Organisator des Großen Rückkehrmarsches sagt, Proteste in
Gaza 'müssen weitergehen' - Ahmad Abu Artema -
18.06.2018 - Der Große Rückkehrmarsch hat sich als neuer Weg
für das palästinensische Volk zur Wiederbelebung unserer
Sache etabliert und politischen Druck gegen die Besatzung in
innovativer Art ohne die verheerenden Kosten eines
militärischen Kampfes erzeugt; ein Weg, um die
palästinensischen Rechte wieder auf die globale Agenda zu
bringen und das Image eines mit Recht für Freiheit und
Rechte kämpfenden Volkes angesichts einer brutalen und
gewalttätigen rassistischen Unterdrückung zu reklamieren.
Bei dieser Bemühung sind allerdings Fehler gemacht worden,
die diesem friedlichen Ansatz geschadet und sogar seine
Zukunft gefährdet haben.
Der Große Rückkehrmarsch muss weitergehen. Es gibt einfach
keine Alternative zum friedlichen Volkswiderstand. Aber wir
müssen auch einen Schritt zurücktreten und darüber
nachdenken, wie wir seine Kosten – Leben und Verletzungen –
für unser Volk reduzieren können, so dass wir in der Lage
sind, diese neue Form des Widerstands zu pflegen und wachsen
zu lassen.
Unser Kampf für Freiheit ist lang, und sein Sieg wird die
Frucht zahlloser Bemühungen und Opfer sein. Der
Besatzerstaat hat sich als der hauptsächlichste Täter von
Mord und Massakern offenbart; und seine Absicht ist klar:
die Kosten für den Großen Rückkehrmarsch zu erhöhen, bis wir
selbst diesen Pfad aufgeben. Über dieses offenkundige
Interesse des Besatzers hinaus müssen wir gleichwohl fähig
sein zu reflektieren und uns selbst zu prüfen, um unsere
Erfolge und Fehlschläge nach dem Zeitpunkt abzuschätzen, und
um den Raum, den die Besatzung hat, um unser Volk
anzugreifen und zu töten, einzuschränken
Was erwarten wir vom Großen Rückkehrmarsch? - Unser
Kampf gegen die Besatzung ist letzlich einer der Symbole und
Bilder; damit der Kampf in den globalen Medien und vor (den
Augen) der Menschen in aller Welt geführt wird. Mehr als
jede direkte physische Auseinandersetzung mit den
Besatzungstruppen ist es das, was die Rahmenbedingungen
verändern kann, die es der Besatzung möglich machen
anzudauern. Und das kann getan werden ohne einen weiteren
Tropfen palästinensisches Blut zu vergießen.
Die nächste Phase des Großen Rückkehrmarsches muss eine
Ausweitung der künstlerischen, kulturellen und sozialen
Aktionen sehen. Anstelle direkter Konfrontation mit
Besatzungssoldaten sollte der Kampf die Form von
Ausstellungen, Tanz und Theater annehmen; Kindern, die Bäume
pflanzen; Universitätsprofessoren, die in Zelten der
Basislager freien Unterricht halten; Mädchen in unserer
nationalen Tracht; Leute, die malen; Schul- und
Familienausflüge; Spielplätze und Kinderspiele; Autoren und
Schriftsteller, die unsere Geschichte mit der Welt teilen;
Musiker, die unsere Musik der Welt bringen – all das in den
Rückkehrcamps.
Hunderte friedliche und kreative Aktionen können wir uns
ausdenken. Aber was werden sie erreichen? Sie werden der
Welt zeigen, dass wir Menschen sind, die das Leben lieben,
dass wir unser nationales Bewußtsein in unseren Herzen
lebendig halten, und dass wir die Opfer eines rassistischen
Besatzungsregimes sind.
Lasst uns diese Zielsetzung nicht unterschätzen. Die
Besatzung investiert ungeheure Energie, um ein
entgegengesetztes Image zu schaffen: dass wir Menschen sind,
die den Tod lieben, die Chaos, Brände und Vandalismus
lieben. Die Besatzung wird so lange andauern als sie sich in
den Augen der Welt rechtfertigen kann. Deshalb können sie
unseren friedlichen Marsch nicht dulden, deswegen haben sie
alles getan, was ihnen möglich ist, damit unser Marsch
gewalttätig aussieht. Der Besatzer kann uns nicht einfach
ohne Grund töten; er muss sein Töten vor der Welt
rechtfertigen. Sonst würde er nicht soviel Zeit und Energie
aufwenden, um diese Bilder zu schaffen, die der Welt
erklären, warum er uns tötet.
Friedlicher Widerstand ist eine erfolgreiche Strategie, weil
er den Propagandagrund zerstört, auf dem der Besatzer steht.
Er stärkt unsere moralische Legitimität und unsere Fähigkeit
eine starke globale Befürwortung unserer gerechten und
humanen Sache zu entwickeln. Er verlangt weise
Entscheidungen (wise judgement) und unbeirrbaren Glauben an
seine Effektivität. Er verlangt fortdauernde Hingabe an die
Arbeit, die Kreativität und den Schaden für unser Volk zu
minimieren.
Jetzt ist die Zeit einen Schritt zurück zu tun, zu
reflektieren und für die Zukunft zu planen. Jetzt ist die
Zeit für den Sieg des friedlichen palästinensischen
Widerstands.
Quelle
Übersetzung: K. Nebauer
Nichts bedroht den Zionismus mehr als die Idee, dass der
„andere“ dieselben Rechte verdient - Scott Roth -
18. Juni 2018 - Letzte Woche wurde ein Mann, der in
Gaza an dem Protest gegen Israels Belagerung teilgenommen
hat, mit einem Tränengas-Kanister ins Gesicht geschossen.
Darüber wurde in der Zeitung dieses Landes kein Wort
geschrieben. Aber es ist nicht so, als ob der lokale
Bürochef der Times nicht da gewesen wäre. Er war nicht dort,
um aktuellen Journalismus zu praktizieren. Er war
tatsächlich nicht dort, um genau dies zu tun, weil wenn er
dies täte, würde dies von ihm und seinen Lesern
notwendigerweise fordern, dass sie die Palästinenser als
volle Menschen ansehen und nicht als Karikaturen, die einem
gewissen politischen Narrativ entsprechen.
Nichts bedroht die zionistische Ideologie mehr als die
Ansicht des „anderen“ der ein Agent sei, der voll dieselben
Rechte wie die bevorzugte Gruppe verdient und beansprucht.
Deshalb besteht einerseits solch eine Unausgeglichenheit und
man hat absurde und offen gesagt rassistische Ansichten, die
die jüdische Rasse mit Nietzsche als Übermenschen rühmt,
während andrerseits die Möglichkeit besteht, die
Palästinenser als Opfer anzuerkennen, ein eindeutig
abstoßende Aussage.
Ein Gefühl für „moralische Überlegenheit wird verlangt, um
das Apartheidsystem aufrecht zu erhalten, das so nackt und
offensichtlich ist wie es sein kann. Es ist eine wirkliche
Herausforderung durch die strukturellen Hindernisse zu
brechen. Die absichtlich das Menschsein der Palästinenser
verbergen. Wenn erst einmal die Mauer durchbrochen ist, dann
ist Israel am Ende. (dt. E.Rohlfs)
"Die
Kamera ist unsere friedliche Waffe": Im Gespräch mit den
jüngsten Aktivisten in Hebron - 18. Juni 2018 -
Übersetzt von Badee Dueik und interpretiert für
schriftlichen Artikel von ISM-Mitgliedern
Abdullah und Saleh leben mit ihren Familien im Gebiet Tel
Rumeida im besetzten Hebron unter israelischer Kontrolle.
Sie sind beide zwölf und seit rund vier Jahren beste
Freunde. Sie sind die jüngsten Mitglieder von Human Rights
Defenders (HRD), einem Kollektiv palästinensischer
Aktivisten, die mit Journalismus und Video die täglichen
Verbrechen der israelischen Besatzungstruppen und
zionistischen Siedler in Al-Khalil aufdecken. Wir haben mit
ihnen über ihre Arbeit, ihre Motivation und ihre Erfahrungen
bei der Arbeit gesprochen.
Saleh und Abdullah, beide 12
Wie sind Sie zu Menschenrechtsverteidigern gekommen?
Abdullah : Ich liebe es, das zu tun. Ich hatte sowieso die
meiste Zeit meine Kamera dabei, um meine Freunde zu filmen,
aber ich fing vor ungefähr einem Jahr an, für HRD zu filmen.
Unsere Väter [Badee Dueik und Imad Abu-Shamsiya, beide
prominente Mitglieder von Menschenrechtsverteidigern und
lokalen Aktivisten] lehrten uns, wie man Gewalt von der
Armee und Demütigung von Palästinensern durch Soldaten und
Siedler auf Video aufnimmt.
Saleh : Ich habe die Verbrechen der Besatzung seit meinem
achten Lebensjahr dokumentiert. Schritt für Schritt lernte
ich, wie man die Kamera benutzt, indem man die Soldaten
filmt. Unsere Väter halfen uns mit der technischen Seite,
wie dem Schnitt, gaben uns Ideen, wie man Filme macht oder
wo man filmt, und brachten uns bei, wie man sich gegenseitig
schützt.
Und wie schützt man sich gegenseitig?
Saleh : Einer von uns filmt immer den anderen. Im Februar
filmten wir Soldaten, die Palästinenser an der
Ibrahimi-Moschee festnahmen und sie verhöhnten und
erniedrigten. Dann verhafteten sie Abdullah, aber ich
schaffte es, wegzukommen und sorgte dafür, dass die ganze
Sache gefilmt wurde. Das half bei der Festnahme, weil wir
wussten, wohin sie Abdullah gebracht hatten, und es war der
Beweis, dass er nichts falsch gemacht hatte. Es gab keine
Medien - ich war die einzige, und wenn ich es nicht gefilmt
hätte, wüssten wir nicht, was passiert sein könnte.
Abdullah : Vorher, im Oktober, wurde ich verhaftet und für
einen Tag von den Soldaten festgehalten, und Saleh filmte
das auch. Ich war auf dem Weg, meine Großeltern zu besuchen,
als sie 18 Kinder, darunter auch mich, festnahmen, weil sie
sagten, wir hätten Steine geworfen. Mein Vater war zu
dieser Zeit in Irland und erfuhr erst, als er das Video von
mir auf unserer Facebook-Seite gesehen hat.
Saleh : Wir benutzen die Videos als Beweis - Beweis dafür,
dass es die Soldaten sind, die die Verbrechen begehen, nicht
wir. Wir filmen, um die Verletzungen des internationalen
Rechts durch die Besatzung aufzudecken.
Hattest du mit anderen Problemen zu tun, als du gefilmt
hast?
Abdullah : Im Dezember war mein Onkel krank und musste sich
im Krankenhaus behandeln lassen, also ging mein anderer
Onkel mit ihm. Am Zaher-Kreisverkehr ließ die Armee sie
nicht passieren und begann meinen kranken Onkel zu schlagen.
Als mein anderer Onkel versuchte, ihn zu beschützen,
schlugen ihn die Soldaten ebenfalls, aber er schaffte es,
davonzukommen. Dann brachten sie meinen kranken Onkel zum
Militärkontrollpunkt und ich filmte die Situation. Sie
sagten mir, ich solle gehen, aber ich lehnte ab - ich machte
nichts Illegales. Also verhafteten sie mich und behielten
mich sieben Stunden lang.
Saleh : Das letzte Mal, dass sie Abdullah inhaftierten, war
im Februar, als er für drei Stunden gefangen genommen wurde.
Alle Erwachsenen gingen durch den Souq zur Ibrahimi-Moschee
und Abdullah und ich wollten HRD vertreten. Wir filmten
Menschen, die gedemütigt wurden, Körper suchten und hörten
auf. Die Soldaten sagten uns, wir sollten gehen, aber wir
blieben, um weiter zu filmen, also folgten sie uns und
verhafteten Abdullah, den ich filmte .
Abdullah : Mein Vater hat die Soldaten gefragt, warum sie
mich verhaftet haben. Sie sagten ihm, dass es daran lag,
dass ich sie filmte, und mein Vater sagte: "Ich habe ihm
beigebracht, das zu tun."
Saleh : Wir verwenden diese kleinen Panasonic-Videokameras
wie alle HDR-Mitglieder, weil sie weniger offensichtlich
sind. Aber die Soldaten und die Polizei konfiszieren oder
zwerstören sie oft, was ein weiteres Problem ist, dem wir
uns stellen müssen.
Saleh zeigt uns die Videokameras, die HRD verwendet
Ihre Arbeit kann gefährlich sein. Wir haben beispielsweise
erlebt, wie Sie bei Demonstrationen an verschiedenen Stellen
in der Vergangenheit an Tränengas eingeatmet wurden. Wie
gehst du damit klar?
Abdullah : Es ist beängstigend. Ja, ich habe Angst, wenn sie
Tränengas abfeuern, das uns zum Weinen bringt, und sie
schießen mit Betäubungsgranaten, sowie gummiüberzogene
Stahlkugeln und scharfe Munition auf das palästinensische
Volk, das nichts zu schützen hat.
Saleh
: Es ist gefährlich, aber wir versuchen uns zu schützen,
indem wir einen Abstand zwischen uns und den Soldaten halten
und den Zoom auf die Kameras verwenden. Wir versuchen auch,
die ISM-Freiwilligen zu schützen, indem wir sie filmen.
Erzähl uns mehr über das, was du gesehen und vor der Kamera
gefangen hast.
Saleh : Eines Tages demütigten die Soldaten Schüler auf dem
Weg zur Schule im Jaber-Viertel am Mafia-Checkpoint. Amir
[ein anderes junges Mitglied von Menschenrechtsverteidigern,
dessen Vater, Aref Jaber, ebenfalls ein lokaler Aktivist und
Teil von HRD ist] filmte die Beweise aus der Entfernung. Als
die Soldaten sahen, dass sie aufgezeichnet wurden, entließen
sie den Jungen, der durchsucht und inhaftiert wurde.
Abdullah : Die Kultur der Kinder, die in der Lage sind, die
Verbrechen der israelischen Besatzungstruppen zu
dokumentieren, macht ihnen wirklich Angst. Das neue Gesetz
(die Knesset erwägt derzeit ein Gesetz, das das
Fotografieren oder Filmen von Soldaten verbietet, das mit
bis zu zehn Jahren Gefängnis bestraft werden kann) beweist,
dass unsere Arbeit funktioniert, dass es einen Unterschied
macht. Ein Kind kann Israels Bild mit nur einer Kamera
zerstören.
Saleh : Die Kamera ist unsere friedliche Waffe.
Was möchtest du tun, wenn du älter bist?
Saleh : Wir wollen beide Journalisten sein, damit wir
weiterhin die Verbrechen der israelischen Besatzung
aufdecken können. Ich möchte mit internationalen Medien wie
Al-Jazeera zusammenarbeiten, weil es mehr Menschen erreicht.
Abdullah : Ich auch. Wir wollen der ganzen Welt - Arabern,
Israelis und der internationalen Gemeinschaft - die Übel der
Besatzung zeigen.
Saleh : Ich möchte immer noch für HRD arbeiten.
Abdullah : Aber HRD ist nicht international, erinnern Sie
sich.
Saleh : Ich werde beides tun!
Wie bekommst du die besten Aufnahmen?
Saleh : Halte das Drehgelenk mit der anderen Hand und halte
den Arm so, dass die Kamera eng am Körper anliegt, damit es
nicht zittert.
Abdullah : Erinnere dich an die Drittelregel - benutze das
Raster an der Kamera, um das, was sich im Bild befindet,
auszugleichen und über dem Kopf der Person, die du filmst,
Platz zu lassen, um zu zeigen, wo der Vorfall stattfindet.
Wir können auch Wände und Dächer hochklettern, um besser
sehen zu können, weil wir kleiner sind als die anderen - das
kann ein Vorteil sein!
Saleh : Die Hauptsache ist, in Sicherheit zu bleiben: Halten
Sie sich von den Soldaten und der Gewalt fern.
Die Jungs zeigen uns, wie man die Kamera ruhig hält
Sie sind einige der jüngsten Aktivisten in ganz Palästina!
Kannst du uns mehr darüber erzählen?
Abdullah : Wir fühlen uns verpflichtet, der internationalen
Gemeinschaft die Realität zu zeigen, und eines Tages hoffen
wir, ins Ausland zu gehen, um der Welt zu erzählen, was
passiert. Ich liebe es, das zu tun.
Saleh : Ich auch. Es ist eine wichtige Botschaft, die wir
der Welt erzählen wollen - es gibt Kinder hier, die
versuchen, Ihnen zu zeigen, was passiert. Die Beschäftigung
ist nicht nur ein Problem für die Erwachsenen, sondern auch
etwas, an dem die Kinder leiden müssen, wenn sie geboren
werden. Wir dokumentieren die täglichen Ungerechtigkeiten,
die von den israelischen Streitkräften begangen werden, und
dies beweist, dass selbst Kinder gewaltfreien Widerstand
gegen die
Besatzung
einsetzen können.
Abdullah : Wir nehmen Beispiele auf, was Kinder unter dieser
militärischen Besatzung aus unserer Sicht tun müssen, wie
etwa Kinderstrafen . Unsere Videos können im internationalen
Strafgericht verwendet werden. Wir laden unser Material auf
YouTube hoch und können dann Dokumentationen erstellen, die
von vielen Medienplattformen verwendet werden.
Gibt es noch etwas, was du den Leuten sagen möchtest, die
dein Interview lesen?
Saleh : Wir möchten mehr Kinder in Palästina dazu ermutigen,
sich zu engagieren, indem wir lernen, wie man die brutale
Besatzung dokumentiert und die täglich stattfindende Gewalt
aufdeckt.
Abdullah : Wir wollen internationale Kinder auf der ganzen
Welt bitten, eine Kamera als friedliche Waffe gegen jede
noch so kleine Ungerechtigkeit einzusetzen.
Ein belustigter Nachbar sieht zu, wie die Jungs es genießen,
einmal vor der Kamera zu stehen
Quelle
Israel: Filmen von Soldaten soll verboten werden
-
18/06/2018 - In Israel könnte es Menschenrechtlern bald
untersagt sein, israelische Soldaten bei Einsätzen in
Palästinensergebieten zu filmen. Ein entsprechender
Gesetzesentwurf wurde jetzt im Parlament eingebracht. (...)
Lieberman sagte, israelische Soldaten seien Ziel konstanter
Angriffe von "Israelhassern und Terrorhelfern, die stets
darauf aus sind, die Soldaten zu diskreditieren". Das werde
man beenden
>>>
Dokumentation - Israel will
Filmen seiner Soldaten kriminalisieren >>>
Ost-Jerusalem 2015: Fakten und
Zahlen - 12. 5. 2015 - Anzahl von Bewohnern:
300200 palästinensische Bewohner Jerusalem, die 36,8% der
Stadtbewohner ausmachen.
Trennungsmauer: Mehr als ein Viertel der Bewohner
Jerusalems wohnt in Jerusalems Vororten, die wegen der Mauer
getrennt sind vom Rest der Stadt. Diese Bewohner leiden sehr
am Mangel an Grunddiensten und an Infrastruktur.
Residenz-Status: die Palästinenser in Jerusalem sind keine
Bürger, sondern eher permanente Bewohner; 2ß14 wurde der
Residenzstatus von 107 palästinensischen Bewohner von
Jerusalem aufgehoben.
Leben unter der Armutsgrenze: 75,45 % aller
palästinensischer Bewohner, 83,9% aller palästinensischer
Kinder.
Soziale Einrichtungen: 37% von diesen erhalten Soziale Hilfe
in Jerusalem und sind Palästinenser , aber nur 22% der
Sozialarbeiter helfen ihnen.
Schulen: Nur 41% der palästinensischen Kinder gehen in
städtische Schulen. Es besteht ein Mangel an 1000
Klassenzimmern im offiziellen städtischen Bildungssystem.
194 Klassenräume wurden diesen Schulen zwischen 2009 – 2014
hinzugefügt und zusätzlich 211 sind in Planung.
Unzureichende Klassenzimmer: 43% der Klassenzimmer im
offiziellen Gemeindesystem werden als unzureichende
Klassenzimmer bestimmt.
Schul-dropout-Rate: 26% in der 11. Klasse, 33% in der 12.
Klasse; der nationale Durchschnitt liegt bei ein paar
Prozent.
Planen und Bauen: annähernd 20 000 Häusern fehlt eine
Baugenehmigung; ein großer Grundrissplan wurde vor kurzem
genehmigt und zwar für die Nachbarschaft von Arab al-Sawahra.
Hausabrisse: 2014 wurden 98 Häuser abgerissen und 208
Bewohner haben ihre Häuser verloren. Israel hat auch sein
Politik über Strafmaßnahmen für Häuser von Terroristen
verändert.
Wasser: Nur 64% der Haushalte sind offiziell mit der
Wasserleitung von Hagihon-Corporation-Jerusalems Wasser- und
Abwässer-Corporation verbunden.
Abwässer: es fehlen während 2015 etwa 30 km
Abwässer-Leitungen; Hagihon plant zusätzliche 8,2km zu
legen.
Straßen-Namen: seit 2011 wurde Hunderten von Straßen
Namen gegeben, die seit Jahrzehnten namenlos waren. Doch
ganze Vorstädte bleiben namenlos.
Postdienst: Nur 7% der Postarbeiter, die in Jerusalem
operieren, dienen auch in den palästinensischen Vororten. Es
gibt 8 Postämter in des palästinensischen Vororten, in den
israelischen Vororten sind es dagegen 40 Postämter. Während
der Hauptverkehrszeit am Zentralpostamt in der Salah
a.din-Straße dauert die Wartezeit oft mehr als zwei Stunden.
Kinder – Gesundheitsfürsorge-Stationen: in den
palästinensischen Vororten gibt es nur 6 solcher Stationen,
die vom Gesundheitsministerium aus arbeiten und eine 7.
Station in Kafr Aqab. Diese wird von privater Seite
geleitet. In den israelischen Vororten operiert das
Gesundheitsministerium 26 solche Stationen, drei davon
arbeiten auch für die palästinensische Bevölkerung.
Quelle (dt.E.Rohlfs)
Grafik zum
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IDF
snipers: choosing who to shoot - Stephen
Shenfield - 19. 6. 2018 - Editor’s note: In recent weeks
Israeli forces killed at least 118 Palestinians and wounded
more than 13,000 in confrontations at the fence that divides
the Gaza Strip from Israel. The sheer number of shots fired
at demonstrators has raised questions about the Israeli
military’s rules for using live-fire. Stephen Shenfield
writes that in recent years the rules were stricter.
Snipers (sharpshooters) constitute about a quarter of all
soldiers in the IDF’s combat units. The standard course for
the training of snipers lasts five weeks. The best snipers,
however, are Russian immigrants who fought in Chechnya.
Snipers are organized in teams that form part of infantry
battalions. Snipers are equipped with special rifles of
various makes. Since 2010 the best rifle at their disposal
has been the HTR 2000, which has a range of over 1,000
meters. Older makes have somewhat shorter ranges — several
hundred meters.
The locator
Each team of snipers contains a specialist called the
locator, who plays a key role in choosing targets. On April
10 a former locator by the name of Nadav Weiman talked on
Israeli television to Channel 10 about his experience in a
sniper team of the Nahal Reconnaissance Platoon on the Gaza
border. (He now works for the organization Breaking the
Silence as head of its education department.)
Here is how Weiman describes his work as a locator:
“I would sit with binoculars and an electro-optic lens
during the day and a thermal lens at night. I would identify
a figure, see if he was armed, then I would measure the
distance with a laser meter and check the wind with an
electronic weather vane. Then I would give the snipers
correction data and count down 3, 2, 1, fire!”
>>>
Verlag
Yılmaz-Günay - Nach einer
langen Zeit der Vorbereitung erscheint am 16. Juli 2018 der
Sammelband «Fremdgemacht & Reorientiert –
jüdisch-muslimische Verflechtungen», herausgegeben
von Ozan Zakariya Keskinkılıç und Ármin Langer. Die
Autor*innen (Liste der Beitragenden siehe unten) nehmen
«abendländische» Erzählungen zum Ausgangspunkt, um den
politischen, religiösen, historischen wie gegenwärtigen
jüdisch-muslimischen Verflechtungen auf die Spur zu kommen.
Sie irritieren die Mär des christlich-jüdischen Abendlandes,
stellen Fragen nach den Wechselwirkungen von Antisemitismus
und antimuslimischem Rassismus, diskutieren vielschichtige
Beziehungen und stellen Erfahrungen in den Vordergrund. Sie
zeigen Perspektiven auf, die in weiten Teilen der
Gesellschaft nicht gehört werden. Sie berichten von Un/Gleichheiten,
kollektiven Erinnerungen und Erzählungen, von Utopien und
Widerständen.
Das Buch wird am 12. Juli 2018 in Kooperation mit der Jungen
Islam Konferenz und «Jalta. Positionen zur jüdischen
Gegenwart» in Berlin vorgestellt.
Hier geht es zur Veranstaltungsankündigung:
Ab dem
16. Juli 2018 kann das Buch beim Verlag (Verlag@Yilmaz-Gunay.de)
und in jeder Buchhandlung bestellt werden (ISBN-13:
9783981722772).
AMAZON wird anzeigen, dass das Buch nicht lieferbar sei. Das
hat nicht damit zu tun, dass das Buch nicht lieferbar ist,
sondern damit, dass der Verlag Yılmaz-Günay nicht mit AMAZON
zusammenarbeitet.
Beitragende: Ahmad Abouchihab | Iman Al Nassre | Iman Attia
| İdil Baydar | Y. Michal Bodemann | Patrick Brooks | Micha
Brumlik | John Bunzl | Max Czollek | Pary El-Qalqili | Jo
Frank | Alina Gromova | Soufeina Hamed | Tal Hever-Chybowski
| Shai Hoffmann | Mohamed Ibrahim | Ozan Zakariya
Keskinkılıç | Ármin Langer | Saboura Naqshband | Stefanie
Schüler-Springorum | Shemi Shabat | Azadeh Sharifi | Mati
Shemoelof | Gil Shohat | Yasemin Shooman | Riem Spielhaus |
Hakan Tosuner | Shlomit Tulgan | Ismahan Wayah | Gökce
Yurdakul | Layla Zami.
Quelle -
Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost -
facebook
Verwandte eines
#Palästinenser,
der von
#israelischen
Besatzungstruppen während der
#Greatreturnmarch-Demonstration
getötet wurde, reagieren in einem Krankenhaus in der
#Gaza-Stadt
auf seinen Tod.
Washington Trumps
Regierung zieht sich aus UN-Menschenrechtsrat zurück Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hat
den Rückzug der USA aus dem UN-Menschenrechtsrat
verkündet und das Gremium scharf kritisiert. Der Rat
sei ein "schlechter Verteidiger" der Menschenrechte,
sagte US-Außenminister Mike Pompeo am Dienstag in
Washington. Die amerikanische UN-Botschafterin Nikki
Haley warf dem Rat erneut vor, eine israelfeindliche
Haltung zu vertreten.
>>>
USA ziehen sich aus
Uno-Menschenrechtsrat zurück Vereinte Nationen: USA ziehen sich aus
Uno-Menschenrechtsrat zurück
Die US-Regierung von Donald Trump hat den
Uno-Menschenrechtsrat für seine "israelfeindliche
Haltung" kritisiert - und den Rückzug aus dem
Gremium angekündigt.
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Israeli lawmakers
debate changes to bill restricting Muslim call to
prayer
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An interview with
released activist social worker, Munther Amira
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16. 6. 2018
Silencing
pro-Palestinian professors – Israel’s academic army
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The dangers of
conflating anti-Zionism and anti-Semitism
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Israeli lawmaker
proclaims supremacy of ‘Jewish race’
Likud's MK Miki Zohar says Jews are the smartest in
the world, so know Netanyahu isn't corrupt
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Moers und Enni für sauberes Wasser in Palästina
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PCHR Weekly Report On
Israeli Human Rights Violations in the Occupied
Palestinian Territory (07 – 12 June 2018)
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May 2018 Report- 605
Palestinians Seized by Israeli Occupation Forces
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Palestinian Security
Breaks Up Ramallah Protest
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‘The Israeli military
said,’ the New York Times reports
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15. 6. 2018
Nahostkonflikt: UN
kritisiert Israel wegen Gaza-Gewalt
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The night the
Palestinian Authority showed us whose side it is on
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Palestinian Authority
violently suppresses West Bank protests
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Jerusalem's
Palestinians are ready to take back their city
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Caritas Baby Hospital
behandelt beinahe 50'000 Kinder
An der heutigen ordentlichen Generalversammlung der
Kinderhilfe Bethlehem in Freiburg i. Br. wurden der
Jahresbericht und die Jahresrechnung genehmigt, neue
Vorstandsmitglieder gewählt und die amtierende
Präsidentin Sibylle Hardegger in ihrem Amt
bestätigt. Der Verein betreibt das Caritas Baby
Hospital in Bethlehem, Palästina.
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Israeli Colonizers Cut
200 Olive Trees Near Bethlehem
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Israeli army arrest
Hebron band over 'incitement' music
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Israel bill seeks to
criminalise documentation of soldiers’ actions
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The Knesset officially
declares that Israeli democracy is for Jews only
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Palestinian activist
threatened with death for exposing Israel crimes
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Israel seals
Palestinian family’s home with them inside
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festival in Paris confronts the Nakba head on
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Hewlett Packard (HP)
Faces $120 Million in Potential Losses Due to its
Complicity in Israel’s Violations of Palestinian
Human Rights
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Israel's decades-long
war against the Jahalin Bedouin
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Silencing
pro-Palestinian professors – Israel’s academic army
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14. 6. 2018
Mehrheit stimmt für
Resolution UNO verurteilt Israel für Gewalt im
Gazastreifen
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UN-Vollversammlung verurteilt Israel, jedoch nicht
die Hamas
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Uno verurteilt Israel
für Gewalt an Palästinensern
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Cassis' Kurs im
Nahostkonflikt sorgt für Unruhe im EDA
Ein Mitarbeiter des Aussendepartements (EDA) hat seine angekündigte
Begrüssungsrede kurzfristig zurückgezogen.
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declares that Israeli democracy is for Jews only
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‘Every bullet has a
precise address’ – another Israeli journalist
justifies the massacre
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bullet wounds among Gaza protesters
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Knesset foils efforts
to end Israeli apartheid
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Hewlett Packard (HP)
Faces $120 Million in Potential Losses Due to its
Complicity in Israel’s Violations of Palestinian
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Archaeological Heritage House in Hebron
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Mortality Rate No Longer In Decline
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raze it
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