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Wiedergutmachung

Was hat es damit auf sich, dass Juden von Deutschen abstrakt wahrgenommen werden? Und was hat das mit Antisemitismus zu tun?

 Moshe Zuckermann - 26. November 2022

Seit 1945 sind Juden den Deutschen eine Bürde. Weil Deutsche versucht haben, Juden völlig auszurotten, vermögen sie die Juden nur noch abstrakt wahrzunehmen, eben als Opfer des Versuchs, sie auszurotten. Dieses Abstrahieren der Juden ermöglicht es den Deutschen, die Realität der Juden und ihr konkretes historisches Dasein als solche zu ignorieren, um gerade in dieser unterlassenen Rezeption der Juden als reale Menschen etwas wiedergutzumachen.

Das besagt nicht, dass der einzelne Deutsche dem einzelnen Juden nicht menschlich begegnen kann. Aber im Kollektiven findet eine eigentümliche Abstraktion statt: Indem sie die Juden abstrahieren, also mutatis mutandis entkonkretisieren, entindividualisieren und letztlich entmenschlichen, meinen die Deutschen, an den von Deutschen gemordeten Juden etwas sühnen zu können.

Damit gesühnt werden kann, müssen die Juden abstrakt bleiben, denn nur dann kann man auf sie all das projizieren, was die deutsche Wiedergutmachung für ihren Selbsterhalt braucht. Was braucht sie? Sie braucht die Juden als würdige Träger ihres Ansinnens, sich der ihnen gegenüber aufgeladenen Schuld zu entledigen. Sie brauchen gleichsam die Absolution der Juden, mithin deren Einverständnis für das deutsche Selbstverständnis als Wiedergutmacher und Sühner. Daher müssen Juden rein sein, unbefleckt von historischen Realitäten, so abstrakt eben, dass man an ihnen nicht den geringsten Makel oder Frevel ausmachen kann. Juden sollen Unschuldslämmer sein. Das gilt natürlich nicht für deutsche Antisemiten; für die ist der Jude (auch wiederum abstrakt) Objekt des Abscheus.

Aber insofern Juden einst von Deutschen wie Lämmer zur Schlachtbank geführt worden sind, sollen sie im nachhinein weiterhin Lämmer bleiben, aber eben Unschuldslämmer. Für wiedergutmachende Deutsche können sich Juden heute schlichtweg nichts mehr zuschulden kommen lassen. Jede Abweichung von dieser Doktrin ist zwangsläufig antisemitisch. Wer meint, dass Juden Böses gedacht, geplant und getan haben könnten, vergeht sich gegen das Paradigma der Juden als Unschuldslämmer, meuchelt sozusagen die abstrakt Unbescholtenen, die so von der geschichtlichen Realität abgehoben sind, dass sie als Heilige oder zumindest als sündenfreie Erdbewohner anzusehen und zu behandeln sind.

Die realen Juden lassen sich das gern gefallen. Sie wissen, dass sie keine Unschuldslämmer sind (dieser christliche Begriff ist ihnen fremd). Sie wissen, dass sie sich teilweise gegenseitig nicht ausstehen können, zuweilen auch gegenseitig hassen (wie es bei allen menschlichen Kollektiven vorkommt). Sie wissen, dass sie in Israel seit Jahrzehnten Schlimmstes verbrechen. Aber sie denken nicht daran, sich das Prädikat der Unschuldslämmer streitig machen zu lassen. Deshalb haben sie die “moralischste Armee der Welt”, unterhalten “die einzige Demokratie im Nahen Osten” und wähnen sich nur noch von “Antisemiten” in der Welt bedroht.

Niemand darf sich erlauben, darauf hinzuweisen, dass ihr Land zum Apartheidstaat verkommen ist, dass der Rassismus in Israel Urständ feiert, dass Kahane-Anhänger und andere Faschisten (von sonstigen Kriminellen ganz zu schweigen) an wichtige Regierungsposten gelangt sind, die es ihnen in absehbarer Zeit ermöglichen werden, die Verbrechen gegen die Palästinenser legal noch zu steigern, die Gewalt bis zum Ärgsten zu eskalieren und die Besatzungswirklichkeit endgültig zur Hölle werden zu lassen.

Aber in Deutschland darf man derlei nicht sagen, ohne sogleich mit der Antisemitismuskeule traktiert zu werden. Im Nachhinein muss eingestanden werden, dass Martin Walser recht hatte mit diesem Ausdruck (wenn er ihn auch seinerzeit in einem anderen Kontext verwendete). Für sühnende deutsche Gutmenschen müssen Juden unantastbar bleiben, selbst dann, wenn es sich um faschistische, rassistische und sonstwie gewaltverbrecherische Juden handelt, die von einigen in Israel bereits als Judonazis apostrophiert worden sind. Es ist bezeichnend: Gerade weil sie historisch so genozid-verbrecherisch “angetastet” worden sind, müssen sie nunmehr unberührbar bleiben. mehr >>

Ohne Worte
 

 

Betreff: Protest gegen Cancel-Akt der GEW-BW

Georg Meggle  - 27. November 2022

An die Vorstände der GEW - Betr.: Ausladung von Dr. Shir Hever

Liebe GEW-Kolleginnen & Kollegen, die Freiheit des Denkens und des Redens ist ein Wert an sich. Von ihr auch öffentlich Gebrauch zu machen, ist – auch in Demokratien – nicht leicht. Es ist etwas, was man regelrecht erst erlernen muss. Ob und was eine Bildungseinrichtung dazu beiträgt, sagt über diese Einrichtung dann schon fast alles. Kein Wunder also, dass die Förderung dieser Kompetenz in den Selbstdarstellungen aller Erziehungs- und Bildungsinstitutionen – vom Kindergarten bis zu den Universitäten – einen zentralen Stellenwert einnimmt.

Bisher hatte ich die GEW als eine Bewegung gesehen, die man an die Relevanz dieser Freiheiten nicht zu erinnern braucht. Jede Frau und jeder Mann etc. wusste, dass diese Freiheiten bei der GEW nicht nur bestens aufgehoben sind, dort vielmehr auch nach besten Kräften gefördert werden. Die kürzliche Absetzung eines Vortrags von Shir Hever durch die GEW-BW entzieht dieser Einschätzung den Boden. Erst recht gilt das für die Art und Weise, wie diese Absage erfolgt ist.

Dass die GEW so ihrer eigenen Reputation schadet, mag man als deren Problem ansehen. Nicht hinnehmbar ist jedoch der Schaden, den diese Gewerkschaft damit unserer Gesellschaft selbst zufügt. Wenn für die GEW – wie bei Shir Hever offenkundig der Fall – schon die Furcht vor einer sich auf die Menschenrechte stützenden kritischen Position hinreicht, um einen bereits angekündigten Vortrag abzusagen, wie glaubwürdig soll dann der Einsatz dieser Gewerkschaft in Sachen Bildung in unserer Gesellschaft fürderhin sein? Was kann die GEW gegen die auch bei uns zunehmend um sich greifende Cancel-Praxis à la McCarthy noch ins Feld führen, wenn sie jetzt beginnt, dieser Praxis selber zu folgen?

Leider weiß ich, wovon ich hier rede. Seit Noam Chomsky 2005 meine Leipziger Ringvorlesung DEUTSCHLAND/ISRAEL/PALÄSTINA eröffnet hat, sehe auch ich mich immer wieder als „Antisemit“ stigmatisiert. Der für eine solche Veranstaltung auch damals schon nötige Mut von Seiten einer Universität ist inzwischen nahezu gänzlich geschwunden. Kehren etwa auch an unseren Hochschulen die Dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts wieder? Das würde mich – nach einigen weiteren Erfahrungen auf dieser akademischen Ebene – inzwischen kaum mehr wundern.

Die neue Entwicklung der GEW ist freilich noch sehr viel gravierender. Sie betrifft ja nicht nur die Hochschulen, vielmehr unser gesamtes Erziehungs- und Bildungssystem. Wenn auf das freie und offene Denken und Sprechen-Lernen schon auf den elementaren Ebenen (vom Kindergarten bis zu den Unis) kein Wert mehr gelegt wird, was kann dann von unserer zukünftigen Gesellschaft überhaupt noch erwartet werden?

Ich habe in dieser Causa Shir Hever von Seiten der GEW bisher keine Begründung für die besagte Vortragsabsage gehört. Eine oft genutztes Argument in solchen Situationen ist der Verweis auf einen Mangel an Ausgewogenheit. Ich möchte der GEW BW vorschlagen, zumindest von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen – und die beiden Herren Shir Hever und Michael Blum zu einer öffentlichen Disputation über ihre mit Sicherheit kontroversen Positionen einzuladen.
Mit kollegialen Grüßen  Ihr GM

Ich gebe dieses Schreiben über die mir zugänglichen Verteiler hiermit zur allgemeinen Kenntnisnahme frei.

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Bericht: Israelische Waffenexporte steigen 2021 deutlich an

27. November 2022 - Übersetzt mit DeepL

Israels waffenproduzierende Industrie hat in den letzten Jahren einen beispiellosen Boom erlebt. (Foto: via Wikimedia commons)
Die israelischen Waffenexporte sind im vergangenen Jahr deutlich gestiegen, wie israelische Medien berichten.

Zahlen des Direktorats für internationale Verteidigungszusammenarbeit des israelischen Verteidigungsministeriums zeigten, dass die israelischen Militär- und Sicherheitsexporte im vergangenen Jahr "um 30 Prozent" gestiegen sind, so die israelische Zeitung Haaretz.

Die israelische Verteidigungsindustrie meldete neue Verträge im Wert von insgesamt 11,3 Milliarden Dollar im Jahr 2021, verglichen mit 8,6 Milliarden Dollar im Jahr 2020, so der Bericht.

Bis September hatte Israel fast 4.000 militärische Verkaufsverträge, im Vergleich zu 5.400 Verträgen im Jahr 2021.

"Dieses Jahr ist noch nicht zu Ende, aber es scheint auf dem Weg zu sein, ein besonders hohes Verkaufsvolumen und eine lange Liste enormer Verteidigungsgeschäfte zu erreichen", so Haaretz.

Die Zeitung führte den Anstieg der Waffenverkäufe auf die Unterzeichnung von Normalisierungsverträgen mit vier arabischen Ländern und den Krieg in der Ukraine zurück.

Im Jahr 2020 unterzeichnete Israel Normalisierungsabkommen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain, Marokko und dem Sudan. Diese Abkommen wurden jedoch von den Palästinensern weitgehend verurteilt, die behaupten, dass die Abkommen ihre Rechte ignorieren und der palästinensischen Sache nicht dienen.  Quelle

 

Ein autistischer Teenager wurde von israelischen Soldaten ermordet. Ihre Mutter erfuhr es erst einen Tag später

Die 15-jährige Fulla al-Masalmeh saß in einem Auto, das von dem 26-jährigen Anas Hassouna gefahren wurde. Dieser raste nach Angaben der Armee auf die Soldaten zu, die daraufhin das Feuer eröffneten und Masalmeh töteten und Hassouna verletzten. Al-Masalmehs Familie erfuhr erst am nächsten Tag von ihrem Tod, während Hassouna einige Tage später aus dem Gewahrsam entlassen wurde.

 
Hagar Shezaf  - Nov 27, 2022 - Übersetzt mit DeepL

Bevor Fulla al-Masalmeh, ein 15-jähriges autistisches Mädchen aus der Westbankstadt El Bireh, vor etwa zwei Wochen von IDF-Soldaten erschossen wurde, war sie stundenlang verschwunden. Masalmeh wurde erschossen, während sie in einem Auto saß, das von einem 26-jährigen Palästinenser, Anas Hassouna, gefahren wurde. Nach Angaben der Armee raste der Fahrer auf die Soldaten zu, die daraufhin das Feuer auf das Fahrzeug eröffneten.

Hassouna, der bei dem Vorfall ebenfalls verwundet wurde, wurde verhaftet. Er bestritt, auf die Soldaten zugefahren zu sein, und wurde einige Tage später aus der Haft entlassen, da die Armee nicht davon ausgehen konnte, dass er einen Terroranschlag verüben wollte.

Nach Angaben des Armeesprechers hat der Generalstaatsanwalt die Militärpolizei angewiesen, den Vorfall zu untersuchen und zu entscheiden, ob eine Untersuchung eingeleitet werden soll.

Die Familie Masalmeh erklärte gegenüber Haaretz, dass ihre Mutter in der Nacht, in der Fulla getötet wurde, gegen Mitternacht aufwachte und bemerkte, dass sie nicht im Haus war. Fullas ältere Schwester Dalia sagte gegenüber Haaretz, dass ihre Mutter an diesem Abend die Tür verschlossen und den Schlüssel versteckt hatte, weil sie befürchtete, dass Fulla, die Autistin ist, das Haus ohne Aufsicht verlassen würde, wie sie es früher getan hatte.

Der Schwester zufolge hatte sich die Mutter bei früheren Gelegenheiten an die palästinensische Polizei gewandt, wenn Fulla verschwunden war, aber dieses Mal tat sie es nicht - weil frühere Ansätze nicht geholfen hatten. Auf jeden Fall wusste die Familie mehrere Stunden lang nicht, wo sie war. Erst am nächsten Nachmittag erfuhr die Familie, dass sie getötet worden war. "Meine Mutter wollte nicht, dass sie das Haus verlässt; sie kennt nicht den Unterschied zwischen Tag und Nacht", sagte ihre Schwester Dalia letzte Woche gegenüber Haaretz.

Die Familie ist sich nicht sicher, wie Fulla in Hassounas Auto gekommen ist. Hassouna, der im Westjordanland in dem Dorf Bituniya westlich von Ramallah lebt, sagte letzte Woche gegenüber Haaretz, dass er Fulla am Straßenrand stehen sah und ihm ein Zeichen gab, anzuhalten. "Ich war um 3 Uhr morgens auf dem Weg nach Hause, nachdem ich eine Weile unterwegs war. Ich sah sie auf der Straße. Ich kannte nicht einmal ihren Namen. Sie sagte, sie käme aus El Bireh und wolle nach Hause gehen". Hassouna fügte hinzu, dass sein Plan war, nach Hause ins nahe gelegene El Bireh zu fahren.

Rifat hat nicht versucht, vor den israelischen Soldaten zu fliehen. Er wurde trotzdem erschossen.

Masalmeh und Hassouna wurden gegen 3 Uhr morgens in Bituniya erschossen. Nach Angaben der Armee entdeckten Soldaten, die eine Operation in der Stadt durchführten, Hassounas Auto und forderten ihn zum Anhalten auf. Die Soldaten sagten, das Auto habe für einige Sekunden angehalten und sei dann auf sie zugefahren, woraufhin sie das Feuer eröffnet hätten. Hassouna sagte, er habe nicht beschleunigt, sondern sei langsam gefahren, weil er sich in einem Wohngebiet befand. "Ich habe die Armee nicht gesehen, niemand hat mich aufgefordert, anzuhalten, und die Schüsse haben mich überrascht. Warum haben sie auf mich geschossen?", sagte er.

Ein Augenzeuge, der am Tag des Vorfalls mit Haaretz sprach, bestätigt Hassounas Darstellung. Dem Zeugen zufolge fuhr das Auto, in dem Hassouna saß, mit einer Geschwindigkeit von 20 oder 30 Stundenkilometern auf den IDF-Jeep zu, weil die Straße zu diesem Zeitpunkt mit Bodenwellen versehen war. Der Zeuge sagte, dass die Soldaten, die sich vor dem Auto befanden, anfingen zu schießen, und dann begannen andere Gruppen von Soldaten, die in der Nähe und hinter dem Auto standen, ebenfalls zu schießen.

Die IDF behauptet auch, dass sie Spuren von Alkohol in Hassounas Blut gefunden hat, aber Hassouna bestreitet, in dieser Nacht getrunken zu haben.

Fulla lebte mit ihrer Mutter und ihren Schwestern in El Bireh in der Nähe von Ramallah im nördlichen Westjordanland. Nach Angaben ihrer Schwester Dalia ging Fulla nicht zur Schule, und es gibt noch zwei weitere autistische Kinder in der Familie. Dalia sagte, Fulla habe das Haus in der Vergangenheit mehrmals verlassen, sei aber immer wieder zurückgekommen. "Wir verstehen nicht, warum uns so etwas passiert ist", sagte sie.

Dalia sagte auch, dass die Familie in einem Industriegebiet weit weg von anderen Häusern lebt und keines der Mädchen Auto fährt. Deshalb konnten sie nicht weggehen, um Fulla zu suchen oder Nachbarn um Hilfe zu bitten. Dies könnte der Grund dafür sein, dass die palästinensischen Behörden Fulla nicht richtig identifiziert haben und die palästinensischen Medien den Namen einer anderen Frau meldeten. Erst später wurde Fulla identifiziert und die Familie informiert.

Die Armee antwortete: "Die vorläufige Untersuchung zeigt, dass eine IDF-Truppe, die in Bituniya operierte, ein verdächtiges Auto erkannte, das sich auf sie zubewegte, und dem Auto befahl, anzuhalten. Das Auto hielt für einige Sekunden an und raste dann auf die Soldaten zu, die daraufhin das Feuer eröffneten. Nach dem Vorfall wurde festgestellt, dass der Fahrer unter Alkoholeinfluss stand. Nach dem Vorfall ordnete der Militärgeneralanwalt eine vorläufige Untersuchung durch die Militärpolizei an.  Quelle

 

Israelische Armee entlässt Westjordanland-Beamten, der rechtsextremen Aktivisten geholfen hat

Der Sicherheitskoordinator für die Außenposten rund um die zentrale Siedlung Shiloh im Westjordanland wird beschuldigt, Informationen über Aktivitäten der Armee an israelische Siedler weitergegeben zu haben


Hagar Shezaf  - 26. 11. 26 - Übersetzt mit DeepL

Die israelische Armee hat den Sicherheitskoordinator der Außenposten der Siedlung Shiloh im zentralen Westjordanland mit der Begründung entlassen, er habe mit rechtsextremen Aktivisten zusammengearbeitet und die Arbeit des Sicherheitsdienstes Shin Bet und der zentralen Polizeieinheit gestört.

Meir Ayash war der Sicherheitskoordinator, der für verschiedene Außenposten rund um die Siedlung Shiloh im zentralen Westjordanland zuständig war. Nach Angaben aus Armeekreisen wurde er aus dem Dienst entfernt, weil er in den letzten Monaten sensible Informationen der Armee an rechtsextreme Aktivisten weitergegeben hatte. Die Quellen fügten hinzu, dass die Informationen, auf denen die Entscheidung, Ayash zu entlassen, beruhte, hauptsächlich vom Shin Bet stammten.

Die Entscheidung, Ayash zu entlassen, wurde vom Kommandeur der Division Judäa und Samaria, Brigadegeneral Avi Blut, und dem Kommandeur der Binyamin-Brigade, Oberst Eliav Elbaz, getroffen, wie Kan News zuerst berichtete. Israel Gantz, Vorsitzender des Regionalrats von Binyamin, wo sich die Außenposten befinden, lehnte die Entscheidung der Armee ab und sagte, sie sei "nicht akzeptabel". Ayash lehnte es ab, auf eine Anfrage von Haaretz zu dieser Angelegenheit zu antworten.

Die Sicherheitskoordinatoren sind für die Sicherung von Siedlungen und Außenposten im Westjordanland zuständig und arbeiten mit den IDF zusammen. In den letzten Jahren sind Fälle aufgetreten, in denen Sicherheitskoordinatoren rechte Aktivisten unterstützt haben, die Palästinensern Schaden zufügen wollten.

Im vergangenen Monat wurde der Sicherheitskoordinator der Siedlung Har Bracha im nördlichen Westjordanland von seinem Posten suspendiert, nachdem er an Zusammenstößen zwischen Siedlern und Palästinensern beteiligt war. Laut einer damals von der Armee veröffentlichten Erklärung ergab eine vorläufige Untersuchung, dass der Sicherheitskoordinator einem der Siedler eine Gasgranate zur Verfügung gestellt und deren Einsatz genehmigt hatte.  Quelle


 

VIDEO - Sieben jüdische Kinder von Caryl Churchill

26.11.2022 - Übersetzt mit DeepL


Diese Lesung von Mitgliedern der Jüdischen Stimme für einen gerechten Frieden im Nahen Osten findet in Solidarität mit Caryl Churchill statt. Nachdem sie für die Verleihung des Europäischen Dramatikerpreises ausgewählt worden war, wurde die Entscheidung der Jury wegen ihres Engagements für die palästinensischen Menschenrechte widerrufen. Wir protestieren gegen diese beschämende Stigmatisierung der Palästinenser und aller, die sich mit ihnen solidarisieren, und weisen die Vorstellung zurück, dass dieses Stück, das eine subtile und emotionale Reaktion auf die Bombardierung des Gazastreifens und den Tod von etwa 300 palästinensischen Kindern in den Jahren 2008/9 darstellt, in irgendeiner Weise antisemitisch ist.  Quelle


 

Die dreizehn Zöpfe, die aus einem israelischen Gefängnis entkamen

In einem Akt der Solidarität hat eine Gruppe junger palästinensischer Gefangenerinnen ihre Haare abgeschnitten und dem Brustkrebs und der jahrzehntelangen Besatzung den Kampf angesagt

Safaa Khatib - 25. November

Ich war fast 21 Jahre alt und befand mich im letzten Jahr eines Bachelor-Studiengangs in Fotografie an der Bezalel Academy of Arts and Design im besetzten Jerusalem, als es nach der Ermordung von Muhannad al-Halabi durch die israelische Polizei Anfang Oktober 2015 in der Altstadt zu mehreren Messerattacken kam.

Es wurde zu meiner Mission, meinen eigenen Weg zu finden, um dieser Unterdrückung zu widerstehen und mein Gewissen zu befreien, anstatt die Opfer meines Volkes passiv zu beobachten

Die Messerattacken waren die Folge der Eskalation der israelischen Siedler- und Polizeigewalt gegen Palästinenser, die einen Wendepunkt erreichte, als jüdische Siedler mitten in der Nacht das Haus der Familie Dawabsheh im Westjordanlanddorf Duma niederbrannten und das junge Ehepaar Saad und Riham sowie ihren 18 Monate alten Sohn Ali ermordeten und ihren vierjährigen Sohn Ahmed schwer verletzten.

Im selben Jahr kam es in Ostjerusalem täglich zu Gewalt gegen junge palästinensische Männer durch die israelischen Besatzungstruppen, von demütigenden Leibesvisitationen bis hin zu gewaltsamen Verhaftungen aufgrund eines bloßen "Verdachts" und außergerichtlichen Tötungen von Verdächtigen. Palästinensische Gläubige, die sich zufällig am Ort des Geschehens aufhielten, waren auch dem wahllosen Beschuss mit scharfer Munition, Tränengaskanistern und Gummigeschossen ausgesetzt, so dass das Damaskustor als "Tor der Märtyrer" bekannt wurde.

Weder Frauen noch junge Mädchen waren von dieser Brutalität ausgenommen. Die 16-jährige Fatima Hajiji wurde 2017 von den israelischen Besatzungstruppen getötet, weil sie angeblich versucht hatte, einen Besatzungsoffizier zu erstechen, und der 49-jährige Siham Nimr wurde an der gleichen Stelle am Damaskustor kurzerhand hingerichtet.

Seitdem sind die israelischen Gefängnisse voll mit Palästinensern.

Nach Abschluss meines Studiums reiste ich nach Paris, um mein Fotoprojekt zu präsentieren und neue Projekte zu planen. Am Ufer der Seine arbeitete ich in einem Atelier in der Internationalen Stadt der Künste, die dank der Bemühungen des berühmten Dichters Mahmoud Darwish und des Literaturkritikers Edward Said zur Unterstützung palästinensischer Künstler eröffnet wurde.

Angriff auf den Körper der Frauen

Ich verließ die Heilige Stadt und begab mich in eine Stadt, die den Körper der Frauen auf ihre eigene Weise als "heilig" betrachtet, als wären es Tempel zur Anbetung. Je näher ich den Frauen kam, die in Paris über rote Teppiche liefen, desto schwerer fiel es mir, mich von den verwundeten und sterbenden Frauen auf dem Asphalt in den Straßen von Jerusalem zu distanzieren.

Wie konnte ich Zeit in den Galeries Lafayette verbringen, auf dem Montmartre spazieren gehen oder den Louvre besuchen, während palästinensische Frauen und Mädchen zu Hause verletzt oder hinter Gittern eingesperrt waren und mit den einzigen ihnen zur Verfügung stehenden Zutaten - trockenem Brot - Kunafa zubereiteten, um sich die ansonsten schreckliche Erfahrung des täglichen Leidens unter den Besatzern zu versüßen?

Die Nachrichten und Szenen der Gewalt in Palästina verfolgten mich weiterhin. Ich konnte meine eigene Zukunft nicht planen oder einen höheren Abschluss anstreben, während andere junge palästinensische Frauen und Mädchen in israelischen Gefängnissen trotz ständiger Folter und Misshandlung darum kämpften, einen Schulabschluss zu machen. Ich sah es als meine Aufgabe an, einen eigenen Weg zu finden, um mich dieser Unterdrückung zu widersetzen und mein Gewissen zu befreien, anstatt passiv den Opfern meines Volkes zuzusehen.

Als ich nach Palästina zurückkehrte, begann ich, die Häuser von weiblichen Gefangenen zu besuchen und ihre Geschichten von ihren Familien zu erfahren. Ich besuchte auch diejenigen, die kürzlich aus dem Gefängnis entlassen worden waren. Lina al-Jarbouni aus dem Dorf Arraba in Untergaliläa wurde im April 2017 nach mehr als 15 Jahren Haft entlassen. Sie war als "Dekanin der weiblichen palästinensischen Gefangenen" bekannt.

Ich befragte sie zu den Haftbedingungen, insbesondere für Mädchen im Teenageralter, die in einer von den Gefangenen herausgegebenen Monatszeitschrift als "Zahrat", also Blumen, bezeichnet wurden. Ich fragte sie, wie sie den jungen Frauen und Mädchen half, ihre Angelegenheiten zu regeln, sich um sie zu kümmern und ihr Leid so gut wie möglich zu lindern.

Ein Akt der Solidarität

Während wir uns über ihre Erfahrungen im Gefängnis unterhielten, bat Lina um Entschuldigung und kam dann mit einem Stapel alter Zeitungen zurück, in denen sie etwas versteckt hatte. Sie bat mich, sie zu öffnen, was ich bereitwillig tat. Dort fand ich 13 Haarzöpfe, jeder mit einem rosa Seidenfaden gebunden. Mir lief ein Schauer über den Rücken und ich weinte, ohne die ganze Geschichte dieser in hebräische Zeitungen eingewickelten Zöpfe verstanden zu haben. Lina konnte jeden einzelnen Zopf ohne Markierungen identifizieren: "Dieser ist von Marah Bakir, dieser von Nourhan Awad und dieser von Tasneem Halabi." Sie hatte die Zöpfe selbst geschnitten.

Alles begann an einem typischen Tag, als die Mädchen der Abteilung auf die Ausstrahlung von "The Prisoners" warteten, einer Sendung eines palästinensischen Radiosenders, dessen Signal die Mauern des Gefängnisses von Hasharon durchdringen konnte.

Abgesehen von Briefen, die, wenn überhaupt, erst nach Monaten eintrafen, und gelegentlichen Besuchen der Eltern war die Radiosendung die einzige Möglichkeit, mit der Außenwelt zu kommunizieren, denn die Gefangenen hörten aufgezeichnete Nachrichten von ihren Familien und Freunden.

Die Radiosendung enthielt auch Werbespots, von denen einer den Mädchen und jungen Frauen im Gefängnis besonders auffiel. Es handelte sich um einen Werbespot zur Aufklärung über Brustkrebs, der die Mädchen sehr berührte, und sie wollten auf jede erdenkliche Weise dazu beitragen. Ohne zu zögern beschlossen sie, ihre Haare für Krebspatienten zu spenden, und schnitten sich Zöpfe, die sie mit DMC-Fäden, die sie für palästinensische Stickereien verwendeten, banden.

Da es keine Garantie dafür gab, dass die Zöpfe die Organisatoren der Kampagne erreichen würden, da Gefangene nichts aus dem Gefängnis schicken dürfen, bedeutete Linas bevorstehende Freiheit, dass sie die Zöpfe als persönlichen Besitz mitnehmen konnte, und sie versprach, ihr Bestes zu tun, um sie zu spenden.

Lina wickelte die Zöpfe dann wieder in die Zeitung ein und übergab sie mir, in der Hoffnung, dass ich etwas damit anfangen könnte. Ich nahm sie widerwillig an und bewahrte sie monatelang versiegelt auf, öffnete sie von Zeit zu Zeit, um ihren Zustand zu überprüfen, immer noch unsicher, wie ich sie der Welt durch Kunst angemessen präsentieren sollte.

Kunst, Leben und Widerstand

Nach langem Überlegen beschloss ich, die Zöpfe zu fotografieren und die Bilder in einer Dunkelkammer, die ich in meinem Haus im Dorf Kafr Kanna eingerichtet hatte, mit einem Scanner in der höchstmöglichen Auflösung zu entwickeln. Dann habe ich drei der Zöpfe in großen schwarzen Rahmen ausgestellt, um den Betrachter durch die Vergrößerung zu schockieren.

Ich wollte den emotionalen Zustand der Mädchen hinter Gittern beim Schneiden ihrer Haare einfangen. Durch die Verwendung eines Flachbettscanners entfernte ich alle Barrieren zum Thema, einschließlich eines Kameraobjektivs, das als Vermittler zwischen den jungen Frauen und dem Publikum fungiert hätte. Die Locken des Zopfes stellen eine metaphorische Illustration des Körpers dar, der in seiner Zelle liegt, zwischen Leben (Licht) und Tod (Dunkelheit), über diesem "Körper", der versucht, ihn zu unterwerfen und zu bestrafen

Die Position der Locken des Zopfes veranschaulicht metaphorisch den Körper, der in seiner Zelle liegt, zwischen dem Leben, das durch das von unten einfallende Licht dargestellt wird, und dem Tod, der durch die Dunkelheit über diesem "Körper" dargestellt wird und versucht, ihn im Gefängnis zu unterwerfen und zu bestrafen. Diese Versuche schaffen es nicht, die Frauen körperlich oder seelisch zu brechen, sondern bestärken sie in ihrer Stärke und Widerstandsfähigkeit.  In den Tiefen der Isolationshaft und der Unterdrückung haben die inhaftierten Teenager etwas Wertvolles gegeben, um anderen Frauen, die draußen um ihr Überleben kämpfen, zu helfen und sie zu ermutigen.

Sie sagten zwei Arten von Krebs den Kampf an: der unterdrückenden Besatzung und der medizinischen Diagnose, mit der die Frauen zu kämpfen hatten - und stellten sich beiden durch einen einfachen Akt des Widerstands und der Solidarität entgegen.  Schließlich spendete ich die Zöpfe im Namen der 13 Gefangenen an das Dunia Women's Cancer Center in Ramallah, ein Akt, der mit der Zeit immer mehr an Bedeutung gewonnen hat.

Die Ausstellung mit dem Titel "The Braids Rebellion" wurde mit dem Qattan Foundation Young Artist Award 2018 ausgezeichnet und stand unter dem Motto "Leben als Ursprung". Die Auszeichnung war jedoch nicht mein Verdienst, sondern ein Geschenk des Geistes des verstorbenen palästinensischen Künstlers Hassan Hourani an diese jungen Frauen.

Jedes Jahr im Monat des Brustkrebses zeigen Menschen auf der ganzen Welt ihre Solidarität mit Krebspatientinnen und fordern Frauen auf, sich frühzeitig untersuchen zu lassen, bevor die Krankheit ihre Mütter, Schwestern, Verwandten und Freunde tötet.

In diesem Sinne rasierten sich im Oktober 2017 palästinensische Jugendliche im Flüchtlingslager Shuafat im besetzten Jerusalem die Köpfe, um es den Besatzungstruppen zu erschweren, den Täter eines Angriffs auf einen israelischen Soldaten an einem Kontrollpunkt zu identifizieren.

Die Besatzung tötet weiterhin systematisch Männer und Frauen in den Städten und an den Grenzen, an Kontrollpunkten und in Busbahnhöfen durch ihre Militärs oder ihre bewaffneten Siedlermilizen.

Seit mehr als sieben Jahrzehnten kämpfen die Palästinenser gegen das Krebsgeschwür der Besatzung, das jeden Aspekt unseres Lebens, auch unseren Körper, befallen hat. Daher haben wir uns unseren Besatzern mit einer Vielzahl innovativer Methoden widersetzt - wobei der Körper seit langem als erstes Werkzeug des Widerstands dient.  Quelle

Beiträge geben nicht unbedingt und in allen Aussagen  die Meinung der Redaktion wieder.

 

Eine kleine Auswahl weiterer Nachrichten und  Texte,  in meist englischer Sprache

AUCH WENN OFT JEDEN TAG SICH DIE MELDUNGEN ÄHNELN - ES SIND JEDEN TAG AKTELLE NEUE MELDUNGEN
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PLO official calls new Israeli government 'extremist' and 'racist'

Presidency spokesman: Agreements by Israeli right-wing coalition violate international law

Israeli hospital dismisses Palestinian doctor for giving sweets to injured Palestinian kid

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Israeli Soldiers Shoot A Palestinian Worker Near Tulkarem (imemc.org)

Socialist International affirms right of Palestinian people to self-determination

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Israeli Soldiers Abduct Five Palestinians In West Bank (imemc.org)

Israeli Forces Invade Balata and Jenin; Abduct 3 Palestinians (imemc.org)

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Palestine’s embassy in Kenya & PICA inaugurate computer lab for a school

Dailies highlight kick-off of Christmas celebrations in Bethlehem

Tunisian fans unfurl massive Palestine flag at World Cup


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