von Defence Children International /
Palestine Section
Weibliche,
palästinensische Gefangene starten in Telmond Hungerstreik, um gegen
inhumane Behandlung zu protestieren
Am 30. November 2004 besuchte ein
Anwalt von DCI/PS die Frauenabteilung im Telmond-Gefängnis, wo er mit
einer palästinensischen Gefangenen, Samah Abdallah sprach. Samah erzählte
ihm, dass die weiblichen, palästinensischen Gefangenen am Sonntag, den 28.
November, wie immer , raus auf das Trainingsfeld gingen, Wie auch immer,
bevor ihre erlaubte Zeit draußen abgelaufen ist, befahl die
Gefängnisaufsicht den Frauen und Mädchen in ihre Zellen zurückzukehren.
Die Repräsentantin der weiblichen, palästinensischen Gefangenen, Amna
Mouna; beschwerte sich bei der Wache, dass es für die Frauen zu früh sei,
hineinzugehen. Als Antwort wurde sie von einer Gruppe Gefängniswärter hart
geschlagen. Daraufhin wurde sie in eine Bestrafungszelle, kalte, leere
Räume ohne Bett, ohne Heizung und ohne natürliches Licht, gebracht, Um
gegen die Art und Weise, wie die Gefängnisaufsicht mit den weiblichen,
palästinensischen Frauen umgeht allgemein und gegen die Schläge und der
Isolation ihrer Wortführerin im speziellen, zu protestieren fingen die
Frauen zu schreien und brüllen an. Die Wächter reagierten, indem sie mehr
Truppen rein brachten, bewaffnet mit Knüppel, Wasserschlauch und
Tränengas. Sie begannen die Frauen zu schlagen, und sie mit Wasser und
Tränengas zu besprühen. Das Ergebnis dieser brutalen Attacke war das eine
Gefangene, Sana Amer, wahrscheinlich Brüche an einem Arm und einem Bein
erlitt, und zwei Gefangene, Suad Ghazal und Asma' Hussain, wahrscheinlich
Armbrüche erlitten. Viele andere Gefangene erlitten auch Verletzungen
durch die Wärter. Die Gefängnisbehörde stellte keine medizinische Erste
Hilfe bereit. Stattdessen sperrten sie 13 weitere Gefangene in die
Bestrafungszellen. Weitere Maßnahmen erwarteten jene Gefangenen, die in
ihre normale Zelle zurückkehrten. Die Aufsicht beschlagnahmte alle
elektronischen Geräte, und den persönlichen Vorrat an Lebensmittel und
Zigaretten, den die Gefangenen von ihrem eigenen Geld in der Kantine
gekauft haben. Um die schlimmen Lebensbedienungen noch schlimmer zu
machen, schütteten Wächter kaltes Wasser über alle persönlichen Sachen der
Gefangenen, über ihre Betten und Kleider. Bedenkt mensch, dass es Winter
ist, dass die Frauen keine Möglichkeiten zum Trocknen haben, sie sind
gezwungen, in kalten, nassen Betten zu schlafen. Die Gefängnisaufsicht
schnitt die Elektrizität- und Wasserzufuhr ab, und der Geruch von
Tränengas hängt immer noch in den Zellen. Die Person, die am meisten
erleiden hatte, ist Nor, der einjährige Sohn von Manal Ghanem. Er wurde am
10. Oktober 2003 im Gefängnis geboren und war noch nie außerhalb des
Telmond-Compound. Nachdem er mit Wasser und Tränengas besprüht wurde,
entwickelte Nur eine schlimme Erkältung. Er bekam keine Medikamente. Samah
informierte den DCI/PS-Anwalt auch, dass während der letzten Woche im
November 2004 30 weibliche, palästinensische Gefangene vom
Ramle(Neve-Tertze) Frauengefängnis
zu der Frauenabteilung des Telmond compound gebracht wurden. Raumnot war
bereits ein Problem, als nur 56 Frauen in Telmond waren. Nun da die Zahl
auf 86 angestiegen ist, ist Überbelegung ein ernstes Thema- mit bis zu 5
Gefangenen eingesperrt in einer 2-Mensch-Zelle. Die palästinensischen,
weiblichen Gefangenen in Telmond, unter denen mindestens 5 Frauen unter 18
sind, haben sich zu einem Hungerstreik entschlossen. Sie protestieren so
gegen die Behandlung, die sie von Seiten der Gefängnisbehörde erlitten,
und gegen die schlechten Zustände, in denen sie gehalten werden. DCI/PS
wird die Situation weiterverfolgen und weitere Berichte veröffentlichen,
sobald es zusätzliche Informationen über das Wohlbefinden und die Zustände
der palästinensischen, weiblichen Gefangenen in Telmond erhält. Für
weitere Informationen bitte +972 (0)2 240 7530 anrufen und nach
Research&International Advocacy Unit fragen oder
www.dci-pal.org
besuchen oder an info(at)dci-pal.org mailen
grüsse nach berlin
franz
Von: ism-germany(at)gmx.net [mailto:ism-germany(at)gmx.net]
Für weitere Informationen
ISM Media Office (Englisch):
00972-2-277-4602 oder 0097-547-358-579
www.palsolidarity.org
ISM (International Solidarity Movement) ist
einer Bewegung palästinensischer, internationaler und israelischer
Friedens- und Menschenrechtsaktivistinnen, die mit gewaltfreien
Mitteln für ein Ende der israelischen Besatzung arbeiten und sich
für einen gerechten Frieden in ISrael und Palästina einsetzen.