Rede von Frau Alexandra
Thein
https://www.youtube.com/watch?v=M2pS-dGSpQ8
Frau Alexandra
Thein hat Auf der Konferenz der
Palästinenser Europas vom 25. April
2015 in Berlin spontan das Wort
ergriffen.
Frau Alexandra Thein
ist Rechtsanwältin und Notarin, sie
war bis Ende 2014 außerdem
Europa-Abgeordnete für die FDP.
Auf der Konferenz der Palästinenser
Europas hat sie spontan das Wort
ergriffen. Sie ist eine von vielen
Sprechern und Besuchern, die sich
mit uns Palästinensern solidarisiert
haben.
Die Hilfe und Unterstützung so
vieler Menschen bestärkt uns darin,
unsere gerechte Sache überall
bekannt zu machen.
Video und Text:
Grußwort von Frau Alexandra Thein
auf der Konferenz:
Sehr geehrte Damen
und Herren, liebe Palästinenser in
Deutschland
und liebe deutsche
Palästinenser, eigentlich stehe ich
heute hier inkognito vor Ihnen,
soweit man das sagen kann bei einer
so großen Konferenz.
Ich bin heute hierher
inkognito gekommen, um zu sehen, was
auf dieser Konferenz passiert und
was auf dieser Konferenz gesprochen
wird.
Es ist noch nicht
lange her, da haben wir mit
Hunderttausenden hier am
Brandenburger Tor
gestanden und haben alle gemeinsam
gesagt: "Je suis Charlie". Wir haben
demonstriert für die Rede-, für die
Meinungs-, für die Pressefreiheit.
Gemeinsam Christen, Juden und
Moslems und es waren die
muslimischen Verbände in dieser
Stadt, die türkischen, die
arabischen, die diese Demonstration
mit organisiert haben.
Und deswegen bin ich
geschockt, dass selbst die
palästinensische Botschafterin dem
Druck, dem unglaublichen Druck, der
hier auf alle, die hier auf dieser
Konferenz sprechen wollten oder
sollten, ausgeübt wurde. Und ich
möchte denen zurufen, den jungen
Männern, die hinten im Saal gebuht
haben: Es ist sehr, sehr schwierig,
diesem Druck standzuhalten. Extrem
schwierig, wenn man noch so etwas
wie eine Karriere machen möchte oder
vor sich hat.
Und deswegen war es
auch extrem wichtig, dass der
Organisator dieser Konferenz, zusammen
mit dem Gesandten der Botschaft, ein
Zeichen der Einheit unter den
Palästinensern gesetzt hat.
Ich fordere alle
Palästinenser, insbesondere die in
Berlin lebenden, noch einmal auf, sich hier
wirklich einig zu zeigen, der Sache
willen. Damit wir einfach in der Sache
vorankommen (starker Applaus).
Und deswegen habe ich
mich entschieden, ganz spontan
entschieden, heute hier zu
sprechen.
Und ich möchte
Zeugnis ablegen. Ich möchte Zeugnis
ablegen in meiner Eigenschaft als
Rechtsanwältin, die einen Eid auf
die demokratische Verfassung und
insbesondere die Rechtsordnung
dieser Republik geschworen hat, als
deutsche Notarin und damit als
öffentliche Amtsperson und als
ehemalige Abgeordnete des
Europa-Parlaments, dass auf dieser
Konferenz kein einziges Wort gegen
das Existenzrecht Israels, dass kein
einziges Wort im Hinblick auf die
„Vernichtung“, „Auslöschung
Israels“ oder sonstiges gesprochen
wurde, wie es immer wieder in
unseren Berliner und deutschen
Medien behauptet wurde .
Wahrheitswidrig behauptet wurde
(starker Applaus).
Und ich möchte auch
hinzusetzen, dass hier im Endeffekt
sehr wenig politische Reden
gehalten wurden. Es ist im Endeffekt
der Schwerpunkt auf die Rechte der
Palästinenser, auf das
internationale Völkerrecht gelegt worden. Nicht
mehr und nicht weniger. Und deswegen
hat diese Konferenz ihre
Existenzberechtigung.
Und wir müssen
endlich anfangen, auch mal von dem
Existenzrecht der Palästinenser zu
sprechen.
(Starker Applaus)
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