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 Kurznachrichten  -  Archiv  - Themen  -  Links  -  9. April 2023  - Sponsern Sie  -  Aktuelle Termine  - Facebook  - Suchen

 



Verhaftungen ohne Gerichtsverfahren und Ermordung eines Arztes

 

Die Zahl der Palästinenser, die ohne Anklage und ohne Gerichtsverfahren in Administrativhaft gehalten werden, ist so hoch wie seit 20 Jahren nicht mehr. Die Tatsache, dass die Mehrheit der israelischen Öffentlichkeit das Apartheidsystem akzeptiert, macht es den Demonstranten schwer, gegen die von der rechtsextremen Regierung vorangetriebene Justizreform zu argumentieren. In der Zwischenzeit hat die Polizei Mohammad Khaled Osaibi in der Altstadt von Jerusalem getötet und behauptet, dass es keine Videoaufnahmen von dem Vorfall gibt. In diesem Fall versucht die Polizei, sich der Verantwortung für die Tötung eines israelischen Bürgers zu entziehen. Beide Vorfälle stehen im Zusammenhang mit den verstärkten Kontrollen während des Ramadan.

Während die israelische Öffentlichkeit die Proteste gegen die Justizreformen im Staat Israel fortsetzt (siehe BIP-Aktuell #245), sprechen die Demonstranten über Rechtsstaatlichkeit, Gleichheit vor dem Gesetz und die Unabhängigkeit des Justizsystems, die bereits jetzt geschwächt sind. Zum Beispiel erinnerte der Leitartikel von Haaretz vom 2. April daran, dass sich derzeit 971 Personen in israelischen Gefängnissen in Verwaltungshaft befinden (siehe BIP-Aktuell #226). Von ihnen sind 967 Palästinenser aus dem besetzten Westjordanland. Dies ist die höchste Zahl von Menschen in Verwaltungshaft seit dem Ende der zweiten Intifada vor 20 Jahren.
 
Haaretz hat den Zusammenhang zwischen den Protesten gegen die Justizreformen und der Verwaltungshaft deutlich gemacht: In beiden Fällen werden die Gerichte umgangen, um die Gesetze auf parteiische und willkürliche Weise umzusetzen. Die israelische Öffentlichkeit hat 75 Jahre lang akzeptiert, dass die von der britischen Mandatsmacht 1948 hinterlassene Notstandsregelung es den Behörden erlaubt, Menschen zu verhaften, sie ohne Gerichtsverfahren zu inhaftieren und die Haftzeit beliebig oft zu verlängern. Da die Gesetze zur Administrativ- oder Verwaltungshaft nicht nur in Israel, sondern auch in den besetzten Gebieten gelten, handelt es sich bei fast allen Administrativhäftlingen um Palästinenser. Der israelische Shin Bet, die Geheimpolizei, kann sich darauf berufen, dass er geheime Beweise gegen diese Menschen hat, die nicht einmal Kontakt zu ihren Anwälten aufnehmen dürfen, und so handelt der Shin Bet ungestraft und mit unkontrollierter Macht. Nun, da die israelische Regierung das Justizsystem kontrollieren und willkürlich in das Leben auch jüdischer israelischer Bürger eingreifen will, protestieren große Teile der Öffentlichkeit, aber ihr Protest ist auch heuchlerisch, denn sie müssen sich fragen lassen, warum sie nicht schon früher protestiert haben, da Palästinenser schon lange demselben Schicksal ausgesetzt sind. Dazu bemerkt Yara Hawari in einem Interview mit Yumna Patel, dass die Demonstranten versuchten, dem Apartheidsystem ein liberales Feigenblatt zu verpassen.  mehr >>>

 

(Wöchentliches Update 30. März – 05. April 2023)

Verletzung des Rechts auf Leben und körperliche Unversehrtheit:

4 Palästinenser, einer von ihnen aus dem Negev, wurde getötet, und 16 weitere wurden verletzt, darunter zwei Kinder, während Dutzende andere bei den Angriffen der israelischen Besatzungstruppen (IOF) in den besetzten Gebieten darunter auch Ostjerusalem, unter Erstickungsanfällen litten. Einzelheiten, wie folgt:

Am 01. April 2023 wurde  Mohammad Rateb Baradhiya (23) getötet, nachdem die IOF das Feuer auf ihn und sein Fahrzeug, das er steuerte, eröffnet hatten. Sein Auto krachte in ein parkendes Militärauto der IOF an der Seite der Umgehungsstraße (60) in der Nähe des Eingang nach Beit Ummar in Hebron. Die IOF verkündete, dass sie das Feuer auf einen Palästinenser eröffnet habe, der einen Ramm-Angriff verübte, wobei er zwei Soldaten verletzt habe. Die IOF behielt den Leichnam von Baradhiya und nahm in mit.

Am 31. März 2023 wurde Mohammad Khaled Al-‘Osaibi (26), ein Arzt aus dem Dorf Houra in Negev in Israel, von mehreren scharfen Kugeln, die von der IOF aus einer Entfernung von einem Meter abgefeuert wurden, getötet, nachdem ein Streit zwischen ihm und einem israelischen Polizeioffizier bei der Befragung am Kettentor ausgebrochen war, das zur Al-Aqsa-Moschee führt. Er wurde zu der Zeit festgenommen, als die IOF das Gebiet nach den Tarawih-Gebeten räumte. Die IOF behauptete, Al-‘Osaibi habe eine Waffe des Polizeibeamten ergriffen und sie genutzt, um das Feuer zu eröffnen. Die Folge davon war, dass der Polizeibeamte sofort mehrere Kugeln auf ihn abfeuerte und ihn erschoss. Während die IOF das Gebiet räumte, griff sie Ladenbesitzer und Palästinenser an, indem sie sie schlug und stieß, Sachen aus einigen Läden zerstörte und einen Palästinenser im Zentrum des Qattanin-Marktes verhaftete, nachdem sie ihn brutal geschlagen hatte.

Am 03. April 2023 wurden Mohammad Naser Sa’eed (21) und Mohammad Mustafa ‘Ali Abu Baker (42), aus Nablus, beide Mitglieder bewaffneter palästinensischer Gruppen, durch das Feuer der IOF bei Zusammenstößen nach dem Überfall des Al-Makhfiyya-Viertels getötet und ein Haus wurde verriegelt. Bei dem Überfall brach die IOF in mehrere Wohnungen ein, verhörte die Bewohner und hetzte einen Spürhund auf einen Universitätsstudenten, der Hund biss ihn ins linke Bein, während sein Kollege ihn verhört wurde. Vor dem Rückzug verhaftete die IOF zwei Palästinenser mit der Behauptung, sie stünden auf der Fahndungsliste.

Diejenigen, die verletzt wurden, waren dem Einsatz übermäßiger Gewalt zum Opfer gefallen, die die Überfälle der IOF in Städten und Dörfern und bei der Niederschlagung friedlicher Proteste, die palästinensische Zivilpersonen organisiert hatten, begleitete, und zwar wie folgt:

Am 30. März 2023 wurden 2 Palästinenser bei Zusammenstößen mit der IOF nach dem Überfall der Letzteren auf Qabatiya in Jenin verletzt. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF die Palästinenser.

Am selben Tag erlitten dutzende Beteiligte und Zuschauer Erstickungsanfälle und wurden durch das eingeatmete Tränengas bewusstlos, nachdem die IOF das Faisal Al-Hussini Stadion im Dorf Al-Ram im besetzten Ostjerusalem unter schweren Beschuss mit Tränengaskanistern setzte. Der Vorfall fand statt, während der türkische Botschafter sich in dem Stadium befand, um mit Jibril Rajoub, dem Präsidenten des Palästinensischen Fußballverbandes (PFA), dem Spiel beizuwohnen.

Am 31. März 2023 wurden 3 Palästinenser, darunter zwei Kinder, bei der Niederschlagung des wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddoum im Norden von Qalqilya verletzt.

Am 02. April 2023 wurde ein Palästinenser von einer gummi-ummantelten Stahlkugel bei Zusammenstößen mit der IOF in der Stadt Beit Ummar in Hebron in der Brust verletzt.

Am 04. April 2023 wurden 3 Palästinenser verletzt; einer von ihnen lebensbedrohlich, nachdem ihn bei Zusammenstößen mit der IOF eine scharfe Kugel im Magen getroffen hatte, nachdem die Letztere in das Dheisheh-Flüchtlingslager in Bethlehem eingedrungen war. Vor ihrem Rückzug drang die IOF in dutzende Wohnhäuser ein und verhaftete 7 Palästinenser, darunter eine Frau.

Am selben Tag eröffnete eine israelische Undercover-Einheit, die wie palästinensische Zivilpersonen gekleidet war, das Feuer auf ‘Omar Ibrahim Abu Mayyalah (15), mit der Behauptung, er habe versucht, einen Molotow-Cocktail in ein Fahrzeug der Wächter der Außenpostensiedlung aufgrund der Auseinandersetzungen mit der IOF in Silwan, Ostjerusalem, zu werfen. Das Ergebnis war, dass Abu Mayyalah von einer scharfen Kugel verletzt wurde, und während Menschen versuchten, ihm Erste Hilfe zu leisten und ihn mit einem Privatauto ins Al-Makassed Krankenhaus im Al-Tur-Viertel zu bringen, jagte die IOF sie, sperrte die Straßen, durchsuchte das Krankenhaus, verhaftete das Kind und brachte es ins Hadassah Al-Issawiya-Krankenhaus. Außerdem verhaftete die IOF 6 Palästinenser, nachdem sie die jungen Männer und Jungen gejagt und mehrere Häuser durchsucht hatte.

In dieser Woche kam es wiederholt zu Konfrontationen mit der IOF, wobei Tränengaskanister abgefeuert wurden.  Das Ergebnis war, dass Dutzende bei den Razzien der IOF in den Vierteln von Hebron unter Erstickungsanfällen litten.

Im Gazastreifen wurden 5 Palästinenser mit scharfen Kugeln verletzt und andere litten unter Erstickungsanfällen, nachdem die IOF entlang des Sicherheitszauns im Osten von Gaza Stellung bezogen, das Feuer auf sie eröffnet und Tränengaskanister auf die Jugendlichen abgefeuert hatte, die im Malka-Gebiet, im Osten des Al-Zaytoun-Viertels zusammengekommen waren, um dem Tag der Erde am 30. März 2023 zu gedenken. Außerdem wurden 6 Schießereien der IOF auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten von Gaza und 8 Schießereien auf Fischerboote vor den Westküsten von Gaza verzeichnet. Die IOF führte mehrere Luftangriffe sowie Artilleriebeschuss im Morgengrauen des 5. Aprils 2023 durch, wobei Schäden verursacht wurden, jedoch gab es keine Verletzte.  Ihr Ziel waren zwei Standorte bewaffneter palästinensischer Gruppen und Grenzkontrollpunkte, im Osten des Gazastreifens.

Bis heute in 2023 töteten Angriffe der IOF   93 Palästinenser, darunter   47 Zivilpersonen; 15 von ihnen waren Kinder, eine Frau, und der Rest waren Mitglieder der bewaffneten palästinensischen Gruppen, darunter 2 Kinder, 6 wurden von Siedlern getötet, und einer starb in israelischen Gefängnissen. In der Zwischenzeit wurden  414 Palästinenser, darunter 56 Kinder, 2 Frauen und 10 Journalisten, verletzt.

Überfall auf die Al-Aqsa Moschee

Am Abend des 04. April 2023 fiel die IOF in die al-Aqsa Moschee und deren Gebetshallen ein, griff brutal palästinensische Gläubige in der Moschee und deren Höfen an und feuerte bis zum Morgengrauen des folgenden Tages Blendgranaten und gummi-ummantelte Stahlkugeln auf sie. Die IOF verhaftete außerdem mehr als 400 Palästinenser, darunter 65 Kinder, nachdem sie die al-Qibli Moschee verriegelt hatte. Sie griff die Gläubigen an und prügelte sie mit Stöcken und Helmen. Dutzende von ihnen erlitten Prellungen und andere Verletzungen. Danach entließ die IOF 397 der Verhafteten unter der Bedingung, sie von der Al-Aqsa und der Altstadt zu deportieren, nachdem sie vor Ort Ermittlungen durchgeführt hatte, und behielt die restlichen in Haft. (Einzelheiten sind in der Presseerklärung von PCHR verfügbar: press release).

Am 05. April 2023 verhaftete die IOF den Journalist Wahbi Kamel Makiya (39),  als er versuchte, über die Razzia in der Al-Aqsa Moschee zu berichten und die Angriffe der IOF gegen die Gläubigen zu dokumentieren, indem sie die Überfälle der Siedler am ersten Tag des jüdischen Pessachs absicherte.

Am Abend stürmte die IOF wieder die Al-Aqsa Moschee und griff Gläubige mit Blendgranaten, Tränengaskanistern und gummi-ummantelte Stahlkugeln an. Nach dem Tarawih-Gebet umstellte die IOF die Al-Qibli Moschee, griff Gläubige an, zwang sie aus der Gebetshalle und erlaubte nicht, das Witr-Gebet, das üblicherweise nach dem Tarawih zelebriert wird. Die IOF drängte dann alle Anwesenden vor die Tore der Moschee und schlug sie heftig mit Stöcken. Minuten später überfielen die schwerbewaffneten Truppen die al-Qibli Moschee unter schwerem Beschuss mit gummi-ummantelten Stahlkugeln, griffen die Gläubiger in der Moschee an, während sie das Witr-Gebet zelebrierten, schlug heftig mit Stöcken auf sie ein und feuerte gummi-ummantelte Stahlkugeln und Blendgranaten ins Innere, um sie zum sofortigen Verlassen (der Moschee) zu zwingen. Sobald die Gläubigen die Al-Qibli Moschee verließen, wurden sie von israelischen Spezialtruppen in den Höfen der Moschee gejagt und durch die Tore der Al-Aqsa gedrängt. Sie jagten sie auch noch außerhalb der Tore, schlugen sie mit Stöcken und schubsten sie, insbesondere am Al-Asbat-Tor (Löwentor), Hitta-Tor (Erlass-Tor) und Chain-Tor(Kettentor).

Man sollte beachten, dass die IOF seit Beginn des Ramadan Palästinenser daran hindert, die I’tikaaf-Gebete zu zelebrieren und nach den Tarawih-Gebeten in der Al-Aqsa-Moschee zu bleiben. Sie zwang sie, die Moschee zu verlassen und hinderte sie am Betreten bis zum Morgengebet.

Landeinebnung, Zerstörungen und Bescheide

Am 30. März 2023  zerstörte die IOF ein Haus von 170 qm und 30 qm-Baracken bei dem Überfall der Letzteren auf das Dorf Al-Nuwaimeh in Jericho, unter dem Vorwand nicht genehmigter Baumaßnahmen. Dabei ist zu erwähnen, dass der Hauseigentümer eine Frau und 7 Kinder hat.

Seit Anfang 2023 machte die IOF  64 Familien zu Obdachlosen, insgesamt  406 Personen, darunter 81 Frauen und 183 Kinder.  Das war das Ergebnis der Zerstörung von 67 Häusern durch die IOF; 16 wurden zwangsweise von ihren Eigentümern selbst zerstört und 6 wurden im Rahmen der kollektiven Bestrafung zerstört. Die IOF zerstörte außerdem   58 weitere zivile Objekte, verwüstete weiteres Eigentum und stellte Dutzende von Abriss- und Baustopp-Bescheiden in der Westbank, darunter auch Ostjerusalem, aus.

Siedlerangriffe und Vergeltungsakte

Siedler trugen 6 Angriffe gegen Palästinenser und ihr Eigentum in der Westbank aus, darunter das Ausreißen und Niederbrennen von Bäumen und die Verletzung einer palästinensischen Frau, die mit Steinen angegriffen wurde. Einzelheiten, wie folgt:

Während des Morgengebets am 31. März 2023 rissen Siedler 400 Oliven- und Traubensetzlinge auf den landwirtschaftlichen Gebieten im Dorf Al-Khader, im Südwesten von Bethlehem, aus. Am 03. April 2023 brachen Siedler erneut in das Gebiet ein und rissen weitere 40 Olivenbäume aus und stahlen sie.

Am 01. April 2023 rissen Siedler Zweige von 20 Olivenbäumen im Dorf Khalayel Al-Luz, im Süden von Bethlehem ab.

Am 02. April 2023 griffen Siedler, geschützt von der IOF, Ländereien und Häuser von Bürgern im Gebiet Sha’ab Al-Sir in Hebron an, setzten 20 Jahre alte Olivenbäume in Brand und griffen die Palästinenser mit Steinen an. Die Folge war, dass eine Frau eine Bauchverletzung durch einen Stein erlitten hat. Als die Dorfbewohner versuchten, sich gegen sie zu stellen, griff die IOF ein und feuerte Tränengaskanister auf sie. Später zogen sich die Siedler wieder zurück, aber kehrten in den darauffolgenden 2 Tagen zuück und griffen das Haus von Palästinensern an.

Seit Jahresbeginn haben die Siedler mindestens  168 Angriffe gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum verübt. Die Folge davon ist,  6 Palästinenser wurden getötet  und dutzende weitere verletzt; die meisten von ihnen, nachdem man sie geschlagen und Steine auf sie geworfen hatte. Außerdem wurden Dutzende von Häusern, Fahrzeugen und zivilen Einrichtungen in Brand gesetzt.

Übergriffe der IOF und Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen:

Die IOF verübte 229 Übergriffe auf die Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem. Diese Übergriffe schlossen Razzien und Fahndungen in zivilen Häusern und Einrichtungen sowie die Errichtung von Kontrollpunkten ein. Bei diesen Übergriffen wurden 547 Palästinenser verhaftet, darunter 69 Kinder, 2 Frauen und ein Journalist. Die meisten Verhaftungen wurden in der Stadt Jerusalem vorgenommen, die umfassendste war eine Verhaftungskampagne, die auf Hunderte von Palästinensern zielte, nachdem sie in der Al-Qibli Moschee in der al-Aqsa Moschee beim Morgengrauen am 05. April 2023 angegriffen worden waren.

Bis heute in 2023 führte die IOF   2.806 Übergriffe auf die Westbank aus, darunter das besetzte Ostjerusalem, bei denen   1.790 Palästinenser verhaftet wurden, darunter  23 Frauen und   227 Kinder. Außerdem verhaftete die IOF   23 Palästinenser aus dem Gazastreifen; 6 waren Fischer und 14 versuchten, nach Israel zu gelangen und 3 Reisende am Erez-Übergang. Die IOF führte außerdem 9 Übergriffe aus.

Israelische Absperrung, Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und kollektive Bestrafung

Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche 16-jährige Blockade des Gazastreifens aufrecht. Einzelheiten sind im monatlichen Update über die Gaza-Übergänge verfügbar: monthly-update.

Am 05. April 2023 verhängte die IOF am Abend eine umfangreiche Absperrung der Westbank und schloss die Übergänge zum Gazastreifen, um sie danach am 08. April 2023 unter dem Vorwand des jüdischen Pessach-Feiertags wieder zu öffnen.

In der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, verhängt die IOF weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren 110 permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF 124 temporäre Militär-Kontrollpunkte in der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, und verhaftete 7 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

Die zweite Woche in Folge verhängte die IOF auch weiterhin eine Absperrung auf das Dorf  Huwara, im Südosten von Nablus, nachdem sie es am 25. März 2023 als „militärische Sperrzone“ ausgewiesen und einen Kordon dagegen verhängt hat. Sie sperrte die inneren Straßen mit Sandbermen, errichtete mehr Kontrollpunkte und stellte Betonblöcke auf die Hauptstraße des Dorfes im Rahmen der kollektiven Bestrafungspolitik aufgrund der Schussattacke gegen die IOF in dem Dorf. Die ausgeweiteten Einschränkungen der IOF betrafen das gesamte Nablus, da sie sämtliche Militärkontrollpunkte schloss, die zu dem Dorf führten, was das Betreten der Stadt fast unmöglich machte.

Am 03. April 2023 verschloss die IOF den Eingang zum Dorf Beita, das an das Dorf Huwara angrenzt, im Südosten von Nablus mit Bermen, Betonblöcken und einem elektronischen Detektor-Tor und verbot das Betreten der Stadt.
 

Bis heute in 2023 errichtete die IOF   1.682 temporäre Militärkontrollpunkte und verhaftete 70 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.  Quelle

(übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

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Das Freiluftgefängniss Gaza - 7. 4. 2023
 

Die Verteidiger der Zionisten (die alles vertuschen)
wärmen sich wieder auf:

Es ist kein Zufall, dass sich Israels Feinde plötzlich absprechen

Artikel von Christine Kensche in der WElt - 8. 4.  2023

Mitten in den religiösen Feiertagen greifen Terroristen Israel von allen Seiten an. Aus dem Libanon fliegen so viele Raketen auf zivile Einrichtungen wie zuletzt im Jahr 2006. Die Erzfeinde des jüdischen Staates wittern vor allem aus einem Grund eine Chance.    mehr >>>

Um das Video zu sehen, auf das Bild klicken

Sarah El Bulbeisi, - Trauma und Tabu: Palästinenser*innen in Deutschland und der Schweiz - ICI Berlin, 15 November 2022


Trauma und Tabu

Palästinenser*innen in Deutschland und der Schweiz

Sarah El Bulbeisi - 15 Nov 2022

Die Vertreibung von mindestens 800 000 Palästinenser*innen im Jahre 1947/1948 (arabisch Nakba, »Katastrophe«, genannt) — etwa die Hälfte der Gesamtbevölkerung im historischen Palästina — wird bis heute nicht als Teil europäischer Geschichte erinnert und betrauert, sondern aus dem europäischen kollektiven Gedächtnis und öffentlichen Diskurs ausgegrenzt.

Die Verknüpfung mit der Geschichte des Nationalsozialismus bleibt zumeist nur einseitig: durch die Repräsentation Palästinas und (ab 1948) Israels als sicherer Hafen für überlebende europäische Juden.

Das Trauma der Nakba wird als bedrohlich wahrgenommen, weil es den Glauben an die Einzigartigkeit des Genozids an den europäischen Juden sowie an die Exklusivität der Schuld an der Shoa und damit den Wunsch nach Wiedergutmachung und restituierter Unschuld stört.

Dies ermöglicht die Fortsetzung der systematischen Vertreibung von Palästinenser*innen bis auf den heutigen Tag.

Der Vortrag setzt sich mit den Spuren auseinander, die die Tabuisierung der Gewalterfahrung in Eltern-Kind-Beziehungen und Lebenswelten von Palästinenser*innen verschiedener Generationen in Deutschland und in der Schweiz hinterlässt.

Er beruht auf El-Bulbeisis Buch Tabu, Trauma und Identität.

Subjektkonstruktionen von PalästinenserInnen in Deutschland und in der Schweiz, 1960–2015(2020), das (auto-) ethnographische (insbesondere teilnehmende Beobachtung) mit psychoanalytischen Reflexionen verknüpft, insbesondere zu Fragen der freien Assoziation und den Mechanismen von Übertragung und Gegenübertragung.  Quelle
 

Sarah El Bulbeisi
Tabu, Trauma und Identität

Subjektkonstruktionen von PalästinenserInnen in Deutschland und der Schweiz 1960-2015

Ein kleines Ostergeschenk

Ein Palästina ohne Zionisten

 

Beiträge geben nicht unbedingt und in allen Aussagen  die Meinung der Redaktion wieder.

 

Eine kleine Auswahl weiterer Nachrichten und  Texte,  in meist englischer Sprache

AUCH WENN OFT JEDEN TAG SICH DIE MELDUNGEN ÄHNELN - ES SIND JEDEN TAG AKTELLE NEUE MELDUNGEN
TAG FÜR DIE GLEICHEN VERBRECHEN AM ANDEREN ODER GLEICHEN ORT UND GLEICH DIE ABSICHTEN DAHINTER:

Israel approves 6 master plans for settlement expansion in West Bank

Lebanon files UN complaint against Israeli aggression in southern Lebanon

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