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Täglich neu - Nachrichten, Texte aus dem und über das besetzen Palästina. Texte die in den deutschen Medien meist fehlen.

 KurznachrichtenArchiv - ThemenLinksFacebook   -   13. Mai 2022   -   Sponsern SieAktuelle TermineSuchen

 

 

ENTSETZEN ÜBER TÖTUNG VON SHIREEN ABU AKLEH

Jerusalemer Patriarchat fordert Aufklärung des Todes von Journalistin

Der Tod der palästinensischen Journalistin Shireen Abu Akleh mutmaßlich durch Schüsse der israelischen Armee sorgt weltweit für Entsetzen. Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem fordert eine schnelle und umfassende Untersuchung.

12.05.2022

Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem fordert eine schnelle und umfassende Untersuchung des Todes der Journalistin Shireen Abu Akleh. Am Donnerstag drückte das Patriarchat in einer Pressemeldung sein Entsetzen angesichts der am Vortag erschossenen Al-Jazeera-Reporterin aus. "Diese unfassbare Tragödie führt den Menschen die Notwendigkeit einer gerechten Lösung des Palästinakonflikts vor Augen, der auch 74 Jahre nach der Nakba noch nicht Geschichte ist", so das Patriarchat. Der im palästinensischen Sprachgebrauch üblichen Begriff "Nakba" bezeichnet die Flucht und Vertreibung von etwa 700.000 arabischen Palästinensern aus dem früheren britischen Mandatsgebiet Palästina.

 


Das Lateinische Patriarchat verband seine Mitteilung mit der Versicherung, für Abu Aklehs Seele zu beten und bezeichnete die Journalistin als "beispielhaft in ihrer Pflichterfüllung und eine starke Stimme für ihr Volk". "Wir beten, dass das palästinensische Volk den Weg zu Freiheit und Frieden findet", so die Mitteilung weiter. Außerdem bete man für die Gesundung des ebenfalls verwundeten Journalisten Ali Samouri sowie "für alle Journalisten in der ganzen Welt, die mutig ihre Arbeit verrichten".

Abu Akleh, die aus einer Familie katholischer Palästinenser aus Bethlehem stammt, starb am Mittwoch bei der Berichterstattung über einen Einsatz der israelischen Armee in Dschenin im Westjordanland. Ihr Sender Al Jazeera sowie das palästinensische Gesundheitsministerium gaben an, dass sie von Schüssen der israelischen Soldaten getötet worden sei. Die israelische Armee gab an, noch keine Erkenntnisse darüber zu haben, wer für die tödlichen Schüsse verantwortlich war. Eine Autopsie erzielte kein eindeutiges Ergebnis zur Klärung dieser Frage.

Das Patriarchat bezog sich in seiner Mitteilung auf Augenzeugenberichte, die die Verantwortung bei der israelischen Armee sehen. Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem umfasst neben den Palästinensischen Autonomiegebieten Israel, Jordanien und Zypern und besteht aus knapp 330.000 Gläubigen unter der Führung des Patriarchen Pierbattista Pizzaballa. (fxn)

 

VIDEO - Der Trauerzug der Al Jazeera-Reporterin Shireen Abu Akleh

 

 

VIDEO - Hunderte von Palästinensern bei der Überführung der Leiche der Al Jazeera-Journalistin Shireen Abu Akleh in Ramallah.
 

 

VIDEO - Palästinenser trauern um getöteten Al-Dschasira-Journalisten

Schulkinder gehen zu dem Ort, an dem die palästinensische Journalistin Sherine Abu Okla gestern von einem israelischen Scharfschützen getötet wurde.

Quelle Facebook - um die Bilder zu vergrößern auf das Bild klicken

Palästinenser trauern in #Haifa um Shireen Abu Akleh, die Al Jazeera-Journalistin, die gestern in Dschenin im Westjordanland von israelischen Truppen getötet wurde. Ein weiterer Palästinenser wurde am selben Morgen in der Nähe von Ramallah bei einer separaten israelischen Militäroperation in der Stadt getötet.

Fotos von: Ahmad Al-Bazz / Activestills. - 11. 5. 2022

Quelle Facebook - um die Bilder zu vergrößern auf das Bild klicken

 Aktivisten trauern in Paris um Shereen Abu Aqleh,

die Journalistin von Al Jazeera, die gestern in Dschenin im Westjordanland von israelischen Streitkräften getötet wurde. Ein weiterer Mann wurde am selben Morgen in der Nähe von Ramallah bei einer separaten israelischen Militäroperation in der Stadt getötet.

Fotos von: Anne Paq / Activestills 11. 5. 2022

Quelle Facebook - um die Bilder zu vergrößern auf das Bild klicken

Palästinenser trauern in #Jerusalem

um Shireen Abu Akleh, die Al Jazeera-Journalistin, die gestern von israelischen Streitkräften in Dschenin im Westjordanland getötet wurde. Ein weiterer Palästinenser wurde in der Nähe von Ramallah während einer separaten israelischen Militäroperation in der Stadt am selben Morgen getötet.

Fotos von Activestills. - 11. 5. 2022

Quelle Facebook - um die Bilder zu vergrößern auf das Bild klicken

VIDEO -  International - Tötung der Journalistin Shireen Abu Aqleh

Fritz Edlinger [170]


 

DIE OFER BEKOMMEN EINEN MAULKORB UMGEHÄNGT

Berliner Polizei verbietet erneut pro-palästinensische Demonstrationen

Oda Tischewski - 12.05.22

So wie schon Ende April und Anfang Mai werden auch am kommenden Wochenende pro-palästinensische Demonstrationen in Berlin verboten. Ursprünglich waren fünf solcher Veranstaltungen anlässlich des "Nakba"-Tages geplant.

Alle fünf für das Wochenende in Berlin angemeldeten Demonstrationen zum palästinensischen Gedenktag "Nakba" (arabisch für "Unglück" oder "Katastrophe") sind von der Versammlungsbehörde verboten worden. Das bestätigte die Polizei am Donnerstag dem rbb.

Begründet werden die Verbote mit Erfahrungen der vergangenen Jahre und auch der jüngeren Vergangenheit. Zugleich hätten "weitergehende Erkenntnisse" und eine Prognose zur Einschätzung beigetragen, "dass die unmittelbare Gefahr besteht, dass es bei den Versammlungen zu volksverhetzenden, antisemitischen Ausrufen, Gewaltverherrlichung, dem Vermitteln von Gewaltbereitschaft und dadurch zu Einschüchterungen sowie Gewalttätigkeiten" kommen könne, heißt es in der Mitteilung der Polizei. Veranstaltungen in Neukölln und Kreuzberg betroffen  mehr >>>

 


 

Al Nakba - Artikelsammlung - 4
Al Nakba - Artikelsammlung - 3
Al Nakba - Artikelsammlung -  2
Al Nakba - Artikelsammlung - 1
Enthüllte Masaker an Palästinenser 1048
Arabische Juden: "Nakba", die keine war
Pappe - Israels Lügen - Die Wahrheit
Warum gibt es den JNF noch?
Knesset verbietet Gedenken an Nakba
Militärorder - Ausweisung

2019 - Tag der Nakba
2018 - Tag der Nakba
2017 - Tag der Nakba
2017 - Tag der Naba - Berlin
2015 - Tag der  Nakba
2014 - Tag der Nakba 2
2014 - Tag der Nakba 1
2012 - Tag der Nakba
2011 - Tag der Nakba
Zitate zur Nakba zur Vertreibung

Nakba -  Fotos 6 - farbig
Nakba -  Fotos 5 - Kinder
Nakba -  Fotos 4 - Im Lager
Nakba -  Fotos 3 - Flucht
Nakba -  Fotos 2 -Flucht
Nakba -  Fotos 1 - Vertreibung
Israel muss die Nakba anerkennen
Trauma der Nakba - hierum zu bleiben

Videos zur Nakba
Collagen zur Nakba

 

Misslungene Aktion gegen Antisemitismus
:Mit Hass gegen Hass

Die Kampagne „Solidarisch gegen Hass“ will den „Antisemiten des Jahres“ küren. Ein Werbebild stößt auf scharfe Kritik, auch aus dem Senat.

 Was machen die Logos der Menschenrechtsorganisation Amnesty International, der Israel-Boykott-Kampagne BDS und ein Judenstern auf dem Hintern eines Esels, der Richtung Wüste trabt? Sie bewerben eine Veranstaltung der Kampagne „Solidarisch gegen Hass“ am kommenden Sonntag auf dem Bebelplatz. Gekürt werden soll dort „der Antisemit des Jahres“, der, so heißt es ebenso auf dem Ankündigungsbild, „mit seinesgleichen in die Wüste“ geschickt werden soll. Während der BDS dauerhaft des Antisemitismus bezichtigt wird, ist Amnesty seit einem Anfang des Jahres veröffentlichten Bericht unter Beschuss, in dem ­Israel eine „Apartheidspolitik“ gegen Pa­läs­ti­nen­se­r:in­nen vorgeworfen wird.

Die als Kundgebung angemeldete Veranstaltung verspricht eine „große Show“ – sorgt aber bereits jetzt für große Kritik. Auf Twitter werfen Use­r:in­nen den Ver­an­stal­te­r:in­nen vor, selbst Hass zu schüren.

Wieland Hoban, Vorsitzender des Vereins Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost, kritisiert in einem Brief den Antisemitismusbegriff der Veranstalter:innen
. Dieser diene dazu, „Kritik am Umgang des Staates Israel mit der palästinensischen Bevölkerung zu deligitimieren“ und dafür Amnesty „auf eine Ebene mit der Holocaustrelativierung der Querdenker“ zu stellen. „Dazu evozieren die Bilder von Esel und Wüste rassistische Stereotype, die arabischstämmige Menschen als rückständig und barbarisch darstellen“, so Hoban weiter. (...)

Hochkarätige Jury
- Die Kampagne „Solidarisch gegen Hass“ war 2019 nach einem antisemitischen Übergriff auf den Rabbiner Yehuda Teichtal ins Leben gerufen worden und soll als Plattform dienen, die eine „öffentlich sichtbare Solidarisierung mit Betroffenen vorurteilsmotivierter Straftaten ermöglicht“. Trägerinnen sind das Jüdische Bildungswerk für Demokratie gegen Antisemitismus Jehi ’Or, die Jüdische Gemeinde und das Jüdische Bildungszentrum Chabad Lubawitsch.

Entsprechend hochkarätig ist auch die Fachjury besetzt, die die Antisemitenwahl durchführen soll.
Angekündigt sind der Antisemitismusbeauftragte der Jüdischen Gemeinde Berlin, Sigmount Königsberg, sowie deren ehemalige Vorsitzende Lala Süsskind, der Rapper Ben Salomo und Jana Erdmann von Chabad Lubawitsch. Eine Rede soll Rabbiner Teichtal halten. 50 Teil­neh­me­r:in­nen sind angekündigt. (...)

Gespräch angekündig
t - Gleichwohl hält sich das Haus von Justizsenatorin Lena Kreck (Linke) mit Kritik nicht zurück: „Nach unserer Einschätzung leisten das Poster und die Veranstaltung keinen guten Beitrag zu dem wichtigen Einsatz gegen Antisemitismus, den das Projekt ‚Solidarisch gegen Hass‘ leistet.“

Weiter heißt es, man stelle sich „entschieden gegen Kommunikationsstrategien und Kampagnen, die auf der Herabwürdigung von Personengruppen basieren“, dies leiste „keinen Beitrag zu der von gegenseitigem Respekt geprägten Gesellschaft, für die wir uns einsetzen“. Angekündigt wird, das Gespräch mit den Projektverantwortlichen zu suchen. Diese reagierten am Mittwoch nicht auf eine Anfrage der taz.   mehr >>>

 

PETITION
 

@BERLINER SENAT: Keine öffentlichen Gelder für Hassbekundungen!

Free Speech on Israel Team Meinungsfreiheit hat diese Petition an Senatorin Kreck (Senatsverwaltung Justiz, Vielfalt, Antidiskriminierung Berlin) und gestartet.


"Bei dieser Art von "Antisemitismus" geht es nämlich vor allem darum, Kritik am Umgang des Staates Israel mit der palästinensischen Bevölkerung zu delegitimieren. (...) Damit werden im Endeffekt jüdische Menschen per se mit dem Staat Israel gleichgesetzt, was eine antisemitische Bevormundung und Verallgemeinerung darstellt, und der Begriff des Antisemitismus wird seiner Bedeutung geraubt. (...) Dazu evozieren die Bilder von Esel und Wüste rassistische Stereotype, die arabischstämmige Menschen als rückständig und barbarisch darstellen. Und es ist der Gipfel der Geschmacklosigkeit, dass dies auch noch am 15. Mai stattfindet, am Jahrestag der Nakba (...)"

 


Wieland Hoban, Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost (Vorstand), Beschwerdebrief an die Antidiskriminierungsstelle der Stadt Berlin

Worum geht es?

Für den 15. Mai 2022 ruft ein Bündnis unter Federführung der Kampagne "Solidarisch gegen Hass" in Berlin am Bebelplatz zur Veranstaltung "Wir suchen den Antisemiten des Jahres!" auf.

Wir fordern von der Bürgermeisterin Franziska Giffey, den zuständigen Sentor*innen und der "Senatsverwaltung für Justiz, Vielfalt und Antidiskriminierung":

Ziehen Sie die Förderung für diese Veranstaltung unverzüglich zurück! Fordern Sie die Gelder notfalls nachträglich ein! Legen Sie Rechenschaft darüber ab wie es zur Unterstützung dieser Hassbotschaften und dieser Gruppe kommen konnte!

Im Detail: Laut Werbeplakat/ sharepic wurde die Förderung im Rahmen des "Landesprogramms gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus" namens "Demokratie - Vielfalt- Respekt" erteilt. Dies wird von uns und vielen anderen Mitgliedern der Öffentlichkeit als purer Hohn empfunden. Die Gründe dafür sind zahlreich und können hier nur angerissen werden:

Während der verwendete Davidsstern wohl eine Bezugnahme auf die Tatsache darstellen soll, dass viele sogenannte Querdenker sich in ihrem Opfermythos selbst "Judensterne" der Nazis mit Schriftzügen wie "ungeimpft" angesteckt haben (und damit mindestens latent antisemitisch gehandelt haben), ist der Bezug der sonstigen Symbolik unmissverständlich auf Israel und Palästina bezogen.

So zieren den Eselshintern die Logos von Amnesty International und von BDS.


Amnesty International hat in einem wissenschaftlichen Kriterien genügenden Bericht Israel die Praxis von Apartheid vorgeworfen- nach internationalem Recht ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. BDS und viele andere palästinensische Menschen und Organisationen teilen diese und ähnliche Einschätzungen bereits seit langem und schlussfolgern, dass Israel nur durch eine Boykottkampagne von seiner fortwährenden Unterdrückung der Palästinenser*innen abzubringen ist. Beides qualifiziert sie in den Augen der Veranstalter die Organisationen wohl als antisemitisch.

Derlei Schmähungen und Veranstaltungen müssen wir schon seit langem ertragen. Was wir nicht ertragen werden ist, dass Hass dieser Art auch noch vom Senat der Stadt Berlin finanziell gefördert wird!

Die berechtigten Forderungen der Palästinenser*innen und die juristische, faktenbasierte Analyse des Apartheidsregimes Israels als Apartheid durch Amnesty International werden hier massiv durch den Schmutz gezogen. Das Plakat und seine Botschaft können als Hassaufruf verstanden werden.

"In die Wüste schicken"

Nach biblischem Verständnis -der Quelle dieser Redewendung- ist damit gemeint, dass der Sündenbock in die Wüste geschickt wird und ebendort verdurstet und stirbt. Ist es das, was die Veranstalter mit denen von ihnen ausgemachten angeblichen Antisemiten vorhaben?

Die Äußerungen von Palästinenser*innen und anderer Verteidiger*innen ihrer Menschenrechte werden unter größtenteils bizarren Maßstäben auf die Goldwaage gelegt. Hier jedoch finanziert die Stadt Berlin Werbemaßnahmen und eine Veranstaltung deren Inhalt die "Wüstenverschickung" sein soll. Welchen Kontext hat das im Rahmen deutscher Geschichte?

Das koloniale Deutschland begang im heutigen Namibia den ersten Genozid des 20. Jahrhunderts an den Herero und Nama- ein ungesühntes Verbrechen. Das Hauptwerkzeug dieses Völkermordes: die Vertreibung in die Omaheke-Wüste.

Die Wahl des Datums verstärkt den Eindruck einer kolonialistische Gewalt gutheißenden Einstellung: der 15. Mai ist nämlich ausgerechnet der alljährliche Trauer- und Gedenktag der Palästinenser*innen. Sie gedenken 2022 zum 74. Mal der ethnischen "Säuberung" Palästinas durch zionistische Militärtruppen. In diesem Zuge wurde das historische Palästina von ca. 80% seiner indigenen palästinensischen Bevölkerung "gereinigt". Die Mittel dazu waren Vertreibungen, Massaker, Vergewaltigung, Terror-Akte und Propaganda. Wer an diesem Tag eine derartige Veranstaltung organisiert, betreibt antipalästinensischen Rassismus.

Formal


Der Senat Berlins und die zuständigen Stabsstellen haben mit dieser Förderung gegen das Sachlichkeitsprinzip verstoßen. Die von Amtsträgern verlangte Mäßigung und Zurückhaltung wurde nicht nur verletzt, sondern durch die Förderung einer hetzerischen Veranstaltung geradezu ad absurdum geführt. Wir gehen davon aus, dass dies auch juristisch angreifbar ist.

Fazit


Insgesamt also vermittelt bereits die gesamte Ankündigung durch Bildsprache, anvisierte Opfer der "Show", Terminwahl, Gleichstellung von rechtsoffenen Verschwörungstheoretikern mit palästinensischen Flüchtlingen und Menschenrechtsorganisationen etc pp ein dichtes hasserfülltes Bild. Dergleichen durch städtische Hand zu fördern ist untragbar und inakzeptabel.

Wir fordern Sie daher dazu auf:

Ziehen Sie die notwendigen Schlussfolgerungen- jetzt!
Gegen Kolonialismus, Rassismus, Antisemitismus!
Für Demokratie, Vielfalt und Respekt- aber bitte richtig!
Erstunterzeichnende Organisationen:
Palästina Spricht - Palestine Speaks
Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost
Bundestag 3 für Palästina BT3P

und alle Mitunterzeichner*innen - Unterschreiben Sie jetzt! Danke!


(Diese Kampagne wird auch nach etwaigem Stattfinden der Veranstaltung weitergeführt- bitte weiter bewerben und verbreiten. Wir halten Sie über Fortschritte und Antworten der Amtsträger auf dem laufenden)


 

Jüdisch-Palästinensische Dialoggruppe, Salam Shalom Arbeitskreis Palästina-Israel e.V., Frauen in Schwarz, in Kooperation mit der Humanistischen Union Bayern

GEDENKVERANSTALTUNG FÜR REINER BERNSTEIN

1939 – 2021

11. Juni 2022, 18.00-22.00 h

Neuhauser TRAFO - Nymphenburger Str. 171 a, Rückgebäude, 80634 München - U1 Rotkreuzplatz, Tram 12, Bus 53 und 144

Statt Eintritt bitten wir um Spenden für krebskranke Kinder aus Gaza, die im Auguste-Viktoria-Krankenhaus in Ostjerusalem behandelt werden


PROGRAMM

Moshe Zuckermann „Von Humanismus, Politik und Solidarität – Reiner Bernstein zum Andenken“
Texte von Reiner Bernstein gelesen von Jürgen Jung
Michael Leslie am Klavier Chopin - Polonaise-Fantasie Opus 61
Lobna Shammout „Ach, Du bist Palästinenserin…?“ - ein Vortrag über antipalästinensischen Rassismus
Andrej Bockelmann Film „Wildwest in Westjordanien“
Michael Leslie Brahms - Intermezzo es-Moll Opus 118/6
Pause
Jürgen Jung “Rede an die Menschheit“ (1944) von Charlie Chaplin
Michael Leslie “We shall overcome”


Vorherige schriftliche Anmeldung bis zum 31.05.22 unter: shelly.steinberg@googlemail.com


Mitwirkende:

Prof. Dr. Moshe Zuckermann, 1949 in Tel-Aviv geboren, lebte zwischen 1960 und 1970 in Deutschland (Frankfurt am Main). Nach der Rückkehr nach Israel studierte er Soziologie, Politologie und Geschichte an der Universität Tel-Aviv. Er lehrte seit 1990 am Cohn Institute for the History and Philosophy of Science and Ideas (TAU), war 2000-2005 Direktor des Instituts für Deutsche Geschichte (TAU) und schließlich von 2009-2013 akademischer Leiter der Sigmund-Freud-Privatstiftung in Wien. Seit Oktober 2017 ist Zuckermann emeritiert. Forschungsschwerpunkte: Geschichte und Philosophie der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften; Frankfurter Schule; Ästhetische Theorie und Kunstsoziologie; der Einfluss der Shoah auf die politischen Kulturen Israels und Deutschlands. Prof. Zuckermann hat dazu mehrere Bücher veröffentlicht.-

Lobna Shammout 1983 in Berlin/DDR geboren. Mutter Deutsche, Vater Palästinenser. Als Kind lebt sie viele Jahre mit ihren Künstler-Großeltern - Ismail Shammout & Tamam al Akhal - unter einem Dach, und entwickelt dadurch einen starken Bezug sowohl zur Kunst als auch zu Palästina. Die Geschichten, die ihre Großeltern zu ihren Gemälden erzählt haben, habe die Liebe zu Palästina erweckt und am Leben gehalten. 2018 reist Shammout für einen längeren Aufenthalt nach Bethlehem, begleitet vom jüngeren Sohn, dessen kindliche Sicht auf die Welt sie oft zum Nachdenken gebracht hat. Heute ist sie aktiv bei dem Kollektiv "Palästina Spricht", verkauft Fairtrade-Waren aus der Westbank und Gaza und hält Vorträge über ihre Reise.

Dr. Andrej Bockelmann, geboren 1941 in Lüneburg, studierte Soziologie in Basel, Frankfurt und Paris, promovierte 1968 nach mehreren Israelaufenthalten in Basel über Integrationsprobleme orientalischer Einwanderer in Israel, arbeitete bereits während des Studiums als Rundfunk- und Fernsehjournalist, machte für die ARD u.a. mehrere Filme über Israel, Israels Araber und die israelisch-palästinensischen Konflikte, darunter 1977 den Film „Wildwest in Westjordanien“ - eine der allerersten Dokumentationen über die Errichtung jüdischer Siedlungen durch die Siedlerbewegung Gush Emunim im 1967 von Israel besetzten Westteil Jordaniens. Heute – 45 Jahre nach Entstehung des Films – sind die Aussagen des Films angesichts der anhaltenden jüdischen Besiedlung besetzter Gebiete bedrückend aktuell. Es wird eine leicht gekürzte Fassung der Dokumentation vorgeführt. Andrej Bockelmann ist mit seiner Kamera anwesend und wird die Gedenkveranstaltung filmisch dokumentieren.

Jürgen Jung, geboren 1944, Schauspieler, Hörbuchautor und examinierter Politologe. Nach der Schauspielerausbildung verschiedene Theaterengagements (Münchner Kammerspiele, Schaubühne am Halleschen Ufer Berlin....) und Filmarbeit. Als freier Schauspieler insbesondere Sprecher, Moderator und Regisseur (v.a. beim Bayerischen Rundfunk). Co-Vorsitzender von „Salam Shalom, Arbeitskreis Palästina-Israel e. V.“ Drei Hörbücher zum Nahostkonflikt: 1. „Das Land der traurigen Orangen“ – Dissidente Stimmen zum Palästina-Konflikt 2. „Höre, Israel!“ Erich Frieds Gedichte zum Palästinakonflikt 3. „Söldner gegen die Zukunft oder: Die einzige Demokratie im Nahen Osten“ – Ein Hörbild zum Zionismus. Die beiden letzten wurden vom Bayerischen Rundfunk jeweils zum „Hörbuch der Woche“ gewählt.

Michael Leslie, geboren in Australien, lebt und arbeitet als Konzertpianist in München. Sowohl die virtuose Interpretation als auch die der Musik innewohnende Botschaft des Komponisten ist ihm Auftrag, Verpflichtung und alleiniger Maßstab, nicht der äußere Glanz. Leslies Interpretationen beispielsweise der Werke Bachs, Beethovens oder Schuberts gelten unter Kennern als Geheimtipp. Sein Spiel zeugt von eigenwilligem Charakter, von einer unvergleichlichen künstlerischen Detailtreue, einer Reife und Durchdringung, wie man sie bei den meisten Klaviervirtuosen unserer Zeit vergeblich sucht. Das ungewöhnliche künstlerische Potential des Pianisten führte zu Gastspielen durch ganz Europa sowie Großbritannien, Ghana und Australien. In Sydney wurde er als einer der herausragendsten Pianisten gefeiert, die Australien hervorgebracht hat mit der Schlagzeile: “Sydney’s loss is Germany’s gain.” Seit 2020 feiert er ein „come back „in Melbourne.

ViSdP: Judith Bernstein, Viktor-Scheffel-Str. 5, 80803 München

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Khaled Kabub ist der erste Muslim am Obersten Gericht

Peter Münch - 11. Mai 2022

Es muss ihm eine Genugtuung gewesen sein, doch nichts davon hat er nach draußen dringen lassen. Als Khaled Kabub zu Wochenbeginn im Garten der Jerusalemer Residenz des israelischen Staatspräsidenten als einer von landesweit insgesamt 81 neuen Richtern vereidigt wurde, da genoss er die Zeremonie und ging anschließend an die Arbeit. Dabei ist der 64-Jährige nun nicht mehr irgendein Richter, sondern einer von 15 Richtern des Obersten Gerichtshofs. Und in diesem Gremium ist er auch nicht irgendeiner: Khaled Kabub ist der erste Muslim, der dauerhaft an die höchste Gerichtsinstanz des jüdischen Staats berufen wurde.

Vertreter der arabischen Minderheit, die ungefähr 20 Prozent der israelischen Bevölkerung ausmachen, hat es zwar schon zuvor am Obersten Gerichtshof gegeben. Seit 2003 ist sogar ein Sitz für sie reserviert. Doch bislang waren sie immer Christen. Kabub also ist ein Pionier - und in die Wiege gelegt worden war ihm das eher nicht.

Aufgewachsen ist er in Jaffa, der arabischen Schwesterstadt von Tel Aviv. Vater Busfahrer, Mutter Hausfrau - und der Sohn schaffte es zum Studium. Auf Geschichte und Islam fiel zunächst seine Wahl. Erst danach kam er zur Juristerei. Doch das scheint ihm so im Blut zu liegen, dass er es weitergegeben hat: Alle seine sechs Kinder sind Juristen geworden.

In seiner langen Richterkarriere amtierte er zuletzt als Vizepräsident des Bezirksgerichts in Tel Aviv. Dort war er zuständig für Wirtschaftskriminalität und hat einige durchaus prominente Angeklagte hinter Gitter gebracht. Kurze Aufmerksamkeit hat er zudem vor einigen Jahren erregt mit einer scharfen Kritik am Zustand der israelischen Wirtschaft. Die werde kontrolliert "von einer Handvoll Gesellschaften",

Es muss ihm eine Genugtuung gewesen sein, doch nichts davon hat er nach draußen dringen lassen. Als Khaled Kabub zu Wochenbeginn im Garten der Jerusalemer Residenz des israelischen Staatspräsidenten als einer von landesweit insgesamt 81 neuen Richtern vereidigt wurde, da genoss er die Zeremonie und ging anschließend an die Arbeit. Dabei ist der 64-Jährige nun nicht mehr irgendein Richter, sondern einer von 15 Richtern des Obersten Gerichtshofs. Und in diesem Gremium ist er auch nicht irgendeiner: Khaled Kabub ist der erste Muslim, der dauerhaft an die höchste Gerichtsinstanz des jüdischen Staats berufen wurde.

Vertreter der arabischen Minderheit, die ungefähr 20 Prozent der israelischen Bevölkerung ausmachen, hat es zwar schon zuvor am Obersten Gerichtshof gegeben. Seit 2003 ist sogar ein Sitz für sie reserviert. Doch bislang waren sie immer Christen. Kabub also ist ein Pionier - und in die Wiege gelegt worden war ihm das eher nicht.

Aufgewachsen ist er in Jaffa, der arabischen Schwesterstadt von Tel Aviv. Vater Busfahrer, Mutter Hausfrau - und der Sohn schaffte es zum Studium. Auf Geschichte und Islam fiel zunächst seine Wahl. Erst danach kam er zur Juristerei. Doch das scheint ihm so im Blut zu liegen, dass er es weitergegeben hat: Alle seine sechs Kinder sind Juristen geworden.

In seiner langen Richterkarriere amtierte er zuletzt als Vizepräsident des Bezirksgerichts in Tel Aviv. Dort war er zuständig für Wirtschaftskriminalität und hat einige durchaus prominente Angeklagte hinter Gitter gebracht. Kurze Aufmerksamkeit hat er zudem vor einigen Jahren erregt mit einer scharfen Kritik am Zustand der israelischen Wirtschaft. Die werde kontrolliert "von einer Handvoll Gesellschaften",   mehr >>>

Beiträge geben nicht unbedingt und in allen Aussagen  die Meinung der Redaktion wieder.
 

Eine kleine Auswahl weiterer Nachrichten und  Texte,  in meist englischer Sprache

The Execution of Shirin: Yet Another Journalist Gunned Down by Israeli Soldiers

PCHR: “Israeli Human Rights Violations in the Occupied Palestinian Territory Weekly Update (28 April- 11 May 2022)” (imemc.org)

229 Arab and International Human Rights Organizations and Networks demand opening of international investigation of the crime of executing journalist Shireen Abu Akleh

Israeli police break into the Al-Jazeera journalist’s mourning house in Jerusalem, remove flags

UN Committee condemns senseless killing of Al Jazeera journalist Shireen Abu Akleh

Soldiers Abduct Five Palestinians In Jerusalem (imemc.org)

UNESCO condemns killing of Al-Jazeera journalist Shireen Abu Akleh

EU condemns, deeply deplores Israel's approval of new plan advancing over 4400 settler units in West Bank

Israeli police obstruct funeral convoy of slain veteran Al Jazeera journalist

Israeli Army Demolishes A Palestinian Home Near Bethlehem (imemc.org)

Israeli forces destroy a water collection pond in northern Jordan Valley

Al-Haq: The killing of Abu Akleh highlights Israel’s impunity for crimes against the Palestinian people

Soldiers Abduct Three Palestinians In Beit Hanina (imemc.org)

Israeli Army Attacks Farmers, Shepherds, And Fishermen, In Gaza (imemc.org)

Army Abducts A Palestinian In Hebron (imemc.org)

Israeli Soldiers Injure A Palestinian Worker Near Jenin (imemc.org)


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