Liebe Freundinnen und Freunde,
Herr Andreas Cichowicz, der für die "Anne Will"-Sendung
verantwortliche Chefredakteur Fernsehen des NDR, widersprach in
seinem Brief vom 14.01.09 dem Vorwurf, die Absetzung der
ursprünglich für den 11. Januar geplanten "Anne-Will"-Sendung
sei "ein harter Schlag gegen die Pressefreiheit und Demokratie
in Deutschland". Diesen Vorwurf hatte ich in einem Offenen Brief
am 13. Januar erhoben, der inzwischen von ca. mehr als 700
Menschen unterzeichnet wurde.
Ich komme gern der Bitte des Herrn Cichowicz nach und leite
anbei seine Antwort über meinen Verteiler an Sie weiter (der 2.
Brief nachstehend weiter unten angehängt). Gleichzeitig erhalten
Sie (unmittelbar nachstehend angehängt) meine erneute
Stellungnahme zum Brief des Herrn Cichowicz und zum
FAZ-Interview mit Anne Will vom 17. Januar. Darin bekräftige ich
meinen Vorwurf zur Einschränkung der Pressefreiheit anlässlich
von Israels Krieg in Gaza und bitte die Angeschriebenen, sich
gegen die Dämonisierung der Anderen und für den Geist
interkultureller Kooperatioan einzusetzen.
Ich bitte Sie, beide Stellungnahmen auf den selben Wegen, wie im
Falle meines Offenen Briefes, zu verbreiten. Der Vorfall ist
wichtig m. E. wichtig genug, um ihn nicht auf sich beruhen zu
lassen.
Mit den besten Grüßen
Mohssen Massarrat
PS: Die Korrespondenz mit der ARD und der Offene Brief zu "Anne
Will" wurde heute dem deutschen Presserat und einigen großen
Tageszeitungen z. Kt. gebracht.
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Original-Nachricht --------
Sehr geehrter Herr Cichowicz,
sehr geehrte Frau Will,
gestatten Sie mir, an dieser Stelle auf Ihren Antwortbrief vom
14. 01. 09, Herr Cichowicz, und auf Ihre Stellungnahmen in den
Medien, speziell im FAZ-Interview vom 17. Januar, Frau Will,
gleichzeitig einzugehen.
Ich komme gern Ihrer Bitte nach, sehr geehrter Herr Cichowicz,
und leite Ihren Brief an die Unterzeichner des "Offenen Brief"
vom 13.01.09 weiter. Ihnen allen ist allerdings die Auffassung
der ARD längst bekannt. Denn in einem Begleit-e-mail, das dem
besagten Offenen Brief vorangestellt wurde, hatte ich Herrn
Baumann, den ARD-Chefredakteur, aus einem Telefongespräch vom
12. Januar wortgetreu wie folgt zitiert: "Herr Baumann hat in
einem Telephongespräch mit Nachdruck hervorgehoben, dass die ARD
in diesem Zusammenhang weder unter Druck gestanden habe noch
unter Druck handeln würde."
Haben Sie bitte Verständnis dafür, dass ich diesen Brief an Sie,
zusammen mit dem "Offenen Brief" und Ihrer Antwort,
informationshalber dem deutschen Presserat und einigen
bundesweit bekannten Tages- bzw. Wochenzeitungen zur Kenntnis
bringe.
Ich bedauere sehr, weiterhin Ihrer offiziellen Darstellung der
Entscheidungsfindung für die Sendung am 11. Januar nicht folgen
zu können, so gern ich dieser Darstellung um der Gewissheit
willen, "in Deutschland sei die Pressefreiheit nicht in Gefahr",
Glauben geschenkt hätte. Die immer noch offenen Fragen zu dem
ganzen Vorgang sind m. E. sehr schwerwiegend. Angesichts der
grundsätzlichen Bedeutung des Vorfalls für eine Debatte über die
Gefahren für die Pressefreiheit, die m. E. im Zusammenhang mit
der Solidarität zu Israel als deutscher Staatsräson zu sehen
ist, und gerade weil diese politische Selbstverpflichtung von
den Massenmedien als Selbstbeschränkung bei allen Israel
bezogenen Themen missverstanden werden kann, möchte ich im
folgenden doch auf Ihre Entgegnung detailliert eingehen:
1) Die von Ihnen Beiden herausgestellte Entgegnung, "die
Redaktion diskutiert bis zur endgültigen Entscheidung parallel
über mehrere aktuelle Themen", entkräftet in keiner Weise meinen
und unseren Vorwurf gegen die "Absetzung" des Themas Krieg in
Gaza. Denn der Umstand der parallelen Planung kann Ihre
Behauptung schwerlich glaubwürdig machen, dass die Redaktion
gleichzeitig alle potentiellen Gäste für die in engerer Wahl
stehenden Themen einlädt, bevor die endgültige Entscheidung zum
Thema getroffen ist. Ein derartiges Verfahren hätte nicht nur
wie in dem hier zur Diskussion stehenden Fall, sondern auch in
allen anderen Fällen durch ständige Ein- und Ausladungen
sicherlich für alle Beteiligten unangenehme Folgen. Da ich
ausschließe, dass die Redaktion einer ARD-Talkshow mit den
höchsten Quoten so unprofessionell arbeitet, blieb und bleibt
immer noch nur die Möglichkeit übrig, die zunächst getroffene
Entscheidung für das Thema Krieg inGaza wurde nachträglich
geändert.
2) Ich kann Ihre Argumentation im konkreten Fall der Sendung
am 11. Januar, Frau Sumaya Farhat-Naser als "potentiellem Gast"
musste der Termin wegen der Reiseumstände aus der Konfliktregion
frühzeitig mitgeteilt werden, ebenso wenig nachvollziehen.
Erstens hatte die Redaktion nicht nur Frau Farhat-Naser,
sondern auch Rupert Neudeck und Daniel Barenboim gleichzeitig
mit eingeladen, für die der Aspekt "Reiseumstände" nicht
zutrifft. Zweitens hätte die Redaktion "alle potentiellen
Gäste" schon bei der ersten Einladung unmissverständlich über
den etwaigen unverbindlichen Status der Einladung und die
Möglichkeit der Programmänderung informieren müssen. Soweit mir
bekannt ist, geschah dies aber nicht, was als Indiz dafür zu
werten ist, dass das Thema zum Zeitpunkt der verbindlichen
Einladung von Frau Farhat-Naser, also am Mittwoch, dem 7.
Januar, entschieden war.
3) Die Änderung der Redaktionsentscheidung selbst könnte aus
meiner Sicht durch folgende Umstände veranlasst worden sein:
- Erstens Relevanz und Aktualität. Für das Thema "Krieg
in Gaza" war dieses Kriterium auch nach Ihrer eigenen
Einschätzung unbestritten erfüllt, während es niemandem leicht
fallen dürfte, allen Ernstes dem Thema "Freitod" eine
vergleichsweise noch höhere Aktualität und Relevanz zuzumessen.
- Zweitens eine politische Einflussnahme, für die es,
wie Frau Will im FAZ-Interview meint, "nicht einmal den Versuch"
gegeben habe. Ich möchte die eindeutige Aussage durchaus nicht
in Zweifel stellen, zumal eine Falschaussage für alle
Beteiligten verhängnisvoll wäre. Sehr wohl möchte ich aber die
Möglichkeit in Erwägung ziehen, dass
- drittens das ursprünglich beschlossene Thema, als Folge
eines eingesetzten Nachdenkens innerhalb der Redaktion, einer
Selbstzensur zum Opfer gefallen ist. Dies wäre aber ein genau so
"harter Schlag" gegen Pressefreiheit und Demokratie in
Deutschland.
Im "Offenen Brief" wurde, nicht wie Sie, sehr geehrte Frau Will,
mir unterstellen, "unter Annahme falscher Tatsachen"
"ideologisiert". Vielmehr habe ich wegen eigener Ungewissheit
über die genauen Hintergründe der Redaktionsentscheidung aus der
Feststellung - "uns sind die Umstände, die zur Absetzung der
geplanten Sendung führten, nicht bekannt" - für alle drei o. g.
denkbaren Möglichkeiten den Schluss gezogen, dass - unabhängig
vom tatsächlichen Anlass - "diese Entscheidung der Redaktion auf
jeden Fall ein harter Schlag gegen die Pressefreiheit und die
Demokratie in Deutschland" ist und das "umso inakzeptabler,
wenn die ARD unter politischem Druck gehandelt" haben sollte.
4) Auch die Tatsache, dass die FAZ allein Frau Will
Gelegenheit gab, die eigene Entscheidung ins rechte Licht zu
stellen, anstatt durch die Gegenüberstellung der Sicht der
ausgeladenen Gäste der Wahrheit näherzukommen, ist m. E.
ebenfalls ein weiterer konkreter Beleg für die herrschende
Einseitigkeit mit Bezug auf Israel.
Gern reiche ich Ihnen, sehr geehrter Herr Cichowicz, wie Sie es
in Ihrem Brief wünschen, einige wenige Beispiele nach, die die
im Offenen Brief von mir beklagte überwiegend einseitige
Berichterstattung in Deutschland über den Krieg in Gaza belegen:
Ich möchte jedoch den Beispielen den alles andere überragenden
Aspekt der Berichterstattung zum Gaza-Krieg, der zu der
Kategorie der subtil wie gefährlichen Manipulation der
öffentlichen Meinung gehört, voranstellen:
1) Hamas ist die Übersetzung für "Islamische
Widerstandsbewegung". Immerhin ist sie auch die legitime
Vertreterin der Palästinenser, auf jeden Fall im Gazastreifen,
da sie 2006 bei den demokratischsten Wahlen, die je in der
arabischen Welt stattgefunden haben, gewählt wurde. Und dennoch
gibt es in deutschen Massenmedien, einschließlich der beiden
öffentlichen Fernsehanstalten, keine Nachricht über die Hamas zu
hören, ohne dass sie nicht gleichzeitig mit dem Attribut
"radikalislamisch" dämonisiert wird. Die ständige Kombination
von "radikalislamisch" mit Hamas ist m. E. nichts Anderes als
eine subtile Dämonisierung, da sie so den Zuschauern und
Zuhörern gleich die nötige Vorverurteilung mitliefert. Auf diese
Weise wird bei den Menschen die Empathie abgetötet und ihre
Haltung begünstigt, sich über Israels Bomben auf
palästinensische Frauen und Kinder nicht zu empören - nach dem
Motto, "wer eine extremistische Organisation unterstützt, ist
für die Folgen selbst verantwortlich".
Die Dämonisierung ist somit alles Andere als eine sachliche
Information, sie ist darüber hinaus auch eine gefährliche
Manipulation der öffentlichen Meinung, die dazu dient, Kriege
gegen vermeintliche Gegner zu rechtfertigen. Der Holocaust - um
die Folgen einer derartigen Manipulation der Menschen drastisch
vor Augen zu führen - wäre beispielsweise ohne die Dämonisierung
der Juden durch die Nationalsozialisten und die Immunisierung
der Deutschen gegen das Leid der Juden nicht möglich gewesen.
Können Sie, sehr geehrte Frau Will, sehr geehrter Herr Cichowicz,
mir erklären, wie es kommt, dass alle Journalisten der
öffentlichen Fernseh- und Rundfunkanstalten, selbst wenn dies
manchmal sprachlich ziemlich unpassend wirkt, gebetsmühlenartig
die Hamas mit dem Zusatz "radikalislamisch" versehen? Halten
Sie diese offenbar verordnete Sprachregelung angesichts ihrer
manipulativen Substanz mit der Pressefreiheit noch vereinbar?
Wenn nicht, bitte ich Sie, sich umgehend für die Abschaffung
dieser diskriminierenden Sprachregelung einzusetzen.
2) Richard Schneider und Karin Storch, beide
ARD-Korrespondenten, berichteten in den Tagesthemen jeden Abend
über den Krieg in Gaza nicht etwa aus Gaza selbst, sondern aus
Tel Aviv, von wo sie aller Wahrscheinlichkeit nach gefilterte
Informationen des israelischen Verteidigungsministeriums
erhielten. Kein Wunder, dass sie systematisch und ohne Ausnahme,
statt objektiver Informationen den Zuschauern der ARD erklärten,
weshalb die israelische Luftwaffe Gaza bombardiert, weshalb
Israels Bodentruppen vor Gaza auf den Angriffsbefehl warten,
weshalb sie in Gaza einmarschieren etc.. Beiden Reportern ging
es in meinen Augen durchweg stärker darum, bei den Zuschauern
Verständnis für Israels Kriegshandlungen zu wecken.
3) Richard Schneider begann am 12. Januar seinen Bericht in
den Tagesthemen damit, dass Israel "endlich" mit der
Mobilisierung der Reservisten begonnen habe!
4) Auf die Frage der Tagesschaumoderatorin oder des
-moderators in den letzten Kriegstagen, was die Bundesregierung
tun müsse, damit es zum Waffenstillstand kommt, antwortete Karin
Storch sinngemäß: die Bundesregierung könne nicht vermitteln,
sie könne aber helfen, die Bedingungen herzustellen, die Israel
für einen Waffenstillstand stellt. Wenige Tage später, und
während Außenminister Frank-Walter Steinmeier sich in Nahost
aufhielt, antwortete Richard Schneider auf die Frage von Tom
Burow, was der Außenminister tun könne, damit es zum
Waffenstillstand kommt, ebenfalls sinngemäß: Frank-Walter
Steinmeier müsse auf den ägyptischen Präsidenten Druck ausüben,
um mit deutscher Hilfe den Stopp der Waffenlieferungen für die
Hamas durch die Tunnels durchzusetzen. Beide Antworten stimmen
genau mit Israels Forderungen für einen Waffenstillstand
überein, der Israel die Möglichkeit verschaffen soll, seine
völkerrechtswidrige Blockadepolitik des Gazastreifens ungestört
weiter zu betreiben.
Wie Sie sehen, gibt es für den Vorwurf der pro-israelischen
Einseitigkeit deutscher Massenmedien viele Belege. Bei mir sind
im Zuge der Veröffentlichung des Offenen Briefes weitere
Beispiele für die Absetzung von geplanten Interviews und
Gesprächen in diversen Hörfunk- bzw. Fernsehsendungen
eingegangen. Mir liegt sogar ein Bericht für die direkte
Intervention "von oben" während eines laufenden Gesprächs am
05.01.09 (10.10 - 11.30 Uhr) im Deutschlandfunk mit dem
Nahostexperten Michael Lüders vor.
Ich melde mich, sehr geehrter Herr Cichowicz und sehr geehrte
Frau Will, deshalb ausführlich zu Wort in der Absicht, die
deutsche Wahrnehmung der islamischen Welt so gut es meine Zeit
und Kraft erlaubt, aus einem anderen Blickwinkel heraus zu
beleuchten. Denn ich beobachte mit großer Sorge, wie inzwischen
der Islam und die islamische Welt in Deutschland den Platz von
längst überwundenen historischen "Erbfeinden" eingenommen hat.
Zu dieser verhängnisvollen Entwicklung haben deutsche
Massenmedien leider erheblich beigetragen. Insofern sehe ich als
Deutsch-Iraner es sogar für meine Pflicht an, die
verantwortlichen Persönlichkeiten, wie Sie, auf künstlich
geschaffene Gegensätze in Deutschland aufmerksam zu machen.
Nichts liegt mir mehr am Herzen als zur Überwindung der
Feindbilder und der im wesentlichen gezielt geschürten
kulturellen Kluft zwischen meiner deutschen Heimat und Europa
einerseits und meiner iranischen Heimat und der islamischen Welt
andererseits ein wenig beizutragen.
Feindbilder und Dämonisierung der Anderen bereiten psychologisch
den Boden für Gewalt und Krieg vor. Helfen Sie daher bitte mit,
stattdessen den Geist der Kooperation und des Respekts vor
anderen Kulturen zu fördern. Haben Sie bitte auch Verständnis
für meine scharfe Kritik an den deutschen Massenmedien in Bezug
auf die leider zu konstatierende einseitige Berichterstattung
über den Krieg in Gaza.
Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen
Prof. i. R. Dr. Mohssen Massarrat
a.cichowicz@ndr.de schrieb:
Sehr geehrter Professor
Massarrat,
vielen Dank für Ihren
„Offenen Brief“ vom 13. Januar 2009, den Sie an Anne Will,
an mich und ARD-Chefredakteur Thomas Baumann geschickt
haben. Ihren Brief haben Sie mit einem Anschreiben versehen,
in dem Sie u.a. mehrfach von einer „Absetzung“ einer
geplanten ANNEWILL-Sendung zum Krieg in Gaza“ sprechen. Dies
entspricht nicht den Tatsachen. Weder der NDR, noch Thomas
Baumann oder der Programmdirektor des Ersten Deutschen
Fernsehens haben eine Sendung zum Gaza-Konflikt „abgesetzt“,
wie Sie behaupten.
Wie Ihnen bereits
telefonisch von der zuständigen Redakteurin und von Thomas
Baumann mitgeteilt wurde, entspricht es durchaus dem
üblichen redaktionellen Verfahren, dass die Redaktion
zeitgleich mehrere Themen vorbereitet. Zu diesem Zweck
werden natürlich auch frühzeitig Terminanfragen an
verschiedene potentielle Gäste gerichtet. So verhielt es
sich auch vergangene Woche als mögliche Teilnehmer einer in
Planung stehenden Sendung zum Thema Gaza angefragt wurden.
Darunter war u.a. die von uns hoch geschätzte Frau Sumaya
Farhat-Naser. Deren mögliche Teilnahme setzte eine
frühzeitige Anreise aus der Konfliktregion voraus. Dass Frau
Farhat-Naser erst bei ihrem Eintreffen in Berlin am
vergangenen Freitag von der redaktionellen Entscheidung
zugunsten einer Sendung zum Thema „Freitod“ erfahren hat,
bedauern wir, stellen aber fest, dass dies den
Unwägbarkeiten und Hindernissen ihrer Anreise geschuldet ist
und nicht auf Versäumnisse der Redaktion zurückzuführen ist.
Die endgültige
Themenfestlegung, eine entsprechende Ankündigung auf den von
uns autorisierten Internetangeboten (www.annewill.de
und
www.daserste/annewill.de)
und die Information der Programmpresse erfolgen freitags. Es
entspricht weder den Tatsachen, dass eine Sendung zum
Gaza-Konflikt von uns angekündigt, also veröffentlicht
worden ist, noch, dass eine Themenfestlegung bereits vier
Tage vor der Sendung – wie von Ihnen behauptet am Mittwoch –
vorgenommen worden ist.
Die Entscheidung der
Redaktion von ANNEWILL, die rein nach journalistischen
Kriterien in großer Einmütigkeit mit dem NDR getroffen
wurde, als „harten Schlag gegen die Pressefreiheit und die
Demokratie in Deutschland“ zu bewerten, liegt vollständig
neben der Sache. Eine wie auch immer geartete Einflussnahme
auf die Entscheidung hat es nicht gegeben.
Und, wenn ich das
abschließend anfügen darf: Für Ihren pauschalen Vorwurf, die
Berichterstattung der ARD sei einseitig, bleiben Sie jeden
Beleg schuldig. Die ARD hat insgesamt ausführlich über den
Krieg in Gaza berichtet, sowohl in einer 30minütigen
Hintergrundreportage als auch täglich in den
Nachrichtensendungen mit Berichten, Interviews und Schalten
und nicht zuletzt mit einem nahezu monothematischen
Weltspiegel.
Ich erwarte, dass Sie
diese Antwort an den gleichen Verteiler senden, der Ihren
„Offenen Brief“ erhalten hat.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Cichowicz
Chefredakteur Fernsehen
Editor-in-Chief
NDR Zeitgeschehen
Hugh-Greene-Weg 1
22529 Hamburg / Germany
T.(49) 40 - 41564800