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Wo ist mein Dorf?

Fotoausstellung auf Tour durch Palästina: Geschichte und Gegenwart der Nakba

Anne Paq - 3.06.2023

Es ist die Frage, die am häufigsten gestellt wird: »Wo ist mein Dorf?« fragt die Palästinenserin Raeda Masri, 56, im Flüchtlingslager Al-Ein in der Stadt Nablus im besetzten Westjordanland, als sie die Straßenausstellung des Fotografen Ahmed Al-Bazz betrachtet. Vier Tage brauchte Al-Bazz, um seine Bilder an Wänden in 20 Orten im Westjordanland anzubringen – 17 Flüchtlingslager, ein Café in Ramallah, eine Schule in Deir Ammar und die israelische Mauer in Bethlehem.

Die Ausstellung zeigt Fotos von den Überresten der palästinensischen Dörfer, die in der Zeit nach der Gründung des Staates Israel von zionistischen Milizen überfallen wurden. Um 1948 wurden mehr als 500 Dörfer zerstört und drei Viertel der palästinensischen Bevölkerung – etwa 750.000 Menschen – vertrieben oder zur Flucht gezwungen. Eine Zeit, die von den Palästinensern als »Nakba« bezeichnet wird, was auf arabisch »Katastrophe« bedeutet. Heute ist die palästinensische Flüchtlingsbevölkerung mit mehr als sechs Millionen Menschen die größte der Welt. Einige von ihnen leben nur wenige Dutzend Kilometer von ihren ursprünglichen Dörfern entfernt in verarmten, überfüllten Flüchtlingslagern im Westjordanland oder im Gazastreifen. Für Al-Bazz sollen die Fotos aber nicht als Geschichten über die Vergangenheit betrachtet werden – »zumindest solange die Palästinenser gezwungen sind, Flüchtlinge zu bleiben, denen die israelische Kolonialherrschaft die Rückkehr in ihre Häuser und ihr Land verbietet«.

Zum 75. Jahrestag der Nakba entschied sich Al-Bazz, die Ausstellung auf der Straße zu machen, um die Menschen direkt zu erreichen – und zwar mit preiswerten Drucken, die auch kostenlos heruntergeladen werden können und bereits im Libanon in einem Flüchtlingslager, in Jordanien, in den USA und in Großbritannien ausgestellt wurden.

Raeda Masri besuchte ihr Heimatdorf, als sie sieben Jahre alt war. Sie erinnert sich immer noch gerne daran: »Es ist sehr wichtig, diese Fotos zu haben. Die Kinder wissen nichts über ihre Dörfer; wir können sie ihnen zeigen und sie unterrichten«, sagt sie. Die Lager sind voll von Kindern. Viele Passanten, die sich die Ausstellung ansahen, erzählten auch von ihren Besuchen in ihren Dörfern und ihrer Sehnsucht nach Rückkehr. »Wenn wir die Fotos sehen, weint unser Herz. Wir erinnern uns an unsere Erinnerungen, an unsere Vorfahren. Und unsere Kinder erleben immer noch diese Nakba«, erklärt Dina Habash aus dem entvölkerten Dorf Beit Dajan. Sie wurde in Balata, dem größten Flüchtlingslager im Westjordanland, geboren und lebt noch immer dort.   mehr >>>

 
(Wöchentliches Update v. 25. - 31. Mai 2023)

Verletzung des Rechts auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit

2 Palästinenser wurden getötet und 23 andere, darunter 3 Kinder, verletzt, während Dutzende anderer unter Atemnot litten und Prellungen erlitten bei den Angriffen der israelischen Besatzungskräfte in den besetzten Gebieten (oPt). Einzelheiten, wie folgt:

Am 26. Mai 2023 gaben die israelischen Behörden die Tötung von ‚Alaa Khalil Qaysiyah (25) aus Hebron bekannt. Er habe angeblich versucht, eine Messerattacke in der“Tineh Amorim“-Siedlung, die auf Ländereien des Dorfes Al-Dhahiriya errichtet wurde, zu verüben.

Am 29. Mai 2023 wurde Ashraf Al-Sheikh Ibrahim (37), ein Offizier des palästinensischen Geheimdienstes, getötet und 5 andere bei bewaffneten Auseinandersetzungen mit der IOF, als diese in Jenin eindrangen, verletzt. Bei diesem Vorfall rammte willkürlich eins der Militärfahrzeuge der IOF einen Krankenwagen, der zum Al-Hayat Ambulanz-Center in der Nähe des Al-Razi Krankenhauses im Zentrum von Jenin gehörte. Er krachte in zwei weitere Fahrzeuge und beschädigte sie. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF 6 Palästinenser.

Diejenigen, die verletzt wurden, waren Opfer der exzessiven Gewaltanwendung, die die Übergriffe der IOF auf Städte und Dörfer oder die Niederschlagung friedlicher, von palästinensischen Zivilpersonen organisierten, Proteste begleitete.

Am 25. Mai 2023 wurden 14 Palästinenser, darunter zwei Kinder, bei Zusammenstößen mit der IOF verletzt, nachdem diese einen breit angelegten Angriff mit 70 Militärfahrzeugen und verstärkt durch Yamam-Spezialeinheiten, 6 Bulldozern und einem Hubschrauber auf das ‚Aqabat Jaber Flüchtlingslager, im Süden von Jericho, verübt hatte. Der Angriff schloss die Schließung aller Haupt- und Nebenstraßen mit Sandbermen sowie großangelegte Razzien in rund 40 Häusern ein, nachdem sie einige der Türen gesprengt und ihren Inhalt durchsucht hatten. Vor ihrem Rückzug verhaftete die IOF 15 Palästinenser.

Am 26. Mai 2023 wurden 2 Palästinenser von gummi-ummantelten Stahlkugeln der IOF bei deren Niederschlagung des friedlichen wöchentlichen Protestes von Kafr Qaddum gegen die Siedlungen im Norden von Qalqilya, angeschossen.

Am 28. Mai wurden bei Zusammenstößen mit der IOF am östlichen Eingang des Dorfes Al-Mughayyir, im Nordosten von Ramallah,  2 Palästinenser, darunter ein Kind, verletzt und ein weiterer verhaftet. Der Eingang wurde zuvor mit Sandbermen versperrt.

Im Gazastreifen wurden 3 Schießereien der IOF auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten verzeichnet, während man über 2 Schießereien auf Fischerboote vor der westlichen Gazaküste berichtete.

Bis heute in 2023 töteten IOF-Angriffe 155 Palästinenser, darunter 77 Zivilpersonen, 24 von ihnen Kinder und 6 Frauen, und der Rest waren Mitglieder bewaffneter palästinensischer Gruppen, darunter 2 Kinder. 7 wurden von Siedlern getötet und zwei starben in israelischen Gefängnissen.

661 Palästinenser, darunter 103 Kinder, 25 Frauen und 12 Journalisten, wurden in der Westbank und im Gazastreifen verletzt.

Verwüstung von Land, Zerstörungen, Bescheide und Siedlungen

Die IOF zerstörte 4 Häuser, Teile eines anderen Hauses und 5 Einrichtungen in der Westbank, darunter Ostjerusalem. Einzelheiten, wie folgt:

Am 26. Mai 2023 stellte die IOF Abrissbescheide für 2 Baracken aus, die als Viehställe im Dorf Ithna in Hebron genutzt wurden, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme im Gebiet (C).

Am 27. Mai 2023 zwang die IOF AbdulHaleem Alo-Shaloudi zur Zerstörung seiner 20 qm großen Küche in Silwarn, Ostjerusalem, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme.

Am selben Tag riss die IOF einen 20 qm großen kommerziellen Kiosk/ Stand im Dorf Al-Walaja ab, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme.

Ebenso zwang die IOF Isaac Al-Hroub, einen 70 qm großen Brunnen und ein 3 qm großes Badezimmer aus Ziegelsteinen auf seinem Land in der Nähe der Annexionsmauer, im Westen des Dorfes Deir Samet in Hebron, abzureißen.

Die IOF zerstörte ein im Bau befindliches Haus von 200 qm, das Ibrahim Ayesh im Dorf Artas, im Süden von Bethlehem, gehörte, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme.

Außerdem zerstörte die IOF ein Haus von 150 qm, das Nasser Nassar im Gebiet des Flughafens im Osten von Jericho, gehörte.

Am 31. Mai 2023 stellte die IOF  18 Baustopp-Bescheide im Nordwesten des Dorfes Deir Ballut, im Westen von Salfit, aus, darunter 12 Bescheide für 13 Häuser, 5 für landwirtschaftliche Räume und einen für eine kommerzielle Einrichtung, unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme in Zone (C).

Seit Anfang 2023 machte die IOF 88 Familien zu Obdachlosen, insgesamt 557 Personen, darunter 112 Frauen und 252 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung von 95 Häusern durch die IOF.  22 wurden zwangsweise von den Eigentümern selbst zerstört und 10 im Rahmen der kollektiven Bestrafung. Die IOF zerstörte 83 andere zivile Objekte, verwüstete weiteres Eigentum und stellte Dutzende von Abriss- und Baustopp-Bescheiden in der Westbank, darunter Ostjerusalem, aus.
 

Siedlerangriffe und Vergeltungsakte

Siedler verübten 7 Angriffe gegen die Palästinenser und ihr Eigentum in der Westbank, verletzten 11 Palästinenser, sägten Bäume ab und brannten Ernten nieder. Einzelheiten, wie folgt:

Am 26. Mai 2023 warfen Siedler im Schutze der IOF Steine auf 5 Palästinenser, darunter ein Kind, im Gebiet Sidr zwischen den Dörfern Turmusaya und A-Mughayer in Ramallah, und verletzten sie. Der Angriff schloss das Abbrennen der Ernte, von 5 zivilen Fahrzeugen und zerschmetterten die Scheiben von 3 Fahrzeugen.

Am 27. Mai 2023 verletzten Siedler im Schutze der IOF  bei ihrem Überfall auf die Al-Qaboun und Ras Al-Teen-Plätze, im Osten der Stadt Al-Mughayer in Ramallah, einen Palästinenser. Die Siedler und die IOF stürmten Häuser und griffen an, indem sie die Bewohner behinderten und durchsuchten.

Am selben Tag wurden 5 Palästinenser, darunter ein Mann mit seiner Frau und Tochter, verletzt und erlitten Prellungen, als Siedler diese bei dem Überfall auf deren Land in Bidya, im Westen von Salfit, brutal angriffen.

Am 28. Mai 2023 sägten Siedler bei ihrem Überfall auf palästinensische Ländereien im Dorf Al-Laban Al-Sharqiya in Nablus 18 Bäume ab.

Am 29. Mai 2023 brachten die Siedler Wohnwagen und schweres Gerät mit, darunter Bagger, Bulldozer und Lastkraftwagen. Die Siedler stellten die Wohnwagen in der „Homesh“-Siedlung auf, die auf den Ländereien des Dorfes Silat al-Harthiya, im Süden von Jenin, und im Dorf Burqa, im Norden von Nablus errichtet wurde. Das geschah nach der jüngsten Entscheidung der IOF, diese in die Siedlung zurückkehren zu lassen. Die Siedler verkündeten die Errichtung einer religiösen Schule in der Siedlung. Erwähnenswert ist, dass die Homesh-Siedlung im Jahr 2005 im Rahmen des Umstrukturierungsplans evakuiert wurde, wobei auch die Siedlungen im Gazastreifen zusammen mit 4 Siedlungen in Jenin vollständig evakuiert wurden. Vor Kurzem beschloss jedoch die israelische Regierung die Rückkehr der Siedler in diese Siedlungen.

Am selben Tag setzten Siedler ein Streifen Land in Brand, das mit Weizen und Gerste im Dorf Deir Dabwan, im Osten von Ramallah, bepflanzt war, so dass 15 Dunum verbrannt wurde.

Am 30. Mai 2023 griffen Siedler aus der “Homesh”-Siedlung, die auf dem Gebiet der Dörfer von Jenin und Nablus, im Norden der Westbank, errichtet wurde, ein Haus mit Steinen in dem Dorf Burqa, im Norden von Nablus an und zerschmetterten die Heckscheibe eines Fahrzeuges des Hauseigentümers.

Seit Anfang des Jahres haben Siedler mindestens  214 Angriffe gegen palästinensische Zivilpersonen und ihr Eigentum verübt. Das Ergebnis war, dass  7 Palästinenser getötet und dutzende weitere verletzt wurden, die meisten, weil sie verprügelt und mit Steinen beworfen wurden. Ebenso wurden Dutzende von Häusern, Fahrzeugen und zivilen Einrichtungen in Brand gesetzt.

IOF-Übergriffe und Verhaftungen palästinensischer Zivilpersonen

Die IOF führte  157 Übergriffe auf die Westbank aus, darunter das besetzte Ostjerusalem. Diese Übergriffe enthielten Razzien und Fahndungen in zivilen Häusern und Einrichtungen sowie die Errichtung von Kontrollpunkten. Bei diesen Übergriffen wurden   81 Palästinenser verhaftet, darunter ein Kind. Im Gazastreifen verübte die IOF zwei begrenzte Übergriffe, im Osten von Rafah am 29. Mai 2023 und im Osten von Khan Yunis, am 31. Mai 2023.

Bis heute in 2023 führte die IOF 4.241 Übergriffe auf die Westbank aus, darunter das besetzte Ostjerusalem, bei denen 2.446 Palästinenser verhaftet wurden, darunter 25 Frauen und 285 Kinder. Ebenso verhaftete die IOF 34 Palästinenser aus dem Gazastreifen, darunter 12 Fischer und 19 Infiltratoren in Israel sowie 3 Reisende am Erez-Übergang. Die IOF verübte 12 Übergriffe.

Israelische Absperrung, Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und kollektive Bestrafung:

Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche 16-jährige Blockade des Gazastreifens. Einzelheiten sind im monatlichen Update von PCHR über die Gaza-Übergänge enthalten: monthly-update.

In der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, verhängt die IOF weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu ihren  110 permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF   97 temporäre Militärkontrollpunkte in der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, und verhaftete 2 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

Bis heute in 2023 hat die IOF  2.526 temporäre Militärkontrollpunkte errichtet und verhaftete  124 Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

Quelle (übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

Berichte - OCHA

Berichte - PCHR


Berichte - Untersuchungen - Dokumentationen - Reports
Berichte und Reports die Zionisten fürchten...

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ROGER WATERS UND ASA WINSTANLEY BERICHTEN, WIE DIE ISRAELISCHE LOBBY JEREMY CORBYN ZERSTÖRT HAT

Live übertragen am 26.05.2023 #palästina #israel #corbyn
Roger Waters von Pink Floyd und die Journalistinnen Katie Halper und Asa Winstanley diskutieren über Winstanleys neues Buch über die Rolle der Israel-Lobby bei der Untergrabung des ehemaligen britischen Labour-Parteivorsitzenden Jeremy Corbyn und seiner Anti-Kriegs-Außenpolitik.
Asa Winstanleys Weaponizing Antisemitism: https://www.orbooks.com/catalog/weapo...
 

Die Israel-Lobby versucht, wie bei Jeremy Corbyn über Roger Waters herzuziehen


Asa Winstanley - 2. Juni 2023

Letztes Wochenende wurden die Rocklegende Roger Waters, die Journalistin Katie Halper und ich von unserem Freund Danny Haiphong zu seinem beliebten YouTube-Livestream The Left Lens eingeladen.

Das Thema war mein neues Buch Weaponising Antisemitism: How the Israel Lobby Brought Down Jeremy Corbyn (jetzt bei OR Books erschienen).

Aber der Livestream fiel zufällig mit einer massiven neuen Welle einer lang andauernden Hetzkampagne gegen Waters durch Israel und seine globale Lobby zusammen.

Du kannst dir den kompletten Livestream im Video unten ansehen. (im englischen Text)

Roger Waters, der Gründer von Pink Floyd und die kreative Kraft hinter den größten Alben der Band, ist wahrscheinlich der weltweit bekannteste Unterstützer der Boykott-, Divestment- und Sanktionsbewegung (BDS).
Israels Lügen über Waters sind die Rache für seine prominente Unterstützung der Palästinenserinnen und Palästinenser und ihrer weltweiten Solidaritätsbewegung.


Die Angriffe gegen Waters waren ein perfektes Beispiel für das, was ich in meinem Buch ausführlich beschreibe - dass Israel und seine Lobby systematisch und fälschlicherweise versuchen, Palästinenser/innen und ihre Unterstützer/innen als Antisemiten zu verleumden.

Genau eine solche "Antisemitismus"-Kampagne spielte eine wichtige Rolle beim Sturz von Jeremy Corbyn, dem linken ehemaligen Vorsitzenden der britischen Labour Party.

Die Angriffe auf Waters in der vergangenen Woche wurden von israelischen Offiziellen angestiftet, denen sich bald auch Israel-Lobbyisten anschlossen, ebenso wie unterwürfige Gesetzgeber und Politiker in Europa und Nordamerika. Waters war auf einer von der Kritik gefeierten Europatournee und spielt derzeit in großen Arenen in Großbritannien.

Absichtlich irreführende und aus dem Zusammenhang gerissene Fotos von Waters' Auftritten wurden von offiziellen israelischen Social-Media-Accounts nach den Auftritten des Stars in Deutschland online gestellt, um in den sozialen Medien eine Hysterie gegen ihn anzuheizen.

Ein Video von den Konzerten zeigt, was der Rockkritiker der Londoner Times am Donnerstag einen "breiten globalen Katalog von Opfern autoritärer Gewalt" nannte. Unter den vielen Namen, die auf dem Bildschirm eingeblendet wurden, war auch Anne Frank, ein kindliches Opfer des Nazi-Holocausts, das durch ihr posthum veröffentlichtes Tagebuch berühmt wurde.

Aber der eigentliche Grund für die Wut Israels und seiner Lobby war, dass Waters ein palästinensisches Opfer Israels in den Katalog aufnahm. Dabei handelte es sich um die bekannte Al Jazeera-Journalistin Shireen Abu Akleh, die vor etwas mehr als einem Jahr von israelischen Soldaten vorsätzlich erschossen wurde, wie wiederholte Untersuchungen ergeben haben.


Doch noch am selben Tag, an dem die israelischen Regierungskonten in den sozialen Medien damit begonnen hatten, Waters in höchst irreführender Weise anzugreifen, trat die Israel-Lobby in Aktion.

Der Board of Deputies of British Jews behauptete in einer Erklärung fälschlicherweise - ohne Beweise zu liefern - dass Waters eine "Geschichte von abscheulichen Kommentaren" gegen die jüdische Gemeinschaft habe. Das Board behauptet öffentlich, die "Mainstream"-Gemeinde der Juden zu vertreten, gibt aber intern zu, "eine enge Arbeitsbeziehung mit der israelischen Botschaft" und dem israelischen Militärsprecher zu unterhalten.

Die Israel-Lobbyisten deuteten an, dass Waters' bevorstehende britische Auftritte verboten werden sollten, da "seine Auftritte nicht nur Konzerte, sondern politische Kundgebungen sind. Wir sind sehr besorgt darüber, dass er bald an Veranstaltungsorten im ganzen Land auftreten wird".

Der Sekretär der pro-israelischen Gruppe Jewish Labour Movement, Adam Langleben, beschimpfte Waters als "Putin-Apologeten und Judenhasser" und kopierte die Twitter-Konten einiger seiner geplanten Auftritte in Großbritannien. (Waters ist auch ein Befürworter von Friedensverhandlungen zur Beendigung des Krieges zwischen Russland und der Ukraine.) Langlebens irreführender Tweet hat nicht viel Anklang gefunden und wurde zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels nur drei Mal retweetet.

Aber die falschen Behauptungen gegen Waters, die von Israel angestiftet wurden, haben anscheinend eine polizeiliche Untersuchung seiner Show in Berlin ausgelöst, die - wie schon seit Jahrzehnten - die theatralische Darstellung eines faschistischen Demagogen beinhaltet.

Die Times schrieb: "Jeder Floyd-Kenner wusste, dass es sich seit der The Wall-Tour 1980 um ein eindeutig antifaschistisches Bühnenbild handelte".


In einer Erklärung bezeichnete Waters die von Israel geführte Kampagne als "böswillige Angriffe von denen, die mich verleumden und zum Schweigen bringen wollen, weil sie mit meinen politischen Ansichten nicht einverstanden sind".

Die Labour-Abgeordneten Alex Sobel (der der pro-israelischen Gruppe Jewish Labour Movement nahesteht) und Christian Wakeford (ein offizieller Unterstützer der Labour Friends of Israel) forderten beide, Waters' Auftritte zu verbieten.

Wakeford drückte sich fast genauso aus wie das Board of Deputies und behauptete fälschlicherweise, Waters habe eine "Geschichte von abscheulichen Kommentaren" gegen Juden.

Wie ich Waters im YouTube-Stream von Left Lens darauf hingewiesen habe, ist es eine Ironie, dass Sobel an einer von Israel geführten Kampagne teilnimmt, um Waters als Faschistin zu verleumden. Sobel hat sich lautstark dafür eingesetzt, noch mehr britische Waffen in die Ukraine zu schicken, obwohl britische Waffen und Ausbildung direkt und offen an das ukrainische Nazi-Bataillon Asow geliefert wurden.

Israel und seine Unterstützer versuchen, Waters auf ähnliche Weise aus dem öffentlichen Leben zu entfernen, wie sie Jeremy Corbyn politisch ermordet haben (wie ich in meinem neuen Buch ausführlich darlege). Mein Kollege Ali Abunimah drückt es so aus: "Diese bösartigen Lügner können es nicht dulden, dass eine wichtige Persönlichkeit des öffentlichen Lebens Stellung bezieht, um den gerechten Befreiungskampf des palästinensischen Volkes von Israels kolonialem Apartheidregime zu unterstützen."

Waters selbst hat Berichten zufolge denselben Vergleich gezogen.

Aber Israel und seine Lobby stehen bei ihrer Kampagne gegen Waters vor großen Hindernissen. Das Haupthindernis? Anders als der sanftmütige Corbyn wehrt sich Waters.

Er hat die Stadt Frankfurt erfolgreich verklagt und sie gezwungen, ihn dort auftreten zu lassen. Und anstatt nach der "Antisemitismus"-Kampagne letzte Woche einen Rückzieher zu machen, hat er Israel und seine Lobby offen angegriffen.

"Ich lasse mich nicht absagen!" schrieb die Times in ihrer Fünf-Sterne-Kritik zu seiner ersten britischen Show in dieser Woche.

Er nannte Christian Wakeford einen "Wichser" und sagte über die Angriffe, dass "das alles aus Tel Aviv kommt". Das ist vielleicht übertrieben, aber im Großen und Ganzen auch richtig, wie die Zeitleiste oben zeigt.

Quelle und mehr >>>

Palästina in Bildern: Mai 2023

The Electronic Intifada 2. Juni 2023

Fotos und Texte >>>

 

LIMOR SON HAR-MELECH, MITGLIED DES ISRAELISCHEN PARLAMENTS FÜR DIE RASSISTISCHE OTZMA YEHUDIT-PARTEI, BESUCHT DEN ILLEGALEN AUSSENPOSTEN VON HOMESH. AUS IHREM TWITTER-PROFIL, MAI 2023.
 

Warum Biden Israel nicht für die Siedlung Homesh verurteilen wird

Joe Biden wird nichts unternehmen, um Israel für seinen erneuten Wortbruch bei den Siedlungen zu bestrafen, weil er die Israel-Lobby braucht, um 2024 bei den Demokraten zu bleiben. Und die liberalen Zionisten scheinen mitzumachen.


PHILIP WEISS - 1. JUNI 2023 - Übersetzt mit DeepL

Joe Bidens Geschichte mit Israels illegalem Siedlungsprojekt ist viel länger als die von jedem anderen in der US-Politik. Vor mehr als 40 Jahren, als er noch ein junger Senator war, schlug er auf den Tisch und sagte dem israelischen Premierminister Menachem Begin: "Wenn du nicht aufhörst, illegale Siedlungen jenseits der Grünen Linie zu bauen, werden wir die Hilfe kürzen!

Aber natürlich hat Begin damit gewonnen und Israel baute einfach weiter Siedlungen. In einem der berühmtesten Momente der "besonderen Beziehung" zwischen den USA und Israel kündigte das Land 2010, gerade als Vizepräsident Joe Biden in Israel landete, 1600 neue Siedlungseinheiten an und zeigte damit dem Weißen Haus die Nase. Biden nahm es gelassen hin. Er hatte gelernt!

Jetzt stellt sich die Frage: Was wird Biden gegen die Wiedererrichtung von Homesh durch Israel unternehmen? Homesh ist eine jüdische Vorpostensiedlung im Westjordanland, die Israel dem Weißen Haus 2005 versprochen hatte, aufzulösen. Aber Israels neue rechtsextreme Minister forderten sie als "leidenschaftliches" Projekt, so dass Netanjahu grünes Licht gab.

Die Antwort ist, dass Biden sich wieder einmal für Israel ins Zeug legen wird. Das Außenministerium wird (wie schon am 22. Mai) sagen, dass es "zutiefst beunruhigt" über die Wiedereröffnung von Homesh ist. Aber dann wird es absolut nichts tun, um Israel zu bestrafen. Genauso wie es die Ermordung von Shireen Abu Akleh bedauern wird, aber nichts tun wird, um Israel dafür zu bestrafen.

Bidens Beweggründe für sein Nichtstun sind offensichtlich. Er will die Israel-Lobby - die Spender und Medienvertreter, die Israel unterstützen - vor der Wahl 2024 nicht verprellen. Wenn Biden wiedergewählt wird, wird er sich vielleicht ein wenig mit Israel auseinandersetzen, wie es Obama in seiner zweiten Amtszeit getan hat - zu wenig, zu spät. Aber bis jetzt hat Biden nichts getan, um Trumps israelfeindliche Schritte umzukehren. Er hat nichts getan, um das Iran-Abkommen wiederzubeleben. Er hat nichts unternommen, um das Konsulat in Jerusalem trotz vieler Versprechen wieder für Palästinenser zu öffnen.

Übrigens wird der Außenminister nächste Woche der rechtsgerichteten Israel-Lobbygruppe AIPAC huldigen und Netanjahu damit signalisieren, dass er machen kann, was er will.

Biden wird nichts tun, um die Israel-Lobby zu verärgern, denn, wie die New York Times einmal feststellte, ist der Elefant im Raum, dass jüdische Spender die Politik der Demokraten bestimmen:

[Die Bereitschaft der Demokraten, sich öffentlich für eine grundlegende Änderung der langjährigen Politik gegenüber Israel einzusetzen, ist gering. Einige Hill-Mitarbeiter und ehemalige Beamte des Weißen Hauses sagen, dass dies zum Teil auf den Einfluss von Großspendern zurückzuführen ist: Von den Dutzenden persönlichen Schecks über 500.000 US-Dollar, die 2018 an das größte PAC der Demokraten, das Senate Majority PAC, gingen, wurden etwa drei Viertel von jüdischen Spendern ausgestellt.


Und Juden und Jüdinnen werden immer noch als überwiegend pro-israelisch wahrgenommen, zumindest in der Spenderklasse (Menschen über 60). Die Israel-Lobby lässt gerne ihr Portemonnaie blitzen. Wie Bret Stephens neulich in der New York Times schrieb: "Im Mai 1991 haben amerikanisch-jüdische Spender das [äthiopische] Mengistu-Regime mit 35 Millionen Dollar bestochen, damit es die Juden gehen lässt. Das ist eine Menge Geld, um eine Regierung zu korrumpieren. Kein Wunder, dass Diktatoren Schlange stehen, um dem Abraham-Abkommen beizutreten.

Wir sagen hier immer wieder, dass die Basis der Demokraten mit den Palästinensern und Palästinenserinnen sympathisiert: Sie unterstützt Boykott und Divestment gegen Israel wegen seiner Menschenrechtsverletzungen und glaubt, dass Israel "Apartheid" praktiziert. Aber wenn du Joe Biden das sagen würdest, würde er sagen: "Das ist immer noch eine Randgruppe in unserer Politik; höchstens zehn Kongressabgeordnete vertreten diese Position.

Biden will kein Risiko mit der Lobby eingehen, weil er die Konkurrenz fürchtet. Die Republikaner Ron DeSantis und Nikki Haley eröffneten ihren Wahlkampf damit, dass sie nach Israel reisten und Biden wegen seiner Politik beschimpften; sie versuchen, die jüdische Kriegskasse zu erobern, die der Elefant im Raum ist - sie wissen, dass einige Juden die Demokratische Partei wegen Israel verlassen werden. Deshalb musste Obamas oberster außenpolitischer Berater 2011, als Obama zur Wiederwahl antrat, "eine Liste führender jüdischer Spender anrufen, um ihnen Obamas Pro-Israel-Glaubwürdigkeit zu versichern" - weil Obama Netanjahu verärgert hatte, als er den schrecklichen Fehler beging, für die US-Politik einzutreten und zu sagen, dass eine Zweistaatenlösung auf den Linien von 1967 basieren sollte.

Erzähl mir nichts von den christlichen Zionisten. Sie werden Biden sowieso nicht unterstützen, und in der Demokratischen Partei kümmert es niemanden, was sie sagen. Es ist die jüdisch-zionistische Lobby, die in der Demokratischen Partei das Sagen hat - und auch über Trump. Sein größter Spender war der verstorbene Sheldon Adelson, dessen mehr als 100 Millionen Dollar an Spenden zu großen Ergebnissen führten - Verlegung der Botschaft, Aufkündigung des Iran-Deals, Anerkennung illegaler Siedlungen. Ron DeSantis hat sich kürzlich mit Miriam Adelson, der Witwe von Sheldon Adelson, getroffen.

Das einzige, was mich an Bidens Haltung schockiert, ist, dass die liberalen Zionisten zu seiner Heuchelei zu schweigen scheinen. Liberale Zionisten hassen angeblich die Besatzung. Sie reden ständig von einer Zwei-Staaten-Lösung, um Israel als jüdischen Staat zu erhalten, und davon, dass Israel sich aus den Siedlungen zurückziehen muss, um dieses Ziel zu erreichen (ein Zaubertrick, den es nur einmal gab).

Aber zu Homesh haben sie geschwiegen. Americans for Peace Now und J Street haben keine Erklärungen abgegeben, in denen sie die israelische Siedlung verurteilen.

Die liberalen Zionisten wissen, dass Biden sich nur Ärger einhandeln würde, wenn er tatsächlich etwas gegen Israel unternähme, also lassen sie sich nicht provozieren.

So schreibt die Analystin Dahlia Scheindlin (die oft vor liberalen zionistischen Gruppen spricht) in Foreign Affairs, dass die US-Regierung lange und gründlich nachdenken muss, bevor sie Israel eine "härtere" US-Politik aufzwingt. (Hervorhebung von mir)

[Wenn die Vereinigten Staaten eine härtere Linie gegenüber Israels Umgang mit den Palästinensern einschlagen würden, könnte dies die Glaubwürdigkeit der USA in der Region ein wenig verbessern, aber es wäre ein enormer politischer Preis für jeden amerikanischen Politiker und jede Partei, die es wagt, einen solchen Prozess anzuführen. Die eindeutigen politischen Kosten einer härteren US-Politik gegenüber Israel - das allein kein Friedensabkommen zustande bringen kann - könnten die potenziellen Vorteile für die US-Regierungschefs durchaus aufwiegen.

Das ist das Argument eines prominenten jüdischen Liberalen, der die Rechte der Palästinenser unterstützt, dass die Regierung Biden wegen des "enormen politischen Preises" nicht zu hart gegen Israel vorgehen kann.

Scheindlin bezieht sich dabei auf die Israel-Lobby, auch wenn sie uns nicht sagt, dass das der Grund für die Politik ist.

Traurigerweise ist das bei der Israel-Lobby schon seit vielen Jahrzehnten der Fall. Jeder weiß um ihre enorme Macht, und die Politikerinnen und Politiker beugen sich ihr, aber die Presse tut sich schwer damit, die Kraft, die hier am Werk ist, zu benennen. Ich schätze, sie wird noch eine Weile hier sein!  Quelle


Andrew Cuomo auf seinem youtube-Kanal, 1. Juni 2023. Screenshot.-

US-Juden, die wütend auf Israel sind, "gefährden seine Existenz" - Cuomo

"Die Amerikaner lehnen den Staat Israel immer mehr ab. Vor allem Demokraten sind Israel gegenüber negativ eingestellt, vor allem im Zusammenhang mit dem Palästina-Konflikt" --Former NY Gov. Andrew Cuomo.

Philip Weiss - 2. 6. 2023

Der ehemalige New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo ist sehr besorgt darüber, dass sich das amerikanische Volk und insbesondere die Demokraten wegen der Politik Israels gegenüber den Palästinensern gegen Israel wenden - allerdings nicht gegen die Regierung. "Die Amerikaner lehnen den Staat Israel mehr und mehr ab."

Und Cuomo sagt, dass jüdische Menschen, die wütend auf Israel sind, diesen Gesinnungswandel mittragen und sich nicht bewusst sind, dass sie damit Israels Existenz "gefährden".

Sie sind zu Recht wütend, das glaube ich. Aber ich glaube, dass sie damit unbeabsichtigt die Flammen der Negativität in diesem Land anfachen, möglicherweise auch den Antisemitismus, und die Existenz des Staates Israel gefährden.

Hier sind Cuomos ausführliche Kommentare vom 1. Juni, die heute auf Cuomos Youtube-Kanal veröffentlicht wurden.

Ich bin sehr besorgt über die Situation, in der sich Israel gegenüber dem amerikanischen Volk befindet. Nicht unbedingt gegenüber der amerikanischen Regierung. Aber gegenüber dem amerikanischen Volk. Die Amerikaner lehnen den Staat Israel mehr und mehr ab. Vor allem die Demokraten sind Israel gegenüber negativ eingestellt, vor allem im Zusammenhang mit dem Palästina-Konflikt.

Ich bin ein Demokrat in New York. Früher haben 80 Prozent der Demokraten, 90 Prozent der Demokraten Israel unterstützt, oder? Als New Yorker wächst du mit der jüdischen Gemeinde auf. Zwei meiner Schwager sind Juden. Es gab einfach eine totale Verbindung mit der Gemeinde...

Aber jetzt ist es so weit, dass die Mehrheit der Demokraten wahrscheinlich auf der Seite Palästinas und nicht auf der Israels steht, und man liest Geschichten über die Apartheid-Regierung Israels, die Menschenrechtsverletzungen usw. Ich glaube, dass die Negativität und sogar der Antisemitismus durch eine konzertierte Aktion von Gruppen geschürt wird, die zu Recht gegen Israel oder für die Palästinenser sind, aber ich glaube, dass sie die Negativität gegenüber Israel strategisch und absichtlich verstärken.


Die Umfragen zeigen, dass sich die Einstellung der Demokraten stark verändert hat: Während sie vor ein paar Jahren noch eine überwältigende Sympathie für Israel hatten, sympathisieren sie jetzt überwiegend mit den Palästinensern.

Cuomo fuhr fort, über Juden zu sprechen. Auf die vermeintliche Frage eines Zuschauers antwortete er, dass er gegen einen Gesetzentwurf sei, der es Wohltätigkeitsorganisationen in New York verbieten würde, illegale israelische Siedlungen zu unterstützen. Denn er sagte, dass die Gruppen, die diesen Gesetzentwurf vorantreiben, eine versteckte Absicht haben, Israel zu zerstören.


Dieser Gesetzesentwurf - Keine Spenden für Wohltätigkeitsorganisationen, die israelische Siedlungen unterstützen, weil sie in Wirklichkeit Palästinenserinnen und Palästinenser verfolgen [sic]. Ja, ich denke, das sind Bemühungen, die ganz oder teilweise darauf abzielen, die negative Stimmung gegenüber Israel zu schüren. Und ich glaube, dass viele gutgläubige Gruppen nicht verstehen, in welcher Gefahr sich Israel befindet.

Es gibt zum Beispiel viele Gruppen in New York, viele jüdische Menschen in New York - jüdische Menschen - die wütend auf Israel sind. Sie sind wütend auf Premierminister Bibi Netanjahu, sie sind wütend auf die Justizreformen, die er durchsetzen wollte, sie sind wütend auf die Koalitionsregierung, die er zusammengestellt hat. Sie sind wütend, dass er der palästinensischen Frage gegenüber zu feindselig ist. Sie sind zu Recht wütend, das glaube ich. Aber ich glaube, dass sie damit ungewollt die Flammen der Negativität in diesem Land anfachen, möglicherweise auch den Antisemitismus, und die Existenz des Staates Israel gefährden.

Der Staat Israel kämpft buchstäblich um sein Überleben als Staat.

Cuomos Kommentare ähneln Donald Trumps oft geäußerter Meinung, dass amerikanische Juden Israel nicht genug unterstützen. (Wenigstens bezeichnet sich Trump nicht als progressiv.)

Cuomo gab den jüdischen Kritikern Israels einen Rat. Seid vorsichtig, wie ihr Israel kritisiert, denn das gibt Amerikanern die Erlaubnis, kritisch zu sein.


Diese Gruppen, die berechtigte Sorgen mit Bibi haben - und ich stimme ihnen zu, ich bin gegen die vorgeschlagenen Justizreformen. Aber beginne mit einem einleitenden Satz, der besagt: "Ich unterstütze die Existenz des Staates Israel, ich bin gegen Antisemitismus. Und jetzt lass mich über die Justizreform sprechen. Ich unterstütze die Existenz des Staates Israel. Ich lehne Antisemitismus ab. Und jetzt möchte ich über die Koalitionsregierung sprechen, die Bib Netanjahu zusammengestellt hat, weil ich gegen sie bin.

Gut, aber untergräbt nicht die Unterstützung für die Existenz des Staates Israel, und genau das tun sie gerade. Denn alles, was die Leute hören, ist die Kritik: "Sogar das jüdische Volk ist sauer auf Israel. Oh, dann sollte ich Israel auch nicht unterstützen. Unterscheide zwischen der Unterstützung für den Staat Israel und den Beschwerden über die israelische Regierung, die Justizreform usw.

Cuomo spricht hier ein Kernprinzip der jüdischen Pro-Israel-Lobby an: Wir müssen zusammenhalten, weil wir eine kleine Gemeinschaft sind, und wenn wir uns spalten, wird anderen Amerikanern die Erlaubnis erteilt, Israel kritisch gegenüber zu stehen. Er schloss daraus, dass Israels Existenz für die USA lebenswichtig ist.

Sei gegen die Justizreform. Sei gegen den Premierminister. Sei gegen eine Koalitionsregierung. Aber sei nicht antiisraelisch und nicht antisemitisch. Und erkenne die Existenz des Staates Israel an, sowohl um des Staates Israel als auch um unserer selbst willen. Israel ist unser bester Verbündeter im Nahen Osten. Israel ist eine Demokratie. Nun, es ist keine perfekte Demokratie. Schau in den Spiegel....

Im März sagte Cuomo, dass er eine neue Gruppe namens Progressives for Israel gründen wolle, was bei den liberalen Zionisten nicht gut ankam. Sie wollten nicht in der Gesellschaft eines in Ungnade gefallenen Politikers sein; Cuomo trat 2021 wegen Vorwürfen der sexuellen Belästigung zurück.

Im März sagte er: "Ich werde die Frage für Demokraten stellen: Steht ihr an der Seite Israels oder steht ihr gegen Israel? Denn Schweigen ist keine Option."

Es wird gemunkelt, dass Cuomo bei den Vorwahlen der Demokraten im nächsten Jahr gegen Senatorin Kirsten Gillibrand antreten will. Quelle

Am 12. Mai 2023 hielt die Aktivistin der Students for Justice in Palestine (SJP), Fatima Mousa Mohammed, eine Eröffnungsrede an der CUNY School of Law.


Fatima Mousa Mohammed, Aktivistin von Students For Justice In Palestine (SJP), sagt in ihrer Abschlussrede an der CUNY School of Law: Amerika ist ein Imperium mit unstillbarem Appetit auf Zerstörung und Gewalt; Israel ermordet Junge und Alte, ermutigt Lynchmobs; Israel und Amerika werden fallen
 

In ihrer Rede sagte sie, dass das amerikanische Recht eine "Manifestation der weißen Vorherrschaft" sei und dass sie die CUNY School of Law gewählt habe, weil sie ihre Studierenden mit dem Rüstzeug ausstatte, um "Organisatoren" zu schützen, die daran arbeiten, "die Systeme der Unterdrückung zu bekämpfen, die ihnen Gewalt antun, Systeme der Unterdrückung, die geschaffen wurden, um ein Imperium mit einem unstillbaren Appetit auf Zerstörung und Gewalt zu ernähren".

Sie lobte die Tatsache, dass die Schule BDS unterstützt und ihre Schüler/innen in die Lage versetzt, den "israelischen Siedlerkolonialismus" zu bekämpfen. Sie sagte auch, dass Israel "weiterhin wahllos Kugeln und Bomben auf Gläubige regnen lässt, Alte und Junge ermordet und sogar Beerdigungen und Friedhöfe angreift, während es Lynchmobs ermutigt, palästinensische Häuser und Geschäfte anzugreifen."

Außerdem bezeichnete Mohammed die Holyland Five, fünf US-Bürger, die mit der Holyland Foundation verbunden sind und inhaftiert sind, weil sie Millionen von Dollar an die Hamas gezahlt haben, als "politische Gefangene".

Sie wünschte sich, dass die Freude und die Wut, die das Auditorium füllt, "der Treibstoff für den Kampf gegen Kapitalismus, Rassismus, Imperialismus und Zionismus auf der ganzen Welt sein wird".

Mohammed schloss: "Wir werden nicht länger vor den Unterdrückern kapitulieren, wir werden unsere Hoffnung nicht länger in ihr verdorbenes Bewusstsein setzen... Größere Reiche der Zerstörung sind schon früher gefallen, und diese werden es auch."

Auf einer Kundgebung in New York im März 2022 forderte Mohammed die Menge auf, "zionistische" Professoren von den Universitäten zu verbannen und "zionistische" Studenten nicht in denselben "Räumen" wie Palästinenser zuzulassen. Mohammed sagte auch, der Zionismus sei eine "völkermörderische Bedrohung für uns". Weitere Informationen findest du im MEMRI TV Clip Nr. 9471. Laut dem Twitter-Account der SJP-Sektion an der CUNY School of Law wurde die Abschlussfeier live auf dem YouTube-Account der Schule gestreamt, aber einige Stunden später wieder entfernt und am 25. Mai 2023 erneut eingestellt.

Fatima Mousa Mohammed: "Wie viele von euch habe ich mich für die CUNY School of Law entschieden, weil sie sich zum Ziel gesetzt hat, das Recht in den Dienst der menschlichen Bedürfnisse zu stellen, und weil sie eine der wenigen juristischen Institutionen ist, die erkannt hat, dass das Recht eine Manifestation der weißen Vorherrschaft ist, die die Menschen in dieser Nation und auf der ganzen Welt weiterhin unterdrückt und ausgrenzt. Wir haben uns dieser Institution angeschlossen, um mit den notwendigen juristischen Fähigkeiten ausgestattet zu werden, um unsere Gemeinden zu schützen, um die Organisatoren zu schützen, die tagein, tagaus ohne Anerkennung, ohne Kameras, ohne Stimmen, ohne Promotionsstipendien dafür kämpfen, die Fassade der juristischen Neutralität aufzuheben und die Unterdrückungssysteme zu bekämpfen, die ihnen Gewalt antun. Unterdrückungssysteme, die geschaffen wurden, um ein Imperium zu ernähren, das einen unstillbaren Appetit auf Zerstörung und Gewalt hat. [...]

"Ich möchte die CUNY Law als eine der wenigen, wenn nicht sogar die einzige, juristische Fakultät feiern, die eine öffentliche Erklärung abgegeben hat, in der sie das Recht ihrer Studierenden verteidigt, sich zu organisieren und gegen den israelischen Siedlerkolonialismus zu sprechen. Dass dies die juristische Fakultät ist, die BDS auf Studenten- und Fakultätsebene verabschiedet und unterstützt hat, weil sie erkannt hat, dass unsere Arbeit und das Leitbild der Schule ohne eine kritische Imperialismus-Siedlerkolonialismus-Brille wertlos sind. Wenn Israel weiterhin wahllos Kugeln und Bomben auf Gläubige regnen lässt, Alte und Junge ermordet und sogar Beerdigungen und Friedhöfe angreift, wenn es Lynchmobs ermutigt, palästinensische Häuser und Geschäfte anzugreifen, wenn es seine Kinder inhaftiert, wenn es sein Projekt des Siedlerkolonialismus fortsetzt, Palästinenser aus ihren Häusern vertreibt und die Nakba fortsetzt, dann ist unser Schweigen nicht länger akzeptabel. [...]

"Und das alles trotz des Rassismus, des selektiven Aktivismus und der eigennützigen Interessen der CUNY-Zentrale, einer Institution, die uns weiterhin im Stich lässt, die weiterhin die faschistische NYPD und das Militär ausbildet und mit ihnen zusammenarbeitet, die weiterhin IDF-Soldaten ausbildet, damit sie dieselbe Gewalt weltweit ausüben können. Eine größere Institution, die ihren Geldgebern verpflichtet ist, nicht ihren Schülern. [...]

"Lasst uns daran denken, dass Gaza gerade diese Woche vor den Augen der Welt bombardiert wurde. Dass täglich braune und schwarze Männer vom Staat in Rikers ermordet werden. Dass es palästinensische politische Gefangene wie HLF [Holyland Five] in US-Gefängnissen gibt. [...]

"Wir verlassen unsere Klassen und wir verlassen diese Schule für eine Welt, die uns, die wir um der Befreiung willen aufgegeben haben, so dringend braucht, dass wir uns das gar nicht vorstellen können. Möge die Freude und Aufregung, die die Aula hier füllt, möge die Wut, die diese Aula füllt, in den Fluren unserer Grundschulen tanzen, in unseren Heimatdörfern in Sheikh Jarrah, Aden, Jemen, Haiti, Puerto Rico und auf den Philippinen. Mögen wir in den Ecken unserer New Yorker Schlafzimmerwohnungen und Esstische jubeln, möge es Treibstoff für den Kampf gegen Kapitalismus, Rassismus, Imperialismus und Zionismus auf der ganzen Welt sein. [...]

"Wir werden nicht länger vor den Unterdrückern kapitulieren. Wir werden unsere Hoffnung nicht länger in ihr verdorbenes Bewusstsein setzen, und wie der große Malcom X sagte, erklären wir unser Recht auf dieser Erde, ein Mensch zu sein. Ein menschliches Wesen zu sein. Als menschliches Wesen respektiert zu werden. Die Rechte eines menschlichen Wesens zu haben, in dieser Gesellschaft, auf dieser Erde, an diesem Tag, den wir mit allen notwendigen Mitteln verwirklichen wollen. [..]

"Und wir werden den Kampf schützen, der uns alle dem Sturz aller unterdrückerischen Institutionen näher bringt, eine Realität, die nur für die Unterdrücker kurzsichtig und unrealistisch ist, aber für die unterdrückten Menschen überall die unausweichliche Zukunft darstellt. Denn es sind schon größere Reiche der Zerstörung gefallen, und auch diese werden fallen. Also, an die Klasse von 2023: Der Kampf beginnt jetzt."  Quelle

Alan Hart britischer Nahostexperte

war jahrelang Korrespondent für Independent Television News und für BBC, Kriegskorrespondent in Vietnam und später im Mittelosten.

Er hatte persönliche Beziehungen zu den wichtigsten Protagonisten des Israel-Palästina-Konfliktes. Seine Gespräche mit Golda Meir einerseits und Yasser Arafat andererseits sind die Grundlage für seine Reportagen über Israel und Palästina.  Seine Intention war, einen stabilen Frieden im Nahen Osten zu erreichen.

 

Mark Bruzonsky, Gründer von MiddleEast.org und Erster Washington Vertreter des Welt Juden Kongresses äußert sich zu den 3 Büchern, wie folgt:

„Alan Harts neue Bücher über den Zionismus und die israelisch palästinensischen, israelisch-arabischen und nun israelisch-muslimischen Konflikte sind allesamt bedeutend und aktuell.

Seine einzigartigen Erfahrungen und persönlichen Beziehungen ermöglichen es ihm, geschichtliche Ereignisse in einer einzigartigen umfassenden Art zu verbinden, beziehungsweise vielleicht eher noch, zu korrigieren.

Dass er das sowohl als Journalist, als auch leidenschaftlicher Verfechter eines wahren Friedens und wahrer Gerechtigkeit tut, macht Harts Büchertrilogie, die von 1948 bis zur Gegenwart reicht, nicht weniger als außergewöhnlich. Insgesamt repräsentieren sie eine monumentale Leistung epischen Ausmaßes.

Wenn doch nur verantwortliche Regierungsbeamte weltweit, besonders aber in Washington, diese Bücher lesen und darüber nachdenken würden, sich Harts Schlussfolgerungen zu Herzen nähmen und auch noch zu diesem späten Zeitpunkt handelten, bevor es völlig zu spät ist...“

 

 

 

Alan Hart
ZIONISMUS:
DER WIRKLICHE FEIND DER JUDEN
Band 1: Der falsche Messias

Lieferbar auch auf italienisch
Format: 17x24 cm, 400 Seiten
ISBN 978 3 88975 225 3

Band I ALAN HART

Zionismus:
Der wirkliche Feind der Juden

Band 1 – Der falsche Messias

„(...)Die Geschichte, die dieses Buch erzählt, gründet auf der dokumentierten historischen Wahrheit und auf den Einblicken, die ich durch mein persönliches Engagement bei dem Konflikt in verschiedenen Funktionen in vier Jahrzehnten gewonnen habe. Für ITN (Independent Television News) war ich beispielsweise der erste westliche Korrespondent an den Ufern des Suezkanals mit den vorrückenden Israelis im Sechstagekrieg vom Juni 1967. Und mit den Jahren erfreute ich mich besonderer Beziehungen zu den Führern beider Seiten von dem, was man den israelisch-arabischen Konflikt nennt. Ich bin wahrscheinlich die einzige Person auf Erden, die beruflich engen Kontakt und auf menschlicher Ebene Freundschaft mit den beiden wohl größten Antipoden der Menschheitsgeschichte pflegte – Golda Meir, Mutter Israel, und Yasser Arafat, Vater Palästina.

Um die gesamte und ungekürzte Geschichte der Gründung des zionistischen Staates Israel zu erzählen und wie dieser nicht nur zu einer Bedrohung für den Frieden in der Region und der Welt, sondern auch für die besten Interessen von Juden in aller Welt und für die moralische Integrität des Judentums selbst wurde, habe ich aus meinen privaten Gesprächen mit Führungspersonen auf beiden Seiten in all den Jahren zitiert. Mein Ziel war, in besonderer Weise einen ehrlichen und seltenen Einblick zu verschaffen. Da mein Werk aus drei Bänden besteht, werden einige fragen: „Weshalb ein so umfangreiches Werk?“ Und einige werden hinzufügen: „Glauben Sie ernsthaft, mehr als nur eine Handvoll Deutsche nähmen sich die Zeit und machten sich die Mühe, drei oder sogar vier Bände zu lesen?“

„(...)Um die Wahrheit zu sagen, damit sie mich richtig verstehen, musste ich die gesamte Geschichte des Entstehens und der Aufrechterhaltung des Konfliktes neu schreiben, indem ich die zionistische Mythologie durch die dokumentierten historischen Fakten ersetzte. Um ein völliges Verständnis zu ermöglichen, musste ich regionale Ereignisse in ihren globalen Zusammenhang einordnen. Das Letztere bedeutet zum Beispiel, was hinter verschlossenen Türen in London, Paris, Washington und Moskau vor sich ging. All das wäre in einem einzigen Band eine „Mission impossible“ gewesen.“

„(...)Mein Zugang zu der dokumentierten historischen Wahrheit wurde durch namhafte Autoren ergänzt, aus deren Werken ich zitiert habe (…) Ich danke … Lenni Brenner, Afred M. Lilienthal, dem Schriftsteller-Duo Larry Collins und Dominique Lapierre; Seymour Hersh, Stephen Green, Yehoshafat Harkabi und vor allem Avi Shlaim (…) und Ilan Pappé. (...)“

Band I umfasst die Zusammenhänge und Ereignisse vom ersten Zionistenkongress 1897 bis zur Teilungsresolution der UN, der Gründung des Staates Israels 1948.

Claire Short, Britisches Parlamentsmitglied und, bis zu ihrem Rücktritt wegen des Einmarsches im Irak, Sekretärin für Internationale Entwicklung im Kabinett von Toni Blair, sagt:

„Ich hoffe, dass jene, denen die Probleme des Nahen Ostens Sorge bereiten, dieses Buch lesen werden. Es ist ungeheuer lesenswert und eine großartige Arbeit, die Alan Harts enge Beziehung zu israelischen und palästinensischen Führern widerspiegelt. Wir sehen uns mit einer schrecklichen Unruhe im Nahen Osten konfrontiert, und das Buch erklärt, wie es dazu kam und wie wir diese hinter uns lassen können. Die dortige Tragödie zieht die Palästinenser, die Israelis und den Rest der Welt in Mitleidenschaft. Für jeden, der dazu beitragen möchte, vorwärts zu schreiten, wird die Lektüre dieses Buches hilfreich sein.“

 

 

Alan Hart
Wer ist der wahre Fein der Juden?

Band 2: David wird zu Goliath
ISBN 978 3 88975 227 7

Format: 17x24 cm, ca. 400 Seiten
ISBN 978 3 88975 226 0
ZAMBON VERLAG

Band II - ALAN HART

Wer ist der wahre Feind der Juden?
Aus David wird Goliath

Band 2 – Der falsche Messias
 

 Hier einige Stimmen dazu:

 Mark Bruzonski, Gründer von MiddleEast.org und Erster Washington-Vertreter des Welt-Juden-Kongresses:

„Als prinzipientreuer und historischer Rückblick ist es ausgezeichnet und inhaltlich von großer Bedeutung meiner Meinung nach, und nach Fertigstellung könnten die Bände aufgrund von Arbeitsaufwand und Umfang sogar als heroisch gelten.“

Samira Quraischy, Islamische Menschenrechtskommission:

„Harts lesenswerter Bericht über die Geschichte, seine offensichtliche Analyse und seine Fähigkeit, den Konflikt zum Leben zu erwecken, sorgt dafür, dass das Interesse des Lesers vom Anfang bis zum Ende unerschütterlich bestehen bleibt. Seine Sympathie und Empathie mit beiden Seiten ist sichtbar, für die Juden ist es die „unaussprechliche Furcht“ vor einem weiteren Holocaust aufgrund zionistischer Manipulation und Tyrannei und für die Araber und Muslime, die Wut und die Demütigung. Sie spüren jeden Tag, dass Palästina auseinandergerissen ist.“

 

Band II beginnt mit dem Mythos der Vernichtung Israels, bzw. dem Krieg von 1948 aufgrund der ungerechten Teilungsresolution,  danach folgt der Kampf um Jerusalem und dann die große Hoffnung auf Frieden, die die Welt in Graf Bernadotte setzte, und – wie diese durch dessen Ermordung zunichte gemacht wurde. Alan Hart schreibt über den verzweifelten Versuch von Präsident Eisenhower, Israels Atombombe in Dimona zu verhindern:

„(…) Ein Zeichen, dass Präsident Eisenhower fürchtete, dass Israel seine eigene Atombombe bauen wollte, ist die Tatsache dass seine Regierung dem jüdischen Staat eine Sicherheitsgarantie angeboten hat, und zwar in Form eines vorgeschlagenen gegenseitigen Verteidigungspaktes. (…)Das war eindeutig Eisenhowers Weg, Israels Führern faktisch zu sagen: „Es besteht keine Notwendigkeit für Sie, Atomwaffen zu entwickeln, weil Amerika Ihre Sicherheit garantieren wird und Sie sich auf uns verlassen können.“

(…) Ein amerikanisches Angebot, um Israels Sicherheit zu garantieren, wurde nicht angenommen, weil die Bedingung daran geknüpft war, dass Israel seine Politik der Vergeltungsschläge gegen die arabischen Staaten und die Ausdehnung seiner Grenzen mit Gewalt aufgeben musste.

(…) Eisenhower, Dulles und Sharett waren sich einig: Die einzige Garantie für das Überleben Israels waren keine Waffen, sondern ein Frieden mit den Arabern, und dafür waren territoriale Konzessionen und die Rückkehr einiger Flüchtlinge erforderlich.

(…) Die CIA musste sich auf den Mossad-Geheimdienst verlassen, weil er in die arabischen Bereiche gelangen konnte, zu denen die US-Agenten keinen Zugang hatten. Aber die Informationen des Mossads dienten lediglich der Agenda des Zionismus.“

Band II endet mit Kennedys Ermordung, die letzte große Hoffnung der Welt auf Frieden im Nahen Osten. Er hatte für das kommende Frühjahr eine große Friedeninitiative mit den arabischen Staaten geplant, vor allem war er gegen Israels Besitz der Atombombe in Dimona.

 Rabbi Ahron Cohen:

Das vielleicht Verblüffendste auf der heutigen weltpolitischen Bühne ist, dass der Staat in den meisten westlichen Ländern hoch geachtet ist. Es ist vielleicht verfrüht, zu erwarten, dass die Welt in naher Zukunft zur Besinnung kommt. Aber indem ich als orthodoxer Jude schreibe, hoffe und bete ich, dass der zionistische Staat Israel als das anerkannt wird, was er ist, und dass starker, aber gewaltloser Druck ausgeübt wird, damit der mangelhafte Plan aufgegeben wird. Eine Voraussetzung dafür ist eine korrekte historische Sichtweise, und Alan Hart hat in seiner nüchternen Enthüllung und seinem sehr lesenswerten Bericht über die Intrigen der zionistischen politischen Entwicklung einen ungeheuer wertvollen Beitrag zu diesem Thema geleistet.“

 

 

 

Alan Hart
Wer ist der wahre Feind der Juden

Konflikt ohne Ende?
Band 3

Format: 17x24 cm
ZAMBON VERLAG

Band III - ALAN HART

Wer ist der wahre Feind der Juden?
Konflikt ohne Ende?

Band 3


Dieses Buch beginnt mit dem sogenannten Sechs-Tage-Krieg.

(…) Für jene Journalisten, die immer noch Zweifel daran hegen, wer den Sechs-Tage-Krieg
entfacht hat, hier ein Zitat von dem, was Premierminister Begin in einem unachtsamen, öffentlichen Augenblick im Jahr 1982 sagte: „Im Juni 1967 hatten wir eine Wahl. Die Konzentration der ägyptischen Armee im Sinai war kein Beweis dafür, dass Präsident Nasser uns tatsächlich angreifen wollte. Wir müssen ehrlich zu uns selbst sein. Wir entschieden, ihn anzugreifen.“

(…) Nasser autorisierte Ägyptens offizielle Annahme der Forderung des Sicherheitsrates nach einer Waffenruhe. Das geschah am Donnerstagnachmittag des 8. Juni.
Das hätte das Ende des Krieges von 1967 sein sollen, nach vier, nicht nach sechs Tagen. Aber das war es nicht. Dayan war entschlossen, die Golanhöhen von Syrien einzunehmen (zusätzlich zu der Einnahme der gesamten Westbank, um sie zu behalten).
Und der Auftakt zu dieser Aktion (in Missachtung der Resolution des Sicherheitsrates, die eine Waffenruhe verlangte) war der Angriff der IDF auf die U.S.S.
Liberty, ebenfalls am 8. Juni.

(…) Wenn Israel dann entschied, Syrien anzugeifen, müsste es Panzer sehr schnell wieder von der ägyptischen zur syrischen Front positionieren. Die Befehle für jede dieser Neu-Positionierung würde per Funk – von Dayans Verteidigungsministerium in Tel Aviv an die Kommander auf dem Feld erteilt und diese würden natürlich miteinander kommunizieren. Wenn es derartige Funkgespräche gäbe, würde die Libery sie abfangen und eiligst an die NSA in Washington weiterleiten. Präsident Johnson würde dann verlangen, dass die Israelis ihren beabsichtigten Angriff gegen Syrien aufgäben. Solange die Liberty auf Empfang war und funktionierte, hätte die USA einige Kontrolle über Israel.

(…) Wenn Dayan damit durchkommen sollte, müsste die Liberty vollkommen zerstört werden, ohne Überlebende, die über das Geschehene berichten konnten. Und der Schlüssel zum völligen Erfolg bei dem Angriff war, die Übertragungseinrichtungen der Liberty auszuschalten, bevor sie einen Notruf an Amerikas Sechste Flotte absetzen konnte, die nicht allzu weit entfernt war. Wenn es der Liberty gelänge, ein SOS während des Angriffs zu übermitteln, bestünde zumindest die Möglichkeit, dass Jägern der Sechsten Flotte befohlen würde, gegen die Angreifer vorzugehen. Die Vorstellung eines Luftkampfes zwischen amerikanischen und israelischen Kampfjets war undenkbar.“

Im Kapitel über den Yom Kipur Krieg, das folgte, schrieb Alan Hart: Die Schlussfolgerung aus dem, was danach geschah, ist, dass Sadats beabsichtigter, kurzer, scharfer und begrenzter Krieg für Frieden genauso die Idee Kissingers wie seine eigene war. Daher meine Darstellung von Kissinger und Sadat als Architekten des Krieges von 1973.

(…) Der General, der Golda (Premierministerin Golda Meir) die meisten Probleme verursachte, war Sharon. Am 16. Oktober überquerte eine von Sharons Sondereinheiten den Kanal im Zentralsektor und begann, hinter den ägyptischen Grenzen zu operieren. Wie sich bald herausstellte, war Sharons Ziel die Dritte Ägyptische Armee. Er beabsichtigte, ihr eine Falle zu stellen und sie zu vernichten. Die Aussicht, dass dies geschähe, verursachte Panik in Washington und Moskau.

(…) Golda erhielt daraufhin Appelle von Kissinger und Nixon. Sie sagten ihr, sie müsse Sharon unter Kontrolle bringen, um einen dritten Weltkrieg und einen atomaren Holocaust zu verhindern.“

Sie berichtete Alan Hart kurz vor ihrem Tod: „Noch in meinen Pantoffeln, kletterte ich in einen Hubschrauber. Ich flog nach Ägypten – stellen Sie sich das vor, Golda Meir in Ägypten – und dort konfrontierte ich Sharon. Ich stand vor ihm und sagte: „Ich bin Ihre Premierministerin und befehle Ihnen, nicht gegen die Dritte Armee vorzugehen!“
Und so wurde mehr oder weniger der Yom Kipur Krieg beendet. Die gefangene Dritte Armee Ägyptens wurde gerettet und mit ihr Sadats Gesicht gewahrt.“

„(...) Jimmy Carter hatte 1976 das Rennen um das Weiße Haus gewonnen und war der gewählte Präsident.“

Alan Hart enthüllt die Hintergründe, wie es dazu kam, dass Sadat den Frieden nur für Ägypten mit Israel aushandelte und nicht, wie eigentlich geplant, die Palästinenser, beziehungsweise die gesamte Region darin einbezogen wurden. Die USA und die Sowjetunion wollten ihn dann garantieren. Aber Israel lehnte das ab.

„Innerhalb eines Monats nach dem Unterzeichnen des separaten Friedensvertrages mit Ägypten startete Israel einen Blitzkrieg gegen den Libanon. (…) der IDF-Blitzkrieg dauerte fünf Monate. Präsident Carter verhinderte eine Invasion in den Libanon, indem er drohte, die Wirtschaftshilfe für Israel zu streichen.“

„Zwischen Phase I (1979) und Phase II (1982) des IDF-Versuchs, die PLO im Libanon zu liquidieren, leitete Arafat eine große Friedensinitiative von sich aus ein. Aber, weil Präsident Carter daran gehindert wurde, auf Arafats Friedensinitiative zu reagieren, fand ich mich selbst in der geheimen Diplomatie der Friedensstiftung als Verbindungsmann zwischen Arafat und Peres wieder.“
Als Verbindungsmann zwischen Arafat und Peres sah Alan Hart hinter die Kulissen, was in Wahrheit geschah und was der wahre Grund für das Scheitern des Friedensprozesses war.
Den PLO-Führern war bewusst, dass Rabin um sein Leben fürchten musste.
Einer der Gegner des Abkommens war Benjamin Netanjahu. Er sagte Peres, er habe eine „nationale Demütigung verursacht, indem er die Befehle des Terroristen Arafat akzeptiert habe.“

Nach der Ermordung Rabins durch einen jüdischen religiösen Fanatiker sagte Rabins Witwe Leah: „Manchmal fühle ich, dass wir eine gemeinsame Sprache mit Arabern leichter finden können, als wir dies mit jüdischen Extremisten können. Es scheint, dass wir in verschiedenen Welten leben.“

Alan Hart beleuchtet das Scheitern des Camp David Gipfels II, danach die Roadmap und ihr Scheitern, Sharons Missachtung von Abkommen und Absprachen und muslimischer Heiligtümer und als Folge von dessen Provokation die Intifada. Er schreibt über Arafats dreijährige Gefangennahme in seinem Ramallah-Kompound bis zu seinem Tod in Paris 2004. War es Mord? -

Seit 2003 war Mahmoud Abas auf Verlangen von Präsident Bush Premierminister, unter der Aufsicht von Präsident Arafat und dem palästinensischen Parlament. Aber anstatt Frieden nach der Roadmap kam es 2008- 2009 zu dem schrecklichen Gazakrieg. Der Bericht der Kommission unter Leitung des südafrikanischen Richters Goldstone stellte Kriegsverbrechen fest. Der US-Präsident Barak Obama gab dem Druck der zionistischen Lobby nach, so dass der Bericht ohne Wirkung blieb. Auch hier schildert der Autor Hintergründe und Gründe für das Scheitern des Berichtes.
Die Buchreihe endet mit dem Epilog und der Frage: „ Ist Frieden möglich?“

Protest gegen den israelischen Finanzminister Bezalel Smotrich während seines Besuchs in Washington DC am 13. März 2023.

Ein Moment der Desillusionierung": Amerikanische Juden sind hin- und hergerissen, als Israel 75 Jahre alt wird

Angesichts einer rechtsextremen Regierung und des wachsenden Bewusstseins für die Nakba zeigen amerikanische Juden gemischte Gefühle anlässlich der Unabhängigkeit Israels.


Emily Tamkin - 2. Juni 2023 - Übersetzt mit DeepL

Amerikanisch-jüdische Gruppen, Institutionen und Einzelpersonen haben im letzten Monat mit unterschiedlichem Trara das 75-jährige Jubiläum der Gründung des Staates Israel gefeiert. Es gab zahlreiche Konzerte und Filmvorführungen. Es gab Podcast-Episoden und Meinungsäußerungen. Und es gab öffentliche Treffen, Versammlungen und Podiumsdiskussionen.

In diesem Jahr begannen die Veranstaltungen jedoch in einer turbulenten Zeit in Israel, in der die Bürgerinnen und Bürger massenhaft gegen die Pläne ihrer Regierung protestierten, die Unabhängigkeit der Justiz zu beschneiden und eine Reihe von religiösen und nationalistischen Maßnahmen durchzusetzen. Während sich Hunderttausende Israelis zu einer selbsternannten "Demokratie"-Bewegung mobilisierten, versuchten amerikanisch-jüdische Gruppen, den Spagat zwischen Gedenken, Feiern und nüchterner Betrachtung der heutigen Realität Israels zu schaffen.

"Der Ton hat sich durch die Proteste gegen die Justizreform definitiv geändert", sagt Eva Borgwardt, politische Direktorin von IfNotNow, einer Gruppe, deren Ziel es ist, "die Unterstützung der USA für Israels Apartheidsystem zu beenden und Gleichheit, Gerechtigkeit und eine blühende Zukunft für alle zu fordern".

Dov Waxman, der Direktor des Zentrums für israelische Studien an der University of California, Los Angeles, stimmte zu, dass die vorgeschlagenen Änderungen im Justizwesen und die Proteste die Dinge verändert haben. Anlässlich des israelischen Jahrestages veranstaltete das Zentrum einen Vortrag des israelisch-amerikanischen Autors Yossi Klein Halevi, in dem es hauptsächlich um die vorgeschlagene Justizreform ging. Das Institut sei ein intellektueller Raum, erklärte Waxman, und nicht "pro-israelisch", aber man hielt es für wichtig, etwas zu veranstalten, "das uns als akademisches Zentrum angemessen ist, einen Redner zu einem ernsten Thema zu empfangen". Der Vortrag war "ziemlich düster", sagte er. "Mein allgemeiner Eindruck von der Stimmung im Saal war, dass sie nicht in Feierlaune waren. Und obwohl die Menschen zusammenkommen wollten, waren sie nicht da, um sich zu freuen.

Waxman merkte an, dass einige amerikanisch-jüdische Gruppen das Dilemma meisterten, indem sie zwischen der israelischen Gesellschaft und der Regierung unterschieden - eine Unterscheidung, die sich auch in ihren Programmen widerspiegelte. Die Mitglieder der jüdischen Gemeinde im Großraum Washington hatten zum Beispiel die Wahl zwischen einem Vortrag über die Zukunft der liberalen Demokratie in Israel und der Welt, einem Konzert, einer Fotoausstellung "Humans of Israel" oder einem israelischen Kampfsportprogramm. Das Jewish Community Center in der Upper West Side von New York City veranstaltete einen Vortrag über die aktuelle politische Lage in Israel sowie eine hebräischsprachige Comedy-Nacht und eine Veranstaltung über israelische Kunst.

Dies, so Waxman, "ermöglicht es den Menschen, Israel zu unterstützen, ohne die derzeitige Regierung zu unterstützen oder zu befürworten". Aber es gab auch vielen die Möglichkeit, Israel zu feiern, ohne die tieferen, beunruhigenden Seiten des Landes zu hinterfragen.

Der Nakba ausweichen

Einige, vor allem jüngere und fortschrittlichere amerikanische Juden und palästinensische Amerikaner, weisen auf diese Veranstaltungen zum Jahrestag Israels hin, nicht nur wegen dem, was sie besprechen, sondern auch wegen dem, was sie auslassen: nämlich die untrennbare Verbindung zwischen der Gründung Israels und dem Verlust der Häuser, des Besitzes und des Lebens der Palästinenser im Jahr 1948 (beschrieben als Nakba oder "Katastrophe"). Auch die 75 Jahre andauernde Diskriminierung der palästinensischen Bürgerinnen und Bürger Israels und die 56 Jahre andauernde militärische Besetzung des Westjordanlandes und des Gazastreifens wurden nicht ernsthaft thematisiert.

In diesem Jahr wurde nicht nur die Unabhängigkeit der israelischen Justiz grundlegend bedroht, sondern es folgte auch das nach Angaben der Vereinten Nationen tödlichste Jahr für Palästinenser/innen im Westjordanland seit 2006 - und 2023 wird es wohl noch schlimmer werden. Etwas mehr als eine Woche nach dem Unabhängigkeitstag schlug Israel in einer neuen Militäroperation im Gazastreifen zu, die sich gegen die Anführer des Islamischen Dschihad richtete und bei der viele Zivilisten getötet wurden; im Gegenzug wurden Raketen auf Israel abgefeuert.

"Es gibt heute viel mehr Raum für eine liberale Kritik am israelischen Rechtsextremismus als noch vor fünf Jahren", sagt Dana El Kurd, Assistenzprofessorin für Politikwissenschaft an der University of Richmond. "Aber das war's auch schon. Ich glaube nicht, dass sie sich mit den Grundlagen des Staates Israel auseinandergesetzt haben."

An der UCLA hat Halevi zum Beispiel über die Ernsthaftigkeit der Justizreformen gesprochen und amerikanische Juden sogar dazu ermutigt, sich gegen sie auszusprechen. Doch er hat amerikanische Juden kürzlich auch dazu ermutigt, Spenden von palästinensischen Anliegen abzuziehen, was einige amerikanisch-jüdische Aktivisten und Intellektuelle als Leugnung der Tatsache kritisierten, dass der Kampf gegen die Besatzung und der Kampf für die Demokratie miteinander verwoben sind.

"Was ich gespürt habe, ist eine Art von: Wir setzen uns mit vielen der Spannungen auseinander, mit denen Israel seit seiner Gründung zu kämpfen hat", sagt Borgwardt von IfNotNow. Aber viele dieser Gespräche beginnen immer noch nicht mit der palästinensischen Erfahrung von 1948 oder thematisieren diese Spannungen. Die Nakba zu ignorieren, so Borgwardt, "bedeutet, das Thema zu verfehlen".

"Es ist uns nie in den Sinn gekommen", eine Veranstaltung zum 75. Jahrestag der Nakba zu veranstalten, sagt ein Vertreter der jüdischen Gemeinde, der anonym bleiben möchte, um frei sprechen zu können. "Das war nie etwas, das passieren sollte." Diese Dynamik sei nicht ideal, so der Experte weiter: "Die Daten zeigen uns, dass sich die Identität der Menschen verändert ... Ich weiß nicht, wie lange wir es noch vermeiden oder ignorieren können [über die Nakba zu sprechen].

Einige prominente Persönlichkeiten haben sich aktiv gegen die Verbindung zwischen Israel und der Nakba gewehrt. Dieser Widerstand zeigte sich vor kurzem, als die palästinensisch-amerikanische Kongressabgeordnete Rashida Tlaib eine Veranstaltung zum Gedenken an die Nakba auf dem Hill ansetzte, die jedoch vom Sprecher des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, abgesagt wurde. Nachdem Senator Bernie Sanders interveniert hatte, konnte Tlaib die Veranstaltung im Anhörungssaal des Senats für Gesundheit, Bildung, Arbeit und Renten abhalten, woraufhin der Vorsitzende der Anti-Defamation League, Jonathan Greenblatt, den Senat aufforderte, die Veranstaltung zu verurteilen.

"Es war ein perfektes Beispiel für den Kampf in unserer Gemeinschaft", sagte Stefanie Fox, Geschäftsführerin der Jüdischen Stimme für den Frieden, einer antizionistischen Gruppe, die die Veranstaltung im Kongress mitorganisiert hatte. Auf der einen Seite, so Fox, stünden amerikanische Juden, die "dem Ruf folgen, die Nakba und die Ungerechtigkeit gegenüber den Palästinensern zu verstehen und zu beenden", und auf der anderen Seite stehe der Chef der ADL, der versuche, solche Diskussionen zu untergraben.

Der Leiter der J Street, Jeremy Ben-Ami, verurteilte die Haltung der ADL zu Tlaibs Veranstaltung und erklärte in einer Erklärung, dass "die Vorstellung, dass das Eintreten für die Rechte der Palästinenser, der Widerstand gegen die Besatzung oder die Diskussion über die Nakba 'antisemitisch' sei, die große Mehrheit der Palästinenserinnen und Palästinenser von jeder sinnvollen Auseinandersetzung mit dem Konflikt und seiner Lösung ausschließt". (Ben-Ami betonte in seiner Erklärung auch, dass "das in beide Richtungen geht: Ich glaube, dass diejenigen, die der Nakba gedenken, auch die Legitimität der jüdischen Verbindung zum Land Israel anerkennen sollten und dass auch das jüdische Volk ein Recht auf Selbstbestimmung hat").

"Es ist klar, dass unsere Gemeinschaft über die historische Erfahrung der Palästinenser sprechen und nachdenken muss", sagt Logan Bayroff, Vizepräsident für Kommunikation bei J Street. "Die Existenz dieser Geschichte negiert nicht unsere eigene Geschichte und unser eigenes Narrativ. Aber sie verkompliziert sie ... Zum Wohle aller müssen wir reif, intelligent und einfühlsam genug sein, um zuzuhören.

Ein Reformrabbiner, der anonym bleiben wollte, sagte, dass die Nakba-Veranstaltung auf dem Kongress und die damit verbundene Kontroverse wahrscheinlich einen Dominoeffekt auslösen würde, der dazu führen würde, dass liberale zionistische Organisationen, darunter auch Synagogen, mehr Veranstaltungen und Gespräche über die Nakba durchführen würden. Der Rabbiner erwartet auch, dass "palästinensische Stimmen in liberalen jüdischen Gemeinden häufiger in den Mittelpunkt gerückt werden, aber nur in ausgewählten Gemeinden, vor allem am Jom HaZikaron [Israels Gedenktag]" - der Gedanke ist vielleicht, dass zumindest in liberalen Räumen die Idee des Gedenkens und die Frage, wer das Recht hat, darüber zu sprechen, erweitert wird.

El Kurd betonte, dass die Gründung Israels in direktem Zusammenhang mit dem steht, was die derzeitige israelische Regierung tut - sie bedroht den Status der israelischen Demokratie sowohl für Juden als auch für die palästinensischen Bürger und die Palästinenser, die unter der Besatzung leben. "Es ist ein roter Faden vom Anfang bis zum Ende", sagte sie.

"Ich sehe, dass die Zionisten die Nakba weiterhin leugnen und behaupten, sie sei eine Lüge", sagte Sandra Tamari, eine palästinensische Organisatorin und Geschäftsführerin des Adalah Justice Project. Gleichzeitig drohen israelische Politiker den Palästinensern offen mit "mehr Nakba ... Ich sehe keine Abrechnung mit der Vergangenheit".

Inwieweit die jüdischen Kreise in den USA versuchen, die palästinensischen Stimmen und die Geschichte einzubeziehen, bleibt laut Tamari "symbolisch". "Ich sehe in keinem dieser Gespräche eine wirkliche Auseinandersetzung mit dem Recht auf Rückkehr [der palästinensischen Flüchtlinge]", sagte sie. "Ich glaube nicht, dass diese symbolischen Gesten viel bedeuten."

Jüdische Gemeinschaftseinheit ist ein Mythos

Ein Element, das die diesjährigen Israel-Gedenkfeiern erschwert hat, ist die Tatsache, dass viele amerikanische Juden in dem Glauben aufgewachsen sind und vielleicht immer noch glauben, dass es ihnen nicht zusteht, Israel in der Öffentlichkeit zu kritisieren, und schon gar nicht anlässlich des 75-jährigen Bestehens. Ich glaube nicht, dass es stimmt, dass die amerikanischen Juden dazu geschwiegen haben", sagte Waxman und bezog sich dabei auf die Justizreformen und die rechtsextreme Regierung, wobei er darauf hinwies, dass es tatsächlich Proteste und offene Briefe aus der Gemeinde gegeben hat.

Dennoch räumte er ein, dass es für manche Menschen, vor allem für ältere amerikanische Juden, "eine schwierige Umstellung ist", nicht mehr nur Geld zu schicken und Israel zu verteidigen, sondern sich nicht nur privat, sondern auch öffentlich über Israel zu äußern. Einige möchten, dass amerikanische Juden nur über die Justizreform sprechen - also nicht über die Besatzung und schon gar nicht über die Gründung des Landes.

Nichtsdestotrotz war Waxman beeindruckt von der Anzahl der Israelis, die zu der Veranstaltung seines Zentrums kamen, "nicht weil sie Israels Geburtstag feiern wollten, sondern wegen der Justizreform". Er merkte auch an, dass die Proteste - insbesondere in Los Angeles - Israelis und amerikanische Juden "auf eine Weise zusammengebracht haben, wie es nicht oft vorkommt".

"Wir werden dies als einen Moment der Ernüchterung betrachten", sagte Waxman. Der "Grad der Verärgerung" über die derzeitige israelische Regierung, fügte er hinzu, "eröffnet das Potenzial für ein breiteres Überdenken einiger Aspekte der israelischen Geschichte".

Er ist nicht der Einzige, der so denkt. "Ich habe die Hoffnung, dass Juden in der Diaspora in der Lage sind, Israel kritisch zu betrachten", sagt Arielle Stein, eine Rabbinatsstudentin, "egal ob aus einer zionistischen oder nicht-zionistischen Perspektive".

Die lange Geschichte von Israels Krieg gegen die palästinensische Flagge

Aber die von Waxman beschriebene Dissonanz zwischen Israel in den Köpfen amerikanischer Juden und Israel, wie es existiert, ist größer und deutlicher geworden. "Ich habe das Gefühl, dass liberale Zionisten, wenn sie mit diesen harten Themen konfrontiert werden, sich einfach zurückziehen", sagte El Kurd. "Vielleicht liege ich falsch, vielleicht bin ich zu kleinmütig. Es scheint nur so zu sein, dass die etablierten Organisationen immer rechter werden, um sich an die Tatsache anzupassen, dass sich die Liberalen von Israel abwenden."

Der Reformrabbiner schloss sich teilweise den Gedanken von El Kurd an. Innerhalb des nächsten Jahrzehnts werde der liberale Zionismus in Amerika "wie eine Exilregierung" existieren, und in den liberalen jüdischen Gemeinden werde man versuchen, "überhaupt nicht mehr darüber zu reden" und sich stattdessen auf soziale Gerechtigkeit zu konzentrieren.

Andere stimmten zu, dass die etablierten jüdischen Gruppen rechtslastiger werden. "Während die israelische Regierung immer offener rassistisch und repressiv wird, haben [amerikanisch-jüdische Institutionen] beschlossen, ungeachtet der sich verschlechternden Realität vor Ort an ihren Positionen festzuhalten, anstatt sich dieser Realität anzupassen. Das hat sie unweigerlich nach rechts gerückt", sagt Sophie Ellman-Golan, Direktorin für strategische Kommunikation bei Jews for Racial and Economic Justice (JFREJ) in New York. "Sie sind nicht aus dem Bus ausgestiegen. Sie bleiben drin, um mitzufahren."

Bayroff von J Street argumentierte seinerseits: "Die Idee der jüdischen Einheit ist ein Mythos - es hat sie nie gegeben - und es ist ein wenig hilfreiches und unrealistisches Ziel, das man anstrebt." Die etablierten Gruppen, die vorgeben, für die amerikanischen Juden zu sprechen, haben dies noch nie getan, und "die Menschen erkennen das jetzt".

Aber bei der Frage, wie amerikanische Juden die zukünftigen Jahrestage Israels begehen werden, geht es natürlich nicht nur oder sogar hauptsächlich um amerikanisch-jüdische Kommunalpolitik oder ihr Selbstverständnis. Sie ist untrennbar mit der Frage verbunden, wie sich Israel entwickeln wird - und was amerikanische Juden tun werden, um es zu verändern.

Währenddessen wird Israel selbst immer gefährlicher für die Palästinenser/innen. Tamari beschrieb den Monat Mai, in dem Israels Unabhängigkeit gefeiert wird, als "kollektives Trauma" für Palästinenser/innen, die wissen, dass dies eine Zeit weiterer Eskalationen und antipalästinensischer Gewalt ist. Die Nakba ist ein "historischer Moment", sagte sie, aber gleichzeitig "leben wir ihn".

"Wenn wir an die nächsten fünf Jahre denken, wird das Problem auf groteske Weise deutlich", sagte Borgwardt, denn in dieser Zeit könnte es unter diesen politischen Bedingungen und mit dieser Regierung durchaus eine weitere Nakba geben. "Wird es eine Party [zum 80. Geburtstag Israels] geben?", fragte sie. "Was sagt uns das darüber, was wir jetzt tun sollten?"  Quelle

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