WIR haben die PFLICHT NICHT Wieder zu SCHWEIGEN
 Die auf Henryk M. Broder "Reaktions-Arena"

NICHT DIE OFFIZIELLE HOMEPAGE VON Henryk M. BRODER

Das meint Abraham Melzer  über Henryk M. Broder

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Broderismus oder Der Zweck heiligt die Mittel

 Abraham Melzer

  

Seit Jahren wird in Deutschland eine völlig sinnlose und überflüssige Debatte geführt über die schon unzählige Artikel geschrieben und zahllose Bücher von den jeweiligen Kapazitäten für  Antisemitismus und Antizionismus veröffentlich wurden. Zuletzt hat Clemens Wergin von der WELT sogar von der „Verluderung der deutschen Debattenkultur“ geschrieben. Womit er natürlich Recht hat, wenn er aus dem Täter ein vermeintliches Opfer macht. Am Ende sollte man mit Broder noch Mitleid haben.

Man ist auf der Suche nach der finalen Antwort zu den Fragen:

a)      Was ist Antisemitismus?

b)      Wo endet Antizionismus und wo beginnt Antisemitismus?

c)      Ist Kritik an Israel erlaubt?

 

Und schließlich

d)      Wer ist Antisemit?

 

Wenn man die Überschriften der Beiträge in einen Internet Blog wie „Die Achse des Guten“ überfliegt, dann könnte man davon ausgehen, dass diese o.g. Fragen das zentrale Thema unserer heutigen Gesellschaft sind und im Vergleich zum Nahostkonflikt, alle anderen Konflikte und Probleme unserer Zeit bedeutungslos verblassen. Der jüdische Journalist Henryk M. Broder ist zur Symbolfigur dieser Auseinandersetzung geworden, weil er seit mehr als 20 Jahren nichts anderes tut, als sich mit diesen Fragen zu beschäftigen. Er ist die Kapazität auf diesem Gebiet und sein Wort ist für viele so bindend wie das Wort des Papstes für fromme Katholiken.

Leider aber ist Broder genauso ein Symbol für jüdische Paranoia, die in jedem, der einen Juden schief anschaut gleich einen Antisemiten sieht. Und überhaupt, warum sollen alle Menschen die Juden lieben? Lieben denn die Juden ihrerseits alle Menschen? Solange es sich nur um „lieben“ oder „hassen“ handelt, sollte doch jeder Mensch so frei sein wie es Broder auch für sich selbst zu Recht fordert. Broder selbst spottet doch unaufhörlich über die „Gutmenschen“, die von „alle Menschen werden Brüder“ träumen. Es langt, wenn sich alle Menschen an das Grundgesetzt und das BGB halten. Lieben sollen sie Frau und Kinder und nicht Völker und Nationen. Broder selbst hasst ja auch Semiten, allerdings andere als die Juden. Er hasst Palästinenser und steht auch dazu.

Die o.g. zentralen Fragen für unsere Existenz kann man leicht, schnell und kurz beantworten:

a)      Antisemitismus ist dann erst relevant, wenn man Juden hasst nur weil sie Juden sind. Nicht mehr und nicht weniger.

b)      Antizionismus bedeutet Verneinung des Staates Israel und der Wille es zu eliminieren. Das wollen zwar viele Palästinenser, die aber deshalb noch lange keine Antisemiten sind, weil Antisemitismus ist: s.o. Die Palästinenser haben schwerwiegende politische Gründe, die berechtigt oder unberechtigt sein mögen, aber keinesfalls antisemitisch sind. Diejenigen, die Israels Politik kritisieren und von Broder als Antisemiten tituliert werden, sind es jedenfalls nicht.

c)      Kritik an Israel ist selbstverständlich erlaubt und Broder und seine Kumpanen werden nicht müde es zu bestätigen. Leider aber wollen sie nicht zugeben, dass für sie Kritik an Israel nicht erwünscht ist. Deshalb machen sie aus jedem Kritiker an Israels Politik automatisch einen Antisemiten, weil die Bezeichnung als Antisemit in unserer freien und pluralistischen Gesellschaft schwerwiegenden Konsequenten hat. Und das weiß Broder sehr  genau.

d)      Wer ist also am Ende doch noch ein Antisemit? Auch bei der Beantwortung dieser Frage kann ich nur auf Frage a hinweisen. Antisemit ist derjenige, der Juden hasst nur weil sie Juden sind.

 

Ich will nicht behaupten, dass es keine Antisemiten mehr gibt. Allerdings sind heute diese nicht mehr in der „Mitte der Gesellschaft“, wie uns Broder weismachen will. Sie sind an den äußersten Rand der Gesellschaft verdrängt und es ist nicht nötig und notwendig sie immer wieder vorzuführen, zumal durch Broder und Kumpanen immer wieder die falschen vorgeführt werden.

Erst vor wenigen Tagen behauptete Frau Knobloch, die Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, dass die Juden „endlich“ in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind. Sind etwa die Antisemiten ihre Nachbarn? Für jeden normal denkenden und fühlenden Menschen scheint es doch irrsinnig und aberwitzig wenn man jemanden, der die palästinensische Stadt Ramallah als Ghetto bezeichnet, gleich als Antisemiten diffamiert. Und noch weniger darf es sein, dass man eine Jüdin wie Evelyn Hecht-Galinski, die eben diese Art der Kritik kritisiert, als Hausfrau und Schlampe abkanzelt. Broder hat es getan und wurde dafür vom Landgericht in Köln abgemahnt.

Kritik an Israel ist erlaubt und Kritik an der Kritik ist natürlich ebenso zulässig. Das hat auch das Gericht in Köln bestätigt. Aber das Gericht hat ausdrücklich auch gefordert, dass die Debatte sachbezogen geführt werden soll. Argumente zur Sache sind immer willkommen.

Die Art und Weise wie Broder aber seine Gegner schmäht, beleidigt, diffamiert und lächerlich macht, hat mit einer seriösen Polemik nichts zu tun. Broder mag seinem Lebensmotto treu bleiben: Warum sachlich wenn es auch persönlich geht. Man muss sich das aber nicht gefallen lassen und da sind natürlich nicht nur die betroffenen Opfer gefordert, sondern alle anständigen und vor allem fairen Journalisten. Es ist endlich an der Zeit sich von dieser Art Polemik zu distanzieren und diesem Broderschen McCarthismus ein Ende zu setzen.

 

Die weinerliche Reaktion der Kritikgegner auf das Urteil in Köln ist peinlich und lächerlich zugleich, und am Ende eine einzige große Heuchelei. Nicht der Mörder, der Ermordete soll schuld sein?  Und der Täter ruft laut und mit Krokodilstränen: Haltet den …

 

Wergin versucht uns einzureden, dass Broders Schmähungen, die schon unzählige Male vor diversen Gerichten in Deutschland und im Ausland, oft genug zum Nachteil von Broder ausgetragen wurden, reine „Stilfragen“ sind. Man versucht angeblich Broder zu diskreditieren, „ohne ihn in der Sache widerlegen zu müssen“. Hier ist eigentlich des Pudels Kern von Broders Welt begraben. Es ist eine Welt, die auf dem Kopf steht und nur aus zwei Farben besteht: Schwarz und schwärzer. Nicht wir müssen Broder widerlegen. Er muss Uri Avneri, Gideon Levy, Hajo Meyer, Rupert Neudeck, Alfred Grosser, Erich Fried, Michal Bodemann, u.v.a. widerlegen, sachlich, nicht durch persönliche Diffamierungen, durch Spott und Häme, soll er ihre Behauptungen über die israelische Besatzung und die israelischen Kriegsverbrechen widerlegen, wenn er kann. Broder ist dran, bei ihm liegt der Ball. Er kommt aber dieser Forderung nicht nach. Vielleicht weil er nicht will. Wahrscheinlicher aber weil er nicht kann.

Der Zweck heiligt anscheinend  die Mittel, es stellt sich dabei die Frage wo Faschismus anfängt, wo er aufhört.? 

Abraham Melzer

  

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