Zyonismus – Nein
Danke!
Die deutschen Zionismusfreunde in Hochstimmung
Dr. Viktoria Waltz
Aber: Hochmut kommt vor dem Fall,
denn Rassismus bleibt Rassismus, Unrecht bleibt Unrecht
und da gibt es keine Ausnahme für israelische
rechtsradikale Zionisten, die Menschenrechte verletzen
und jede internationale Konvention missachten
Und die Frage in Deutschland ist:
wie korrupt kann man werden, um dem nationalen
Mainstream trotz aller Vergangenheit wieder anzugehören?
Ob in der nach68er linken oder
antiimperialistischen Bewegung oder bei den heutigen
Linken oder Grünen: Professor werden, Landrat werden
(z.B. Udo Knapp, Götz Aly PLPI), Berater des
Außenministers werden (Joschka Schmierer KBW), oder gar
Außenminister und Großkapitalberater werden (Joschka
Fischer Frankfurter ‚streetfighter)‘ und so weiter,
erfordert einige Schlangenbewegungen des Rückgrats.
Dass diese Bewegung in den Medien
mehr wahrgenommen und erörtert wird als andere Stimmen
versteht sich von selbst. Die Linke gerade jetzt mit
Dreck zu bewerfen, wo die Bundesrepublik sich zu einem
unsozialen, imperialistischen und militaristischen
Monster entwickelt und die Menschen trotz aller medialen
Indoktrination zunehmend Zweifel an diesem Weg
haben, ist offenbar von Bedeutung, und in ihren Reihen
Unfrieden und Spaltung zu verbreiten, macht sich gut.
Besonders dann, wenn ehemalige ‚Linke‘ ihre Kehrtwende
noch und nochmals beteuern wie jüngst jener umgefärbte
Professor Götz Aly aus Berlin im Deutschlandfunk. Die
Linke muss sich offensichtlich vor zwei Vorwürfen
verteidigen: Nachfolgerin der KPD oder Antisemitisch zu
sein – beides kann in Konsequenz zum Verbot führen. Da
wird sie sich wohl auch biegen und beugen müssen!

Frau Höger als Rednerin anlässlich der
Palästinakonferenz in Wuppertal.
Rechts
eine Karte des israelischen "Ministry of Immigrant
Absorption.
Siehe
>>>
http://www.moia.gov.il/Moia_en/Offices/Map.htm
- Wann fasst der Bundestag, Hand in Hand mit Gysi, den
Beschluss Israel Antisemitismus zu unterstellen?
Nicht anders erging es den Grünen 1984, wer sich noch
erinnert: die erste Auslandsreise der frisch gebackenen
Parlamentsopposition führte sie in den Nahen Osten und
sogleich nach Israel – und noch während man sich in Yad
Vashem vor den Opfern des Nationalsozialismus verbeugte
aber auch Besuche bei Arafat im Programm hatte wurde
über die heimischen Medien, voran der Springer Presse
das Messer geschliffen und aus internen
Vorbereitungspapieren zitiert und der
Antisemitismusvorwurf in die Öffentlichkeit geworfen.
In dem Papier hoben Grüne ihre
Solidarität mit der PLO hervor, propagierten den Rückzug
Israels aus den besetzten Gebieten, brandmarkten die
israelische "Terrortätigkeit im Südlibanon" (1983
Überfall auf Beirut) und empfahlen, "unsere Beziehungen
mit Israel - das kein demokratischer Staat ist - auf ein
Minimum zu beschränken". Die Abendzeitung "Jediot
Acharonot" kommentierte, die Besucher aus Bonn seien
"Rassisten, Faschisten und Antisemiten". Selbst unter
den Israelis gab es Skepsis angesichts solch
summarischer Abkanzelung. Der ehemalige
Knesset-Vorsitzende Menachem Savidor sagte: "Wir
gebrauchen zu oft und zu schnell den Ausdruck
'Antisemitismus'." Einige Likud-Abgeordnete wollten gar
"einen vorsichtigen Dialog mit den Grünen" beginnen. Der
Publizist Uri Avnery: "Die Grünen - das ist Deutschlands
Zukunft. Es wäre Wahnsinn, diese Gruppe zu
boykottieren."
Zurückgekehrt versuchten die
Reisedelegationsmitglieder, darunter Jürgen Reents,
verzweifelt moralisch zu reagieren und ihre Ansicht mit
Hilfe der gesehenen Tatsachen zu verteidigen – ohne
überzeugenden Gewinn. Heute müssen wir erleben, wie der
erste grüne Landesvater in Hessen die Polizei gegen
Demonstranten aufziehen lässt, denen er versprochen
hatte, ihre Interessen gegen die am Bahnhofsprojekt
Stuttgart 21 interessierten Immobilienhaie und die
DB zu verteidigen und deshalb die Wahl gewann.
Wenn es also für Deutsche fast
unmöglich scheint, eine kritische Betrachtung der
Politik Israels zu führen oder gar Israel an den
internationalen Konventionen für Menschenrechte und UN
Beschlüssen zu messen, dann sollten doch wenigstens die
kritischen Stimmen im Lande selbst zum Nachdenken
verführen und einer sachlichen Beurteilung dieses
Staates den Weg weisen, der den Frieden im Nahen Osten
bedroht und kein Interesse an den aktuellen
Demokratisierungsbemühungen der arabischen
Nachbarstaaten zeigt.
Zum Beispiel Israel Shahak, Jg 1933
und Opfer des Faschismus, 2001 verstorben, Professor für
Biochemie in Jerusalem, zeitweiliger Vorsitzender der
Internationalen Liga für Menschenrechte
in Israel und als scharfer Kritiker des
Zionismus bekannt:
„Rassismus, Diskriminierung und
Xenophobie, von Juden ausgehend und mit religiösen
Motiven unterlegt gegen Nichtjuden gerichtet, ist der
Zwillingsbruder des Antisemitismus und seiner religiösen
Motive. Während über die eine Rassismusvariante
gesprochen werden kann, wird das Vorhandensein der
anderen im allgemeinen ignoriert, und zwar weitaus
häufiger außerhalb Israels als in Israel selbst.
Zum Beispiel Jeshajahu Leibowitz, Jg
1903: einer der bedeutendsten Denker Israels in
der heutigen Zeit (insel verlag taschenbuch 1568, 1994),
Wissenschaftler (Professor für Biochemie, organische
Chemie und Neurophysiologie) und Philosoph (noch nach
der Erimitierung lPhilosophie und
Wissenschaftsgeschichte ehrend). Obwohl er von Gegnern
als Antizionist oder Dissident bezeichnet
wird, bekräftigte er Zeit seines Lebens seine
Parteinahme für die
zionistische Idee eines jüdischen Staates,
wenn auch mit einer strikten Trennung von Staat und
Religion verbunden; aber er begründete stets auch
seine theologische Verachtung des Christentums als eine
Mißhandlung des Judentums.
Yossi Jonah definiert ihn als
den‘letzten Orthodoxen (Jüdisch-Israelischen) Theologen
im Rahmen liberalen Denkens‘ ('the
last Orthodox (Jewish-Israeli) theologian within the
framework of the liberal thought').
Er gilt als kritisch, liberal, angriffslustig,
streitbar, höchst moralisch und auch als ein mit der
Thora praktisch lebender Jude in Israel.
Von Anfang an arbeitete Leibowitz als
Redakteur bei der
Hebräischen Enzyklopädie mit und wurde
1953 deren Chefredakteur. Die Hebräische Enzyklopädie
ist das offizielle israelische Standardwerk über die
Geschichte, Religion und Kultur des Judentums und
Israels. Außer Hunderten von Artikeln und Essays
veröffentlichte er zahlreiche Bücher über Philosophie,
Politik und die Schriften von
Maimonides. Er war und blieb ein
entschiedener Gegner der Besatzung nach 1967 und tritt
bis heute für die Teilung Palästinas und zwei
gleichberechtigte Staaten ein.
In dem 1987 erstmals veröffentlichten Buch ‚Gespräche
über Gott und die Welt‘, finden sich folgende Sätze zum
Thema ‚Zionismus und der Staat Israel‘:
„…Überhaupt hat Israel aufgehört, ein Staat für das
jüdische Volk zu sein. Israel ist nunmehr zu einem
Machtmittel zur Erhaltung einer Gewaltherrschaft über
ein anderes Volk geworden… Israel ist kein Staat, der
eine Armee unterhält, es ist eine Armee, die einen Staat
besitzt.“
„Auf jeden Fall wissen wir recht gut, was der Slogan ‚
es gibt kein palästinensisches Volk‘ bedeutet – das ist
Völkermord! Nicht im Sinne einer physischen Vernichtung
des palästinensischen Volkes, sondern im Sinne der
Vernichtung einer nationalen und/oder politischen
Einheit..“
„Wenn wir den Weg, auf dem wir uns befinden, fortsetzen
– dann wird das zum Untergang des Staates Israel führen.
Im Inneren wird Israel ein Staat mit
Konzentrationslagern für Menschen wie mich werden,
sobald Vertreter der rechtsnationalen Parteien, wie
Kahana, Raful, Druckmann und Sharon, an die Macht
kommen. Nach außen wird Israel sich in einen Krieg auf
Leben und Tod mit der gesamten arabischen Welt von
Marokko bis Kuweit verstricken. „
Dazwischen sind noch verschiedene Schattierungen
möglich, wie die Verweigerung von Subventionen für
Kulturschaffende, die nicht an einem Event in den
besetzten Gebieten teilnehmen wollen usw.
Und er sieht die fatale Verquickung von Staat und
messianischer Endzeitvision. „Auch die Anhänger von
‚Gush Emunim‘ kennen kein Judentum ohne messianischen
Glanz mehr. Interessant ist dabei die Tatsache, daß
schon heute eine auffallende Nähe zwischen ihnen und den
christlichen Fundamentalisten besteht, für die das Wohl
des Staates Israels ebenfalls mit dem Kommen des Messias
verbunden ist… Wenn die Staatsgründung wirklich der
‚Beginn der Erlösung‘ ist, dann ist ja alles erlaubt.
Sehen Sie, man schreibt bei uns über Pogrome, die sich
gegen Juden gerichtet hätten … aber man vergißt die
Pogrome, die wir gegen die Araber vorgenommen haben!
Leute von Gush-Emunim sind in arabische Wohnviertel von
Hebron und Dehariya eingedrungen und haben dort Pogrome
veranstaltet. Das ist jedoch nahezu mit Schweigen
übergangen worden…. Heute wiederhole ich mit Nachdruck
den Ausdruck ‚Judennazis‘! Die Besetzungspolitik ist
eine nazistische Politik!
Wer kann nur so dumm sein und an solchen Einschätzungen
und an der realzionistischen rassistischen Politik
Israels so blind vorbeizusehen und ‚Linken‘ zu
verbieten, sich an der Gaza Flottille zu beteiligen oder
zum Boykott israelischer Waren aus den besetzten
Gebieten aufzurufen, um Druck auszuüben, bis die
Besatzung aufhört und eine gerechte Lösung möglich wird?
Jona, Jossi (2007)
Political Liberalism and Religious Zionism
Tentative alliance Culture and Religion. in: An
Interdisciplinary Journal
Volume 8,
Issue 3,
2007, Pages 313 - 340