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Der einseitige, ideologische Blick auf Israels Geschichte
Wie sich das Magazin „Stern“ und deutsche politische Bildungsinstitutionen das zionistische Geschichtsnarrativ zu eigen machen
Arn Strohmeyer

Wenn es um Darstellungen der Geschichte Israels – auch der Früh- und Vorgeschichte – geht, ist immer Vorsicht geboten, denn da geht es zumeist auch um den Anspruch der Zionisten auf das Land Palästina. Das Magazin „Stern“ hat in seiner Sparte „Diskuthek“ den Antisemitismus-Streit in Deutschland und den israelkritischen Vortrag des protestantischen Bischofs Hans Jürgen Abromeit zum Anlass genommen, die Geschichte Israels darzustellen. n dem Text, den „Stern“-Autor David Baum erstellt hat,  sind in ergänzenden Artikeln die Bundeszentrale sowie Landeszentralen für politische Bildung beteiligt – im Folgenden mit BpB und LpB abgekürzt.

Der israelische Historiker Tom Segev, der zu den „neuen Historikern“ gehört, also zu denen, die in ihren Arbeiten nicht den Vorgaben der zionistischen Staatsideologie Israels folgen, hat einmal gesagt, dass die Darstellung der israelischen Geschichte vor den „neuen Historikern“ nichts anderes als „zionistische Mythologie“ sei. In diese Rubrik muss man auch die Chronologie des „Stern“ einordnen, was in einer Zeit, in der jede Kritik an der israelischen Politik (und sei sie auch noch so berechtigt) als „antisemitisch“ diffamiert wird, auch gar nicht anders zu erwarten ist.

 



 


Die Darstellung des „Stern“ und der politischen Bildungsinstitutionen zeichnet sich vor allem durch Verdrehungen wichtiger historischer Tatsachen und Ereignisse aus, zudem werden wichtige Fakten weggelassen. Das Wort von der „Lückenpresse“ findet wieder einmal seine volle Bestätigung. Kennzeichnend für die Texte ist eine Scheinobjektivität, die den Eindruck erwecken soll, als ob man beiden Konfliktparteien – Israelis und Palästinensern – gerecht wird, was natürlich nicht der Fall ist. Es kann hier nicht der gesamte Text analysiert werden, aber an einigen wesentlichen Aussagen soll seine völlige Einseitigkeit demonstriert werden.
 Der „Stern“-Autor David Baum beginnt seinen Text mit der Feststellung: „Palästinenser und Israelis: Zwei Völker, die immer wieder vertrieben wurden und auf der Suche nach einer Heimat in dasselbe Gebiet zurückkehrten. Dort bekriegen sie sich seit langer Zeit. Um die Gewalt im Nahen Osten zu erklären, muss man in der Zeit weit zurückblicken.“ Da stellen sich schon die ersten Fragen. Wann sind die Palästinenser „immer wieder“ vertrieben worden? Sie haben Jahrhunderte wenn nicht Jahrtausende lang in Palästina gelebt und sind nur zwei Mal vertrieben worden: von den Zionisten 1948 und 1967. Und die Rückkehr in ihre Heimat verwehrt Israel ihnen bis heute, was eine Ursache des gewaltsamen Konflikts im Nahen Osten ist.


Und: Sind die Juden wirklich ein Volk? Der israelische Historiker Shlomo Sand sagt: Nein! Denn zu einem Volk gehörten eine gemeinsame Sprache und eine gemeinsame Alltagskultur. Genau darüber verfügen die Juden aber nicht. Die meisten Juden der Welt leben nicht in Israel und sehr viele von ihnen identifizieren sich auch gar nicht mit diesem Staat, ja sie wehren sich sogar gegen die Vereinnahmung durch den Zionismus, der sich jüdisches Leben ausschließlich als Ethno-Nationalismus vorstellen kann, dass jüdisches Leben also nur in einer ethnisch abgegrenzten Nation vorstellbar ist – siehe das neue Nationalstaatsgesetz.   
„Stern“-Autor David Baum will also in der Zeit weit zurückblicken, um zu erklären, wie der Konflikt seinen Anfang nahm. Er und die Autoren der Zentralen für politische Bildung greifen denn auch – sich an das Alte Testament haltend –  auf die weit verbreitete These zurück, dass etwa um 1250 v.u.Z. jüdische Stämme aus Ägypten nach Palästina eingewandert seien, die dort lebenden Kanaaniter verdrängt und ein Reich errichtet hätten. Auf dieses Reich beziehen sich die Zionisten noch heute, um ihren Anspruch auf das Land zu untermauern.


Nur: Israelische Früh- und Vorgeschichtler sowie Archäologen sind da ganz anderer Meinung. Genannt seien hier die Archäologen Israel Finkelstein, Neil A. Silberman, Rati Greenberg   und Zeev Herzog. Sie sagen übereinstimmend, dass es eben kein großes jüdisches Reich gegeben habe, sondern nur zwei kleine jüdische Stammes-Königtümer: Juda und Israel. Für die Geschichte des Exodus unter Moses aus Ägypten, die jüdische Wanderung im Sinai oder Josuas Eroberung Kanaans sowie den Tempel Salomons und die Paläste der Könige haben sie keine Belege gefunden. Die Bibel hat also ganz offensichtlich nicht Recht und ist keine verlässliche historische Quelle.  


Finkelstein und Silberman sehen hinreichende archäologische Beweise dafür, dass die Kanaaniter der beherrschende Stamm im alten Palästina waren und die frühen Israeliten durch Abtrennung von ihnen als eigener Stamm hervorgegangen sind. Die beiden Archäologen schreiben in ihrem Buch „Keine Posaunen vor Jericho. Die archäologische Wahrheit über die Bibel“: „Der [in dem Buch] beschriebene Prozess ist genau das Gegenteil von dem, was in der Bibel steht: Der Aufstieg des frühen Israel war ein Ergebnis des Zusammenbruchs der kanaanäischen Kultur, nicht ihre Ursache. Und die meisten Israeliten kamen nicht von außen nach Kanaan – sondern aus seiner Mitte heraus. Es gab keinen Massenauszug aus Ägypten, ebenso wenig wie eine gewaltsame Einnahme Kanaans. Die meisten Menschen, die das frühe Israel bildeten, waren Einheimische – die gleichen Menschen, die im Bergland in der Bronze- und Eisenzeit zu sehen sind. Die frühen Israeliten waren – ein Gipfel der Ironie – selbst ursprünglich Kanaaniter!“ (S.135)


Aufschlussreich ist, dass der Autor des „Stern“ und seine Mitstreiter aus den Zentralen für politische Bildung auf die Ideologie des Zionismus und ihre Geschichte als Antriebskraft für die Gründung eines jüdischen Staates in Palästina gar nicht (David Baum) oder nur am Rande eingehen, was notwendigerweise auch den Hinweis bedeutet hätte, dass die jüdische Einwanderung schon ab etwa 1880 begonnen hat. Der Zionismus wird als Bewegung beschrieben, die erstens die Flucht vor dem Antisemitismus beenden sollte und zweitens als jüdische „Selbstverwirklichung“ gedacht war. Sein einziges Ziel, einen jüdischen Nationalstaat in Palästina (also in einem von Arabern bewohnten Land) zu gründen mit möglichst wenig Arabern darin, wird nicht erwähnt. Hier liegt aber die eigentliche Ursache des Nahost-Konflikts bis heute, denn das zionistische Ziel konnte nur mit Gewalt realisiert und aufrechterhalten werden.  

 


 

 

Den Autoren zufolge flohen die jüdischen Neueinwanderer vor allem vor dem antisemitischen Terror der Nazis, was eben nur zum Teil stimmt. Wenn es in den Texten heißt, dass es für viele Überlebende [des Holocaust] festgestanden habe, dass sie nur in einem, eigenen Staat frei und sicher leben könnten – eben in Israel, dann ist das auch nur die halbe Wahrheit. Denn die Mehrheit der Überlebenden waren keine Zionisten und wäre viel lieber nach Großbritannien oder in die USA gegangen, die sie aber nicht hineinließen.  

Zudem waren die Überlebenden in Israel überhaupt nicht willkommen, denn dort wurde das Ideal des „neuen Juden“ propagiert, eines jungen dynamischen, wehrhaften Tatmenschen, der Pionierarbeit beim Aufbau des Staates leisten konnte. Die Holocaust-Überlebenden waren aber zumeist gebrochene Menschen, galten als feige und dekadent, weil sie sich ohne Widerstand hätten „zur Schlachtbank   führen lassen“. (Siehe dazu das Buch des israelischen Historikers Tom Segev: „Die siebte Million“) Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat erst kürzlich in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem geäußert, die Juden in der Diaspora hätten den Holocaust verdient, denn sie seien schwach gewesen und hätten sich nicht gewehrt. 

Der Autor des „Stern“ und die Verfasser der Bildungsinstitutionen erwecken in ihrer Darstellung aber den Eindruck, ohne es direkt zu sagen, als sei der Staat Israel durch die Zuwanderung der Überlebenden entstanden, was historisch schlicht falsch ist. Denn die seit etwa 1880 eingewanderten Juden haben sehr schnell begonnen, in strenger Separierung von den Palästinensern, ihre eigenen vorstaatlichen Strukturen (Verwaltung, Armee, Gesundheitswesen usw.) aufzubauen – den sogenannten Jischuw. Davon schreiben die Autoren kein Wort.   >>>

 

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Israel schreibt die Geschichte der Juden des Nahen Ostens für die Propaganda um
Nachdem Israel jahrzehntelang im geschichtlichen Diskurs so gut wie abwesend war, bekommen seine Gemeinden von Juden aus dem Nahen Osten und Nordafrika endlich das, was ihnen zusteht, wenn auch auf partielle und revisionistische Weise
Lior Sternfeld und Menashe Anzi - 2.12.2019 Übersetzt mit DeepL

1928 veröffentlichte der jüdische Historiker Salo W. Baron seinen Aufsatz über die Gefahren, jüdische Geschichte als "tränenreiche" Erzählung zu schreiben. In Barons Artikel mit dem Titel "Ghetto und Emanzipation", der im Menorah Journal veröffentlicht wurde, untersuchte er, wie eine verzerrte Wahrnehmung der Vergangenheit und ein schlechtes Verständnis des historischen Kontextes missbraucht werden können, um politische Ziele voranzutreiben, die nicht unbedingt unvermeidlich sind, trotz der Art und Weise, wie willensstarke Parteien sie präsentieren. Baron sprach vor allem über die jüdischen Gemeinden Europas, und seine Worte hatten in der Zwischenkriegszeit, in der sie geschrieben wurden, unterschiedliche Bedeutungen. Heute jedoch erleben wir in ähnlicher Weise ein großes nationales Projekt - das Schreiben einer "tränenreichen" Geschichte der Juden des Nahen Ostens, um die gegenwärtige israelische Politik zu rechtfertigen und eine generationenlange Marginalisierung der orientalischen Juden in der zionistischen Geschichtsschreibung auszugleichen.

1999 schuf der bildende Künstler Meir Gal eine erstaunliche Arbeit mit dem Titel "Neun von vierhundert": Der Westen und der Rest". Darin ist er mit einem israelischen Geschichtslehrbuch zu sehen; nur 9 der 400 Seiten befassen sich mit dem außereuropäischen Judentum. Gal wollte damit ein Statement über das mangelnde Interesse sowohl der israelischen Öffentlichkeit als auch des akademischen Establishments abgeben, den Juden des Nahen Ostens ihren angemessenen Anteil an der Geschichte zu geben.

In den letzten Jahren haben Israels Kultur- und Bildungsministerien und andere Anstrengungen unternommen, um die frühe zionistische Geschichte neu zu schreiben. Auch wenn die Geschichtsschreibung Israels während des größten Teils der 71 Jahre seines Bestehens der zionistischen Ideologie und der Weltanschauung der politischen Ebene unterworfen wurde, reichte dies nicht aus, um die Politik der israelischen Regierung zu rechtfertigen. Es scheint, als ob die gegenwärtigen Versuche, die Geschichte neu zu schreiben, darauf abzielen, die öffentliche Meinung auf bestimmte politische Schritte vorzubereiten, indem sie die aktuellen Ereignisse historisch rechtfertigen. So wird zum Beispiel die Betonung des angeblich inhärenten Antisemitismus der muslimischen Welt dazu benutzt, die israelische Zurückhaltung zu rechtfertigen, einen Friedensprozess im Nahen Osten zu fördern oder gar das jüdisch-arabische Zusammenleben in Israel voranzutreiben.  >>>

 
 

Die alternative-deutschsprachige Medienlandschaft meldet einen bedeutenden Verlust.

Mit dem Herbst-/Winterheft 2019 stellen wir als Redaktion unsere Arbeit ein.

Wir bedanken uns bei Ihnen als Leserinnen und Leser für Ihre Aufmerksamkeit, Ihr kritisches Feedback und Ihre Verbundenheit mit der Zeitschrift. Als wir im Jahr 1995 mit diesem Projekt anfingen, hätten wir nicht gedacht, dass diese Arbeit schließlich über fast einem Vierteljahrhundert weitergeführt werden würde. Diese wäre ohne die Resonanz und Ermutigung durch unsere Leserinnen und Leser nicht möglich gewesen.

Die Redaktion bedankt sich bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern, bei den Mitarbeitenden aus Satz, Layout, Druck, Buchführung, Abo-Verwaltung, Web und Vertrieb sowie besonders bei den zahlreichen ehrenamtlichen Übersetzerinnen und Übersetzern.

INAMO-Redaktion - Berlin, Dezember 2019
 

 

 

Die aktuelle INAMO
»The End«
Heft Nr. 99/100
Jahrgang 25, Herbst/Winter 2019, 110 Seiten
 

Mit Beiträgen von: Gilber Achcar, Helga Baumgarten, Thomas Demmelhuber, Esther Dischereit, Fritz Edlinger, Fritz Feder, Alexander Flores, Joachim Guilliard, Cilja Harders, Katja Hermann, Rainer Hermann, Parham Kouloubandi, Roman Loimeier, Georg Meggle, Clemens Messerschmid, Stephan Millich, Irit Neidhardt, Norman Paech, Ilan Pappé, Clemens Ronnefeldt, Werner Ruf, Thomas Ruttig, Sabine Schiffer, Ashgar Schirazi, Udo Steinbach, Rolf Schwiedrzik, Jörn Thielmann, Jörg Tiedjen, Rainer Werning, Oliver Wils und Moshe Zuckermann.

 
 


Das Niveau der Antisemitismus-Beauftragten am Beispiel von Uwe Becker und Felix Klein

Veröffentlicht am 27. Dezember 2019 - Abi Melzer

 

Zu meinem Email-Verkehr mit Uwe Becker und Felix Klein erübrigt sich jeglicher Kommentar.

Von: Uwe-Becker@stadt-frankfurt.de Uwe-Becker@stadt-frankfurt.de

Bürgermeister der Stadt Frankfurt, Antisemitismusbeauftragter des Landes Hessen und Präsident der Deutsch-Israelischen-Gesellschaft

Gesendet: Donnerstag, 26. Dezember 2019 17:33
An: abimelzer@t-online.de
Betreff: Frohes Chanukka

Frohes Chanukka für Sie und Ihre Familie. Gleichzeitig sende ich herzliche Chanukka Grüße auch an die Frauen und Männer der Israelischen Verteidigungskräfte IDF, die täglich ihre Gesundheit und ihr Leben dafür einsetzen, Israelische Familien vor Terror und Angriffen zu bewahren und den einzigen demokratischen Rechtsstaat im Nahen Osten zu schützen.
Uwe Becker


Ich frage mich warum ein deutscher Politiker israelischen Soldaten Chanukka-Grüße senden, nicht aber den deutschen Soldaten Frohe Weihnachten wünscht. Vielleicht sollte er nach Israel auswandern und sich dort bei der Hasbara bewerben. Man würde ihn sicher gleich zum Leiter der deutschen Abteilung machen. Er sollte allerdings nicht vergessen sich vorher beschneiden zu lassen, denn sonst wird er nicht als Jude anerkannt und genießt nicht alle Vorteile, die jüdische Einwanderer erhalten.
Abraham Melzer

———————-

Von: abimelzer@t-online.de
Gesendet: Montag, 23. Dezember 2019 13:38
An: Klein, Felix, Dr.
Betreff: Antisemitismus

„Antisemitismus begründet sich in einer besonderen Auffassung von Juden, der in Wort oder Tat als Haß gegen jüdische oder nichtjüdische Einzelpersonen zum Ausdruck kommt.“

Sehr geehrter Herr Klein, Ich möchte Sie bitten, als Spezialist für Antisemitismus, mir zu erklären, warum Hass gegen nichtjüdischen Einzelpersonen als Antisemitismus definiert wird.



Von: Felix.Klein@bmi.bund.de <Felix.Klein@bmi.bund.de>
Gesendet: Mittwoch, 25. Dezember 2019 17:53
An: abimelzer@t-online.de
Betreff: AW: Antisemitismus

Sehr geehrter Herr Melzer, das kann ich Ihnen am Beispiel des Täters erklären, der im April vergangenen ‎Jahres einen arabischen Israeli, also einen Nicht- Juden, mit einem Gürtel im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg angegriffen hat. Die Tat war eindeutig antisemitisch motiviert, da der Täter dachte, einen Juden vor sich zu haben. Auch als nichtjüdischer Mensch kann man also leicht Opfer einer antisemitischen Straftat werden. Daher stellt die IHRA – Definition auf die “ Wahrnehmung “ ab.
Mit freundlichen Grüßen Felix Klein



Sehr geehrter Herr Klein,
Ihre Antwort hat mich erschreckt. Ich hätte nicht gedacht, dass der Beauftragte für Antisemitismus der Bundesrepublik auf solch einem Niveau argumentiert. Fast wie der Antisemitismusbeauftragte von Hessen, Uwe Becker, der nichts Besseres weiß, als am Heiligen Abend herzliche Grüße an die Frauen und Männer der israelischen Armee zu versenden! Bin ich nun ein Antisemit, wenn ich Herrn Becker vorwerfe, dass er sich der Politik Israels, wie es scheint, stärker verpflichtet fühlt als den Interessen seines Heimatlandes? Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit hat in diesem Zusammenhang kürzlich mit gutem Grund von der Überidentifikation vieler Deutscher mit Israel gesprochen, was zwar aus historischen Gründen nachvollziehbar, dennoch aber höchst problematisch ist, weil diese Überidentifikation u.a. dazu führt, dass die Realität im Nahen Osten nicht mehr zur Kenntnis genommen wird.

In der von Ihnen favorisierten IHRA Definition lese ich da z. B. die Formulierung, Israel sei – in den Augen angeblich antisemitischer Israelkritiker – „ein rassistisches Unterfangen.“ Es war immerhin die UNO-Vollversammlung, die den Zionismus mit Rassismus gleichsetzte. Kritiker der israelischen Politik sprechen hier vorzugsweise von Kolonialismus. Und Israel ist nun einmal das Produkt einer siedler-kolonialistischen Bewegung, so wie u. a. Theodor Herzl selbst es ausdrückte. Am 12. Juni 1891 schrieb er  >>>

 


Eine Reaktion von Ulrich Kammer - 27. 12. 2019 - Betreff: Canukka
 
Sehr geehrter Herr Becker,
Herr Melzer hat mir Ihre Chanukka-Wünsche zur Kenntnis gegeben. Ach, ich breche fast in Tränen des Mitleids aus mit den tapferen IDF-Kämpfern, die von ihren Kommandeuren befehligt werden, bei Nacht Razzien in palästinensischen Häusern zu machen um die Schuldigen zu finden, die am Vortag mit Steinen geschmissen
haben.

Aha, da ist ja ein Missetäter, 10 Jahre alt, ab mit ihm in den israelischen Knast zur Gehirnwäsche! Herr Becker, Sie wissen doch sicherlich, daß es in Israel “Breaking the Silence” gibt, IDF-Veteranen, die sich nach schlaflosen Nächten zusammengefunden
haben, um das loszuwerden, was ihr Gewissen bedrängt.

Das sind Juden und Jüdinnen, die ein Gewissen haben.  Und haben Sie nicht schon Esther Bejarano, Daniel Barenboim, Shimon Stein, Moshe Zuckerman, Avi Primor, Mischa Brumlik und viele viele andere Juden als “selbsthassende jüdische Antisemiten”, die auch ein Gewissen haben, exkommuniziert?

Macht Ihnen das nicht schlaflose Nächte, dass es so viele Juden in Israel selbst und in aller Welt gibt, die sich für wirklichen Frieden einsetzen,  damit die tapferen IFD-Kämpfer nicht mehr in Lebensgefahr geraten?

Mögen Sie doch im Jahr 2020 auch ein Gewissen verliehen bekommen!  Gute Wünsche von Ulrich Kammer

 
 

Verstehen heißt nicht anerkennen

Wenn die Lebenden nicht von den Toten lassen
Israel - Will man das Land verstehen, sollte man seinen Umgang mit den Verstorbenen in Augenschein nehmen.

Ein Essay der Soziologin Eva Illouz

Wir alle haben schon einmal die Erfahrung gemacht, ein altes Foto anzusehen, auf dem jemand mit dem Lächeln und dem Vertrauen eines Menschen in die Kamera blickt, der weiß: das Leben wird ihm mit Güte und Großzügigkeit begegnen. Wir blicken in das lächelnde Gesicht und wissen, was er oder sie nicht weiß: Dass er in wenigen Tagen oder Wochen tot sein wird, ausgelöscht durch einen unvorhersehbaren Unfall oder eine Kriegsmaschinerie. Wir blicken auf das lächelnde Gesicht und empfinden ein ungewöhnliches Mitgefühl, sowohl aufgrund des tragischen Endes, das ihn erwartet, als auch aufgrund seiner heiteren Unkenntnis dieses Schicksals. Wir wissen, dass er nicht weiß, dass sein Lächeln und seine Hoffnung vergebens sind.

Mit einem solch tragischen Mitgefühl habe ich The Oslo Diaries angesehen, eine Dokumentation aus dem Jahr 2018 von Mor Loushy und Daniel Sivan. Der Film erinnert an die Diskussionen, die zum Osloer Abkommen von 1993 geführt haben. Er dokumentiert das Misstrauen, mit dem Palästinenser und Israelis sich einander genähert haben, und die zutiefst menschliche Art und Weise, wie die Beziehungen zwischen ihnen sich entwickelten, während sie versuchten, den blutigen, jahrhundertalten Konflikt beizulegen.

Mich berührte die Naivität – jene Szenen, in denen Yossi Beilin, Ron Pundak, Yair Hirschfeld, Abu Alaa (Ahmed Qurei) und selbst Yasser Arafat für einen kurzen Augenblick daran glaubten, Hass und Misstrauen könnten durch Hoffnung ersetzt werden. Ich sah, wie sie sich freuten, und wusste, was sie noch nicht wussten: dass ihre Hoffnung auf Frieden schon bald durch den Mord an einem Premierminister zerschlagen werden sollte, der von jemandem begangen wird, der an die Überlegenheit des Judentums glaubt.
Einen Augenblick lang schien die Hoffnung bereit, das Schicksal zu ändern. Am Ende schaffte sie es aber nicht. Warum wurden Hoffnung und Mut besiegt? Der Film gibt eine klare Antwort: Als die geheimen Gespräche in Oslo öffentlich wurden und damit begonnen wurde, den Kern des Abkommens umzusetzen, begannen Extremisten auf beiden Seiten damit, Terroranschläge zu verüben, um den Prozess scheitern zu lassen. Ein Mord auf der einen Seite führte zu einem weiteren Mord auf der anderen Seite. Mit dem immer größer werdenden Berg an Toten wuchs der Druck, die Opfer nicht „zu verraten“.

Es war also eine sehr spezielle Dynamik, die diese Chance auf Frieden scheitern ließ: Es war der Ruf der Toten, die von uns, den Lebenden, verlangen, sie zu rächen und die Erinnerung an sie aufrechtzuerhalten. Um zu verstehen, warum dieser Konflikt kein Ende finden kann, müssen wir die Rolle der Toten und deren Heiligkeit in diesem historischen Drama verstehen. Von allen Orten ist die Erfahrung von Hebron am repräsentativsten für die Rolle, die die Heiligkeit des Todes spielen kann.

In Hebron befindet sich das Grab Abrahams, der von Juden und Moslems gleichermaßen verehrt wird. 1929 kam es vor dem Hintergrund des einsetzenden palästinensischen Nationalismus und des Streits um die Kontrolle über die heiligen Stätten zu schweren Unruhen unter den Palästinensern. Im Verlauf einer Woche kam es im ganzen Land zu Zusammenstößen zwischen Arabern und Juden, an deren Ende 133 Juden und 110 Araber getötet worden waren.

In ihrem Buch Lords of the Land: The War Over Israel’s Settlements in the Occupied Territories, 1967-2007 weisen Idith Zertal und Akiva Eldar darauf hin, dass David Ben-Gurion die Tode dazu nutzte, die jüdische Community um sich zu scharen. 19 Jahre vor der israelischen Unabhängigkeitserklärung sagte er Folgendes: „Unser vergossenes Blut verlangt nicht Mitleid und Beistand (pity and succor), sondern nach noch mehr Kraft und Anstrengung in diesem Land.“ Die Autoren kommentieren dies wie folgt: „Die zionistische Bewegung verstand es nur allzu gut, historische Katastrophen in heroische Mythen, in Geschichten von Tapferkeit und Opfer umzuwandeln, um mit ihrer Hilfe alle auf nationale Einheit, soziale Solidarität und politische Aktion einzuschwören.“ >>>

 

 
 


 

Shin Bet behauptete, sie stecke hinter dem Mord an dem israelischen Teenager. Ihre Anklage sagt etwas anderes.
Die erneute Verhaftung der palästinensischen Gesetzgeberin Khalida Jarrar löste eine Medienkampagne aus, die sie der angeblichen Beteiligung an der Ermordung der israelischen Teenagerin Rena Shnerb beschuldigte. Niemand interessierte sich für die eigentliche Anklage
Gideon Levy, Alex Levac - 27. Dezember 2019 - Übersetzt mit DeepL


Die Anklage: "Militäranklägerin gegen Khalida Jarrar. Art des Vergehens: Stellung in einer illegalen Vereinigung. Vergehen gemäß Artikel 85(b) der Notstandsverordnung von 1945." Dieses Gebührenblatt, das eine Klausel enthält und nur eine Seite umfasst, ist Pflichtlektüre. Es enthüllt die nackte - und beunruhigende - Wahrheit über Israels Besatzungsbehörden und Sicherheitsapparate, aber auch über die Medien des Landes, ihren gefesselten Lakaien.

Dies ist nicht nur eine Geschichte über die Tyrannei in den Gebieten, nicht nur über die Tatsache, dass Jarrar, wie Tausende anderer Palästinenser, in jeder Hinsicht ein politischer Gefangener ist - wie die Militärstaatsanwaltschaft diesmal selbst zugibt. Es geht auch nicht nur darum, dass Israel sich erlaubt, palästinensische Mandatsträger ohne jede Hemmung zu verhaften. Ebenso beunruhigend ist die blinde, reflexartige Mobilisierung der israelischen Medien im Dienste der Propaganda des Sicherheitsapparates. Der Shin Bet diktiert die Erzählung, die Medien wiederholen und deklamieren sie, niemand kontrolliert, niemand fragt, niemand drängt auf mehr Informationen - auch das nennt man Journalismus. Das sind schließlich die linken Medien für Sie.

Khalida Jarrar wurde am Abend des 31. Oktober zu Hause in El Bireh, in der zentralen Westbank, verhaftet. In der vergangenen Woche informierte der Shin Bet Militärkorrespondenten über die weit verbreiteten Verhaftungen, die er im Zusammenhang mit den Ermittlungen zum Mord an Rena Shnerb im August an einer Quelle im Westjordanland, die von Siedlern gewaltsam besetzt wurde, bei Mitgliedern der Volksfront für die Befreiung Palästinas vorgenommen hatte. Am Tag nach dem Briefing erschienen in fast allen Zeitungen schreiende Schlagzeilen über Jarrars angebliche Beteiligung an dem Mord. Yedioth Ahronoth: "Shin Bet verhaftet Khalida Jarrar, verantwortlich für den Mord an Rena Shnerb"; Israel Hayom: "Unter den Verantwortlichen für den Mord an Rena Shnerb: 'Menschenrechtsaktivistin' von 56." Die anderen Medien - mit der bemerkenswerten Ausnahme von Haaretz - folgten in ihrer Berichterstattung: Jarrar ermordete Shnerb - oder gab zumindest den Befehl, sie zu töten.

Niemand interessierte sich für die eigentliche Anklage. Sie enthält kein Wort über den Mord an Shnerb, über irgendeine Art von Mord, nicht einmal über irgendwelche Gewaltakte, mit denen Jarrar in Verbindung gebracht werden kann. Der vom Militärstaatsanwalt, Major Tal Ziskovich, unterzeichnete Anklagebogen besagt, dass Jarrar beschuldigt wird, "Direktor oder Assistent der Verwaltung einer illegalen Vereinigung zu sein, oder eine Position oder ein Ansehen in einer illegalen Vereinigung oder unter deren Schirmherrschaft zu haben". Diese schwache Formulierung war das Beste, was die Militärstaatsanwaltschaft tun konnte. Aber die Medien waren überzeugt: Jarrar hat einen Mord begangen.

Die Anklage enthüllt auch Informationen über ein Treffen dreier namentlich genannter palästinensischer Persönlichkeiten, das 2014 stattfand, "oder zu einem nahen Zeitpunkt", bei dem die drei die Situation der PFLP diskutierten. Die Teilnehmer des Gesprächs, so heißt es, haben beschlossen, "die Tätigkeit der Front in der Region zu erneuern und umzusetzen und als Führer der Organisation zu dienen".

Außerdem heißt es in dem Dokument: "Bei diesem Treffen einigten sich die drei auf eine Aufteilung der Aufgaben untereinander. Nach dieser Aufteilung ist die Angeklagte für die nationale und politische Tätigkeit der PFLP und für die offizielle Verbindung mit der Palästinensischen Autonomiebehörde und den Organisationen verantwortlich.

Daraus folgt, dass Jarrar für die politische Tätigkeit der PFLP verantwortlich ist, und zwar allein - auch nach der Anklage der Armee. Die Anklage enthüllt, dass sich die Angeklagte weiterhin mit den beiden anderen traf und ihnen über ihre politische Aktivität berichtete. Bei einem Treffen im Juni 2019 "gab die Angeklagte ein Update über die nationale und politische Situation. Damit hatte die Angeklagte bis zum Tag ihrer Verhaftung eine Position in einer illegalen Vereinigung inne."

Kein Mord, kein Terrorismus, keine Rena Shnerb, keine Gewalt - nur politische Aktivität in einer Bewegung, die Israel außerhalb des Besatzungsgesetzes zu platzieren entschied.

Die PFLP ist eine politische Bewegung mit einer Ideologie und einer Plattform, die auch einen separaten und abgeschotteten militärischen Flügel hat. Aber das israelische Lexikon enthält keinen Eintrag unter "palästinensische politische Bewegung" oder "palästinensische politische Partei" - nur "Terrororganisation".

So wurde Jarrar, eine säkulare Frau, Feministin, Menschenrechtsaktivistin und Besatzungsgegnerin, die 2006 im Namen der PFLP in den Palästinensischen Legislativrat gewählt wurde, nicht zum ersten Mal in eine Terroristin verwandelt. Von Juli 2017 bis Februar 2019 war sie in "Verwaltungshaft", d.h. ohne Gerichtsverfahren, unter einem Militärbefehl festgehalten, der besagt, dass sie eine politische Aktivistin ist, "die die Sicherheit der Region gefährdet". Das folgte etwa ein Jahr, nachdem sie eine 14-monatige Gefängnisstrafe beendet hatte, nachdem sie sich zu politischen Aktivitäten im Namen der PFLP bekannt hatte. Zu den absurden Zählungen in dieser früheren Anklage, im Jahr 2015: Jarrar besuchte das Haus von Trauernden und hielt einen Vortrag in einer Bibliothek. Nach ihrer Verhaftung wurde zunächst eine Verwaltungshaftanordnung gegen sie erlassen; nach 13 Tagen hatten die Machthaber einen Sinneswandel: Die Militärstaatsanwaltschaft erhob in 12 Punkten Anklage gegen sie, die einen Monat später auf zwei reduziert wurde: "Mitgliedschaft in einer illegalen Vereinigung" und "Aufwiegelung".

Von Februar bis Oktober dieses Jahres wurde Jarrar frei gelassen, acht Monate Freiheit und Euphorie - wir haben sie am Tag nach ihrer Freilassung in ihrem Haus getroffen - aber dann kam ihre Nachsorge vor knapp zwei Monaten. Ihr Mann, Ghassan, 60, der eine Fabrik besitzt, die Kindermöbel und bunte Stofftiere herstellt, war zu dieser Zeit in Jordanien. Zu Hause in El Bireh scherzte er eines Abends in dieser Woche, dass sein entferntestes Ziel in seinem Leben das Ketziot-Gefängnis in der Negev sei, obwohl er aufgrund des Status seiner Frau einen Diplomatenpass besitzt.

Khalidas Foto mit der Bildunterschrift "Freiheit" ist wieder im Wohnzimmer im zweiten Stock des schönen Steinhauses zu sehen. Die Truppen seien diesmal sanft mit seiner Frau umgegangen, erzählt Ghassan; sie haben ihr nicht einmal die Hände gefesselt oder die Augen verbunden. Die einzige andere Person im Haus war damals ihre Tochter Suha, eine Klimawissenschaftlerin, die für die Menschenrechtsorganisation Al Haq arbeitet. Die andere Tochter des Ehepaares, Yafa, die ein Jurastudium absolviert hat, lebt in Kanada. Ghassan hat ihre Hochzeit in Ottawa vor einigen Jahren, bei der sie einen Kanadier heiratete, zusammen mit Freunden über das Internet verfolgt. Khalida war zu dieser Zeit wie üblich im Gefängnis und durfte das Land wie üblich nicht verlassen.

Die Verhaftung hat ihn diesmal überrascht, erzählt er uns. Seit ihrer Freilassung kümmerte sich Khalida um ihre Gesundheit und um ihre alternde Mutter, die in Nablus lebt (ihr Vater starb, während sie im Gefängnis war) und einen Lehrauftrag an der Bir Zeit Universität erhalten hatte. Sie wollte einen Kurs über Menschenrechte geben und begann sich darauf vorzubereiten, aber es ist unwahrscheinlich, dass der Kurs wie geplant im zweiten Semester, im Februar, beginnen wird.

Ghassan erinnert sich, dass Khalida ihm bei ihrer Entlassung Anfang des Jahres sagte: "Sie wollen mich nicht draußen sehen. Ich werde von all meinen Aktivitäten zurücktreten und mich auf die Lehre an der Universität konzentrieren, zumindest vorübergehend." Aber dann fügt er mit einem Lächeln hinzu: "Aber Sie wissen, wie schwer es für einen Politiker ist, sich zurückzuziehen."

Ende Oktober erhielt Ghassan zum ersten Mal in seinem Leben die Erlaubnis, die Gebiete zu verlassen. Er ging nach Jordanien, um seine zwei Brüder, vier Schwestern, drei Tanten und 22 Cousins zu sehen, die dort leben. Einige der jüngeren Verwandten hatte er noch nie zuvor gesehen. Seinen Bruder Hussam hatte er seit 50 Jahren nicht mehr gesehen; seinen Bruder Zuheir sah er zuletzt 1998. Das seltene Familientreffen war emotional - ein Videoclip fängt die Umarmungen und Tränenausbrüche ein. Plötzlich, sagt er, bekam er einen Anruf von einem Mitarbeiter seiner Fabrik in Beit Furik, in der Nähe von Nablus. "Es tut mir so leid, was mit Khalida passiert ist", sagte sie. Das war das erste Mal, dass er von der Verhaftung erfuhr. Er ließ alles stehen und liegen und war innerhalb von Stunden in Ramallah. Das Familientreffen, das für zwei Wochen geplant war, endete abrupt nach zwei Tagen.

Khalida ist im Damon-Gefängnis in der Nähe von Haifa inhaftiert. Ihre Verhandlung soll am kommenden Montag vor dem Militärgericht auf der Basis Ofer in der Nähe von Ramallah wieder aufgenommen werden. Sie wurde 20 Tage lang in einer Shin-Bet-Einrichtung verhört, und die Ergebnisse des Verhörs erscheinen in der Anklageschrift. Nach Angaben ihres Mannes wurde sie nicht einmal nach dem tödlichen Vorfall im Westjordanland im August gefragt. Während ihrer Untersuchungshaftanhörung gelang es Ghassan, ihr eine kurze Frage zu stellen: "Haben Sie Ihre Medikamente bekommen?" Aus der Erfahrung mit den Verhaftungen seiner Frau ist er immer besorgt, dass sie ihre Medikamente bekommt; sie leidet an Blutgerinnungsproblemen.

Warum wurde sie erneut verhaftet? Ghassan ist überzeugt, dass Israel beschlossen hat, die PFLP zu entwurzeln und alle ihre Aktivisten zu verhaften. Ihr Anwalt, Sahar Francis, ist sich ihrerseits sicher, dass die Verhaftung ein politischer Trick ist, der darauf abzielt, Menschenrechtsorganisationen, die noch immer in den Gebieten tätig sind, zu verunglimpfen.

Zunächst wurde eine bis zum 31. Dezember gültige Anordnung zur Knebelung der Verhaftung von Jarrar und der anderen PFLP-Beamten erlassen. Das Shin Bet-Briefing, das Jarrar mit der Ermordung von Shnerb in Verbindung brachte, fand am 18. Dezember statt; die Anordnung zur Geheimhaltung wurde zu ihren Ehren vorzeitig aufgehoben. Rechtsanwalt Francis glaubt, dass es eine Verbindung zwischen dem Briefing über Jarrars angebliche Komplizenschaft an dem Mord und der Tatsache gibt, dass die amerikanische Organisation Human Rights Watch am Tag zuvor einen scharf formulierten Bericht über die Situation in den Gebieten veröffentlicht hat.

Mit dem Titel "Geboren ohne Bürgerrechte": Israels Einsatz drakonischer Militärbefehle zur Unterdrückung der Palästinenser im Westjordanland" widmet der HRW-Bericht ein Kapitel über Khalida Jarrar und die Geschichte ihrer Gefangenschaft. Er schließt mit einer Liste von Empfehlungen, unter anderem, dass Israel die Menschenrechte der Palästinenser im Westjordanland vollständig schützen sollte. Was die israelische Armee betrifft, so sollte sie "aufhören, Menschen wegen ihrer gewaltlosen Ausübung ihrer Rechte auf Versammlungs-, Vereinigungs- und Meinungsfreiheit zu verhaften und zu inhaftieren". Der Bericht empfiehlt auch, dass die israelische Militärstaatsanwaltschaft die Anklageerhebung gegen Personen gemäß den Defense (Emergency) Regulations von 1945 einstellen sollte.
Der Autor des Berichts, Omar Shakir, Direktor des israelisch-palästinensischen Zweigs von HRW, wurde kürzlich aus Israel ausgewiesen.

 
 

27. 12. 2019

 

 

 

Was treibt den Antisemitismus an? Das Authentische und das Falsche
Richard Falk - 24. 12. 2019 - Übersetzt mit DeepL

Nur die rückschrittlichste Darstellung der tribalistischen Solidarität kann die Etikettierung der die sich gegen Israels missbräuchliche Behandlung des palästinensischen Volkes als "Antisemiten" wehren.

Wir sehen Aung San Suu Kyis Versäumnis, den Missbrauch in Myanmar zu verurteilen der Rohingya, als sie die dunkelsten Wolken über ihren Friedensnobelpreis warf. Es ist eine Beleidigung für Juden und andere, um Zionisten, Evangelikalen und Trompetern zu erlauben, Solidarität mit dem palästinensischen Kampf zu brandmarken, oder sogar Empathie mit dem palästinensischen Volk, das lange Zeit die Verweigerung seiner grundlegendsten Rechte als eine neue Art von Antisemitismus ertrug.

Es besteht wenig Zweifel daran, dass der echte Antisemitismus im Sinne des Judenhasses zugenommen hat. In Europa und Nordamerika in den letzten zehn Jahren. Aber die Art und Weise, warum dies geschieht, und was seine wahre Natur ist, ist besonders unklar und unterliegt Manipulationen. Ein Teil dieser Unklarheit ist absichtlich, und entsteht aus den orchestrierten Versuchen, Kritik an Israel oder zionistischen Taktiken und Ideologien als antisemitisch oder in einigen Gebräuchen als Ausdruck des 'Neuen Antisemitismus' zu bezeichnen. Diese Ausweitung des Ausmaßes des Antisemitismus scheint darauf ausgerichtet zu sein, einen verantwortungsvollen Widerstand gegen das völkerrechtswidrige Verhalten Israels zu verhindern und darüber hinaus die europäischen Juden in ihrem Aufenthaltsland so unsicher zu machen, dass sie eine Auswanderung nach Israel in Erwägung ziehen würden, das in den letzten Jahren eine Nettoabwanderung von Juden erlebt hat.

Das Wesen des neuen Antisemitismus wurzelt in der von der International Holocaust Remembrance Alliance (oder IHRA) vorgeschlagenen Definition, die starke Kritik an Israel mit dem Hass auf Juden oder das jüdische Volk vermischt. Präsident Donald Trump hat diese IHRA-Definition in seine Executive Order vom 11.12.2019 aufgenommen, die mit Angriffen der US-Regierung und rechter zionistischer Organisationen auf respektierte amerikanische Campus-Initiativen gekoppelt ist, die sich kritisch mit dem Israel/Palästina-Konflikt auseinandersetzen, einschließlich der aktiven Beteiligung von Studenten und Lehrkräften an solchen gewaltfreien Solidaritätsinitiativen zur Unterstützung der palästinensischen Suche nach Grundrechten wie der BDS-Kampagne. Ein aktuelles Beispiel für diesen Rückschlag der Regierung sind Aufrufe zur Untersuchung des Center for Contemporary Arab Studies an der Georgetown University, da einige seiner Mitglieder BDS-Unterstützer sind.

Die IHRA-Definition wird in Bezug auf Anzeichen von Antisemitismus, wie er sich angeblich in der Kritik an Israel manifestiert, ausgearbeitet. Eines dieser Zeichen, das die Reichweite der IHRA-Definition veranschaulichen soll, ist die Ausgrenzung Israels für Kritik oder Zwangshandlungen, wenn sein Verhalten nicht schlimmer ist als das anderer Menschenrechtsverletzer. Dies ist die Grundlage für die angebliche Verbindung zwischen BDS und Antisemitismus. Doch in keinem anderen Kontext wird diese Art von Test durchgeführt, noch wird die Schwere des israelischen Fehlverhaltens jemals erwähnt oder berücksichtigt. Unter Hinweis auf die Anti-Apartheid-Kampagne gegen Südafrika vor 30 Jahren sollte daran erinnert werden, dass Apologeten für die Apartheid damals in ähnlicher Weise behaupteten, dass die Bedingungen für Schwarzafrikaner in Südafrika besser seien als anderswo in der Subsahara-Region. Solche Behauptungen waren argumentativ, wurden aber nie dazu benutzt, den Anti-Apartheid-Aktivismus im Ausland zu ersticken, einschließlich einer robusten Anti-Apartheid-BDS-Kampagne in Nordamerika und Europa, die nach Ansicht vieler Beobachter zu der unerwarteten Kursänderung der afrikanischen Führung in Pretoria beigetragen hat, die die Tore zu einem friedlichen Post-Apartheid-Südafrika öffnete, das verfassungsmäßig auf Rassengleichheit und Menschenwürde für alle beruht.

Meiner Erfahrung nach sind die schlimmsten Auswirkungen dieser Bemühungen, antiisraelische Reden und Aktivitäten als Antisemitismus zu stigmatisieren, nicht die strafenden Dimensionen, die Programme und Einzelpersonen auf unfaire und schädliche Weise treffen, sondern die größere informelle und meist unsichtbare Atmosphäre der Einschüchterung und stillen Diskriminierung, die erzeugt wird. Bereits schüchterne akademische und institutionelle Administratoren sind alarmiert, um Konferenzvorschläge, Rednereinladungen und Fakultätsbestellungen zu vermeiden, wenn eine plausible Aussicht auf einen Angriff oder sogar Kritik durch zionistische Überwachungsgruppen besteht. Ich bin mir sicher, dass andere in dieser Richtung Geschichten zu erzählen haben, aber in meinem eigenen Fall habe ich viele solcher Fälle erlebt und davon gehört.

Nur wenige erreichen Sichtbarkeit, was passieren kann, wenn ein zuvor vereinbarter Treffpunkt aufgrund des Drucks in den Hinterzimmern abgesagt wird oder eine Veranstaltung wegen angeblicher Sicherheitsbedenken abgesagt wird. Das ist mir im Zusammenhang mit einer Londoner Launch-Tournee meines Buches über Israel/Palästina vor zwei Jahren passiert, als Geschichten über geplante Unterbrechungen in Umlauf gebracht und mit geplanten Unterbrechungen gedroht wurde, um Absagen zu veranlassen, die an zwei Universitäten stattfanden. Einige dieser geplanten Veranstaltungen gingen voran, einschließlich einer etwas stürmischen Sitzung an der London School of Economics, wo während der Diskussionszeit Schreie und feindliches Verhalten von Anhängern und Kritikern Israels im Publikum als Bedrohung der öffentlichen Ordnung angesehen wurden, aber die Sitzung ging zu Ende. Mir wurde gesagt, dass die LSE später mit strengeren Vorschriften reagierte, um ein Gleichgewicht in den Präsentationen und eine völlig neutrale Identität des Moderators zu gewährleisten, was ein institutionelles Signal ist, das kontroverse Themen entmutigen soll. Das ist schon schlimm genug, aber ich denke, die wirkliche Wirkung dieser Erfahrungen besteht darin, dass die Fakultät und die Verwaltung es sich zweimal überlegen müssen, bevor sie Veranstaltungen unterstützen, die als israelkritisch oder solidarisch mit dem palästinensischen Kampf wahrgenommen werden. Mein Eindruck ist, dass die indirekten Auswirkungen dieses zionistischen Pushbacks einen wesentlich größeren hemmenden Einfluss auf die akademische Freiheit und die Meinungsfreiheit haben als die schockierend unterdrückenden Initiativen, die von den gesetzgebenden Körperschaften in so führenden Ländern wie Frankreich, Deutschland und bald auch Großbritannien sowie den Vereinigten Staaten angenommen werden.

Einer der vermeintlichen antisemitischen Kritikpunkte war über die Jahrhunderte die Behauptung, dass Juden einen unverhältnismäßig großen Einfluss auf die öffentliche Ordnung in einer Weise ausüben, die dem allgemeinen Wohl der Gesellschaft schadet. Es ist schwer, den Erfolg der konzertierten zionistischen und israelischen Bemühungen, die Definition und den Ansatz der IHRA zu übernehmen, anders zu interpretieren als eine Bestätigung dieser Behauptung, die Gründe für die öffentliche Besorgnis über den übermäßigen Einfluss der Juden bestätigt. Zwei prominente Politikwissenschaftler der Mitte, John Mearsheimer und Stephen Walt, schrieben vor einem Jahrzehnt eine sehr akademische Studie, um zu zeigen, wie die israelische Lobby in den Vereinigten Staaten außenpolitische Unternehmungen in einer Weise beeinflusst, die den nationalen Interessen zuwiderläuft. (The Israeli Lobby and U.S. Foreign Policy (2007)) Ob wahr oder nicht, und ich glaube, es war wahr, die Autoren wurden sogar 2003 zu Unrecht verunglimpft, weil sie es gewagt hatten, solche Fragen über das Ausmaß, den Charakter und die politischen Auswirkungen des jüdischen Einflusses aufzuwerfen, und obwohl die führenden Köpfe auf ihrem Gebiet zweifellos für immer mehr, subtile versteckte Karrierepreise bezahlt haben. Es sei darauf hingewiesen, dass die gezielte Verfolgung von Muslimen, die in Europa und Nordamerika häufiger und bösartiger ist als das, was die Juden erlebt haben, keine vergleichbare offizielle Verurteilung der Islamophobie hervorgebracht hat.

Vielmehr ist die fast fanatische Unterstützung bestimmter rechter politischer Orientierungen für Israel, die gleichzeitig eine antisemitische Agenda verfolgen, ein Grund für jeden Versuch, in die Halbschatten der Verwirrung um dieses Thema einzudringen. Dies ist der weithin bekannte Fall für viele christliche evangelikale Gruppen, die das Buch der Offenbarung als Versprechen einer Wiederkunft Jesu lesen, sobald Israel wieder gegründet ist und die Juden zurückkehren und dann die Möglichkeit haben, sich zu bekehren oder der Verdammnis zu begegnen. Tatsächlich hat diese scheinbare Spannung, fast das Gegenteil der angeblichen Verschmelzung von anti-israelischen und antisemitischen Haltungen im IHRA-Ansatz, tiefe Wurzeln in der vor-israelischen Erfahrung der zionistischen Bewegung. Seit Beginn des britischen Mandats lag die jüdische Minderheit in Palästina unter 10%, kaum die Grundlage für eine machbare Basis zur Errichtung eines jüdischen Staates in einer im Wesentlichen arabischen Gesellschaft in einer historischen Periode, in der der europäische Kolonialismus weitgehend diskreditiert wurde und zusammenzubrechen begann. Zionisten schätzten die Chancen, ihre Ziele zu verwirklichen, und beschlossen mit allen Mitteln, diese behindernde demographische Unterlegenheit zu beseitigen, zumal die nationale Legitimität sowohl in ihrer Vision als auch in der breiteren internationalen öffentlichen Meinung mit demokratischen Regierungsverfahren verbunden schien, die in diesem Fall eine jüdische Stimmenmehrheit voraussetzten.

Infolgedessen taten die Zionisten alles in ihrer Macht stehende, um Diaspora-Juden dazu zu bewegen, nach Palästina zu ziehen, und griffen sogar zu faustischen Vereinbarungen mit unverschämt antisemitischen Regimen in Europa, einschließlich der Nazi-Regierung in Deutschland. Diese Dynamik des erzwungenen und induzierten Bevölkerungstransfers von Juden wird anhand der Archivrecherche in The State of Terror (2016) von Thomas Suarez dokumentiert. Vor diesem Hintergrund wurde die antisemitische Karte von zionistischen Hardlinern auf widersprüchliche Weise gespielt, früher nützlich, um die jüdische Einwanderung nach Israel zu fördern, und in jüngster Zeit, um Kritik an Israel zu hemmen, wobei das gemeinsame Element der Opportunismus ist, der eine Missachtung von Prinzipien mit sich bringt.

Es gibt eine weitere verstärkende Dimension solcher Maßnahmen, die den IHRA-Ansatz weiter diskreditiert. Israelische Außenpolitik auch dann, wenn es einen jüdischen Staat Israel gibt, der durch das Grundgesetz von 2018 Verfassungsrang erhalten hat: "Israel als Nationalstaat des jüdischen Volkes", gibt es weiterhin die israelische Bereitschaft, den offenen Antisemitismus in einem ausländischen Führer zu übersehen, vorausgesetzt, es wird Israel diplomatische Freundschaft gewährt oder es können wirtschaftliche Gewinne erzielt werden. Viktor Orban aus Ungarn ist das am häufigsten zitierte Beispiel, aber das Muster scheint die Wahl von Modi, Bolsonaro und Trump als Israels bevorzugte Wohltäter zu erklären. Netanjahus Israel erwidert diese Freundschaft mit Waffengeschäften und militärischem/politischem Training für Regierungen der extremen Rechten, und sein Botschafter in Myanmar ging kürzlich so weit, der Rechtsverteidigung der Regierung Myanmars vor dem Weltgericht psychologische Unterstützung gegen die überwältigenden Beweise für den Völkermord an der muslimischen Minderheit, Rohingya, zu gewähren. Während die IHRA-Definition von Antisemitismus als Kontrolle des Vergessens des Holocausts gerechtfertigt ist, gilt für Nichtjuden, die Opfer des Genozids sind, offenbar ein ganz anderes ethisches Kalkül. Das Vergessen von Völkermorden, während man sich an den Holocaust erinnert, scheint die verworrene Botschaft zu sein, die Israel und die zionistischen Vollstrecker in die Welt senden.

Ich denke, diese verschiedenen Überlegungen machen deutlich, dass die gegenwärtige Welle der Betonung des Antisemitismus durch eine Kombination vieler, teils echter, teils gefälschter Querschnittsfaktoren angetrieben wird. Eine der bösartigsten Entwicklungen der letzten Jahre ist der Versuch, die Reichweite des Antisemitismus über seinen Kernbezug zu Hass und Judenfeindlichkeit hinaus zu erweitern. In diesem weiten Sinne wird durch die Einstufung der Befürworter der Menschenrechte der palästinensischen Völker als Antisemiten sowohl der Fokus auf den Judenhass verloren, als auch die bewusst irreführende Behauptung, dass diejenigen, die sich der israelischen Apartheid und Unterdrückung widersetzen, antisemitisch seien. Es scheint offensichtlich, dass solche Verzerrungen des antisemitischen Diskurses das Wachstum des zivilgesellschaftlichen Aktivismus widerspiegeln, der Israel kritisch gegenüber steht und auf Israels Expansionismus und die pointierte Trotzhaltung gegenüber Kritik der UNO und Menschenrechtsorganisationen reagiert. Der schändliche Versuch, Jeremy Corbyn und die britische Labour-Partei als antisemitisch zu brandmarken, fügte ein irrelevantes toxisches Element in einen Wahlprozess in einem führenden demokratischen Land ein und ist ein Hinweis auf die ausstrahlenden Auswirkungen dieses unverantwortlichen IHRA-Ansatzes zum Antisemitismus.

Ein letzter Grund für den Verdacht auf eine solche Taktik ist die scheinbar bedingungslose Missachtung von dem Verhalten Israels
. - Ohne eine solche Untersuchung ist es eine destruktive Form der antidemokratischen Polemik, wenn man Opposition gegen Israel oder Solidarität mit dem palästinensischen Kampf als antisemitisch brandmarkt, die den perversen Nebeneffekt hat, echtes antisemitisches Verhalten zu fördern, das verurteilt werden muss. Sogar der notorisch vorsichtige Ankläger des Internationalen Strafgerichtshofs hat soeben angekündigt, dass eine Untersuchung der kriminellen Vorwürfe im Zusammenhang mit den israelischen Siedlungsaktivitäten im Westjordanland und im Gazastreifen eingeleitet werden soll. Darüber hinaus gibt es einen wachsenden Konsens unter denjenigen, die über die allgemeinen Beziehungen zwischen Israel und dem palästinensischen Volk (einschließlich derer in Flüchtlingslagern und im Exil) informiert sind, die genau so verstanden werden, dass sie auf den Kontrollstrukturen der Apartheid basieren. Wenn dies eine vernünftige Wahrnehmung ist, dann sind BDS und andere Solidaritätsinitiativen gerechtfertigte Antworten, die Unterstützung und Schutz verdienen und brauchen, anstatt schamhaft als Antisemitismus stigmatisiert zu werden, und die die Unfähigkeit und den Unwillen der etablierten Institutionen kompensieren, die Grundrechte der verletzlichen Menschen zu schützen.    Quelle

 

Zum Thema -  Nein zum  Antisemitismus - Nein zur Instrumentalisierung  >>>

 

 

 


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