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ief-aus-Israel]


 

 From: "Angelika Schneider" <anka.sch(at)gmx.net To: <Brief-aus-Israel(at)yahoogroups.de Subject: [Brief-aus-Israel] Aktuelles aus den besetzten Gebieten  

 

Brief aus Israel 23.9.06
 

Liebe FreundInnen,

es spottet jeder Beschreibung. Der Palestinian Center for Human Rights berichtet von der andauernden, tötenden Gewalt im Gazastreifen. Drei Jugendliche wurden von einer Rakete ermordet beim Schafe hüten. Kann man sich eine friedlichere Tätigkeit vorstellen? In einem Dorf in der Nähe von Rafah in Gazastreifen haben Soldaten das Haus eines Hamas Aktivisten umstellt. Einige Jugendliche, die zusammen kamen, wurden von Soldaten gejagt und flüchteten in ein Haus. Die Armee stürmte in das Haus und schlugen den Besitzer, der taub ist. Als seine 35-jährige Frau protestierte, schoss ein Soldat direkt of sie. Sie wurde liegen gelassen und verblutete, da ein Krankenwagen daran gehindert wurden, das Haus zu erreichen. Ein weiterer Mann, der durch wahlloses Schießen verletzt wurde, verblutete ebenfalls von Schießwunden im Oberschenkel und in der Hand. Der Angriff endete nach 11 Stunden. Fünf Menschen wurden festgenommen, darunter ein 13-jähriger Jungen und die Frau eines Hamas Aktivisten.

Diese Gewalt, obwohl nur von wenigen Medien berichtet (Dorothy hat im Internet recherchiert und fand berichte nur bei der BBC, NY Times und Washington Post), lenkt die Aufmerksamkeit ab von der weiteren, 'stillen' Enteignung und Bautätigkeit in der Westbank. Dorothy erzählt von Hani Amer, dessen Restaurant vor einigen Jahren zerstört wurde. Er versuchte es mit Hühnerzucht, auch diese wurde zerstört. Dann baute er Sträucher und Blumenpflanzen an. Als der Zaun um sein Dorf, Mas'ha, errichtet wurde, stand sein Haus, das erste am westlichen Ende des Dorfes, plötzlich vom Dorf getrennt, auf der 'falschen' Seite. Da sein Land im Weg der "Sicherheitsstraße" für den Zaun stand, wurde die Gärtnerei zerstört und eine 2,5m hohe Mauer zwischen seinem Haus und dem Dorf errichtet. Vor drei Tagen rief er Dorothy an und berichtet, dass er nun 100ha Land verlieren soll, die er in Azzoun Atmeh besitzt, auch auf der "falschen" Seite des Zaunes, da dieses Gebiet nun durch eine eigene Mauer umgeben wird. "Hani hat noch nie jemanden etwas zuleide getan. Er ist ein sanftmütiger man, der bereit ist unter Juden zu leben, auch denen, die nebenan in der Siedlung wohnen, sein Haus mit Steinen bewerfen und seinen Sonnenkollektor zerstört haben." Wovon wird dieser unermüdliche Mensch nun leben?

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Während Israel ungezählte Millionen ins Militär, den Siedlungsbau und die Errichtung der Mauer gießt, erhalte ich von Haaretz eine Appell, Geld zu spenden für die armen und hungernden jüdischen Kinder im Land.

Wohlgemerkt, die jüdischen Kinder. Haben arme palästinensische Kinder im Land weniger Hunger?

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Ein anderer Hani, der 20jährige Hani Hanesh und ein Freund wurden von einer einzigen Rakete zerfetzt, die ein Haus in Balata traf. Hani ist Widerstandskämpfer. Aber er hat vor einem Jahr geheiratet und war aktiv in der Unterstützung von weiblichen Gefangenen und Ex-Gefangenen, die ihre Rechte einfordern, engagiert und half bei der Organisation von Veranstaltungen und Demos. Seine Schwestern Khawla und Iman sind aktiv im Balata Film Collective und betreiben die Balata Frauen Internetseite.

(In einer anderen Mail erhielt ich eine Bericht von IMEMC (International Middle East Media Center) über einen Angriff von Soldaten gegen 10 Frauen im Telmond Gefängnis, die angeblich versucht hätten zu fliehen.

Sie wurden geschlagen, ihre Sachen entwendet, und in Einzelhaft gebracht. Jugendliche im gleichen Gefängnis werden gezwungen, 8 Stunden/Tag zu arbeiten, mit Ketten an den Beinen. Sie erhalten täglich zwei Mahlzeiten, um 23 und 7 Uhr. )

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Photos aus dem Projekt "Picture Balata", bei dem 11-18-Jährige ihr Flüchtlingslager zeigen, sind unter www.justimage.org/blog zu sehen. Ein 15-jähriger sagt, "Die Menschen außerhalb von Palästina wissen nicht was hier vor Ort passiert. Sie denken, wir sind gewalttätig, dass wir Steine auf Soldaten werfen weil wir gewalttätig sind. Sie verstehen nicht, dass Soldaten Balata angreifen und dass wir das Recht haben, unser Land zu verteidigen."

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Ein hoher Sicherheitsbeamter und seine vier Leibwächter wurden in der Nähe des Hauses von Premier Hanijeh in Gaza erschossen. Während Israel systematisch Sicherheitskräfte umbringt, wird von der Regierung verlangt, dass sie die Gewalt verhindert.

Zugleich pocht Israel auf eine formale Anerkennung durch die Palästinensische Regierung.

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In London findet ein öffentlicher Diskussionsabend mit einem namhaften Podium statt, organisiert vom London Review of Books, über den von ihm veröffentlichten ARtikel über die Einfluss der jüdischen Lobby in den USA.

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Das wars, Gruß,

Anka

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