Ein Aktivist aus Deutschland wurde
am Samstag bei einer Demonstration in Hebron/Plästina
festgenommen
Zur Zeit (Sonntag dem 29. März 2009) wird er noch immer auf
der Polizeiwache in der illegalen Siedlung Kiryat Arba (bei
Hebron) von den israelischen Behörden festgehalten. Der
Aktivist war am Tag zuvor (Samstag, 28. März 2009) bei einer
gewaltfreien Demonstration in Hebron festgenommen worden.
Heute wurde er bei einer Anhörung vor Gericht in Jerusalem
für seine vorläufige Freilassung die Zahlung einer Kaution
in Höhe von 5000 Shekel (knapp 1000 Euro), die Unterschrift
durch zwei israelischer Bürg_innen und die Erfüllung weiter
Auflagen auferlegt.
Gestern Morgen (28. 03. 2009) gegen 11 Uhr fand eine
gewaltfreie Demonstration gegen die illegalen Siedlungen
innerhalb der Hebroner Altstadt statt. Über 50
Anwohner_innen, unterstützt von internationalen und
israelischen Aktivist_innen, nahmen daran teil. Die
Demonstrant_innen sammelten sich in der Nähe des Beit Romano
Settlements mit Schildern gegen die Besatzung und
Sprechchören wie "Free, free Palestine".
Israelische Soldaten und Polizisten gingen mit
Schockgranaten, Tränengas und Schlagstöcken gegen die
friedliche Versammlung vor. In dieser Situation wurde der
Aktivist aus Deutschland festgenommen und zur Polizeiwache
gebracht, in welcher er noch immer festgehalten wird.
Mohammad Barakeh, Mitglied der israellischen Knesset, nahm
ebenfalls an der Demonstration teil, die von der Gruppe "Youth
Against Setllements" organisiert wurde. Barakeh stand
ebenfalls unter Tränengasbeschuss und wurde von Soldaten
verprügelt, als die Demonstration auseinander getrieben
wurde.
Die Demonstration fand im Rahmen des "Land Day" statt, der
an die Ermordung von sechs israelischen Palästinensern
erinnert, die am 30. März 1976 bei Demonstrationen gegen
rassistische Landenteignungen im Norden Israels von
israelischen Soldaten erschossen wurden. Jedes Jahr finden
am "Land Day" in vielen palästinensischen Dörfern und
Städten Demonstrationen gegen die israelische Besatzung
statt.
In der Hebroner Altstadt leben hunderte israelische
Siedler_innen, die militant rechtsradikal sind. Verbale und
gewalttätige rassistische Übergriffe gegen die
palästinensischen Anwohner_innen gehören zum Alltag. Kinder
werden auf ihrem Weg zur Schule regelmäßig mit Steinen
beworfen und rassistisch beschimpft. Baruch Goldstein, der
1994 in der Ibrahimi Moschee von Hebron ein Massaker verübte
und 29 Palästinenser erschoss, wird von den Siedler_innen in
Hebron noch immer öffentlich als Vorbild und Märtyrer
verehrt. Die israelische Armee schreitet gegen in der Regel
nicht ein, um Übergriffe durch Siedler_innen zu verhindern,
sondern verwehrt statt dessen den plästinensischen
Bewohner_innen den Zugang zu großen Teilen der Altstadt von
Hebron. Nach internationalen Recht (Genfer Konventionen)
sind alle isrealischen Siedlungen in den besetzten
palästinensischen Gebieten illegal.
Mehr Informationen unter:
www.palsolidarity.org