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Israels Militär eskaliert Lage weiter

Angriffe gegen Gaza fortgesetzt. Islamischer Dschihad: Kein Spielraum für Verhandlungen

Karin Leukefeld - 11. 5. 2023

Nach den schweren israelischen Angriffen am frühen Dienstag morgen war es im Gazastreifen zunächst ruhig geblieben. Der Islamische Dschihad hatte dazu aufgerufen, die Beerdigungsfeierlichkeiten nicht zu stören. Am Mittwoch morgen bombardierte Israel dann erneut Ziele in Gaza. Beim Beschuss einer Gruppe von Bauern, die östlich von Khan Junis im Süden des Küstenstreifens arbeiteten, wurde ein Mann getötet, ein anderer schwer verletzt, berichtete der Gaza-Korrespondent des libanesischen Nachrichtensenders Al-Mayadeen. Der Name des Getöteten sei Mohammed Abu Tuaimeh, er wurde 25 Jahre alt.

Zuvor hatten israelische Truppen zwei junge Palästinenser getötet, als sie den Ort Qabatia südlich von Dschenin im besetzten Westjordanland stürmten. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurden der 19jährige Ahmad Jamal Tawfiq Assaf und der 24jährige Rani Walid Ahmad Qatanat von israelischen Truppen getötet. Die Soldaten durchsuchten und verwüsteten demnach mehrere Häuser, Festnahmen habe es nicht gegeben.

Um die Mittagszeit kam die Antwort palästinensischer Verbände. Innerhalb einer Stunde meldete Israel den Einschlag von 100 Raketen aus dem Gazastreifen. In zahlreichen Siedlungen und selbst in Tel Aviv heulten die Sirenen. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, Bunkeranlagen aufzusuchen. Raketeneinschläge wurden aus Jaffa und Tel Aviv gemeldet, der Flughafen »Ben Gurion« vorübergehend geschlossen.

Der Sprecher des Islamischen Dschihad, Mohammad Al-Hindi, hatte zuvor gegenüber Al-Mayadeen erklärt, es gebe keinen Spielraum für Verhandlungen, die Abschreckungspolitik der israelischen Besatzungsmacht sei gescheitert. Berichten zufolge beteiligten sich sämtliche bewaffneten Fraktionen der Palästinenser aus dem Gazastreifen an dem Vergeltungsschlag. Israels Premier Benjamin Netanjahu drohte seinerseits am Mittwoch an, die Angriffe auf den blockierten Küstenstreifen auszuweiten: »Wir sind   mehr >>>

 

Vorläufiger Burgfrieden

Israelische Anschläge im Gazastreifen lassen innenpolitischen Streit um »Justizreform« in den Hintergrund treten

Knut Mellenthin - 11.05.2023

Der unter völlig ungleichen Bedingungen geführte militärische Schlagabtausch mit den Palästinensern hat für vermutlich nur kurze Zeit die inneren Widersprüche der israelischen Politik verdeckt. Da ist zum einen die Tatsache, dass die Chefs der beiden großen Oppositionsparteien, Jair Lapid und Benjamin Gantz, sofort ihre uneingeschränkte Unterstützung für die Luftangriffe auf das Gazagebiet und zugleich für alle künftigen »Operationen« dieser Art erklärt haben. Hinzu kommt die zumindest vorübergehende Beilegung des internen Streits der Regierungskoalition: »Sicherheitsminister« Itamar Ben-Gvir und die von ihm geführte ultrarechte Partei Otzma Jehudit erklärten am Dienstag ihren zwischenzeitlichen Rückzug von der Kabinetts- und Parlamentstätigkeit für beendet.

Ben-Gvir hatte am vorigen Mittwoch den Boykott der Regierung verkündet, um gegen die scheinbar abwartende, »zaghafte« Haltung von Premierminister Benjamin Netanjahu nach Raketenangriffen des Islamischen Dschihad zu protestieren. In der am Dienstag verbreiteten Stellungnahme seiner Partei heißt es, dass man »aufgrund der Übernahme unserer Position und des Schwenks vom Containment zum Angriff durch gezielte Tötungen« künftig in der Knesset wieder mit der Regierung stimmen werde. Diese Entscheidung kann von erheblicher Bedeutung sein: Netanjahu muss bis zum 29. Mai seinen Haushalt durch das Parlament bringen. Anderenfalls gäbe es automatisch Neuwahlen. Eine Mehrheit für die Vorlage wäre zwar auch ohne die sechs Abgeordneten von Otzma Jehudit, aber nicht gegen deren Stimmen rechnerisch möglich.

Israelische Medien machten am Sonntag darauf aufmerksam, dass im geplanten Etat umgerechnet 1,37 Milliarden US-Dollar für verschiedene Ausgaben vorgesehen sind, die Forderungen der Haredim bedienen. Die im Ausland meist als »ultraorthodox« Bezeichneten bilden die wichtigste Basis der Regierung. Insgesamt sind, Presseberichten zufolge, im Haushalt 3,4 Milliarden Dollar für Klientelprioritäten der Regierungsunterstützer enthalten.  mehr >>>

Ultraorthodoxe Juden zünden eine israelische Flagge in Jerusalem an


Kämpfe zwischen Israel und Gaza Das steckt hinter Netanyahus Operation »Schild und Pfeil«

Die israelische Armee tötet drei Topterroristen des Islamischen Dschihad im Gazastreifen. Der rächt sich mit Raketen auf Tel Aviv. Warum Premier Netanyahu mit einem Alleingang reagiert.


Richard C. Schneider - 11.05.2023


(...) Die geplante Reform, die Netanyahu wegen des Massenprotestes zunächst stoppen musste, sieht ein Ende der Gewaltenteilung und damit eine massive Schwächung des Obersten Gerichts vor. Die Folgen sind schon jetzt massiv. Das Vorhaben hat die Bevölkerung noch weiter gespalten, viele fürchten ein Ende der Demokratie in Israel. Reservisten drohen, nicht mehr in die Armee einzurücken, Investoren ziehen Kapital ab, der israelische Schekel ist gegenüber dem US-Dollar geschwächt. Binnen weniger Wochen hat die Regierung aus Ultraorthodoxen, Rechtsextremen und Netanyahus nationalistischem Likud den Staat in eine existenzielle Krise manövriert, wie es bislang keinem äußeren Feind gelungen ist.
Ultraorthodoxe Juden zünden eine israelische Flagge in Jerusalem an

Die Befürchtung, dass die »Lösung« des Problems Krieg lauten könnte, lag da vielen nahe. Zuletzt formulierte es Alon Pinkas, ehemaliger israelischer Konsul in den USA, in der Zeitung »Haaretz« eindeutig: Die Operation »Schild und Pfeil« sei von Netanyahu gewollt, um die Proteste im Land und die Kritik an der Regierung zu unterdrücken und die Agenda zu verändern. Von einer Auseinandersetzung um politische und verfassungsrechtliche Fragen hin zu dem »sakrosankten« Thema »Sicherheit«.

Das Ziel der Operation wird dabei selbst von Netanyahus Gegnern nicht infrage gestellt. Selbst die Opposition begrüßt die Tötung der Jihadisten, die Kritik an den Motiven Netanyahus verstummt deswegen nicht.
Minister Ben-Gvir: Dauerkonflikt mit Netanyahu

Doch Netanyahu dürften nicht nur innenpolitische Überlegungen zu der Entscheidung für die Operation gebracht haben. Auch in seiner Koalition kriselt es gewaltig. Die Extremen sind frustriert, dass er die Justizreform verschoben hat. Vor allem Itamar Ben-Gvir tobt ständig, verlangt, dass er bei jeder militärischen Entscheidung ebenso dabei sein müsse wie bei allen anderen Fragen der nationalen Sicherheit. Kurz: Er beginnt, Netanyahu gehörig auf die Nerven zu gehen.

Mahnung für Ben-Gvir, Warnung an Israels Feinde  mehr >>>

Danias Verlobter Muhammed Saad hält einen Blumenstrauß, den er für Dania mitgebracht hatte, während ihr Vater Alaa ihre Mitgiftkiste hält (MEE/Muhammed Hajjar)

Gaza: Palästinenser trauert um Verlobte, die bei israelischem Luftangriff getötet wurde

Dania und ihre Schwester Iman Adas wurden am Dienstag bei einem israelischen Angriff auf Gaza getötet. Ihre Angehörigen berichten von einer erschütternden Nacht

Maha Hussaini - 10. Mai 2023 - Übersetzt mit DeepL

Muhammed Saad verließ das Haus seiner Verlobten Dania Adas gegen 2 Uhr nachts, nachdem er ihr bei ihrem Studium geholfen hatte. Als Saad zu Hause ankam, hatte sein Vater bereits mit seinem zukünftigen Schwiegervater telefoniert.

"Dania liegt im Sterben, ruf einen Krankenwagen", sagte er ihm.

Saad begriff erst, was geschehen war, als er im Al-Shifa-Krankenhaus in Gaza ankam, wo ihm mitgeteilt wurde, dass Dania bei einem israelischen Luftangriff auf das Haus ihres Nachbarn in den frühen Morgenstunden des Dienstags getötet worden war.

Ihre Schwester Iman, 17, wurde schwer verletzt und erlag einige Stunden später ihren Verletzungen.

Der Luftangriff galt dem Haus von Khalil al-Bahtini, einem Kommandeur der Widerstandsgruppe Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ) im nördlichen Gazastreifen, im Gebiet Shaaf im östlichen Gazastreifen.

Bahtini wurde zusammen mit seiner Frau Laila und seiner Tochter Hajar getötet.

"Ich habe ihr beim Lernen geholfen und wir waren um 2 Uhr morgens fertig. Etwa 15 Minuten später begann der Angriff", sagte Saad gegenüber Middle East Eye, während er inmitten der Trümmer von Danias Schlafzimmer stand.

Die Wände des Zimmers waren zerstört, die Fensterrahmen herausgesprengt. Die Möbel waren mit Steinen und Staub bedeckt, und unter den Trümmern waren die bunten Decken von Dania und Iman zu sehen.

Als ich nach Hause kam, war mein Vater am Telefon; er fragte mich: "Was ist passiert? Was hast du mit Dania gemacht? Sie ist ins Krankenhaus gebracht worden", erinnert sich Saad. "Er dachte, wir hätten uns gestritten oder es sei etwas anderes passiert. Wir eilten zu ihrem Haus und fanden heraus, dass ein massiver Luftangriff das Haus der Nachbarn getroffen hatte.

"Sie sagten, sie sei in ein Krankenhaus gebracht worden. Wir gingen dorthin und suchten nach ihr, wir fragten die Leute, in welche Krankenhausabteilung sie verlegt worden war, und jemand sagte mir, sie sei in der Leichenhalle."

Als Saad das Wort "Leichenhalle" hörte, fiel er in Ohnmacht. Es dauerte einige Minuten, bis sein Vater und die Krankenschwestern ihn aufweckten.

"Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, dass sie tot ist. Noch wenige Minuten vor ihrem Tod haben wir über unsere Hochzeit gesprochen. Wir wollten zwei Kinder haben. Sie hat von unserer Hochzeit geträumt und sogar den Namen für unseren ersten Sohn ausgesucht", sagte er.

"Sie wollte ihn nach meinem Vater Sameh benennen, und obwohl das nicht der Name war, den ich wollte, stimmte ich zu.

Er sagte, einige Tage vor dem Angriff habe sie sein Telefon genommen und den Namen seines Facebook-Profils in Abu Sameh (Vater von Sameh) geändert und dann änderte sie ihren in Om Sameh (Mutter von Sameh).

Saad hielt die Schachtel in der Hand, in der er Danias Mitgift überreicht hatte, und sagte, dass sein Leben in einem Wimpernschlag aufgehört habe.

"Sie kaufte mit der Mitgift einige Kleidungsstücke als Vorbereitung für unsere Hochzeit, aber sie hatte das Gold noch nicht gekauft. Sie wollte, dass meine Mutter hingeht und es mit ihr kauft", sagte er.

"Das ist ein Albtraum."

Ein Video, das während der Beerdigung aufgenommen wurde und in den sozialen Medien kursiert, zeigt Saad, wie er weinend von dem verhüllten Körper seiner Verlobten Abschied nimmt.

Tag des Jüngsten Gerichts
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums von Gaza wurden bis Mittwochnachmittag mindestens 19 Palästinenser bei Angriffen auf den belagerten Gazastreifen getötet, darunter vier Kinder und fünf Frauen.

Am Mittwoch wurden Luftangriffe auf mehrere Orte im Gazastreifen gemeldet, darunter Rafah, Khan Younis, der nördliche Gazastreifen und andere Gebiete. Kurz darauf wurden Raketen auf Israel abgefeuert, woraufhin in Tel Aviv, Sderot, Aschkelon und Städten in der Nähe des Gazastreifens Sirenen ertönten.

Der Vater von Dania und Iman, Alaa, war am Dienstagabend in seinem Zimmer, das bei dem Angriff ebenfalls beschädigt wurde, von Journalisten und Kameras umgeben.

"Wir schliefen, und als ich aufwachte, flog die Tür meines Zimmers auf und fiel auf unser Bett. Der Raum war voller Staub und Rauch, und mir wurde klar, dass gerade etwas Großes passiert war", sagte er gegenüber MEE.

"Ich begann zu schreien und meinen jüngsten Sohn Hamza zu rufen, aber er hörte mich nicht, also begann ich, die Namen der Mädchen zu rufen, aber auch sie reagierten nicht. Ich dachte, sie würden schlafen."

In der Nachbarschaft fiel der Strom aus, und Alaa konnte nicht herausfinden, was los war.

"Ich ging in das Schlafzimmer der Mädchen und hatte das Gefühl, dass der Tag des Jüngsten Gerichts gekommen war. Der Raum war völlig zerstört und dunkel, Staub und Rauch erfüllten den Raum, und die Mädchen waren verschwunden. Ich begann in den Trümmern zu suchen und sah nur noch ihre Haare", erinnert sich Alaa.

"Die Nachbarn kamen und halfen mir, sie herauszuziehen. Dania hatte bereits ihr Leben verloren und Iman war schwer verletzt", so der 52-jährige Vater.

Am Morgen sah Alaa Danias Blut an der Wand und erkannte, dass sie aus ihrem Bett geschleudert und gegen die Wand geknallt war, bevor sie auf den Boden fiel und mit Schutt bedeckt wurde.

Dania studierte im zweiten Jahr angewandte Buchhaltung an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Gaza und bereitete sich nach ihren Abschlussprüfungen auf ihre Hochzeit vor.

Sie teilte sich ein Zimmer mit ihrer jüngeren Schwester Iman, die Dania nahe stand und sich Sorgen machte, nach der Hochzeit ihrer Schwester allein in dem Zimmer zu bleiben.

"Ich habe noch drei andere Töchter, die verheiratet sind. Dania und Iman standen sich sehr nahe, und Iman war sehr traurig, dass ihre Schwester heiratete. Sie sagte, dass sie das einzige Mädchen zu Hause sein würde", so ِAlaa.

"Dania hat von ihrem Hochzeitstag geträumt. Sie hat sich vor etwa zwei Monaten verlobt. Ihre Verlobung war traditionell, und sie hatte bereits damit begonnen, eine Menge Dinge für die Hochzeit zu kaufen.

"Meine beiden Mädchen waren hervorragend in der Schule, sie konnten beide den Koran auswendig und waren etwas ganz Besonderes. Iman war sehr aufgeschlossen und hatte einen wirklich starken Charakter. Aber Dania war ruhig, schüchtern und sehr zartfühlend. Ich habe noch nie ein freundlicheres Mädchen als sie gesehen.

Alles, was er sich jemals gewünscht hatte

Der zukünftige Schwiegervater von Dania, Sameh, der neben seinem Sohn stand, sagte, dass Saad sie außergewöhnlich liebte.

"Er liebte den Boden, auf dem sie ging. Er sagte, dass er in ihr alles gefunden hat, was er sich jemals gewünscht und erträumt hat", so Sameh.

"Obwohl sie erst seit etwa zwei Monaten verlobt sind, mochten wir Dania so sehr, weil sie sehr höflich war und uns behandelte, als wären wir ihre Eltern. Sie nannte mich sogar Baba und meine Frau Mama."

Sameh hatte an dem Tag, an dem Dania getötet wurde, den Ort für die Hochzeit seines Sohnes gebucht. Die Hochzeit sollte am 21. Juli stattfinden, kurz nachdem Danias Prüfungen beendet waren.

"Ich ging mit Muhammed hin und wir buchten einen Hochzeitssaal. Als wir zurückkamen, erzählte Muhammed es ihr und sie sagte, sie wolle, dass die Feier in einem Chalet stattfindet", sagte er.

"Wir taten, was sie wollte. Wir haben die erste Buchung storniert und ein Chalet gebucht. Dies ist ein Tag in ihrem Leben, und er muss so verlaufen, wie sie es sich wünschen.  Quelle

 

Eskalation in Nahost: Israel droht mit Tötung von Hamas-Führer

Nach gezielten Tötungen in Gaza fliegen Dutzende Raketen auf Israel. Noch ist unklar, ob die schlagkräftige Hamas sich einmischt. Wie die neue Gewaltspirale begann.

Andrea Nüsse - 10. 5. 2023

Wenige Tage vor den Feiern zum 75. Jahrestag der Gründung des Staates Israel am Sonntag eskaliert die Gewalt zwischen militanten palästinensischen Organisationen und israelischer Armee. Israel warnt die Hamas vor einer Einmischung – und droht Konsequenzen an.

Nach der gezielten Tötung von drei hochrangigen Führern des Palästinensischen Islamischen Jihad (PIJ) in der Nacht zum Dienstag in Gaza, bei der Israelis Luftwaffe auch zehn Zivilisten tötete, wurden am Mittwochmittag Hunderte Raketen aus dem Gaza-Streifen auf Israel abgefeuert.

Im Großraum Tel Aviv heulten die Warnsirenen. Schulen im Grenzgebiet zum Gazastreifen blieben geschlossen. Bewohner wurden angewiesen, sich weiter nahe Schutzräumen aufzuhalten. Kurz zuvor hatte Israel am Mittwoch weitere Ziele in Gaza angegriffen. Dabei starben nach palästinensischen Angaben mindestens fünf Menschen.

Noch ist unklar, ob die weitaus größere und militärisch schlagkräftigere Hamas eingreifen wird. Ihr Sprecher, Hazem Qassem, sagte als Reaktion auf die gezielten Tötungen, Israel trage „die Verantwortung für die Auswirkungen dieser Eskalation“. Bei den letzten beiden Auseinandersetzungen zwischen PIJ und israelischer Armee hatte die islamistische Hamas sich zurückgehalten. Israel warnte Hamas vor einer Einmischung. Kabinettsmitglied Yisrael Katz sagte im Fernsehen, „falls Hamas Israel angreift, wird Yahya Sinwar (Hamas-Führer in Gaza, Anmerkung d. Redaktion) das nächste Ziel sein“.

Medien: Getötete Palästinenser wollten zu Gesprächen nach Kairo

Die nächtlichen israelischen Angriffe auf die Wohnhäuser in Gaza waren für Beobachter überraschend gekommen. Die drei getöteten Palästinenser, wollten nach Angaben palästinensischer Medien zu Gesprächen nach Ägypten reisen – Kairo vermittelt regelmäßig Waffenruhen zwischen Palästinenserorganisationen und Israel.

Da Israel über die Reisepläne über den Grenzübergang Refah informiert war, sind nach Angaben palästinensischer Medien die drei Männer davon ausgegangen, dass sie derzeit kein Ziel darstellen. Daher hätten sie die Nacht vor der Abreise bei ihren Familien in ihren Wohnungen verbracht.    mehr >>>

Eine Rakete, kurz nach dem Start in Gaza (Foto: Mohammed Salem)

Kriegsgefahr in Nahost wächst

Nach jüngsten israelischen Angriffen in Gaza feuern Palästinenser Hunderte Raketen ab. Auch auf Tel Aviv und das Landesinnere. Netanjahu droht mit einer Ausweitung der Angriffe.

10. Mai 2023

Militante Palästinenser im Gazastreifen haben am Mittwoch nach Militärangaben mehr als 200 Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert. Insgesamt habe es rund 270 Abschüsse gegeben, davon hätten 205 die Grenze nach Israel überquert, teilte das Militär am frühen Abend mit. Insgesamt seien 63 Raketen abgefangen worden. Der Rest landete auf offenem Gelände, zudem habe es drei Einschläge in städtischen Gebieten gegeben. Auch im Zentrum Israels heulten am Nachmittag die Sirenen.

Der Beschuss dauerte am Abend an. Auch im Großraum Tel Avivs heulten die Sirenen. Es war der erste Raketenalarm dieser Art im Zentrum Israels seit August vergangenen Jahres. Medienberichten  mehr >>>

Ägypten vermittelt zwischen Israelis und radikalen Palästinensern

Im erneut eskalierten Konflikt zwischen Israel und militanten Palästinensern versucht nun Ägypten, eine Waffenruhe zu erwirken.


10.05.2023

Sowohl die israelische Regierung als auch Vertreter der radikalen Palästinenserorganisation „Islamischer Dschihad“ bestätigten entsprechende Vermittlungsversuche. Der israelische Außenminister Cohen sagte dazu, man prüfe den Vorschlag Ägyptens. Kairo hatte bereits bei früheren Kämpfen einen Waffenstillstand vermittelt.  mehr >>>

 

Waffenstillstand ist schwer zu erreichen, während Israels Blutvergießen in Gaza weitergeht
 

Ali Abunimah - 10. Mai 2023 - Übersetzt mit DeepL

Israel hat seine blutigen Angriffe auf den Gazastreifen am Mittwoch zum zweiten Mal ausgeweitet. Dabei wurden sechs Palästinenser in der Küstenenklave getötet und Widerstandsgruppen in Gaza feuerten Vergeltungsraketen ab.

Unterdessen wurden am Mittwochmorgen zwei Palästinenser bei einem israelischen Angriff auf Qabatiya, eine Stadt in der Nähe der Stadt Dschenin im nördlichen Westjordanland, getötet.

Die Gewalt verschärfte sich am Mittwochabend, während die Bemühungen um einen Waffenstillstand fortgesetzt wurden, wobei sich die Erfolgsaussichten stündlich zu ändern schienen.

Wie Al Jazeera berichtete, schienen die von Ägypten vermittelten Verhandlungen an Israels Weigerung zu scheitern, seine Politik der Ermordung palästinensischer Widerstandsführer aufzugeben, sowie an der Weigerung, den Leichnam des Hungerstreikenden Khader Adnan zurückzugeben, der letzte Woche in einem israelischen Gefängnis starb.

Mit den Angriffen vom Mittwoch stieg die Zahl der Todesopfer im Gazastreifen auf mindestens 21, seit Israel am frühen Dienstag seinen Überraschungsangriff auf das Gebiet startete.

Bei diesem Angriff wurden drei Vertreter der Widerstandsgruppe Islamischer Dschihad sowie weitere Bewohner der von Israel angegriffenen zivilen Gebäude getötet.

Israel führte den Überraschungsangriff auf die Beamten aus, "obwohl es wusste, dass sie mit ihren Familien und Kindern zusammen waren", so die Menschenrechtsgruppe Al-Haq.

"Diese absichtliche und vorsätzliche Tat unterstreicht die Tatsache, dass die Tötung palästinensischer Familien und Kinder kein bloßes Versehen ist, sondern sorgfältig kalkuliert und Teil einer systematischen Politik ist", fügte Al-Haq hinzu.

Mindestens sechs palästinensische Kinder wurden seit Beginn der israelischen Bombardierung am frühen Dienstag getötet.

Mehr als 60 Palästinenser wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza seit Beginn der israelischen Angriffe verletzt.

Inmitten der Waffenstillstandsgespräche intensivierten sich die israelischen Angriffe und das palästinensische Gegenfeuer bis weit in den Mittwochabend hinein, darunter auch weitere israelische Angriffe auf palästinensische Häuser.

Am Mittwoch gab es in Israel mindestens acht Verletzte unter den Israelis, die in die Luftschutzkeller rannten, aber keiner von ihnen wurde als ernsthaft verletzt gemeldet.

Unterdessen ging der Terror, den die Palästinenser in Gaza erlebten, weit über die unmittelbaren Todesopfer, Verletzten und Zerstörungen durch die israelischen Luftangriffe hinaus.

Laut Al Mezan, einer in Gaza ansässigen Menschenrechtsgruppe, erzeugt der unaufhörliche Drohnenlärm unter den dort lebenden zwei Millionen Menschen einen ständigen Zustand von Terror, Panik und Angst".

Die Gruppe stellt fest, dass "zwischen 2000 und 2023 mindestens 2.148 Palästinenser, darunter 378 Kinder und 86 Frauen, durch israelische Drohnen getötet wurden".

Fast 350 von ihnen wurden in ihren Häusern getötet, darunter mehr als 100 Kinder, was die Tatsache unterstreicht, dass es in Gaza keinen sicheren Ort gibt.

Gleichzeitig ist die israelische Schließung des Erez-Kontrollpunkts, des einzigen Grenzübergangs zwischen dem Gazastreifen und Israel, eine weitere Form der Gewalt gegen die schwächsten Palästinenser, nämlich gegen medizinische Patienten, die das belagerte Gebiet nicht verlassen können, um eine lebensrettende medizinische Behandlung zu erhalten.

Seit Dienstag wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza mehr als 290 Patienten und ihre Begleiter, die meisten von ihnen Krebskranke, daran gehindert, den Gazastreifen zu verlassen, um sich in Krankenhäusern im besetzten Westjordanland und in Israel behandeln zu lassen. Hinzu kommen noch 15 Fälle, die eine lebensrettende Behandlung benötigen.

Politische Beweggründe

Es besteht ein wachsender Konsens darüber, dass Premierminister Benjamin Netanjahu den Angriff auf den Gazastreifen aus rein innenpolitischen Gründen gestartet hat - um die ultrarechten Kräfte in seiner zerstrittenen Koalition zu beschwichtigen, insbesondere den Minister für nationale Sicherheit Itamar Ben-Gvir.


Im Leitartikel der Tel Aviver Zeitung Haaretz heißt es beispielsweise, dass es bei der Ermordung von Führern des Islamischen Dschihad "nur um israelische Politik" gehe.

Da Israel jedoch keine klaren Ziele hatte und das Leben in Israel stark beeinträchtigt war, bat es die palästinensischen Widerstandsgruppen um einen sofortigen Waffenstillstand.

In einer Live-Pressekonferenz versuchten Netanjahu und sein Verteidigungsminister Yoav Gallant, die Angriffe auf den Gazastreifen der israelischen Öffentlichkeit als großen Erfolg zu präsentieren.

"Wir haben die Führung des Islamischen Dschihad ausgelöscht", behauptete Gallant und fügte hinzu, das israelische Militär habe "den Aktiva dieser mörderischen Terrororganisation einen schweren Schlag versetzt".

Diese Behauptungen wurden jedoch durch die Tatsache widerlegt, dass der Islamische Dschihad weiterhin große Salven von Raketen auf israelische Ziele abfeuerte.

Die großspurigen Behauptungen der israelischen Führung schienen ein gesichtswahrender Versuch zu sein, ihre eigentliche Botschaft schmackhafter zu machen. Israels Bombardierungskampagne sei noch nicht beendet, sagte Gallant. Er fügte hinzu: "Ich hoffe, dass wir sie bald beenden werden, aber wir sind bereit, sie in die Länge zu ziehen."

Einheit des Widerstands

Den ganzen Mittwoch über feuerte der Islamische Dschihad als Vergeltung für die israelischen Angriffe im Gazastreifen Hunderte von Raketen auf israelische Hochburgen ab.

Die gemeinsame Einsatzzentrale der palästinensischen Widerstandsgruppen machte unterdessen deutlich, dass der Islamische Dschihad die volle Rückendeckung der anderen Fraktionen habe, die bereit seien, zu handeln, falls die Umstände dies erforderten.

Während Hamas und Islamischer Dschihad zusammenarbeiten und gemeinsame Strategien entwickeln, hat sich die Hamas nicht direkt an der Konfrontation beteiligt. Dies würde eine Eskalation geradezu garantieren, da die palästinensischen Widerstandsgruppen angedeutet haben, dass sie eine Runde, die sie nicht begonnen haben, nicht intensivieren wollen.

Nichtsdestotrotz bekräftigte die gemeinsame Einsatzzentrale, dass die palästinensischen Widerstandsgruppen "zu allen Optionen bereit" seien.

Die Gruppen betonten, dass "der Angriff auf zivile Häuser, das Eindringen in unser Volk und die Ermordung unserer Männer und Helden eine rote Linie ist".

Israel hat seinerseits verzweifelt versucht, die Hamas aus dem Kampf herauszuhalten, wohl wissend, dass deren Raketenarsenal noch beeindruckender ist als das des Islamischen Dschihad.

Israels Ungeduld in Bezug auf einen Waffenstillstand ist nicht überraschend, wenn man bedenkt, dass es dem israelischen Militär nach eigenen Angaben gelungen ist, nur eine von fünf der 270 vom Widerstand abgefeuerten Raketen abzufangen.

Man geht davon aus, dass die palästinensischen Widerstandsgruppen in der Lage sind, Tausende von Raketen abzufeuern, was das israelische Raketenabwehrsystem Iron Dome schnell erschöpfen könnte, wenn die Situation weiter eskalieren würde.

Jede Iron-Dome-Abfangrakete kostet schätzungsweise mindestens 80.000 Dollar.

Darüber hinaus ist Israel nicht in der Lage, angesichts der weit verbreiteten Angst und Panik in der Bevölkerung eine längere Unterbrechung seiner zivilen Wirtschaft zu verkraften.

Als am Mittwoch palästinensische Raketen das Zentrum Israels erreichten, stoppte Israel kurzzeitig die Landung von Flügen auf dem Ben-Gurion-Flughafen bei Tel Aviv.

Längere Kämpfe können für die israelische Wirtschaft Verluste in Höhe von Hunderten von Millionen Dollar bedeuten, so wie während der 11-tägigen Bombardierung des Gazastreifens im Mai 2021.

Widerstandsparteien mit kühlem Kopf

Unter den Opfern der Gewalt vom Mittwoch in Gaza war auch die 10-jährige Layan Madoukh. Sie starb und ihre Schwester wurde Berichten zufolge bei einem israelischen Raketenangriff auf Gaza-Stadt verletzt.

Bei diesem Angriff wurde nach Angaben von Defense for Children International-Palestine auch der 16-jährige Yazan Jawdat Elayyan getötet.

Am Mittwochmorgen griff eine israelische Drohne eine Gruppe palästinensischer Bauern in der Nähe von Khan Younis an und tötete den 25-jährigen Muhammad Abu Tuayma.

Im besetzten Westjordanland töteten israelische Streitkräfte am Mittwochmorgen zwei palästinensische Männer.

Die israelische Armee erklärte, die beiden hätten in Qabatiya, einer Stadt in der Nähe von Jenin, aus einem Auto heraus das Feuer auf die Besatzungstruppen eröffnet, woraufhin die israelische Armee das Feuer erwiderte und die beiden tötete. Es handelte sich um Ahmad Jamal Assaf, 19, und Rani Walid Qatanat, 24.


Das israelische Feuer verletzte auch einen 17-jährigen Jungen schwer, wie das palästinensische Gesundheitsministerium mitteilte.

Bei einem weiteren Zwischenfall in der Stadt Tubas im Westjordanland wurde eine israelische Soldatin am frühen Mittwoch bei einem Feuergefecht mit palästinensischen Widerstandskämpfern durch Schrapnell schwer verletzt, wie das israelische Militär mitteilte.

Die Besatzungsbehörden nahmen zwei Personen fest, die an dem Vorfall beteiligt gewesen sein sollen.

Vorsätzliche Provokationen

Am Mittwoch jährte sich die 11-tägige Bombardierung des Gazastreifens durch Israel im Mai 2021, bei der mehr als 250 Palästinenser, darunter mindestens 60 Kinder, getötet wurden.

Eine Wiederholung dieses entsetzlichen Blutvergießens lag für niemanden fern. Doch obwohl Israel vorgibt, die Gewalt beenden zu wollen, hat es seit dem Ende der Eskalation im Mai 2021 wiederholt Waffenstillstände sabotiert.

Dazu gehört auch eine dreitägige militärische Konfrontation zwischen Israel und dem Islamischen Dschihad im August 2022, die damit begann, dass bei einem israelischen Luftangriff in Gaza-Stadt Taysir Mahmoud al-Jaabari, ein militärischer Führer des Islamischen Dschihad, und Salameh Muharib Abed, al-Jaabaris Adjutant, getötet wurden.

Der Überraschungsangriff Israels am Dienstag war eine Verletzung des Waffenstillstands, der nach einem kurzen Schusswechsel zwischen Israel und dem Islamischen Dschihad vor einer Woche nach dem Tod von Khader Adnan vereinbart worden war.

Israelische Raketen töteten einen palästinensischen Zivilisten während der Gewalt in der vergangenen Woche.

Diese Runde endete mit einem Waffenstillstand, der von Ägypten, Katar und den Vereinten Nationen vermittelt wurde. Doch während die Palästinenser aufatmeten, plante Israel bereits seinen nächsten Angriff.   Quelle

Rauchschwaden nach israelischen Militärschlägen auf Ziele des Islamischen Dschihad in Rafah, im südlichen Gazastreifen, am 10. Mai 2023

Israelische Offensive im Gazastreifen geht weiter, während die Bemühungen um einen Waffenstillstand zu scheitern scheinen

Wir wählen den Ort und die Zeit, um euch zu schlagen", sagte Netanjahu in einer Fernsehansprache zur Hauptsendezeit


MEE-Mitarbeiter - 10. Mai 2023 - Übersetzt mit DeepL

Die Bemühungen um einen Waffenstillstand im Gazastreifen sind am Mittwoch offenbar ins Stocken geraten, da die israelischen Luftangriffe weiterhin verschiedene Gebiete des belagerten Streifens treffen.

Ägypten, das in früheren Runden der Kämpfe vermittelt hat, habe begonnen, einen Waffenstillstand zu vermitteln, sagte der Sprecher des Islamischen Dschihad, Dawoud Shehab, gegenüber Reuters.

Ein staatlicher ägyptischer Nachrichtensender gab jedoch bekannt, dass Kairo einen Waffenstillstand vermittelt habe, doch die Kämpfe nahmen am späten Mittwochabend wieder zu.

In einer Fernsehansprache zur Hauptsendezeit erklärte der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu, Israel habe den Gruppen im Gazastreifen einen harten Schlag versetzt. Aber er warnte: "Diese Runde ist noch nicht vorbei."

"Wir sehen euch überall. Ihr könnt euch nicht verstecken, und wir wählen den Ort und die Zeit, um euch zu treffen", sagte er und fügte hinzu, dass Israel entscheiden werde, wann es die Ruhe wiederherstellen wolle.

Seit Dienstagmorgen haben israelische Kampfjets Luftangriffe auf mehrere Orte im Gazastreifen geflogen, darunter Rafah, Khan Younis, Beit Lahia und andere Gebiete. Das israelische Militär bezeichnete seine neue Offensive in dem belagerten Streifen als "Operation Schild und Pfeil".

Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurden bei den Bombenanschlägen mindestens 21 Palästinenser getötet, darunter fünf Kinder. Mindestens 64 weitere wurden verwundet.

Das israelische Militär gab an, mehr als 50 Ziele getroffen zu haben, darunter auch Abschussrampen für Raketen, als die Explosionen im Gazastreifen zu hören waren. Die bewaffnete Palästinensergruppe Islamischer Dschihad erklärte, dass drei Häuser im Gazastreifen, die nach Warnungen offenbar evakuiert worden waren, am Mittwoch nach Einbruch der Dunkelheit getroffen wurden.

Das Palästinensische Gemeinsame Kommando, ein Dachverband bewaffneter Gruppierungen im Gazastreifen, zu denen auch die Hamas und der Islamische Dschihad gehören, feuerte daraufhin Raketen auf Israel ab, die Tel Aviv, Sderot, Aschkelon und andere Gebiete in Zentral- und Südisrael zum Ziel hatten.

Die israelische Offensive erfolgt eine Woche nach einem kurzen Schusswechsel zwischen Israel und palästinensischen Gruppen im Gazastreifen, bei dem ein Palästinenser getötet und zwei Israelis verwundet wurden.

Es handelt sich um den größten Angriff Israels auf den Gazastreifen seit August letzten Jahres, als das Militär den ranghohen palästinensischen Kommandeur des Islamischen Dschihad, Tayseer al-Jabari, ermordete und damit einen dreitägigen Schusswechsel auslöste.

Bei dem israelischen Bombardement im Jahr 2022 wurden mindestens 49 Palästinenser getötet, darunter 17 Kinder, und 360 weitere wurden verletzt.

Mehr als zwei Millionen Palästinenser leben auf engstem Raum in Gaza, einem der am dichtesten besiedelten Gebiete der Welt. Die belagerte Küstenenklave steht seit 2006 unter israelischer Blockade und wird als "das größte Freiluftgefängnis der Welt" bezeichnet.

Während der grenzüberschreitenden Kämpfe mit Kämpfern im Gazastreifen am Mittwoch setzte Israel erstmals sein Mittelstrecken-Flugabwehrraketensystem David's Sling ein, wie zwei israelische Militärquellen mitteilten.

David's Sling, mit dem Raketen aus einer Entfernung von 100 bis 200 km abgeschossen werden können, ist Teil des israelischen Schutzschildes und wird gemeinsam von der staatlichen israelischen Firma Rafael Advanced Defense Systems Ltd. und dem US-amerikanischen Verteidigungsunternehmen Raytheon entwickelt und hergestellt.  Quelle



Pro-palästinensische Demonstration wird von hohem Polizeiaufgebot begleitet, Berlin, 8. Dezember 2017.
 

Gilt die Meinungsfreiheit auch für Palästinenser?

Am 15. Mai gedenkt die palästinensische Gemeinschaft weltweit der Nakba. Doch in Deutschland werden Kundgebungen zunehmend unter dem Vorwand der Bekämpfung des Antisemitismus unterdrückt.


Von Fidaa Al Zaanin - Übersetzung von Loren Balhorn - 10. 5. 2023

Am 15. Mai gedenken Palästinenserinnen und Palästinenser in aller Welt jährlich der »Nakba« – was auf arabisch schlicht »Katastrophe« bedeutet. Der Begriff bezeichnet aber auch die Ereignisse vom Mai 1948, als zionistische Paramilitärs im Chaos des arabisch-israelischen Krieges eine Kampagne der ethnischen Säuberung gegen arabische Palästinenserinnen und Palästinenser durchführten. Die Angriffe resultierten in der Vertreibung von schätzungsweise 750.000 Menschen – etwa 75 Prozent der einheimischen Bevölkerung des heutigen Staates Israel. Dies war ein zentrales, wenn auch oft übersehenes Ereignis bei der Gründung Israels und trägt nach wie vor eine immense Bedeutung für die palästinensische Geschichte und Identität.

Obwohl sie in der israelischen Öffentlichkeit lange Zeit tabuisiert wurden, sind die Ereignisse der Nakba inzwischen eindeutig belegt, oft von israelischen Historikerinnen und Historikern, und stützen sich auf Befunde aus israelischen Archiven. Nach dem offiziellen Ende des britischen Mandats über Palästina am 14. Mai 1948 begannen bewaffnete Milizen wie die Irgun, die Hagana und die Stern-Bande mit Angriffen auf palästinensische Gemeinden, bei denen etwa 15.000 Menschen getötet und fast 500 Städte und Dörfer zerstört wurden. Die Milizen verübten auch Massentötungen wie die Massaker von Tantura und Deir Yassin, um die Menschen einzuschüchtern und sie dazu zu zwingen, ihre Häuser zu verlassen.

Der israelische Historiker Ilan Pappé beschreibt das Vorgehen in seinem Buch Die ethnische Säuberung Palästinas: »Die Befehle gaben detailliert die Einsatzmethoden zur Zwangsräumung vor: groß angelegte Einschüchterungen; Belagerung und Beschuss von Dörfern und Wohngebieten; Niederbrennen der Häuser mit allem Hab und Gut; Vertreibung, Abriss und schließlich Verminung der Trümmer, um eine Rückkehr der vertriebenen Bewohnerinnen und Bewohner zu verhindern.«

Für Millionen von Palästinensern ist die Nakba nicht nur ein historisches Ereignis, sondern anhaltende Realität. Die Beschlagnahme von palästinensischem Land und die Zwangsumsiedlung von Palästinenserinnen sind nach wie vor ein hochaktuelles Thema, wie man an Orten wie Al-Araqib im Negev und Sheikh Jarrah sehen kann, wo palästinensische Bewohner jederzeit von Enteignung und Vertreibung bedroht sind. Angesichts dieser Lage bleibt das Gedenken an die Nakba eine vereinende Kraft, die über Grenzen und Generationen hinweg Palästinenserinnen und Palästinener vereint und als Symbol ihrer gemeinsamen Geschichte und ihres anhaltenden Kampfes für Gerechtigkeit und Selbstbestimmung dient.

»Für die Zehntausenden palästinensischen Menschen in Berlin wirkt es so, als ob die Handlungen von einer Handvoll von Personen als Vorwand benutzt werden, um ihnen das Recht auf freie Meinungsäußerung zu entziehen.« mehr >>>

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Der Staat Palästina macht die Besatzungsmacht Israel voll verantwortlich für die Folgen seines verbrecherischen und anhaltenden Angriffs auf das palästinensische Volk im Gazastreifen. Dieser Angriff führte zu einer hohen Zahl von Todesopfern unter Zivilisten, darunter vier Kinder.

Die Besatzungsmacht griff Familien im Schlaf an, mit verheerenden Folgen. Diese gezielte Tötung von Zivilisten ist ein abscheuliches Verbrechen, das weder entschuldigt noch beschönigt werden kann und darf.

Ebenso muss der Austausch von Glückwünschen unter hochrangigen israelischen Politikern zu diesem Angriff eindeutig als eine schockierende Zurschaustellung rassistischer Unmenschlichkeit verurteilt werden.

Solche kriminellen Handlungen sind das Ergebnis der Straflosigkeit, die sich aus der anhaltenden und unentschuldbaren internationalen Abschirmung Israels vor jeglicher Form der Rechenschaftspflicht ergibt. Dieses fatale Muster von Kriminalität und Straflosigkeit muss beendet werden.

Der Staat Palästina ruft alle Staaten auf, ihrer politischen und rechtlichen Verantwortung nachzukommen, um Israel im Einklang mit dem Völkerrecht zur Rechenschaft zu ziehen.

Der Staat Palästina wird mit den zuständigen internationalen Partnern zusammenarbeiten, um diese Aggression zu stoppen und dem palästinensischen Volk Schutz zu gewähren.    Quelle

 

Tod einer Reporterin im Westjordanland
:Kreuzfeuer oder gezielte Tötung

Auch ein Jahr nach dem Tod der arabischen Journalistin Shireen Abu Akleh ist noch immer umstritten, wie es dazu kam.

Lucca Pizzato - 10. 5. 2023

Gemaltes Proträt von Shireen Abu Akleh mit blauer Journalistenschutzweste auf der Mauer in der Westbank
Ein Wandbild von Shireen Abu Akleh auf der israelischen Sperranlage bei BethlehemFoto: Mahmoud Illean

Die palästinensisch-amerikanische Journalistin Shireen Abu Akleh hatte unter der palästinensischen Bevölkerung viele Spitznamen: „Stimme der Wahrheit“ oder „Tochter Palästinas“. Ihre Nichte nannte sie einfach „Shushu“. 25 Jahre lang berichtete Shireen Abu Akleh für den Nachrichtensender Al Jazeera aus den besetzten palästinensischen Gebieten.

In einem Interview sagte sie, sie habe sich für den Journalismus entschieden, um nah bei den Menschen zu sein, um ihre Geschichten in die Welt zu tragen. Seit nun einem Jahr ist ihre Stimme nicht mehr zu hören. Zum Schweigen gebracht wurde sie vor genau einem Jahr durch einen Kopfschuss aus dem Gewehr eines israelischen Soldaten.

Am 11. Mai 2022 war die 51-jährige Journalistin unterwegs mit einer Gruppe von Pres­se­ver­tre­te­r:in­nen zur Berichterstattung über eine Razzia des israelischen Militärs in Dschenin. Ausgestattet mit Helmen und kugelsicheren Schutzwesten mit der Aufschrift „Presse“ gerät die Gruppe unter Beschuss. Der Journalist Ali Samoudi wird verletzt, Shireen Abu Akleh wird in den Kopf geschossen. Sie stirbt.

Die Reaktionen gehen anfangs auseinander. Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas spricht von einem „kaltblütigen Mord des israelischen Militärs“. Das israelische Außenministerium dagegen gibt an, palästinensische Terroristen hätten den tödlichen Schuss wahrscheinlich abgegeben. Zwei Tage nach ihrem Tod ging die Gewalt weiter. Handyaufnahmen zeigen, wie israelische Militärkräfte Abu Aklehs Trauerzug angreifen und ihr Sarg fast zu Boden fällt.

In den darauf folgenden Wochen bringen investigative Recherchen von internationalen Medien neue Erkenntnisse. Die Washington Post zitiert einen Experten, demzufolge die Distanz zwischen Abu Akleh und dem Schützen fast exakt der Entfernung zwischen den Jour­na­lis­t:in­nen und einem israelischen Militärkonvoi in Schusslinie entspricht. Analysen der New York Times kommen zu demselben Ergebnis mit dem Zusatz, eine israelische Eliteeinheit sei „wahrscheinlich“ verantwortlich für die Schüsse. Die Auswertung von Videomaterial und Augenzeugenberichten zeigen für CNN sogar eine „gezielte Attacke“ des israelischen Militärs.

Untersuchungen des FBI

Das israelische Militär legt den Fall trotzdem mit einem im September veröffentlichten hauseigenen Bericht ohne strafrechtliche Verfolgung ad acta. Mit „hoher Wahrscheinlichkeit“ seien die Schüsse zwar vom eigenen Militär gekommen, heißt es darin nun, aber letztlich habe es sich um einen Unfall in einem Kreuzfeuer mit palästinensischen Terroristen gehandelt.

Eine im November veröffentlichte umfangreiche Untersuchung des unabhängigen Forschungsinstituts Forensic Architecture widerspricht dieser Darstellung. Israelische   mehr >>>

Collage des Trauerzuges von Shereen Abu Akleh von Sharif Mosa mit einem Foto der Fotografin Maya

Am ersten Jahrestag deines Verschwindens gibt es Licht in der Dunkelheit

Ein Jahr nach der Ermordung von Shireen Abu Akleh sind die Mörder immer noch auf freiem Fuß, abgeschirmt von einem kaputten internationalen Justizsystem. Aber ein Licht kann in denjenigen gesehen werden, die die Erinnerung an Shireen weitertragen.

Khaled Farraj - 9. 5. 2023

Liebe Shireen, Nur noch wenige Tage trennen uns vom ersten Jahrestag Deines Abschieds. Was können wir Dir zu diesem Anlass sagen? Sollen wir erwähnen, dass die "Mörder", seien es Einzelpersonen oder das System als Ganzes, nicht bestraft oder vor Gericht gestellt worden sind? Sollen wir Ihnen sagen, dass sie immer noch frei sind und weiterhin dieselben Verbrechen begehen, dass sie immer noch Städte, Dörfer und Lager überfallen? Dass sie weiterhin Ihr geliebtes Dschenin überfallen, die Stadt, deren Kinder Sie trugen, als Sie am 11. Mai letzten Jahres als Märtyrer auf die Erde fielen? Müssen wir Ihnen sagen, dass viele von denen, die letztes Jahr Ihren Sarg trugen, später selbst zu Ihren Märtyrern wurden?

Und das gilt nicht nur für Dschenin. Sie erstreckt sich auch auf Nablus, Jericho, Bethlehem, Hebron, den Gazastreifen und das Dorf Sandala in den 1948 besetzten Gebieten. Die Geschichte erstreckt sich auf die Gefangenen in ihren Zellen, deren jüngster Märtyrer Khader Adnan war. Und während die Tötungsmaschinerie ununterbrochen weiterläuft, verstärken dieselben Mörder ihre Politik des Diebstahls und der Judaisierung von palästinensischem Land in Jerusalem, Jericho und überall dort, wo sie ihre Hand hinhalten.

Wir können Ihnen sagen, dass die Mörder auf freiem Fuß bleiben, weil das internationale Rechtssystem kaputt ist. Es liegt daran, dass es bei der Anwendung seiner Gesetze an Prinzipien der Gerechtigkeit mangelt. Es liegt daran, dass es Menschen gibt, die sich mit Gewalt über das Gesetz gestellt haben, mit der stillschweigenden Unterstützung internationaler Mächte, die von Interessen geleitet werden und die Welt in "Gut" und "Böse" auf der Grundlage dieser Interessen einteilen.

Gleichzeitig gibt es aber auch diejenigen, die Ihrer Sache treu geblieben sind und sich Tag und Nacht für Ihr Recht einsetzen. Ob es sich um Einzelpersonen oder Institutionen handelt, sie haben sich an internationale Gerichte, Regierungen und Organisationen gewandt, Berichte und Untersuchungsergebnisse vorgelegt. Sie haben unermüdlich und unnachgiebig daran gearbeitet, der Tötungsmaschinerie Einhalt zu gebieten - in Palästina und darüber hinaus.

Eine unveränderte Realität

Die Situation in Jerusalem hat sich seit Ihrer Abreise nicht verändert, vor allem nicht während des Ramadan und zu Ostern. Die Einwohner Jerusalems haben sich in ihrer Stadt verschanzt, um ihre muslimischen und christlichen heiligen Städte und ihre arabische Stadt zu schützen. Die israelische Besatzung schert sich, wie Sie wissen, nicht um die heiligen Monate, sondern setzt ihre Macht ein, um zu verängstigen und zu unterdrücken.

Der einzige Unterschied in diesem Jahr besteht darin, dass Sie nicht vor Ort waren, um in Ihren üblichen Auftritten auf Al-Jazeera über die Ereignisse zu berichten und ein Siedlerkolonialregime zu entlarven, das sich durch Unterdrückung, Kontrolle und Herrschaft über die einheimische Bevölkerung auf seinem Land auszeichnet.

Wissen Sie, dass der Siedlerkolonialstaat derzeit von Rechtsextremen regiert wird? Seit Ihrer Abreise sind die Vertreter der extremen Rechten Minister in der Regierung Netanjahu geworden, und ihre erste Errungenschaft war die Verbrennung von Huwwara. Der israelische Finanzminister segnete diese Taten ab und sagte, dass Huwwara "ausgelöscht werden muss" und dass "der Staat Israel dies tun sollte". Diese Aussage kann nur als Staatsterrorismus bezeichnet werden. Derselbe Minister sagte auch, dass das palästinensische Volk nicht existiert und dass es eine Erfindung ist, die nicht älter als hundert Jahre ist!

Darüber hinaus hat der israelische Minister für nationale Sicherheit das tägliche Leben der palästinensischen Gefangenen angegriffen. Er hat ihnen die Möglichkeit verweigert, morgens ihr eigenes Brot zu backen, als ob dies eine "Sicherheitsbedrohung" für den israelischen Staat darstellen würde. Er hat auch die den Gefangenen zugestandene Zeit zum Duschen eingeschränkt und ihnen die Warmwasserzufuhr gekürzt, mit der Begründung, dass dies ein Luxus sei, den sie nicht genießen dürften.

Die vielen Getreuen

Meine liebe Shireen, ich schreibe dir über diese Themen, weil ich weiß, dass sie dich früher beschäftigt haben, nicht nur als Journalistin, sondern auch als Person mit Gewissen, die ihre eigenen Überzeugungen und ihren Glauben hat. Deine Gedanken waren immer bei dem Schmerz und der Ungerechtigkeit, die die Menschen in diesem Land erleiden.

Und doch gibt es ein helles Licht inmitten der Dunkelheit, das in den Menschen zu sehen ist, die weiterhin an Ihnen festhalten. Ich schreibe natürlich von Ihrer Familie - Lena, Nasri, Lareen, Lisa und Tony -, die durch die ganze Welt gereist sind, um sich für Ihren Fall einzusetzen und Gerechtigkeit zu suchen. Ich schreibe Ihnen von den zahlreichen Hauptstädten, Gemeinden, Universitäten, Institutionen, Künstlern, Journalisten, Musikern, Schriftstellern und Produzenten, die das Andenken an Sie stets in Ehren gehalten und Gerechtigkeit gefordert haben. Ich schreibe Ihnen von den Menschen, die sich auf Ihren ersten Jahrestag vorbereiten, von denen, die ein Museum zu Ihren Ehren errichten, und von denen, die ihren Verlust auf vielfältige Weise zum Ausdruck gebracht haben. Ich schreibe Ihnen von den Hunderten von Preisen, Auszeichnungen und Forschungsstipendien, die Ihren Namen tragen, insbesondere im Bereich des Journalismus - dem Bereich, den Sie liebten und als Beruf wählten, weil er Sie, wie Sie oft sagten, den Menschen näher brachte.

Al-Jazeera und die Stadtverwaltung von Ramallah werden zu Ihrem Gedenken ein Museum errichten, das im Mai 2024, dem zweiten Jahrestag Ihrer Abreise, eröffnet wird.

Soll ich auch die Ehre erwähnen, die Ihnen von allen zuteil wurde, nicht nur in Palästina, sondern in der ganzen Welt? Ihr Name stößt auf taube Ohren, dieselben Ohren, die sich in der Vergangenheit geweigert haben, zuzuhören, und dies auch weiterhin tun würden, wenn es sich nicht um ein abscheuliches Verbrechen handeln würde.

Ihre Kollegen setzten ihre Berichterstattung fort und konfrontieren die israelische Siedler-Kolonialpolitik mit dem geschriebenen Wort, mit Ton und mit Bildern. Ihr Begräbnis war ein Tag, an dem Jerusalem seine arabische Identität und Palästina seine arabischen Werte wiedererlangte. Du wirst so lange Gegenstand meiner Worte, Bilder und Töne sein, bis der Gerechtigkeit Genüge getan ist.

Und wie könnten wir das Bild der palästinensischen Journalisten vergessen, die während des Besuchs des US-Präsidenten in Bethlehem im Juli 2022 schwarze Hemden mit Ihrem Foto trugen, um Gerechtigkeit für Sie zu fordern? Wie könnten wir das Bild der Gefangenen im Freiheitstunnel vergessen, die vor israelischen Gerichten Ihren Namen riefen?

Und schließlich haben Ihre Freunde nie aufgehört, an Sie zu denken. Dein Andenken lebt in ihnen weiter.

Ruhe in Frieden, mein Freund, in einem Land, das den Frieden aufgegeben hat.        Quelle


 

Israel: UN-Experten fordern Rechenschaft für den Tod von Khader Adnan und die willkürliche Masseninhaftierung von Palästinensern

Die israelische Annexion von Teilen des palästinensischen Westjordanlands verstößt gegen das Völkerrecht - UN-Experten fordern die internationale Gemeinschaft auf, Rechenschaft abzulegen

03 Mai 2023 - Übersetzt mit DeepL

Der Tod des palästinensischen Hungerstreikenden Khader Adnan muss aufgeklärt werden, sagten UN-Expert*innen heute und bezeichneten Israels willkürliche Masseninhaftierung von Palästinensern als "grausam" und "unmenschlich".

Der 45-jährige palästinensische Gefangene starb am Dienstagmorgen in seiner Gefängniszelle nach einem fast dreimonatigen Hungerstreik. Er protestierte gegen die weit verbreitete Politik Israels, Palästinenser willkürlich, ohne Garantie für ein faires Verfahren und unter menschenunwürdigen Bedingungen zu inhaftieren.

Khader Adnan trat in den Hungerstreik, kurz nachdem er zuletzt am 5. Februar 2023 von den israelischen Behörden unter dem Vorwurf des Terrorismus festgenommen worden war. Trotz der gravierenden Verschlechterung seines Gesundheitszustands weigerten sich die israelischen Behörden, Adnan freizulassen oder ihn in ein Krankenhaus zu verlegen, und hielten ihn weiterhin in einem Gefängniskrankenhaus fest, angeblich ohne ihm eine angemessene medizinische Versorgung zu bieten. Die Experten stellten fest, dass Khader Adnan in der Vergangenheit mindestens 12 Mal verhaftet wurde, rund acht Jahre im Gefängnis verbrachte, meist in Verwaltungshaft, und fünf Mal in den Hungerstreik trat.

"Der Tod von Khader Adnan ist ein tragischer Beweis für die grausame und unmenschliche israelische Inhaftierungspolitik und -praxis sowie für das Versagen der internationalen Gemeinschaft, Israel angesichts der gefühllosen Rechtswidrigkeiten gegen Palästinenser zur Rechenschaft zu ziehen", so die Experten.


Israel hält derzeit etwa 4900 Palästinenser in seinen Gefängnissen fest, darunter 1016 Verwaltungshäftlinge, die auf der Grundlage geheimer Informationen für unbestimmte Zeit ohne Gerichtsverfahren oder Anklage festgehalten werden. Die Zahl der Verwaltungshäftlinge in israelischen Haftanstalten ist so hoch wie seit 2008 nicht mehr, obwohl internationale Menschenrechtsorganisationen diese Praxis wiederholt verurteilt und Israel aufgefordert haben, sie unverzüglich zu beenden. In den letzten Jahren sind viele palästinensische Gefangene in den Hungerstreik getreten, um gegen die Brutalität der israelischen Inhaftierungspraxis zu protestieren.

"Wir können Israels Inhaftierungspolitik nicht vom kolonialen Charakter seiner Besatzung trennen, die darauf abzielt, alle Palästinenser in dem Gebiet, das Israel kontrollieren will, zu kontrollieren und zu unterwerfen", so die UN-Experten. "Die systematische Praxis der Verwaltungshaft kommt einem Kriegsverbrechen gleich, bei dem geschützten Personen vorsätzlich das Recht auf ein faires und reguläres Verfahren vorenthalten wird."


Die Experten erklärten, dass es für die internationale Gemeinschaft immer dringlicher werde, Israel für seine illegalen Handlungen in den besetzten Gebieten zur Rechenschaft zu ziehen und die Normalisierung von Kriegsverbrechen zu stoppen, die zur täglichen Realität im Leben der Palästinenser geworden sind.

"Wie viele Menschen müssen noch sterben, bevor in den besetzten palästinensischen Gebieten auch nur ein Hauch von Gerechtigkeit herrscht", so die Experten.
Quelle

Eines der verbliebenen Häuser des palästinensischen Dorfes Ajjur, 24. Juni 2018 (Foto: Davidbena/Wikimedia)

Rückkehr nach Ajjur

Ein Besuch in dem zerstörten palästinensischen Dorf Ajjur offenbart die Gewalt und die Angst im Herzen des zionistischen Unternehmens.

Eitan Bronstein Aparicio - 9. 5. 2023

Im April 2018, als ich noch in Tel Aviv lebte, kam ein palästinensischer Genosse aus dem Flüchtlingslager Deheisha bei Bethlehem zu De-Colonizer mit einer Bitte: einer palästinensischen Familie zu helfen, Ajjur zu besuchen. Ajjur ist das Dorf, in dem der Vater dieser Familie geboren wurde und aus dem er während der Nakba 1948 von Israel vertrieben wurde. Er wollte seiner Familie zum ersten Mal seinen Heimatort zeigen. Wir nahmen den Wunsch gerne an und begrüßten mit einigen anderen Aktivisten Mustafa Hajajra, seine beiden Töchter und drei Kinder unter 16 Jahren. Sie waren die einzigen Familienmitglieder, die aufgrund der strengen israelischen Einreisebeschränkungen für Palästinenserinnen und Palästinenser über und unter einem bestimmten Alter zu Besuch kommen konnten. Wir machten Schilder, die unsere Unterstützung für das Rückkehrrecht zum Ausdruck brachten, aber für sie war das Wichtigste an diesem Tag die direkte Begegnung mit dem Heimatdorf des alten Mustafa. Als er aus dem Auto ausstieg, das sie brachte, brach er in Tränen aus, und es dauerte einige Minuten, bis er sich wieder beruhigt hatte. Seine Tochter erzählte uns, dass er schon lange auf diesen Moment gewartet hatte.

Der größte Teil des Dorfes liegt innerhalb des "British Park" des Jüdischen Nationalfonds. Nur wenige der beeindruckenden Gebäude des Dorfes, die von den Israelis genutzt wurden, sind noch erhalten. Doch wie in anderen palästinensischen Dörfern, die Israel während der Nakba zerstörte, kann man die Steine der verstreuten Häuser, Obstbäume wie Zitronen und Weinstöcke sowie die Brunnen und zerstörten Terrassen sehen. Die fast vollständige Zerstörung und die lange Zeit, die vergangen ist, machten es Mustafa schwer, die verschiedenen Teile seines Dorfes zu identifizieren. Er erkannte und erinnerte sich an das schöne und gut erhaltene Haus der Mokhtars, das heute ein exotischer Hochzeitsort für Israelis geworden ist. Seine Töchter pflückten Zitronen und sammelten Weinblätter, um Familiengerichte zuzubereiten, die ursprünglich aus Palästina stammten und von Israel zerstört wurden.

Das israelische Dorf 'Agur wurde auf dem Land des palästinensischen Dorfes erbaut und hat dessen Namen beibehalten - oder besser gesagt, sich angeeignet. Als wir an seinem riesigen Metalltor vorbeikamen, das so typisch ist für ländliche jüdische Siedlungen aus der Kolonialzeit, bemerkte uns einer der Bewohner und ahnte sofort, dass dieser Besuch nichts Gutes für ihn bedeutete. Er kam auf uns zu, und seine Befürchtungen bestätigten sich: Es waren Palästinenser aus dem Ort, in dem er derzeit lebt, und Israelis, die sie unterstützen. Das gefiel ihm ganz und gar nicht, denn für ihn gehörte dieser Ort nur ihm und dem "jüdischen Volk". Mit einer Eisenstange bewaffnet, ging er auf uns zu und drohte uns lautstark. Unsere Reaktion, insbesondere die meiner Frau Eléonore, machte ihm klar, dass wir weder Angst hatten noch vor ihm weglaufen würden.

Ich wurde an diese unangenehme Situation erinnert, als ich vor einigen Wochen das schockierende Video sah, in dem israelische Polizisten unbewaffnete Gläubige in der Al-Aqsa-Moschee gnadenlos mit Schlagstöcken verprügelten. Auch Yitzhak Rabins Befehl während der ersten Intifada, "den Palästinensern Hände und Beine zu brechen", kommt mir in den Sinn. Und ich schreibe diese Zeilen inmitten einer weiteren extremen Runde der Gewalt nach Provokationen durch die derzeitige israelische Regierung.

Anlässlich des 75. Jahrestages der Nakba ist es daher wichtig, die wichtigsten Grundlagen des zionistischen Unternehmens zu verstehen. Erstens gehören die Palästinenser (die es laut dem israelischen Finanzminister Smotrich gar nicht gibt) nicht zum "Land Israel", und daher ist ihre Vertreibung aus diesem Land die Verwirklichung der jüdischen nationalen Vision. Die Nakba wird mit verschiedenen gewaltsamen Mitteln fortgesetzt, und diese, die eiserne Rute und die Waffen einer der am stärksten bewaffneten Armeen der Welt, sind notwendig und ununterbrochen aktiv. Die Errichtung von Siedlungen nur für Juden, die so genannte Kolonisierung, ist der zivile Teil des Unternehmens und unterstreicht einen zweiten zentralen Aspekt des jüdischen Staates: Die jüdische Vorherrschaft über das gesamte Gebiet des historischen Palästina, die durch ein Apartheidregime aufrechterhalten und verstärkt wird. Die Befreiung von diesem Regime, falls und wenn sie kommt, wird Freiheit und Gleichheit für alle Bewohner des Landes und seine palästinensischen Flüchtlinge ermöglichen.

Am Ende des Besuchs der Familie Hajajra in Ajjur sagte ich zu Mustafa, dass wir uns nach ihrer Rückkehr in ihr Dorf sehnten.

"Aber sie haben die Häuser zerstört", antwortete er.

"Wir werden sie wieder aufbauen", sagte ich ihm.

Er lächelte und schwieg. In der Tat werden wir dieses Land wieder aufbauen müssen, nachdem der Zionismus aus der Welt verschwunden ist.  Quelle

Foto aus dem Archiv.
 

Mehrere Angriffe der Besatzungsarmee und der Siedler auf Palästinenser und ihr Eigentum

Besetztes Westjordanland, 10. Mai 2023, WAFA - Übersetzt mit DeepL

Heute, am Mittwoch, wurden mehrere Angriffe auf wehrlose Palästinenser und ihr Eigentum in getrennten Teilen der besetzten palästinensischen Gebiete bezeugt, wie verschiedene Quellen berichten.

Zerstörung eines Geschäfts und Vernichtung von landwirtschaftlichen Produkten in Hebron :

Im Dorf "Zweidin" östlich von Yatta südlich von Hebron rissen die israelischen Besatzungstruppen heute einen Laden ab, in dem Baumaterialien verkauft wurden, wie unser Korrespondent berichtete.  Der abgerissene Laden gehörte, wie uns unser Korrespondent mitteilte, dem Bürger Abdul Rahaman Ali Tuaimat.

In der gleichen Region schlugen israelische Siedler aus der illegalen Siedlung Carmiel den Bürger Farid Hamamdeh und fügten ihm Prellungen zu.


Die Hirten der Familie Hamamdeh wurden ebenfalls von einer Gruppe von Siedlern gejagt, die sie daran hinderten, ihre Schafe zu weiden.
Die Siedler, die von Besatzungssoldaten beschützt wurden, zerstörten auch Winterprodukte wie Weizen, Gerste und Luzerne der gleichen Familie, nachdem sie ihre Schafe auf palästinensischen Feldern freigelassen hatten.

Die Besatzungsarmee durchkämmt Land und entwurzelt Olivenbäume in Bethlehem :
Israelische Siedler entwurzeln 750 Olivenpflanzen westlich von Nablus.
Am heutigen Mittwoch vermessen Besatzungstruppen Land und entwurzeln Dutzende Olivenpflanzen im Dorf Wadi Fukin westlich von Bethlehem im Süden des besetzten Westjordanlandes, wie eine städtische Quelle berichtete.

Der Leiter des Dorfrats, Ibrahim Al-Hroub, sagte WAFA, dass eine israelische Armeeeinheit, die von Angestellten begleitet wurde, das Al-Khalla-Gebiet am Haupteingang des Dorfes gestürmt und ein Stück Land vermessen habe, indem sie Schilder in seiner Nähe aufstellte und Dutzende von Olivenpflanzen entwurzelte, die einem Bürger der Familie Assaf gehörten.

Seit vier Jahren entwurzelten die Besatzungstruppen jedes Mal Olivenpflanzen aus demselben Land, wenn der Besitzer sie gepflanzt hatte.

Herr Al-Hroub sagte, das Dorf sei in der letzten Zeit einem Siedlungsangriff ausgesetzt gewesen, einschließlich der Zerstörung von Land und der Entwurzelung von Bäumen und Olivenpflanzen.

10 Palästinenser, die nach dem israelischen Abriss ihrer Wohnungen obdachlos geworden sind :

Heute Morgen zerstörten israelische Besatzungsbulldozer zwei Wohnwohnungen mit einer Fläche von jeweils 220 Quadratmetern im Gebiet Khallat Al-Abed in der Ortschaft Jabal Al-Mukabber im besetzten Jerusalem unter dem Vorwand, dass sie ohne Genehmigung gebaut worden seien.

Nach dem Abriss der beiden Wohnungen der beiden Brüder Firas und Ali Shuqairat blieben 10 Personen, hauptsächlich Kinder, obdachlos zurück.

Der Hausbesitzer Firas Shuqairat berichtete, dass er seit Februar dieses Jahres einen Abrissbescheid von der Gemeindeverwaltung der Besetzung erhalten hatte und dass er versucht hatte, den Abriss zu verhindern, jedoch ohne Erfolg.

Er betonte auch, dass das städtische Besatzungsgericht vor etwa zwei Monaten eine Entscheidung getroffen habe, um den Abrissbescheid bis zum nächsten September einzufrieren, doch er und sein Bruder seien letzte Woche von dem Anwalt darüber informiert worden, dass die Stadtverwaltung einen Antrag an das Gericht gestellt habe, um die Einfrierungsentscheidung aufzuheben, und das Gericht habe den Abriss genehmigt.

Die Palästinenser in Jerusalem sagen, dass sie gezwungen sind, ohne Genehmigung zu bauen, weil es unmöglich ist, eine Baugenehmigung zu erhalten, während der rechtsgerichtete Bürgermeister und der Stadtrat versuchen, die palästinensische Bevölkerung der Stadt auf einem absoluten Minimum zu halten und gleichzeitig ihre jüdischen Bewohner zu vermehren, indem sie den Bau von Tausenden neuer Wohnungen in den jüdischen Siedlungen genehmigen. Fast 75% der Anträge palästinensischer Bürger Jerusalems auf eine Genehmigung werden von der Stadtverwaltung abgelehnt, wie Rechtsgruppen berichten.

Die Besatzungstruppen haben seit Anfang dieses Jahres etwa 117 Häuser im besetzten Jerusalem unter dem Vorwand des Bauens ohne Genehmigung vor allem in den "C"-Gebieten zerstört, die 60% des besetzten Westjordanlands ausmachen und vollständig dem israelischen Militärregime unterstehen, und Genehmigungen werden selten erteilt, um ihren Familien Unterkünfte zur Verfügung zu stellen.

Im Gegensatz dazu unterstützt Israel den Bau innerhalb der bestehenden kolonialen Siedlungen als notwendig, um sich dem "natürlichen Wachstum" der Siedler anzupassen. Daher erteilt es viel leichter Baugenehmigungen an mehr als 700.000 jüdische israelische Siedler und versorgt sie mit Straßen, Strom, Wasser und Abwassersystemen, die für viele benachbarte Palästinenser unzugänglich bleiben.

Die palästinensischen Bewohner des Dorfes Jabal al Mukaber werden häufig von der israelischen Polizei schikaniert, die regelmäßig Überfälle auf das Dorf durchführt und Abriss- und Baustoppbescheide gegen die Häuser und Strukturen der palästinensischen Bewohner übergibt, um sie zum Verlassen des Gebiets zu zwingen.

Die 300.000 Palästinenser in Ostjerusalem werden in allen Lebensbereichen, einschließlich Wohnraum, Beschäftigung und Dienstleistungen, diskriminiert und auch als Einwohner betrachtet, denen das Recht, in der Stadt zu leben, jederzeit und aus jedem Grund entzogen werden könnte.

Laut einem Bericht der israelischen Menschenrechtsgruppe B'Tselem könnten israelische Gerichte für ihre Politik, die zur Enteignung der Palästinenser geführt hat, für Kriegsverbrechen verantwortlich gemacht werden.

Der Bericht, Fake Justice, zeigt, dass die Unterstützung des Gerichts für die israelische Planungspolitik gleichbedeutend mit der Unterstützung der Enteignung und Zwangsumsiedlung von Palästinensern ist, was nach internationalem Recht ein Kriegsverbrechen darstellt.

Besatzungstruppen entwurzeln über 600 Olivenbäume und verwüsten 20 Wassertanks in Hebron :
Die israelischen Besatzungstruppen entwurzelten am Mittwoch mehr als 600 Olivenbäume, verwüsteten 20 Wassertanks und rissen mehrere Laubengänge in der Region Al-Tayba in der Ortschaft Turqumia nordwestlich von Hebron im Süden des besetzten Westjordanlandes nieder.

Mahmoud Hussein Fatafta, einer der von den Vandalenakten betroffenen Hausbesitzer, erklärte, dass sich die Angriffe der Besatzung und der Siedler auf ihr Land und ihr Eigentum in den letzten Jahren immer wieder wiederholten.

Er stellte klar, dass Israel darauf abzielt, das Land und Eigentum der Palästinenser zu stehlen und sie zu vertreiben, um neue koloniale Pläne umzusetzen.   H.A   Quelle

Beiträge geben nicht unbedingt und in allen Aussagen  die Meinung der Redaktion wieder.

 

Eine kleine Auswahl weiterer Nachrichten und  Texte,  in meist englischer Sprache

AUCH WENN OFT JEDEN TAG SICH DIE MELDUNGEN ÄHNELN - ES SIND JEDEN TAG AKTELLE NEUE MELDUNGEN
TAG FÜR DIE GLEICHEN VERBRECHEN AM ANDEREN ODER GLEICHEN ORT UND GLEICH DIE ABSICHTEN DAHINTER:

Update: Israeli Missiles Kill Eight Palestinians, Including A Child, In Gaza (imemc.org)

Israeli Army Kills A Palestinian In Southern Gaza (imemc.org)

Israel’s Bombing Caused Destruction Of Eleven Residential Units (imemc.org)

Israeli Soldiers Uproot 600 Olive Trees, Destroys Water Tanks, And Demolish Structures, In Hebron (imemc.org)

Spain calls on Israel to respect international humanitarian law

Israeli forces survey land, uproot olive saplings near Bethlehem

Israeli Army Demolishes Three Homes Near Jericho (imemc.org)

Renewed Israeli Bombing Kills Two Palestinians In Gaza (imemc.org)

EU-funded Jibb al-Deeb school re-demolished by Israel days after it was rebuilt

Israeli warplanes launch several raids on different locations in the Gaza Strip killing seven people

Journalists Syndicate condemns Israeli ban on entry of foreign press crews into the Gaza Strip

WAFA: “Israel Demolishes Two Apartments In Jerusalem” (imemc.org)

Israeli Army Abducts 28 Palestinians, Including 6 Children, In Occupied West Bank (imemc.org)

Arab League urges International Criminal Court to complete investigation into Israeli war crimes against Palestinians

Thinking She Is A Palestinian, Soldiers Kill An Israeli Woman In Hebron (imemc.org)

Israeli Army Kills Two Palestinians In Jenin (imemc.org)

In an effort to expand illegal Jewish settlements, Israeli occupation forces uproot trees, damage water tanks

Digger, its owner detained by Israeli forces

Army Injures Many Palestinians In Hebron And Bethlehem (imemc.org)

Irish Foreign Minister regrets the loss of life in Gaza, disturbed by the demolition of a school


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