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2012 Vittorio Arrigoni
2011 Juliano Mer Khamis wurde getötet
2011 - Jawahar Abu Rahmah wurde getötet
2003 Hurndall Tom
2003 Corrie Rachel

 

 

Eine Seite für Rachel Corrie

1979 - 16. 3. 2003
 

 


 

Bei dem israelischen Versuch ein palästinensisches Haus in Rafah zu zerstören, wurde Rachel Corrie, eine amerikanische Friedensaktivistin der Organisation "International Solidarity Movement " am 16.3.2003 von einem Bulldozer der israelischen Besatzungsarmee IOF erfasst und getötet. .... Rachel war als Mitglied des International Solidarity Movement ein Teil der internationalen Zivilgesellschaft wie wir alle. Durch ihr Handeln bekannte sie sich zu ihrer Verantwortung für die inhärente Würde und die gleichen Rechte aller Menschen, damit auch das Recht auf eine Nationalität. Gewaltlos stellte sie sich der Gewalt entgegen, die die Besatzung den Palästinensern .... antut.  Quelle
 

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Das schreckliche Geschehen

Die folgenden Fotos und Texte, zeigen  den Ablauf ihrer Tötung 
 Quelle

Rachel Corrie stellt den Bulldozerfahrer zur Rede
 (Foto: ISM)

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Hier wird deutlich, dass Rachel markierte Kleidung trägt, sie hält ein Megaphon u. spricht mit dem Bulldozerfahrer, der gerade dabei ist, ein palästinensisches Haus niederzureißen. Rafah, Okkupiertes Gaza, am 16. März 2003 (Foto: ISM)

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Friedensaktivisten kümmern sich um Rachel, nachdem sie durch den Bulldozer verletzt wurde. Rafah, okkupiertes Gaza, am 16. März 2003.

[rachel_corrie_after_attack.jpg]

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Man sieht, wie Rachel Corrie, tödlich verletzt durch den israelischen Bulldozer, am Boden liegt. Rafah, Okkupiertes Gaza, am 16. März 2003 (Foto: ISM)

 Rachel im Najjar-Hospital in Rafah, Okkupiertes Gaza. Die israelische Tageszeitung 'Ha'aretz' berichtet, laut Dr. Ali Mussa, Arzt des Hospitals, war Rachel Corries Tod Folge

Rachel im Najjar-Hospital in Rafah, Okkupiertes Gaza. Die israelische Tageszeitung 'Ha'aretz' berichtet, laut Dr. Ali Mussa, Arzt des Hospitals, war Rachel Corries Tod Folge "von Brüchen im Kopf- und Brustbereich" (Mohammad Al-Moghair)

Rachels Kameraden trösten einander im Hospital von Najjar, Rafah, Okkupiertes Gaza. Laut 'Ha'aretz' wurde noch ein zweiter Aktivist - an gleicher Stelle - verletzt (Mohammad Al-Moghair).

Rachels Kameraden trösten einander im Hospital von Najjar, Rafah, Okkupiertes Gaza. Laut 'Ha'aretz' wurde noch ein zweiter Aktivist - an gleicher Stelle - verletzt (Mohammad Al-Moghair).

Video - Die Gewaltanwendungen wiederholen sich >>>

Ein späterer Bericht des ISM-Medienkoordinators Michael Shaikh / Beit Sahour gibt Aufschluss über weitere Details der Geschehnisse

"Die Konfrontation zwischen den ISM-Leuten u. der Israelischen Armee hatte bereits 2 Stunden gedauert, als Rachel überfahren wurde. Rachel u. die übrigen Aktivisten hatten sich klar als unbewaffnete internationale Friedensaktivisten zu erkennen gegeben - während der gesamten Konfrontation. Derzeit versucht die Israelische Armee, Rachel lächerlich zu machen u. behauptet, sie sei vor den Bulldozer gerannt u. durch einen Unfall ums Leben gekommen. Augenzeugen des Mordes widersprechen dieser Version kategorisch. Vielmehr war es so, dass Rachel dem Bulldozer im Weg saß. Er kam auf sie zugefahren. Als sie sah, dass der Bulldozer offensichtlich weder halten noch ausweichen werde, stieg sie auf einen Haufen Erde u. Trümmer, um dem Fahrer direkt in die Augen zu sehen, aber der fuhr dennoch weiter. Sie trug eine fluoreszendierende Jacke. Der Bulldozer fuhr weiter, sodass sie unter den Erdhaufen gezogen wurde (auf dem sie zuvor gestanden hatte). Nachdem sie darunter verschwunden war, fuhr der Fahrer einfach weiter, bis der Bulldozer auf ihr stand. Der Fahrer hob die Bulldozer-Schaufel nicht an, sodass Rachel von ihr erdrückt wurde. Schließlich fuhr der Bulldozer zurück. Die 7 andern ISM-Aktivisten, die an der Aktion beteiligt waren, rannten sofort hin, um Rachels Körper aus der Erde zu graben. Eine Ambulanz brachte sie ins Al-Najjar-Hospital, wo sie starb".

Dieser Beitrag wurde zusammengestellt von Nigel Parry u. Arjan El Fassed (Gründungsmitglieder der 'Electronic Intifada') unter Mitarbeit von Michael Brown u. Ken Harper.

Rafah: ISM-Aktivistin von Bulldozer getötet

Medienmitteilung ISM Nablus Von: gfc / ISM Nablus 16.03.2003 22:56

Am Sonntag, 16. März um ca. 17 Uhr wurde im Rafah Flüchtlingslager Rachel Corey, Aktivistin des International Solidarity Movements ISM, durch einen Bulldozer der israelischen Besatzungsarmee IOF getötet. Sie versuchte mit anderen AktivistInnen, die illegalen Hauszerstörungen der IOF zu verhindern.

Rachel Corey, 23-jaehrige Aktivistin von ISM Gaza, wurde heute Nachmittag von einem IOF-Bulldozer getötet, der ein Haus im Quartier Al-Salam im Flüchtlingslager Rafah zerstören wollte. Rachel verhandelte zuerst mit dem Soldaten im Bulldozer, blieb aber erfolglos. Der Fahrer hatte deutlich erkannt, dass es sich beim späteren Opfer um eine internationale Menschenrechtsaktivistin handelte. Da der Bulldozer mit der Zerstörung fortfuhr, fiel Schutt auf die amerikanische Aktivistin und sie strauchelte. Der Bulldozer fuhr schließlich zweimal über die am Boden liegende Aktivistin. Gemäss Dr. Ali Musa vom Al-Najar-Spital starb Rachel an verschiedenen Schädel- und Knochenbrüchen.

Dies ist nicht der erste direkte und absichtliche Angriff israelischer Besatzungssoldaten auf internationale AktivistInnen. Rachel Corey ist jedoch das erste Todesopfer aus den Reihen ISMs. Ihr Tod ist für die AktivistInnen vor Ort ein Schock, ISMs fortdauernder Widerstand gegen die alltäglichen Kriegsverbrechen der israelischen Regierung und der IOF steht deswegen nicht in Frage. Die israelische Besatzungsarmee unterscheidet nicht zwischen unbewaffneten Zivilpersonen und bewaffneten Kämpfern und weicht längst nicht mehr davor zurück, internationale AktivistInnen offen anzugreifen und gar – wie heute – zu ermorden.

Seit Ausbruch der 2. Intifada starben neben Rachel bereits mehr als 2320 PalästinenserInnen durch die Repression der israelischen Besatzungsarmee. Im Gaza-Streifen wurden bislang mehr als 600 Häuser, davon der größte Teil in Rafah nahe der Grenze zu Ägypten, von den IOF zerstört, was Art. 53 der 4. Genfer Konvention eindeutig verletzt. ISM-AktivistInnen, darunter gegenwärtig zwei schweizer Staatsangehörige, unterstützen seit Monaten den gewaltlosen Widerstand gegen die systematischen Hauszerstörungen u.a. in Rafah.

ISM ist eine palaestinensisch-internationale Bewegung, deren Ziel es mitunter ist, dass Leiden der palaestinensischen Zivilbevölkerung unter der israelischen Besatzung zu lindern bzw. gegen die alltäglichen Exzesse der israelischen Armee einzustehen. Obwohl gemäss der 4. Genfer Konvention die Zivilbevölkerung im Falle einer Besatzung oder eines bewaffneten Konfliktes als "geschützt" behandelt werden muss, hat sich die internationale Gemeinschaft seit Jahren nicht ernsthaft mit der Situation der palästinensischen Bevölkerung befasst und freiwillige, ungeschützte Menschen aus aller Welt übernehmen seit längerem diese Verantwortung. Rachel hat heute ihr Engagement gegen die alltäglichen Menschenrechtsverletzungen mit ihrem Leben bezahlt.
 


Nablus, Occupied Palestine, 16/03/03

Offizielle Verlautbarung der Israelischen Botschaft in Deutschland  

(Newsletter der Israelischen Botschaft in Berlin Montag, 17. März 2003):

DEMONSTRANTIN BEI MILITÄRMASSNAHME IN RAFAH GETÖTET


Bei einer israelischen Militäraktion an der israelisch-ägyptischen Grenze bei Rafah ist am Sonntag die Demonstrantin Rachel Corrie verletzt worden. Die Amerikanerin erlag später ihren Verletzungen in einem Krankenhaus:

“Bei einer israelischen Militärmaßnahme, in deren Verlauf Sprengsätze entdeckt und beseitigt wurden, hat die israelische Armee am Sonntag Gestrüpp an der israelisch-ägyptischen Grenze nahe Rafah beseitigt. Die Maßnahme erfolgte im Rahmen eines Einsatzes in einem Gebiet, das gemäß des Oslo-Abkommens unter der vollen zivilrechtlichen und sicherheitstechnischen Kontrolle Israels steht. Während der Militärmaßnahme betraten Dutzende von Demonstranten das Sperrgebiet, um den Einsatz zu stören.

Um eine Konfrontation mit den Demonstranten zu verhindern, zogen sich die Einsatzkräfte zunächst zurück, um den Einsatz später fortzusetzen. Daraufhin setzten die Demonstranten ihren Konfrontationskurs fort und näherten sich den Einsatzwagen erneut. Dabei wurden die Demonstranten wiederholt aufgerufen, sich aus dem Sperrgebiet zurückzuziehen. Nach vorläufigen Untersuchungen ergriff im weiteren Verlauf ein gepanzerter Militär-Bulldozer, der vor Ort tätig war, eine Demonstrantin, die sich dem Gebiet trotz der Warnungen genähert hatte. Es ist zu erwähnen, dass das gepanzerte Fahrzeug nur über ein beschränktes Sichtvermögen und kleine gepanzerte Gucklöcher verfügt und der Fahrer die Frau aus diesem Grund auf ihrer Stellung nicht sehen konnte. Die israelische Armee kündigte an, in dem Fall zu ermitteln und drückt ihr Bedauern über den Unfall aus.“ (Mitteilung eines Armeesprechers).

Weitere Artikel über Rachel Corrie

#########“What Rachel Saw” - A slip of a girl faced one of Israel’s most feared war machines in the Occupied Palestinian Territories–the armed bulldozer–and died. This deliberate killing was no accident. Maybe the Israeli authorities would have preferred it not to happen because of the public relations backlash, but the driver of the bulldozer was wielding power that day. He had a mandate from his government to clear Palestinians out of their homes at a moment’s notice and he knew that he would be protected

 

Rachel's Words Live On

Photostory- Rachel Corrie remembered in Seattle

Rachel Corrie
erster Jahrestag ihrer Ermordung

The Israeli Army erased the landmarks where the American activist Rachel Corrie was killed last year by demolishing the house which she was protecting and separating the eyewitnesses on that murder..

A new step, carried out by the cruel Israeli occupation when they demolished Samer Nasrallah's house, the house in front of which Rachel Corrie was killed while she was protecting it from demolishment last year..

They also demolished other farm areas that were planted with olive and orange trees belonging to an old man named Awad Al Saher.

A large number of children demonstrated to mark the anniversary of Rachel's death. O ther children participated with other UNRWA school children by acting and by decorating a view of Israeli bulldozers and imitating how Rachel was killed..

Every day Rafah children plant more trees as more Israeli bulldozers demolish olive and orange trees. This project has began few months ago when we planted olive trees in Rachel's Corrie honor through PCWF www.pcwf.org - Quelle

..... Rachel war nicht die Erste, die im Zusammenhang mit Israels grausamer Politik der Häuserzerstörungen umgekommen ist. Vor weniger als zwei Wochen wurden, ebenfalls in Gaza, Nuha Makadma Sweidan und ihr ungeborenens Kind getötet, als israelische Soldaten ihr Haus "aus Versehen" zerstörten; sie hatten eigentlich nur das Wohnhaus nebenan in die Luft jagen wollen. Wenige Wochen zuvor starben eine ältere Frau und ein behinderter Mann unter den Trümmern ihrer Häuser in Gaza, als Soldaten sie schlicht "übersahen". Das waren nicht einfach Unfälle. Es ist gängige israelische Praxis, Häuser so überstürzt abzureißen, dass noch die gesamte Habe der Bewohner darin ist und in der Eile keine Zeit für prosaische Sicherheitsvorkehrungen bleibt..... Quelle

Rafah: ISM-Aktivistin von Bulldozer getötet

Medienmitteilung ISM Nablus Von: gfc / ISM Nablus 16.03.2003 22:56

Am Sonntag, 16. März um ca. 17 Uhr wurde im Rafah Flüchtlingslager Rachel Corey, Aktivistin des International Solidarity Movements ISM, durch einen Bulldozer der israelischen Besatzungsarmee IOF getötet. Sie versuchte mit anderen AktivistInnen, die illegalen Hauszerstörungen der IOF zu verhindern.

Rachel Corey, 23-jaehrige Aktivistin von ISM Gaza, wurde heute Nachmittag von einem IOF-Bulldozer getötet, der ein Haus im Quartier Al-Salam im Flüchtlingslager Rafah zerstören wollte. Rachel verhandelte zuerst mit dem Soldaten im Bulldozer, blieb aber erfolglos. Der Fahrer hatte deutlich erkannt, dass es sich beim späteren Opfer um eine internationale Menschenrechtsaktivistin handelte. Da der Bulldozer mit der Zerstörung fortfuhr, fiel Schutt auf die amerikanische Aktivistin und sie strauchelte. Der Bulldozer fuhr schließlich zweimal über die am Boden liegende Aktivistin. Gemäss Dr. Ali Musa vom Al-Najar-Spital starb Rachel an verschiedenen Schädel- und Knochenbrüchen.

Dies ist nicht der erste direkte und absichtliche Angriff israelischer Besatzungssoldaten auf internationale AktivistInnen. Rachel Corey ist jedoch das erste Todesopfer aus den Reihen ISMs. Ihr Tod ist für die AktivistInnen vor Ort ein Schock, ISMs fortdauernder Widerstand gegen die alltäglichen Kriegsverbrechen der israelischen Regierung und der IOF steht deswegen nicht in Frage. Die israelische Besatzungsarmee unterscheidet nicht zwischen unbewaffneten Zivilpersonen und bewaffneten Kämpfern und weicht längst nicht mehr davor zurück, internationale AktivistInnen offen anzugreifen und gar – wie heute – zu ermorden.

Seit Ausbruch der 2. Intifada starben neben Rachel bereits mehr als 2320 PalästinenserInnen durch die Repression der israelischen Besatzungsarmee. Im Gaza-Streifen wurden bislang mehr als 600 Häuser, davon der größte Teil in Rafah nahe der Grenze zu Ägypten, von den IOF zerstört, was Art. 53 der 4. Genfer Konvention eindeutig verletzt. ISM-AktivistInnen, darunter gegenwärtig zwei schweizer Staatsangehörige, unterstützen seit Monaten den gewaltlosen Widerstand gegen die systematischen Hauszerstörungen u.a. in Rafah.

ISM ist eine palaestinensisch-internationale Bewegung, deren Ziel es mitunter ist, dass Leiden der palaestinensischen Zivilbevölkerung unter der israelischen Besatzung zu lindern bzw. gegen die alltäglichen Exzesse der israelischen Armee einzustehen. Obwohl gemäss der 4. Genfer Konvention die Zivilbevölkerung im Falle einer Besatzung oder eines bewaffneten Konfliktes als "geschützt" behandelt werden muss, hat sich die internationale Gemeinschaft seit Jahren nicht ernsthaft mit der Situation der palästinensischen Bevölkerung befasst und freiwillige, ungeschützte Menschen aus aller Welt übernehmen seit längerem diese Verantwortung. Rachel hat heute ihr Engagement gegen die alltäglichen Menschenrechtsverletzungen mit ihrem Leben bezahlt.

Das International Solidarity Movement (ISM) ist von dem Kanadischen Parlamentsabgeordneten Svend J. Robinson am 2. Mai für den Friedesnobelpreis 2004 vorgeschlagen worden, wie jetzt ein Mitarbeiter Robinsons, Jake Wilson, Freace gegenüber bestätigte.

In dem Nominierungsbrief schreibt er: "Der Beitrag des ISM für den Frieden im Mittleren Osten, bei der Verteidigung von Menschenrechten und beim Schutz internationaler Gesetze ist beispiellos. Die selbstlosen Bemühungen der organisation, den Frieden zu fördern und das Leben unschuldiger Zivilisten im israelisch-palästinensischen Konflikt zu schützen verdienen eindeutig internationale Anerkennung."

Trotz der Nominierung der Organisation hebt Robinson in dem Schreiben die Leistungen und Schicksale dreier Mitarbeiter des ISM besonders hervor. Das von Rachel Corrie, die von einem israelischen Bulldozer getötet wurde, als sie das Haus einer palästinensischen Familie vor der Zerstörung schützen wollte, das von Tom Hurndall, der von einem israelischen Scharfschützen angeschossen wurde und seitdem im Koma liegt und das von Brian Avery, dem ebenfalls von einem Israeli ins Gesicht geschossen worden ist.

Das Schreiben schließt mit den Worten "Ein Friedensnobelpreis für das ISM wäre die passende Anerkennung für die Tapferkeit und die Prinzipientreue, die von den Mitgliedern dieser Organisation und insbesondere von diesen drei Menschen gezeigt werden. Quelle

Weitere Berichte  über Rachel Corrie

Ein Refusenik schreibt über Rachel Corrie

Photo-Story: Israelischer Bulldozerfahrer tötet amerikanische Aktivistin
von Nigel Parry u. Arjan El Fassed

Ehrt Rachel - stoppt Häuserzerstörungen
von Jeff Halper

Rachel Corrie
 von Peter Bohmer und Rachel Corrie

Gedanken aus Rafah - von Starhawk

Israels Vorwürfe gegen Friedensaktivisten gezielt unwahr - von Paul Burrows

Rachel Corrie, Jessica Lynch und die Ungleichwertigkeit von Opfern - von Paul Street

Die Ermordung der Solidarität
von Justin Podur

Rachel Corries kurze Lehrzeit
Das Vermächtnis einer Friedensaktivistin 

Die Bedeutung Rachel Corries
von Edward Said

Die alltäglichen Bilder der Gewalt
von Jonathan Cook

Die Zähne der Kinder - von Uri Avnery

„Ich liebe meinen Bruder“ - von Adam Maor

KOLUMNE von NAOMI KLEIN  - Zwei Frauen im Krieg

Internationale Friedensaktivisten unter Feuer Peter Schäfer 13.04.2003 - Telepolis

Dummheit: Sich vor einen Bulldozer setzen,
 um Terroristen zu schützen

Der Cartoon  |   Reaktion darauf

Ein weiterer blutiger Tag im Gaza-Streifen

ei: Photo story: Israeli bulldozer driver murders American peace activist

Amerikanische Aktivistin absichtlich von Bulldozer überfahren

New Yorker JüdInnen trauern um Rachel Corrie

Zum Tod von Rachel Corrie

Gideon Levy: Bulldozing Rafah

Nachtrag zum Tod von Rachel Corrie

Ha'aretz - Article

Rachel Corrie Memorial Website

Remembering Rachel Corrie

Rachel Corrie Memorial Website

 http://www.palestinemonitor.org

 http://www.palsolidarity.

http://www.btselem.org

Music Inspired by Rachel

Rachel Corrie Foundation

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Persönliches

Rachel Corrie wuchs in Olympia/Washington auf. Ich sah sie zum erstenmal, als sie Schülerin im Wahlfachprogramm der Lincoln-Schule war - 1989. In den letzten beiden Jahren haben wir viel miteinander geredet. Rachel war sanft und engagiert. Unterdrückung, egal wo, machte sie rasend. Sie war aktiv in der Bewegung für soziale Gerechtigkeit und Frieden. Rachel war sehr bescheiden und verantwortungsbewusst. Sie war die Seele der 'Bewegung für Frieden und Gerechtigkeit' hier in Olympia. Zur Gruppe war Rachel über ihre Studien ('Local Knowledge'-Programm bei Anne Fischel u. Lin Nelson) gekommen. Rachel engagierte sich sehr aktiv gegen den US-"Krieg gegen den Terror" u. gegen US-Militarismus. Ich erinnere mich an ein Projekt, in dem sie mit Leib und Seele aufging: die Aktion in Percival Landing zum Jahrestag der Anschläge - am 11. September 2002. Dabei ging es gegen den Krieg in Afghanistan und die Repression im eigenen Land. Auch viele Grundschul-Kinder waren damals, dank Rachels Engagement, beteiligt. Heute (Sonntag, den 16. März um 19 Uhr) werden wir auf Percival Landing eine Gedenkwache abhalten. Wir halten sie einerseits im Angesicht des drohenden Irak-Kriegs und andererseits aus Trauer u. Hochachtung für Rachel. Beide Anliegen passen gut zusammen, finden wir.

Rachel war eine sehr rationale junge Frau. Sie dachte viel über Strategien nach - wie kann man die verschiedenen Gerechtigkeits-Organisationen vernetzen - zum Beispiel die Arbeiterbewegung mit der Friedensbewegung? Rachel arbeitete als Freiwillige am 'Evergreen Labor Center', organsierte dort maßgeblich eine Konferenz zum Thema 'Networking' u. 'Strategien für Frieden und Gerechtigkeit'. Das war im Frühjahr 2002. Und immer war ihr wichtig, die Gemeinde Olympia miteinzubeziehen: Menschen, die nicht viel wussten über 'Evergreen' oder die Antikriegs-Bewegung oder über unsere Gruppen zum Thema Ökonomie oder 'Soziale-Gerechtigkeit'. Neben ihrem Studium arbeitete Rachel in einer lokalen Einrichtung für Psychischkranke (BHR).

Gerechtigkeit für das palästinensische Volk - eines von vielen Themen, für die Rachels Herz schlug. Sie war eine entschiedene Gegnerin der israelischen Okkupation. Fühlen war für Rachel gleichbedeutend mit handeln. Sie hatte in 'Evergreen' Arabisch studiert. Also beschloss sie über den Winter ins okkupierte Palästina, nach Gaza, zu reisen. Ihre Motivation unter anderem: Es könnte sehr wichtig sein, dass internationale Beobachter dort sind. Rachel hatte erkannt, falls die USA den Irak angreifen, bombardieren, besetzen, nimmt die israelische Aggression vermutlich noch weiter zu. Dass es gefährlich sein würde in Gaza, war Rachel voll bewußt. Um den 20. Januar ist Rachel von hier, von Olympia, abgereist. Sie reiste zunächst in die Westbank, dann nach Gaza. Dort beteiligte sie sich mit Leib und Seele an Menschenrechts-Aktionen u. praktizierte Solidarität mit dem palästinensischen Volk. Zum Frühjahr wollte sie wiederkommen, zurück ans 'Evergreen'. Rachel Corrie wird nie mehr wiederkommen. Nehmen wir uns also einen Moment Zeit und überlegen uns, was wir in ihrem Namen, als ihr Vermächtnis, tun können für ein wenig mehr Frieden, Gerechtigkeit u. Gleichheit, nicht nur im Nahen Osten sondern überall auf der Welt, auch in den USA. PETER BOHMER
Quelle

16.3.2013

Wir werden Dich nicht vergessen Rachel Corrie

Geboren: 10. April 1979, Olympia - Gestorben: 16. März 2003, Rafah

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Rachel Corries letzte E-mail an ihre Mutter, 28. Februar 2013 - Am 16. März 2003 wurde die 23-järige Amerikanerin Rachel Corrie beim Versuch, das Haus einer palästinensischen Familie vor der Zerstörung zu schützen, von einem israelischen Bulldozer überfahren und getötet. Sie war als Mitglied der Internationalen Solidaritätsbewegung in den Gazastreifen gekommen, um gegen die Menschenrechtsverletzungen der israelischen Armee zu protestieren. Eine Untersuchungen der israelischen Armee kam zum Schluss, dass weder der Fahrer noch seine Vorgesetzten in der Armee am Tod von Rachel Corrie schuldig waren. Daraufhin reichten ihre Eltern reichten im März 2010 Zivilklage gegen den Staat Israel und das Verteidigungsministerium an. Im August 2012 wies ein Richter in Haifa die Klage zurück und urteilte, dass Rachel Corries Tod ein Unfall war. Die Eltern kündigten Berufung an.

Danke, Mutti, für Deine Antwort auf meine E-Mail. Es hilft mir wirklich, wenn ich von Dir höre und von anderen Leuten, denen ich etwas bedeute.

Nachdem ich Dir geschrieben hatte, verbrachte ich etwa 10 Stunden incommunicado von meiner Verbindungsgruppe bei einer Familie an der vordersten Front in Hi Salam – sie luden mich zum Essen ein- und  haben Kabelfernsehen. Die zwei vorderen Zimmer des Hauses können nicht benutzt werden, weil Gewehrschüsse durch die Mauer gefeuert wurden, deshalb schläft die ganze Familie – drei Kinder und zwei Eltern- im Schlafzimmer der Eltern. Ich schlafe auf dem Boden neben der jüngsten Tochter, Iman, und wir alle teilen uns die Decken.

Ich half dem Sohn ein bisschen mit seinen Englischhausaufgaben, und wir sahen uns ‚Pet Semetery‘ an, was ein schrecklicher Film ist. Ich glaube, sie fanden es ziemlich lustig, dass ich solche Schwierigkeiten hatte, den Film zu sehen.

Freitag ist der Feiertag und als ich aufwachte, sahen sie sich „Gummy Bears“ auf Arabisch an. Also frühstückte ich mit ihnen zusammen und sass eine Weile und genoss einfach das Dasein in diesem grossen See von Decken mit dieser Familie, die sich Samstagmorgen Comics ansahen, wie mir schien.Dann lief ich eine kurze Strecke nach B’razil, wo Nidal und Mansu und Grossmutter und Rafat und der ganze Rest der grossen Familie leben, die mich aus ganzem Herzen adoptiert haben. (Übrigens hat mir vor einigen Tagen die Grossmutter eine pantomimische  Standpauke auf Arabisch erteilt, die zum grossen Teil aus Pusten bestand, und auf Deuten auf ihren schwarzen Schal. Ich teilte ihr durch Nidal mit, dass meine Mutter sich über die Nachricht freuen würde, dass jemand mir eine Rede hier über das Rauchen hält, das meine Lungen schwärzt.) Ich traf ihre Schwiegertochter, die auf Besuch vom Flüchtlingslager Nusserat war, und spielte mit ihrem Baby.

Nidals Englisch wird jeden Tag besser. Er nennt mich „Meine Schwester“. Er hat angefangen, seiner Grossmutter beizubringen, wie man auf Englisch sagt:“Hallo. Wie geht es Dir?“ Man kann zu jeder Zeit die Panzer und Bulldozer vorbeifahren hören, aber alle hier gehen wirklich herzlich miteinander um, und mit mir.

Wenn ich mit palästinensischen Freunden zusammen bin, bin ich nicht so entsetzt als wenn ich versuche, in der Rolle des Menschenrechtsbeobachters zu dokumentieren oder in direkter Aktion Widerstand zu leisten. Sie sind ein gutes Beispiel, wie man auf die Dauer aushalten kann. Ich weiss, dass die Situation sie auf verschiedenen Ebenen beeinflusst – und sie letztendlich wirklich bedrückt-, aber ich bin trotzdem erstaunt über ihre Stärke, mit der sie ihre Menschlichkeit zu einem grossen Grad– Lachen, Grosszügigkeit, Zeit für die Familie- gegen den unglaublichen Horror bewahren können , der sich in ihrem Leben ereignet, und gegen die konstante Gegenwart des Todes.

Nach dem heutigen Morgen fühlte ich mich viel besser. Ich habe sehr viel Zeit mit dem Schreiben über die enttäuschende Entdeckung, aus erster Hand zumeist, verbracht, zu welchem Übel wir immer noch fähig sind. Ich muss zusätzlich beschreiben, dass ich auch einen Grad der Stärke und die grundlegende Fähigkeit von Menchen entdecke, in den schwierigsten Umständen menschlich zu bleiben – was ich ebenfalss zuvor nicht gesehen habe. Ich glaube, das Wort dafür ist Würde.

Ich wünschte, Du könntest diese Menschen treffen. Vielleicht, hoffentlich, wirst du sie eines Tages treffen.
 

Die Tötung von Rachel Corrie - Tom Dale schrieb am 18. März 2003: Viele von euch werden verschiedene Berichte über den Tod von Rachel Corrie gehört haben, vielleicht haben manche nichts davon gehört. Nicht wichtig, ich war 10 Meter entfernt, als es sich vor zwei Tagen ereignete, und so geschah es.

Wir hatten die zwei Bulldozer zwei Stunden lang beobachtet und manchmal blockiert, als einer [der Bulldozer]in Richtung eines Hauses fuhr, das - wie wir wussten- von der Demolierung bedroht war. Rachel ging vor ihm auf die Knie. Sie war 10-20 Meter vor dem Bulldozer, klar zu sehen, das einzige Objekt auf viele Meter, in direkter Sicht. Sie standen im Funkkontakt mit einem Panzer, von dem man die Situation im Profil sehen konnte. Es ist nicht möglich, dass sie sie nicht von ihrem erhöhten Führerhaus sehen konnten. Sie wussten, wo sie war, ohne Zweifel.

Der Bulldozer fuhr langsam auf Rachel zu, und sammelte beim Fahren Erde in der Schaufel an. Sie kniete dort, sie rührte sich nicht. Der Bulldozer erreichte sie, und sie stand auf und kletterte auf den Erdhaufen. Es sah aus, als würde sie ins Cockpit sehen. Der Bulldozer schobRachel weiterhin, so dass sie den Erdhaufen hinunterrutschte, wobei sie sich umdrehte. Ihr Gesicht zeigte, dass sie in Panik geriet und es war klar, dass sie in Gefahr war, überwältigt zu werden.

Alle Aktivisten schrien dem Bulldozer zu, dass er anhalten müsse und zeigten der Mannschaft durch Gesten, dass Rachel sich dort befand. Wir waren deutlich zu sehen, wie Rachel zuvor. Sie machten weiter. Sie drückten Rachel zuerst unter den Erdwall, dann unter die Schaufel, dann fuhren sie weiter, bis ihr Körper unter dem Cockpit war. Sie warteten einige Sekunden über ihr, bevor sie rückwärts fuhren. Sie fuhren zurück, mit der Schaufel heruntergedrückt, so dass sie ein zweites Mal über ihren Körper presste. Ich dachte jeden Moment, dass sie stoppen würden, aber das taten sie nicht.

Ich rannte auf der Suche nach einem Krankenwagen; sie rang nach Atem und ihr Gesicht war blutig von einer Wunde, die zwischen Lippen und Wange klaffte. Sie zeigte Anzeichen einer Gehirnblutung. Sie starb einige Minuten später in der Ambulanz an massiven internen Verletzungen. Sie war ein brillianter, intelligenter und erstaunlicher Mensch, äusserst tapfer und engagiert. Sie ist von uns gegangen und ich kann es nicht glauben.

Die Gruppe hier in Rafah hat beschlossen, dass wir hier bleiben und weiterhin, so weit wir können, gegen die Menschenrechtsverletzungen kämpfen.

Ich will noch hinzufügen, dass nach Rachel 10 Palästinenser im Gazastreifen starben.

Peace Under Fire. Israel/Palestine and the International Solidarity Movement, 2004, S. 235-236 (Übersetzung: Martina Lauer)

 

Rachel Corrie - Interview

31.8.2012 - Friedlicher Widerstand in Gaza und der Westbank, 28. August 2012

Erklärung der Internationalen Solidaritätsbewegung zum israelischen Urteil im Fall Rachel Corrie - Ein israelisches Gericht wies am 28. August 2012 die Zivilklage der Familie von Rachel Corrie zurück, die die israelische Armee wegen der Tötung ihrer Tochter zur Rechenschaft ziehen wollte. Die 23-jährige Amerikanerin Rachel Corrie wurde 2003 in Rafah, Gaza, von einem israelischen Armeebulldozer erdrückt, als sie gegen die systematische Demolierung von palästinensischen Häusern an der Grenze zwischen Gaza und Ägypten protestierte. Eine interne Untersuchung der israelischen Armee sprach den Fahrer und die israelischen Armeekommandeure von jedem Fehlverhalten frei.

Rachel Corrie war ein Mitglied der Internationalen Solidaritätsbewegung, die den israelischen Richterspruch als weiteres Beispiel dafür sieht, dass Israel keine Rechtsprechung nach internationalen Normen zugetraut werden kann:  Israel muss durch die Unterstützung des palästinensischen Aufrufs zum Boykott (BDS) zur Verantwortung  gezogen werden:       

Die Internationale Solidaritätsbewegung [International Solidarity Movement – ISM] ist zutiefst besorgt über das Urteil von Richter Oded Gershon, der Israels Armee und Staat vom Mord an der amerikanischen ISM Aktivistin Rachel Corrie freisprach, die 2003 von einem israelischen Armeebulldozer erdrückt wurde, als sie gegen die Demolierung eines palästinensischen Hauses im Gazastreifen protestierte.         

Obwohl die amerikanische Regierung erklärte, dass die Untersuchung der israelischen Armee nicht “gründlich, glaubhaft und transparent” war und obwohl die israelische Regierung zentrales Beweismaterial (Video und Audio) vorenthielt, fand Richter Gershon keine Fehler bei der Untersuchung und der Schlussfolgerung, dass die Armee und der Staat nicht für Rachels Tod verantwortlich waren. Richter Gershon urteilte, dass Rachel selbst an ihrer Ermordung schuld war und beurteilte ihren gewaltlosen Versuch der Verhinderung von Kriegsverbrechen als Beweis, dass Rachel kein “denkender Mensch” war.  >>>

 

Israelisches Urteil entlarvt Mentalität der Armee - Israelkorrespondenten stellen sich oft die Frage, warum man Hamas nicht als terroristische Organisation bezeichnen soll, wie sonst ist das Explodieren von Familien in Bussen zu beschreiben. Welche Bezeichnung muss man dann für die israelische Armee finden? In seinem Kommentar zum richterlichen Urteil im Fall von Rachel Corrie verweist der frühere Israelkorrespondent des Guardian, Chris McGreal darauf, dass Corries Eltern keine Gerechtigkeit erhalten haben, aber ihr Gang vor das Gericht die Lüge eines Slogans der israelischen Armee entlarve, den Anspruch, die „moralischste Armee der Welt‘ zu sein.      Rachel Corrie wurde 2003 von einem israelischen Bulldozer in Rafah, dem südlichen Ende des Gazastreifens, getötet, als sie die israelische Armee bei der routinemässigen Zerstörung von palästinensischen Häusern stoppen wollte.       „Am Dienstag erhielt ein israelischer Richter die Fiktion aufrecht, dass Corrie’s Tod ein schrecklicher Unfall war, und akzeptierte die Resultate der militärischen Untersuchung, die weithin als solche Schönfärberei beurteilt wurde, dass selbst sder amerikanische Botschafter in Israel sie als weder gründlich noch glaubhaft beschrieb. Der Versuch von Corries Eltern, ein Mass an Gerechtigkeit für ihre Tochter zu bekommen, ist vielleicht fehlgeschlagen, aber durch ihren Einsatz haben sie einen Gerichtsfall vorangetrieben, bei dem festgestellt wurde, dass ihr Tod kein Zufall war, sondern Teil eines Tötungsmusters innerhalb einer täglichen Angriffsroutine der israelischen Armee, die darauf abzielte, die palästinensische Bevölkerung im Süden Gazas durch Terrorakte zu unterwerfen.“  >>>
 
Bild unten Rachel Corrie’s family: parents and sister

#########„Ein schlimmer Tag für die Menschenrechte“ – Cindy Corrie - Wie Gerichte in den USA und Israel Verbrechen des Staates weisswaschen - Gerichte sollen den Missbrauch der Exekutivbefugnis kontrollieren, nicht sklavisch unterstützen. Aber in den USA und Israel ist das jetzt der Fall, schreibt der amerikanische Kolumnist Glen Greenwald angesichts von Gerichtsurteilen in beiden Ländern, die den Soldaten und Kommandeuren der Armee Straflosigkeit im „Kampf gegen Terroristen“ gewähren.     

Die US-Armee erklärte am 27. August 2012, dass gegen die Mitglieder eines amerikanischen Marinekorps kein strafrechtliches Verfahren eröffnet wird, berichtet Glen Greenwald. Die Marines hatten sich beim Urinieren auf tote Talibankämpfer gefilmt. US Soldaten, die im Februar zirka 500 Kopien des Koran in einem afghanischen Gefängnis verbrennen wollten, werden ebenfalls nicht vor Gericht gestellt. Beide Vorfälle führten zu bitteren und tödlichen Protesten in Afghanistan. Wie üblich, kommentiert Glen Greenwald, wurden die Forderungen von afghanischen Beamten nach einer gerichtlichen Verfolgung der destruktiven Handlungen von ausländischen Soldaten in ihrem Land von der US-Armee beiseite geschoben. Die USA verhängte stattdessen in beiden Fällen „disziplinäre Massnahmen“, Gehaltsreduzierung, Zurückstufung im Rang, schriftliche Verweise etc.     

Einen Tag später wies ein israelischer Richter das Zivilverfahren der Familie von Rachel Corrie gegen die israelische Regierung zurück. In Reaktion auf die Entscheidung des Richters sagte Cindy Corrie, die Mutter der jungen, 2003 in Gaza getöteten Amerikanerin:“ Ich glaube, heute ist ein schlimmer Tag, nicht nur für unsere Familie, sondern für die Menschenrechte, die Menschheit, das Rechtsstaatsprinzip und auch für das Land Israel.“ In seinem 62-seitigen Urteil erklärte Richter Oded Gershon, dass im Gegensatz zu dem, was „jede vernünftige Person getan hätte“, Rachel „sich freiwillig in Gefahr brachte“, indem sie versuchte,“eine militärische Aktion, die terroristische Aktivitäten verhindern sollte,“ zu blockieren. Glenn Greenwald kommentiert:          

„Das Gemeinsame in allen drei Episoden ist offensichtlich: die Perversion des Justizwesens und der Rechtsstaatlichkeit, die nur noch eine Waffe sind, um die destruktivsten Handlungen des Staates zu legitimieren, während Opponenten schwer bestraft werden.. >>>

 

Rachel Corrie and „Breaking the Silence“ - Dr. Ludwig Watzal -  Ein Distrikt-Gericht in Haifa hat die Zivilklage der Eltern der 2003 ermordeten US-amerikanischen Friedensaktivistin Rachel Corrie durch einen von Israel modifizierten Caterpillar-Bulldozer, gesteuert von einem Israeli im Gaza-Streifen, verworfen. Die Eltern, Cinda und Craig Corrie, machten den Staat Israel für den Tod ihrer Tochter verantwortlich und warfen den Militärbehörden vor, den Fall unzureichend untersucht zu haben. Beide Vorwürfe erweisen sich als berechtigt. Wie nicht anders zu erwarten war, stellte das Gericht den Israelischen Verteidigungsstreitkräften (IDF) einen Persilschein aus, und sprach von einem „bedauernswerten Unfall“. Nach Aussage aller Zeugen wurde Rachel Corrie aber bewusst von diesem Monster-Bulldozer überrollt, und zwar zweimal. >>>

 

 

Israeli Court Legitimizes Murder - Stephen Lendman - Cindy and Craig Corrie hoped for better. So did sister Sarah. The world knows Israel murdered their daughter, Rachel, in cold blood. On August 28, Israeli justice ruled otherwise. It's unsurprising in a nation contemptuous of rule of law principles, democratic values, and life itself. Israel is a rogue terror state. It's an out-of-control blight on humanity. It's a regional menace. Racism and persecution are institutionalized. It's unfit to live in for most Jews. For Arabs and supporters of equal rights and justice, it's dangerous. On March 16, 2003, an Israeli bulldozer soldier/driver murdered Rachel Corrie in cold blood. Courageously she tried to stop a lawless Rafah refugee camp home demolition. Eye witnesses said she climbed atop a giant militarized Caterpillar tractor, spoke to the driver, climbed down, knelt 10 - 20 meters in front in clear view, and blocked its path with her body. >>>

 

Dr. Mustafa Barghouthi: the Israeli Court’s acquittal of the murder of Rachel Corrie is proof that the Israeli judiciary is involved in war crimes - Member of Parliament and secretary-general of the Palestine National Initiative party Dr Mustafa Barghouti declared that the Israeli occupation court’s decision to acquit the murder of US activist Rachel Corrie is definitive evidence that the Israeli judiciary is an accomplice in the war crimes that the Israeli occupation army practices against the Palestinian people and the international solidarity activists. >>>

 

Empty-handed in the battlefield - It was a long and detailed ruling which Judge Oded Gershon of the Haifa District Court had composed, no less than 162 pages. Of course, no media outlet published the entire text. But a few selected sentences starred in all the new items, a representative smaple: "The Philadelphi Route was the arena of constant war, of ongoing sniper fire, rocket fire and explosive charges. None other than combat soldiers ventured there... The bulldozer crew was conducting a clearing operation under fire. The late Rachel Corrie chose to take a risk, which ultimately led to her death... The deceased had gotten herself into a dangerous situation... She did not stay away, as any sensible person would have done. The deceased's death was caused by an accident which the deceased brought on herself, despite the attempts of the IDF troops to remove her and her friends from there... Under the circumstances, the IDF unit's conduct was impeccable." >>>
 


Corrie congressman unsurprised by Israel verdict - A retired 6-term congressman who represented slain activist Rachel Corrie's district said Thursday he was unsurprised by an Israeli court verdict to dismiss a civil suit filed by the family. Democrat Brian Baird of Washington said the trial was undermined by Israel's failure to conduct a transparent investigation into the 2003 killing of his constituent in Gaza. "The verdict was not a great surprise" because the outcome resulted from "a process that seemed designed to obfuscate the facts rather than clarify," the >>>
 


Carter Center Calls to Hold Israel Accountable for Corrie's Death  - The Carter Center to advance peace and health worldwide issued a press release on Wednesday, in which it called to hold Israel accountable for the killing of Rachel Corrie. Corrie was an American activist who was crushed to death by an Israeli bulldozer while she was peacefully participating in a demonstration to prevent the demolishing of Palestinians homes in the Gaza Strip in 2003. On August 28, the district court in Israel ruled the State of Israel not responsible for the 2003 killing of Corrie. The release said that Israel’s policy of home demolitions has been widely criticized by human rights organizations as a form of collective punishment. “It violates Israel’s obligations under the Geneva Conventions. The Corrie family sued the state of Israel for $1 in damages plus legal expenses,” it said.  US Ambassador to Israel, Daniel Shapiro, and human rights groups and have criticized Israel’s investigation of the case for a lack of thoroughness, transparency, and credibility.  >>>
 

'Rachel Corrie verdict a clear example of Israel's rights violations'

29.8.2012 -

ISM’s response to the Rachel Corrie verdict - The International Solidarity Movement (ISM) is deeply concerned by the verdict of Judge Oded Gershon that absolved Israel’s military and state of the 2003 murder of American ISM activist Rachel Corrie. Rachel was crushed to death by an Israeli army bulldozer while protesting the demolition of a Palestinian home in the Gaza Strip. Despite the American administration stating that the Israeli military investigation had not been “thorough, credible and transparent” and the Israeli government withholding key video and audio evidence, Judge Gershon found no fault in the investigation or in the conclusion that the military and state were not responsible for Rachel’s death. Judge Gershon ruled that Rachel was to blame for her own murder and classifies her non-violent attempt to prevent war crimes as proof that Rachel was not a “thinking person”. By disregarding international law and granting Israeli war criminals impunity Judge Gershon’s verdict exemplifies the fact that Israel’s legal system cannot be trusted to administer justice according to international standards. >>>

 

Rachel Corrie ruling ‘deeply troubling’, says her family - Attorney Hussein Abu Hussein: “This verdict is yet another example of where impunity has prevailed over accountability and fairness. Rachel Corrie was killed while non-violently protesting home demolitions and injustice in Gaza, and today, this court has given its stamp of approval to flawed and illegal practices that failed to protect civilian life.” >>>

 

Rachel Corrie verdict: Death under IDF bulldozer was an accident - Mairav Zonszein - +972 Magazine - An Israeli judge ruled Tuesday morning that the State of Israel is not to blame for the death of Rachel Corrie, an American who was killed on March 16, 2003 in the Gaza Strip when she she stood in front of an IDF bulldozer that crushed her. The judge called her death a “regrettable accident." >>>


"This court has given its stamp of approval to flawed and illegal practices" - Corrie Family Foundation - While not surprising, this verdict is yet another example of where impunity has prevailed over accountability and fairness. Rachel Corrie was killed while non-violently protesting home demolitions and injustice in Gaza, and today, this court has given its stamp of approval to flawed and illegal practices that failed to protect civilian life. >>>

Bild - Carlos Latuff - zum Vergrößern das Bild anklicken.


Ashrawi Denounces Corrie’s Case Verdict - PLO Executive Committee member Hanan Ashrawi strongly denounced an Israeli district court ruling that claimed American activist Rachel Corrie’s death was “an accident” and that she was not a “thinking person” at the time of her death. She said in a statement, “Despite the testimonies of eyewitnesses, the audio-visual evidence and the overwhelming proof that Rachel was deliberately murdered, the Israeli court insists on victimizing her again in her tragic death.” Ashrawi stated that the occupation -once again- has distorted the legal and judicial systems in Israel and that the lack of accountability for its violence and violations has generated a culture of hate and impunity. >>>
 


Israeli Court Blames Rachel Corrie for Own Death, Says IDF, State Not Responsible - Richard Siverstein - An Israeli court ruled in the past hour or so that neither the State nor the IDF is responsible for the death of Rachel Corrie. In fact, the judge claims that she herself was responsible. This is a case brought by Corrie’s parents, Craig and Cindy, in which they sought damages from the Israeli State for the negligence of the army in killing her when a bulldozer ran her over as she was protecting a home in Gaza from demolition. Here is but one eyewitness report of what happened >>>


In memory of a hero: Rachel speaks truth - On the anniversary of Rachel Corrie’s martyrdom today, the rain fell in quiet tears that watered Palestine in a confusing emotion of remorse and yet optimism—the same optimism we hear in the voice of Rachel’s diaries and actions. >>>



My name is Rachel Corrie | Remember Rachel Corrie

Bei dem israelischen Versuch ein palästinensisches Haus in Rafah zu zerstören, wurde Rachel Corrie, eine amerikanische Friedensaktivistin der Organisation "International Solidarity Movement " am 16.3.2003 von einem Bulldozer der israelischen Besatzungsarmee IOF erfasst und getötet. ....  Rachel war als Mitglied des International Solidarity Movement ein Teil der internationalen Zivilgesellschaft wie wir alle. Durch ihr Handeln bekannte sie sich zu ihrer Verantwortung für die inhärente Würde und die gleichen Rechte aller Menschen, damit auch das Recht auf eine Nationalität. Gewaltlos stellte sie sich der Gewalt entgegen, die die Besatzung den Palästinensern ... Sonderseite >>>


Robert Naiman: Can President Obama Mobilize His Inner Rachel Corrie? - Today is the seventh anniversary of the death of Rachel Corrie in Gaza by an Israeli  government bulldozer, and the anniversary this year comes at an unusually bad time in US-Israel relations -- by which I mean, of course, that it comes at an unusually wonderful time in US-Israel relations, one of those rare times in which the US appears to put some real effort into establishing narrower boundaries for Israel's behavior towards the Palestinians. It's easy for long-time observers to be cynical. We've seen it all before: strong words from the U.S. to Israel followed by abject retreats. And there's something in our collective consciousness that counts false hope a greater danger than false pessimism. The pessimist will be right more often; but the optimist will contribute more to positive social change. Each person has to ask herself which is more important: to be right more often, or to contribute more to positive social change? It's not every day that the press carries reports that the top U.S. military commander in the Middle East, the top military commander of all our armed forces, and the Vice President of the United States are telling Israel that its treatment of the Palestinians is endangering US troops in Afghanistan and Iraq. As Mark Perry notes in the cover story at Foreign Policy, "There are important and powerful lobbies in America... But no lobby is as important, or as powerful, as the U.S. military." >>>

Parents of Rachel Corrie speak out - Amy Goodman - HAIFA: Rachel Corrie was a college student from Washington state who tried to slow the destruction of Palestinian homes in Gaza. She was a nonviolent human rights protester who was crushed to death by an Israeli military bulldozer on March 16, 2003. The Israeli Defense Forces were not held accountable. But, the parents of Rachel Corrie this week, are actually having their day in court. They are currently in Haifa, Israel for the civil case involving the death of their daughter. Cindy and Craig Corrie — two courageous parents who are trying to find justice in a nation that routinely destroys the homes of Palestinian people in its ever-broadening claim of the tiny amount of remaining Palestinian land —speak out. >>>


 

The Life of Rachel Corrie -- Part 1

Gerechtigkeit für Rachel - 1979 - 16.3.2003 -  Gerechtigkeit für Palästina - Cindy & Craig Corrie -  Wir danken allen, die sich an Rachel erinnern und am sechsten Jahrestag von Rachels mutiger Tat in Gaza ihre eigene Verpflichtung für Frieden, Gerechtigkeit und Menschenrechte im Nahen Osten erneuern. >>>

Rachel's E-mails - Introduction - Today (March 16, 2009) marks the sixth anniversary of the killing of the American peace activist Rachel Corrie>>>

Auszüge aus einer Mail von Rachel am 7. Februar 2003

Ich bin jetzt 14 Tage und eine Stunde in Palästina und ich habe noch immer wenig Worte, um das zu beschreiben, was ich sehe. Es ist sehr schwierig für mich, darüber nachzudenken, was hier abläuft, wenn ich einen Brief in die USA schreibe.... Ich weiß nicht, ob viele Kinder hier jemals ohne Raketen-Löcher in den Wänden ihrer Wohnungen gelebt haben und ohne Türme einer Besatzungsarmee, die sie ständig aus nächster Nähe beobachtet. Ich denke, bin mir aber nicht ganz sicher, dass selbst die kleinsten Kinder begreifen, dass das Leben nicht überall so ist. Vor zwei Tagen wurde ein Achtjähriger von einem israelischen Panzer angeschossen und getötet und viele flüstern mir gegenüber seinen Namen "Ali" oder zeigen auf das Poster von ihm an den Wänden. Die Kinder lassen mich auch gern meine sehr begrenzten arabischen Sprachkenntnisse ausprobieren und fragen mich: "Kaif Sharon? Kaif Bush?" Und sie lachen, wenn ich als Antwort sage: "Bush Majnoon!" "Sharon Majnoon!" (Wie ist Sharon? Wie ist Bush?" "Bush ist verrückt!" "Sharon ist verrückt!" Natürlich ist das nicht ganz, was ich glaube und einige der Erwachsenen, die englisch können, korrigieren mich: "Bush mish Majnoon! Bush ist ein Geschäftsmann". Heute versuchte ich auf arabisch zu sagen: "Bush ist ein Werkzeug"- aber ich glaube, ich habe es nicht richtig übersetzt. Aber auf jeden Fall gibt es hier Achtjährige, die mehr davon verstehen, wie globale Machtstrukturen arbeiten, als ich vor wenigen Jahren, zumindest was Israel betrifft. Trotzdem denke ich über die Tatsache nach, dass egal wie viel man liest, auf Konferenzen hört, Dokumente studiert und mündlichen Zeugen lauscht, mich nichts auf die Realität der Situation hier vorbereiten konnte. Ihr könnt es euch nicht vorstellen, wenn Ihr es nicht selbst seht - und selbst dann , ist man sich ständig bewusst, dass die eigene Erfahrung ganz und gar nicht die Realität ist. Welche Schwierigkeiten die israelische Armee wohl hätte, wenn sie auf einen unbewaffneten US-Bürger geschossen hätte? Und die Tatsache, dass ich Geld habe, um Wasser zu kaufen, wenn die Armee die Quellen zerstört und natürlich die Tatsache, dass ich jederzeit die Möglichkeit habe, das Land zu verlassen. Keiner in meiner Familie wurde erschossen, keiner im Wagen fahrend von einer Granate getroffen, die von einem der Türme am Ende einer Hauptstraße in meiner Heimatstadt abgeschossen wurde. Ich habe ein Zuhause. Mir ist es erlaubt, das Meer zu sehen. Noch ist es für mich sehr schwierig, mir vorzustellen, dass man monate- oder jahrelang ohne Gerichtsverhandlung gefangen gehalten werden kann (und dies nur weil ich eine weiße US-Bürgerin bin im Gegensatz zu vielen anderen) Wenn ich zur Schule oder zur Arbeit gehe, kann ich ziemlich sicher sein, dass es da keinen schwer bewaffneten Soldaten gibt, der auf halben Weg von Mud Bay zur Innenstadt von Olympia an einem Checkpoint auf mich wartet - mit der Entscheidungsgewalt, ob ich meinem Beruf nachgehen kann und dann wieder nach Hause, wenn ich fertig bin. Wenn ich mich bei der Ankunft dabei grob verletzt fühle und kurz und nicht vollkommen in die Welt dieser Kinder eintrete, dann frage ich mich, wie es sein würde, wenn sie in meine Welt eintauchen würden.

Sie wissen, dass Kindern in den USA die Eltern gewöhnlicherweise nicht erschossen werden, und sie wissen, dass die Kinder dort immer wieder mal das Meer sehen können. Aber wenn du einmal das Meer gesehen hast und an einem stillen Ort lebst, wo Wasser selbstverständlich ist und nicht übernacht von Bulldozern gestohlen wird, und wenn du mal einen Abend verbracht und dich nicht dabei gewundert hast, dass die Wand deines Heimes nicht plötzlich nach innen fällt und dich vom Schlaf aufschreckt. Und wenn du einmal auf Leute triffst, die niemals jemanden verloren haben, und wenn du einmal die Erfahrung der Realität einer Welt gemacht hast, die nicht umgeben ist von mörderischen Türmen, Panzern, von Waffen strotzender"Siedlungen" und nun von einer riesigen Metallwand, dann frage ich mich, ob du der Welt für all die Jahre deiner Kindheit vergeben kannst, die du im Widerstand lebtest, nur lebtest, -- im Widerstand lebtest gegen die ständige Strangulierung durch die militärisch viert stärkste Macht der Welt., die auch noch von der einzigen Weltmacht unterstützt wird - im Widerstand lebtest gegen den Versuch, dich und dein Haus auszulöschen. Das ist es, was ich von diesen Kindern wissen will. Ich frage mich, was würde geschehen, wenn ihnen das alles ganz bewusst wäre.

Übrigens - nach all den offenen Fragen und Gedanken - bin ich in Rafah, einer Stadt von etwa 140 000 Bewohnern, von denen etwa 60 % Flüchtlinge sind, viele zum zweiten oder dritten Mal Flüchtlinge. Rafa existierte schon vor 1948, aber die meisten Leute hier sind selbst Flüchtlinge oder Abkommen von solchen, die früher im historischen Palästina - jetzt Israel lebten. Rafah wurde geteilt, als der Sinai an Ägypten zurückgegeben wurde. Im Augenblick bauen die Israelis eine 14 m hohen Mauer zwischen Rafah in Palästina und der Grenze und schaffen zwischen den Häusern und der Grenze Niemandsland. 602 Häuser sind - nach dem Rafah-Flüchtlingskomiteee - schon vollständig zerstört worden. Die Zahl der Häuser, die teilweise zerstört wurden, ist viel größer. Als ich heute über die Schutthügel lief, wo einmal Häuser standen, riefen mir ägyptische Soldaten von der andern Seite zu: "Mach dass du wegkommst!" denn ein Panzer rollte heran. Sie winkten mir dann noch zu und riefen "What's your name?" (Wie heißt du?) Diese freundliche Neugierde hat etwas Beunruhigendes an sich. Es erinnerte mich daran, dass wir bis zu einem gewissen Grad alle gegenüber andern Kindern neugierige Kinder sind. Ägyptische "Kinder" rufen einer Ausländerin zu, dass sie auf der Spur eines Panzers läuft. Palästinensische Kinder werden beschossen, sobald sie neugierig um Mauerecken schauen, um zu erfahren, was dort los ist. Internationale "Kinder" stehen mit Postern vor den Panzern. Israelische "Kinder" in den Panzern schreien gelegentlich - und manchmal winken sie sogar - viele sind gezwungenermaßen hier - viele nur eben aggressiv und schießen in die Häuser, während wir weggehen. Zusätzlich zu der ständigen Gegenwart der Panzer an der Grenze entlang und im westlichen Gebiet zwischen Rafah und den (isr.)Siedlungen an der Küste, gibt es so viele israelische Militär-Türme, dass ich sie gar nicht mehr zählen kann, am Horizont entlang, am Ende jeder Straße. Manche nur gerade aus militärgrünem Metall. Andere bestehen aus seltsamen Wendeltreppen, von Netzwerk verhangen, damit man nicht sieht, was sich dahinter abspielt. Einige sind versteckt zwischen Häusern und gerade so hoch wie sie. Da entstand kürzlich ein neuer Turm - innerhalb der kurzen Zeit, in der wir Wäsche wuschen und zweimal die Stadt durchquerten, um Transparente aufzuhängen. Trotz der Tatsache, dass einige der Gebiete, die der Grenze am nächsten liegen, zum ursprünglichen Rafah gehören, dessen Familien seit wenigstens hundert Jahren auf ihrem Land leben, sind nur die Lager von 1948 im Zentrum der Stadt nach dem Oslo-Abkommen palästinensisch kontrollierte Gebiete. Aber so weit wie ich es sehen kann, gibt es nur wenige oder gar keine Orte, die nicht innerhalb der Sichtweite des einen oder andern Wachturms liegen. Ganz sicher gibt es keinen Ort, der nicht von Apachen-Hubschraubern getroffen werden kann oder von den Kameras der unsichtbaren Dronen, die wir stundenlang über der Stadt summen hören. Ich habe Probleme damit, an Nachrichten von der Außenwelt heranzukommen, aber ich höre dass eine Eskalation im Irakkrieg unvermeidlich sei. Da macht man sich hier große Sorgen, wegen einer "Wiederbesetzung des Gazastreifens". Aber Gaza ist schon täglich in verschiedenem Ausmaße wiederbesetzt. Ich glaube, man hat Angst davor, dass Panzer bald wieder in allen Straßen stehen und dort bleiben, statt in einige Straßen zu rollen und sich nach einigen Stunden oder Tagen wieder zurückzuziehen, nachdem sie beobachtet und vom Rand der Gemeinden geschossen haben. Ich hoffe, die (verantwortlichen) Leute fangen an, über die Folgen des Krieges für die ganze Region nachzudenken. Ich hoffe, Ihr kommt hierher. Unsere Zahl an Internationalen schwankt zwischen fünf und sechs. Die Stadtteile, die uns um unsere Gegenwart gebeten haben, sind Yibna, Tel El Sultan, Hi Salam, Brazil, Block J, Zorob und Block O. An einer Quelle in den Außenbezirken von Rafah sollte jemand Tag und Nacht sein, nachdem die israelische Armee die beiden größten Quellen von Rafah zerstört hat. Nach der zuständigen Wasserbehörde hatten diese beiden Quellen Rafah mit der Hälfte der notwendigen Wassermenge versorgt. Viele Gemeinden baten die Internationalen Helfer, nachts anwesend zu sein, um Häuser vor Zerstörung zu schützen. Nach zehn Uhr ist es sehr schwierig, sich zu bewegen, weil die Armee jeden, der sich auf der Straße befindet, als Widerständler ansieht und auf ihn schießt. Wir sind einfach viel zu wenige.

Ich denke noch weiter daran, dass meine Stadt Olympia, eine Menge gewinnen und anbieten könnte, wenn sie sich entscheiden könnte, mit Rafah eine Partnerschaft einzugehen. Einige Lehrer und Kindergruppen haben schon ihr Interesse an einem E-mail-Briefwechsel gezeigt. Aber das wäre nur die Spitze eines Eisberges an Solidaritätsarbeit, die getan werden könnte. Viele Leute wollen gehört werden, und ich denke, wir sollten einige unserer Privilegien als Internationale (Helfer) nützen, dass diese Stimmen direkt in den USA gehört werden, nicht nur durch das Filter wohlmeinender Internationaler (Helferinnen), wie ich es bin. Ich stehe am Anfang eines Lernprozesses, der mir meine sehr intensive Bevormundung zeigt und die Fähigkeit von Menschen, sich allen Widrigkeiten zum Trotz zu organisieren und all diesen Widrigkeiten zu widerstehen.
Quelle
 

16.3.2013

           Rachel Corrie, elf Jahre alt, fleht die Welt um Hilfe an!!

 "Ich bin für die anderen Kinder hier. Ich bin hier, weil ich mir Sorgen mache. Ich bin hier weil Kinder überall leiden und weil 40.000 Menschen jeden Tag an Hunger sterben. Ich bin hier, weil diese Menschen hauptsächlich Kinder sind. Wir müssen verstehen, das die Hilfsbedürftigen überall um uns herum sind und wir ignorieren sie. Mein Traum ist es die 40.000 Menschen zu retten, die jeden Tag sterben. Mein Traum kann und wird wahr werden.
Wenn wir alle gemeinsam in die Zukunft schauen und das Licht sehen, das da  scheint."

 

Rachel Corrie´s Rede in der 5. Klasse - Ich bin hier, weil ich mir sorgen mache


 

 
Racheel Corrier appellierte an die Welt Gemeinschaft als sie elf Jahre alt war
. Sie machte ihren Appell wahr, in dem sie mit 21 Jahren nach Palästina ging, um den dort bedrängten Menschen zu helfen. Sie teilte gemeinsam mit den Armen und Verfolgten Palästinensern Tisch und Bett. Half ihnen bei der Feldarbeit. Baute gemeinsam mit ihnen deren Häuser auf.  Sie stellte sich schützend vor den Bulldozer der israelischen Armee, die die Häuser der Palästinenser niederreißen sollten, um Platz zu schaffen für die illegalen Siedlungen.

Am 16 März 2003 geschah das Unfassbare! Racheel Corrier wurde von einem israelischen Bulldozer überfahren als sie sich wieder einmal schützend vor einem Haus der Palästinenser stellte um die Zerstörung dessen Hauses zu verhindern.

Der Baggerfahrer überschüttete Racheel mit Sand um sie danach mehrmals zu überrollen. Racheel Corrier eine amerikanisch-jüdische Studentin wurde mit 23 Jahren von der israelischen Armee feige ermordet 

Sie wollte Frieden stiften zwischen Juden und Palästinensern, sie wollte ein Zeichen setzten und büßte dafür mit dem Tod. Wir gedenken ihr in Ehrfurcht. Möge ihr Einsatz für den Frieden im Nahen Osten ein Beisbil für viele Nachahmer sein. Möge ihr Traum in Erfüllung gehen. Die Hoffnung stirbt zu letzt! - Klaus Franke

 

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