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The Palestinian Working Woman Society For Development

جمعية المرأة العاملة الفلسطينية للتنمية

Tel: 00/972/2/2986761 / 2981977  Fax: 00/972/2/2963288

P.O.Box 25113, East Jerusalem e-mail: pwwsd @ palnet.com  www.pwwsd.org

 

Projektvorschlag
Psychotherapeutische Unterstützung für Frauen und Kinder in Gaza

 

Vorgelegt von:
Amal Kreishe, Vorsitzende
Palestinian Working Woman Society for Development   PWWSD
Februar 2009

 

Ausgangslage

Gaza ist mehr als drei Wochen aufs schwerste bombardiert worden. Geschosse und Splitter trafen praktisch jeden Meter Boden in Gaza und hinterließen Hunderte von Toten, Tausende von Verletzten und Zehntausende von zerbombten Gebäuden. Die israelischen Invasionstruppen zerstörten Wegweiser und Orientierungsmarken, so dass Bewohner den Weg zu ihren Häusern nicht mehr finden oder aus den Kampfzonen fliehen konnten. Sogar Friedhöfe wurden bombardiert und zerfetzte Leichname auf die Straßen geschleudert. Im dichtest bevölkerten Gazastreifen, wo 1,5 Millionen Menschen in einem Gebiet von 360 Quadratkilometern zusammengepfercht leben, wurde die Zivilbevölkerung gezielt angegriffen, Etwa die Hälfte der Todesopfer waren Frauen und Kinder. Hinzu kommt, dass Tausende von Familien aus ihren ganz oder teilweise zerstörten Häusern fliehen mussten. Die Menschen konnten keinerlei Habe mitnehmen und waren gezwungen, unter freiem Himmel zu kampieren.

 

Unter diesen Umständen haben Frauen und Kinder am meisten gelitten. Mütter, die ihre Häuser verlassen mussten, ohne das Nötigste für sich und ihre Kinder mit zu nehmen, standen unter starkem psychologischem Druck und litten unter dem Gefühl, nirgendwo in Sicherheit zu sein. Dies umso mehr, als auch die vorübergehend angebotenen Schutzräume, etwa in den Schulen und Büros der UNRWA, bombardiert wurden. In einem Fall gab es dort sogar ein Massaker.

 

In der Folge wurden viele Frauen ernsthaft psychisch krank. Die meisten hatten neben dem Verlust der Habe den Tod eines Angehörigen zu beklagen. In einer Situation wie in Gaza, wo man eng beieinander lebt und  einander kennt, wiegt all das doppelt schwer.

 

Während der Angriffe stand PWWSD mit den Frauen in Gaza in Verbindung. Es wurde sofort versucht, die Frauen über Telefon psychologisch zu unterstützen.  Unsere Organisation hat seit längerem Erfahrung mit psychologischer Beratung per Telefon, da wir in unseren Zweigstellen im Westjordanland kostenlose Telefonberatung unterhalten. Da Frauen in Gaza vielfach keinen Zugang zu Telefonen oder keine Elektrizität zum Aufladen von Mobiltelefonen hatten, riefen die Beraterinnen aus der Westbank von sich aus an. PWWSD hat ausgedehnte Kontakte zu Frauengruppen in Gaza, mit denen wir schon früher in Projekten zusammengearbeitet haben. So begannen wir, diese Frauen mit Hilfe unserer Beraterinnen  zu kontaktieren. Ihrerseits stellten diese Frauen den Kontakt her zu Frauen, die Hilfe brauchten, und bezogen  dabei auch Partnerorganisationen mit ein. Die Beraterinnen arbeiteten von früh bis spät über Festnetz- und Mobiltelefonverbindungen, um Frauen Unterstützung anzubieten.

So konnte die PWWSD Frauen in Gaza während des Angriffs psychologisch begleiten und auf diesem Wege auch herausfinden, was am dringendsten gebraucht wurde. Diese Feststellungen wurden in der Folge bei der Zusammenstellung der Hilfssendungen berücksichtigt, die PWWSD auf den Weg brachte. Denn in den Hilfstransporten, die unmittelbar nach dem Angriff organisiert wurden, blieben die besonderen Bedürfnisse von Frauen, etwa Unterwäsche und Reinigungsartikel wie Seife und Shampoo unberücksichtigt. Es wurde deutlich, dass die Frauen besonders unter dem Mangel an Körperpflege- und Hygieneartikeln litten. Daraufhin startete PWWSD die Kampagne “Ein Hilfspaket von Frau zu Frau”. Diese Pakete werden von PWWSD-Freiwilligen im Westjordanland eingesammelt und nach Gaza geschickt.

 

Projektbeschreibung

Angesichts der Tatsache, dass der Gazakrieg  schwere psychische Folgen auch für die Zukunft  hat, schlägt PWWSD Sofortmaßnahmen für ein psychotherapeutisches Hilfsprogramm vor..

 

Ziel des Projekts

Das Projekt zielt darauf ab, Frauen und Kindern in Gaza psychotherapeutische Hilfe anzubieten.

 

Durchführung: Zur Erreichung des Projektziels sieht die PWWSD folgende Maßnahmen vor, die in einem genauen Programmplan organisiert werden, sobald das Projekt genehmigt ist:

 

-          Psychotherapeutische Behandlung von Müttern und Kindern in Einzelberatung und Gruppenarbeit zur Verarbeitung des Erlebten (Posttraumatische Stress-Symptomatik). Behandlungspläne im Einzelnen werden vor Ort entwickelt.

-          Offene Workshop-Angebote sollen es Frauen und Kindern ermöglichen, ihre Verlusterfahrungen, ihre Trauer und den seelischen Druck in Worte zu fassen. Vorgesehen sind je fünf Nachbarschafts-Workshops für Frauen und Kinder an den u.a. Projektorten mit jeweils ca. 50 Teilnehmerinnen. Zur Fortführung werden psychotherapeutische Selbsthilfegruppen eingerichtet, in denen Frauen mit vergleichbaren Problemen zusammenkommen. Dabei erleben die Betroffenen, dass sie sich gegenseitig unterstützen können, und gewinnen dadurch an Selbstachtung. Gleichzeitig werden auch Kinder einbezogen und erhalten die Möglichkeit, in Gruppen mit Gleichaltrigen ihre Erlebnisse zu verarbeiten.

-          Ferienlager für Kinder, deren Angehörige während des Gaza-Krieges getötet wurden. Die jeweils 25 Teilnehmer (Mädchen und Jungen) arbeiten mit Fachkräften an der Bewältigung posttraumatischer Stress-Symptome, die in Gaza infolge des Krieges stark zugenommen haben.

-          Radioprogramme über psychologische Traumata und den Umgang mit davon betroffenen Kindern (Symptome wie Angst, Schlafstörungen, Bettnässen, Verhaltensauffälligkeiten).

 

Zielgruppe: im wesentlichen Mütter und Kinder

Projektorte: insgesamt fünf Stadtviertel in den Städten Jabalyaya, Gaza und Rafah

 

Projektdauer: sechs Monate

Projektleitung und –mitarbeit: Für die Beratung und Gruppenarbeit setzt die in Gaza ansässige Zweigstelle der PWWSD zwei Teilzeit-Fachkräfte ein, die vor Ort an fünf Projektorten  tätig werden sollen. Für Planung und Durchführung der Einsätze ist die Zweigstelle in Gaza zuständig, für die finanzielle Abwicklung die PWWSD-Zentrale in Ramallah.

Berichte: die vor Ort tätigen Fachkräfte berichten monatlich an die PWSD-Zweigstelle in Gaza, die diese Berichte der Zentrale in Ramallah vorlegt. Die Unterstützer erhalten unmittelbar nach Abschluss des Projekts einen umfassenden Tätigkeitsbericht sowie Rechenschaftsberichte über die Verwendung der eingegangenen Finanzmittel änden dHänen der Zweigstelle. H

 

 

Vorläufiger Finanzierungsplan liegt vor

 

 

 

Projektunterstützung: Deutsch-Palästinensischer Frauenverein e.V., Kölner Frauen in Schwarz, EineWeltKreis Bensberg, Frauennetzwerk für Frieden e.V., Bonner Friedensbündnis

Kontakt: Suraya Hoffmann, Tel. 022 71 – 91 673, email:  Suraya_Hoffmann@gmx.de

 

Spendenkonto: Deutsch-Palästinensischer Frauenverein e.V. Konto: 310 149 96

                         Sparkasse Köln Bonn  BLZ : 370 501 98

                         Stichwort: Soforthilfe Gaza-Kinder

                        

 

 

 

 

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