Täglich neu - Nachrichten aus dem, über das besetzte Palästina - Information statt Propaganda

Das Palästina Portal

 Kurznachrichten - Archiv -Themen - Linksammlung  - 23. August  2023 - Sponsern Sie  - Veranstaltungen - Facebook - Suchen

 

 

          Sand im Getriebe
 
          Nein, schlaft nicht,
          während die
          Ordner der Welt
          geschäftig sind!
 
          Seid misstrauisch gegen ihre Macht,
          die sie vorgeben
          für euch erwerben zu müssen!
 
          Wacht darüber,
          dass Eure Herzen nicht leer sind,
          wenn mit der Leere Eurer Herzen
          gerechnet wird!
 
         Tut das Unnütze, singt die Lieder,
         die man aus eurem Mund
         nicht erwartet!
 
         Seid unbequem,
         seid Sand,
         nicht das Öl
         im Getriebe der Welt!“
 
         (Günter Eich - letzter Absatz aus dem
         Schlussgedicht des Hörspiels "Träume")



Nachtrag zum "Vortrag zur ‚1948‘-Ausstellung
„Ein klassischer Fall von Geschichtsfälschung“ -


in Kooperation mit der "Palästinensischen Gemeinde Bonn"

Institut für Palästinakunde e.V. - 22. 8. 2023

Der Vortrag von Arn Strohmeyer zu der in Bonn gezeigten "1948"-Ausstellung - einer Collage aus Auslassungen, dreisten Fälschungen und Verleumdungen zur Verächtlichmachung der Palästinenser und der Leugnung ihrer Vertreibung - war trotz der kurzen Vorlaufzeit und dem nur bedingt günstigen Term - vergleichsweise gut besucht.

Strohmayer referierte über die eklatantesten Fälschungen der Ausstellung - beginnend mit den biblischen Mythen über das zustande kommen des israelischen Volks - dem vermeintlchen Anspruch auf ein Großisrael - bis hin zu der nur begenzt zutreffenden Behauptung einer Massenvertreibung arabischer Juden aus den arabischen Nachbarstaaten.

In der sich anschliessenden Diskussion forderte ein Teilnehmer dazu auf, der Ausstellung die bekannte 'nakba'-Ausstelllung gegenüber zu stellen. Ein anderer Teilnehmer wies darauf hin, dass die einzige tragfähige Version für eine Lösung des Problems in der Abschaffung des Zionismus und der Anerkennung der Menschen- und der Bürgerrechte aller in Palästina lebenden Menschen bestünde.

Die "Belohnung" für Arn Strohmeyer bestand in einem lang anhaltenden, warmen Applaus des Publlikums.   Quelle

Arn Strohmeyer

Ein klassischer Fall von Geschichtsfälschung.

”1948.Die Ausstellung zur Staatsgründung Israels” ist eine Flucht in Mythen.
Eine Gegendokumentation

Gabriele Schäfer Verlag, ISBN 978-3-944 487-60-1, 14,80 Euro

Wenn die Geschichtsschreibung ganz im Dienst einer Ideologie steht - Arn Strohmeyer hat eine Gegendarstellung auf die ”Ausstellung zur Staatsgründung Israels” vor 70 Jahren verfasst - Hermann Dierkes - 22008 jährte sich zum 60. mal die Nakba, also die Katastrophe mit Vertreibung, Massakern, Flucht, Zerstörung und Enteignung, mit der das palästinensische Volk die Staatsgründung Israels bezahlen musste – und bis heute bezahlt. Damals hat der Verein Flüchtlingskinder im Libanon e.V. eine sehr verdienstvolle Wanderausstellung auf den Weg gebracht, die die Nakba wissenschaftlich dokumentiert und den historischen Wahrheiten Gerechtigkeit widerfahren lässt. Die Ausstellung wurde gefördert vom Evangelischen Entwicklungsdienst sowie der Stiftung Entwicklungszusammenarbeit Baden-Wuerttemberg und von über 50 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens unterstüzt. Bis heute wurde sie an ca. 100 Orten gezeigt, u.a. 2014 im EU-Parlament in Strassburg und am Sitz der UN in Genf. Sie wurde von Zehntausenden besucht, trotz massiver Anfeindungen einer zweifelhaften ”Israel-”Lobby, deren Zensur- und Verbotsforderungen sich hier und da leider auch Kommunalpolitik und Kirchengemeinden gebeugt haben, wie jüngst wieder in Köln.15.000 Ausstellungskataloge wurden verkauft.

Der Erfolg der Ausstellung hat offensichtlich eine weitere Massnahme der ”Israel”-Lobby (in Wahrheit Agenten der rechtsextremen Regierung Netanjahu) hervorgerufen. Diesmal ist eine der Regierungspolitik nahestende Organisation namens ”DEIN e.V. Verein für Demokratie und Information” mit einer Wanderausstellung ”1948. Die Ausstellung zur Staatsgruendung Israels” auf den Plan getreten.

Der Journalist Arn Strohmeyer hat die mit 32 Tafeln und einem 70-seitigen Beiheft versehene Ausstellung untersucht und kommt zu dem Ergebnis, dass es sich um einen ”klassischen Fall von Geschichtsfälschung” handelt. In seiner Broschuere von gut 150 Seiten nimmt er die zentralen Aussagen auseinander, die vollkommen deckungsgleich sind mit den offiziellen Mythen der israelischen Staatsgründung. Strohmeyer stuetzt sich dabei u.a. bewusst auf die neueren Forschungsergebnisse israelischer Geschichtswissenschaft, die auf Basis von Staats- und Militärarchivöffnungen, Regierungsprotokollen, Aufzeichungen handelnder Personen und Zeitzeugenaussagen zu ganz anderen Einschätzungen kommen.

Doch die Arbeiten kritischer Historiker wie Simcha Flapan, Ilan Pappe, Shlomo Sand, Tom Segev und Moshe Zuckermann, werden von der Ausstellung ueberhaupt nicht zur Kenntnis genommen. Strohmeyer zeigt auch, dass die Ausstellung keineswegs die israelische Position widergibt. Es gebe eben auch das ”andere” Israel.

Die Macher versichern allerdings, dass man die Vergangenheit ”korrekt” und ”nicht verzerrt” präsentieren wolle, als ”historisches Korrektiv”, um ”Halbwissen, Vermutungen, Desinformation und Hassinformationen” entgegenzutreten. Strohmeyer dazu: ”Das klingt gut, ist aber selbst reine Propaganda, denn die Ausstellung wird den von ihr gesetzten Kriterien in keiner Weise gerecht. Ganz im Gegenteil: Man wundert sich, mit welchen Geschichtsfälschungen die Organisatoren der Austellung an die Öffentlichkeit gehen. Offenbar ist es ihre Absicht, ein völlig uninformiertes und ahnungsloses Publikum anzusprechen, das bereit ist, solche Mythen und Legenden zu akzeptieren, ohne zu widersprechen.” Weggelassen, vertuscht und manipuliert wird schon hinsichtlich der Vorgeschichte der Staatsgründung. Die Entstehung und Entwicklung der ausgesprochen kolonialistischen – auf Vertreibung der ansässigen Palästinenser ausgerichteten - zionistischen Bewegung seit Ende des 19. Jahrhunderts fehlt vollständig. Die Gegenwehr der Palästinenser in den 30er Jahren – noch unter britischer Mandatszeit – sei Ausdruck von Fanatismus, Machtstreben und Antisemitismus gewesen, während die jüdischen Einwanderer nur friedlich aufbauen wollten.

 

Gefälscht wird weiter hinsichtlich der strategischen Interessen, der Kräfteverhältnisse, der Chronologie und der Begleitumstände des israelisch-arabischen Kriegs und der palästinensischen Flucht und Vertreibung im Jahr 1948. Motto: Die meisten seien freiwillig gegangen. Eine von den zionistischen Terrormilizen und der entstehenden israelischen Armee betriebene ethnische Säuberung, die bereits unmittelbar nach dem UN-Teilungsbeschluss vom November 47 einsetzte, die die UN-Teilungspläne missachtete und lange vor dem schwächlichen und unkoordinierten arabischen Angriff nach der Ausrufung des Staates Israel am 15. Mai 1948 Fakten schuf, habe es nicht gegeben. Durchgängig werden im Beiheft die Palästinenser als blutrünstige Terroristen dargestellt, gegen die sich die guten Israelis verteidigen mussten und müssen. Die Verfasser des Ausstellungskatalogs bestreiten überhaupt die Tatsache, dass es seit Jahrhunderten ein palästinensisches Volk gab. Doch entgegen allen Beteuerungen fand der Zionismus Ende des 19. Jahrhunderts keine menschenleere Wüste vor, die er angeblich zum Blühen brachte, sondern drang in ein Land ein, in dem Hunderttausende Palästinenser seit langen Zeiten ansässig waren.

 

Strohmeyer resümiert: ”Weil die zionistische Ideologie nicht zugeben kann, dass der palästinensische Widerstand die Antwort auf die Unterdrückung der nationalen Rechte dieses Volkes ist (...), muss die zionistische Sicht auf die Geschichte und die aktuelle politische Situation mythisch, legendenhaft und deswegen ahistorisch sein. Das gilt auch für die hier kritisierte Exposition 1948. Die Ausstellung, die sich ganz der zionistischen Weltanschauung unterordnet.”

Er zitiert den herausragenden israelischen Historiker Ilan Pappe: ”Jeder Versuch zur Lösung eines Konflikts muss sich zuallererst mit dessen Kern auseinandersetzen. (…) Die Tatsache, dass die israelische und zionistische Version der Geschichte (...) in Deutschland weitgehend akzeptiert wird, basiert auf einer ganzen Ansammlung von Mythen, die alle darin münden, das moralische Recht und das ethische Verhalten der Palästinenser ins Zwielicht zu ruecken, was allerdings jede Chance auf einen zukünftigen gerechten Frieden enorm verringert.” Die Ausstellung ”1948” erinnert auf jeden Fall an die alte Volksweisheit: Die Wahrheit ist ein selten Kraut, noch seltener, wer es gut verdaut …

 

1948. Die Ausstellung zur Staatsgründung Israels

Wenn man Propaganda macht und vorgibt, Propaganda zu bekämpfen - Was die Veranstalter dieser Desinformationsausstellung sagen:    1948 Die Ausstellung - Begleit Broschüre >>>
 

Die Veranstalter der Ausstellung: DEIN – Demokratie und Information e.V.   >>>

 



Weglassen, vertuschen und manipulieren

 „1948. Die Ausstellung zur Staatsgründung Israels“ ist ein klassischer Fall von Geschichtsfälschung


 Arn Strohmeyer

Der israelische Historiker Ilan Pappe schreibt über die offizielle Geschichtsschreibung des Staates Israel, die die Zeit um 1948 behandelt, sie sei geprägt von „einer tief sitzenden Angst vor einer Debatte über die Ereignisse von 1948, da Israels ‚Behandlung‘ der Palästinenser in jener Zeit zwangsläufig beunruhigende Fragen nach der moralischen Legitimität des gesamten zionistischen Projekts aufwerfen würde. Für Israelis ist es daher von entscheidender Bedeutung, einen starken Verleumdungsmechanismus aufrechtzuerhalten, der ihnen nicht nur hilft, die von den Palästinensern in den Friedensverhandlungen gestellten Forderungen abzuwehren, sondern auch – und vor allem – jede eingehende Debatte über den Charakter und die moralischen Grundlagen des Zionismus zu vereiteln.

Die Palästinenser als Opfer israelischer Taten anzuerkennen ist für Israelis in mindestens zweierlei Hinsicht zutiefst beunruhigend. Da eine solche Anerkennung bedeutet, sich dem historischen Unrecht zu stellen, das Israel mit der ethnischen Säuberung Palästinas 1948 begangen hat, stellt sie die Gründungsmythen des Staates Israel in Frage und wirft eine Fülle ethischer Fragen auf, die unausweichliche Folgen für die Zukunft des Staates haben.


Die Palästinenser als Opfer anzuerkennen, ist mit tief verwurzelten Ängsten verknüpft, da es von den Israelis verlangt, ihre Wahrnehmung der ‚Vorgänge‘ von 1948 in Frage zu stellen. Aus Sicht der meisten Israelis - und nach der Darstellung, die die israelische Mainstream- und Populärgeschichtsschreibung immer wieder verbreitet – konnte Israel sich 1948 als unabhängiger Nationalstaat auf einem Teil des Mandatsgebietes Palästina etablieren, weil es den frühen Zionisten gelungen war, ‚ein leeres Land zu   >>>

Mehr >>>

Um das Video (facebook) zu sehen, auf das Bild klicken


Ein israelischer Scharfschütze schoss einem unschuldigen und unbewaffneten Palästinenser in den Hinterkopf,

als er während des israelischen Angriffs auf das Dorf Beita einem verletzten Kind zu Hilfe eilte.
Ameed Jaghoub war der Vater eines kleinen Kindes, das nun verwaist ist.

Palästinensische Mission - 22. 8. 2023 - Quelle



Elisha Yered, der verdächtigt wird, am Tod des 19-jährigen Palästinensers Qosai Jammal Mi'atan im Dorf Burqa im Westjordanland beteiligt gewesen zu sein, trifft am 9. August 2023 zu einer Anhörung vor dem Obersten Gerichtshof in Jerusalem ein. (Yonatan Sindel/Flash90)

Jüdischer Terrorismus: Wie der Vater, so der Sohn

Die israelischen Terroristen der 80er Jahre hatten keine wirklichen Konsequenzen zu befürchten. Jetzt sind ihre Kinder in der Regierung und den Medien zu finden - und begehen ihre eigenen Terrorakte.


Sebastian Ben Daniel (John Brown) - 22. August 2023 - Übersetzt mit DeepL

Kurz nachdem ein jüdischer Siedler Anfang des Monats einen 19-jährigen Palästinenser, Qosai Jammal Mi'tan, im Westjordanland-Dorf Burqa erschossen haben soll, verteidigte der prominente rechtsgerichtete Journalist des öffentlich-rechtlichen Kan-Senders, Akiva Novick, den Hauptverdächtigen. "Ich weiß nicht, was genau am Schabbat in der Nähe von Oz Zion passiert ist, aber ich kenne den jüdischen Mann, der bei dem Vorfall schwer verwundet wurde, persönlich", twitterte Novick über Yehiel Indore. "Er ist weit davon entfernt, Konfrontationen und Reibereien zu suchen. Ich würde hier keine voreiligen Schlüsse ziehen." Das gleiche Narrativ fand sich in der gesamten rechten Presse.

Obwohl wir nicht genau wissen, wie und warum Novick scheinbar so gut mit Indore bekannt ist, stellt sich heraus, dass beide die Söhne von Mitgliedern des Jüdischen Untergrunds sind, einer berüchtigten jüdischen Terrorgruppe, die in den 1980er Jahren an mehreren berüchtigten Anschlägen und Plänen gegen Palästinenser beteiligt war, darunter ein Plan zur Sprengung des Felsendoms. Die Väter der beiden Männer - Yossi Indore, der heute als Elektriker in der Siedlung Ofra arbeitet, und Yitzhak Novick, der Jahre später als Reservist in der israelischen Armee diente - wurden verdächtigt, einer jüdischen Untergrundzelle anzugehören, die 1980 mehrere Bomben auf palästinensische Bürgermeister im Westjordanland legte.

Eine Bombe explodierte im Auto des Bürgermeisters von Ramallah, Karim Khalaf, der bei dem Anschlag seinen rechten Fuß verlor; eine andere wurde im Auto des Bürgermeisters von Nablus, Bassam Shaka'a, platziert, wodurch er beide Beine verlor; und eine explodierte vor der Garage des Bürgermeisters von Al-Bireh, Ibrahim Tawil. Obwohl Tawil bei dem Anschlag unverletzt blieb, wurde ein Bombenentschärfer der israelischen Polizei beim Versuch, die Bombe zu entschärfen, geblendet.

Während Yitzhak Novick 1984 verhaftet wurde, als der israelische Geheimdienst die Mitglieder der Gruppe festnahm - ebenso wie Hagai Segal, der ebenfalls an den Bombenanschlägen beteiligt war und heute zusammen mit seinem Sohn Amit ein prominenter rechtsgerichteter Journalist ist -, gelang es Yossi Indore, zusammen mit einem anderen Underground-Mitglied, Ira Rappaport, dem ehemaligen Abgesandten der Siedlerorganisation Amana, die heute von einem anderen ehemaligen Underground-Mitglied, Ze'ev Hever, geleitet wird, den Behörden zu entkommen.

Wie Yossi in einem Beitrag auf der Website des Yesha Council, der Dachorganisation der Siedler, berichtet, gelang ihm die Flucht, nachdem er den Hinweis erhalten hatte, dass der Shin Bet sich in Ofra nach seinem Wohnort erkundigte. "Einer der Bewohner hat mich nach Jerusalem geschmuggelt, und mehrere Monate lang habe ich die Wohnung, in der ich mich versteckt hielt, nicht verlassen", schreibt Yossi. "Drei Jahre lang war ich von Ofra weg und lebte an verschiedenen Orten. Ich hielt mich oft im Haus der Familie von Rabbi Michael Hershkowitz in Jerusalem auf, der heute der Rabbiner der Siedlung Neria ist."

In Zeitungsberichten wurde damals darauf hingewiesen, dass Yossi Indore ein gesuchter Terrorist war, und es wurde bestätigt, dass er Hilfe von Siedlern und Rabbinern erhielt, die jedoch nie der Beihilfe zu einem Terroristen beschuldigt oder angeklagt wurden. Schließlich heiratete Indore, und die meisten Terroristen des Jüdischen Untergrunds wurden - nachdem sie relativ kurze Haftstrafen verbüßt hatten - von Chaim Herzog, dem Vater des heutigen israelischen Staatspräsidenten, begnadigt und auf öffentlichen Wunsch hin freigelassen. Die Polizei und der Shin Bet verloren das Interesse an Yossi Indore. Er zog nach Ofra, wo sein Sohn Yehiel geboren wurde.

Wäre der Staat seiner Pflicht nachgekommen und hätte Yossi Indore und seine Helfer wegen Terrorismus verurteilt, würden wir heute möglicherweise in einer anderen Realität leben. Hätte der Staat dafür gesorgt, dass diese Terroristen keine Positionen als prominente Rabbiner und Journalisten bekamen, hätte Yehiel Indore vielleicht erkannt, dass der jüdische Terrorismus seinen Preis hat.

Der politische Arm der Siedlungsbewegung arbeitet in diesen Tagen hart daran, den Anschlag in Burka zu legitimieren und organisiert Demonstrationen gegen die Verhaftung. Otzma Yehudit MK Limor Son Har-Melech - deren ehemaliger Sprecher, Elisha Yered, ebenfalls des Mordes an Mi'tan verdächtigt wird - ist bei jeder Gerichtsverhandlung in diesem Fall anwesend. Yered sagte einmal in einem Interview, dass es legitim sei, arabische Babys zu töten, da dies Gottes Wille sei. Anfang dieses Monats tauchte ein altes Video auf, in dem Son Har-Melech ihr Kleinkind dafür lobt, dass es sagt, es wolle Araber töten, wenn es groß ist.

Die Abgeordnete der Religiösen Zionistischen Partei (RZP), Orit Strock, selbst Mutter des verurteilten Terroristen Zvi Strock, und ihr RZP-Kollege und ehemaliger Jugendsiedler Zvi Sukkot besuchten Indore im Krankenhaus, nachdem er bei dem Anschlag verwundet worden war. Der Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben Gvir - der selbst wegen Unterstützung des Terrorismus verurteilt wurde und bis vor kurzem ein Foto des Terroristen Baruch Goldstein in seinem Wohnzimmer aufgehängt hatte - zeigte sich besorgt über Indores Zustand in der Untersuchungshaft.

Finanzminister Bezalel Smotrich, ein Siedler, der nach dem Siedlerpogrom vom Februar die Auslöschung der palästinensischen Stadt Huwara forderte, twitterte am vergangenen Wochenende ein Foto, auf dem er Trauben aus dem Weinberg von Zvi Strock kauft. Strock lebt in dem illegalen Außenposten Esh Kodesh, der auf palästinensischem Land errichtet wurde und zu einem Ausgangspunkt für terroristische Angriffe von Siedlern geworden ist. Strock wurde 2011 verurteilt, weil er einen palästinensischen Jungen entkleidet und verprügelt und ihn dann blutend und gefesselt auf einem Feld zurückgelassen hatte. Smotrichs Tweet ist natürlich nicht zufällig, sondern soll Gewalt und Plünderung legitimieren.

Der Terrorismus der Siedler wird seit jeher von der Öffentlichkeit der Siedler unterstützt. Doch im Gegensatz zu den Tagen des Jüdischen Untergrunds kommt diese Unterstützung heute direkt von der Regierung, zu der auch Minister gehören, die wie Itamar Ben Gvir wegen Unterstützung des Terrors verurteilt wurden oder wie Smotrich im Verdacht stehen, Terrorakte zu planen.

Letztes Jahr präsentierte der Journalist Amit Segal, Sohn von Hagai, im israelischen Kanal 12 eine Umfrage, in der er fragte, ob die vorherige "Regierung des Wandels", zu der auch die islamistische Ra'am-Partei gehörte, von Terrorunterstützern unterstützt wurde. Aus irgendeinem Grund wird diese Frage trotz der oben genannten Fakten jetzt nicht gestellt. Das ist auch nicht nötig: Für die Regierung und ihre Unterstützer - auch in den Medien - gibt es so etwas wie jüdischen Terrorismus nicht. Für den Rest von uns ist die Antwort nur allzu offensichtlich.  Quelle


 

Bibi zeigt sich unbeeindruckt von den Verweigerern der Luftwaffe - die Besatzung braucht sie nicht

Die Gleichgültigkeit des Premierministers gegenüber den Drohungen von über 1.000 Reservepiloten zeigt, dass er, wenn es um Israels Sicherheit geht, die ganze Zeit geblufft hat.


Meron Rapoport - 22. August 2023 - Übersetzt mit DeepL

In den ersten Monaten der Proteste gegen die Justizreform schien es, als sei die bloße Drohung, dass die Piloten der israelischen Luftwaffe (IAF) nicht mehr zum Reservedienst erscheinen würden, die Waffe des Untergangs für die Bewegung. Viele schätzten und sagten voraus, auch ich, dass Premierminister Benjamin Netanjahu einknicken würde, sobald er merkte, dass er ohne eine schlagkräftige Luftwaffe dastehen könnte.

Schließlich hat Netanjahu jahrzehntelang sowohl die Israelis als auch die internationale Gemeinschaft vor einer angeblichen iranischen Bedrohung gewarnt und erklärt, Israel brauche eine starke Luftwaffe, um "seine Handlungsfreiheit" gegen den Iran und die Stellvertreter der Islamischen Republik in Syrien zu wahren. Ohne Piloten, die jederzeit bereit sind, ins Cockpit zu springen, um Damaskus oder Teheran zu bombardieren, sollte seine gesamte sicherheitspolitische These zusammenbrechen.

Es war die Furcht vor einer weit verbreiteten Verweigerung aus Gewissensgründen in der IAF, die Verteidigungsminister Yoav Gallant dazu veranlasste, im März Vorbehalte gegen die Überarbeitung zu äußern, was Netanjahu dazu veranlasste, das Gesetz einzufrieren. Der Premierminister kündigte daraufhin an, Gallant zu entlassen, ohne dies jedoch zu tun.

Als die Regierung ein Gesetz zur Aufhebung des "Angemessenheitsstandards" vorlegte und die Drohungen der Reservisten einen fieberhaften Anstieg erreichten, leugnete die Rechte. "Es gibt keinen Protest der Reservisten, es gibt eine vernachlässigbare Anzahl von Dutzenden aktiver Reservisten, die nicht erscheinen, wenn sie einberufen werden", schrieb Brigadegeneral (Res.) Oren Salomon, ein Mitglied des rechten Israel Defense And Security Forum, in der Siedlerzeitung Makor Rishon im Vorfeld der Abstimmung.

Wenige Tage nach der Veröffentlichung von Salomons Artikel kündigten 1.142 Piloten und IAF-Angehörige an, dass sie aus Protest ihren freiwilligen Dienst beenden würden. Es ist schwierig, die genaue Zahl der Reservisten zu ermitteln, die sich seitdem nicht mehr zum Dienst gemeldet haben, aber es ist klar, dass der Effekt spürbar ist.

In einem Gespräch mit seinen Piloten vor etwa einer Woche gab der IAF-Kommandeur Tomer Bar zu, dass die Einsatzbereitschaft seiner Truppe nachgelassen habe. In einem Interview mit Haaretz, das letzte Woche veröffentlicht wurde, sagte Amikam Norkin, bis vor einem Jahr Kommandeur der IAF, dass die Truppe "bis zum Ende des Jahres" Zeit hat, bevor sie einen signifikanten Rückgang der Fitness feststellen wird.

Doch gerade dann, wenn der Schaden für die Kompetenz der IAF real wird, gerade dann, wenn die Fähigkeit, den Iran, Syrien oder den Libanon zu bombardieren, in immer weitere Ferne rückt, erweckt Netanjahu den Eindruck, dass er nicht die Absicht hat, aufzugeben. Im Gegenteil, er hat angekündigt, dass er die nächste Stufe der Justizreform vorantreiben will - ein Gesetz, das die Zusammensetzung des Ausschusses für die Ernennung von Richtern ändern wird, der von der Protestbewegung als Kernstück der Reformen angesehen wird - und hat auch angedeutet, dass er sich möglicherweise nicht an ein Urteil des Obersten Gerichtshofs halten wird, das die Aufhebung des Angemessenheitsstandards aufhebt.

Anstatt zu stoppen, scheint Netanjahu auf eine Verfassungskrise zuzusteuern, wie sie Israel noch nie erlebt hat.

Ein jahrzehntelanger Bluff

Für dieses Verhalten könnte es mehrere Erklärungen geben. Netanjahu ist sich darüber im Klaren, dass er die Gesetzesnovelle irgendwann stoppen muss, aber er will seine Karten nicht aufdecken und schwach erscheinen. Nur durch eine Demonstration der Stärke wird er in der Lage sein, seine rechtsextreme Koalition aufrechtzuerhalten, die heute sehr locker zu sein scheint: von den Haredi-Parteien, die darauf bestehen, die Befreiung von der Wehrpflicht für ihre Gemeinschaften zu verankern, über den Minister für Nationale Sicherheit Itamar Ben Gvir, der wie ein ungehorsames Kind ständige Aufmerksamkeit verlangt, bis hin zu Finanzminister Bezalel Smotrich, der seinen Rassismus praktisch auf der Zunge trägt, und Yariv Levin, der es nicht mag, wenn man seine Reformen schlechtredet.

Eine zweite Möglichkeit ist, dass Netanjahu die Krise mit der Armee als Teil seines "Kriegs gegen die Eliten" betrachtet, den er seit seinem Eintritt in die israelische Politik Mitte der 1990er Jahre führt. Als Netanjahu 1996 zum ersten Mal zum Premierminister gewählt wurde, war die Führungsspitze der Armee voll und ganz auf den Oslo-Prozess fixiert. Seine Niederlage bei den Wahlen 1999 kann zumindest teilweise auf die Mobilisierung der militärischen Elite gegen ihn zurückgeführt werden - einschließlich seines Siegers Ehud Barak, der vom Stabschef der IDF zum Vorsitzenden der Arbeitspartei aufstieg.

Das Verhältnis zwischen der Armee und Netanjahu war schon immer angespannt, und Netanjahu hat sich oft bemüht, die Öffentlichkeit wissen zu lassen, dass es die Armee war, die ihn an der Umsetzung seiner Politik gehindert hat - von der Bombardierung des Iran bis zur Durchführung einer noch umfangreicheren Bodenoffensive auf den Gazastreifen während der "Operation Protective Edge" im Jahr 2014. Jetzt kann Netanjahu die Gelegenheit nutzen, um mit der Militärelite abzurechnen. Und in den Augen eines Großteils der Rechten sind die Piloten zu einem Symbol geworden, das als Synonym für das Elitedenken der Protestbewegung steht.

Eine dritte Erklärung für Netanjahus Verhalten zielt auf ein grundsätzlicheres Problem. Heute setzt Israel seine militärische Macht nicht zur Verteidigung gegen eine iranische oder syrische Bedrohung ein, sondern um die Palästinenser in den besetzten Gebieten zu kontrollieren; dies macht verständlich, warum Netanjahu vom "Fitnessverlust" der IAF nicht so bewegt ist. In der Tat besteht das Hauptziel der Armee heute darin, als Polizeiarmee der Besatzung zu fungieren, und dafür braucht man wirklich keine hoch entwickelten Flugzeuge.

Es ist kein Zufall, dass sich die Armee in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr dem Drohnenkrieg zugewandt hat. "Anstatt sich auf Piloten zu verlassen, müssen wir ein Drohnenkorps aufbauen", lautete der Titel eines Artikels von Yair Amar, der im vergangenen Monat auf der rechtsgerichteten Website Srugim veröffentlicht wurde.

Amar zufolge ist das Ziel nicht nur rein militärisch, sondern auch politisch. Amars Idee, Flotten von Kampfdrohnen einzurichten, soll dazu dienen, "nicht zu viel Macht in zu wenigen Händen zu lassen", womit er meint, den Piloten, die sich gegen die Rechte stellen, die politische Macht zu nehmen. Amars Vorschlag ist aber auch operativ sinnvoll: "Zu deutlich geringeren Kosten als alles, was die Luftwaffe anbieten kann, können die IDF für den Preis einzelner F-35-Flugzeuge eine der modernsten und am besten ausgerüsteten Raketentruppen der Welt aufbauen", schrieb er.

Er hat Recht. Für die Bombardierung des Gazastreifens braucht man wirklich keine F-35. Unbemannte Flugzeuge, die per Knopfdruck aus einem klimatisierten Kommandoraum in Tel Aviv gesteuert werden, reichen aus.

Netanjahu weiß wahrscheinlich, dass es keine wirkliche iranische Bedrohung für Israel gibt, schon gar nicht eine unmittelbare. Schließlich hat Israel fast ein Jahrzehnt lang iranische Ziele in Syrien bombardiert, hochrangige Beamte des iranischen Nuklearsystems wurden im Iran in dramatischen Operationen ermordet, die dem Mossad zugeschrieben werden, und während dieses gesamten Zeitraums gab es keinen direkten iranischen Angriff auf Israel. Die syrische Armee ist nicht existent, und ein Angriff aus Ägypten oder Jordanien ist nicht zu erwarten. Auch von der Hisbollah ist kein Angriff zu erwarten, solange Israel den Libanon nicht angreift.

Netanjahu braucht die IAF, eine der mächtigsten der Welt, nicht mehr, um sein letztes Ziel zu verfolgen, das er seit seinem Eintritt in die israelische Politik verfolgt: die Vertiefung der israelischen Kontrolle zwischen Fluss und Meer, die Auslöschung der Grünen Linie und die Unterdrückung jedes Anscheins eines palästinensischen Nationalismus.

Mit der Normalisierung der Beziehungen zu Marokko nimmt Israel eine gefährliche Afrikapolitik wieder auf
Netanjahus Problem ist, dass er diese einfache Wahrheit nicht zugeben kann. Denn wenn er diese Dinge offen ausspricht, wie will er dann weiterhin die Idee verbreiten, dass "der Iran Israel von der Landkarte tilgen will", die er in den letzten 30 Jahren in fast jedes Interview und jede Rede eingewoben hat? Wie wird er sich weiterhin als der einzige Führer darstellen, der Israel vor der Zerstörung bewahren kann?

Nichts von alledem bedeutet, dass die zunehmende Verweigerung des Dienstes in einer "Armee einer Diktatur", wie einige Demonstranten sie jetzt nennen, bedeutungslos ist. Die Massenverweigerung aus Gewissensgründen hat die Macht, Israels Image als Supermacht zu erschüttern, und sie hat sicherlich eine enorme politische Bedeutung für die israelische Gesellschaft, da sie den zerbrochenen "Gesellschaftsvertrag" zwischen den israelischen Juden und dem Staat widerspiegelt. Gleichzeitig entlarvt der Zusammenbruch der IAF aber auch Netanjahus zynischen, jahrzehntelangen Bluff in Sachen Iran. Allein dafür sollten die Verweigerer gelobt werden.  Quelle


 

Ein Mitglied des Teams der Allgemeinen Abteilung für forensische Beweise und Kampfmittelbeseitigung in Gaza benutzt eine Schaufel, um am 18. Juli 2023 im östlichen Gazastreifen ein Kampfmittelteil zu entfernen. Mohammed ZaanounDie elektronische Intifada

Tief vergrabene Bomben gefährden den Gazastreifen

Ahmed Al-Sammak - 21. August 2023 - Übersetzt mit DeepL

Das Haus von Hijazi Abu Jarad in Beit Hanoun im nördlichen Gazastreifen ist von Oliven- und Zitrusbäumen umgeben. Normalerweise ist der Obstgarten ein angenehmer Aufenthaltsort, doch derzeit ist er mit rot-weißem Absperrband abgesperrt.

In der Nähe der Mitte des Absperrbandes befindet sich ein etwa einen Meter breites und acht Meter tiefes Loch, in dem sich eine nicht explodierte israelische Bombe befindet.

Der Boden auf der Farm von Abu Jarad ist weich, so dass die Bombe beim Aufprall nicht detonierte. Stattdessen versank sie in der Nacht des 12. Mai 2023, während des fünftägigen israelischen Angriffs auf Gaza, in der Erde.

"Die Bombe kann jederzeit explodieren", sagte Abu Jarad. "Fünf Familien leben in diesem Gebiet. Mein Nachbar schläft aus Angst oft nicht in seinem Haus."

Die Bombe befindet sich etwa 30 Meter von Abu Jarads Haus entfernt, wo er mit 11 Familienmitgliedern, darunter acht Enkelkindern, lebt.

"Selbst der Gang zum Lebensmittelgeschäft ist gefährlich", sagte Abu Jarad. "Wenn ich rausgehe, muss ich immer an die Rakete und meine Enkelkinder denken."

Teams des Minenräumdienstes der Vereinten Nationen (UNMAS) und der Allgemeinen Abteilung für forensische Beweise und Kampfmittelbeseitigung (EOD) in Gaza haben die Stelle besucht und bestätigt, dass die Bombe nicht explodiert ist.

Die in Gaza stationierten Teams waren jedoch nicht in der Lage, die Bombe zu entfernen, da sie so tief vergraben ist; sie müssen auf die Ausrüstung und die finanziellen Mittel der UNMAS warten.

Die Bombe hat alle Arbeiten auf dem Bauernhof von Abu Jarad, der Haupteinnahmequelle der Familie, behindert, da er zu Teilen seines Landes keinen Zugang hat.

Abu Jarads Dilemma ist kein Einzelfall im Gazastreifen, wo zwischen 2014 und 2020 19 Palästinenser durch explosive Kampfmittelrückstände getötet und 170 verletzt wurden.

Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden seit 2014 8.786 explosive Kriegsmunitionsrückstände beseitigt und zerstört; 7.000 dieser Rückstände stammten aus dem israelischen Krieg von 2014.

Major Ahmad Othman, der Leiter der technischen Abteilung der EOD-Abteilung des Gazastreifens, erklärte gegenüber The Electronic Intifada, dass das EOD-Team seit Mai mehr als 300 Einsätze durchgeführt hat. In 32 Fällen betrafen diese Einsätze Überreste der Iron Dome-Rakete. Nach Schätzungen seiner Einheit hat Israel bei seinen Angriffen im Mai 277 Tonnen Kampfmittel auf den Gazastreifen abgeworfen.

Aufgrund der israelischen Belagerung haben die EOD-Teams des Gazastreifens keinen Zugang zu den neuesten Geräten für die Beseitigung von Kampfmitteln und auch keine fortgeschrittene Ausbildung im Ausland, so dass sie für die Beseitigung israelischer Kampfmittel oft schlecht gerüstet sind. Othman sagte, dass in den letzten zwei Jahrzehnten 17 Mitglieder von EOD-Teams bei der Beseitigung von Kampfmitteln getötet wurden.

Othman selbst hat 2018 bei der Beseitigung nicht explodierter Kampfmittel mehrere Finger verloren.

"Das EOD ist komplett zivil und wir brauchen die Ausrüstung, um Menschen zu retten", sagte er.

Das EOD hat an internationale Gremien appelliert, Druck auf Israel auszuüben, damit es die dringend benötigte Ausrüstung zur Verfügung stellt.

Tief vergrabene Bomben

Die Electronic Intifada begleitete Othmans EOD-Team im Juli bei einem Einsatz im östlichen Gazastreifen, im Stadtteil Zeitoun.

Nach fast drei Stunden Durchkämmen des Gebiets unter der sengenden Sonne fand die vierköpfige Mannschaft eine Iron-Dome-Rakete, die im Mai 2023 abgeschossen worden war.

Die Mannschaft benutzte Seile, um die explosiven Überreste zu transportieren.

"Wegen der Belagerung haben wir keine Bombenanzüge", sagte Othman. "Wir verwenden Seile, um die explosiven Überreste zu transportieren, obwohl dies eine sehr primitive Methode ist, weil wir keine Roboter oder moderne Ausrüstung haben."

Die Besatzungen haben nur einen einzigen vierrädrigen Wagen, um den Transport der Sprengkörper zu erleichtern. Und da es keine Bulldozer gibt, verwenden sie Schaufeln und andere einfache Werkzeuge für die Ausgrabung.

Die entfernten Kampfmittel werden dann auf die Ladeflächen ihrer Lastwagen geladen, die nicht gegen Splitter geschützt sind.

Othman merkte an, dass der Mangel an Ausrüstung das Leben der Besatzungen gefährdet.

Eine weitere Herausforderung für die Besatzungen besteht darin, dass sie nicht in der Lage sind, tief vergrabene Munition zu bergen.

"Wir haben keine Ausrüstung", sagte Othman. "Wir können tief vergrabene Bomben nicht herausziehen. Wir müssen darauf warten, dass die UNMAS an voll finanzierten Projekten arbeitet."

Obwohl die EOD-Teams und die UNMAS in den letzten Jahren Dutzende von tief vergrabenen Bomben entsorgt haben, gibt es laut Othman noch mindestens sieben tief vergrabene Bomben in Gaza.

Um die nicht explodierten Bomben zu beseitigen, verwenden die Besatzungen Sprengstoff, um sie außerhalb des Geländes zur Explosion zu bringen.

"Wir haben immer noch Dutzende von nicht explodierten israelischen weißen Phosphorbomben aus dem Jahr 2008, und wir wissen immer noch nicht, wie wir sie entsorgen können", sagte er. "Das benötigte explosive Material fehlt im Gazastreifen und Israel hat sich geweigert, es einzulassen.

Zerstörte Anlage

Ayman Shamlakh, der Eigentümer des Al-Baidar Resorts an der Küste von Gaza-Stadt, wartet immer noch darauf, dass ein EOD-Team nicht explodierte Sprengkörper von seinem Grundstück entfernt.

Im Februar 2023 beschoss Israel das Resort mit einem Raketenhagel, der es in Schutt und Asche legte.

"Israel behauptete, der Ort werde für militärische Zwecke genutzt", sagte Shamlakh, der darauf hinwies, dass diese Behauptung nicht zutreffe. Er leitete das Resort 25 Jahre lang und verdiente damit rund 50.000 Dollar im Jahr, seine Haupteinnahmequelle.

Doch nun liegt eine Bombe tief im Boden vergraben, und er kann nicht mit dem Wiederaufbau seines Resorts beginnen oder Trümmer beseitigen, bevor die Munition nicht ausgegraben ist.

Dies war nicht der erste Angriff Israels auf seine Ferienanlage, die sich in der Nähe eines palästinensischen militärischen Außenpostens befindet. Auch bei israelischen Angriffen in den Jahren 2012, 2014 und 2021 wurde die Anlage beschädigt.

"Jeder Schaden kostete mich zwischen 10.000 und 20.000 Dollar", sagte er. "Der Ort hat mich eine Million Dollar [für den Bau] gekostet."

Salah Abdul Ati, der Direktor der Internationalen Kommission zur Unterstützung der Rechte der Palästinenser, sagte, dass Israels Einsatz von weißen Phosphorbomben, Vakuumbomben und Selbstmorddrohnen die Palästinenser in außergewöhnliche Gefahr bringt.

Als wichtigster Lieferant von Militärhilfe für Israel - 3,8 Milliarden Dollar jährlich - sind die Vereinigten Staaten ebenso schuldig.

Unter Bezugnahme auf Israels rechtswidrigen Einsatz von weißem Phosphor und anderen Angriffen erklärte Abdul Ati: "Israel setzt absichtlich international geächtete Waffen in dicht besiedelten Gebieten in Gaza ein." Er fügte hinzu: "Israel hat die palästinensischen Gebiete, insbesondere den Gazastreifen, als Testgelände für seine Waffen genutzt."

Verfall der Umwelt

Muhammad Musleh, Leiter der Umweltschutzabteilung der Behörde für Wasser und Umweltqualität im Gazastreifen, erklärte gegenüber The Electronic Intifada, dass die von Israel auf den Gazastreifen abgeworfenen Kampfmittel eine außerordentlich gefährliche und schädliche Bedrohung für die Umwelt darstellen. Musleh, der an einer Studie über die zerstörerischen Auswirkungen des israelischen Krieges von 2014 auf die Umwelt des Gazastreifens mitgewirkt hat, stellte fest, dass die Bombardierungen die Ernten kontaminiert und die Bodenqualität in den landwirtschaftlichen Gebieten zerstört haben.

"Durch Regenfälle sickern die giftigen Bestandteile in das Grundwasser", sagte Musleh und merkte an, dass tief vergrabene Bomben "eine erhebliche Bedrohung für die Menschen und die Umwelt darstellen."

Auf der Farm von Abu Jarad in Beit Hanoun wurden durch die Bombardierung im Mai 2023 50 Olivenbäume und zahlreiche Setzlinge zerstört, wodurch der Boden mit giftigen Bestandteilen verseucht und die Produktivität der Farm beeinträchtigt wurde.

"Wo die Raketen einschlugen, können keine Bäume wachsen", sagte Bauer Abu Jarad. "Wenn ich das Wasser aus der Leitung laufen lasse [das aus einem Brunnen stammt], sehe ich deutlich das graue und schwarze verschmutzte Wasser." Quelle

Ein Mitglied der palästinensischen Gemeinschaft in Chile schwenkt eine palästinensische Flagge während einer Demonstration vor dem Palast La Moneda in Santiago am 30. September 2022.

Lateinamerikanische Anthropologen verabschieden Resolution in Solidarität mit den Palästinensern

Die Verabschiedung der Resolution erfolgt, nachdem die größte Vereinigung US-amerikanischer Anthropologen einen Boykott israelischer akademischer Einrichtungen befürwortet hat


Von MEE-Mitarbeitern - 22 August 2023 - Übersetzt mit DeepL

Ein Verband von Anthropologen in Lateinamerika hat eine Resolution verabschiedet, die die Unterstützung des palästinensischen Volkes bekräftigt, nur wenige Wochen nachdem der größte Anthropologenverband der USA die von den Palästinensern angeführte Boykott-, Sanktions- und Desinvestitionsbewegung (BDS) unterstützt hat.

Auf der XIV. Mercosur-Anthropologiekonferenz, die Anfang des Monats in Rio de Janeiro stattfand, brachte eine Gruppe von Anthropologen eine Resolution ein, in der die "Verbrechen gegen die indigene Bevölkerung Palästinas während der Nakba" anerkannt werden sollten.

"Dies ist ein öffentliches und akademisches Bekenntnis zum Kampf gegen Rassismus", heißt es in dem Antrag.

"Der Bau von Mauern, Kontrollpunkten und alltäglichen Formen der Besetzung und Unterwerfung der einheimischen Bevölkerung stellt eine perverse Erneuerung der abscheulichen Praktiken der Apartheid im 21.

Francirosy Campos Barbosa, einer der Befürworter der Resolution, sagte auf X, früher bekannt als Twitter, dass die Verabschiedung der Resolution ein "großer Tag für den Kampf für die palästinensische Sache" sei.

Die Resolution baut auf einer symbolischen Verschiebung im Bereich der Anthropologie in der westlichen Hemisphäre auf, wenn es darum geht, Solidarität mit den Palästinensern zu zeigen.

Ende Juli stimmte die American Anthropological Association (AAA) nach einer einmonatigen Online-Abstimmung für eine Resolution, die einen Boykott israelischer akademischer Einrichtungen wegen ihrer Rolle bei der Diskriminierung der Palästinenser befürwortet. Die Abstimmung war für die BDS-Bewegung von großer Bedeutung.

Die Resolution wurde mit einer überwältigenden Mehrheit von 71 Prozent angenommen.

Die BDS-Bewegung ist eine gewaltfreie Initiative, die sich gegen die israelische Besatzung und die Verletzung der Menschenrechte der Palästinenser durch wirtschaftliche, kulturelle und akademische Boykotte richtet, ähnlich wie die erfolgreichen Boykottkampagnen gegen die Apartheid in Südafrika.

Die Universitäten sind in den Vereinigten Staaten zunehmend zu Brennpunkten der Meinungsfreiheit in Bezug auf die Rechte der Palästinenser geworden.

Im Januar dieses Jahres wurde dem ehemaligen Exekutivdirektor von Human Rights Watch, Kenneth Roth, ein Stipendium an der Harvard-Universität verweigert. Roth erklärte damals gegenüber Middle East Eye, dass der Grund für seine Ablehnung wahrscheinlich mit seiner Kritik an Israel zusammenhängt.

Die Angelegenheit löste unter palästinensischen Studenten und Alumni in Harvard Empörung aus, und Hunderte von Menschen forderten den Rücktritt von Doug Elmendorf, dem Dekan der Kennedy School in Harvard, die ihren Sitz in Cambridge, Massachusetts, hat. Roth erhielt schließlich das Stipendium in Harvard.

Laila El-Haddad, die aus dem Gazastreifen stammt und 2002 die Harvard Kennedy School besuchte, erklärte gegenüber MEE, dass die Verweigerung des Stipendiums für Roth nur einer von vielen Vorfällen sei, die auf eine Voreingenommenheit gegenüber Israel hindeuten, und ein beunruhigender Präzedenzfall für palästinensische Akademiker, die sich gegen Israel aussprechen.  Quelle


 

Wir können nicht selektiv mit der Gerechtigkeit umgehen": Der texanische Kongresskandidat Pervez Agwan stellt sich gegen AIPAC

Der progressive Herausforderer Pervez Agwan will die israelfreundliche Kongressabgeordnete Lizzie Fletcher absetzen, die von der Lobbygruppe unterstützt wird.

Michael Arria - 22. 8. 2023 - Übersetzt mit DeepL


Im Jahr 2021 gründete das American Israel Public Affairs Committee (AIPAC) ein neues Super PAC, um bei den Wahlen 2022 direkt Geld ausgeben zu können.

AIPAC gab eine Menge aus. Über ihr United Democracy Project (UDP) PAC flossen über 26 Millionen Dollar in die Vorwahlen der Demokraten. Die Gruppe erwähnte Israel nie in ihren Anzeigen oder Flugblättern, wohl wissend, dass Israel bei den Wählern der Demokraten nicht mehr gut abschneidet, aber ihr Geld hatte eine massive Wirkung. Die meisten der von ihnen unterstützten Kandidaten setzten sich durch.

In den letzten Jahren haben immer mehr Demokraten begonnen, die AIPAC zu kritisieren, aber diese Kritik konzentriert sich in der Regel auf die Höhe der von der Gruppe ausgegebenen Gelder und die Tatsache, dass sie eine Reihe von aufständischen Republikanern unterstützt. Die Agenda der AIPAC (Unterstützung der israelischen Apartheid und Besatzung) wird selten diskutiert.

In Houstons kürzlich neu gezeichnetem 7. Bezirk gibt es jedoch eine Ausnahme. Der progressive Herausforderer Pervez Agwan versucht, die demokratische Amtsinhaberin Lizzie Fletcher abzusetzen, die wegen ihrer entschiedenen Unterstützung für Israel von der AIPAC unterstützt wird. "Israel ist ein Apartheidstaat, der täglich Gräueltaten an einheimischen Palästinensern begeht", sagte er kürzlich gegenüber The Intercept. "Das ist etwas, das unbedingt kritisiert werden sollte, aber leider sind die Republikaner und die etablierten Demokraten zu sehr damit beschäftigt, die Israel-Lobby zu beleidigen, die ihre Kampagnen finanziert, um ehrlich zu sein, was vor sich geht."

Mondoweiss US-Korrespondent Michael Arria sprach mit Agwan über seine Kampagne, seinen Wahlkreis und warum er sich entschieden hat, die Lobbygruppe direkt anzusprechen.

Mondoweiss: Was hat Sie dazu bewogen, für das Amt zu kandidieren?

Pervez Agwan: Ich komme aus einer Arbeiterfamilie. Meine Mutter hat sich zu Hause um uns gekümmert. Mein Vater war ein einfacher Arbeiter. Er wusch Geschirr, arbeitete an einer Tankstelle und in einem Lebensmittelladen in New York. Für ein Amt zu kandidieren und mich ins Rampenlicht zu stellen, war nie der Plan, aber es gab viele Faktoren, die mich dazu gebracht haben.

Ich bin in dem neu geschaffenen 7. Bezirk aufgewachsen, mein Elternhaus steht dort. Ich habe in diesem Bezirk geheiratet. Mein Sohn wurde gerade hier im Bezirk geboren. Ich bin in diesem Bezirk zur Mittelschule gegangen. Es gab ein paar persönliche Erfahrungen, die in mir das Feuer entfacht haben, für diesen Bezirk zu kandidieren.

Mein Vater kam mit nichts in der Tasche hierher. Er hatte nur ein paar Dollar und arbeitete tagein, tagaus hart, um für meinen Bruder, meine Mutter und mich zu sorgen. Er arbeitete in der neuen Ölindustrie. Das ist eine sehr zyklische Branche, und beim letzten Abschwung wurde er schließlich entlassen. Was passiert in diesem Land, wenn man seinen Job verliert? Man verliert seine Krankenversicherung. Es gibt kein Sicherheitsnetz. Obamacare ist nicht wirklich ein funktionierender, richtiger Markt. Wir haben milliardenschwere Krankenversicherungen, die uns den Zugang zu erschwinglichen Leistungen verwehren, und so verlor Papa seine Krankenversicherung. Er war ein früher Diabetiker und hatte eine Herzerkrankung. Er hatte zu kämpfen. Mein Vater war zu stolz, um uns mitzuteilen, dass er in den letzten Monaten seines Lebens zu kämpfen hatte. Aufgrund von Rechnungen fuhr er am Ende seines Lebens einen Uber. Er war nicht krankenversichert, wechselte zwischen verschiedenen Tarifen hin und her und bekam nicht die Pflege, die er brauchte. Er ließ Bluttests und Medikamente ausfallen. Er verstarb auf tragische Weise, sehr plötzlich, und das hat mich irgendwie wachgerüttelt.

Mir wurde klar, dass so viele Menschen in diesem Land keine Krankenversicherung haben und nicht die nötige Versorgung erhalten, weil es zu schwierig ist, sich in diesem gewinnorientierten Gesundheitssystem zurechtzufinden. Mir wurde klar, dass es Menschen mit moralischem Gewissen und Zivilcourage braucht, um das Bild dieses Landes wirklich in die richtige Richtung zu lenken.

Ich begann mich mit der Frage zu beschäftigen, warum das Gesundheitswesen in diesem Land so kaputt ist. Ich habe meinen Lebensunterhalt mit erneuerbaren Energien verdient, und die Öllobby hat immer gegen meine Arbeit gearbeitet. Als ich aufwuchs, sah ich die Unterschiede in der Qualität der Bildung in einigen der Schulen, die ich besuchte, im Vergleich zu einigen Schulen in wohlhabenderen Vierteln. Nach dem Tod meines Vaters dachte ich, dass Menschen mit Zivilcourage und Gewissenhaftigkeit sich engagieren müssen. Ich bin stolz darauf, dass ich diese Arbeit für die Gemeinschaft in Houston machen und es mit den großen Unternehmen aufnehmen kann. Also habe ich meinen Hut in den Ring geworfen, und ich bin stolz darauf, eine von den Menschen getragene Bewegung anzuführen.

Sie treten gegen die amtierende Abgeordnete Lizzie Fletcher (D-TX) an. Sie wird von der AIPAC unterstützt. Wenn Demokraten die AIPAC überhaupt kritisieren, konzentrieren sie sich in der Regel auf die Höhe ihrer Ausgaben und darauf, dass sie auch die Republikaner unterstützen, aber sie erwähnen nicht oft die Agenda der AIPAC oder Israel. Ihre Kampagne ist in dieser Hinsicht ein Ausreißer, denn Sie haben das Thema direkt angesprochen. Können Sie über den Einfluss der AIPAC auf unsere Wahlen und Ihre Entscheidung, das Thema in Ihrem Wahlkampf auf diese Weise anzusprechen, sprechen?

Als erstes möchte ich sagen, dass es hier um Menschenrechte geht. Es geht um die grundlegende Würde und den Respekt für jedes lebende menschliche Wesen auf diesem Planeten. Wir können bei der Gerechtigkeit nicht selektiv sein. Wir können nicht selektiv sein, wenn es darum geht, wie wir Menschenrechte definieren. Ich habe nicht nur ein Problem mit AIPAC, sondern mit jeder Lobby, die Politiker beeinflusst und korrumpiert. Das ist legalisierte Bestechung. Es ist ein quid pro quo: "Wir werden Ihre Kampagne finanzieren, manchmal hinter den Kulissen. Wir werden Mailings und Fernsehspots finanzieren, aber dann müssen Sie uns bei unserem Thema unterstützen."

Das ist ein kaputtes System. Es ist nicht nur AIPAC. Es sind all diese Lobbyistengruppen. Lobbyisten der großen Ölkonzerne, Lobbyisten der Wall Street. Mein Problem mit der AIPAC ist, dass sie Millionen von Dollar in Kongresskampagnen stecken und Kandidaten unterstützen, die ihre Propagandabotschaft gut finden. Sie nehmen Millionen von der AIPAC, und dann reden Sie nicht über die Menschenrechte für die Palästinenser, richtig? Sie geben Millionen aus, um diejenigen zu verleumden, die sich dieser Botschaft nicht beugen. Das ist legalisierte Bestechung, und das werden wir nicht hinnehmen. Wir haben nicht nur das AIPAC im Visier, sondern alle diese Lobbygruppen.

Als Politiker müssen wir ehrlich damit umgehen. Wir können nicht in der Angst leben, dass diese eine Gruppe Millionen ausgibt. Das Ziel ist es, auf ethische Weise zu gewinnen, und es ist nicht ethisch, sich einer Lobbygruppe zu beugen, die die Interessen eines Landes vertritt, das die Menschenrechte der dortigen Ureinwohner in ungeheuerlicher Weise verletzt. Wir brauchen eine rasche Reform der Wahlkampffinanzierung, denn das System ist kaputt, und das wird sich nicht ändern, wenn große Lobbyisten wie AIPAC in der Lage sind, Politiker zu kaufen und für ihr Schweigen zu bezahlen. Lobbyisten schaden unseren demokratischen Institutionen. Die Demokratie funktioniert nicht, wenn massive Super-PACs und große Lobbyisten Politiker finanzieren. Ich kandidiere, um das zu ändern.

In den letzten Jahren wurden immer mehr Gesetze verabschiedet, die sich für die Rechte der Palästinenser einsetzen, wie der historische Gesetzentwurf von Betty McCollum, der die Unterstützung der USA für die Inhaftierung von Kindern beenden soll. Eine Reihe von Demokraten hat die jüngste Rede des israelischen Präsidenten Isaac Herzog vor dem Kongress boykottiert, und es gab sogar einige Demokraten, die gegen die jüngste Apartheid-Resolution gestimmt haben. Umfragen zeigen, dass die Unterstützung für Israel unter den Wählern der Demokraten rapide abgenommen hat. Was denken Sie über den aktuellen Stand des Themas bei den Demokraten?

Ich bin vor Ort, und es wird definitiv besser. Ich habe es bereits gesagt, aber bei dieser Kampagne geht es um allgemeine Gerechtigkeit und Wahrheit. Wir nehmen kein Blatt vor den Mund. Wir gehen da raus und sprechen objektiv über alle Themen, aber viele demokratische Politiker haben noch einen weiten Weg vor sich, wenn es um die Palästinenser geht. Eine aktuelle Umfrage [von Gallup] zeigt, dass die Demokraten Palästina positiver sehen als Israel. Die Menschen wachen auf und erkennen die Wahrheit.

In dieser Frage ist die Demokratische Partei nur so stark wie ihre Wähler und die Menschen, die sich ihr anschließen. Ich kandidiere, um das, wofür die Demokratische Partei steht, grundlegend zu verändern. Wir sollten eine Partei der Wahrheit und der Gerechtigkeit sein, nicht der Lüge und der Korruption. Die derzeitigen Politiker der Demokraten, einschließlich derjenigen, gegen die ich kandidiere [Abgeordnete Lizzie Fletcher], werden von Lobbygruppen wie AIPAC unterstützt, und viele von ihnen verbreiten immer noch eine antipalästinensische Rhetorik. Es ist nichts Falsches daran, für die Menschenrechte der Menschen in Palästina einzutreten und den Siedlungsbau zu verurteilen. Es ist nichts Falsches daran, dies anzuprangern.

Wir haben definitiv einige Fortschritte gesehen. Ich denke, dass einige dieser Positionen im Kongress in der Vergangenheit undenkbar gewesen wären. Wir sollten für die grundlegenden Menschenrechte aller Menschen eintreten und Menschen unterstützen, die sich für die Achtung der Menschenrechte in der ganzen Welt einsetzen. Ich glaube nicht, dass der Durchschnittsbürger gerne Kriegsverbrechen oder sinnlose Gewalt sieht. Ich glaube, die Amerikaner sind es leid, dass unsere Steuergelder zur Finanzierung von Kriegen, Bomben, Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen verwendet werden. Wenn wir nicht offen darüber sprechen, wird sich daran nichts ändern. Ich bin wirklich stolz und bescheiden, dass ich das hier in Houston tun kann. Ich möchte nicht nur für mich selbst gewinnen, sondern auch, um anderen Menschen zu helfen, gewählt zu werden.

Um die Partei dazu zu bringen, ehrlich zu sein, braucht man Politiker, die sich nicht den Dollars der Lobbyisten beugen oder brechen.

Können Sie etwas über die Gemeinschaft in diesem Bezirk sagen? Wenn Sie mit den Menschen in diesem Bezirk sprechen, sprechen sie dann überhaupt die Außenpolitik an? Und wenn ja, welche Themen kommen zur Sprache?

Ich möchte kurz erwähnen, dass unser Programm sehr breit gefächert ist. Wir sind eine progressive Kampagne. Unser Thema Nummer 1 ist die allgemeine Gesundheitsversorgung. Niemand im reichsten Land der Erde sollte bankrott gehen müssen oder nicht in der Lage sein, die notwendige Gesundheitsversorgung zu erhalten. Nummer 2: Wir sind landesweit führend bei Massenerschießungen. Wenn man in diesem Staat einen Führerschein braucht, um Auto zu fahren und Alkohol zu kaufen, werde ich dafür sorgen, dass man einen Führerschein und eine Zuverlässigkeitsüberprüfung braucht, um eine Waffe zu kaufen. Nummer 3: Wir müssen das große Geld aus der Politik herausholen. Nummer 4: Wir brauchen erneuerbare Energien.

Wir haben also ein breit gefächertes Programm, und es gibt viele Dinge, die bei den Menschen in diesem Bezirk in Houston auf Resonanz stoßen. Dieser Bezirk wurde vor kurzem neu gezeichnet und erstreckt sich über zwei Bezirke in Texas. Es ist der vielfältigste Bezirk im ganzen Bundesstaat. Er hat die größte asiatisch-amerikanische und arabisch-amerikanische Bevölkerung aller Bezirke in Texas. Der Anteil der nicht-weißen Bevölkerung liegt bei fast 80 %, es ist einer der vielfältigsten Bezirke im ganzen Land. Fort Bend County, wo ich aufgewachsen bin, ist der vielfältigste Bezirk in Amerika. Die Einwohner von Houston sind im Allgemeinen mit uns einer Meinung, nicht nur in dieser Frage, sondern auch in anderen Fragen, und es gehört zu meinen Aufgaben, die Bevölkerung aufzuklären. Wir müssen die Menschen dort abholen, wo sie sind, und mit ihnen darüber sprechen, was tatsächlich passiert.

Wir sprechen über Fakten. Wir verdrehen keine Erzählungen. Die Menschen hier haben es satt, dass ihre Vertreter gekauft und bezahlt werden, bevor sie überhaupt ins Amt kommen. Sie hassen die Vorstellung, dass Lobbyisten und spezielle Interessengruppen einen so großen Einfluss auf das politische System haben. Außenpolitische Belange kommen zur Sprache. Wenn wir in Gemeinden mit großen arabischen und asiatischen Bevölkerungsgruppen sind, hören wir, was gerade in Indien passiert, was in Syrien passiert, was im Jemen passiert, und wir hören von Palästina. In anderen Gegenden hören wir vielleicht von der Ukraine oder von den Geschehnissen in China - es gibt also an verschiedenen Orten unterschiedliche Sorgen.

Wenn Sie gewählt würden, welche außenpolitischen Prioritäten würden Sie im Kongress setzen? Was können fortschrittliche Gesetzgeber Ihrer Meinung nach tun, um das Weiße Haus in internationalen Fragen zu beeinflussen?

Ich denke, wir müssen Vertreter wählen, die sich nicht dem militärisch-industriellen Komplex und seinen Lobbyistengruppen beugen. Das beginnt mit der Kürzung unseres aufgeblähten Verteidigungshaushalts. Die Vereinigten Staaten geben mehr für die Verteidigung aus als die nächsten neun Länder zusammen. Raytheon, Lockheed Martin, all diese Unternehmen mit Lobbyisten im Verteidigungsbereich machen Millionen. Mit unseren Steuergeldern werden Projekte für diese Unternehmen finanziert. Wir geben Milliarden für einen Krieg in der Ukraine aus, wir haben Milliarden, die an Israel gehen, damit sie ein Freiluftgefängnis in Gaza finanzieren und die Menschen im Westjordanland unterdrücken können. Das sind unsere Steuergelder. Unser Verteidigungshaushalt ist aufgebläht, und wir müssen ihn kürzen. Wir müssen Schulen finanzieren. Wir müssen saubere Energie finanzieren. Wir müssen Krankenhäuser finanzieren. Wir müssen Computer in den Schulen für die Kinder in den einkommensschwachen Vierteln aufstellen, richtig? Wir müssen Infrastrukturprojekte finanzieren, die den Amerikanern helfen, aber unsere Steuergelder werden für diese endlosen Kriege ausgegeben.

Ich gebe hier zu Protokoll, dass ich mich weigern würde, ständig für eine Erhöhung des Verteidigungshaushalts zu stimmen. Wir müssen ihn sofort kürzen. Wir müssen aufhören, den militärisch-industriellen Komplex zu finanzieren. Es ist zwingend notwendig, dass wir mit unseren Steuergeldern keine Menschenrechtsverletzungen irgendwo auf der Welt unterstützen. Wir sind ein Land, das von sich behauptet, für die Menschenrechte einzutreten, aber es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir in dieser Frage unseren Worten Taten folgen lassen.

Wir müssen mehr Leute wählen, die bereit sind, sich für die Menschenrechte und die Diplomatie stark zu machen. Wir müssen Leute wählen, die die Wünsche von Lobbygruppen wie AIPAC ignorieren und sich auf das konzentrieren, was am meisten nützt. Wir müssen unsere Stärke in Zahlen ausdrücken. Es geht nicht nur um mich; wir müssen eine Koalition aufbauen, und eine Koalition ist nur so stark wie die Menschen, die bereit sind, sie zu verwirklichen und zu führen. Wir müssen stark, prinzipientreu und mutig sein, wenn wir in den Kongress kommen. Wir können keine Drückeberger sein.  Quelle

 



Dennis Prager, Mitbegründer von PragerU, propagiert anti-schwarze und anti-palästinensische "Bildungs"-Videos für Schulkinder.
 

PragerU bringt Pro-Israel-Propaganda an Schulen in Florida

Michael F. Brown Power Suits - 22. August 2023 - Übersetzt mit DeepL

In diesem Monat, wenn die Kinder wieder zur Schule gehen, kommt rechte Propaganda zu den Schülern Floridas.

Schwarze amerikanische Geschichte steht unter Beschuss, und auch Floridas LGBTQ+-Schüler und -Lehrer werden ins Visier genommen.

Ende Juli genehmigte die Schulbehörde Floridas PragerU Kids-Videos, die die Indoktrination in ultrakonservativen "amerikanischen Werten" fördern, für die Klassenstufen K-12, was den Schaden noch vergrößerte.

Mit dieser Genehmigung sind nun auch die Palästinenser im Visier des Staates.

In einem überarbeiteten Lehrplan für Florida wird den Schülern der Mittelstufe beigebracht, dass "Sklaven Fähigkeiten entwickelt haben, die in einigen Fällen zu ihrem persönlichen Vorteil eingesetzt werden könnten." Dies hat Empörung ausgelöst, weil die Schüler über die "Silberstreifen" der Sklaverei diskutieren könnten.

Das Ocoee-Massaker von 1920 in Florida und die gleichzeitige ethnische Säuberung und Beschlagnahmung von schwarzem Eigentum für weiße Einwohner wird den Schülern der High School als "Gewaltakt gegen und von Afroamerikanern" vermittelt.

Das Orange County Regional History Center in Florida hingegen beschreibt das Massaker, bei dem Dutzende von Schwarzen getötet wurden, als "den größten Vorfall von Gewalt am Wahltag in der Geschichte der Vereinigten Staaten". Dem Time Magazine zufolge "enthalten die Richtlinien auch ähnliche Bestimmungen für den Unterricht über das Tulsa-Rassenmassaker und das Rosewood-Rassenmassaker", wobei sich letzteres ebenfalls in Florida ereignete.

Dies ist eine rücksichtslose Falschdarstellung der Geschichte, die - wenn sich die Lehrer nicht dagegen wehren - Andeutungen Tür und Tor öffnet, dass schwarze Opfer dafür verantwortlich waren, gelyncht zu werden, und dass sie ebenso schuldig waren, weil sie sich gegen von Weißen angeführte rassistische Gewalt gewehrt haben.

Vizepräsidentin Kamala Harris erklärte: "High-School-Schülern kann beigebracht werden, dass Opfer von Gewalt, von Massakern, auch Täter waren."

In diese brennende Mischung aus Geschichtsrevisionismus und staatlich gefördertem Rassismus mischt sich PragerU, das die palästinensische Verteidigung ihres Landes angesichts von ethnischer Säuberung und Eigentumsraub in ähnlicher Weise falsch darstellt.

Die Organisation, deren Spenden steuerlich absetzbar sind, trägt einen irreführenden Namen.

PragerU ist keine akkreditierte Universität, sondern eine extrem konservative Propagandaorganisation, die von Dennis Prager mitbegründet wurde. Ihre Videos wurden bereits fast fünf Milliarden Mal angesehen.


Dass die Gruppe in Florida willkommen ist, passt zur antipalästinensischen Einstellung von Ron DeSantis, dem Gouverneur des Staates.


DeSantis, ein strauchelnder republikanischer Präsidentschaftskandidat, wirbt für seine öffentlichen Veranstaltungen in "Judäa und Samaria" - der Name, den Israel für das Westjordanland verwendet. DeSantis behauptet, das Gebiet sei nicht besetzt, sondern eher "umstritten".

Er hat versprochen, der "israelfreundlichste Gouverneur in Amerika" zu sein.

Propaganda-Videos

Die Aufmerksamkeit der Mainstream-Medien für die PragerU-Videos konzentrierte sich vor allem auf eine Zeichentrickfigur, die zwei Kindern erklärt, dass Sklaverei damals "keine große Sache" war.

Keine große Sache für wen? Das ist Geschichte aus der Sicht des Sklavenhalters, wie sie von der amerikanischen Rechten erzählt wird, die die Geschichte für amerikanische Schulkinder zurechtbiegen und verfälschen will.

Die Karikatur Columbus argumentiert weiter, dass "als Sklave genommen zu werden besser ist, als getötet zu werden".

PragerU zeigt auch ein Video des Abolitionisten Frederick Douglass, in dem er sagt: "Ich bin sicherlich nicht mit der Sklaverei einverstanden, aber die Gründerväter sind einen Kompromiss eingegangen, um etwas Großes zu erreichen: die Gründung der Vereinigten Staaten."

Charles M. Blow von der New York Times antwortet: "Frederick Douglass würde das nie tun! Er verachtete die Kompromisse, die die Sklaverei aufrechterhielten und verlängerten."

Blow fügt hinzu: "Douglass in irgendeiner Weise zu benutzen, um die Sklaverei aufzuweichen, ist eine Schändung. Und das ist DeSantis' pädagogisches Vermächtnis in diesem Bundesstaat."

In einem anderen Video wird die britische Kolonisierung Indiens gepriesen, während in einem anderen die universelle Gesundheitsversorgung Kanadas im Gegensatz zum "privatisierten" und "marktwirtschaftlichen" amerikanischen System verunglimpft wird.

Nichts von alledem ist überraschend. Prager ist bekannt dafür, dass er eine solche Indoktrination befürwortet.

Auf die an ihn gerichtete Kritik angesprochen, sagte Prager Anfang dieses Sommers: "Alles, was ich hörte, war: 'Ihr indoktriniert Kinder', was wahr ist. Wir bringen Kindern Doktrinen bei. Das ist eine sehr faire Aussage. Ich fragte: 'Aber was ist das Schlechte an unserer Indoktrination?'"

Es könnte nicht deutlicher sein, dass die rechte Indoktrination in Floridas Schulen Einzug hält.

Israel-Video

Und dann gibt es noch ein PragerU-Video für Kinder im Namen Israels, in dem Palästinenser an den Rand gedrängt und auf Terroristen oder die Rolle des "guten Arabers" reduziert werden.

Die falschen Darstellungen sind keine Überraschung: Der Mitbegründer von PragerU, Dennis Prager, war über 20 Mal in Israel und wird diesen Herbst eine "Stand With Israel"-Tour dorthin - sowie in das besetzte Ost-Jerusalem und die besetzten Golanhöhen - leiten.

Er ist bekannt dafür, dass er einen palästinensisch-jüdischen binationalen Staat befürchtet. Und er hat behauptet, dass "die Palästinenser zu den moralisch unscheinbarsten nationalen Gruppen der Welt gehören" und dass "Lügen eine palästinensische Kunstform ist".

Antipalästinensischer Rassismus ist sein Ding.


PragerU-CEO Marissa Streit hat ebenfalls Erfahrung mit Antipalästinensertum, da sie "in der militärischen Geheimdiensteinheit 8200 der israelischen Verteidigungskräfte gedient hat", wie es in ihrer eigenen biografischen Notiz heißt.

Ali Abunimah berichtet: "Im Jahr 2014 enthüllten Informanten der berüchtigten Cyberkriegsabteilung der israelischen Armee, der Einheit 8200, wie sie die persönliche Kommunikation von Palästinensern abhören, um Schwachstellen zu finden, die sie zum Vorteil der Besatzung ausnutzen können.

Ein israelischer Spion erklärte der Zeitung The Guardian, wie die Einheit 8200 arbeitet: "Egal, ob der Betreffende eine bestimmte sexuelle Orientierung hat, seine Frau betrügt oder in Israel oder im Westjordanland behandelt werden muss - er ist ein Ziel für Erpressungen."

Gleich zu Beginn wird den Schülern, die sich das PragerU-Video ansehen, eine Seite der Geschichte zusammen mit einer Karte präsentiert, auf der die illegal annektierten Golanhöhen als Teil Israels dargestellt sind.

"1948, nach dem Zweiten Weltkrieg, wurden die Gebete des jüdischen Volkes endlich erhört und Israel wurde von den Vereinten Nationen das legale Existenzrecht zuerkannt."

Es wird mit keinem Wort erwähnt, dass die Palästinenser die Bevölkerungsmehrheit stellen und dennoch nur einen geringen Anteil des Landes erhalten oder dass ein gemeinsamer Staat für Palästinenser und Juden möglich ist. Die unmittelbare Expansion Israels wird nicht thematisiert.

"Die USA waren das erste Land, das Israel als rechtmäßigen Staat und Jerusalem als seine Hauptstadt anerkannt hat", heißt es in dem Video weiter.

Israels Ansiedlung auf Hunderten von ethnisch gesäuberten palästinensischen Dörfern bleibt unerwähnt. Das Fehlen palästinensischer Rechte in Ostjerusalem wird nicht erwähnt.

Auch die ethnische Säuberung von Tausenden von Palästinensern in Westjerusalem oder die ungleiche Anwendung des israelischen Rechts in Bezug auf die Rückgabe von Eigentum aus dem Jahr 1948 werden nicht thematisiert.

"Beide Nationen [Israel und die USA] sind sich einig in ihrem Engagement für wirtschaftlichen Wohlstand, eine starke Landesverteidigung, individuelle Freiheiten und ein politisches System, das auf freien Wahlen beruht", heißt es in dem Video.

Die wirtschaftlich verheerende Belagerung des Gazastreifens wird ebenso ignoriert wie das duale Rechtssystem im Westjordanland. Israels Nationalstaatsgesetz von 2018, das Apartheid und Rassendiskriminierung festschreibt, wird nicht angesprochen, um die Behauptung der "individuellen Freiheiten" nicht zu untergraben.

Was die freien Wahlen betrifft, so beruhen diese auf Israels ethnischer Säuberung von etwa 800.000 Palästinensern im Jahr 1948, die nie zurückkehren - und wählen - durften.

Darüber hinaus übt Israel eine effektive Kontrolle über das besetzte Westjordanland und den Gazastreifen aus, doch können die Palästinenser dort nicht über die Regierung abstimmen, die seit über 55 Jahren über sie herrscht. Stattdessen sind sie im Westjordanland mit der korrupten Palästinensischen Autonomiebehörde konfrontiert, die kaum mehr als eine verherrlichte Stadtverwaltung ist. Im Gazastreifen hat die Hamas eine ähnlich eingeschränkte Kontrolle.

Die Palästinenser sind in der Tat die Mehrheitsbevölkerung zwischen dem Jordan und dem Mittelmeer - wie das US-Außenministerium vor fast 20 Jahren erstmals feststellte - oder sie sind zumindest gleichberechtigt.

Das PragerU-Video schwenkt dann zu einer Vignette über ein Mädchen namens Shira, die "mit ihrer jüdischen Familie in einer Wohnung in Israels zweitgrößter Stadt, Tel Aviv, lebt. Zwei Blocks von ihrem Haus entfernt befindet sich eine gemischte arabisch-jüdische Stadt namens Jaffa".

Die Behauptung, Tel Aviv sei die zweitgrößte Stadt Israels, ist an sich schon problematisch. Tel Aviv ist tatsächlich die größte Stadt Israels - es sei denn, man betrachtet ganz Jerusalem als zu Israel gehörig. Die meisten Länder der Welt haben sich geweigert, die israelische Besetzung und anschließende Annexion Ost-Jerusalems formell anzuerkennen oder zu billigen. Diese Weigerung und die Tatsache, dass der Status Jerusalems noch geklärt werden soll, sind weitere unbequeme Tatsachen, die im PragerU-Video ausgelassen werden.

In diesem Propagandavideo überrascht es nicht, dass Shiras "beste Freundin Yasmine ist, ein muslimisches Mädchen aus Jaffa".

Nicht erwähnt wird die ethnische Säuberung von Jaffa im Jahr 1948 - noch vor der Gründung des Staates Israel -, die die palästinensische Bevölkerung dort um Zehntausende auf 4.000 reduziert hat.

Ali Abunimah schrieb im Jahr 2013: "Nach der Besetzung konfiszierte Israel die meisten palästinensischen Besitztümer [in Jaffa], trieb die verbliebenen palästinensischen Bewohner im Ajami-Viertel zusammen und gliederte Jaffa in die Gemeinde 'Tel Aviv-Jaffa' ein."

Dann folgt eine außergewöhnliche Passage in dem PragerU-Video, die Highschool-Schüler schlecht auf das College vorbereiten wird.

"Wie die Vereinigten Staaten ist Israel eine Nation von Einwanderern, die stolz auf ihre Freiheiten für alle Bürger ist, unabhängig von ihrer Religion, Ethnie oder Rasse. Über 70 verschiedene Nationalitäten leben in diesem kleinen Land. Israel ist das einzige Land im Nahen Osten, das seine Minderheiten nicht unterdrückt. Israels Gesetze und Urteile des Obersten Gerichtshofs schützen die Rechte aller seiner Bürger vor einer Gefährdung".

Dies ist grundlegend falsch und unterrichtet die Schülerinnen und Schüler völlig falsch.

Jüdische Einwanderer sind sicherlich willkommen, aber afrikanische Wanderarbeiter sind mit tiefem Rassismus konfrontiert. Palästinensische Flüchtlinge dürfen nicht in ihre Heimat zurückkehren, weil sie die falsche Religion haben.

Palästinensische Bürger Israels werden erheblich diskriminiert, u. a. durch rassistische Beschränkungen ihrer Wohnorte. Palästinenser im besetzten Westjordanland und im Gazastreifen sowie Israel selbst sehen sich Apartheid ausgesetzt, wie palästinensische, israelische und internationale Menschenrechtsgruppen berichten.

Der israelische Oberste Gerichtshof hat immer wieder grundlegende palästinensische Rechte verletzt.

Die ethnische Säuberung, die die Palästinenser 1948 erdulden mussten, wird in dem PragerU-Video am ehesten in dieser Passage angesprochen: "Unmittelbar danach [nach der Gründung Israels] wurde Israel von den umliegenden arabischen Staaten angegriffen und der erste arabisch-israelische Krieg begann. Während dieser Zeit flohen viele Araber aus dem neuen Staat Israel und viele Juden aus den arabischen Ländern nach Israel."

Es wird nicht erwähnt, dass die Hälfte der palästinensischen Flüchtlinge bereits vor dem Einmarsch der arabischen Armeen vertrieben wurde oder aus Angst vor Massakern floh.

Schließlich kommt das Video auf neuere Tage und Propaganda zu sprechen, die Schülerinnen und Schüler vielleicht schon gehört haben. "Seit 2008 musste sich Israel in vier großen Konflikten und vor zahlreichen anderen Terroranschlägen schützen, die die dort lebenden unschuldigen Menschen bedrohen."

Die Quintessenz ist, dass Israelis unschuldig sind und Palästinenser Terroristen sind. Von glaubwürdigen Vorwürfen israelischer Kriegsverbrechen während dieser Angriffe auf den Gazastreifen und anderer missbräuchlicher Aktionen im Westjordanland, die seit Jahrzehnten andauern, ist keine Rede.

In Bezug auf den Angriff auf Gaza im Mai 2021 geht PragerU in die Vollen: "Traurigerweise haben während dieses 11-tägigen Konflikts viele Menschen, darunter auch Kinder, ihr Leben verloren." Da dies als eine "beängstigende Zeit" für Shira beschrieben wird, in der sie die meiste Zeit im Luftschutzkeller der Familie verbrachte, werden die Schüler wahrscheinlich zu dem Schluss kommen, dass die meisten der Getöteten, darunter auch Kinder, Israelis waren.

Aber das ist nicht der Fall.

Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden weit über 200 Palästinenser in Gaza getötet, darunter Dutzende von Kindern. In Israel wurden 12 Menschen getötet.

Tote palästinensische Kinder sind für PragerU in seiner Mission, Floridas Kinder mit pro-israelischen Botschaften zu indoktrinieren, von geringem Interesse.

Die beste Hoffnung für Florida ist vielleicht, dass Jugendliche in der Lage sind, zu hinterfragen, was um sie herum geschieht, einschließlich der staatlich geförderten Propaganda. Wenn das hier der Fall ist, werden eher mehr als weniger Schüler die High School verlassen und Israels Handlungen hinterfragen.

Aber das ist keine sichere Sache, wenn Bücher verboten werden und staatliche Behörden den Zugang zu Informationen einschränken. Florida scheint entschlossen zu sein, seine Schüler in die 1950er Jahre zurück zu versetzen.

Wenn die Vergangenheit jedoch der Prolog ist, stehen die Chancen gut, dass eine beträchtliche Anzahl von Schülern erfolgreich Widerstand leisten wird. Erschreckenderweise werden einige jedoch einen ähnlichen Appetit auf unterdrückerische Botschaften und Maßnahmen an den Tag legen wie die Weißen des Südens in Florida vor 60 Jahren. Und Grundschülern fehlen die Kenntnisse und Fähigkeiten, um die Propaganda zu hinterfragen, die ihnen jetzt vorgesetzt werden könnte.

So regressiv und rassistisch wie DeSantis ist, sendet auch der ehemalige Präsident Donald Trump antischwarze Botschaften aus, die seine Anhänger in Florida und anderswo in den USA erreichen.

Bei der Diskussion über das Ergebnis der Präsidentschaftswahlen 2020 hat Trump kürzlich das Wort "Manipulierer" als eindeutigen Ersatz für eine rassistische Beleidigung gegen Schwarze verwendet. Damit signalisiert er seinen Anhängern, dass Schwarze für seine Niederlage verantwortlich sind.

Diese rechten Führer spielen mit dem Feuer, wie jeder weiß, der mit der Bürgerrechtsbewegung und ihren unmittelbaren Folgen vertraut ist. Und sie sind sich der Wahrscheinlichkeit bewusst, dass ihre Rhetorik und ihre Politik dazu beitragen werden, im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen 2024 Gewalt gegen Schwarze, LGBTQ+ und Palästinenser zu entfesseln.

Es ist immer und immer wieder das gleiche rücksichtslose Spielbuch. Ob 1960 oder 2023, es scheint immer ein empfängliches weißes Publikum zu geben, da zu viele politische und religiöse Führer immer wieder Kinder im Stich lassen und neue Wege finden, um das Leben für historisch unterdrückte Gruppen in den USA schwierig und gefährlich zu machen.

Es ist bezeichnend, dass das, was in Florida geschieht, nicht auf Florida beschränkt sein wird.

PragerU behauptete in einer Ankündigung am Montag, dass es nach Texas kommen wird, wo es in der Lage wäre, über 5 Millionen Schulkinder zu indoktrinieren.  Quelle



Quelle
 

Ein palästinensisches Brautpaar in dem Dorf Aboud,
westlich von Ramallah, in den 1940er Jahren

Beiträge geben nicht unbedingt und in allen Aussagen  die Meinung der Redaktion wieder.

 

Nachrichten und  Texte,  in meist englischer Sprache

AUCH WENN OFT JEDEN TAG SICH DIE MELDUNGEN ÄHNELN - ES SIND JEDEN TAG AKTELLE NEUE MELDUNGEN
TAG FÜR DIE GLEICHEN VERBRECHEN AM ANDEREN ODER GLEICHEN ORTEN MIT DEN GLEICHEN ZIELEN UND ABSICHTEN DAHINTER:

IMEMC News
International Middle East Media

Waffa News Agency
(Englisch)

Palestine Chronicle

Waffa News Agency
(
Franösich)


Archiv
Dort findet man die Startseiten chronologisch gespeichert >>>.

 

Kontakt | Impressum | Haftungsausschluss | Datenschutzerklärung  | Arendt Art  | oben  | Facebook

Das Palästina Portal gibt es seit dem 10.4.2002