Geplant ist es am Freitag, 30. März 2012, am Tag des Bodens von
Jordanien, Libanon und Ägypten aus so nahe wie möglich an die Stadt
Jerusalem heranzukommen und damit die Proteste und Demonstrationen im
ganzen historischen Palästina zu unterstützen.
Aufruf
zur Unterstützung des
Global Marches to Jerusalem
-
Liebe Freundinnen und
Freunde, die Stadt Jerusalem
ist seit vielen
Jahrhunderten ein wichtiges
Zentrum für verschiedene
Religionsgruppen, die dort
lange Zeit friedlich
zusammen gelebt haben. Seit
der Gründung des Staats
Israel und verstärkt seit
der Besetzung Ostjerusalems
im Jahre 1967 ist diese
Vielfalt bedroht. Der Staat
Israel versucht mit allen
Mitteln – offene Gewalt
genauso wie wirtschaftlicher
Druck und
menschenrechtswidrige
Gesetze - die ursprünglichen
Bewohnerinnen und Bewohner
zu vertreiben und die
historischen Zeugnisse für
diese multikulturelle
Geschichte auszulöschen.
Die Regierungen in aller
Welt einschließlich der UNO
haben mehr als 60 Jahre lang
dabei versagt, die
fundamentalen und nationalen
Rechte der
PalästinenserInnen zu
schützen. Der Global March
to Jerusalem ist eine
internationale
zivilgesellschaftliche
Antwort auf diese Situation
und wurde im Februar 2011
von TeilnehmerInnen der
Asian Caravan to Gaza
begründet. Inzwischen
beteiligen sich zahlreiche
weitere Einzelpersonen und
Gruppen aus Asien, Afrika,
Nordamerika und Europa. Zu
den UnterstützerInnen
gehören unter vielen anderen
die palästinensischen
Menschenrechtsaktivisten
Mustafa Barghouti
(ehemaliger
Präsidentschaftskandidat)
und Mazen Qumsiyeh, der
amerikanische Jura-Professor
und Sondergesandte für die
palästinensischen
Autonomiegebiete Richard
Falk, der Schriftsteller und
Aktivist Tariq Ali, der
südafrikanische
Anti-Apartheids-Aktivist Ron
Kasrils sowie in Europa die
Friedensnobelpreisträgerin
Mairead Corrigan Maguire
(Free Gaza Movement), Gretta Duisenberg (Free Gaza
Movement), die
Bundestagsabgeordnete der
Partei DIE LINKE Annette
Groth (Free Gaza Movement).
Geplant ist es am Freitag,
30. März 2012, am Tag des
Bodens von Jordanien,
Libanon und Ägypten aus so
nahe wie möglich an die
Stadt Jerusalem
heranzukommen und damit die
Proteste und Demonstrationen
im ganzen historischen
Palästina zu unterstützen.
Der Tag des Bodens erinnert
an den Generalstreik der
PalästinenserInnen am 30.
März 1976, die sich damit
gegen Landenteignungen in
Galiläa, Al Muthalat und dem
Negev wehrten. Im
deutschsprachigen Raum
laufen die Vorbereitungen
seit November 2011, nach
Treffen in Wien und Rom
kommen wir am 11. Februar
erneut in Stuttgart
zusammen. Wir hängen den
zentralen internationalen
Aufruf und die Einladung zur
Beteiligung für Europa an
diese Email an. Weiter
Informationen finden sich im
Internet unter
1.4.2012
-
Globaler Marsch nach Jerusalem -
Global March to Jerusalem
- Komitee zur Vorbereitung des GMJ im deutschsprachigen Raum -
Presseerklärung 1. April 2012 -
Die Organisatoren bekräftigen, dass der Globale Marsch nach
Jerusalem seine Ziele erreicht hat
Die Organisatoren des Globalen Marsches
nach Jerusalem, der an den palästinensischen Tag des Bodens
erinnert, bekräftigen, dass der Marsch am Freitag ein großer
Schritt nach vorn war, weil er die meisten seiner Ziele erreicht
hat.
Der
federführende Koordinator Ribhi Halloum sagte, dass
die Organisatoren sich drei Hauptziele gesetzt hatten.
Das erste Ziel war, die Grundlage für
zukünftige Aktivitäten zu legen. Die Kundgebungen am Freitag
hatten zwei Schwerpunkte: Einerseits die Kundgebungen in
Jordanien, Libanon, Syrien und Ägypten; andererseits die
Demonstrationen innerhalb von Palästina/Israel in unmittelbarem
Kontakt mit der Besatzung, „um zu zeigen, dass die
palästinensischen Menschen dort immer noch an ihrem Land
festhalten“.
Laut Halloum war das zweite Ziel die
Bekräftigung, dass die palästinensische Frage nun nicht nur eine
Frage des palästinensischen Volks allein sei, sondern vielmehr
eine globale Frage. Dies sei durch die Teilnahme von
Solidaritätsaktivisten aus 84 Ländern bezeugt worden.
Das dritte Ziel war aufzuzeigen, dass die
Besatzung letzten Endes verschwinden wird, ganz gleich wie lang
sie überleben mag, so Halloum.
Halloum ergänzte, dass die Organisatoren
nicht so sehr die Anzahl der Kundgebungsteilnehmer beachten,
sondern vielmehr die Anzahl der Länder, die sich an den
Protesten beteiligten, da dies die Unterstützung für Palästina
zeigt. Halloum hob hervor, dass in Jordanien erstmals mehr als
57.000 jordanische Bürgerinnen und Bürger an verschiedenen
Aktivitäten zum Tag des Bodens teilnahmen.
Aja Aghbariyya, Mitglied des Organisationskomitees innerhalb
Israels sagte seinerseits, dass der Marsch seine Ziele auf einem
internationalen Niveau und in den arabischen Ländern erreicht
hat. Er hob hervor, dass es Pläne gibt, ähnliche Kundgebungen am
15. Mai in Erinnerung an den Nakba-Jahrestag zu organisieren.
Die Vorbereitungen dazu seien bereits in Gange, sagte er.
Aus
Deutschland beteiligten sich über 30 Personen an den
Aktivitäten des Globalen Marsches im Libanon, Jordanien und
Ägypten (...) In zahlreichen deutschen Städten fanden
Kundgebungen und Mahnwachen zum palästinensischen Tag des Bodens
statt, in Berlin, Stuttgart, Hamburg, Köln, Bonn, Heidelberg,
Aschaffenburg und München.
Globaler Marsch nach Jerusalem
- Komitee zur Vorbereitung des GMJ im deutschsprachigen Raum
Web:
www.jerusalem-marsch.de
- Email: kontakt@jerusalem-marsch.de
Presseerklärung - 30. März 2012
– Hunderttausend demonstrieren in Palästina
und den angrenzenden Ländern
– Israelische Politik eskalierte bereits im
Vorfeld des Globalen Marsches
– Proteste auch in Europa
Seit heute morgen demonstrieren weit über 100.000 Menschen in
Palästina und den angrenzenden
Ländern anlässlich des Globalen
Marsches nach Jerusalem
und zum Tag des Bodens.
Fast 100.000 Menschen nahmen
an einer Kundgebung an der
israelisch-jordanischen
Grenze teil. In Libanon
ver-sammelten sich über
5.000 Menschen in Sichtweite
zu Jerusalem, obwohl die
palästinensischen Flüchtlingslager
abgesperrt blieben und sich
deshalb unzählige Palästinenser
nicht beteiligen konnten.
In der Westbank versammelten
sich Tausende an den Checkpoints
nach Jerusalem. Hier kam
es zu Auseinandersetzungen,
weil Israel den Zugang nach
Jerusalem abgeriegelt hat.
Ingesamt gibt es bereits weit mehr als Hundert Verletzte, darunter
auch der Generalsekretär
der Paläs-tinensischen Nationalinitiative,
Dr. Mustafa Barghouti, der
am Qalandya-Checkpoint in
Ramallah durch ein Tränengasgeschoss
am Kopf verletzt wurde.
Ali Arafe, ein 20-Jähriger
wurde vor der Cari-tas-Zentrale
in der Nähe des Qubbeh-Checkpoint
durch eine ein Tränengasgeschoss
im Gesicht ver-letzt und
befindet mit kritischem
Zustand im Krankenhaus.
Bereits im Vorfeld hat die israelische Politik die Auseinandersetzung
um den Globalen Marsch nach
Jerusalem eskaliert. Obwohl
die Organisatoren von Beginn
an einen absolut friedlichen
Verlauf be-kräftigt hatten,
wurde der Marsch als „international
organisierter Sturm auf
die Grenzen des Staates
Israel“ diffamiert. Opfer
seien „einkalkuliert und
provoziert“ (Zitate aus
einer Mitteilung der Botschaft
des Staates Israel).
Proteste finden außerdem in unzähligen weiteren Ländern statt
(bspw. Marokko, Mauretanien,
Alge-rien, Tunesien, Malaysia,
Indonesien, Indien und Pakistan).
Auch in Europa finden Kundgebung
und Demonstrationen statt,
darunter in Berlin, Hamburg,
Stuttgart, München, Köln,
Bonn, Heidelberg, Aschaffenburg,
London, Wien und Bern.
Hintergrund - Der 30. März ist der „Tag des Bodens“, der Tag, an dem sich 1976,
vor 36 Jahren die Palästinenserin-nen
und Palästinenser in Israel
erstmals nach 1948 gegen
die Enteignung und Beraubung
ihres Landes erhoben haben.
Dieser Aufstand forderte
sechs palästinensische Tote
sowie zahlreiche Verletzte
und führte zu Solidaritätsprotesten
in der Westbank, in Gaza
und in den Flüchtlingslagern
im Libanon. Seitdem der
30. März durch die palästinensische
Bewegung zum Tag des Bodens
erklärt wurde, hat dieser
Tag sich zu einem Tag des
Protest gegen die diskriminierende
israelische Politik entwickelt.
Zentrales Anliegen des Globalen Marsches ist der Status
von Jerusalem. Jerusalem
ist aus politischen, kulturellen
und religiösen Gründen für
das palästinensische Volk
und die Menschheit als ganzer
von größter Bedeutung. Der
globale Marsch nach Jerusalem
richtet sich gegen die die
Politik der Judaisie-rung,
die darauf abzielt die demografischen
und geografischen Verhältnisse
zu verändern. Er richtet
sich gegen die anhaltenden
Versuche die Apartheid-Mauer
aufzurichten, um so palästinensisches
Land zu enteignen, es zu
besetzen und die schrumpfenden
palästinensischen Enklaven
von einander zu iso-lieren.
Aktuelle Infos (Fotos, Twitter etc.) finden
sie auf unserer deutschen
Webseite
www.jerusalem-marsch.de
und den dort verlinkten
internationalen Seiten.
24.3.2012 -
30. März, Tag des Bodens - Ein
globaler Marsch nach Jerusalem -
Am
30. März jährt sich zum 36. Mal die
Erinnerung an den Tag, welcher den
Namen „Tag des Bodens“ trägt.
Es
ist der Tag, an dem sich die
Palästinenser und Palästinenserinnen
im Kernland Israel gegen die
Enteignung und Beraubung ihres
Landes erhoben haben. Dieser
Aufstand forderte sechs
palästinensische Tote sowie mehrere
Verletzte.
Seit 1976 begehen die Palästinenser
und Palästinenserinnen innerhalb und
außerhalb Palästinas diesen Tag als
Tag der Verteidigung ihres Landes
gegen Landraub und Enteignung durch
den israelischen Staat.
Diese Politik setzt sich in der
ganzen besetzten Westbank, und
insbesondere in Jerusalem (Al-Quds)
fort.
Aus
diesem Grund haben verschiedene
Gruppen, Institutionen und NGO´s in
allen Ländern und Kontinenten,
diesen Tag, den 30. März, zum
Jerusalem-Tag erklärt, und zu einem
weltweiten Marsch in diese heilige
Stadt aufgerufen.
Sie
möchten damit die ganze Welt darauf
aufmerksam machen, was sich zur Zeit
in Jerusalem abspielt. Die
Palästinenser werden aus ihren
Häusern und Ländereien gejagt.
Die
Enteignung und Judaisierung von
Jerusalem hat Methode. Es soll kein
Palästinenser mehr verbleiben, es
werden alle möglichen Maßnahmen
ergriffen, die dazu führen, alle
Palästinenser aus ihrer Hauptstadt
zu verjagen.
Um
der Welt die Missachtung der
Menschenrechte seitens des
israelischen Staates zu zeigen, um
das Gewissen der Menschen auf dieser
unser aller Erde wachzurütteln, um
Druck auf Israel auszuüben, um ein
Ende der Besatzung herbeizuführen,
rufen die Initiatoren des Globalen
Marschs nach Jerusalem alle Menschen
der Welt dazu auf, nach Palästina,
Kairo, Beirut oder Amman zu fliegen,
um durch ihre Solidarität den Kampf
des palästinensischen Volkes für
seine Freiheit zu unterstützen, und
auf die rechtswidrigen
Machenschaften des israelischen
Machtapparates aufmerksam zu machen.
Vom
deutschsprachigen Raum werden
zahlreiche Personen dem Aufruf des
Globalen Marschs nach Jerusalem
Folge leisten. Wir dokumentieren
nachfolgend die Statements dieser
friedliebenden Menschen, die ab dem
25.03.2012 in den Libanon fliegen,
um von dort aus an dem Marsch nach
Jerusalem teilzunehmen und damit
ihre Solidarität mit dem Kampf des
palästinensischen Volkes für
Freiheit und Unabhängigkeit zu
bekunden.
Leo
Gabriel:
Ich
fahre mit, weil ich ein
kompromissloser Anhänger von
Interkulturalität und für die
Selbstbestimmung der Völker auf
allen Kontinenten dieser Erde bin.
Hermann Riess:
Weil Schimpfen zu wenig ist, und mir
sonst jede adäquate Form des
Protestes in dieser Form der
„Demokratie“ verwehrt ist. Kurz:
nicht in meinem Namen. (…)
Fatima Radjaie:
Als
Mensch und Muslim kann ich dem Leid,
das die Palästinenser tagtäglich
ertragen, nicht tatenlos zusehen.
Ich betrachte es einfach als meine
Pflicht und Aufgabe, sie dabei nach
besten Kräften zu unterstützen.
Deshalb nehme ich teil am GMJ.
A Call from Palestinians in Palestine to join the
GLOBAL MARCH TO JERUSALEM
30th March 2012
Join us in as we intensify our struggle against forced exile
and the system of Israeli apartheid on Land Day 2012. We
Palestinians have been ethnically cleansed and uprooted from
their lands starting in the 1948 Nakba (Catastrophe) which
resulted in the creation of the millions of refugees who are now
living in the Diaspora. Nineteen years later, in 1967, Israel
illegally annexed East-Jerusalem and the West Bank in a move
which marked the Naksa (Setback), and subjected the remaining
Palestinians to a brutal military occupation.
We are now in 2012, and we are still living in exile or under
the Israeli apartheid regime, the illegal construction of
colonial settlements is confiscating the remaining parts of
Palestine, the Separation Wall divides and separates villages
and towns, and Palestinians in Jerusalem are threatened of being
driven out of their homes and lands for the mere purpose of theJudaization of this sacred city.
But we will not leave. We will stand and be firm. We will not
permit thousands of years of our attachment to our land and our
Holy City to be broken. We therefore invite and call upon all
persons of courage and good will around the world to stand up
and walk, with your fellow human beings, regardless of religion,
of political affiliation - to stand up as responsible human
beings and walk peacefully towards Jerusalem on the 30th of
March, 2012.
We therefore ask all our brothers and sisters throughout the
world to join Palestinians on Land Day, 30 March, 2011, in
challenging the barriers, borders and procedures that separate
Palestinians from Jerusalem and from their homes and lands in
all of historic Palestine.