Sonntag, 25. Oktober 202016:53  -     facebook     LINKS       ARCHIV      BDS      THEMEN

 

Wenn Kritik zum Tabu wird - Unterirdisches journalistisches und wissenschaftliches Niveau: Der Film »Auserwählt und ausgegrenzt – der Hass auf Juden in Europa« - Norman Paech - Eine Dokumentation über den Antisemitismus in Europa, die der deutsch-israelische Historiker Michael Wolffsohn als ja wohl »die mit Abstand beste und klügste und historisch tiefste, zugleich leider hochaktuelle und wahre Doku zu diesem Thema« begrüßt, der palästinensisch-israelische Publizist Ahmed Mansour als »großartig und überfällig« lobt und die Frankfurter Rundschau als ganz »hervorragend« preist, muss, könnte man meinen, von außerordentlicher Qualität sein. Es handelt sich um den Film »Auserwählt und ausgegrenzt – der Hass auf Juden in Europa« von Joachim Schröder und Sophie Hafner, den WDR und Arte am 21. und 22. Juni nicht ganz freiwillig ausgestrahlt haben.

Um es vorwegzunehmen: Man kann die beiden Sender nur dazu beglückwünschen, dass sie dieses Machwerk von unterirdischem journalistischen und wissenschaftlichen Niveau nicht unter ihrem Namen freigeben wollten. Doch dank des Versuches der Bild, die Redaktionen der TV-Sender bloßzustellen und ihnen Zensur vorzuwerfen, entstand eine Diskussion, die es unter herkömmlichen Umständen der Ausstrahlung nie gegeben hätte. So sah sich die Redaktion des WDR herausgefordert, mit einem Faktencheck die Sendung zu begleiten, der die unverschämte Vorgehensweise des Filmteams und den ganzen Unsinn seiner Propaganda für Israel entlarvt.

Fehler eingeräumt - Schon die Eingangssequenz signalisiert die Methode und wohin die Reise gehen sollte. Sie zeigt den in der Tat unglücklichen, da falschen Vorwurf von Mahmud Abbas vor dem Europaparlament, dass »einige Rabbiner in Israel ihre Regierung aufgefordert haben, unser Wasser zu vergiften, um Palästinenser zu töten«. Obwohl er die Behauptung zwei Tage später schon zurückgenommen hatte, wird die Szene einer historischen Aufnahme von Julius Streicher gegenübergestellt, dem Herausgeber des antisemitischen Nazihetzblattes Der Stürmer. Jeder weiß, dass eine Anspielung auf die Naziherrschaft bei der Kritik an israelischen Politikern oder Soldaten sofort als »antisemitisch« gebrandmarkt und zurückgewiesen wird. Das hindert das Filmteam aber nicht, diesen antisemitischen Topos nun gegen den Araber Abbas zu wenden. Es legt sogar nach, um den allgemeinen »Antisemitismus« der Palästinenser in die Nähe zum Faschismus zu rücken. >>>




Dokumentation - Ein Filmmachwerk, "Meisterwerk" der deutschen Hasbaraabteilung - "Auserwählt und ausgegrenzt Der Hass auf Juden in Europa" >>>

Streitfrage: Die Politik Israels – Wo hört Kritik auf, wo fängt Antisemitismus an? - Es debattieren: Rolf Verleger und Daniel Dagan - Israel zu einer Position der Verantwortlichkeit bringen - In der jüdischen Gemeinschaft gibt es zu der oben gestellten Frage mindestens zwei Sichtweisen.

Aus einer Position der Verantwortung ist es unsere Pflicht, Kritik zu äußern, wenn israelische Politik gegen ethische Gebote verstößt. Diese Position interpretiert die jüdische Tradition, Gottes auserwähltes Volk zu sein, als eine Verpflichtung: Vorbild für ethisches Handeln zu sein, die Menschenrechte universell zu achten und durch unser Handeln den Zustand der Welt zu verbessern. In Deutschland standen für diese Tradition Moses Mendelssohn, Martin Buber, Leo Baeck.

In der Tat: Wie sind die folgenden Punkte ethisch zu verantworten? • Vertreibung: 700 000 Palästinenser wurden 1948 mit Gewalt und Drohungen aus Israel vertrieben
•Enteignung: Grundbesitz und beweglicher Besitz dieser Vertriebenen wurde vom israelischen Staat beschlagnahmt.
•Verdrängung: Seit der Besetzung 1967 baut Israel im Westjordanland Straßen und Städte (»Siedlungen«) für nun ca. 400 000 Israelis – für Palästinenser gesperrt.
•Missachtung: Die israelische Seite boykottiert seit Jahrzehnten die Vertretung der Palästinenser, aktuell die aus freien, allgemeinen und geheimen Wahlen von der Hamas gebildete Autonomiebehörde.
•Einkesselung: Israel verhindert gewaltsam freien Personen- und Güterverkehr aus und in den Gazastreifen; der Verkehr im Westjordanland, ein Gebiet drei Mal kleiner als Thüringen, quält sich durch über 600 Straßensperren.
•Verstoß gegen Recht und Gesetz: Israel ignoriert ein Gutachten des internationalen Gerichtshofs und ein Urteil des israelischen obersten Gerichts über die Sperrmauer, die die Bewohner des Dorfes Bil'in von ihren Feldern trennt; friedliche Gegendemonstrationen werden gewaltsam unterdrückt.
•Gefangennahme: Tausende Palästinenser sind ohne rechtliche Anhörung in israelischen Gefängnissen interniert.
•Tötung: Im letzten Feldzug gegen Gaza wurden 1400 Menschen umgebracht.
Aus einer Perspektive der Verantwortung beschädigt die Rechtfertigung all dieser Maßnahmen das Judentum in seiner Substanz. Daher müssen diese Maßnahmen kritisiert werden.

Darf sich Israel doch so verhalten?


Nach der Schoah hat in der jüdischen Gemeinschaft eine ganz andere Position die Oberhand gewonnen: Eine Position der Stärke statt der Verantwortung. Diese Position möchte auf alle Fälle verhindern, dass Juden noch einmal zu Opfern werden. Deswegen will sie, dass Israel sich stark verhält. Ob dazu das Recht besteht, hält sie für zweitrangig: In dieser Welt sei der Mensch dem Menschen ein Wolf, und wer nicht gefressen werden wolle, müsse selbst fressen. Daher müsse es einen wehrhaften Staat in einem eigenen Land geben. Kritik am jüdischen Staat gefährdet für Befürworter dieser Position das jüdische Überleben und ist daher nur Ausdruck einer tiefer liegenden Gegnerschaft zum Judentum – Antisemitismus.

Wo sollten die Grenzen einer Kritik liegen?
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"Philosemitismus ist keine Antwort auf die Probleme in Nahost"  - 27. 6. 2015 - Gespräch mit Rolf Verleger über Israelkritik zwischen Antisemitismus und Menschenrechtsidee - Eine soeben unter dem Titel "Israelkritik zwischen Antisemitismus und Menschenrechtsidee. Eine Spurensuche" veröffentlichte Untersuchung des inzwischen emeritierten Professors für Psychologische Methodenlehre und Friedensforschung, Wilhelm Kempf, geht der Frage nach Erscheinungsformen und Ausprägungen des Antisemitismus im Lande nach - und kommt zu überraschenden Ergebnissen. Telepolis sprach hierzu mit Rolf Verleger, der Kempfs von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstütztes Projekt als wissenschaftlicher Berater begleitet hat.

 Herr Verleger, über den Antisemitismus im Land wird viel diskutiert und publiziert. Unlängst forderte Israels Premier Netanjahu die europäischen Juden sogar dazu auf, um ihrer eigenen Sicherheit Willen nach Israel auszuwandern. Es scheint also schlimm bestellt zu sein um die "Judenfeindlichkeit" der Europäer im Allgemeinen und der Deutschen im Besonderen - so schlimm wie seit vielen Jahrzehnten nicht mehr?


Rolf Verleger: Ach, Netanjahu … er spielt sich als Problemlöser auf; dabei ist Israel doch wesentlicher Teil des Problems.

Nein, Vorurteile gegen Juden wie auch gegen Muslime, Ausländer und alles, was irgendwie anders ist, bestehen in Deutschland wie in anderen Ländern stabil in einem Segment der Gesellschaft. Damit >>>>

Neue Mauer um Gaza: Gaza ein „Gefängnis-Territorium“ - 23. 6. 2017 - Die JP kündigt am 23.-Juni  einen neuen  65 km langen Zaun mit Untergrundmauer als „das größte und komplexeste Ingenieur-Projekt Israels an; es sei das einzigartigste auf globaler Ebene.

Die Untergrundmauer wird mit Sensoren ausgerüstet sein, die von der israelischen Verteidigungs-Manufaktur Elbit-System hergestellt werden.

Über der Erde wird ein  sechs – acht Meter  hoher  Drahtzaun mit  Sensoren und Kameras ausgerüstet werden. Beobachtungstürme-, Kontroll- und Kommando-Zentren werden der ganzen Länge überirdisch und unterirdisch gebaut und  online mit einem Kommando-Zentrum mit einer rückseitigen Militärbasis in der Nähe verbunden werden.

Israelische Bau und Ingenieursfirmen werden das Projekt anführen, die von ähnlichen chinesischen, australischen, französischen und süd-koreanischen Firmen unterstützt werden. Mehr als 1000 Ingenieure, Bauarbeiter und Projekt-Management-Personal von Israel und dem Ausland – außer Palästinensern – arbeiten hier.

Kostenvoranschläge für das Projekt, die vom israelischen Verteidigungs-Ministerium in Zusammenarbeit mit den israelischen Verteidigungskräften abgerufen wurden, wurden  im letzten Monat vergeben.

Die soziale und wirtschaftliche Auswirkung dieser neuen und vorgesehenen Mauer werden verheerend sein. Man erinnere sich an das Warschauer Ghetto.            Quelle         (dt. E. Rohlfs)

PHRI, die Ärzte für Menschenrechte in Israel: Humanitäre Krisis im Gazastreifen - Nadav Davidovitch, 27.Juni 2017 - Liebe Freunde, als   Ärzte, Krankenschwestern und anderes Gesundheitspersonal sind wir alle nach dem Hippocrates-Eid berufen, den Kranken zu helfen. Aber  das, was nötig ist, um lebensrettende Behandlung  in evidenter Form  zu leisten – ist Medizin und medizinische Ausrüstung     sie ist aber unerreichbar.

Genau dies  geschieht in Gaza, wo ein Drittel aller notwendigen  Medikamente und mehr als 270 Artikel  von nötiger medizinischer Ausrüstung  zur Behandlung fehlen. Zehntausende Patienten sind davon betroffen, besonders Leidtragende von  Cystic fibrosis, Krebspatienten und Säuglinge mit Entwicklungsproblemen.

Am letzten Donnerstag betrat eine Delegation von fünf unserer Ärzte den Gazastreifen, um für 300 000 NIS notwendige  Ausrüstung zu bringen. Aber dies hatte bei dem riesigen Bedarf der Bewohner des Gazastreifens kaum Wirkung. Unsere Freiwilligen führten auch  Operationen durch – es waren mehr geplant, mussten aber als Folge von  fehlender medizinischer Ausrüstung hinausgeschoben werden. Tatsächlich ging  Fentanyl zu Ende, ein potentes Schmerzmittel, das auch weithin  für Narkose verwendet wird. Salah Haj Yahia, Direktor der  Mobil-Klinik, stellte während  des Besuches der Delegation  im Gazastreifen fest: „Dies ist seit 2014  der schwierigste Besuch gewesen: Die Not ist riesig: dieser Besuch wirft ein Schlaglicht auf  unsere augenblicklich ungenügende Möglichkeit, dieser Not zu begegnen. Es war  äußerst hart  Gaza zu verlassen und  die Ärzte und Patienten, die unsere Hilfe brauchten ohne diese Hilfe hinter uns zu lassen.

Diese Krise ist eine direkte Folge verschiedener Faktoren, einschließlich der 10Jahre langen Blockade  des Gazastreifens und nun dem Kampf zwischen  der Hamas und der palästinensischen Behörde und der Entscheidung der letzteren  das Budget dramatisch zu kürzen, das Gaza gegeben wird, um seine 13 Regierungskranken-häuser und 54  Erste-Hilfe-Zentren  zu verwalten. Im April, als das Budget noch 4 Millionen Dollar betrug,  ist dieses jetzt auf nur eine halbe Million Dollar reduziert worden. Heute veröffentlichten wir auch, dass die palästinensische Behörde die finanzielle Hilfe auch für die Patienten fast völlig reduziert hat, die außerhalb von Gaza hätten medizinische Behandlung bekommen  und nun daran gehindert werden sollen.

Als Folge dieses Machtkampfes sind ganze Regale im zentralen  Kaufhaus, in der Apotheke leer. Diejenigen, die am meisten betroffen sind sind Krebskranke, für die  90% der normal benützten Medikamente unerreichbar sind. - 240 Säuglinge mit  Enzym-Mangel, die dringend  therapeutische Milch benötigen, ist auch nicht zu haben.  Ohne diese werden sie ihr Leben lang an Entwicklungsproblemen leiden.  „ Babies starben schon. - 321 Leute mit Mukoviscidose,  die wegen  ernster  Kürzungen nicht täglich  ihre Behandlung  mit Creon  pills, Zinnat antibiotika  und Vitamine  A und D  … bekommen;  sind nicht in der Lage, Inhalationsgeräte zu benützen, um ihre Atmung zu regulieren -  ist eine Folge  der Stromsperren.

Wir bitten Euch dringend, uns zu helfen, die Krise zu vermindern
Professor Nadav Davidovitch, im Vorstand von PHRI   -   
Physicians for Human Rights Israel

Bennetts Friedensplan: ich werde diktieren, du wirst unterschreiben - Aviad Kleinberg - 14.06.17 - Naftali Bennetts Antwort auf  Arafats „Frieden der Tapferen“ ist ein „Frieden der Rechtsorientierten.“ - Am Montag erklärte der Führer von  Bayit Yehudi das Wesentliche des Friedens, den er und die Rechten (genauso wie die Linken) erhoffen;  der Bildungsminister macht es klar, Frieden  ist die  Abwesenheit von Krieg. Das ist natürlich wahr. „Der Frieden der Rechten – so fügt er hinzu, „ist Frieden, der mit Stärke zusammen hängt .“ Darüber gibt es keinen Zweifel. Wenn die Seite, die ein Abkommen unterzeichnet, machtlos ist, dann ist dies Abkommen ein Kapitulations-Abkommen und kein Friedensabkommen.

In Bennetts Welt jedoch  existiert die andere Seite nicht, auch nicht ihre Bedürfnisse, ihre Wünsche, ihre Stabilität und ihre Rechte – sie existieren nicht. Wir werden die Grenzen und Koexistenz entsprechend  unserer Demographie, Sicherheit und kulturellen Bedürfnissen bestimmen  (Wir werden z.B.  bestimmen, dass Jerusalem  außerhalb der Argumentation und jenseits von Frieden liegt. Wir werden die Grenzen der palästinensischen  Autonomie bestimmen und natürlich die Grenzen des Staates und als Folge davon die Grenzen der palästinensischen „Entität“. Wenn wir stark genug sind, wird die andere Seite gezwungen, dieses Diktat anzunehmen.  Frieden, in andern Worten, ist nicht ein Schritt, in dem wir den andern anerkennen und  versuchen, dass der andere damit einverstanden ist, sondern ein  einseitiger Schritt, der ausschließlich unsere Bedürfnisse reflektiert.
In dieser narzisstischen Vorstellung  von Ko-Existenz liegt etwas sehr Anfechtbares. Das Anerkennen der Bedürfnisse und der Rechte der andern Seite (als   menschliche Wesen, als Bürger, als jemand mit nationalen Wünschen) kommt  natürlich nicht zu uns. Wenn ich die Regel selbst bestimmen kann, warum sollte ich ihre Bedürfnisse  berücksichtigen?. >>>

1. 7. 2017


Jewish Voice for Peace appelliert an die US-Regierung Druck auf Israel auszuüben, damit die 'katastrophale humanitäre Krise' in Gaza beendet wird - 29.06.2017 - Jewish Voice for Peace Health Advisory Council - Erklärung von JVP zu den "Auswirkungen der 10 Jahre andauernden Belagerung und der Elektrizitätskrise auf die Gesundheitssituation in Gaza":

Jewish Voice for Peace Health Advisory Council gibt diese Erklärung heraus, um Bewußtsein und Besorgtheit über die lebensbedrohende und katastrophale humanitäre Krise in Gaza zu wecken. Die Situation ist in den letzten Tagen wegen der 40%igen Kürzung der ohnehin stark eingeschränkten Stromversorgung durch Israel noch kritischer geworden. Die katastrophale Situation ist weitgehend das Resultat der lang- und kurzfristigen Politiken Israels, die durch den zynischen Machtkampf zwischen der Führung der Hamas und der Palästinensischen Autonomiebehörde manipuliert und verschärft werden.


Im Juni 2017 sind es 10 Jahre Belagerung, die die Israelis über Gaza verhängt haben, und 50 Jahre Besatzung der palästinensischen Gebiete. Die zwei Millionen Menschen Gazas haben am meisten unter dieser politischen Situation gelitten. Israels totale Kontrolle von Luft, See und Land ist für die zugrunde gerichtete Wirtschaft, die Zerstörung des Netzwerks der Gesundheits-, Umwelt- Bildungs- und sozialen Dienstleistungen in Gaza verantwortlich. In einem Land  am Mittelmeer mit fruchtbarem Boden (Anm.d.Ü.: nur 1/3 des Bodens ist fruchtbar, und da er an der Grenze zu Israel liegt, wird den Gazanern davon noch ein breiter Streifen als sogen. No Go-Area weggenommen. Felder in diesem Streifen werden regelmäßig von der israelischen Armee niedergewalzt oder mit giftigen Chemikalien besprüht) und einer sehr gebildeten Bevölkerung hat die politische Situation Gaza ohne hinreichende Wasser, Elektrizität und Gesundheitsversorgung gelassen. Mehr als 80% der Bevölkerung ist für die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln von humanitärer Hilfe abhängig. Gaza hat eine der höchsten Arbeitslosenraten der Welt – insgesamt 44% und bei den jungen Menschen, die aus der Universität kommen, 60%.


Die jüngste Kürzung von Strom und Treibstoff, der für den Betrieb des einzigen  Kraftwerks und für Notgeneratoren (back-up Generatoren) nötig ist, vertieft die bereits existierende Verschlechterung der Lebensqualität und Gesundheit weiter.


Die Stromkürzung bedroht alle Aspekte des öffentlichen Gesundheitswesens. Wegen der Stromkürzungen arbeiten die Wasserentsalzungsanlagen nur mit 15% ihrer Kapazität, eine normale Familie in Gaza bekommt Leitungswasser durchschnittlich 12 Stunden pro Woche. Laut der Weltgesundheitsorganisation sind 90% des Wassers nicht sauber genug zum Trinken oder Kochen. Wegen der mangelnden Energie für Abwasserbehandlungsanlagen werden täglich mehr als 108 Millionen Liter unbehandeltes Abwasser in das Mittelmeer geleitet, und es besteht die große Gefahr, dass sich unbehandeltes Abwasser in Wohnbereiche rückstaut.


Mit den derzeitigen Strom- und Treibstoffkürzungen haben die Menschen in Gaza etwa 3 bis 6 Stunden Strom pro Tag – und das zu unvorhersehbaren Zeiten. Das beeinträchtigt jeden Aspekt von Leben und Gesundheit.


Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen, die weitgehend mit Notgeneratoren arbeiten, stehen vor einem unmittelbar drohenden Fehlen von Treibstoff, mit dem diese Maschinen weiter kunktionieren können. Wichtige Gesundheitsdienstleistungen wie lebensrettende Chirurgie und Notdienste sind eingestellt worden. Sanitäre Einrichtungen (Hygiene) und Sterilisierung von Geräten sind eingeschränkt worden, Patienten werden vorzeitig aus den Krankenhäusern entlassen, wichtige Apparate wie Inkubatoren für Neugeborene, Beatmungsmaschinen, bildgebende Apparate und Dialysemaschinen, die von einem konstanten Stromfluß abhängen, brechen wegen der häufigen, intermittierenden Stromausfälle zusammen.  >>>

Nur wenn die Besatzung beendet wird, wird es einen dauerhafter Frieden zwischen Palästina und Israel geben - Pressezentrum der UNO_29.06.2017 - 50 Jahre Besatzung der palästinensischen Gebiete haben wiederkehrende Zyklen von Gewalt und Repressalien genährt, sagte heute die stellvertretende UN-Generalsekretärin Amina Mohammed bei der Eröffnung des Forums zu 50 Jahren Besatzung, das am Sitz der Weltorganisation zwei Tage lang stattfindet.

Mohammed verlas eine Botschaft des Generalsekretärs Antonio Guterres für die Teilnehmer an der Veranstaltung, in der er daran erinnerte, dass die 1967 begonnene Besatzung den Palästinenser enormes menschliches (humanitäres) Leid auferlegt hat. Mehrere Generationen seien in Flüchtlingslagern in Armut und ohne Hoffnung auf ein besseres Leben aufgewachsen.

"Die Besatzung zu beenden ist die einzige Möglichkeit die Grundlagen für einen Frieden zu legen, der den Sicherheitsbedürfnisse Israels und den Hoffnungen der Palästinenser auf einen souveränen Staat gerecht wird.

Das ist die einzige Art und Weise die unveräußerlichen Rechte des palästinensischen Volkes zu erlangen", betonte die stellvertretende Generalsekretärin.

In diesem Zusammenhang rief sie die beiden Parteien wieder einmal auf die direkten Verhandlungen wieder aufzunehmen für den Endstatus, und zwar entsprechend den maßgeblichen Resolutionen der UNO und in Übereinstimmung mit dem internationalen Recht und internationalen Abkommen.

Die Lösung des palästinensisch-israelischen Konflikts würde einen der Angelpunkte des Extremismus und des Terrorismus im Nahen Osten beseitigen und die Tore öffnen für Zusammenarbeit, Sicherheit, Wohlstand und Menschenrechte für alle, fügte Mohammed hinzu.

Das Forum zu 50 Jahren Besatzung steht unter der Schirmherrschaft des UN-Komitees für die Ausübung der unveräußerlichen Rechte des palästinensischen Volkes und versammelt internationale Experten, darunter (Experten) aus dem Staat Palästina und aus Israel, Diplomaten, Vertreter der Zivilgesellschaft, der Hochschulen und der Studenten.  Quelle   Übersetzung: K. Nebauer

Insel-Lösung - Warum ein israelischer Minister Land vor dem Gazastreifen aufschütten will - und vielen das gar nicht so recht ist. - Peter Münch - In der schönen neuen Welt wird der Gazastreifen erblühen, und in einem Werbevideo ist das jetzt schon zu sehen: Vor der Küste des kargen palästinensischen Landstrichs soll eine künstliche Insel erschaffen werden mit allem, was das Leben leichter macht: einem Hafen zur Anlieferung der dringend benötigten Güter und zum Export, einer Trinkwasser-Entsalzungsanlage und einem Kraftwerk für die Stromerzeugung. Sogar an eine Marina ist gedacht, wo Privatboote liegen und der Personenverkehr abgewickelt werden kann. Über eine fünf Kilometer lange Brücke soll diese Insel mit dem Festland verbunden sein. Es ist ein Traum, eine Zukunftsvision für den von zwei Millionen Menschen bevölkerten Elendsstreifen - und erdacht wurde sie ausgerechnet vom Erzfeind in Jerusalem.

Die künstliche Insel vor Gaza ist das Lieblingsthema des israelischen Ministers Israel Katz, der in einer ungewöhnlichen Kombination für den Verkehr und die Geheimdienste zuständig ist. Seit Langem wirbt er dafür, den mit einer israelischen Blockade gestraften Palästinensern in Gaza "einen Zugang zur Welt zu verleihen, ohne Israels Sicherheit zu gefährden". >>>

NCCOP - National Coalition of Christian Organizations in Palestine - Offener Brief - doc - der Nationalen Koalition christlicher Organisationen in Palästina (NCCOP) an den Weltrat der Kirchen und an die ökumenische Bewegung - Lernt Gutes tun! Trachtet nach Recht, helft den Unterdrückten! (Jesaja 1, 17)

Hintergrund - Wenn wir in diesem Monat in Bethlehem im besetzten Palästina zusammenkommen, leiden wir noch immer unter einem hundert Jahre währenden Unrecht und unter der Unterdrückung, die dem palästinensischen Volk seither zugefügt wurde. Alles begann mit der ungerechten und gesetzwidrigen Balfour-Deklaration und wurde dann intensiviert durch die Nakba und den Zustrom von Flüchtlingen; dem folgte die israelische Besetzung der Westbank einschließlich Jerusalems und des Gazastreifens, und danach wurde unser Volk und unser Land zerstückelt durch eine Politik der Isolierung und des Landraubes sowie durch den Bau von rein jüdischen Siedlungen und durch die Errichtung der Apartheid-Mauer.

Wir leiden also immer noch wegen einer einzigen politischen Deklaration eines westlichen Imperiums, einer Deklaration, die überdies auf einer unlauteren theologischen Prämisse basierte. Sogar einige Kirchen und einige christliche Führungspersönlichkeiten unterstützten die Errichtung eines Kolonialstaates in unserem Land und ignorierten dabei völlig, ja entmenschlichten jene Nation, nämlich unser Volk, das schon seit Jahrhunderten hier gelebt hatte und nun den Preis für Gräueltaten, die in Europa begangen wurden, bezahlen musste.

Auch jetzt, hundert Jahre später, nachdem Tausende ihr Leben verloren haben, nachdem Städte und Dörfer ausradiert, wenn auch nicht aus unserem Gedächtnis gelöscht sind, nachdem Millionen fliehen mussten und tausende Wohnhäuser zerstört wurden und nach wie vor Gefangene in Haft gehalten werden, dauert unsere Nakba (Katastrophe) immer noch an.

Hundert Jahre sind vergangen - und noch immer gibt es keine Gerechtigkeit in unserem Land! Diskriminierung und Ungleichheit, militärische Besetzung und systematische Unterdrückung sind die Regel. Heute befinden wir uns in einer Sackgasse und haben einen toten Punkt erreicht. Trotz aller Versprechungen, trotz endloser Gipfelkonferenzen, trotz UN-Resolutionen und trotz Aufrufen religiöser und weltlicher Führer sehnen sich die Palästinenser immer noch nach Freiheit und Unabhängigkeit und verlangen nach Gerechtigkeit und Gleichheit. Menschlich gesprochen haben wir, wie der emeritierte lateinische Patriarch Sabbah vor Kurzem sagte, ,,die Stunde des Unmöglichen" erreicht.

Kann es sein, dass wir „diese Stunde des Unmöglichen" deswegen erreicht haben, weil die Dinge von Anfang an - nämlich schon vor hundert Jahren - auf einer ungerechten Prämisse aufgebaut wurden? Können wir etwas anderes erwarten, als dass solch eine ungerechte Erklärung nichts anderes als Zwist und Zerstörung erzeugt?

Heute ist aber auch Gelegenheit, an den „Aufruf von Amman" (Amman Call) vor zehn Jahren zu erinnern. Wir sind denen dankbar, die damals in „Solidarität, die keinen Aufwand scheut", zu uns standen und für Wahrheit und Gerechtigkeit eintraten. Wir sind aber auch besorgt darüber, dass in den letzten zehn Jahren die reale Situation sich verschlechtert hat und immer noch schlimmer wird. Wie andere Initiativen, die sich für ein Ende der Besatzung einsetzen, hat auch der Aufruf von Amman seine Ziele, nämlich einen gerechten Frieden aufzubauen und zu gestalten, nicht erreicht, und wir müssen uns heute fragen - warum? >>>

 

 

Anregungen aus dem Heiligen Land für eine bessere Strategie für einen gerechten Frieden - 23. 6. 2017 - Zum Schluss der „Konsultation zu 50 Jahren Besatzung und zur ökumenischen Antwort darauf“, die diese Woche im Heiligen Land stattfand, sagte der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Pastor Dr. Olav Fykse Tveit, die hier erhaltenen Anregungen würden in die Strategien und Programme des ÖRK in Bezug auf einen gerechten Frieden in Palästina und Israel einfließen.

Der ÖRK werde einen offenen Brief der Nationalen Koalition christlicher Organisationen in Palästina, in dem das Unrecht im Heiligen Land geschildert wird, genau studieren und analysieren, insbesondere die Empfehlungen der Koalition, wie Kirchen aus der ganzen Welt zu Frieden und Gerechtigkeit in Palästina und Israel beitragen könnten.

„Wenn wir im ÖRK jetzt unsere Pläne für 2018 und darüber hinaus erstellen, möchten wir die Kirchen in Palästina wissen lassen, dass ihre Perspektive Beachtung findet und von großer Bedeutung für uns ist“, sagte Tveit. >>>

 

 

 

 

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Nachrichten - Berichte

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Trump aides end all doubt about whose side they'll be on in the next peace process

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Juni im besetzten Palästina

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`It`s okay to be racist in Israel`

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Decades of failed peace talks- How Israel negotiates with itself

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