Presseerklärung
66 Jahre
Nakba -
66 Jahre
Vertreibung
Berlin
Palästinensischen
Gemeinschaft
in
Deutschland
e.V -
14.Mai 2014
Der 14. Mai
1948: Was
die Israelis
als Beginn
der
Geschichte
des eigenen
Staates
feiern,
bedeutet für
die
Palästinenser
eine
Katastrophe
(Nakba).
Nakba
symbolisiert
die
gewaltsame
Vertreibung
der
palästinensischen
Zivilbevölkerung
aus ihren
Häusern,
Dörfern und
ihrem Land,
ihre
Enteignung,
den Raub
ihrer
wirtschaftlichen
und
natürlichen
Ressourcen,
die
Verdrängung
oder
Auslöschung
ihrer
Geschichte,
die
systematische
Diskriminierung
der im
Gebiet des
heutigen
Israel
verbliebenen
Menschen. Im
Zuge der
Staatsgründung
Israels 1948
wurden drei
Viertel der
arabischen
Bevölkerung
Palästinas
vertrieben.
Mit
Einschüchterungen,
Massakern
und
Angriffen
auf Dörfer
und
ZivilistInnen.
In Deir
Yassin,
trieben die
militärischen
Verbände der
zionistischen
Bewegung die
einheimische
arabische
Bevölkerung
systematisch
aus ihren
Dörfern. Mit
einem Schlag
wurden rund
800 000
Menschen
entwurzelt.
In den
Jahren nach
der
Staatsgründung
versuchte
die
zionistische
Armee, die
Spuren der
arabischen
Gesellschaft
weitgehend
auszulöschen.
Über 500
Dörfer
wurden
zerstört,
Straßen und
Dorfnamen
geändert,
die
Vertriebenen
enteignet.
Auch den
Palästinenser,
die als
intern
Vertriebene
innerhalb
der neuen
israelischen
Grenzen
lebten,
wurde der
Zugang zu
ihren
Häusern und
Dörfern
verweigert.
Die neuen
Tatsachen
wurden durch
verschiedene
Gesetze
zementiert.
Rückkehrende
Flüchtlinge
wurden hart
bestraft,
viele
erschossen.
Einen
Großteil des
palästinensischen
Landes
eignete sich
der
israelische
Staat an.
Zur
Vertuschung
der
ethnischen
Säuberung
wurden
verschiedene
Mythen
gebildet. Es
hieß, die
Palästinenser
seien
freiwillig
gegangen
oder von
arabischen
Nachbarstaaten
zur Flucht
aufgefordert
worden. Auch
der alte
Mythos vom
"Land ohne
Volk für ein
Volk ohne
Land" oder
der "Wüste,
die zum
Erblühen
gebracht
wurde",
sollte
helfen, die
Vertreibung
zu leugnen.
Diese
Behauptungen
halten
historischen
Fakten nicht
stand. „Es
ist
bedauerlich,
dass die
Weltöffentlichkeit
und
besonders
die
Bundesregierung
gegenüber
diesem
Unrecht
schweigt und
dass das
Recht auf
menschenwürdige
Behandlung
und das
legitime
Recht auf
Rückkehr der
Palästinenser
mit Füßen
getreten
wird“,
beschreibt
Suhail Abu
Shammala,
Vorsitzender
der
Palästinensischen
Gemeinschaft
in
Deutschland
e.V. das
Handeln der
Bundesregierung
und fordert
von dieser
„ihrer
politischen
Verantwortung
gegenüber
jedem
Flüchtling
gerecht zu
werden und
sich für
ihre
elementaren
Menschen-
und
Bürgerrechte
einzustehen.“
Stuttgart

Stuttgart – NAKBA
– Kundgebung
10.5.2014:
Palästina-Komitee Stuttgart
Rede von Felicia
Langer
Die Nakba, Flucht
und Vertreibung der
Palästinenser 1948 – eine
palästinensische Katastrophe,
und ein Verbrechen, für die die
israelische Führung die
Verantwortung trägt, bis zum
heutigen Tag.
Ein wichtiger
Teil der Vertreibung und
Zerstörung war Plan Dalet. Er
war im Herbst 1947 entwickelt
nach der UN Resolution 181 II
und im März 1948 fertig gestellt
worden. Plan D forderte u.a.
„die Vertreibung der lokalen
arabischen Bevölkerung über die
Grenze im Falle ihres
Widerstands gegen unsere
Angriffe und … die Verteidigung
zusammenhängender jüdischer
Siedlungen in arabischen
Gebieten, einschließlich der
‚zeitweisen’ Eroberung
arabischer Stützpunkte auf der
anderen Seite der Grenze, die
Zerstörung der Dörfer durch
Niederbrennen, Sprengen und
Verminen, um eine Rückkehr der
vertriebenen Bewohner zu
verhindern.“
Unsere
israelischen sogenannten neuen
Historiker, so wie Simcha Flapan,
Avi Schleim und Ilan Pappe haben
die wahre Geschichte
geschildert. Ilan Pappe schreibt
in seinem bekannten Buch
„Ethnische Säuberung Palästinas“
u.a.: „Mitte Februar folgten
gewaltsame Vertreibungen, bei
denen es jüdischen Truppen
gelang, an einem einzigen Tag
fünf palästinensische Dörfer zu
räumen. Am 10. März 1948 wurde
Plan Dalet beschlossen. Die
ersten Ziele waren die Städte
Palästinas, die bis Ende April
alle besetzt wurden. In dieser
Phase, die mit mehreren
Massakern einherging – vor allem
mit dem Massaker von Deir Yassin
–, wurden etwa 250.000
Palästinenser entwurzelt.“
Ein unmoralischer
Aspekt der Res. 181, schreibt
Ilan Pappe, war, dass sie
keinerlei Mechanismen vorsah, um
die ethnische Säuberung zu
verhindern. Es waren über
700.000 Menschen die man
entwurzelt hat.
Die Ideologie der
Zionisten war doch allen
bekannt; David Ben Gurion,
erster israelischer
Ministerpräsident sagte vor der
Executive of Jewish Agency am
12.6.1938: „Ich bin für eine
Zwangsumsiedlung; darin sehe ich
nichts Unmoralisches“. Der selbe
Ben Gurion, der sagte, dass die
Juden keinen jüdischen Staat in
Palästina wollen, sondern
Palästina, als einen jüdischen
Staat…
In seinem
Kriegstagebuch, schrieb Ben
Gurion am 15.1.1948: „Das
strategische Ziel (der jüdischen
Streitkräfte) war die Zerstörung
der städtischen Gemeinden, die
die organisiertesten und
politisch bewusstesten Teile des
palästinensischen Volkes waren.
Dies wurde nicht durch Häuser-
und Straßenkämpfe in den großen
und kleinen Städten
bewerkstelligt, sondern durch
die Eroberung und Zerstörung der
ländlichen Siedlungen in der
Umgebung der meisten Städte.
Diese Taktik führte zum
Zusammenbruch und zur
Kapitulation von Haifa, Jaffa,
Tiberias, Safad, Akko Bet Schean,
Lydda, Ramla, Majdal und Beer
Scheva. Von Transportmitteln,
Lebensmitteln und Rohstoffen
abgeschnitten, gerieten die
städtischen Gemeineden in einen
Prozess des Zerfalls, des Chaos
und Hungers und sahen sich zum
Aufgeben gezwungen.“
Wir sind 1950
nach Israel gekommen, im Rahmen
von Familienzusammenführung. Ich
war noch nicht zwanzig Jahre
alt, keine Zionistin, nicht
vorbereitet auf das, was mich
dort erwartete: zerstörte
Dörfer, Geschichten von
Flüchtlingen, die über die
Vertreibung und Massaker
erzählten. Ich war einst ein
Flüchtling, ich weiß, was es
bedeutet! Ich habe auch die
Gettoisierung der Palästinenser,
bis zum Ende der sechziger Jahre
gesehen, und alles
verinnerlicht. Das prägt mich
bis zum heutigen Tag.
Ich wusste schon
damals, dass wir die Schuld
bekennen müssen. Wir müssen die
Palästinenser entschädigen und
auch das Rückkehrrecht der
Palästinenser,
völkerrechtsentsprechend,
berücksichtigen! Wir müssen das
Narrativ der Palästinenser, die
Geschichte der Vertreibung,
kennen lernen, um ihre
schreckliche Tragödie, die bis
zum heutigen Tag andauert, zu
verstehen. Nur dann kann es zu
Frieden mit Gerechtigkeit
kommen!
Es gibt in Israel
Friedenskräfte, die das gut
verstehen. Z.B. die Organisation
Zochrot, die die zerstörten
Dörfer kennzeichnet, und
versucht, viele Israelis dorthin
einzuladen. Diese Organisation
macht den Begriff Nakba und
seine Bedeutung populär und
erzählt über das Schicksal der
Flüchtlinge, die Opfer der
Nakba, die für das offizielle
Israel ein Tabu sind. Ein
Leitartikel in „Haaretz“ vom 29.
April 2014 betont, dass Israel
kein Recht hat, die
palästinensische Tragödie, die
Nakba aus dem Bewusstsein der
Israelis auszuradieren. Auch
wenn der Holocaust das
schlimmste Verbrechen ist, soll
man von Verbrechen gegen andere
Völker, wie Armenier,
Palästinenser oder Stämme in
Afrika nicht abstrahieren, so „Haaretz“.
Liebe Zuhörer, das Schlimmste
aber ist, dass die Nakba weiter
geht, schon circa 67 Jahre! Die
Palästinenser in den besetzten
Gebieten wurden bestraft, weil
sie sich an die UNO gewandt
haben, weil sie die Einheit des
Volkes Palästina haben wollen,
eine Versöhnung zwischen Fatah
und Hamas. Israel, ein
kolonialer Besatzer regiert
durch die Maxime: „divide et
impera“, „teile und herrsche.“
Am 24. Februar dieses Jahres
wurde von der Knesset ein Gesetz
verabschiedet, das innerhalb
Israels für muslimische und
christliche Palästinenser
jeweils getrennte Vertretung
schafft. Die Strafe wiegt für
die Palästinenser schwer: die
TAZ vom 29.4. berichtet, dass in
großen „Teilen des besetzten
Westjordanlandes ab sofort
palästinensische Bauprojekte
nicht mehr erlaubt werden.
Dieser Sanktionsbeschluss
betrifft auch von westlichen
Ländern finanzierte
Entwicklungsprojekte. ‚Die von
jetzt an angewendete
Strafmaßnahme war Anfang des
Monats beschlossen worden,
nachdem die Palästinenser den
Beitritt zu 15 internationalen
Konventionen und Verträgen
beantragten und damit gegen ihre
Verpflichtungen verstießen‘,
erklärte ein Sprecher der
israelischen Militärverwaltung.
Demnach betreffen
die Bauverbote auch eine ganze
Reihe von Projekten, die
Verteidigungsminister Mosche
Jaalon vorher genehmigt hatte.
‚Es ging um rund 600 Wohnbauten
sowie um die nachträgliche
Zulassung von Bauten, die ohne
Genehmigung errichtet worden
waren‘, sagte der
Verwaltungssprecher. Darunter
seien fünf aus dem Ausland
finanzierte
Entwicklungsprojekte: ein von
Italien finanzierter Spielplatz,
von Schweden bezahlte
Brunnensanierungen sowie die von
der UNO geplante Lieferung von
Zelten an zwei Orte und
Notunterkünfte, die eine
französische Hilfsorganisation
errichten wollte.“
„Peace Now“
berichtet, dass Israel in den
neun Monaten der laufenden
„Friedensverhandlungen“ vier mal
so viel Siedlungen wie in den
vorangegangenen Jahren genehmigt
hat. Es entspricht dem Bau von
etwa 50 Häusern pro Tag und 1540
pro Monat… In den Jahren
2009-2013 worden 2.224
palästinensische Häuser
zerstört. Die Kämpfer gegen
Apartheid in Südafrika, wie
Desmond Tutu sagen, dass die
israelische Apartheid schlimmer
ist als die südafrikanische,
weil die Zionisten die
Palästinenser loszuwerden
streben. Die Zionisten wollen
das Gebiet judaisieren, Schritt
für Schritt, nicht so wie 1948.
Aber es ist auch eine ethnische
Säuberung, eine gefährliche. Die
ethnische Säuberung Palästinas
ist ein anhaltender Prozess.
Gemäß dem Begin-Prawer Plan, den
die Knesset im Jahre 2013 als
Gesetz verabschiedet hat, werden
die Beduinen von Negev-Naqab von
Israel deportiert, um Juden dort
anzusiedeln…
Alles hier
gesagte war und ist ein Verstoß
gegen das Völkerrecht, der
bestraft werden muss. Frieden
braucht Gerechtigkeit, die
Israel ignoriert, wobei sie
unsere Toten, die Toten des
Holocaust dazu
instrumentalisiert. Und die Welt
schweigt. Und Israel bleibt
friedensresistent… Wir wenden
uns an die Gemeinschaft der Welt
und sagen, dass Schweigen
angesichts von Unrecht eine Art
Mittäterschaft ist. Das Leid der
Palästinenser, auch in Israel,
muss ein Ende haben. Ein
gerechter Frieden wird ein Segen
für alle sein. Und die Nakba
werden wir nie vergessen!

Berlin
PGD Palästinensische
Gemeinschaft in Deutschland e.V.
Palästinensische und arabische
Vereine in Berlin
Berlin
Brandenburg Tor - Fr. 16.05.2014
- 18:0 Uhr
Wir
werden
niemals
aufgeben!
We will
never
give up!
Gedanken
zur
Erinnerung
an die
Nakba
1947/1948
und
danach
Rede
vom Dr.
Muhaisen
am
16. Mai
2014 am
Brandenburger
Tor
- Liebe
Freunde,
bevor
wir an
die
Geschichte
Palästinas
denken,
bitte
ich
Euch,
eine
Schweigeminute
für die
beiden
getöteten
und die
verletzten
Palästinenser
einzulegen,
auf die
gestern
von
israelischen
Soldaten
bei
Demonstrationen
zur
Erinnerung
an die
Nakba in
Palästina
geschossen
wurde.
Vielen
Dank…!!
Es ist
wirklich
unglaublich,
dass
israelische
Soldaten
wieder
mit
scharfer
Munition
auf
Demonstranten
gezielt
haben.
Die
beiden
getöteten
jungen
Palästinenser
erhielten
einen
Schuss
in den
Brustbereich,
die
Verletzten
ebenso.
Das
heißt,
man
wollte
auch sie
töten.
Wir
erinnern
uns an
den
Beginn
der
Zweiten
Intifada
Ende
September
2000.
Auch
damals
schoss
das
israelische
Militär
scharf,
viele
Jugendliche
und
Kinder
starben
oder
wurden
schwer
verletzt
bei
Demonstrationen,
weil sie
die
ständigen
Ungerechtigkeiten
und
Lügen
über
sogenannte
„Friedensgespräche“
nicht
mehr
ertragen
konnten.
Seit den
Oslo-Verträgen
von 1993
und der
Rückkehr
von
Yassir
Arafat
aus dem
tunesischen
Exil gab
es die
Hoffnung
auf eine
Zwei-Staaten-Lösung,
die sich
nicht
erfüllt
hatte,
und vor
allem
gab es
die
Hoffnung
auf
Frieden
in der
Region.
Was
passierte
stattdessen?
Unser
demokratisch
gewählter
Präsident
Yassir
Arafat
wurde
2004
ermordet.
Das war
die
Antwort!
Wir
bitten
Euch,
auch an
diejenigen
palästinensischen
Gefangenen
besonders
zu
denken,
die sich
zur Zeit
in
israelischen
Gefängnissen
im
Hungerstreik
befinden.
Ihre
Hauptforderung
ist die
Abschaffung
der
Administrativhaft:
Es gibt
187
Administrativ-Häftlinge.
Das
bedeutet,
sie
wurden
festgenommen,
ohne
dass man
ihnen
sagte,
warum.
Sie
werden
nicht
angeklagt,
so
können
sie sich
auch
nicht
verteidigen.
Selbst
nach
israelischen
Militärgesetzen
darf
Administrativhaft
höchstens
für 6
Monate
verhängt
werden.
Sie wird
aber
willkürlich
oft
jahrelang
verlängert.
So weiß
weder
der
Häftling
noch
seine
Familie,
was er
angeblich
getan
hat,
warum er
in Haft
sitzt
und wann
er
entlassen
wird. Es
ist
reine
Willkür
und
Entrechtung.
Von der
israelischen
Seite
gibt es
keine
Äußerung
zu
diesem
Hungerstreik.
Kein
Einlenken,
kein
Entgegenkommen
der
jeweiligen
Gefängnisleitung:
Nichts.
Großes
Schweigen
wie so
oft
schon zu
den
Ereignissen
in
Palästina.
Viele
Gefangene
sind
durch
einen
Hungerstreik,
der
einzigen
Protestform,
die ein
wehrloser
Mensch
im
Gefängnis
hat, in
den
vergangenen
Jahren
gestorben.
Deswegen
ist
unsere
Sorge
groß.
Wir
kennen
die
inhumanen
israelischen
Reaktionen
auf
Forderungen
von
politischen
Gefangenen.
Und
trotzdem
hoffen
wir,
dass
diesmal
der
Appell
der
Menschenrechtsgruppen
an die
israelischen
Verantwortlichen
Erfolg
haben
wird,
dass das
Leiden
der
Hungerstreikenden
bald ein
Ende hat
und die
Administrativhaft
wirklich
abgeschafft
wird. Es
darf
diesmal
keine
Toten
geben!
Außerdem
gibt es
über
5000
palästinensische
Gefangene
in
israelischen
Gefängnissen,
darunter
Frauen,
Jugendliche
und
sogar
Kinder.
Ich
wiederhole:
auch
Kinder
sitzen
in
israelischen
Gefängnissen!
So stand
am
gestrigen
Nakba-Tag,
der
Erinnerung
an die
Vertreibung
der
Palästinenser
aus
ihrer
Heimat
1947/1948,
unser
heutiges
Leiden
wieder
im
Mittelpunkt:
Für das
Recht zu
demonstrieren
müssen
wir
Getötete
und
Verletzte
betrauern
und uns
um
hungerstreikende
Gefangene
sorgen,
weil der
Staat
Israel
mit
unbeschreiblicher
Gleichgültigkeit
auf uns
Palästinenser
reagiert
und
Politiker
und
Journalisten
in der
ganzen
Welt
schweigen.
Nicht
die
Menschen,
wir
erfahren
immer
mehr
Solidarität
von
anderen
Völkern
und auch
in
Deutschland
wurde
der
gestrige
Nakba-Tag
nicht
nur von
Palästinensern
und
Arabern
in
mehreren
Städten
begangen,
sondern
auch von
vielen
deutschen
und
ausländischen
Solidaritätsgruppen.
Denn
auch die
Pazifisten,
die nach
Palästina
kommen,
um die
Menschen
zu
schützen
vor der
israelischen
Militärgewalt,
sind
international
vernetzt:
Es ist
das
„International
Solidarity
Movement“,
die
Pazifisten
riskieren
ihr
Leben,
um
Palästinenser
zu
schützen,
einige
kamen
dabei zu
Tode
oder
wurden
schwer
verletzt:
Ich
nenne
hier nur
die
Amerikanerin
Rachel
Corrie
und den
Engländer
Tom
Hurndall.
Unser
Dank und
unsere
Trauer
um ihr
Leben
sind
unermesslich
groß.
Viele
wissen
Bescheid,
besonders
die
arabischen
und
palästinensischen
Menschen
hier in
Deutschland,
aber
trotzdem
will ich
unsere
deutschen
Freunde
aufklären
über die
Nakba.
Weil
häufig
eher die
israelische
Geschichte
erzählt
wird,
die sich
sehr von
der
palästinensischen
unterscheidet.
In
Israel
ist die
Erinnerung
an die
palästinensische
Nakba
verboten
und die
wahre
Geschichte
wird
auch
nicht in
der
Schule
gelehrt.
Im
November
1947,
noch
unter
dem
schrecklichen
Eindruck
des
verheerenden
Zweiten
Weltkrieges
mit über
60
Millionen
Toten
nicht
nur in
Europa
und der
Judenvernichtung
durch
den
Hitlerfaschismus,
entschieden
die
Mitgliedsstaaten
der UNO,
dass das
Land
Palästina
in einen
jüdischen
und
einen
palästinensischen
Teil
geteilt
werden
sollte.
Damals
war ganz
Palästina
ein
britisches
Mandatsgebiet
und in
den 30er
Jahren
waren
viele
Juden
und
andere
Europäer
nach
Palästina
geflohen,
weil
viele
Länder
sie
nicht
aufnahmen.
Gleich
nach
dieser
Entscheidung
in der
UNO 1947
begannen
jüdische
Milizen,
Palästinenser
in ihren
Dörfern
anzugreifen,
furchtbare
Massaker
wurden
verübt
wie am
9.
April
1948 an
hundert
Palästinensern
in Dir
Yassin
oder 8
Tage
nach der
israelischen
Staatsgründung
in
Al-Tantura,
Überlebende
berichteten
von den
Gräueltaten
und
Palästinenser
in
anderen
Orten
verließen
in Angst
und
Panik
ihre
Häuser
und
versuchten,
über die
Grenzen
nach
Jordanien,
Ägypten,
Syrien
oder in
den
Libanon
zu
fliehen.
Viele
überlebten
die
Flucht
nicht,
besonders
Kinder
und alte
Menschen
starben.
800 000
Palästinenser
wurden
zu
heimatlosen
Flüchtlingen,
das
waren
damals
75 % der
palästinensischen
Bevölkerung.
Waffenstillstandsabkommen
mit den
einzelnen
arabischen
Staaten
mit neu
gezogenen
Grenzen
bedeuteten,
dass
Israel
schließlich
nicht
nur 56 %
des
Landes
besaß,
wie in
der UNO
beschlossen,
sondern
schließlich
78 %,
die viel
größere
palästinensische
Bevölkerung
besaß
nur noch
22 % des
ursprünglichen
Palästina,
die
Westbank,
damals
unter
jordanischer
und Gaza
unter
ägyptischer
Verwaltung.
Im
israelischen
Angriffskrieg
von
1967,
bekannt
als der
6-Tage-Krieg,
in dem
das
hochgerüstete
Israel
die
Armeen
von
Syrien,
Ägypten
und
Jordanien
besiegte,
eroberte
Israel
die
Golanhöhen
von
Syrien,
die
Westbank,
Ostjerusalem
und
Gaza,
nahm den
Palästinensern
also den
Rest
ihrer
Heimat
weg,
vergrößerte
Israel
und hat
bis
heute
nicht
seine
Grenzen
benannt,
so dass
der
Verlauf
der
Grünen
Grenze
von vor
1967
nicht
festgelegt
ist als
Grenze
zwischen
Israel
und
einem
zukünftigen
Staat
Palästina.
Israel
ist der
einzige
Staat,
der
seine
Grenzen
bis
heute
nicht
definiert
hat. Er
hat auch
keine
Verfassung.
1947/1948
wurden
40.000
Palästinenser
getötet,
mehr als
50
Massaker
wurden
von
Historikern
recherchiert
und 530
Dörfer
wurden
dem
Erdboden
gleich
gemacht.
Die
UNO-Organisation
UNWRA
ist
ausschließlich
für
palästinensische
Flüchtlinge
zuständig,
von
denen
heute
noch
viele in
folgenden
Flüchtlingslagern
leben:
19 in
der
Westbank,
8 in
Gaza, 10
in
Jordanien,
12 im
Libanon
und 9
Flüchtlingslager
in
Syrien.
Keiner
der
1947/48
Geflohenen
durfte
nach
Israel
zurückkehren,
weder
nach
seinen
Verwandten
suchen
noch
sein
Haus
ansehen
oder
seine
Felder
bestellen.
Wer es
doch
wagte
und
heimlich
über die
Grenze
schlich,
wurde
erschossen.
Wer sich
mit
Waffen
wehrte,
wurde
bekämpft.
Man
denke an
die
Bombardierung
Beiruts
durch
die
israelische
Armee
1982,
das
fürchterliche
Massaker
in Sabra
und
Shatila
durch
die
libanesische
Falange,
vom
israelischen
Militär
unter
General
Scharon
unterstützt.
Die
Konferenz
in
Madrid
1991 zu
Palästina
war ein
Meilenstein,
aber die
Palästinenser
waren
nicht
als
eigene
Delegation
vertreten.
Die PLO
und
Arafat,
der 1996
zum
Präsidenten
gewählt
worden
war,
glaubten
daran,
Frieden
mit der
israelischen
Besatzungsmacht
schließen
zu
können,
weil die
Palästinenser
das
unbedingt
wollten.
Sie
verhandelten,
obwohl
sich die
Siedlungen
auf
ihrem
zukünftigen
Palästina
breit
machten,
heute
leben
mehr als
600.000
Siedler
in der
Westbank,
als
gehörte
ihnen
das
Land.
Sie
quälen
die
Palästinenser
unter
den
Augen
israelischer
Soldaten,
die
nichts
dagegen
tun,
besonders
in
Hebron.
Die
Palästinenser,
die
damals
nicht
geflohen
sind und
heute in
Israel
leben,
werden
dort oft
als
Menschen
zweiter
Klasse
behandelt.
Es gibt
unzählige
Gesetze
und
Bestimmungen
gegen
Palästinenser
in
Israel,
die
schlimmsten
sind die
Ausbürgerungen
und
Enteignungen,
z.B. in
Jerusalem.
Die
Palästinenserin
Hanin
Al Zouabi
ist zwar
Knesset-Abgeordnete,
wurde
aber
heftig
angegriffen,
als sie
mit 600
Pazifisten
auf dem
Schiff
Mavi
Marmara
2010 die
Gaza-Blockade
durchbrechen
und den
Menschen
dort
Lebens-notwendiges
bringen
wollte.
Israelisches
Militär
überfiel
die
Schiffe
in
internationalen
Gewässern,
tötete 9
Pazifisten
und
verletzte
50 von
ihnen
schwer.
Hanin Al
Zouabi
erhielt
Todesdrohungen.
Und
Scheich
Raed
Salah,
der auch
auf der
Mavi
Marmara
war,
wurde
dafür
verurteilt.
Liebe
Freunde,
es ist
unmöglich,
in einer
einzigen
Rede die
Tragödie
der
Palästinenser
nachzuzeichnen,
schon
deshalb,
weil sie
66 Jahre
lang
anhält.
Desmond
Tutu aus
Südafrika,
der die
Apartheid
durchlitten
hat und
den
Weißen
die Hand
zur
Versöhnung
ausgestreckt
hat
genauso
wie
Nelson
Mandela,
sagt,
dass die
israelische
Besatzung
schlimmer
sei als
die
Apartheid.
Damals
gab es
keine
Bombardierung
der
Zivilbevölkerung
wie in
Gaza
2008/2009,
es gab
keine
7jährige
Blockade
wie in
Gaza,
keine
Bombardierung
der
lebensnotwendigen
Tunnel
an der
Grenze
zu
Ägypten.
Es gab
keine
neun
Meter
hohe
Mauer,
die
doppelt
so lang
ist wie
die
ursprüngliche
Grüne
Grenze,
weil sie
ganze
palästinensische
Dörfer
umschließt:
Das ist
Landraub.
All das
ist
schlimmer
als
damals
in
Südafrika,
der Rest
ist
ähnlich
rassistisch
gegen
die
Palästinenser.
Aber der
amerikanische
Außenminister
Kerry
korrigierte
sich,
als
publik
wurde,
dass er
das Wort
„Apartheid“
im
Zusammenhang
mit der
israelischen
Politik
in einem
Gespräch
geäußert
hatte.
Neben
den
vielen
geschichtlichen
Fälschungen
erfahren
die
Palästinenser
eine
starke
Propaganda
gegen
ihre
Wahrheit.
Die
Rechtsanwältin
Felicia
Langer
beschrieb
mehrfach
in ihren
Büchern,
wie
„friedensresistent“
israelische
Politiker
sind.
Sie
verteidigte
palästinensische
Gefangene
vor
israelischen
Militärgerichten.
Mehrere
Gefangene
erzählten
ihr,
dass sie
noch
mehr
gefoltert
wurden,
wenn sie
vom
Frieden
sprachen!
So haben
die
unterdrückten
Palästinenser
zwei
Aufgaben:
Ihre
Befreiung
von der
Besatzung
zu
fordern
und auch
die
Unterdrücker
zu
befreien:
Von
ihrem
militaristischen
Denken,
ihrem
rassistischen
Menschenbild
den
Palästinensern
gegenüber
und von
ihrem
„Geschichtsmythos“:
Dass es
„für ein
Volk
ohne
Land ein
Land
ohne
Volk“
gab.
Palästina
war
immer
bewohnt.
Sie
nennen
es
selber
das
Heilige
Land,
also
Gottes
Land, wo
„Milch
und
Honig
fließen“.
Warum
sollte
ausgerechnet
in
diesem
wunderschönen
Land
niemand
gewesen
sein?
Wir
haben
eine
tragische
Geschichte,
die
Tragödie
hält bis
heute
an.
Wegen
Verbrechen,
die wir
nicht
begangen
haben,
diese
Verbrechen
geschahen
in
Europa.
Das hat
in
seinen
Büchern
der
palästinensisch-amerikanische
Literaturwissenschaftler
Edward
Said
wiederholt
beschrieben.
Der
Unterschied
besteht
darin,
dass die
Palästinenser
nach
Frieden
schreien,
aber nur
die
Israelis
die
Macht
haben,
den
Frieden
zu
ermöglichen.
Sie sind
die
Besatzer,
die
Unterdrücker,
sie
haben
das
Militär
und die
Drohnen.
Sie
zerstören
die
Häuser,
enteignen
die
Landbesitzer,
töten
mit
Drohnen
einzelne
Palästinenser.
Deswegen
fordern
wir
heute:
Die
Besatzung
muss ein
Ende
haben.
Die
deutsche
Regierung
sollte
Israel
auffordern,
die
UNO-Resolutionen
zu
Palästina
endlich
zu
befolgen.
Auch die
deutsche
Regierung
sollte
sich für
die
Hungerstreikenden
in
israelischen
Gefängnissen
einsetzen
und die
sofortige
Abschaffung
der
Administrativhaft
fordern.
Alle
palästinensischen
Gefangenen
müssen
aus
israelischer
Haft
entlassen
werden.
Die
siebenjährige
Blockade
von Gaza
muss
beendet
werden.
Die
zerstörte
Infrastruktur
von Gaza
muss
endlich
wieder
aufgebaut
werden.
Europa
muss
weiterhin
Druck
auf
Israel
ausüben.
Wir
fordern
einen
atomwaffenfreien
Nahen
Osten.

Weitere
Videos
zur
Veranstaltung
http://www.youtube.com/watch?v=NQXoK0xmr_I&feature=youtu.be
http://youtu.be/oowqBcQwhUQ
http://youtu.be/cHZiFqbpqY8
http://youtu.be/-LW5oOMA1n4
http://youtu.be/TiKiPPO46xA
http://youtu.be/_DDxQm8Iqz0
http://youtu.be/NQXoK0xmr_I
https://www.youtube.com/watch?v=3pn9we1Tw1I&list=UUlhawh2exjoAxkAJAXWsgfw
https://www.youtube.com/watch?v=qi755bE10i4&list=UUlhawh2exjoAxkAJAXWsgfw






Ansprache
beim Nakba-Gedenktag der Palästinensischen
Mission
am 15.5.2014 in Berlin
Ingrid Rumpf
(pdf)
Sehr geehrte Frau Dr. Daibes, Botschafterin
von Palästina, sehr geehrter Herr
Prof. Dr. Shobokshi, Doyen der arabischen
Botschaften und Botschafter des
Königreichs Saudi-Arabien, sehr
geehrte Damen und Herren, liebe
palästinensische Freundinnen und
Freunde!
(…) Zu Beginn meiner Rede möchte
ich Folgendes unterstreichen: Sie
wissen, ich bin weder Politikerin
noch Diplomatin, sondern ich spreche
hier als Vertreterin einer Nichtregierungsorganisation,
die sich für die palästinensischen
Flüchtlinge im Libanon engagiert
und damit Teil der Palästina-Solidaritätsbewegung
ist. Ich spreche hier weder für
eine politische oder religiöse Partei,
noch für irgendwelche staatlichen
oder politischen Institutionen,
sondern als Vertreterin unseres
Vereins und damit zuallererst für
die palästinensischen Flüchtlinge
im Libanon, deren Nöten und Hoffnungen
und deren Zukunft wir uns verbunden
fühlen.
Heute registriert die UNRWA mehr
als 400.000 palästinensische Flüchtlinge
im Libanon. Das entspricht etwa
11% der libanesischen Bevölkerung.
Die Mehrheit der Palästinenser dort
lebt noch immer in Flüchtlingslagern.
Arbeitsbeschränkungen, fehlende
Bildungsmöglichkeiten und wachsende
Armut, Perspektivlosigkeit und Ausgrenzung
prägen ihr jahrzehntelanges Flüchtlingsschicksal
mehr denn je. So dürfen sie außerhalb
der Lager nur wenige Berufe ohne
Arbeitserlaubnis ausüben und keine
Immobilien erwerben. Der wirtschaftlich
schwache und politisch instabile
Libanon kann und will die Flüchtlinge
auf absehbare Zeit nicht integrieren.
Auch alle Friedensinitiativen vernachlässigen
bisher die Flüchtlingsfrage. Vergessen
von der Welt und häufig den eigenen
politischen Führern wachsen deshalb
in den Flüchtlingslagern im Libanon
Resignation und Verzweiflung. Frieden
im Nahen Osten wird aber nur möglich
sein, wenn Menschen- und Völkerrecht
auch für die palästinensischen Flüchtlinge,
nicht nur im Libanon, Geltung bekommen.
Um zur Überwindung der verzweifelten
Lage der Flüchtlinge im Libanon
beizutragen, fördern wir in Zusammenarbeit
mit unserer Partnerorganisation
The National Institution of Social
Care and Vocational Training (NISCVT),
auch als Bait Atfal Assumoud bekannt,
seit 1996 soziale, medizinische,
Bildungs- und Patenschaftsprojekte,
die vor allem Kindern, Jugendlichen
>>>
|
Düsseldorf
Düsseldorf
Hauptbahnhof
Konrad Adenauer Platz
Sa. 17.05٠2014 - 15:00 - 17:00
Uhr





Frankfurt
Römerberg 27 - 60311 Frankfurt -
Sa. 17.05.2014 - 18:00 - 20:00
Uhr


Hamburg



Koblenz


München
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