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Palästinenser brechen ihr Ramadan-Fasten mit einer gemeinsamen Iftar-Mahlzeit in Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens am 9. April. Atia Darwish

Palästina in Bildern: April 2023

The Electronic Intifada - 4. Mai 2023


Im April wurde aus dem Gazastreifen und dem Libanon grenzüberschreitend auf Israel geschossen, nachdem Ramadan-Gläubige in der Jerusalemer Al-Aqsa-Moschee von der Polizei brutal zusammengeschlagen worden waren.

Eine größere Eskalation - eine Wiederholung der 11 Tage brutaler israelischer Gewalt im Gazastreifen während des Ramadan im Mai 2021, ausgelöst durch Angriffe auf Gläubige an der heiligen Stätte - blieb aus.

Aber die alltäglichen Schrecken der Besatzung gingen weiter, als israelische Streitkräfte im Laufe des Monats 13 Palästinenser erschossen und töteten. Drei Israelis und ein ausländischer Staatsangehöriger wurden im selben Zeitraum bei Angriffen von Palästinensern getötet, die nach israelischen Angaben von Palästinensern verübt wurden.

Muhammad al-Asibi, ein 26-jähriger palästinensischer Beduine mit israelischer Staatsangehörigkeit, wurde am 1. April von der israelischen Polizei in der Nähe eines der Tore zum Gelände der Al-Aqsa-Moschee in der Jerusalemer Altstadt erschossen.

Augenzeugenberichte widersprechen den Behauptungen der israelischen Polizei, der Medizinstudent aus Hura habe versucht, die Waffe eines israelischen Polizisten zu stehlen und damit auf einen anderen Polizisten geschossen, bevor al-Asibi aus nächster Nähe mehrfach erschossen wurde.

Die israelische Polizei beharrt darauf, dass der Vorfall in dem stark überwachten Gebiet nicht auf einer Kamera festgehalten wurde.

Ebenfalls am 1. April wurde Muhammad Raed Nayif Baradiya, ein Leutnant der Sicherheitskräfte der Palästinensischen Autonomiebehörde, von israelischen Streitkräften erschossen, nachdem er angeblich mit seinem Fahrzeug drei israelische Soldaten an einem militärischen Kontrollpunkt am Eingang von Beit Ummar, einem Dorf in der Nähe der Stadt Hebron im Westjordanland, gerammt hatte.

Israelische Medien berichteten, dass einer der drei Soldaten schwer und die beiden anderen mittelschwer und leicht verletzt wurden.

Am 3. April töteten israelische Streitkräfte zwei Palästinenser bei einer Razzia in der Stadt Nablus im nördlichen Westjordanland.

Die israelischen Behörden behaupten, die getöteten Männer, Muhammad al-Hallaq und Muhammad Abu Bakr, hätten das Feuer auf die Truppen eröffnet.

 

Palästinenser nehmen am 13. April in Khan Younis im südlichen Gazastreifen an der Initiative Bus Haretna (Unser Nachbarschaftsbus) zur Unterhaltung von Kindern während des Ramadan teil. Youssef Abu Watfa

 

Israelische Polizei greift Al-Aqsa-Gläubige an
In der ersten Aprilwoche stürmte die israelische Polizei an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen die Jerusalemer al-Aqsa-Moschee und vertrieb die Gläubigen gewaltsam aus der Gebetshalle und den umliegenden Höfen.

Schockierende Videoaufnahmen, die zeigen, wie israelische Polizisten auf Palästinenser eindreschen und sie mit Schlagstöcken und Gewehrkolben verprügeln, wurden in den sozialen Medien verbreitet und lösten internationale Verurteilungen aus.

Am 5. April stürmte ein großes Polizeiaufgebot die Gebetshalle von al-Aqsa und evakuierte die palästinensischen Gläubigen gewaltsam, bevor die Israelis am Vorabend des Pessach-Festes auf dem Gelände eintrafen.

"Insgesamt verletzten die israelischen Streitkräfte 43 Palästinenser, darunter 12 Kinder, und verhafteten 440 weitere, darunter 65 Kinder. Die meisten Verhafteten wurden im Laufe des Tages freigelassen, erhielten aber ein Verbot, die al-Aqsa-Moschee bis zum Ende des Ramadan zu betreten", so die UN-Beobachtungsgruppe OCHA.

Auf den Angriff auf die al-Aqsa-Moschee folgte der stärkste Raketenbeschuss aus dem Libanon seit einer mehrwöchigen militärischen Konfrontation im Jahr 2006, bei dem Gebäude beschädigt und Menschen verletzt wurden, die jedoch nicht in Lebensgefahr schwebten.

Bewaffnete Gruppen im Gazastreifen feuerten ebenfalls Raketen in Richtung Israel, das seinerseits Einrichtungen im Südlibanon und in der belagerten Küstenenklave bombardierte. Israel schlug auch im Süden Syriens zu, nachdem aus dem Land abgefeuerte Raketen auf den Golanhöhen, dem seit 1967 von Israel besetzten syrischen Gebiet, gelandet waren.

Unterdessen wurde am 6. April Khader Gharab, ein 15-jähriger palästinensischer Junge, von einem Siedler in der Jerusalemer Altstadt in die Schulter geschossen und verletzt.

Israelischer Siedler und Töchter getötet

Am 7. April griffen bewaffnete Männer ein Auto an, in dem eine britisch-israelische Frau, die in einer Siedlung im Westjordanland lebt, und ihre beiden Töchter im Jordantal unterwegs waren. Die Töchter, die 20-jährige Maia und die 15-jährige Rina Dee, wurden getötet, und ihre Mutter erlag Tage später ihren Verletzungen.

Die Schützen entkamen und entzogen sich drei Wochen lang dem Zugriff des israelischen Militärs, das die Bewegungsbeschränkungen im Nordosten des Jordantals verschärfte, so OCHA.

Am 4. Mai töteten die Besatzungstruppen in Nablus drei palästinensische Männer, darunter zwei Kämpfer des bewaffneten Flügels der Hamas, die Israel beschuldigt, den Schusswechsel im Jordantal verübt zu haben.

Ebenfalls am 7. April fuhr ein palästinensischer Staatsbürger Israels in Jaffa mit seinem Auto in eine Gruppe von Touristen und tötete einen von ihnen. Die israelische Polizei erschoss den Fahrer, Yusif Abu Jaber, in einem Verfahren, das einer außergerichtlichen Hinrichtung gleichkommen könnte.

Die israelische Polizei kam zu dem Schluss, dass Abu Jaber die Menschen absichtlich mit seinem Auto angefahren hat.

Der Bruder des Getöteten sagte, dass "die Polizisten, die ihn erschossen, die Rolle des Anklägers und Richters übernahmen und ihn direkt vor Ort verurteilten". Sami Abou Shahadeh, ein palästinensischer Abgeordneter im israelischen Parlament, forderte eine unabhängige Untersuchung.

Am 8. April wurde Aed Azzam Salim, 20, bei Auseinandersetzungen mit den Besatzungstruppen in Azzoun, einer Stadt in der Nähe der Stadt Qalqilya im nördlichen Westjordanland, erschossen. OCHA erklärte, dass "erste Informationen von Menschenrechtsorganisationen darauf hindeuten, dass [Salim] zu den Palästinensern gehörte, die Feuerwerkskörper auf die israelischen Streitkräfte warfen, die an einem Kontrollpunkt am Eingang des Dorfes postiert waren".

Am 10. April wurde der 17-jährige Muhammad Fayiz Muhammad Uweidat von israelischen Streitkräften erschossen, als diese sich nach einer Razzia im Flüchtlingslager Aqbat Jabr nahe der Stadt Jericho im Westjordanland zurückzogen.

Beim Rückzug aus dem Lager schossen die Truppen "wahllos mit scharfer Munition" und trafen den Teenager in "Kopf, Brust, Bauch und Becken", so Defense for Children International-Palestine.

Am folgenden Tag wurden zwei palästinensische Männer, Saud Abdullah al-Titi und Muhammad Abu Dharaa aus dem Flüchtlingslager Balata, in der Nähe der Siedlung Elon Moreh im nördlichen Westjordanland erschossen.

Die israelischen Behörden gaben an, dass die Truppen eine Gruppe von Bewaffneten in einen Hinterhalt gelockt hätten, die das Feuer auf ein Militärfahrzeug in der Nähe der Siedlung Elon Moreh und des palästinensischen Dorfes Deir al-Hatab eröffnet hätten.

Israel bewahrt die Leichen der beiden getöteten Männer auf, da es die Leichen von Palästinensern, die von seinen Streitkräften getötet wurden, als Verhandlungsmasse für künftige Verhandlungen verwendet.

Ein dritter Mann wurde bei dem Überfall verletzt und verhaftet, ein vierter konnte Berichten zufolge entkommen.

Ein weiterer Palästinenser, der 20-jährige Suleiman Ayesh Hussein Aweid, wurde am 24. April bei einer Razzia im Lager Aqbat Jabr erschossen und getötet. Die Leiche von Aweid befindet sich in israelischem Gewahrsam.

Aus nächster Nähe angeschossen und getötet

Ebenfalls am 24. April wurde Hatem Asad Abu Najma, 39, bei einem mutmaßlichen Rammangriff auf ein Auto in Westjerusalem aus nächster Nähe angeschossen und getötet. Sein Tod könnte einer außergerichtlichen Hinrichtung gleichkommen.

Mehrere grafische Videos von den Folgen des mutmaßlichen Rammangriffs zeigen eine verletzte Person auf der Motorhaube einer Limousine und andere Personen, die auf der Straße liegen und auf dem Gehweg sitzen.

Auf den Videos ist auch zu sehen, wie ein Israeli in Zivilkleidung aus nächster Nähe von der Fahrerseite des Wagens mitten auf einem Zebrastreifen in das Fahrzeug schießt.

Neben dem getöteten Mann, der Berichten zufolge psychische Probleme hatte, wurden fünf Menschen verletzt, einer von ihnen schwer.

In einem weiteren Fall, der möglicherweise einer außergerichtlichen Hinrichtung gleichkommt, erschossen israelische Streitkräfte am 27. April auf einer Straße in der Nähe der Stadt Salfit im Westjordanland Ahmad Yaqoub Taha, einen 39-jährigen Angehörigen der Sicherheitskräfte der Palästinensischen Behörde.

Auf dem Video des Vorfalls ist zu sehen, wie Taha aus einem Auto aussteigt und sich auf einen Beamten stürzt, bevor er zu Boden fällt. Auf dem Video ist zu sehen, wie ein Soldat offenbar mehrmals auf Taha schießt, während er am Boden liegt und vermutlich keine unmittelbare Gefahr darstellt.

Nach Angaben der Times of Israel, die sich auf das israelische Militär beruft, fuhr Taha an einer Kreuzung in der Nähe der Siedlung Ariel im Westjordanland auf die Gegenfahrbahn einer Autobahn und versuchte, sein Auto in Zivilisten und Sicherheitskräfte zu rammen".

"Der Verdächtige stieg dann aus seinem Auto aus, während er angeblich ein Messer schwang, bevor er von den Soldaten erschossen wurde", so die Publikation weiter.

Bei dem Vorfall wurden keine Israelis verletzt, aber ein palästinensischer Passant wurde Berichten zufolge leicht verletzt.

Suleiman Taha, der Bruder des getöteten Mannes, wies die Behauptung Israels zurück, Taha habe einen Anschlag verüben wollen, und sagte, er sei ein Vater von zwei kleinen Kindern, der seiner Arbeit nachgehe.

Jungen erschossen und getötet

Am 28. April wurde Mustafa Amer Ali Sabbah, 15, bei Auseinandersetzungen mit israelischen Truppen in Tuqu, nahe der Stadt Bethlehem im Westjordanland, mit scharfer Munition ins Herz geschossen.

Ein weiterer Junge, der 17-jährige Jibril Muhammad Said Kamal, wurde bei einer Razzia der israelischen Streitkräfte im Lager Aqbat Jabr am 1. Mai in den Kopf geschossen.

Nach Angaben von Defense for Children International-Palestine haben israelische Streitkräfte seit Anfang des Jahres 19 palästinensische Kinder im Westjordanland erschossen. Außerdem erlag ein 10-jähriger Junge seinen Verletzungen, die er während einer israelischen Militäroffensive im Gazastreifen im August letzten Jahres erlitten hatte.

Insgesamt wurden in diesem Jahr bisher 109 Palästinenser von israelischen Truppen, der Polizei und bewaffneten Zivilisten getötet oder starben an den Folgen von Verletzungen, die sie in den vergangenen Jahren erlitten hatten, so die Aufzeichnungen von The Electronic Intifada.

Zwanzig Israelis und ausländische Staatsangehörige wurden im gleichen Zeitraum von Palästinensern bei Angriffen getötet oder starben an den Folgen von Verletzungen, die sie zuvor erlitten hatten.

Ebenfalls im April richtete die in Nablus ansässige bewaffnete Gruppe Lions Den einen Mann hin, den sie der Kollaboration mit Israel beschuldigte.

Das Palästinensische Zentrum für Menschenrechte erklärte, seine Untersuchungen hätten bestätigt, dass der 23-Jährige in der Altstadt von Nablus von fünf Männern hingerichtet wurde, die mehrfach aus nächster Nähe auf ihn schossen.

In den sozialen Netzwerken tauchte ein Video auf, auf dem der Kollaborateur angeblich seine Zusammenarbeit mit den israelischen Besatzungstruppen vor seiner Hinrichtung gesteht. Der Mann behauptete, er sei erpresst worden, Widerstandskämpfer für das israelische Militär auszuspionieren, und habe Informationen geliefert, die Israel bei der Tötung von drei Agenten geholfen hätten.

 



Hauszerstörungen nehmen zu

Nach Angaben der UN-Beobachtungsgruppe OCHA haben die israelischen Streitkräfte im ersten Quartal 2023 im Westjordanland, einschließlich Ostjerusalem, 290 palästinensische Gebäude abgerissen oder beschlagnahmt und 413 Menschen vertrieben.

"Dies stellt einen Anstieg um 46 bzw. 78 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2022 dar, in dem bereits die höchste Zahl von Abrissen im Westjordanland, einschließlich Ostjerusalem, seit 2016 verzeichnet wurde", sagte OCHA.

"Bis auf 19 wurden alle Gebäude wegen fehlender Baugenehmigungen abgerissen, die für Palästinenser fast unmöglich zu erhalten sind", so OCHA weiter.

Dreiundvierzig der angegriffenen Bauten wurden als humanitäre Hilfe bereitgestellt.

Israel schränkte im April das Recht der Palästinenser auf freie Religionsausübung ein.

Unter Berufung auf israelische Zahlen erklärte OCHA, dass insgesamt etwa 240.000 Palästinenser mit Ausweisen aus dem Westjordanland am zweiten, dritten und vierten Freitag des Ramadan (31. März, 7. April und 14. April) nach Ostjerusalem einreisten.

"Die israelischen Behörden erlaubten Männern über 55 Jahren, Frauen aller Altersgruppen und Kindern unter 12 Jahren, Ostjerusalem ohne Genehmigung zu betreten", fügte OCHA hinzu.

Nur etwa "1.130 Menschen von 2,2 Millionen Einwohnern im Gazastreifen konnten zum Ramadan und zu Ostern nach Jerusalem reisen", so die UN-Gruppe.

Israelische Streitkräfte haben palästinensischen Christen den Zugang zur Grabeskirche in der Jerusalemer Altstadt während der Zeremonie des Heiligen Feuers am Vorabend des orthodoxen Osterfestes stark eingeschränkt.

"Videos, die zeigen, wie israelische Soldaten junge Männer schlagen, mit Frauen körperlich kämpfen und Geistliche, die auf dem Weg zur Kirche waren, schubsen, verbreiteten sich in den sozialen Medien", berichtete Al Jazeera.  

 



Palästinenser feiern am dritten Tag des Eid al-Fitr in Gaza-Stadt am 23. April. - Atia Darwish

Quelle und Fotos >>>

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Foto aus dem Archiv.
 

In einer Gegend in Bethlehem kommt es zu Zusammenstößen mit den Besatzungstruppen

Sicherheitsquellen zufolge kam es am Freitagmorgen in der Stadt Doha, westlich von Bethlehem im Süden des besetzten Westjordanlandes, zu Zusammenstößen mit den israelischen Besatzungstruppen.


5. Mai 2023, WAFA - Übersetzt mit DeepL

Die Quellen berichteten unserem Korrespondenten, dass die Zusammenstöße ausbrachen, nachdem die Besatzungstruppen die Stadt gestürmt und das Haus des Bürgers Adel Al-Jaafari sowie eine Reihe von Häusern der Familie Al-Jamal gestürmt und durchsucht hatten. Es gab keine Berichte über Verletzte oder Festnahmen.

Für die Palästinenser sind diese Übergriffe des israelischen Militärs ein fester Bestandteil ihrer Routine und ihres täglichen Lebens.
Diese Übergriffe werden häufig in der Nacht oder im Morgengrauen durchgeführt, um die Sicherheit der palästinensischen Zivilbevölkerung zu stören. H.A   Quelle




Für die Verdammten dieser Erde

Eine Matinee zum 85. Geburtstag des Rechtswissenschaftlers Norman Paech an der Universität Hamburg

Kristian Stemmler - 03.05.2023

Schon die Überschrift zur Einladung – »Erkämpft das Menschenrecht!« – ließ erahnen, dass die Matinee zum 85. Geburtstag von Norman Paech am vergangenen Sonnabend wenig mit Beweihräucherung und biographischen Anekdoten, dafür aber viel mit linker Politik zu tun habe würde. In den fünf Stunden der Matinee im Raum »Syntagma« der Universität Hamburg wurden so ziemlich alle großen Themen aufgerufen, mit denen sich der emeritierte Völkerrechtler, frühere Bundestagsabgeordnete der Linken, jW-Autor und Friedensaktivist befasst hat und auch weiterhin befasst. Vor rund 70 Freundinnen und Freunden ging es um Kunst und Kuba, um Palästina, um Friedenspolitik, die NATO und die Linkspartei, um Entwicklungshilfe und Antifaschismus. Organisiert hatten die Matinee Studierende des Fachbereichs Sozialökonomie (früher: Hochschule für Wirtschaft und Politik) und des Studierendenverbands der Linken Die Linke.SDS.

Ganz ohne Lob für Norman Paech, der am 12. April seinen 85. Geburtstag gefeiert hatte, ging es dabei nicht ab. Sein Nachfolger Karsten Nowrot, Professor für Rechtswissenschaft, pries ihn als »sehr streitbaren Kollegen« und als »Menschenfreund, der sich immer für die Verdammten dieser Erde« einsetze. Norman Paech sei »weiterhin aktiver als mancher Kollege, der nur halb so alt ist«. Kubas Botschafterin in Berlin, Juana Martínez González, dankte Paech in einer Videobotschaft für seine »andauernde Unterstützung« Kubas. Die Friedensaktivistin und Studierende Gunhild Berdal rief Paech zu, es gebe »keine unterdrückte Bevölkerung auf der Welt, die sich nicht auf deine profunde Unterstützung verlassen kann«. Und setzte, geradezu poetisch, hinzu: »Du bist für uns der Peacelord, edel in der Haltung, unbeugsam in der Sache.«

Dass Paech keine Kontroverse scheut, machte der bei der Matinee ausgestellte Bilderzyklus »Guernica Gaza« des palästinensischen Künstlers Mohammed Al Hawajri deutlich. Seine Bilder, in denen er klassische Gemälde von Millet, Delacroix, ­Picasso oder Van Gogh mit Fotos von israelischen Soldaten und Panzern kombinierte, sorgten für Wirbel bei der Documenta 15 in Kassel 2022. Der Vorwurf des Antisemitismus ließ nicht auf sich warten. Paech hielt das nicht   mehr >>>

 

Judith Bernstein (M.) klagt mit Amir Ali Khalil Ibrahim und Christoph Glanz gegen den BDS-Beschluss des Bundestages (Berlin, 7.10.2021)

Gericht: Antisemitismusbeauftragter darf jüdische BDS-Aktivistin nicht als antisemitisch beleidigen

Jörg Carstensen - 6.05.2023

Die Vereinigung »Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost« informierte am Freitag über ein Urteil, wonach der frühere Frankfurter Bürgermeister und jetzige Antisemitismusbeauftragte der hessischen Landesregierung Uwe Becker (CDU) eine jüdische Unterstützerin der Israel-Boykottkampagne BDS nicht mehr als antisemitisch beleidigen darf.

Die Klage der jüdischen Aktivistin Judith Bernstein gegen die Stadt Frankfurt am Main wegen der Diffamierung als antisemitisch hat Erfolg. Das Verwaltungsgericht Frankfurt a. M. urteilte am 04.05.2023, dass die Pressemitteilung vom 10.11.2019 des Exbürgermeisters Uwe Becker rechtswidrig war (Az. 7 K 851/20.F). Zur Begründung erklärte das VG Frankfurt, dass die Pressemitteilung das Sachlichkeitsgebot verletzte und Judith Bernstein unzulässigerweise mit dem Vorwurf des Antisemitismus diskreditiere. Ein sachlicher Diskurs sei nicht mehr möglich, wenn Judith Bernstein und die von ihr unterstützte BDS-Kampagne als antisemitisch dargestellt und ein Veranstaltungsverbot gefordert werde.

Judith Bernstein: »Das Urteil belegt, dass Uwe Becker aus seinem Amt heraus eine Zensur des öffentlichen Diskurses bezüglich der politischen Situation in Israel vorgenommen hat, indem er mich wegen BDS als antisemitisch beleidigt hat. Das ist ganz besonders bitter, weil meine Großeltern und weitere Verwandte meiner Mutter und meines Vaters in Auschwitz ermordet wurden. Ich als aus Israel stammende Jüdin verwehre mich jedoch vehement gegen den Missbrauch des Judentums für die Zwecke von Herrn Becker. Mein Einsatz für die Wahrung der palästinensischen Menschenrechte auch mit den Mitteln von BDS darf nicht mehr als antisemitisch diffamiert werden. Herr Becker ist als Antisemitismusbeauftragter des Landes Hessen nicht mehr haltbar.« Judith Bernstein geht zudem vor dem Verwaltungsgericht Berlin gegen den Anti-BDS-Bundestagsbeschluss vor.  mehr >>>

Erscheint zum Kirchentag in Nürnberg in der zweiten Juni-Woche

Buch von Wolfgang Benz (international anerkannter Vertreter der Antisemitismus- und Nationalsozialismusforschung, ehemaliger Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung in Berlin):


Erinnerungsverbot?

Die Ausstellung „Al Nakba“ im Visier der Gegenaufklärung
Wolfgang Benz (HRSG)

I. Beiträge


Wolfgang Benz - „Eine Zensur findet nicht statt“ Einleitung

Reinhard Hauff - „... aber es ist ein Eifer ohne Erkenntnis ...“ (Röm. 10,2) Das Verbot der Ausstellung auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag 2023

Micha Brumlik - Aktives Verschweigen - Der Deutsche Evangelische Kirchentag 2023 und der Palästinenserkonflikt

Charlotte Wiedemann - Trauma 1948 - Israel und die Nakba. Auf den Spuren jüdischer und palästinensischer Erinnerung an Staatsgründung und Vertreibung

Moshe Zuckermann - Israel – Deutschland – Palästina

Bashir Bashir · Amos Goldberg  - Holocaust und Nakba: Disruptive Erinnerung und Binationalismus

Muriel Asseburg
75 Jahre nach der Nakba. Die Katastrophe dauert an

Aleida Assmann
Loyalität mit Israel und Solidarität mit den Palästinensern – Wie geht das zusammen?

Inge Günther
Heimatgeschichten mit Schattenseiten

Katharina Kretzschmar
„Wenn du nicht brav bist, erleben wir eine neue Nakba!“
Erinnerung als Erbe und Auftrag

Birgit Englert
Schwarz-Palästinensische Solidaritätsreisen im Kontext deutschsprachiger Debatten

Tomas Fitzel
„Ab in die Ecke und schäm dich!“
Beobachtungen in der Kulturszene

II. DOKUMENTATION

1 Nakba-Ausstellung
2 Ernst Tugendhat: Rede zur Eröffnung der Ausstellung
3 Charlotte Wiedemann: Den Schmerz der Anderen begreifen. Holocaust, Nakba und deutsche Erinnerungskultur. Auszug aus einer Rede, die in Israel nicht gehalten werden durfte.


 


Zu lesen im "Das Palästina Portal"
 

Wanderausstellung: Die Nakba >>>

Die Jagd auf die Nakba Ausstellung

Nakba-Ausstellung in Göttingen 2016
Nakba- Ausstellung  Bremen - 2015
Nakba-Ausstellung in Überlingen - 2013
Nakba Ausstellung - München - 2013
Nakba Ausstellung Köln - 2012
Nakba-Ausstellung Düsseldorf - 2011
Nakba Ausstellung Freiburg - 2010



Kritik und Widerspruch - 1948. Die Ausstellung
Gegendarstellungen zur Begleitbroschüre der Ausstellung - Die falschen Freunde Israels diffamieren.
Zur Ausstellung wird auch eine Begleitbroschüre angeboten, die genauso fehlerhaft und tendenziös wie die Ausstellung selbst ist.

Hierzu eine Analyse von Ingrid Rumpf des Vereins Flüchtlingskinder im Libanon e.V.:
1948. Die Ausstellung — Anmerkung zum Begleitheft.


Arn Strohmeyer hat eine ausführliche Gegendokmentation zur Begleitbroschüre geschrieben: 
Ein klassischer Fall von Geschichts­fälschung. die im Gabriele-Schäfer-Verlag bestellt werden kann.

Da sich die Ausstellung auch auf Geschichten aus der Bibel bezieht und diese als historische Fakten präsentiert, empfehlen wir das Buch der beiden renommierten Archäolo­gen Israel Finkelstein und Neil A. Silberman Keine Posaunen vor Jericho – Die archäologische Wahrheit über die Bibel.
Das Buch kann bei Perlentaucher/eichendorff21 bestellt werden: Direktlink

 

Am 15. Juni 2022 wurde Mohammed al-Halabi, der ehemalige Direktor des Gaza-Büros der humanitären Hilfs- und Entwicklungsorganisation World Vision, für schuldig befunden, Millionen von Dollar an die Leitung der Hamas umgeleitet zu haben. Am 30. August 2022 wurde er zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt, nachdem er bereits sechs Jahre in Haft verbracht hatte. Mohammed al-Halabi wurde ohne Rechtsbeistand verhört, offenbar gefoltert, in geheimen Anhörungen vor Gericht gestellt und auf der Grundlage geheimer Beweise, die größtenteils auf einem erzwungenen "Geständnis" beruhen, verurteilt. Sein Berufungsverfahren wurde für den 17. Mai anberaumt.

BETROFFENE PERSONEN
Mohammed al-Halabi

25. April 2023 - UA-NUMMER - UA-045/2023 - AI INDEX -- MDE 15/6714/2023

 


SETZT EUCH FÜR MOHAMMED AL-HALABI EIN.

 

Textvorschlag (ein selbst gestalteter Brief ist vielleicht besser)
Bitte abschicken bis: 20.06.2023


Sehr geehrter Herr Minister,
ich wende mich heute an Sie, weil ich vom Fall des ehemaligen World-Vision-Mitarbeiters Mohammed al-Halabi erfahren habe.

Mohammed al-Halabi wurde am 15. Juni 2016 festgenommen und am 15. Juni 2022 nach einem Gerichtsverfahren, das schwere Mängel aufwies, der Umleitung von Millionen US-Dollar an die Regierung der Hamas für schuldig befunden. Die Hamas wird von Israel, der EU und anderen Staaten als terroristische Organisation eingestuft. Sein Rechtsbeistand durfte weder Einsicht in die Aussagen von Mohammed al-Halabi zu seiner Verteidigung noch in die Kopie des von ihm eingereichten Rechtsmittels nehmen. Mohammed al-Halabi, der ehemalige Leiter des Gaza-Büros der in den USA ansässigen Hilfsorganisation World Vision, befand sich sechs Jahre lang in Untersuchungshaft. Er wurde ohne Rechtsbeistand verhört, vor Gericht fanden nicht-öffentliche Anhörungen mit zahlreichen Vertagungen und insgesamt mehr als 170 Sitzungen statt. Schließlich wurde er auf der Grundlage geheimer Beweise für schuldig befunden. Mohammed al-Halabi gab an, während der Verhöre gefoltert worden zu sein.

Die israelischen Behörden haben keine Beweise dafür vorgelegt, dass Mohammed al-Halabi Gelder veruntreut hat. Außerdem wurden das Ergebnis der von seinem Arbeitgeber und einer staatlichen Geberorganisation durchgeführten Prüfung sowie andere umfassende Beweise, darunter E-Mails, Zeugenaussagen, Gutachten und Finanzdokumente, die Mohammed al-Halabi von jeglichem Fehlverhalten freisprechen und von seinem Rechtsbeistand vorgelegt wurden, vom Gericht völlig außer Acht gelassen. Sein Prozess und die anschließende rechtswidrige Verurteilung sind ein eklatantes Beispiel für die Verletzung des Rechts auf ein faires Gerichtsverfahren.

Hiermit bitt ich Sie höflich, im Vorfeld des für den 17. Mai angesetzten Berufungsverfahrens die rechtswidrige Verurteilung von Mohammed al-Halabi aufzuheben, die konstruierten Anklagen gegen ihn fallenzulassen, alle unter Folter erlangten Aussagen für nicht zulässig zu erklären und für seine umgehende Freilassung zu sorgen, es sei denn, er erhält ein Neuverfahren, das den internationalen Standards für faire Gerichtsverfahren entspricht.
Darüber hinaus fordere ich Sie auf, dafür zu sorgen, dass die von Mohammed al-Halabi im Januar 2018 beim Justizministerium eingereichte Beschwerde wegen Folter und anderer Misshandlungen dringend untersucht wird und die Verantwortlichen in fairen Verfahren vor Gericht gestellt werden. Stellen Sie außerdem sicher, dass seine Verteidigung ungehinderten Zugang zu allen Anhörungsprotokollen, Erklärungen zu seiner Verteidigung, Fallakten und sogenannten "geheimen" Beweismitteln erhält.
Hochachtungsvoll,

SETZT EUCH FÜR MOHAMMED AL-HALABI EIN.

Obwohl die Europäische Union behauptet, nicht mit dem gewalttätigen extremistischen jüdischen Rassisten Itamar Ben-Gvir übereinzustimmen, teilt sie in Wirklichkeit die meisten seiner Werte.
Eyal Warshavsky

Warum die EU den völkermordenden Rassisten Itamar Ben-Gvir ehren und nicht meiden sollte

Ali Abunimah - 4. Mai 2023 - Übersetzt mit DeepL


Was macht man, wenn das größte Objekt der Liebe und Zuneigung eine furchtbare Peinlichkeit ist?

Das ist das Dilemma, in dem sich die Europäische Union im Vorfeld ihrer jährlichen Feier zum Europatag des "Friedens und der Einheit" auf dem Kontinent befindet, der während eines Großteils seiner aufgezeichneten Geschichte von Krieg und Völkermord heimgesucht wurde.

Wie ihre anderen Vertretungen auf der ganzen Welt wird auch die EU-Botschaft in Tel Aviv Feierlichkeiten ausrichten. Doch offenbar ist nicht jeder zu dieser Party willkommen.Israelischen Medien zufolge ist die EU verärgert darüber, dass die israelische Regierung Itamar Ben-Gvir als ihren Vertreter für die Feierlichkeiten zum Europatag ausgewählt hat. Der israelische Staatssender Kan berichtet, dass die EU Israel gedrängt hat, einen anderen Vertreter zu entsenden, die Regierung dem aber bisher nicht nachgekommen ist.

Eine EU-Quelle sagte dem Sender: "Wir unterstützen weder Minister Ben-Gvir noch die politischen Ansichten seiner Partei. Viele seiner Äußerungen und Vorurteile stehen im Widerspruch zu den Werten, die die Europäische Union vertritt".

Ben-Gvir, Israels Minister für nationale Sicherheit, ist ein Anhänger des völkermordenden antipalästinensischen Rabbiners Meir Kahane.


In den letzten Tagen erinnerte Ben-Gvir die Welt auch daran, dass er seit Jahrzehnten Baruch Goldstein verehrt, den amerikanisch-jüdischen Siedler, der 1994 in der Ibrahimi-Moschee in Hebron Dutzende von Palästinensern ermordete. Am Vorabend des so genannten Unabhängigkeitstages Israels sprach Ben-Gvir in einer von Kahane gegründeten jüdischen Religionsschule, während er vor einem Banner stand, auf dem der Massenmörder Goldstein gepriesen wurde.

"Der Gerechte wird sich freuen, wenn er die Rache sieht", stand auf dem Transparent. Es bezeichnete unter anderem Kahane und Goldstein als "Heilige" und versicherte, dass "Gott ihr Blut rächen wird", wie die israelische Zeitung Haaretz berichtete.

Gemeinsame Werte

Das Unbehagen der EU ist daher verständlich, wenn man bedenkt, dass sie versucht, sich als Verfechterin der Menschenrechte und der Demokratie darzustellen - "Werte", die sie vorgeblich mit Israel teilt.

Aber die Brüsseler Bürokraten können sich entspannen.

Tatsächlich teilen die Europäische Union und Itamar Ben-Gvir genau dieselben Werte - auch wenn sie sich über einige Details oder die Art und Weise, wie sie diese zum Ausdruck bringen, streiten mögen. Diese Werte haben jedoch nichts mit Demokratie und Menschenrechten zu tun.

Genau wie Kahane und Ben-Gvir unterstützt die Europäische Union Israels Selbstverständnis als "jüdischer Staat" und befürwortet voll und ganz die zionistische ethnische Säuberung und Kolonisierung palästinensischen Landes - wie die EU-Spitzenbeamtin Ursula von der Leyen letzte Woche in einem Video deutlich machte, das bei den Palästinensern für Empörung sorgte.

Als sie Israel zu seinem "Unabhängigkeitstag" gratulierte, beschönigte und verwischte von der Leyen die schreckliche Gewalt bei der Gründung Israels - die vorsätzliche ethnische Säuberung von 800.000 Palästinensern durch zionistische Milizen und die israelische Armee und die Zerstörung von Hunderten von Dörfern, Städten und Gemeinden.

Sie wiederholte sogar den rassistischen Mythos, dass Palästina ein leeres Land gewesen sei, in dem die zionistischen Kolonisatoren - die in Wirklichkeit Hunderttausende von Hektar palästinensischer Obstgärten zerstörten - "die Wüste zum Blühen gebracht" hätten.

Israel konnte und kann natürlich nicht als "jüdischer Staat" in einem Land existieren, in dem die überwältigende indigene Mehrheit muslimisch und christlich ist, es sei denn durch gezielte ethnische Säuberung und demografische Umverteilung durch die Einführung der Apartheid und anderer ausdrücklich rassistischer Politiken und Gesetze.

Brüssel begnügt sich nicht damit, die Geschichte Palästinas umzuschreiben und zu verfälschen, sondern ist auch entschlossen, die Gegenwart zu verfälschen: Der Chef der EU-Außenpolitik, Josep Borrell, ging kürzlich sogar so weit zu erklären, dass diejenigen, die über die Apartheid in Israel sprechen, Antisemiten sind.

Borrell zufolge machen sich also Mainstream-Organisationen wie Human Rights Watch, Amnesty International und die israelische Organisation B'Tselem - die von der EU finanziert wird - der antijüdischen Bigotterie schuldig.

Sie alle haben Berichte veröffentlicht, die dokumentieren, wie Israel das Verbrechen gegen die Menschlichkeit der Apartheid gegen das gesamte palästinensische Volk begeht.

Inwiefern unterscheidet sich Borrells Position von dem, was ein Ben-Gvir oder ein Kahane oder einer ihrer Jünger sagen könnte?

Liebe in Brüssel
Borrell bemüht sich weiterhin, Israel mit europäischer Liebe und Unterstützung zu überhäufen, so auch bei seinem Treffen mit dem israelischen Außenminister Eli Cohen am Dienstag im EU-Hauptquartier.

Offensichtlich überraschte Borrells Herzlichkeit den israelischen Außenminister, der aus unerklärlichen Gründen einen frostigeren Empfang in Brüssel erwartet hatte.

Das Treffen fand statt, als die EU den Welttag der Pressefreiheit beging, und nur wenige Tage vor dem ersten Jahrestag der kaltblütigen Hinrichtung der Al-Dschasira-Korrespondentin Shireen Abu Akleh durch Israel - ein Mord, für den es keinerlei Rechenschaft gibt.
Am selben Tag starb der palästinensische Hungerstreikende Khader Adnan, ein prominenter politischer Gefangener, der seit Jahren ohne Anklage oder Prozess in israelischen Gefängnissen ein- und ausgegangen war, in israelischem Gewahrsam, nachdem er 86 Tage lang das Essen verweigert hatte.

Diese Gefängnisse stehen nun unter der Aufsicht von Ben-Gvir, der noch grausamere und härtere Maßnahmen gegen Tausende von palästinensischen politischen Gefangenen ergriffen hat, ohne ersichtlichen Grund, außer um ihnen Schmerzen und Leiden zuzufügen.

Borrells Erklärung nach seinem Treffen mit dem israelischen Außenminister Cohen erwähnte diese oder andere israelische Verbrechen mit keinem Wort und schwärmte stattdessen, dass "die Zusammenarbeit zwischen der EU und Israel sehr stark ist und die EU daran interessiert ist, diese Beziehung weiter zu vertiefen."

Tanzen auf Gräbern

Im Rahmen der Feierlichkeiten zum Europatag veranstaltet die EU-Botschaft in Tel Aviv am Dienstag eine Party im so genannten Hayarkon-Park in Tel Aviv - dem Gelände des ethnisch gesäuberten palästinensischen Dorfes Jarisha.

Diese Art von Obszönität ist zu einer eigenen Europatag-Tradition geworden.
Im Jahr 2019 veranstaltete die EU-Botschaft eine Tanzparty auf den Ruinen von al-Manshiyya, einem einst blühenden Viertel der palästinensischen Küstenstadt Jaffa, das 1948 von zionistischen Milizen gnadenlos ethnisch gesäubert und zerstört wurde. Es könnte keinen besseren Ausdruck für die "gemeinsamen Werte" der EU und Israels geben, als gemeinsam - buchstäblich und bildlich - auf palästinensischen Gräbern zu tanzen.  Und Ben-Gvir ist nach allem, was man hört, ein begeisterter Tänzer.

Er nahm sogar an einer berüchtigten Hochzeit teil, bei der Siedler freudig tanzten, während sie den Mord an Ali Dawabsha feierten und nachstellten, einem palästinensischen Kleinkind, das 2015 bei einem Brandanschlag jüdischer Siedler in seinem Haus getötet wurde.

Was die EU betrifft, so ist das, was sie am Europatag veranstaltet, in Wirklichkeit kein Fest des "Friedens und der Einheit", sondern ein schamloses Fest der weißen Vorherrschaft, der Heuchelei und des Kolonialismus. Ben-Gvir ist daher die perfekte Besetzung und sollte als Ehrengast begrüßt werden.  Quelle

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Eine kleine Auswahl weiterer Nachrichten und  Texte,  in meist englischer Sprache

AUCH WENN OFT JEDEN TAG SICH DIE MELDUNGEN ÄHNELN - ES SIND JEDEN TAG AKTELLE NEUE MELDUNGEN
TAG FÜR DIE GLEICHEN VERBRECHEN AM ANDEREN ODER GLEICHEN ORT UND GLEICH DIE ABSICHTEN DAHINTER:

Settlers take over a Palestinian land east of Ramallah

PCHR: Israeli Human Rights Violations in the Occupied Palestinian Territory (Weekly Update 27 April – 03 May 2023) (imemc.org)

Israeli soldiers assault Palestinians protesting against Israeli closure of village

Palestinians injured while confronting Israeli settlers trying to take over water spring

Israeli Soldiers Injure Several Palestinians Near Nablus (imemc.org)

Army Continues Strict Siege On Jericho For The Fourteenth Day (imemc.org)

Two Palestinians injured by Israeli gunfire near Qalqilia

Occupation forces injure 5 Palestinians in Kafr Qaddum

Soldiers Assault Palestinians Protesting Continued Closure Of Their Village Near Tulkarem (imemc.org)

Army Injures Several Palestinians In Kufur Qaddoum (imemc.org)

Jericho, the tourist and ancient Palestinian city, remains under Israeli siege for the 14th day in a row

Israeli Soldier Abduct Eight Palestinians In Hebron And Jenin (imemc.org)


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