Zionismus: ein
antisemitischer Traum
John V. Whitbeck
Zionismus bietet allen Antisemiten die Hoffnung,
dass die Juden vom eigenen Land abhauen werden
In einem Kommentar, der in den Arab News (Jeddah) am
17. Oktober veröffentlicht wurde, wirft der
britische Journalist Neil Berry ein Licht auf eine
Realität, die selten in der politischen Gesellschaft
erwähnt wird: dass Zionismus immer ein
antisemitischer Traum gewesen sei, der wahr wurde,
der die Hoffnung in sich barg, dass die Juden des
eigenen Landes veranlasst werden, wegzugehen und
sich wo anders niederzulassen.
Berry schreibt: der britische Staatsmann A.J.
Balfour, der der Erklärung den Namen gab, war ein
ernsthafter Unterstützer des Alien-Paktes von 1905,
der ganz besonders dafür bestimmt war, die
Einwanderung von Juden nach Großbritannien
einzudämmen, die vor der Verfolgung im zaristischen
Russland fliehen wollten.
Vor einem Jahrhundert wurden Juden von vielen - wie
heute die Muslime - als umstürzlerische
Eindringlinge angesehen, die das Leben in England
stören würden … Zionismus und Antisemitismus waren
eng mit einander verknüpft. Um eine noch besser
bekannte Ursache für die anhaltende Schande der
westlichen Staaten zu zitieren, fährt Berry fort:
„Nach der Liquidation der 6 Millionen Juden durch
die Nazis während des 2. Weltkrieges haben die USA,
Australien und Kanada den Appell der Araber, die
jüdischen displaced people (DPs) als Herausforderung
an die ganze Welt zu nehmen, beiseite gewischt. Sie
weigerten sich, die strengen
Einwanderungsbeschränkungen zu lockern. So halfen
sie mit, dass die große Mehrheit von ihnen nach
Palästina kam, obwohl viele von ihnen sich viel
lieber wo anders angesiedelt hätten … Herzl hatte
den Durchblick und sagte voraus, dass Antisemitismus
der größte Verbündete des Zionismus werden würde.
Statt Gerechtigkeit, menschlichen Anstand und
Internationales Gesetz blind einem rassistisch, sich
überlegen haltenden, kolonialen Siedler-Experiment
zu opfern, und (sich dabei den Hass eines großen
Teils der Menschheit zuzuziehen) sollten die
westlichen Länder lieber ihre Türen weit öffnen,
damit israelische Juden, die für sich und ihre
Kinder ein neues und besseres Leben (mit weniger
Ungerechtigkeit und weniger Unsicherheit) aufbauen
und in die Länder ihres Ursprungs zurückkehren (oder
in Länder ihrer Wahl) auswandern wollen – denen
sollte sofort das Wohnrecht angeboten, großzügige
Hilfe bei der Umsiedlung gegeben und eine schnelle
Einbürgerung ( falls sie diese nicht schon haben)
ermöglicht werden.
Solche „Rückkehrgesetze“ würden zu tiefst
philo-semitisch, pro-jüdisch und anti-zionistisch
sein. Sie würden eine moralische , ethische und
eigennützige Anerkennung sein, dass Zionismus wie
gewisse andere bekannte „ismen“ des 20. Jahrhundert,
die einmal die Phantasie von Millionen gefangen
nahmen, eine tragische schlimme Idee/ Ideologie
waren und sind – nicht nur für jene Naiven, die
zufällig davon gefangen wurden, sondern auch für
jene die dies mit Begeisterung aufnahmen. Diese
Ideologien sind es nicht wert, aufrecht erhalten zu
werden, sie verdienen es nicht, bewahrt zu werden.
Sie haben für die westliche Welt und für die
Beziehungen der westlichen Welt mit dem Rest der
Welt schon schwere Probleme verursacht ( und würden
weiter Probleme schaffen).
Demokratie und gleiche Rechte in einem einheitlichen
Staat in dem Land, das bis 1948 Palästina genannt
wurde, verbunden mit der Freiheit der Wahl für jene,
die nicht in solch einem Staat leben wollen, würden
eine weit größere Hoffnung für einen Frieden im
Nahen Osten anbieten, als ein fortgesetztes
zynisches Wiederholen von „Friedensprozessen“, die
sich auf Teilung gründen und die allgemein als
Betrug und Farce angesehen werden und die , selbst
wenn sie „erfolgreich“ wären, einfach die ethnische
Säuberung, den Rassismus und die Apartheid
legitimieren, belohnen und aufrecht erhalten würde –
das ist kaum ein Rezept für einen dauerhaften
Frieden, geschweige denn in irgendeiner Weise
Gerechtigkeit.
Wenn die westlichen Politiker sich mehr um das
Wohlergehen und das Glücklichsein der einzelnen
jüdischen Menschen Sorgen machen würden, statt um
dass Geld und die Möglichkeit, ein paar reiche und
mächtige Zionisten zu verletzen, die bequem und
sicher weit weg vom Nahen Osten, in Demokratie, mit
gleichen Rechten, und Freiheit der Wahl leben –
alles Prinzipien, zu denen sich die westlichen
Staaten bekennen, dann könnten tatsächlich diese
Prinzipien auch ins „Heilige Land“ kommen.
Egal wie und was die Politiker sind, die bürgerliche
Gesellschaft wird die Führung übernehmen müssen, um
den Zionismus zu delegitimieren und allen
Betroffenen einen Weg in eine bessere Zukunft zu
weisen --- und egal ob man es gerne hört oder nicht
– jeder auf unserem Planet ist davon betroffen.
Palestine Chronicle-
Zionism: An Anti-Semite's Dream
Originalartikel veröffentlicht am 19.10.2009
Übersetzt - Ellen Rohlfs
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