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Die Europäer kümmern sich auch nicht wirklich um die Palästinenser

Amira Hass - Feb. 24, 2021 - Übersetzt mit DeepL

Die Faulheit der Europäischen Union hat sich wieder einmal in ihrer ganzen Schande gezeigt. Die EU ist gut darin, den Palästinensern Almosen zu geben und über Rechtsstaatlichkeit zu predigen. Sie versagt politisch, wenn es darum geht, Israels Pläne zu stoppen, die Palästinenser in Reservaten im Westjordanland zu konzentrieren und den größten Teil des Landes für Juden zu räumen.

Wo wird die EU sein, wenn die Anhänger des Kahanisten Itamar Ben-Gvir und des gelehrten Befürworters des Transfers Bezalel Smotrich noch stärker werden - was angesichts der antiarabischen Haltung der Haredi und der sogenannten religiösen Zionisten in Israel wahrscheinlich ist? Was wird sie tun, wenn sie ihre Drohungen wahr machen, "illoyale" Palästinenser über die Grenzen des "Großraums Israel" hinaus zu vertreiben? Wird sie ihre Hilfsorganisationen schicken, um Zelte zu verteilen und die Palästinenser über Hygiene in der Wüste zu unterrichten?

Am Montag, zum fünften Mal in diesem Jahr und zum sechsten Mal seit November, haben israelische Zivilverwaltungs- und Armeekräfte Strukturen in Khirbet Humsa, im nördlichen Jordantal, zerstört und beschlagnahmt. Ihre Beute diesmal: 17 Zelte, von denen fünf als Tierställe dienten, sieben offene Ställe, vier Wassertanks und ein paar Zelte, die noch nicht aufgebaut waren. Israel will, dass die gesamte Gemeinde nach Westen umzieht, in ein ihr zugewiesenes Reservat - angeblich, damit die Armee in dem Gebiet trainieren kann, aber wie die Erfahrung von über 73 Jahren lehrt, geht es darum, mehr Platz für Juden zu schaffen, in diesem Fall für die Siedlungen Ro'i und Bekaot auf beiden Seiten von Humsa. Viele der zerstörten/beschlagnahmten Strukturen wurden von europäischen Staaten gestiftet, deren Vertreter das Gelände sogar dreimal besucht haben.

Das Büro des EU-Vertreters in Jerusalem hat bereits gesagt, dass es sich um einen völkerrechtswidrigen Zwangstransfer handelt, wie er auch im südlichen Westjordanland durchgeführt wurde und für die Zukunft geplant ist. Wie jene, die täglich von den privatisierten Armen des Militärs und der Zivilverwaltung ausgeführt werden - jene wuchernden Außenposten, die Ranches von bewaffneten und gewalttätigen Cowboys ähneln, hinter denen die Enteignungsbewegung Amana steht. Der ewige Direktor von Amana, Ze'ev Hever, bestätigte am Sonntag, was jedem Ta'ayush- und Machsom-Watch-Aktivisten schon lange klar war: Wenn es darum geht, den Palästinensern Land zu stehlen und Vertreibungen zu fördern, sind diese Ranches effektiver als der Bau in den Siedlungen.

Israels Reservationsplan ist bekannt und steht im Widerspruch zur offiziellen europäischen Politik, und im letzten Jahrzehnt wurde er offen und schamlos vorangetrieben. Das europäische Versagen, ihn zu stoppen, hat nichts mit der Coronavirus-Krise, irgendeiner internen Schwäche oder Meinungsverschiedenheiten zwischen Ungarn und Frankreich zu tun. Es zeugt von der grundsätzlichen Apathie Europas, dessen Kolonialismus aus dem 19. Jahrhundert in dem Land zwischen Jordan und Mittelmeer quicklebendig ist. Schließlich ist die internationale Position der Palästinenser, anders als die Israels, sehr schwach; sie haben keine Supermacht oder große Wirtschaftsmacht mit Zähnen hinter sich stehen.

Den israelischen Juden im Norden Tel Avivs zum Beispiel, oder in Dimona oder Mishmar Ha'emek, ist es egal, dass ihre Armee, ihre Freunde und Verwandten und sie selbst jeden Tag einen kleinen Transfer durchführen und mit ihren Kanonen dafür sorgen, dass das Gaza-Reservat isoliert und abgeschnitten bleibt. Woher sollen wir das wissen? Schauen Sie sich die Nachrichtensendungen an, sehen Sie, welche Posts in den sozialen Medien populär sind, und stellen Sie fest, wie wenige Israelis die Palästinenser gegen ihre Räuber unterstützen. Aber genau deshalb haben wir internationales Recht, Menschenrechtskonventionen, historische Forschung und europäische Entschuldigungen für die Verbrechen der Vergangenheit - um neue Katastrophen zu verhindern, die Produkte menschlichen Handelns, politischer und wirtschaftlicher Interessen sind.

Nur schmerzhafte politische und wirtschaftliche Sanktionen, die von Europa auferlegt werden, werden die israelisch-jüdische Öffentlichkeit lehren, dass sie nicht das Beste aus beiden Welten haben kann: bedingungslose Unterstützung als "ewiges kollektives Opfer und Überlebender" des Vertreibungs- und Völkermordprojekts zu erhalten, das in den 1930er und 40er Jahren in Europa durchgeführt wurde, während sie gleichzeitig ein Vertreibungs- und Enteignungsprojekt konstruiert, das kein Ende zu haben scheint.  Quelle

Israelische Soldaten exekutierten Palästinenser, der keine Gefahr darstellte

Maureen Clare Murphy - 24. Februar 2021 - Übersetzt mit DeepL

Israelische Besatzungstruppen haben Ahmad Erakat im Juni letzten Jahres an einem Kontrollpunkt hingerichtet, obwohl er keine Gefahr darstellte. Das ergab eine Untersuchung der in London ansässigen Forschungseinrichtung Forensic Architecture, die von der palästinensischen Menschenrechtsgruppe Al-Haq unterstützt wird.

Erakat wurde medizinische Versorgung verweigert, die sein Leben hätte retten können, und sein Körper wurde nach der Erschießung auf entwürdigende Weise behandelt, so der Bericht.

Israel hält Erakats Leiche weiterhin zurück und hindert seine Familie daran, ein Begräbnis abzuhalten. Auch einen Autopsiebericht hat Israel nicht vorgelegt.

Der 26-Jährige wurde am 23. Juni getötet, nachdem das Auto, das er fuhr, an einem Kontrollpunkt zwischen den Städten Ramallah und Bethlehem im Westjordanland in eine Kabine gerast war und einen israelischen Soldaten leicht verletzt hatte.

Die israelische Regierung brandmarkte Erakat sofort als Terroristen und behauptete, er habe absichtlich Soldaten mit seinem Auto angegriffen. Diese Behauptung wurde von Erakats Familie zurückgewiesen, die sagte, der junge Mann habe vor der Hochzeit seiner Schwester Besorgungen gemacht.

Der Unfall
- Die ikonische schwarze Intellektuelle und Befreiungsaktivistin Angela Davis berichtet in einer 18-minütigen Videodokumentation über die Ergebnisse der Ermittlungen. Erakats Ermordung fiel mit dem "globalen, von Schwarzen geführten Protest gegen Polizeibrutalität" zusammen, der nach der Ermordung von George Floyd durch einen Polizisten in Minneapolis ausbrach, bemerkt  Davis in dem Video.  "Es veranschaulicht sowohl die verwickelten Kämpfe der palästinensischen und schwarzen Befreiung als auch die Verfügungsgewalt über schwarze und indigene Körper in hypermilitarisierten Siedlerkolonien" wie Israel und den USA.

Forensic Architecture baute ein virtuelles 3D-Modell des Checkpoints und rekonstruierte den Weg, die Geschwindigkeit und die Beschleunigung von Erakats Auto auf der Grundlage von Aufnahmen der Sicherheitskameras, die von Israel nach seinem Tod veröffentlicht wurden.


Diese Rekonstruktion zeigt, dass Erakat sein Auto nicht beschleunigt hat, das einen Abhang hinunterfuhr, was zur Geschwindigkeit des Autos beitrug. Das Fahrzeug hat 15 Stundenkilometer nicht überschritten - ein Bruchteil seiner Kapazität. Ein forensischer Kollisionsexperte, der von Forensic Architecture konsultiert wurde, sagte, dass die von Israel veröffentlichten Aufnahmen darauf hindeuten, dass Erakat das Auto vor dem Aufprall gebremst haben könnte.

Israel hat keine formelle Untersuchung eingeleitet, obwohl es Beweise dafür gibt, dass Erakat nicht versucht hat, Soldaten mit seinem Auto anzugreifen. Außerdem "hat es weder die restlichen Sicherheitsaufnahmen freigegeben, noch die Blackbox des Autos untersucht", heißt es in dem Bericht von Forensic Architecture.


Die Hinrichtung
- Eine Bild-für-Bild-Analyse der von Israel freigegebenen Aufnahmen der Sicherheitskameras zeigt, dass die Soldaten innerhalb von zwei Sekunden sechs Schüsse auf Erakat abgaben, unmittelbar nachdem er das Fahrzeug verlassen hatte.

Das Video zeigt, dass Erakat nicht auf die Soldaten zugelaufen ist, wie die Grenzpolizei nach seiner Ermordung behauptete.
Erakat, der unbewaffnet war, wich mit erhobenen Händen vor den Soldaten zurück, als diese die ersten drei Schüsse abfeuerten. Er lag bereits am Boden, als die Soldaten die letzten drei Schüsse auf ihn abfeuerten.

Die Schießbefehle des israelischen Militärs besagen, dass scharfes Feuer nur als letztes Mittel eingesetzt werden darf, wenn eine Lebensgefahr besteht.

"Unsere Analyse widerspricht der Behauptung der Armee und zeigt, dass [Erakat] keine unmittelbare Gefahr darstellte", so Forensic Architecture.

Medizinische Hilfe verweigert
- Trotz mehrerer Sicherheitskameras am Kontrollpunkt hat Israel kein Filmmaterial vorgelegt, das zeigt, dass Erakat, wie behauptet, erste Hilfe geleistet wurde. Videos und Fotos, die im Internet veröffentlicht wurden, zeigen Soldaten, die in unmittelbarer Nähe zu Erakat gehen, der sich in einer der Aufnahmen noch bewegt, aber es wird kein Versuch unternommen, ihm medizinische Hilfe zukommen zu lassen.

Ein israelischer Krankenwagen traf wenige Minuten nach der Schießerei ein, und bald darauf traf ein palästinensischer Krankenwagen ein, aber den palästinensischen Sanitätern wurde der Zugang zu Erakat verweigert. "Aus unserer Sicht und aus Gesprächen mit Zeugen und dem Team haben wir verstanden, dass ihm keine medizinische Versorgung zuteil wurde", sagte der palästinensische Ambulanzfahrer gegenüber Al-Haq aus.

Der israelische Krankenwagen verließ den Kontrollpunkt nach 30 Minuten und evakuierte nur einen israelischen Soldaten, der verletzt wurde, als Erakats Auto in die Kabine fuhr.

Ein Foto, das Minuten nach der Abfahrt des israelischen Krankenwagens aufgenommen wurde, zeigt Erakats Körper in der gleichen Position wie auf den Videoaufnahmen, die gemacht wurden, als er noch scheinbar am Leben war. "Es ist daher äußerst unwahrscheinlich, dass [Erakat] medizinische Versorgung erhalten hat - Versorgung, die ihm in diesen Momenten das Leben hätte retten können", heißt es bei Forensic Architecture.

Die Verweigerung von Erster Hilfe ist "ein Akt des 'Tötens durch Zeit'", fügt die Forschungsgruppe hinzu.


Entwürdigende Behandlung -
Erakats Körper wurde etwa 45 Minuten, nachdem er erschossen worden war, mit einer silbernen Plane abgedeckt und später von der Bombenentschärfungseinheit des israelischen Militärs mit einem schwarzen Laken. Nachdem die Beamten Markierungen angebracht und Fotos von Erakats Leiche gemacht hatten, zeigen Fotos, die im Internet gefunden wurden, dass er völlig nackt auf dem Boden lag, umgeben von israelischem Militär- und Polizeipersonal.

"Wir sind auf keinen anderen Fall gestoßen, in dem ein getöteter Palästinenser vor Ort vom israelischen Militär vollständig entkleidet wurde", heißt es in der Untersuchung. Israelische Soldaten sind auf Fotos und Videos zu sehen, wie sie nur wenige Meter von Erekats Leiche entfernt rauchen.

Wie Dutzende anderer Palästinenser, die während der Angriffe getötet wurden, von denen Israel behauptet, es seien Angriffe gewesen, ist auch Erakats Leiche nicht an seine Familie zurückgegeben worden. Israels Oberster Gerichtshof hat die Zurückhaltung der Leichen mutmaßlicher palästinensischer Angreifer gebilligt, damit sie bei zukünftigen Verhandlungen als Verhandlungsmasse verwendet werden können.

Letztes Jahr wurden fünf Palästinenser erschossen, als sie nach israelischen Angaben an Militärkontrollpunkten im Westjordanland Autos rammten. Dutzende von Menschenrechtsgruppen haben den Vereinten Nationen mitgeteilt, dass diejenigen, die die außergerichtliche Hinrichtung von Erakat begangen haben, zur Rechenschaft gezogen werden müssen.

Palästinenser, die unter israelischer Apartheid-Herrschaft leben, sind einer "weit verbreiteten und systematischen shoot-to-kill-Politik" ausgesetzt, so die Gruppen. Das Ziel dieser Politik ist es, "Israels Apartheid-Regime der systematischen rassischen Unterdrückung und Herrschaft über das palästinensische Volk aufrechtzuerhalten", fügten die Gruppen hinzu und stellten fest, dass die israelischen Streitkräfte allein im Jahr 2019 bei mindestens 114 Gelegenheiten verletzten Palästinensern keine Behandlung zukommen ließen.  Quelle, Animationen und mehr

VIDEO - DPG-Interview (Nazih Musharbash)  mit Dr. Hanan Ashrawi
2021.02.24

DPG Präsident Nazih Musharbash interviewte am 24.02.2021 für die Deutsch-Palästinensische Gesellschaft (DPG) Frau Dr. Hanan Ashrawi, die ihre Mitgliedschaft im PLO-Exekutivrat im Dezember 2020 beendete.

 In dem Gespräch geht die weltweit bekannte palästinensische Politikern und Aktivistin ausführlich auf die Hintergründe ihres Rücktritts ein, kritisiert die PLO-Führung und spricht sich für Demokratie und Reformen aus und gibt Auskunft und Visionen zu den bevorstehenden Parlamentswahlen und zur Präsidentschaftswahl in der besetzen Westbank und in Gaza.

Ihr Rücktritt sei als Impuls zu verstehen, dass Platz für junge Männer und Frauen geschaffen werden solle. Ihre internationalen und nationalen Netzwerke werde sie weiterhin pflegen und zur Förderung junger Frauen und für deren Unterstützung zur Verfügung stellen.
Englisch und mit deutscher Übersetzung.   Quelle
 

DER  ERFINDER DER ALTERNATIVEN FAKTEN IST NICHT TRUMP

"Warum sind Mythen so wichtig? Der zionistische Staat Israel lebt von solchen künstlich erzeugten Mythen. - So ging der Zionistenführer und erste Ministerpräsident Israels David Ben Gurion so weit zu behaupten, dass starker Glaube an den Mythos ihn in Wahrheit verwandle oder zumindest so gut wie eine Wahrheit.

Sein enger Berater Jitzhar verstieg sich sogar zu der Behauptung: „Ein Mythos ist nicht weniger wahr als Geschichte, er ist jedoch eine zusätzliche Wahrheit, eine andere Wahrheit, eine Wahrheit, die neben der Wahrheit besteht; eine nicht objektive menschliche Wahrheit, und doch eine Wahrheit, die zur historischen Wahrheit wird.“
 

wie man mit ständiger wiederholung aus recht unrecht machen.
wie man mit ständiger wiederholung aus unrecht recht machen.
wie man mit ständiger wiederholung aus wahrheiten lügen macht.
wie man in ständiger wiederholung aus lügen wahrheiten macht
eine uralte zionistische tradition, schon ben gurion sagte:

Die "Achse des Guten" präsentiert sich immer wieder mit ihrer eigenen Tradtion
Diesmal beim Audiator (Hasbara hoch 3) abgeschrieben:
 

Neue Linkspartei-Vorsitzende, alter Anti-Israel-Aktivismus?
Marcus Ermler / 24.02.2021

Auch wenn der ursprünglich für Ende Oktober 2020 anberaumte Parteitag der deutschen Linkspartei aufgrund der Corona-Lage auf den Februar 2021 verschoben worden ist, gibt es für den Bundesvorsitz der Partei aktuell immer noch zwei ernstzunehmende Kandidatinnen, die der Spiegel jüngst sogar als die „designierten Parteivorsitzenden“ bezeichnete.

Dabei handelt es sich um Janine Wissler, Fraktionsvorsitzende der Linkspartei im hessischen Landtag, und Susanne Hennig-Wellsow, Landesvorsitzende der thüringischen Linkspartei sowie deren Fraktionsvorsitzende im Thüringer Landtag. Jedoch entzündet sich an diesen beiden Personen bereits erste Kritik. >>>

Mourid Barghouti mit seiner verstorbenen Frau Radwa Ashour. (Via: Mourid Barghouti's Twitter account

 

Die Vorstellung von Palästina:
Über Barghouti, Darwish, Kanafani und die Sprache des Exils

Ramzy Baroud - 24. Februar 2021 - Übersetzt mit DeepL


Für Palästinenser ist Exil nicht nur der physische Akt, aus ihren Häusern entfernt zu werden und nicht zurückkehren zu können. Es ist auch kein beiläufiges Thema, das mit Politik und internationalem Recht zu tun hat. Es ist auch nicht ein ätherischer Begriff, ein Gefühl, ein poetischer Vers. Es ist all dies in Kombination.

Der Tod des palästinensischen Dichters Mourid Barghouti in Amman, eines Intellektuellen, dessen Werk untrennbar mit dem Exil verbunden war, brachte viele existenzielle Fragen wieder an die Oberfläche: Sind die Palästinenser dazu bestimmt, im Exil zu leben? Kann es ein Heilmittel für diese immerwährende Qual geben? Ist Gerechtigkeit ein greifbares, erreichbares Ziel?

Barghouti wurde 1944 in Deir Ghassana, nahe Ramallah, geboren. Seine Reise ins Exil begann 1967 und endete, wenn auch nur vorübergehend, 30 Jahre später. Seine 1997 veröffentlichten Memoiren "I Saw Ramallah" waren der Versuch eines Exilanten, seiner Identität einen Sinn zu geben, einer Identität, die in vielen verschiedenen physischen Räumen, Konflikten und Flughäfen formuliert wurde. Während der Palästinenser in Barghouti in gewisser Weise intakt blieb, war seine eine einzigartige Identität, die nur von denjenigen ergründet werden kann, die bis zu einem gewissen Grad die drückenden Gefühle von Ghurba - Entfremdung und Entfremdung - oder Shataat - Dislokation und Diaspora - erlebt haben.

In seinen Memoiren, die im Jahr 2000 von der renommierten ägyptischen Autorin Ahdaf Soueif ins Englische übersetzt wurden, schrieb er: "Ich habe versucht, die Vertreibung zwischen Klammern zu setzen, einen letzten Punkt in einen langen Satz über die Traurigkeit der Geschichte zu setzen ... Aber ich sehe nichts außer Kommas. Ich will die Zeiten zusammennähen. Ich will einen Moment an den anderen hängen, die Kindheit an das Alter, die Gegenwart an die Abwesenheit und alle Geschenke an alle Abwesenheiten, das Exil an die Heimat und das, was ich mir vorgestellt habe, an das, was ich jetzt sehe."

Diejenigen, die mit der reichen und komplexen palästinensischen Literatur des Exils vertraut sind, können Barghoutis Bezug - was man sich vorstellt im Gegensatz zu dem, was man sieht - mit dem Schreiben anderer Intellektueller in Verbindung bringen, die ebenfalls den Schmerz des Exils erlitten haben. Ghassan Kanafani und Majed Abu Sharar - und zahlreiche andere - schrieben über denselben Konflikt. Ihr Tod - oder besser gesagt, ihre Ermordung - im Exil brachte ihre philosophischen Reisen zu einem abrupten Ende.

In Mahmoud Darwishs bahnbrechendem Gedicht "Wer bin ich, ohne Exil?" fragte der verstorbene palästinensische Dichter, wohl wissend, dass es nie eine überzeugende Antwort geben kann: "Was werden wir ohne Exil tun?"

Es ist, als ob Ghurba ein fester Bestandteil des kollektiven Charakters einer Nation gewesen wäre und nun eine permanente Tätowierung auf Herz und Seele des palästinensischen Volkes überall ist. "Ein Fremder am Flussufer, wie der Fluss ... Wasser bindet mich an deinen Namen. Nichts bringt mich zurück von der Ferne zu meiner Palme: nicht Frieden und nicht Krieg. Nichts bringt mich dazu, die Evangelien zu betreten. Nichts ...", schrieb Darwish.

Die Unmöglichkeit, in Darwishs und Barghoutis Versen wieder zu einem Ganzen zu werden, war ein Widerhall von Kanafanis eigener Schilderung eines Palästinas, das ebenso quälend nah wie fern war.

"Was ist ein Heimatland?" fragt Kanafani in "Returning to Haifa". "Sind es diese zwei Stühle, die zwanzig Jahre lang in diesem Raum standen? Der Tisch? Die Pfauenfedern? Das Bild von Jerusalem an der Wand? Das Kupferschloß? Die Eiche? Der Balkon? Was ist ein Heimatland? ... Ich frage nur."

Aber es kann keine Antworten geben, denn wenn das Exil einen bestimmten rationalen Punkt des Wartens auf irgendeine Art von Gerechtigkeit, die die Rückkehr erleichtern würde, überschreitet, kann es nicht mehr artikuliert, weitergegeben oder gar vollständig begriffen werden. Es ist der metaphorische Abgrund zwischen Leben und Tod, "Leben" im Sinne des brennenden Wunsches, mit seinem früheren Selbst wiedervereint zu werden, und "Tod" im Sinne des Wissens, dass man ohne Heimat ein ewiger Ausgestoßener ist - physisch, politisch, rechtlich, intellektuell und in jeder anderen Form.

"In meiner Verzweiflung erinnere ich mich; dass es ein Leben nach dem Tod gibt ... Aber ich frage: Oh mein Gott, gibt es ein Leben vor dem Tod?" schrieb Barghouti in seinem Gedicht "Ich habe kein Problem".

Das erdrückende Gewicht des Exils ist zwar nicht einzigartig für Palästinenser, aber das palästinensische Exil ist einzigartig. Während der gesamten Episode der palästinensischen Ghurba, von den ersten Tagen der Nakba - der Zerstörung des palästinensischen Heimatlandes - bis heute, bleibt die Welt gespalten zwischen Untätigkeit, Vergessenheit und der Weigerung, das Unrecht, das dem palästinensischen Volk widerfahren ist, auch nur anzuerkennen.

Trotz oder vielleicht gerade wegen seines jahrzehntelangen Exils ließ sich Barghouti nicht auf wirkungslose Diskussionen über die rechtmäßigen Besitzer Palästinas ein, "denn wir haben Palästina nicht durch eine Debatte verloren, sondern durch Gewalt."

Er schrieb in seinen Memoiren: "Als wir Palästina waren, hatten wir keine Angst vor den Juden. Wir haben sie nicht gehasst, wir haben sie uns nicht zum Feind gemacht. Das Europa des Mittelalters hat sie gehasst, aber nicht wir. Ferdinand und Isabella hassten sie, aber nicht wir. Hitler hat sie gehasst, aber nicht uns. Aber als sie unseren gesamten Raum einnahmen und uns aus ihm vertrieben, stellten sie sowohl uns als auch sich selbst außerhalb des Gesetzes der Gleichheit."

Tatsächlich spielt "Hass" im Werk von Barghouti - oder Darwish, Kanafani, Abu Sharar und vielen anderen - kaum eine Rolle, weil der Schmerz des Exils, der so mächtig, so allgegenwärtig ist, eine Neubewertung des Verhältnisses zur Heimat erfordert, und zwar durch eine emotionale Beziehung, die nur durch positive Energie, durch Liebe, durch tiefe Traurigkeit, durch Sehnsucht aufrecht erhalten werden kann.

"Palästina ist etwas, das es wert ist, dass ein Mann die Waffen erhebt und dafür stirbt", schrieb Kanafani. "Für uns, für Sie und mich, ist es nur eine Suche nach etwas, das unter dem Staub der Erinnerungen begraben ist. Und schau, was wir unter diesem Staub gefunden haben. Noch mehr Staub. Wir haben uns geirrt, als wir dachten, das Heimatland sei nur die Vergangenheit."

Millionen von Palästinensern leben weiterhin im Exil, Generation für Generation, und verhandeln mühsam ihre individuellen und kollektiven Identitäten, weder in der Lage zurückzukehren, noch sich wirklich ganz zu fühlen. Diese Millionen verdienen es, von ihrem Recht auf Rückkehr Gebrauch zu machen, damit ihre Stimmen gehört werden und sie sich einbezogen fühlen.

Aber selbst wenn die Palästinenser in der Lage sind, ihr physisches Exil zu beenden, stehen die Chancen gut, dass sie über Generationen hinweg mit dem Exil verbunden bleiben. "Ich weiß nicht, was ich will. Das Exil ist so stark in mir, dass ich es vielleicht in das Land bringe", schrieb Darwish.

Auch in Barghouti war das Exil "so stark". Trotz der Tatsache, dass er dafür kämpfte, es zu beenden, wurde es zu ihm. Es wurde zu uns.   Quelle

Zu den Antisemitismusvorwürfen gegen Palästina Spricht und Young Struggle

Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost - 24. Februar 201

mStellungnahme zu den Antisemitismusvorwürfen gegen Palästina Spricht NRW in Köln und Young Struggle in Stuttgart am 19.02.2021 nach Kundgebungen zum Jahrestag des rassistischen Attentats von Hanau

Erneut haben wir gesehen, wie zwei Gruppen als antisemitisch verurteilt wurden, weil sie propalästinensische Aussagen gemacht haben. In diesem Fall war es bei Gedenkveranstaltungen in Köln und Stuttgart, die zum Jahrestag des rassistischen Attentats von Hanau stattgefunden haben.

Es wird angesichts dieses Attentats zunehmend verstanden, dass solche Gewaltexzesse in ihrem Ausmaß zwar ungewöhnlich sind, aber Ausdruck eines größeren Problems sind, dass sich überall in unserer Gesellschaft manifestiert.

Zugleich ist es ein internationales Problem, und es gibt vermutlich kein Land, in dem ethnische oder religiöse Minderheiten nicht Diskriminierung und Gefahr ausgesetzt sind. Ein solches Land ist Israel-Palästina, wo seit 1948 Massenvertreibungen, Massaker und Entrechtung stattgefunden haben und ein gesellschaftlich-rechtliches System besteht, dass inzwischen von angesehenen Menschenrechtsorganisationen als Apartheid bezeichnet wird.

Dass Palästina Spricht NRW und Young Struggle antisemitisch genannt wurden, weil sie auf diese Verbindungen hingewiesen und betont haben, dass Gerechtigkeit für Minderheiten hier und Gerechtigkeit für die Palästinenser*innen beide die Abschaffung rassistischer Strukturen erfordern, ist nicht verwunderlich, wenn man den herrschenden antipalästinensischen Rassismus in Deutschland und anderswo kennt.

Es darf aber nicht hingenommen werden, und die Jüdische Stimme für Gerechten Frieden in Nahost verurteilt diese diffamierende Behauptung aufs Schärfste. Antisemitismus existiert, aber Solidarität mit einem unterdrückten Volk hat mit Menschenrechten zu tun, nicht mit Judenhass. Gerade als jüdischer Verein sprechen wir uns gegen diese falsche und schädlich Verwendung des Begriffs aus. Quelle


Biden sollte die amerikanische Heuchelei im Hinblick auf israelische Atomwaffen beenden

Seit Jahrzehnten haben US-Präsidenten zugesichert, nicht über Israels Atomwaffenarsenal zu sprechen, obwohl sie auf die Nichtweiterverbreitung (von Atomwaffen) in der Region drängen. Es ist für Washington an der Zeit, diesen doppelten Standard zu beenden.

 Victor Gilinsky, Henry Sokolski - 19. Februar 2021

Bis zum 17. Februar hatte Joe Biden den üblichen Anruf nach seiner Amtseinführung bei dem israelischen Premierminister hinausgezögert. Washingtons Insider schlossen daraus, dass die offenbar kalte Schulter bedeutete, dass Biden, „das Schreiben“, das Israel routinemäßig von den US-Präsidenten verlangt, um sicherzustellen, dass die USA nicht Israels Atomwaffen erwähnt, wenn über die Nichtverbreitung in der Region oder über Druck auf die israelische Regierung, ihr beachtliches Atomarsenal zu reduzieren, diskutiert wird.

Wie von Adam Entous in einem New Yorker-Artikel von 2018 beschrieben, hat jeder US-Präsident seit Bill Clinton auf Israels Beharren hin ein geheimes Schreiben bei seinem Amtsantritt unterzeichnete, in dem wirksam versprochen wird, dass die Vereinigten Staaten „den jüdischen Staat nicht drängen werden, seine Atomwaffen aufzugeben, solange es weiterhin mit Existenzbedrohungen in der Region konfrontiert ist.“ Welche Politik auch immer die Vereinigten Staaten im Hinblick auf die israelischen Atomwaffen verfolgen, es ist an der Zeit, diesen entwürdigenden Ritus abzuschaffen.

Die Konsequenzen für die US-Politik war, dass die Vereinigten Staaten Israel nicht unter Druck setzen, seine Atomwaffen aufzugeben. Wenn sie das täten, hätten sie den einzigen Weg, der mit der US-Nichtverbreitungspolitik vereinbar ist, eingeschlagen. Washington unterstützt Israel, sowohl diplomatisch durch Unterdrückung der Diskussion über dessen Atomwaffen in internationalen Foren, als auch maßgeblich durch Wegsehen hinsichtlich der israelischen Rechtsverstöße im Zusammenhang mit den Atomwaffen, darunter auch einige in den Vereinigten Staaten.

Das schließt die Behauptung von 1979 mit ein, dass das, was von einem US-Satelitten entdeckt wurde und mit ziemlicher Sicherheit ein Atomtest im Süd-Indischen Ozean war, sich nicht ereignet hat. Das Weiße Haus des ehemaligen Präsidenten Jimmy Carter und seine Nachfolger klassifizierten Dokumente und entlarvten das, was bekannt war, aber der Signal-Beweis ist zwingend erforderlich, wir wir und andere in „Foreign Policy“ ausführlich dargelegt haben.

Washington hat bewusst die Augen verschlossen, indem es behauptete, nichts über israelische Atomwaffen zu wissen – und somit seine Bemühungen korrumpiert, eine vernünftige und konstruktive Politik zu machen.

Mit der Aufrechterhaltung dieser fiktiven Ignoranz innerhalb der Regierung, obwohl jeder auf Erden, der das kleinste Interesse an dem Thema hat, die Wahrheit kennt, hat die US-Regierung eine Verordnung erlassen, wie im Klassifizierungsbulletin des US-Energieministeriums WPN-136 über ausländische Atomwaffen beschrieben – die Regierungsmitarbeitern schwere Strafen androht, wenn sie bestätigen, dass Israel Atomwaffen besitzt. Selbstverständlich wird diese Verordnung der Öffentlichkeit vorenthalten. Die Regierung beruft sich auf eine dehnbare Auslegung der Ausnahmeregelung des „Informationsfreiheitsgesetzes“ für Dokumente, die Techniken und Verfahren für Ermittlungen oder Strafverfolgungen offenlegen würden“, was das zurückgehaltene Material nicht würde.

Bei der ersten Fernseh-Pressekonferenz des früheren Präsidenten Barack Obama fragte die verstorbene Journalistin Helen Thomas, ob er von irgendwelchen mit Nuklearwaffen bestückten Staaten im Nahen Osten wisse. Obama war bereits auf die richtige Antwort vorbereitet: „ Im Hinblick auf Nuklearwaffen, wissen Sie, will ich nicht spekulieren“, als ob ein intelligenter Mensch sich dessen nicht sicher sein könnte. Derartige Äußerungen des Präsidenten schaffen eine Richtlinie für den Rest der Regierung. Auf einem Treffen, an dem wir während Obamas Amtszeit teilnahmen, überspielte ein höherer Beamter des Außenministeriums – ein intelligenter Mann – seine Verlegenheit darüber, dass er der Linie der Partei folgte, indem er verschämt sagte: „Ich selbst kann mir da nicht sicher sein.“

Es gibt einen Mythos, dass diese Scharade erforderlich ist, aufgrund einer geheimen Absprache zwischen dem ehemaligen US-Präsidenten Richard Nixon und der ehemaligen israelischen Premierministerin Golda Meir. Angeblich versprach sie, keine Atomwaffen zu testen und er versprach, Israel nicht zu drängen, den Atomwaffensperrvertrag (NPT) zu unterzeichnen oder seine Atomwaffen aufzugeben.

Das Problem mit dieser Schlussfolgerung, die so souverän von Historikern und Beamten präsentiert wird, ist, dass Nixon und Meir ein vier Augen-Gespräch ohne Anwesenheit ihrer Berater, auch ohne den allgegenwärtigen Staatssekretär Henry Kissinger, führten, und es gibt kein Schriftstück, das enthüllt, worüber sie gesprochen haben. Nichtsdestotrotz haben israelische Regierungen in Folge US-Beamte getäuscht, damit diese die angebliche Verpflichtung akzeptierten, weiterhin ihre Atomwaffen vor einer Offenlegung oder vor öffentlicher Kritik zu schützen.

Die Presse erwähnt gelegentlich die israelischen Atomwaffen, aber die Journalisten zögern, einen Regierungsbeamten zu dem Thema zu befragen, weil sie wissen, dass es für die Karriere eines Journalisten nicht hilfreich ist, sich in diesen Themenbereich zu wagen.

Eine Regierung, die nicht zugeben kann, dass Israel Nuklearwaffen besitzt, kann nicht glaubwürdig die Frage der nuklearen Verbreitung anderswo im Nahen Osten diskutieren.

Aber es steht viel mehr auf dem Spiel, wenn die nukleare Verbreitung in der Region zu einem globalen Problem und einem wachsendens Risiko wird. Eine Regierung, die nicht zugeben kann, dass Israel Nuklearwaffen besitzt, kann die Frage einer nuklearen Verbreitung anderswo nicht glaubwürdig diskutieren. Das führt zu mehr Dummheit. Die NPT-Überprüfungskonferenz von 2010 stimmte einstimmig für eine Nah-Ost-Konferenz, die die Probleme eines Verbots von Atomwaffen diskutiert.

Am Tag danach stimmte sein eigener Konferenz-Stellvertreter zugunsten der Diskussion, jedoch Obama verwarf den Gedanken: „Unsere Ansicht ist, dass ein umfassender und dauerhafter Frieden in der Region und die völlige Einhaltung der Kontrolle ihrer Waffen sowie die Nichtverbreitungsverpflichtungen aller Staaten wesentliche Vorstufen für die Einführung (eines Verbots) sind… Wir wenden uns entschieden gegen Bestrebungen, Israel auszugrenzen und gegen uns Handlungen, die Israels nationale Sicherheit gefährden.“

Man kann sich vorstellen, wie sich diese Äußerung auf die Glaubwürdigkeit der USA-Aussagen im Hinblick auf die Notwendigkeit, die Ausbreitung der Atomwaffen einzuschränken, auswirkt. Die US-Glaubwürdigkeit ist ausschlaggebend, weil der saudische Kronprinz und der türkische Präsident ihre NPT-Zusage, keine Atomwaffen zu erlangen, bereits in Frage gestellt haben und Irans atomare Zukunft weiterhin zweifelhaft ist. Die Idee einer Konferenz über einen atomfreien Nahen Osten ist noch nicht erledigt. Der ägyptische Außenminister sagte, Ägypten würde das Thema wieder auf der Überprüfungskonferenz, die für August 2021 anberaumt ist, anschneiden. Die Unterzeichnung des Schreibens würde eine Wiederholung von Obamas Auftritt erzwingen.

In dieser Hinsicht scheint das Verhalten der US-Beamten mit Israels berühmter Politik des Doppelstandards in Bezug auf Atomwaffen übereinzustimmen. Aber es gibt einen Unterschied: US-Präsidenten unterzeichnen das Schreiben und die Regierung schweigt dazu. Aber ironischerweise finden die Israelis Wege, mit ihren Atomwaffen prahlen, ohne das Wort, Atom, zu erwähnen.

Sie haben ihr eigenes Trio: atomar bestückte Landraketen (französisches Design), atomwaffenfähige Flugzeuge (U.S.-Design) und hochentwickelte deutsche U-Boote mit atomar- bestückten israelischen Langstrecken-Marschflugkörpern. Als der letzte Zusatz für ihre U-Bootflotte aus Deutschland 2016 ankam, sprach Premierminister Benjamin Netanyahu über die Verwüstung, die dieses U-Boot bei Israels Feinden anrichten könnte, wenn sie versuchen sollten, dem Land zu schaden. Sie können keine Angst einflößen, wenn Sie den Gegnern nicht eine Vorstellung davon geben, wozu Sie fähig sind.

Die Vereinigten Staaten haben sich in eine lächerliche Lage gebracht. Wenn Israel den Doppelstandard in Bezug auf sein Atomwaffenarsenal beibehalten will – ob aus Sicherheits- oder innerstaatlichen bürokratischen Gründen, um sich einer Kontrolle zu entziehen – ist das seine Sache. Aber es ist nun Bidens Sache, ob die Vereinigten Staaten sich einen Maulkorb anlegen lassen, in Bezug auf das, was sie sagen könnten, oder ihn ablehnen.

Die Vereinigten Staaten versuchen, den Iran von der Entwicklung von Atomwaffen abzuhalten. Sie können das Thema nicht glaubwürdig oder wirksam diskutieren, ohne zu bestätigen, dass Israel auch Atomwaffen besitzt.

Es könnte eine Zeit geben, in der man entdeckt, dass israelische Atomkapazitäten eine ernsthafte Gegenreaktion zu den Sowjets, die vielleicht Atomwaffenprogramme in arabische Staaten erzeugen könnten, aber diese Zeit ist bereits lange vorbei. Die Vereinigten Staaten sind nun dabei, zu versuchen, den Iran von der Entwicklung der Mittel, um atomare Waffen zu erlangen, abzuhalten, kann Washington nicht glaubwürdig oder effektiv das Thema diskutieren, ohne zu bestätigen, dass Israel ebenfalls Atomwaffen hat.

Das Schreiben, von dem Israel erwartet, dass alle US-Präsidenten es unterschreiben, handelt wahrscheinlich von dem amerikanischen Schutz, solange Israel sich „existentieller Bedrohung“ gegenübersieht – was die Frage aufwirft, ob Israel immer noch solchen Bedrohungen ausgesetzt ist, besonders nach dem bahnbrechenden Abbraham Abkommen von 2020 und anderen Vereinbarungen mit arabischen Schlüsselstaaten. Staatssekretär Antony Blinken sprach bei seiner Anhörung vor dem Senat davon, dass Israels Sicherheit „heilig“ sei, als ob es ein David war, der von Goliaths umzingelt war.

Es ist Zeit, Washingtons Denken zu aktualisieren. Israel ist ein mächtiger, nuklear-bestückter Staat, stärker als all seine Nachbarn zusammen. Die Glaubwürdigkeit und das Ansehen der Vereinigten Staaten bei dem Versuch, die weitere regionale Verbreitung von Atomwaffen zu verhindern, sind wichtiger als Israels Scharade zu dulden, die die Interessen der USA untergräbt.

Viktor Gillinsky, ein Physiker, war ein …. des US-Atomwaffenregelungs-Ausschusses während der Regierungen von Ford, Carter und Reagon.

Henry Sokolski ist der geschäftsführende Direktor des Bildungszentrums für die Nichtverbreitung (von Atomwaffen) und der Autor von „Underestimated: Our Not So Peaceful Nuclear Future“. Er diente als Stellvertreter der Nichtverbreitungspolitik im Amt des US-Verteidigungsministers von 1989 bis 1993.   Quelle

(übersetzt von Inga Gelsdorf)nicht glaubwürdig oder effektiv

 

Eine kleine Auswahl weiterer Nachrichten und  Texte,  in meist englischer Sprache
 

OCHA: “Statement by the Humanitarian Coordinator for the occupied Palestinian territory, on the demolitions at Humsa – Al Bqai’a”

Israel sends COVID-19 vaccines to Syria, Honduras, the Czech Republic, and Guatemala but denies responsibility to vaccinate its Palestinian subjects

Elections can't fix the Palestinian Authority

Qatar pledges $60 million, European Union €20 million for Gaza’s gas pipelines

Israeli Colonists Steal Seven Sheep From Palestinian Shepherd Near Nablus

10-20 American mouthpieces for Israeli government had unrivaled access to Obama White House — Rhodes

Israeli Colonists Attack Palestinian Cars Near Nablus

Army Shoots One Palestinian Near Ramallah

Updated- Army Abducts Eleven Palestinians, Including Six Former Political Prisoners, In West Bank

Israeli Soldiers Attack Farmers And Fishermen In Gaza

European Union to support Palestine with 20 million euros for corona vaccines

Israel's foul play against football in Gaza

Humanitarian Coordinator calls on Israel to halt all demolitions of Palestinian homes and possessions

Fred Hampton, internationalism, and Palestine- an interview with Jeffrey Haas

Settlers steal seven sheep from Nablus-district village

Palestinian community, organizations urge immediate restoration of US aid to Palestinians

 

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