laut der Haaretz-Zeitung hat Israel, das sämtliche Wasserquellen in der Westbank kontrolliert, die Zufuhr unterbunden, auch, wenn der Grund bestritten wurde.

 

„Ich war in Israel und ging zu der Delegation, um zu sehen, wie das System derzeit ist. Ich weiß, dass es ein Fake ist, und ich weiß, dass es Propaganda ist. Du wirst das nur verstehen, wenn du jetzt in das Land fährst.“

 

Unser Undercover-Reporter fand heraus, dass Shai auch in einer anderen Schlüssel-Labour-Organisation eine Rolle spielte, der „Jewish Labour Movement“ (Jüdischen Labour-Bewegung), JLM.

Robin nahm an einem Barbecue teil, das von der JLM organisiert wurde.

 

Ein Schreiben:

„Hi Robin,

schön, dich Montagabend getroffen zu haben.

Ich bin mehr als froh darüber, zu helfen, Young LFI (die junge LFI) zu etablieren.

Wie ich erwähnte, hat die „Young JLM“ nächste Woche ein Treffen: ….  wobei du mehr als willkommen bist, daran teilzunehmen und junge Zionisten zu treffen.

Mit freundlichen Grüßen

Ella“

 

Vieles von dem „Small Talk“ drehte sich um die israelische Botschaft.

 

„Wen kennst du bei der Botschaft?“

 

 „Shai“ -

 

„Oh, du kennst Shai? Wie interessant, ich arbeite mit ihm zusammen.“

 

„Oh, du arbeitest mit ihm?“

 

„Ich arbeite für den Botschafter.

 

In diesem Augenblick möchte ich nun formell Ella auf ihrem neuen Posten als Direktorin begrüßen.“

 

Jeremy Newmark

ist der Vorsitzende des „Jewish Labour Movement“ (Jüdsche Labour-Bewegung)

 

„Ella war keineswegs in diesem Haufen der CVS die Person, die die meiste Labour-Partei- und politische Erfahrung hat.  Aber es gab etwas, was wir, bei der JLM-Exekutive als Führungsbeamten spürten, was viel mehr wert war, sie ist eine von euch. Sie hat die Mitarbeiter intern gesehen. Sie hat Campus-Kampagnen an eurer Seite gekämpft – weshalb wir den Schritt unternahmen, Ella für diese Rolle zu ernennen, weil wir meinen, dass sie weiterhin eine unglaublich wichtige Rolle bei der Leitung des Kampfes gegen den Antisemitismus in der Labour-Partei spielen wird.“

 

„Hallo Leute, also bin ich eingeführt worden.

Ich bin Ella, die Chefin des Barbecues der JLM und deren neue Direktorin.“

 

Ella Rose ist die Direktorin der JLM.

 

„Lasst uns losgehen, lasst uns hoffentlich die Zukunft dieses Landes beeinflussen, mit einer progressiven starken, fairen Gesellschaft.“

 

Was als Nächstes kam und unseren Undercover-Reporter überraschte, war, dass Shai Robin bat, ein Teil von dem Plan der israelischen Botschaft, zu werden,  um junge Mitglieder der Labour Partei“ anzuziehen. LFI bedeutet: Labour Friends of Israel (Labour-Freunde Israels). Sie versuchen gerade – sie wollen eine Filiale der Young Labour Friends of Israel errichten. Die Idee ist, eine Art Zweigstelle der JLF zu etablieren, die mit jungen Leuten zusammenarbeiten wird. So, was ich sage, ist, dass ich meine, falls du freie Zeiten hättest und dich engagieren möchtest, sie suchten jemanden, der damit beginnen wird, der sie leiten wird. Wir müssen versuchen, zu überlegen - also, was kannst du tun?“

 

Ein Dokument:

„Bist du an einem Vollzeitjob interessiert? Es geht um eine politische Position an der Botschaft, einen Vollzeitjob. Ich kann dir noch mehr Details geben. Gib mir Bescheid, wenn du interessiert bist.“

 

Shai schlug dann vor, dass sich Robin, um die junge LFI zu gründen, um einen Job bei der israelischen Botschaft bewerben sollte.

 

Er wurde zu einem privaten Treffen in ein Hotel in London eingeladen, dabei waren Mitarbeiter der Botschaft und britische Unterstützer von Israel.

 

Ein israelischer Diplomat nahm Robin beiseite. „Wir suchen Mitarbeiter... jemanden, um in der Botschaft zu arbeiten. Ich weiß nicht, ob das etwas ist, dass dich interessieren könnte.“

 

Michael Freeman ist der Vorstand für Angelegenheiten der Zivilgesellschaft in der Londoner Botschaft.

 

„Shai sprach mit mir darüber aktuell. So gab ich ihm meinen Lebenslauf. Das wird es sein.“

 

„Ja, genau, das ist es. Wir suchen jemanden, der an dem gesamten BDS-Stück, bzw. bei den verschiedenen BDS-Bewegungen Nachforschungen anstellt: Wer sie sind, was sie sind, ein wenig der Strategie des gesamten BDS (erforscht). Ich weiß nicht, ob dir das gefallen könnte?“

 

Ella Rose, die neue Direktorin des JLM war erfreut über Robins Pläne, eine junge LFI zu bilden.

„Ich arbeitete zuvor an der Botschaft hier. Ich kann dir definitiv helfen und käme gerne zu jedem Event, dass du veranstaltest. Bitte zähle mich zu deinen Fans als Nummer 1.“

 

Ein Dokument:

 

Eine Nachricht von der Botschaft von Israel:

 

Ich schreibe, aufgrund der Teilnahme an:

 

„Im Gespräch mit Israels Minister der öffentlichen Sicherheit, Strategische Angelegenheiten und öffentliche Diplomatie, Herrn Gillad Erdan, PM“

 

der Veranstaltung am Mittwoch, 5. September, um 19 Uhr.

 

Ich schlage vor, du kommst etwas früher, da du die Sicherheitsvorkehrungen durchlaufen musst (15 Minuten vor der Veranstaltung genügen).“

 

Der Ehrengast ist ein Minister der israelischen Regierung.

 

„Ich wuchs mit der Ideologie, dass das Land Israel allesamt dem jüdischen Volk gehört. Kein Kompromiss, moralisch, biblisch. Das Land Israel gehört dem jüdischen Volk.

 

Gilad Erdan ist israelischer Minister für strategische Angelegenheiten.

 

Die primäre Rolle von Israels Strategie-Ministerium ist, die BDS-Bewegungen zu bekämpfen. Sie sind eine strategische Bedrohung für die Zukunft Israels, denn, wenn wir sie fortfahren lassen, mit all den Lügen, die gegen Israel verbreitet werden, werden wir die fantastische junge Generation verlieren. Und aus ihr werden eventuell die nächsten Führer des Vereinigten Königreichs und anderen Ländern, und sie werden glauben, dass Israel ein sehr schlechtes Land ist.“

 

Bei einem weiteren Treffen mit Israels hohem politischen Offizier, . Shai lehrt Robin, eine neue pro-Israel-Gruppe zu gründen.

 

„Grundsätzlich sind die Menschen, die der Labour-Partei angehören, jung.“

 

„Wie kommst du an sie heran?“

 

„Also, zuallererst brauchst du etwas,, was du verkaufen kannst, okay? Theoretisch wird LFI eventuell zustimmen, eine Delegation nach Israel zu senden. Das ist immer ein guter Start. Zweitens brauchen wir einen interessanten Redner. Dabei kann die Botschaft helfen oder LFI. Wenn du dich freiwillig zum Vorstand meldest, brauchst du theoretisch jemanden, der die Arbeit in den sozialen Medien macht und jemanden, der sich um die Redner oder Veranstaltungen kümmert oder jemanden, der der Vorstand der Delegationen nach Israel ist. Und dann brauchst du bloß … -   dann werden die Menschen zur neuen Struktur. Dann ist es nicht nur deine Verantwortung, dann hast du sechs weitere Leute mit Verantwortung, irgendwie, und sie bilden dann das Komitee der Organisation. Das ist es. So wird eine Organisation aufgebaut.“

 

„Wen soll ich kontaktieren?, was meinst du?“

 

„Michael Rubin – Michael Rubin,

schreib ihm, du hättest eine Idee, die du voranbringen willst.“

 

„Welche Position hat er bei der LFI?“

 

„Er ist ein parlamentarischer Offizier.“

 

„Ich begann kürzlich bei LFI. Zuvor arbeitete ich für die Labour-Partei. Ich war der Vorstand der Labour-Studenten. Ich kenne Shai durch meine Rolle bei den Labour-Studenten. Wir machten einige Dinge gemeinsam.

Lass uns von der Sonne profitieren, solange sie anhält.“

Michael Rubin, parl. Offizier, LFI

 

„Wir haben darüber gesprochen, dass wir ein Start-Event haben, wie zum Beispiel einen Cocktail-Empfang, indem wir die obere (Etage) eines Pubs, wie diesen, mieten und ein wenig Geld hinter die Bar stecken, um die Menschen dorthin zu bekommen. Du könntest einige parlamentarische Unterstützer, wie z.B. Joan Ryan einladen. Sie könnte vorbeikommen und sprechen, und das gibt Leuten die Chance, ihr zu begegnen.“

 

Joan Ryan ist ein PM und Vorstandsvorsitzende der LFI

 

„Und, steht sie mit Shai in Kontakt?“

 

„Ja, ja!. Wir arbeiten mit dem Botschafter und der Botschaft ziemlich oft zusammen. Deshalb spricht sie die meiste Zeit mit Shai.“

 

Die LFI scheint über die derzeitigen Labour-Abgeordneten hinauszuschauen.

 

„Im Augenblick ist die Labour-Partei kein guter Ort, um es gelinde auszudrücken. Es gibt eine Menge junger Menschen, die kommen, die moderat sind, mit guten Ansichten im Hinblick auf  Israel. Ich denke, wir haben diesen Leuten wirklich viel Aufmerksamkeit zukommen lassen, Menschen, die in 10 oder 15 Jahren im Parlament sein werden.“

 

Robin spricht über das Interesse der israelischen Botschaft, ihn zu rekrutieren.

 

„Ich weiß, es gibt dort sehr oft offene Stellen. Also solltest du mit Shai chatten.“

 

Er gab ein Beispiel, wie ein Job bei der Botschaft die weitere Karriere  in der britischen Politik fördern könnte.

 

„Ella Rose, sie war einige Jahre die Präsidentin der UJS, die die Gewerkschaft jüdischer Studenten ist. Sie arbeitete in der Botschaft. Aber sie verlässt nun die Botschaft, um als neue Mitarbeiterin der Jüdischen Labour-Bewegung zu arbeiten.“

 

„Eine neue Wache kam hinein … und irgendwann kamen sie auf den Gedanken: „Okay, wir werden jemanden einstellen, der bei Dingen hilft. Und dann werden all diese antisemitischen Mitarbeiter hinausgeworfen und JLM ihr Profil weitgehend steigern. Sie dachten, sie sollten anscheinend einen Politischen einstellen, der weiß, was sie tun. Davor war ich an der israelischen Botschaft und arbeitete mit Shai zusammen.“

 

Asa Winstantley, Journalist der Electronic Intifada

Zur selben Zeit wie JLM fanden wir heraus, unter der Führung von Jeremy Newmark, der später Ella Rose einstellen würde als Direktorin des JLM, dass die große Geschichte sich um einen jungen Studenten in Oxford drehte, der später Beschuldigungen vorbrachte, dass die Labour-Partei und die meisten Studenten, die in Oxford blieben, antisemitisch waren. Er präsentierte keine Beweise. Das einzige, was er sagte, war, dass sie die Israel-Apartheidwoche gefördert hätten, die ein sehr bekanntes Event ist, dass auf den Campus rund um die Welt stattfindet. Der nationale Vorsitzende der Labour-Studenten zu der Zeit war Michael Rubin.

 

„Es gab  Beschuldigungen von Antisemitismus  im Labour-Club. Also führte ich eine Untersuchung durch, da ich der Vorsitzende der Labour-Studenten war. Es war ein Bericht der Labour-Studenten. Aber es gab einige Menschen, die dazu offensichtlich Fragen stellten, weil es eine Art der ersten Instanz von Antisemitismus war.“

Es gab viele Medienlecks und Gespräche darüber, wie Antisemitismus vertuscht wurde.“

 

Britische Zeitungen brachten wiederholt Geschichten über Antisemitismus in der Labour-Partei. Eins der nächsten Ziele war Malia Bouattia, die neu gewählte Führerin von Großbritanniens Studentengewerkschaft.

 

„Sie beschrieb Birmingham als Zionistenaußenposten, weil es eine große jüdische Gesellschaft hat. Also war es ziemlich schlimm. In der NUS und in der Studentenpolitik und im Vereinigten Königreich, ist die Anti-Israel-Rhetorik ziemlich schlimm. Als ob Zionismus etwas Schreckliches wäre.  Wenn du dich Zionisten nennst, wirst du ins Abseits gestellt. Sie sagen, sie wären anti-rassistisch. Sie sagen, sie diskriminierten keine Menschen, aber wenn der Antizionismus so weit geht, würde ich sagen, wird er zu Antisemitismus.“

 

„Palästina, Palästina!“

 

Mit jedem Jahr von Israels expandierender Besetzung verbreitet sich BDS auf den Campus weltweit. In Großbritannien bestimmte der israelisch-palästinensische Konflikt die 2016-Wahl für die NUS-Präsidentschaft.

 

„Aber Israel, wo es heute existiert,  ist es problematisch für dich?“

 

„Israel, wie es sich verhält, ist problematisch für mich.“

 

„Wärest du einverstanden, über dich selbst zu sagen, dass du anti-zionistisch bist?“

 

„Ja, das würde ich..“

 

„Bouatti, sie ist wirklich schlecht. Kennst du Robbie Young? Hast du von Robbi Young gehört?

Malia ist Präsidentin der NUS und Robbie ist einer der Vizepräsidenten. Er ist ein Labour-Student, und er ist wirklich gut in Bezug auf Israel. Er war auf einer Israel-Reise. Also hat er Israel aus erster Hand gesehen. Er ist wirklich pro-Israel, deshalb gibt es einige Personen bei NUS, die ziemlich ausgewogen und gut sind.“

 

Andere Vizepräsidenten, wie Richard Brooks, unternahmen den unüblichen  Schritt, öffentlich zu behaupten, Bouattis Israelkritik liefe auf Antisemitismus hinaus.

 

„Ich könnte nie einen gewählten Führer haben, der Rassist ist. Die internen Strukturen des NUS erlauben normalerweise einem Vizepräsidenten nicht hinzugehen und öffentlich seinen Präsidenten im nationalen Radio zu kritisieren. Aber, du must tun, was du tun musst.“

 

BBC-Radio: „The world at one  4“ (die Welt auf einmal)

 

 „Wenn Sie auf das achten, was Malia Bouatti gesagt hat – sie sagt, dass ihre Kritik politisch ist. Sie spricht über den Zionismus, nicht über die Menschen, die jüdisch sind.“

 

Richard Brooks

 

„Ja, ich denke, das Bedeutende hier und was die jüdischen Studenten herausfinden müssen, ist, was Antisemitismus ist, im Vorfeld der nationalen Konferenz. Fast 50 der jüdischen Studenten-Gewerkschaften, Präsidenten der Gesellschaften, machten klar, dass sie in Bezug auf einige Rhetorik besorgt waren.“

 

Brooks erwähnte nie, dass er Wochen vor diesem Interview als Teil einer Delegation der Gewerkschaft jüdischer Studenten nach Israel mitgenommen worden war.

 

„Ich wurde in all diesen Dingen unterrichtet, sprach auch mit Menschen in der UJS, die wie ich auf eine Reise nach Israel, die die UJS unternommen hatte, mitgenommen wurden. Das war circa zwei Monate zuvor.  Also habe ich von da an viel gelernt und hatte genügend Selbstbewusstsein, um ernsthafter über einige der Dinge zu sprechen. Offenbar ist Malia furchtbar. Ich war auf der Konferenz, auf der sie gewählt wurde. Wir führten eine Kampagne für die Person, die gegen sie kandidierte, weil wir nicht wollten, dass sie gewann. Offensichtlich hat das nicht funktioniert.“ 

 

In der Zeit vor der Wahl hatte Richard Brooks private Treffen mit Russel Langer, dem Kampagnendirektor der Gewerkschaft jüdischer Studenten, abgehalten hatte und ebenso Treffen mit Michael Rubin.

 

„Als er im letzten Jahr Vorstandsvorsitzender der Labour-Studenten war, arbeitete ich …beziehungsweise gab es mich, ihn und Russel von dem UJS. Wir hatten kleine geheime Versammlungen, in denen wir planten, wie wir, dass wir gemäßigte Leute mit guter Politik und anderen Dingen erreichen können... und in bestimmte Stellungen gewählt bekommen.

Wie ich gesagt habe, ich und er arbeiteten ziemlich eng letztes Jahr zusammen.“

 

Nachdem er von der israelischen Botschaft als ein junger LFI-Volontär eingeführt wurde, erforschte unser Undercover-Reporter die Möglichkeit, die pro-palästinensische NUS-Präsidentin mit Hilfe von Richard Brooks zu verdrängen.

 

„Also, wie können wir in Verbindung mit Leuten treten, die versuchen, sich gegen sie zu stellen.“

 

„Du kannst mit mir sprechen, weil ich bei der Organisation helfen werde. Ja, so ruf mich an, wann immer du ein Gespräch mit mir führen willst oder wenn du mit jemanden in einem bestimmten geographischen Gebiet sprechen möchtest. Ich werde dich an die richtigen Leute verweisen.“

 

Unsere Untersuchung enthüllte auch, dass der jüdische Student, der Kritiker von Malia auf Reisen nach Israel sandte, Geld von der israelischen Botschaft erhalten hat. Die israelische Botschaft im Vereinigten Königreich gibt der Gewerkschaft jüdischer Studenten Geld. Sobald du in die Gewerkschaft jüdischer Studenten einbezogen bist, verbinden sie dich (mit d. Botschaft).

 

„Meine Schwester arbeitete eine Weile für die Botschaft. Es war ihr erster Job. Es ist eine gute Plattform, um es ein Jahr lang zu tun“.

 

Adam Shapira ist ein Student an dem Universitätscollege in London. 2016 startete Shapira ein erfolgloses Angebot für die Präsidentschaft der UJS. Er erhielt auch Gelder von Israel, um einen neuen, auf dem Campus basierenden, Think-Tank zu errichten. Er etablierte mit dem ehemaligen Universitätscollege-Student, Elliot Miller, das Pinsker Center..

 

„Ich verbrachte gerade mal ein Jahr, indem ich in der Regierung von Israels arbeitete. Ich absolvierte ein Stipendium im Außenministerium in der Abteilung für Kongressangelegenheiten, arbeitete auch für den gesamten Kongress ebenso wie für AIPAC und so.“

 

Elliot Miller ist „National Organiser for Students Rights“ (Nationaler Veranstalter für Studentenrechte) an der Henry Jackson Gesellschaft.

 

„Der Bursche hinter mir ist nun in Israel. Er ist der Typ, der in einen Raum, in dem sich ein Sponsor befindet, hineinspazieren kann, und der Sponsor wird ihm einen Schck von 2.500 Pfund geben. Genau so! Er ist ein Genie.“

 

Sie bestätigten auch zum ersten Mal, dass die mächtige amerikanische pro-Israel-Lobby AIPAC den britischen Campus über das Pinsker Center Gelder zukommen lässt.

 

„Ich denke, AIPAC gab einige Gelder. Wir gingen im März zur AIPAC und wurden mit der AIPAC London zusammengebracht.“

 

Elliot Miller bleibt lautstark im Kessel von Londons Studentenpolitik.

 

„Ihr respektiert keine Frauen! Ihr respektiert keine Schwule!“

 

„Elliot und ich haben das Pinsker Center eingeführt. Unser Ziel ist es, die Rhetorik auf britischen Campus einzuschränken. Ich meine, es muss viel mehr getan werden auf dem Bildungssektor, indem man mehr verschiedene Sprecher quer durch das politische Spektrum auf den Campus bringt..., die eine andere Narrative präsentieren.“

 

„Es ist eine gewalttätige Religion!“

 

Al Jazeera behandelte all diese Maßnahmen in diesem Programm.

Die israelische Botschaft, Shai Masot, „The Young Fabians“ und „Labour Friends of Israel waren unter denen, die auf unsere Erkenntnisse nicht reagierten...

 

„We believe in Israel“ bestätigte, dass sie zwar nicht finanziell oder auf andere Weise von Israel kontrolliert würde, jedoch mit einer Reihe von Aktionären zusammenarbeiteten, darunter auch die israelische Botschaft.

 

„The Jewish Labour Movement“ bestreitet, dass sie eng mit Shai Masot zusammengearbeitet haben.

 

In der Episode 2: weitere Beweise von Israels Einmischung in Großbritanniens Labour-Partei.

 

„Wir arbeiteten wirklich eng zusammen. Aber vieles davon geschieht hinter den Kulissen. Und das Geld, das Israel an Labour-Abgeordneten zahlt, damit sie sein Image bewahren... Es ist mehr als 1 Mio Pfund, es ist eine Menge Geld.  

übersetzt von Inga Gelsdorf

 

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