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Gaza




Billionaires Sheldon Adelson (left) and Haim Saban (right), pictured in 2014, are among the wealthy pro-Zionist Jews who have financed Israeli colonization. Their role is comparable to the European Christian businesses and states that funded colonization in Algeria, South Africa, Kenya, New Zealand or even Israel.

Die Last, die westliche Liberale nur den Palästinensern auferlegen

Joseph Massad - 9. November 2022 - Übersetzt mit DeepL

Die Milliardäre Sheldon Adelson (links) und Haim Saban (rechts), abgebildet im Jahr 2014, gehören zu den wohlhabenden pro-zionistischen Juden, die die israelische Kolonialisierung finanziert haben. Ihre Rolle ist vergleichbar mit den europäischen christlichen Unternehmen und Staaten, die die Kolonisierung in Algerien, Südafrika, Kenia, Neuseeland oder sogar Israel finanziert haben. Shahar AzranPolaris/Newscom
Seit Beginn der zionistisch-jüdischen Kolonisierung ihres Landes in den 1880er Jahren werden die Palästinenser aufgefordert, eine doppelte Last zu tragen: Sie sollen die jüdischen rassistischen Kolonisten abwehren und gleichzeitig ihre Kolonisatoren gegen den antijüdischen europäisch-christlichen Rassismus verteidigen.

Kein anderes kolonisiertes Volk wurde gezwungen, eine solche Doppelbelastung zu tragen. Nicht einmal die afrikanischen Ureinwohner Liberias wurden aufgefordert, ihre eigenen schwarzen rassistischen Kolonisatoren, die sie verachteten, gegen den europäischen und US-amerikanischen antischwarzen Rassismus zu verteidigen, der sich gegen die schwarzen Kolonisten richtete.

Ebenso wenig wurden schwarze Südafrikaner jemals aufgefordert, ihre afrikanischen Unterdrücker gegen die Briten zu verteidigen, die die Afrikaner unterdrückten und sie sogar in Konzentrationslager steckten.

Und niemand hat jemals von den indigenen Völkern verlangt, ihre weißen Kolonisatoren gegen die religiöse Verfolgung zu verteidigen, die sie in Europa erlitten und die sie angeblich zur Kolonisierung Nordamerikas veranlasste.

Wenn diese verschiedenen kolonisierten Völker die Unterdrückung durch ihre Kolonisatoren und deren suprematistische und ausbeuterische Verbrechen angriffen, schien niemand besorgt darüber zu sein, dass diese Kritik von den ehemaligen Unterdrückern der Kolonisten gegen sie verwendet werden könnte oder dass die Kolonisierten kein Recht hätten, ihre Unterdrücker zu verurteilen.

Im Gegensatz dazu lautet die allgemeine Forderung, die viele europäische Christen und Juden sowie die kolonisierenden europäischen Juden an die Palästinenser stellen, dass die Palästinenser ihr Heimatland freiwillig an die europäischen Juden hätten abtreten und ihre Sympathie mit der Notlage der europäischen Juden gegenüber dem europäischen Antisemitismus zum Ausdruck bringen sollen.

Andernfalls würden die europäischen Christen und die europäischen kolonisierenden Juden darauf bestehen, dass der antikoloniale Kampf der Palästinenser gegen die jüdische Kolonisierung "antisemitisch" ist, was bedeutet, dass die Palästinenser nicht gegen das Prinzip der Kolonisierung ihrer Heimat sind, sondern nur gegen das Recht der Juden, aber nicht anderer Völker, diese zu kolonisieren.

Hätten Christen, Muslime oder Hindus Palästina kolonisiert, hätten die Palästinenser nach dieser Logik ihre Heimat bereitwillig aufgegeben, aber sie weigern sich, dies im Falle der Juden zu tun, einfach weil sie Antisemiten sind.

Bedingte Sympathie

In den letzten 50 Jahren haben westliche christliche und jüdische Liberale, die mit den Palästinensern als Opfer der israelischen Unterdrückung, nicht aber als antikoloniale Widerständler sympathisieren, darauf bestanden, dass jede palästinensische Kritik an Israel sorgfältig abgewogen werden muss, damit sie von den Europäern nicht als Antisemitismus wahrgenommen wird.

Im gleichen Zeitraum haben die Israelis und ihre westlichen Unterstützer jedoch eine groß angelegte Kampagne mit dem Argument geführt, dass jede Kritik am Zionismus und an Israel "antisemitisch" sei. Diese Kampagne gipfelte darin, dass die europäischen Länder und die USA vor kurzem die von der in Europa ansässigen International Holocaust Remembrance Alliance ausgearbeitete Definition von Antisemitismus übernommen haben.

Diese Anschuldigungen stützen sich auf mehrere verdächtige Argumente, die viele westliche Befürworter der Palästinenser als Opfer, aber nicht als Widerstandskämpfer, den Palästinensern vorenthalten wollen.

Die Zionisten und westlichen Liberalen argumentieren, dass es antisemitisch sei, wenn die Palästinenser das Recht der Juden angreifen, ihr Land zu kolonisieren, denn wenn sie den europäischen Juden das Recht absprechen, Kolonisten zu sein, würden die Palästinenser ihr angebliches "Recht" auf Selbstbestimmung verweigern. Oder schlimmer noch, die Palästinenser würden die rassistische Verbindung leugnen, die protestantische Europäer seit dem 16. Jahrhundert heraufbeschworen haben, nämlich dass die europäischen Juden auf fantastische Weise irgendwie die Nachkommen der alten Hebräer Palästinas sind (was in europäischen jüdischen Überlieferungen auch manchmal behauptet wird) und nicht spätere europäische Konvertiten zum Judentum!

Nach dieser Logik argumentieren die Zionisten, dass die Palästinenser in Wirklichkeit die Kolonisten Palästinas sind, während die europäisch-jüdischen Kolonisten die wahren Ureinwohner Palästinas waren, die in die Heimat ihrer angeblichen Vorfahren zurückkehrten.

Im frühen 19. Jahrhundert sahen sich viele europäische Philhellenisten als Nachfahren der alten Griechen und betrachteten die einheimischen Griechen als "christianisierte Slawen", die in den Süden des alten Griechenlands eingewandert waren und eher mit den Türken verwandt waren.

Da aber letztlich kein Siedlerkolonialprojekt für Griechenland geplant war, wurde das Thema zugunsten der griechischen "Unabhängigkeit" von den Osmanen und der Zugehörigkeit Griechenlands zu Europa und nicht zum östlichen Mittelmeerraum fallen gelassen.

Die Zionisten waren noch nie originelle Denker, da die meisten ihrer Argumente von anderen europäischen Kolonialisten abgeleitet sind. Es waren die Franzosen und später die Italiener, die argumentierten, dass ihre Kolonisierung Nordafrikas nichts anderes als die Rückkehr zum alten Land des Römischen Reiches sei und dass die einheimischen Araber die eigentlichen Kolonisten seien!

In der Tat bestanden westliche rassistische Koryphäen wie Albert Camus darauf, dass die algerischen Araber fremde Kolonisten seien, während sie gleichzeitig behaupteten, dass "die Franzosen in Algerien auch Eingeborene sind, im wahrsten Sinne des Wortes".

Europäischer Antisemitismus projiziert auf Palästinenser

Sollten die Palästinenser also die zionistische Erfindung zulassen, dass die europäischen Juden die Eingeborenen in Palästina und die eigentlichen Kolonisten sind, damit sie nicht des Antisemitismus beschuldigt werden?

Wenn Palästinenser behaupten, dass die westlichen und US-amerikanischen Medien schon immer pro-israelisch und rassistisch gegenüber den Palästinensern waren, befürchten ihre westlichen Unterstützer, dass dies als antisemitisch aufgefasst werden könnte, weil europäische und US-amerikanische Antisemiten traditionell die europäischen Juden beschuldigen, die westlichen Medien zu kontrollieren.

Die palästinensische Behauptung unterscheidet sich jedoch nicht von der algerischen Behauptung, dass die westlichen Medien den französischen Kolonialismus in Algerien immer unterstützt haben, oder von der Behauptung der amerikanischen Ureinwohner, dass die westlichen Medien die Rechte der weißen Kolonisten in den Vereinigten Staaten unterstützen.

Dass die westlichen Medien, die Medien der Kolonisatoren und Kolonisten, den Kolonialismus unterstützen, zeugt von einer strukturellen, manchmal sogar verschwörerischen Voreingenommenheit gegenüber den indigenen Völkern.

Das bedeutet nicht, dass Juden die westlichen Medien kontrollieren, wie die Antisemiten behaupten. Es bedeutet, dass europäische Kolonisten, Christen und Juden, und Pro-Kolonisten dies tun.

Sollten Palästinenser dann nicht die endemische pro-israelische und anti-palästinensische Voreingenommenheit der westlichen Medien angreifen, damit sie nicht von Liberalen mit Antisemiten "verwechselt" werden?

Palästinenser haben traditionell auch die enorme finanzielle und politische Macht identifiziert, die die zionistische Bewegung seit den 1880er Jahren mobilisiert hat, um ihren Plan zur Kolonisierung Palästinas zu verwirklichen, angefangen bei den Rothschilds, die die ersten europäischen jüdischen Kolonien in Palästina finanzierten.

Wenn Palästinenser von reichen europäischen oder amerikanischen Juden, Geschäftsleuten und Bankiers sprechen, die den Zionismus und Israel unterstützen, Pläne zur Vertreibung der Palästinenser schmieden und versprechen, ihre Vertreibung zu finanzieren - wie der reiche amerikanisch-jüdische Zionist Edward A. Norman 1934 vorschlug - oder ihr Land zu stehlen, zucken westliche christliche und jüdische Liberale zurück, weil diese Argumente nach dem christlich-europäischen antisemitischen Vorwurf klingen, dass alle Juden reich sind und das gesamte Finanzsystem des Westens kontrollieren.

Aber die Tatsache, dass reiche pro-zionistische Juden Israel unterstützen und die Kolonisten finanzieren, unterscheidet sich nicht von den Investitionen europäischer christlicher Unternehmen und Staaten in die Finanzierung der Kolonisierung Algeriens, Südafrikas, Kenias, Neuseelands oder sogar Israels.

Die Entlarvung reicher europäischer und US-amerikanischer Juden, die den Zionismus finanzieren, erfolgt aufgrund ihrer gewaltigen kolonialen Rolle und ihres Einflusses bei der Zerstörung der palästinensischen Gesellschaft und der Unterdrückung der Palästinenser.

Das bedeutet nicht, wie uns die Antisemiten glauben machen wollen, dass alle Juden Banker sind, die das Leben der europäischen Christen bestimmen, oder dass alle Juden reich sind, was sie nicht sind - auch wenn die meisten europäischen und US-amerikanischen Juden die jüdische Kolonisierung in Palästina seit dem Zweiten Weltkrieg mehrheitlich unterstützt haben und weiterhin unterstützen, so wie die Mehrheit der französischen und britischen Christen die Kolonisierung in Afrika unterstützt hat.

Sollten die Palästinenser also über den Einfluss der zionistischen europäischen und US-amerikanischen Juden, die zu ihrer Unterdrückung beitragen, schweigen, damit sie nicht für Antisemiten gehalten werden?

Koloniale Begegnung

Da die Palästinenser keine Europäer sind, sind sie den Juden seit den 1880er Jahren hauptsächlich als bewaffnete Kolonisten begegnet, die ihnen ihr Land rauben und sie aus ihrem Land vertreiben wollten.

Es stimmt zwar, dass einige palästinensische Politiker versucht haben, die europäische antisemitische Rhetorik gegen ihre europäisch-jüdischen Kolonisatoren zu verwenden, um sich gegen die zionistische Kolonisierung zu wehren, aber die meisten palästinensischen Führer haben oft genau das Gegenteil getan und mehrere zionistische koloniale und rassistische Behauptungen zugegeben, wie der Schriftsteller und Intellektuelle Yusuf al-Khalidi vor über einem Jahrhundert, Yasser Arafat im Jahr 2002 und Mahmoud Abbas auch heute.

Al-Khalidi, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Wien lebte, protestierte gegen die Wahl Palästinas als Standort eines künftigen Staates für die europäischen Juden, da es die Heimat der einheimischen palästinensischen Araber sei.

Auf die Behauptungen von Theodor Herzl, dem Gründer der zionistischen Bewegung, an den er 1899 einen Brief schickte, antwortete er wie folgt: "Mit welchem Recht beanspruchen die Juden es für sich?"

Seltsamerweise übernahm al-Khalidi die rassistischen und antisemitischen Behauptungen der Zionisten, dass die europäischen Juden direkte biologische Nachkommen der alten Hebräer seien, und bekräftigte, wahrscheinlich aufgrund seiner in Europa erworbenen kolonialen Bildung, dass "der Zionismus theoretisch eine völlig natürliche und gerechte Idee zur Lösung der jüdischen Frage ist", und in der Tat, "wer kann die Rechte der Juden in Palästina in Frage stellen? Guter Gott, historisch gesehen ist es wirklich ihr Land".

Im Interesse des Friedens schlug al-Khalidi jedoch vor, die zionistische Bewegung solle sich nach anderen "unbewohnten Ländern umsehen, in denen Millionen von armen Juden vielleicht glücklich werden und dort ein sicheres Leben als Volk finden können".

"Das wäre vielleicht die beste, die vernünftigste Lösung der Judenfrage", argumentierte er. "Aber in Gottes Namen soll Palästina in Frieden gelassen werden."

Viele Palästinenser nach al-Khalidi fallen weiterhin auf diese falschen zionistischen Argumente herein.

Die Früchte des antipalästinensischen Rassismus

Die Ironie liegt in der Tatsache, dass die westlichen liberalen Kritiker der Palästinenser und diejenigen, die die Palästinenser als Opfer unterstützen, die Zionisten und Pro-Zionisten nur selten für ihre unaufhörlichen rassistischen Ausbrüche gegen die Palästinenser und andere Araber zur Rechenschaft ziehen, sowie für ihre Anwendung des traditionellen europäischen und weißen amerikanischen antiarabischen Rassismus, der zur Ermordung von Millionen von Arabern von Algerien bis Libyen durch die Europäer während der antikolonialen Kämpfe und im Irak durch die Amerikaner seit 1991 führte.

Der amerikanisch-jüdische Journalist Jeffrey Goldberg schwelgt in seinen Veröffentlichungen zum Beispiel darin, dass er Kolonist in Israel war, der israelischen Armee beitrat und in ihren Reihen als Gefängniswärter von Palästinensern diente, die wegen ihrer Opposition gegen die jüdische Kolonisierung inhaftiert waren (er war auch ein Befürworter der US-Invasion im Irak).

Dennoch wird Goldberg gefeiert, respektiert und erhält Redaktionsposten in den renommiertesten liberalen US-Magazinen sowie Journalistenpreise, trotz seiner bedauerlichen Ansichten über die Palästinenser und Iraker, ganz zu schweigen von seiner direkten Rolle bei Verfolgungshandlungen als Gefängniswärter.

Wenn dagegen eine palästinensische Journalistin entdeckt wird, dass sie in ihrer unreifen und schlecht informierten Jugend abscheuliche Ansichten zur Unterstützung des europäischen Antisemitismus geäußert hat, und zwar nicht in einer veröffentlichten Arbeit, sondern auf Facebook - Ansichten, die sie offenkundig als legitimen Ausdruck der Wut auf ihre Unterdrücker missverstanden hat -, wird sie sogar von einem propalästinensischen Medienunternehmen entlassen.

Darüber hinaus wird ihr zur Zufriedenheit westlicher Liberaler ein Journalistenpreis aberkannt, auch wenn sich ihr jugendlicher Verstoß während ihrer journalistischen Laufbahn nicht wiederholt hat.

In der Zwischenzeit setzt der ehemalige israelische Gefängniswärter seine antiarabische und antipalästinensische journalistische Rhetorik und seine ständigen Angriffe auf diejenigen Palästinenser, die ihr Volk gegen den Kolonialismus verteidigen, als Antisemiten fort.

Ein anderer prominenter amerikanisch-jüdischer Journalist, Ben Shapiro, hat zur Massenvertreibung von Palästinensern aufgerufen und die Tötung von palästinensischen und afghanischen Zivilisten gebilligt.

Shapiro erklärte einmal, dass "Israelis gerne bauen", während "Araber gerne Scheiße bombardieren und in offenen Abwässern leben".

Diese und andere rassistische Äußerungen hielten die New York Times jedoch nicht davon ab, Shapiro als "provokanten Gladiator" und "Preisboxer" zu feiern, während sie gleichzeitig feststellte, dass er Zielscheibe von Antisemitismus war.

Natürlich wurden und werden weiße amerikanische und europäische christliche Journalisten wie John F. Burns von der New York Times, die US-Invasionen im Ausland unterstützen und über diese glühend berichten, immer gefeiert.

 



Auch jüdische Journalisten werden bestraft

Jüdische Journalisten, die Israel kritisieren, werden jedoch von liberalen westlichen Medien entlassen, wie im Fall von Emily Wilder, die 2021 von der Associated Press entlassen wurde, und kürzlich von Katie Halper, die von The Hill gefeuert wurde.

Im Fall von Wilder war laut Medienberichten ihr "Aktivismus im College das eigentliche Problem", das zu ihrer Entlassung führte.

Vergleichen Sie ihren Fall mit den westlichen Mainstream-Medien, die den Bericht des israelischen Gefängniswärters über seine Begegnung mit Palästinensern in den israelischen Kerkern als Grund für seine Beförderung und nicht für seine Ächtung oder Entlassung feierten!

Was die europäischen und amerikanischen Liberalen wollen, ist, dass die Palästinenser zu den internationalen Mechanismen, die die jüdische Siedlerkolonie unterstützen und verteidigen, schweigen, dass die Palästinenser sich nur gegen die Unterdrückung wehren, der sie durch ihre jüdischen Kolonisten ausgesetzt sind, nicht aber gegen das Recht der jüdischen Kolonisten, sie zu kolonisieren; dass die Palästinenser ihre jüdischen Kolonisten gegen europäische Antisemiten verteidigen müssen; und dass die Palästinenser sich mit den Kolonisten als Opfern solidarisieren, während die Palästinenser unter den Militärstiefeln der Kolonisten zerquetscht werden.

In der Zwischenzeit ist die aktive Kollaboration mit den Israelis bei der Unterdrückung der Palästinenser, ganz zu schweigen von den regelmäßigen israelischen und pro-israelischen Äußerungen des antipalästinensischen Rassismus, nicht einmal dann zu tadeln, wenn sie von Israelis oder ihren westlichen Anhängern geäußert werden.

Wenn eine Mehrheit der palästinensischen politischen und intellektuellen Klasse den Aufrufen westlicher Liberaler folgt, Juden gegen Antisemitismus zu verteidigen, wie es die Palästinensische Befreiungsorganisation seit den 1970er Jahren bei der Ehrung der jüdischen Opfer des Holocausts getan hat, sind weder Israel noch seine Anhänger zufrieden.

Ihr Ziel ist es nicht, die Palästinenser über die Geschichte der europäischen Juden als Opfer von Unterdrückung zu unterrichten, sondern ihnen vielmehr beizubringen, warum die europäischen Juden als Unterdrücker jedes Recht hatten und haben, sie zu kolonisieren und ihnen ihr Land wegzunehmen.  Quelle

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Lehren aus den israelischen Wahlen 2022

Die rassistischen Mobs, die im Mai 2021 Palästinenser gelyncht haben, sind jetzt eine wichtige politische Kraft in Israel. Die Maske der israelischen Apartheid ist gefallen.

Yoav Haifawi - 5. 11. 2022
 

Vier aufeinanderfolgende Wahlkämpfe in Israel wurden um ein einziges Thema geführt - für oder gegen den grotesk korrupten "König Bibi", eine Anspielung auf Benjamin Netanjahu. Diese Wahlen brachten keine klare Entscheidung der gespaltenen israelischen Apartheid-Wählerschaft. Obwohl die Palästinenser unter Israels Herrschaft die Mehrheit der Bevölkerung ausmachen, wird ihnen jede Möglichkeit genommen, ihr Schicksal demokratisch zu beeinflussen. Während sich das Pro- und das Anti-Netanjahu-Lager stritten, wurde das Schicksal der Palästinenser von der Diskussion völlig ausgeschlossen. Selbst das Wort "Frieden", das bei früheren israelischen Wahlen regelmäßig (ohne jede Bedeutung) erwähnt wurde, ist nun völlig aus der Mode gekommen.

Aber es hat sich gezeigt, dass Netanjahus Jahr außerhalb der Regierung die Tagesordnung für die Wahlen am 1. November 2022 verändert hat. Die von Netanjahus Likud-Partei angeführte Opposition konzentrierte ihre gesamte rhetorische Feuerkraft auf rassistische Hetze gegen die Idee einer von arabischen Parteien unterstützten Regierung. Im Gegenzug versuchte die scheidende Regierungskoalition unter der Führung von Yair Lapid und Benny Gantz, die Öffentlichkeit die Erfahrung ihrer unangenehmen Zeit an der Spitze vergessen zu machen, die in endlosen internen Streitigkeiten endete, indem sie die Öffentlichkeit mit der zunehmenden Macht von Bezalel Smotrich, Itamar Ben-Gvir und der offen faschistischen Ultrarechten erschreckte. Durch diese gegenseitige Hass- und Angstkampagne gelang es, die Öffentlichkeit aus ihrer Wahlmüdigkeit zu wecken und die Wahlbeteiligung sowohl in der jüdischen israelischen Öffentlichkeit als auch bei den "48 Palästinensern", die das Wahlrecht haben, zu erhöhen.

Das Ergebnis war, wie die meisten Menschen in der Welt mitbekamen, dass der stolze Schläger Ben-Gvir der Held des Tages war und seine Religiöse Zionistische Liste als drittstärkste Partei hervorging, während Netanjahu seine lang erträumte Mehrheit erhielt. Netanjahu kann nun auf dem Rücken des rassistischen Pumas reiten, um den Gefängnistoren zu entkommen, die sich über ihm zu schließen drohten. In den 80er Jahren pflegte der verstorbene rassistische Rabbiner Meir Kahane zu den Israelis zu sagen: "Ich sage, was ihr denkt". Jetzt ist es Israels Coming-Out-Party. Es ist an der Zeit, die Masken abzulegen und sich zu dem Apartheidstaat zu bekennen, der er schon immer war - basierend auf Rassismus, Siedlerkolonialismus und ethnischer Säuberung.

Was geschah eigentlich bei den Wahlen?


Die israelische Wählerschaft setzte ihre lange einseitige Reise zur religiös-rassistischen Rechten fort. Es handelt sich um eine Kombination aus mehreren langfristigen Trends:

Die wachsenden orthodoxen jüdischen Religionsgemeinschaften und das Bündnis zwischen der orthodoxen Führung und der säkularen Rechten; Die wachsende Zahl jüdischer Siedler im Westjordanland, wo der Konflikt mit den Palästinensern viel gewalttätiger ist; die Vereinnahmung der Armee und des Staatsapparats durch die politisch dynamische Siedlergemeinschaft mit der stillen Zustimmung der apathischen alten Eliten; Und schließlich schwindet die Illusion von der Existenz einer zionistischen Linken langsam, aber stetig.

Die Wähler haben sich bei dieser Wahl nicht wirklich verändert. Im Mai 2021 stimmte eine ultrarechte Partei, Yamina (hebräisch für "rechts"), zu, sich dem Anti-Bibi-Lager anzuschließen, im Gegenzug für die Ernennung ihres Vorsitzenden, Naftali Bennett, zum Premierminister und die Möglichkeit, die rassistische und neoliberale, antisoziale Agenda der Regierung zu diktieren. Nach der Auflösung dieser Regierung sind die Wähler Yaminas nun wieder an ihren angestammten Platz zurückgekehrt. Alle anderen Verschiebungen in den Ergebnissen sind auf die selbst zugefügten Verletzungen der Führer des "alternativen" Lagers zurückzuführen.

Es ist alles die gleiche alte rassistische israelische Politik, bei der die Palästinenser nicht als legitimer Teil des politischen Spiels betrachtet werden - kein Gedanke an eine politische Lösung ist erlaubt, und kein Araber kann auch nur einen Hauch von Macht teilen. Es ist eine kolossale Wiederholung des Fiaskos von 2020, als General Benny Gantz vor der Aussicht, eine von arabischen Knessetmitgliedern unterstützte Regierung zu führen, davonlief und sich bereit erklärte, eine Netanjahu-Regierung zu unterstützen, die er zu verhindern versprochen hatte. Bei dieser Wahl ist die gesamte Lapid-Regierung über ihren eigenen Schatten gesprungen, um sich nicht dem Vorwurf auszusetzen, "links" zu sein oder "sich auf die Araber zu verlassen", und hat sich damit selbst zerstört.

Nachdem Bennetts Parteimitglieder ihn nach und nach im Stich gelassen hatten, stürzte er schließlich seine eigene Regierung und überließ Lapid das Ruder. Benny Gantz und Yair Lapid, die beide die Führung des Anti-Bibi-Blocks anstrebten, konzentrierten ihre Wahlkampagnen darauf, sich gegenseitig zu diskreditieren. Jeder von ihnen versuchte, seine Glaubwürdigkeit durch die Tötung weiterer Palästinenser im Gazastreifen und im Westjordanland zu verbessern. Merav Michaeli von der zerfallenden alten zionistischen Arbeitspartei weigerte sich, auch nur einen technischen Block mit der ebenfalls zerfallenden Meretz zu bilden, weil sie befürchtete, dass ihre Partei, die sich der Nakba von 1948 und der Besetzung von 1967 rühmt, als zu links dargestellt werden könnte. Und schließlich behauptet Balad, Lapid habe sich mit den Führern der Gemeinsamen Arabischen Liste verschworen, um Balad in letzter Minute von der Liste zu streichen, um die Liste als Partner für eine zukünftige zionistische Koalition schmackhafter zu machen. Dazu mussten sie die einzige Stimme aus der Knesset entfernen, die es wagte, (mit leiser Stimme) von der "Umwandlung Israels in einen Staat für alle seine Bürger" zu sprechen. Allein diese beiden letzten Entscheidungen, der Rauswurf von Meretz und Balad, sind direkt dafür verantwortlich, dass Netanjahu jetzt eine Mehrheit hat und seine völlig rechte Regierung bilden kann.

In der Asche ihrer selbstverschuldeten Niederlage schieben sich die Führer des "alternativen Lagers" gegenseitig die Schuld zu und zerstören damit ihre letzten Chancen, in absehbarer Zeit an die Macht zurückzukehren.

Wie gefährlich ist die neue Regierung?

Am 3. November, während ich diese Zeilen schreibe, haben die israelischen Besatzungstruppen vier Palästinenser im Westjordanland getötet, darunter ein 14-jähriges Kind. Einem Bericht zufolge, der am Tag der Wahlen von den Vereinten Nationen veröffentlicht wurde, wurden im Jahr 2022 mehr Palästinenser von israelischen Besatzungstruppen und Siedlern getötet als in jedem anderen Jahr, seit die Vereinten Nationen im Jahr 2005 mit der Überwachung solcher Tötungen begonnen haben. Und das unter einer Regierung, die von der falschen "israelischen Linken" von Meretz vehement unterstützt wurde und die nur dank der Unterstützung eines opportunistischen palästinensischen Politikers wie Mansour Abbas existieren konnte.

Wird Netanjahus neue rechtsextreme Regierung noch mehr Menschen töten? Sicher, das ist möglich. Aber es war nie die öffentliche Meinung Israels, die die Gräueltaten gegen die Palästinenser eingeschränkt hat. Tatsache ist, dass Israel die Unterstützung der Vereinigten Staaten (und in geringerem Maße auch Westeuropas) in militärischer, wirtschaftlicher und politischer Hinsicht braucht, um die Straffreiheit für seine Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu gewährleisten. Die wichtigste Kraft, die die israelischen Kriegsverbrechen eindämmen kann, ist der Druck der westlichen Mächte, der durch die Angst vor einer Gegenreaktion der arabischen Massen motiviert ist. Ein ermutigendes Signal ist, dass es nach den Wahlergebnissen bereits einige Warnsignale von Israels internationalen Unterstützern gegeben hat.

Allerdings haben ich und viele andere auch persönliche Gründe, sich Sorgen zu machen. Sollte Ben-Gvir Minister für innere Sicherheit werden, wie berichtet wurde, könnte er die Polizei an meine Tür klopfen lassen. Das ist die zusätzliche Bedrohung durch die Faschisten, die nicht nur die militärische Besatzung, sondern auch politische Gegner ins Visier nehmen. Wenn ich über diese direkte Bedrohung nachdenke, muss ich daran denken, dass sie das letzte Mal, als sie mich im April 2021 zu einem Shabak-Verhör mitnahmen, nicht an mein Tor klopften, sondern es buchstäblich einschlugen. Politische Unterdrückung ist also auch nichts Neues. Vielleicht werden unter der neuen Regierung endlich mehr Menschen verstehen, dass die "israelische Demokratie" nicht existiert und daher auch nicht verteidigt oder gerettet werden kann.

Der wahre Kampf

Der Kampf für Demokratie, für Menschenrechte, für die Befreiung der Palästinenser, für das Recht auf Rückkehr, für die Errichtung eines freien, säkularen, demokratischen Staates in Palästina - all diese wesentlichen Kämpfe können nicht im Rahmen der Knesset - der gesetzgebenden Versammlung des Apartheidstaates Israel - stattfinden. Der palästinensische Kampf war nicht Teil dieser Wahlen - aber die Wahlen fanden im Schatten dieses Kampfes statt.

Mit dem Aufstieg des religiösen zionistischen Lagers erlangten die Siedler und rassistischen Mobs, die im Mai 2021 Palästinenser in den gemischten Städten angriffen und lynchten, ihre Anerkennung und ihren Platz als wichtige politische Kraft in Israel.

Ein weiteres Echo des Mai 2021 lässt sich in diesen Wahlen erkennen. Es ist der Erfolg von Balad als unabhängige Partei. Die Partei, die in der letzten Knesset nur einen einzigen Abgeordneten hatte, erhielt 3 % der Stimmen und könnte 3 oder 4 Mitglieder haben, wenn es nicht die Mindesthürde von 3,25 % für die Vertretung gäbe. Die meisten Stimmen erhielt Balad von den jungen Palästinensern, die im Mai 2021 ihre Stadtviertel gegen Ben-Gvirs Schläger (und die israelische Polizei und den Grenzschutz) verteidigten. Die meisten der radikalen Jugendlichen würden bei Knesset-Wahlen natürlich nicht wählen. Und nun ist Balad trotz aller Unterstützung, die es erhielt, auch aus der Knesset ausgeschieden. Könnte dies den Weg für die Entwicklung einer neuen palästinensischen Alternative ebnen, die unabhängig von den von Israel diktierten Rahmenbedingungen ist?

Und zum Schluss noch ein persönliches Wort... In den Basisbewegungen, denen ich angehöre, Herak Haifa und Abna elBalad, haben wir keine Illusionen, dass über die Knesset ein wirklicher Wandel erreicht werden kann. Wir haben die Wahlen boykottiert, wie wir es immer tun. Bei diesen letzten Wahlen rechnete jeder mit einem historischen Erfolg des Wahlboykotts, da bis zu 60 % der wahlberechtigten Palästinenser sich weigerten, an den Wahlen teilzunehmen. Aber die Horrorkampagne zeigte Wirkung, und die Wahlbeteiligung der Palästinenser war höher als erwartet, vielleicht 54 %. Die Boykottbewegung blieb ungewöhnlich unauffällig. Die Führer der arabischen Knessetparteien und der falschen zionistischen "Linken" wandten sich hysterisch an die palästinensischen Wähler, um uns alle vor den Faschisten zu retten. Hätten sie ihren eigenen Worten jemals Glauben geschenkt, hätten sie ihre Wahlchancen nicht durch ihr eigenes Handeln zunichte gemacht.  Quelle

 

Historische Exposés: Muslimische Führer protestieren gegen Umsiedlung der UK-Botschaft nach Jerusalem, und die Jugend von Jenin wird militant

Palestine Update 599 - 15. 10. 2022


Kommentar des Herausgebers -     - Historische Exposés – Führer der Muslime protestieren gegen Wechsel der Botschaft des UK nach Jerusalem – Jugend von Jenin wird militant

Eine Gruppe von israelischen Gelehrten, darunter die Professoren Ilan Pappé und Avi Shlaim, haben „die offizielle Narrative des Besatzungsstaates über seine Schaffung 1948 und die Geburt der palästinensischen Flüchtlingskrise verändert..“ Einer von ihnen, Benny Morris, ging noch weiter, um das politische Faktum der ethnischen Säuberung zu rationalisieren und argumentierte, dass die Israelis zehntausende Araber während des Krieges von 1948 hinaus-geworfen hatten. Er nimmt an, dass das der einzige Weg war, um den israelischen Staat gründen zu können. Die Streitfrage ist gut dokumentiert in dem Bericht „Historiker enthüllen Israels Anwendung von Gift gegen Palästinenser“.
Der Rat des ‚Islamic Jerusalem Awqaf und der Angelegenheit der Al-Aqsa-Moschee‘, eine der Institutionen der Treuhänderschaft des Hashemitischen Königs Abdullah II Ibn Al-Hussein über die islamischen und christlichen Heiligen Stätten in Jerusalem hat an King Charles III geschrieben und ein Überdenken der Entscheidung der Regierung des UK (=United Kingdom) über den Ort der britischen Botschaft in Israel und deren Übersiedlung von ihrem derzeitigen Platz in Tel Aviv nach einem neuen Ort in Jerusalem gefordert.

In Khallet Athaba‘ sind alle Leute bedroht, ihr Zuhause zu verlieren, wenn die Bulldozer ankommen. Schafhirten werden gepresst, ihr Grasland zu verlassen, das von Siedlern beschlagnahmt wird. „Wassertröge und Tierfutterbehälter wie auch Besucher von karitativen Gruppen und Aktivisten, die helfen wollten, die gewalttätigen Siedler abzuschrecken, wurden auf Abstand gehalten von den Grenzen zur Feuerzone und zurückgeschickt, wenn sie keine Reiseerlaubnis vorweisen konnten. Neue Checkpoints haben Dörfer wie Jimba total isoliert und es auch für die Bewohner schwer gemacht, zu passieren: Die Palästinenser werden aufge-halten und von Soldaten befragt – manchmal stundenlang in Einem, und rund 60 Autos ohne Lizenz wurden beschlagnahmt… Das Gefühl sagt, man ist die ganze Zeit verfolgt.“

Israel muss noch beweisen, dass Al-Haq und die anderen Organisationen, die es nicht zu sehen wünscht, Frontgruppen der ‚Popular Front for the Liberation of Palestine‘ sind. Bis jetzt versucht Israel, die von ihm früher in diesem Jahr gebrachten Beweise in Misskredit zu bringen und Hilfen für die Organisationen der palästinensischen Zivilgesellschaft zu streichen, besonders jene, die Israels Missbrauch ‚unserer Rechte‘ (= der Rechte der Palästinenser) aufzeigen und Gerechtigkeit fordern. Es geht um die breiteren Auswirkungen, die der Überfall auf die palästinensische Zivilgesellschaft hat.

Inzwischen sind tausende junge Leute in Jenin auf Israels Terrorismus-Beobachtungsliste, was sie unzugänglich macht für Arbeitserlaubnisse in Israel - was ihnen ermöglichen würde, ihr Leben zu finanzieren. Und sie haben beobachtet, wie israelische Überfälle in den vergangenen Monaten dutzende friedliche Menschen getötet, und 2022 bereits zum tödlichsten Jahr für die Palästinenser in der Westbank seit 2015 gemacht haben. Armut und Wut haben das Lager für Militanz bereitet. Die neue Generation möchte garantieren, dass die verachtete nationale Regierung ersetzt wird durch lokale Militante, die ihre Legitimität mehr an Gewehren als an Wahlurnen misst. …56 % der Palästinenser unterstützen bewaffnete Angriffe auf Israelis und die gleiche Anzahl erwartet, dass sich der bewaffnete Widerstand von Jenin über die ganze Westbank verbreitet. Israel und seine westlichen Alliierten missbilligen diese Wendung der Strategie. Sie wollen, dass die Gewalt gezügelt werde und die Waffen weggelegt würden. Wenn der Westen gewaltlosen Widerstand von Seiten der Palästinenser haben möchte, wieso dann bewaffnen sie die Ukraine? Hier kommen die doppelten Standards herein. Bewaffnungen für die Ukraine sind gewinnbringender militärischer Handel und der wird gutgeheißen von den westlichen Standards. Der Ruf nach einem gerechten Frieden, basierend auf einem Dialog auf einer Art Spielfeld – wo immer – hat im westlichen militärisch-industriellen Komplex wenige Interessenten.

Die Nachrichten, die wir hier teilen, dienen zur Erklärung und wir ersuchen dringend um breite und weite Verbreitung. In Solidarität Ranjan Solomon Im Auftrag von MLN für Palestine Update

 

 

 

 

Ein Gepäckstück, das Jassir Arafat gehörte, wird auf einer Pressekonferenz am 7. November 2013 in Lausanne gezeigt, nachdem Schweizer Wissenschaftler zu dem Schluss gekommen sind, dass Palästinenserführer Jassir Arafat wahrscheinlich an einer Poloniumvergiftung gestorben ist


Historiker entdecken Israels Verwendung von Gift gegen Palästinenser

Einzelheiten von Israels geheimer Nutzung von biologischen Waffen und Gift gegen die Palä-stinenser während der Kampagne zur ethnischen Säuberung in den Jahren 1947/1948 wurden durch einen vor kurzem erschienenen Artikel der Historiker Benny Morris und Benjamin Kedar enthüllt.

Der 84jährige Kedar ist Professor Emeritus an der Hebräischen Universität von Jerusalem und der besser bekannte Morris ist berühmt für seine Arbeit als einer der „neuen Historiker“ Israels.

Diese Gruppe von israelischen Gelehrten – einschließlich Ilan Pappé und Avi Shlaim – räumten die offizielle Narrative des Besatzungsstaates über seine Schaffung 1948 und die Geburt der palästinensischen Flüchtlingskrise aus. Jedoch, anders als seine Historikerkollegen ging Morris weiter und wurde eine ziemlich kontroverse Figur, indem er moralisch hinterfragbare Positionen in Verteidigung von Israels ethnische Reinigung von Palästina einnahm: „Ich finde mich überzeugt wie immer, dass die Israelis während des Krieges von 1948 eine Hauptrolle einnahmen bei der Befreiung des Landes von zehntausenden Arabern“, sagte Morris in einem Artikel in der ‚Los Angeles Times‘ über das kontroverse Umfeld seines Buches, ‚The Birth of the Palestinian Refugee Problem, 1947 – 1949‘.

„Wegen der Aushebung dieser dunklen Seite von 1948“, sagte Morris, „wurde ich schlecht gemacht vom „Zionistischen Establishment“. Er wurde angeklagt, den Gründungsmythos des israelischen Staates erschüttert und moralisches Gewicht auf die palästinensische Sache gelegt zu haben. Morris wies die Klage zurück als „unwahr“ und erklärte, dass er „nur ein Historiker sei, der versuchte zu beschreiben, was geschehen ist.“


Seine Verpflichtung zum Zionismus bestätigend ging Morris jedoch weiter und verteidigte Israels ethnische Säuberung. „Ich glaube auch, dass ihre (der Israelis) Aktionen unvermeidbar waren und Sinn machten,“ sagte Morris, bevor er seine Rechtfertigung dafür gab, warum Israel drei Viertel der indigenen nichtjüdischen, muslimischen und christlichen Palästinenser vertrieb. „Hätte man die kriegsfreudige arabische Bevölkerung, die die Gebiete für den Jüdischen Staat bewohnte, nicht ausgerottet, hätte kein Jüdischer Staat entstehen können, oder er wäre so demographisch und politisch hobbelnd entstanden, dass er nicht hätte überleben können. Es war ein hässliches Geschäft. So ist eben die Geschichte.“   (Lesen Sie den ganzen Bericht in ‚Middle East Monitor‘)

 

 

 

Botschaft der Vereinigten Königreiche (UK) in Israel: Ganzer Brief der muslimischen Führer in Jerusalem an King Charles III (Auszüge)


“Dear His Majesty King Charles III,
Der Rat des Islamic Jerusalem Awqaf und der Angelegenheiten der Al-Aqsa Moschee, eine der Institutionen des Hashemitischen Königs Abdullah II Ibn Al-Hussein und Treuhänder der islamischen und christlichen Heiligen Stätten in Jerusalem, sendet Seiner Majestät, König Charles III, die besten Empfehlungen und Wünsche der großen Leitung des Vereinigten Königreichs und seines respektvollen Volkes …

Majestät! Wir haben mit tiefem Interesse die jüngste Aufforderung der britischen Premier-ministerin, Liz Truss, an ihre Regierung vernommen, die Örtlichkeit der Britischen Botschaft
in Israel zu überlegen und zu versuchen, die Botschaft von ihrem derzeitigen Standort in Tel Aviv weg und zu einem neuen Standort in Jerusalem umzusiedeln.

Jerusalem ist jahrhundertelang ein großes Beispiel für Koexistenz und Frieden zwischen seinen religiösen Gemeinschaften gewesen. Die Internationale Gemeinschaft – einschließlich dem Vereinigten Königreich – anerkannte das spezielle historische und gesetzliche Arrangement, auch bekannt als „Status Quo“ seit 1852. Dieses besondere Arrangement schützt die Rechte der Religionen, ihrer Beziehungen zueinander, ihre Heiligen Plätze und den authentischen Charakter der Heiligen Stadt von Jerusalem. Der Respekt vor dem Status Quo ging weiter bis zur Okkupation von Jerusalem 1967, als Israel begann, viele unilaterale Maßnahmen zu Gunsten seiner jüdischen Identität/ Gemeinschaft aufzudrängen.

Die internationale Gemeinschaft hat diese unilateralen Maßnahmen abgelehnt, einschließlich der Ankündigung beider Seiten der Stadt zur vereinigten Hauptstadt des Staates Israel 1980, trotz häufiger Vorlage zehnfacher Resolutionen von UNGA, UNSC und UNESCO.

Die Beibehaltung des Status Quo von vor 1967 in Jerusalem ist wesentlich zum Schutz unserer religiösen Rechte, für Frieden in unserer Heiligen Stadt und für gute Beziehungen zwischen den religiösen Gemeinschaften rund um den Globus. Die Anerkennung dieses Status Quo ließ die meisten Regierungen der Welt eine Bewegung ihrer Botschaften nach Jerusalem unterlassen, bis ein endgültiges Statusarrangement durch Frieden und Verhandlungen erreicht sein würde – nicht durch Okkupation und Gewalt.

Wir sind gegen die Übersiedlung der Britischen Botschaft nach Jerusalem, weil wir dieses als eine Botschaft an das Universum verstehen, dass UK im Gegensatz zum Völkerrecht und dem Status Quo das Weitergehen der illegalen Militärbesatzung der palästinensischen Gebiete durch Israel, die israelische unilaterale Annexion von Ostjerusalem und Israels illegale Judaisierungs-Maßnahmen in der Heiligen Stadt duldet. Eine solche Bewegung unterminiert die Zweistaatenlösung und verhindert im möglichen Friedensabkommen die Grenzziehung zwischen den beiden Staaten. Sie entfacht auch religiösen Konflikt und eine bereits jetzt instabile Situation in Jerusalem, dem Rest der besetzten Gebiete und zwischen Gemein-schaften im Vereinigten Königreich (UK) und weltweit.

Zuletzt: Wir hoffen, dass die Britische Regierung bei ihrer historischen Ablehnung der Über-siedlung der Botschaft nach Jerusalem bleibt und ihre Verpflichtung beibehält, den historischen Status Quo in der Altstadt von Jerusalem zu schützen.


Unterzeichnet von:

• Sheikh Abdul-Azim Salbab, Leiter des Islamic Jerusalem Awqaf
• Sheikh Mohammad Azam Al-Khatib, Generaldirektor des Jerusalem Awqaf und der
Al-Aqsa Mosque Affairs
• Sheikh Mohammad Hussein, Großmufti von Jerusalem und Palästina
• Sheikh Ekrima Sabri, Vorsitzender der Islamic Higher Commission in Jerusalem
(Quelle)
 

 

 


„Jeder Tag ist schlimmer als der Tag vorher“: Ein Kampf ums Überleben


„Seit die gesetzliche Vorhölle im Mai zu Ende war, hat sich die Situation schnell zum Schlechteren verändert. Die Zerstörungen waren vorangegangen, sodass alle 80 Personen, die in Khallet Athaba‘ wohnten, erwarteten, ihr Zuhause zu verlieren, wenn immer sie Bulldozer nahen sahen. Die Armee trainiert immer mehr mit scharfer Munition, wobei sie immer wieder auch palästinensische Gebäude beschädigt oder Behälter liegen lässt und zerbrochene Stücke, die den Bewohnern Angst machen, weil sie dabei auch nicht explodierte Munition vermuten. Die Schafhirten sagen, sie würden regelmäßig aufgefordert werden, das Grasland zu verlassen, das dann von den Siedlern übernommen werden kann. Wassertröge und Futterbarren zu besuchen, wie auch Besuche durch Hilfsorganisationen und Aktivisten, die Hilfe anbieten gegen Siedlergewalt, werden an der Grenze der Feuerzone aufgehalten und zur Umkehr veranlasst, wenn sie nicht die erforderlichen Reiseerlaubnisse haben.

Neue Checkpoints haben Dörfer, wie Jimba, komplett isoliert und machen es für die Bewohner schwierig, hinauszugehen: die Palästinenser werden zurückgehalten und manchmal stundenlang am Stück von Soldaten befragt (im ö. Dialekt: „ausgefratschelt“), und ungefähr 60 nicht lizensierte Autos wurden konfisziert. … Das Gefühl, wie es die Familie Abu Aram ausgedrückt hat, heißt, dass sie sich ständig verfolgt fühlen.“    (Mehr aus dem Bericht von ‚The Guardian‘)

 

 

 

 


 

Sechs zivilgesellschaftlichen Organisationen, werden von der israelischen Regierung als terroristische Organisationen eingestuft
 


Wir dokumentieren Menschenrechtsverletzungen – Israel möchte uns zum Schweigen bringen
 

„Israel hat sich geweigert, uns irgendeinen Beweis dafür zu geben, dass seine Annahme vom Oktober unterstützt wird, dass Al-Haq und die anderen Organisationen Frontgruppen für die ‚Popular Front for the Liberation of Palestine‘ sind. Im August hat ‚The Guardian‘ berichtet, dass ein klassifizierter Bericht von CIA, der die von Israel früher in diesem Jahr vorgelegten Daten überprüfte, nichts gefunden hat, um ihn für gültig zu erklären. Israels Verfolgung unserer Organisationen wurde rundweg abgelehnt. Israel möchte einfach die palästinensischen Organisationen der Zivilgesellschaft schlecht machen und ihnen Zuwendungen entziehen, besonders jenen, die Israels Missachtungen aller unserer Rechte und unserer Forderungen nach Gerechtigkeit beobachten. …

Meine Hauptsorge dreht sich jedoch nicht um mich oder um Al-Haq. Es geht um die weiteren Auswirkungen des Überfalls auf die Zivilbevölkerung Palästinas.

Die von Israel schlecht geredeten Organisationen verschaffen einer palästinensischen Bevölkerung lebenswichtige Sozialdienste und Unterstützung, die seit mehr als einem halben Jahrhundert durch brutale israelische militärische Okkupation und Kolonisierung durch israelische Siedler zerstört wurde. Seit mehr als eineinhalb Jahren haben führende internationale und israelische Menschenrechts-organisationen den Palästinensern in ihrer Feststellung zugestimmt, dass das unter-drückerische System, das Israel uns übergestülpt hat, an Apartheid heranreicht. Vielleicht ist das der Grund, warum Israel seine Bemühungen verstärkt hat, unsere Arbeit zu unterdrücken … Washington und europäische Nationen müssen zeigen, dass es ihnen ernst ist mit der Unterstützung der Menschenrechte und der Demokratie in den palästinensischen Gebieten und Israel. Unseren Organisationen muss gestattet werden, dass sie ihre kritische Arbeit tun. Anderenfalls ist es nur eine Frage der Zeit, dass Israel seine Repression intensiviert und zuletzt Erfolg hat, uns mundtot zu machen.“  (Lesen Sie mehr in NY Times)

 

 

 

(Bild: Junger Mann vor Plakatwand; Aufschrift: „Eine neue Generation von Palästinensern ist bereit zu bewaffnetem Widerstand“)

Junge Palästinenser bewaffnen sich für eine neue Ära von gewalttätigem Widerstand


„Die Wahrscheinlichkeit, dass es mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas – dem zutiefst unpopulären, stark rauchenden 86jährigen Autokraten - von dem man annimmt, er sei bei schlechter Gesundheit, zu Ende geht, hat bereits eine blutigere soziale Ordnung in diese besetzte Stadt geworfen. Im Kielwasser von Abbas „wird es eine FAUDA (arabisch für Chaos) geben“ sagte Mohammad Sabbagh, der Leiter des People’s Services Committee (= Volksversorgungskomitee) des Flüchtlingslagers von Jenin. … Tausende junge Menschen in Jenin sind auf der israelischen Liste der Terrorismus-Verdächtigen – und sind damit unvermittelbar für Arbeitserlaubnisse in Israel, mit denen sie den Zugang zu einem lebenswichtigen Job erhalten hätten können. Und sie sind Zeugen geworden, als bei israelischen Überfällen während der vergangenen Monate dutzende friedliche BürgerInnen getötet wurden, womit das Jahr 2022 bereits bis jetzt zum tödlichsten Jahr seit 2015 für die Palästinenser in der Westbank geworden ist. Armut und Wut haben das Lager zu einer Brutstätte für Militanz gemacht. … „Die neue Generation“, sagte Sabbagh während er pausierte, um Hände zu schütteln mit Bewohnern des Lagers, „versucht, sicher zu stellen, dass die verachtete nationale Regierung durch lokale Milizen ersetzt wird, die ihre Legitimität mehr mit Gewehren als mit Wahlergebnissen messen wollen. … 56 % der Palästinenser unterstützen bewaffnete Angriffe gegen Israelis, und der gleiche Prozentsatz erwartet, dass der bewaffnete Widerstand in Jenin sich in der ganzen Westbank ausbreitet – nach Angabe einer Befragung im Juni durch das ‚Palestinian Center for Policy and Surway Research‘“.

(Der gleiche Textabschnitt wird aus einem Bericht in ‚The Washington Post’ noch ein zweites Mal unverändert zitiert. Lesen Sie den ganzen Bericht an dieser Stelle.)        Quelle Update

(Übersetzung Gerhilde Merz)

Beiträge geben nicht unbedingt und in allen Aussagen  die Meinung der Redaktion wieder.
 

Eine kleine Auswahl weiterer Nachrichten und  Texte,  in meist englischer Sprache

WAFA: “Israel to demolish tourist structures south of Nablus” (imemc.org)

Israeli Colonizers Cut 120 Palestinian Olive Trees Near Ramallah (imemc.org)

Israeli Colonizers Occupy Lands Owned By The Ministry Of Waqf In Jericho (imemc.org)

Israeli Soldiers Confiscate Three Mobile Homes In Hebron (imemc.org)

Settlers continue their aggression in the occupied territories by closing road to a Jordan Valley village

Israeli Soldiers Kill A Palestinian, Injure 60, In Nablus (imemc.org)

Israeli Army Invades Palestinian Lands In Central Gaza (imemc.org)

Five Palestinians wounded by Israeli army gunfire following a funeral in a southern West Bank town

Israeli Soldiers Attack A Funeral, Injure Many Palestinians, Near Hebron (imemc.org)

Israeli Soldiers Abduct Fourteen Palestinians In West Bank (imemc.org)

Israeli army infiltrates Gaza border, raze property

Rashida Tlaib wins reelection to U.S. House

Israeli Soldiers Shoot A Palestinian, Abduct Another, In Nabi Saleh (imemc.org)

Israel Reveals Arresting Three Palestinian Women Who Planned To Avenge Nabulsi Assassination (imemc.org)

Israeli army prevents expansion of road of Ramallah-district village

Palestinian teenager killed during Israeli army incursion into Nablus


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