o

Das Palästina Portal

Täglich neu - Nachrichten aus dem, über das besetzte Palästina - Information statt Propaganda

 Kurznachrichten  -  Archiv  -  Themen  -  Linksammlung -  11. März 2024 Facebook  -  Veranstaltungen  - Sponsern Sie  - Suchen

 

Keine Rettung für Gaza

Hilfslieferungen aus der Luft und von See weitgehend wirkungslos. Hungersnot bringt selbst deutsche Bevölkerung und Habeck zur Besinnung


Wiebke Diehl - 11.03.2024

Weil sich ein Fallschirm nicht öffnete, stürzte am Freitag ein Rettungspaket auf Wartende und tötete fünf Menschen
Die Lage in Gaza wird von Tag zu Tag katastrophaler. Israel und seine westlichen Verbündeten brauchen daher dringend Erfolgsmeldungen über humanitäre Hilfe. In der Nacht zum Sonntag haben die USA nun angekündigt, das erste Schiff mit Material für den Bau einer provisorischen Anlegestelle an der Küste des Gazastreifens zu entsenden. Allerdings musste Washington einräumen, dass der Bau des »schwimmenden Hafens« für Schiffe mit Hilfslieferungen mehrere Wochen, wahrscheinlich sogar zwei Monate in Anspruch nehmen wird. Wie die US-Regierung weiter mitteilte, soll Israel zudem ein Kontrollrecht über die Hilfsschiffe in Zypern eingeräumt werden.

Der Transport auf dem Seeweg soll den teuren, ineffizienten und viel zu geringen Abwurf von Hilfsgütern aus der Luft durch Jordanien, Ägypten, Frankreich, die Niederlande und die USA ergänzen. Am Freitag kam es bei einem solchen Abwurf zu einem tragischen Unfall: Weil sich ein Fallschirm nicht öffnete, stürzte ein großes Hilfspaket ungebremst auf Wartende und ein Hausdach. Fünf Menschen kamen ums Leben, weitere wurden nach Angaben der örtlichen Gesundheitsbehörden verletzt.

Hilfsorganisationen wie das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen warnen vor einer Hungersnot in der Küstenenklave. Dort stieg die Zahl der Getöteten am Sonntag auf mehr als 31.000. Vor allem in den Norden des Gazastreifens gelangt wegen israelischer Restriktionen nur ein Fünftel der geplanten Lkw-Transporte. Auch das Palästinenserhilfswerk der Vereinten Nationen (UNRWA) steht nach Angaben seines Chefs Philippe Lazzarini vor dem Kollaps, nachdem die meisten Geberländer wegen israelischer Vorwürfe, UNRWA-Mitarbeiter seien an den Angriffen vom 7. Oktober 2023 beteiligt gewesen, ihre Unterstützung eingestellt haben. Wie die Times of Israel am Freitag schrieb, kam die Organisation in einer Untersuchung jedoch zu dem Schluss, dass die belastenden Aussagen von israelischen Behörden unter Folter erpresst worden seien. Immerhin kündigten die Regierungen Schwedens und Kanadas am Sonnabend an, ihre finanzielle Unterstützung für die UNRWA wieder aufzunehmen. Bereits vor einer Woche hatte die EU erklärt, 50 Millionen Euro an das UN-Hilfswerk zu überweisen.  mehr >>>



Um das Video zu sehen, auf das Bild klicken

Palästinensische Mission - 10. 3. 2024

Ein israelischer Soldat prahlt damit, einen unbewaffneten älteren Palästinenser "mit 4 Kugeln" ermordet zu haben,

während dieser mit erhobenen Händen um sein Leben bettelte.
Die anderen Soldaten loben ihn dafür, schütteln ihm die Hand, klopfen ihm auf die Schulter und sagen "allen Respekt"!
Die Hinrichtung und das anschließende Feiern wurden von den Bodycams der Soldaten aufgezeichnet.
Das Opfer wurde als der 73 Jahre alter Atta Al-Muqaid identifiziert.

Er war taub.

So wie eine Welt, die den Aufschrei nach Gerechtigkeit, Waffenstillstand und einem Ende der israelischen Besatzung nicht hört.Ramadan MUBARK

 

Eine deutsche in Palästina - Christa Zubaidi - 9. 3. 2024

Haben Sie schon einmal in die Mündung eines Gewehrs geschaut?

Ja, das habe ich, und das Gewehr wurde von einem hasserfüllten israelischen Soldaten gehalten, der nicht wusste, ob er tatsächlich abdrückte. Man spürt die Angst vor dem Tod, den Hass und die Wut. Stellen Sie sich vor, dass diese Soldaten mitten in der Nacht an Ihre Tür klopfen und Sie, nachdem Sie die Tür geöffnet haben, direkt in die Mündung eines Gewehrs blicken und etwa 30 Soldaten Ihre Wohnung betreten, so war es an Weihnachten 2015 in Palästina. Ich werde es nie vergessen und hier in Deutschland interpretieren unsere Politiker jede Kritik an Israel als Antisemitismus. Palästinenser sind jeden Tag mit diesen Gräueln konfrontiert, können Sie sich nicht vorstellen, dass Sie sich dagegen wehren wollen? Mein Widerstand besteht darin, dass ich meine Erlebnisse und Berichte, die meine Erfahrungen beschreiben, hier auf Facebook veröffentliche, obwohl ich, wenn ich in das Land meines Mannes in Palästina reisen möchte, möglicherweise mit einer Strafe rechnen muss, weil Israel die Grenzen um Palästina kontrolliert.  Quelle

Unterstützt die Existenz des „Das Palästina Portal“.

Tausende von Menschen besuchen „"Das Palästina Portal" “,
nur ein kleiner Bruchteil trägt zu seinem Fortbestand bei.

Kostenlos ist nicht kostenfrei.

Wenn Sie dieses Portal für sinnvoll und notwendig halten, entscheiden Sie sich, eine der Ausnahmen zu sein, unterstützen Sie diese Arbeit -
 mehr >>>

 

Mehr >>>



Gegen die Unterstützung Israels durch US-Präsident Biden: Propalästinensische Demonstration

Eisernes Bündnis

Trotz kritischer Töne aus Washington: Die USA stehen im Gazakrieg weiterhin unverbrüchlich an der Seite Israels

Knut Mellenthin - 11.03.2024

Hintergrund: Wiederbelebung der »Zweistaatenlösung«?

Formal haben die USA – mit Ausnahme der Amtszeit von Donald Trump, der die Zionisten mit politischen Geschenken überhäufte – die luftige Idee einer israelisch-palästinensischen »Zweistaatenlösung« niemals aufgegeben. Aber praktisch dafür getan haben sie nichts. Real ist dieses Projekt längst erledigt. Der »Oslo-Prozess«, mit dem seine Verwirklichung beginnen sollte, liegt schon 30 Jahre zurück. Die letzten Verhandlungen, an denen sich beide Seiten nur widerwillig auf Druck der USA beteiligt hatten, wurden 2014 ergebnislos abgebrochen.

Ein prominenter Vertreter der Pro-Israel-Lobby in den USA hat die Befürchtung geäußert, dass Israel wegen des »sich verschlechternden Verhältnisses« zwischen beiden Staaten die Unterstützung seines »allerwichtigsten Verbündeten« verlieren könnte. Abraham Foxman, von 1987 bis 2015 Direktor der Anti-Defamation League (ADL), erwähnte dieses Thema gleich mehrmals in einem langen Gespräch, dessen Zusammenfassung die Internettageszeitung Times of Israel am Donnerstag vergangener Woche veröffentlichte.

Der 83jährige begründete diese Sorge nicht etwa mit Kritik an der Kriegführung und Politik der israelischen Regierungskoalition aus Rechten und Rechtsextremen, sondern mit der »Explosion des Antisemitismus« in den USA und damit, dass Präsident Joseph Biden im Laufe des Gazakriegs »schwach« geworden sei und sich von sachfremden politischen Überlegungen leiten lasse. Biden stehe unter dem Druck von Teilen seiner Wählerschaft. Dass Vizepräsidentin Kamala Harris sich für einen Waffenstillstand ausgesprochen habe, habe ihn »erschreckt«. »›Ceasefire‹ ist das Codewort für den Sieg der Hamas.«

Foxman scheint damit eine Sorge artikuliert zu haben, die in der israelischen Gesellschaft weit über die von Benjamin Netanjahu geführte Regierungskoalition hinaus verbreitet ist. Mit dem Thema befasste sich auch ein langer Artikel von Herb Keinon, den die Jerusalem Post am Freitag veröffentlichte. Der Autor arbeitet seit 35 Jahren für die rechtsgerichtete Tageszeitung und ist einer ihrer führenden Außenpolitikredakteure. Das Versprechen Bidens zu Beginn des Krieges, dass Israel von den USA alles zum Sieg über die Hamas Notwendige erhalten werde, sei von großer Bedeutung gewesen. Aber zunehmend ertönten in den USA Stimmen gegen diese Politik des Präsidenten, und die Biden-Administration scheine diesen Stimmen mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Aus dem Kongress kämen Forderungen, die Militärhilfe für Israel an Bedingungen zu knüpfen. Dann habe es Aufschreie gegeben, als Biden im Dezember am Kongress vorbei zwei weitere Pakete für Waffenlieferungen genehmigte, und Ende Februar habe das US-Außenministerium angeordnet, von Israel »glaubwürdige und verlässliche schriftliche Zusicherungen« zu verlangen, dass die von den USA gelieferten Waffen nur im Einklang mit dem internationalen Recht eingesetzt würden. Vor diesem Hintergrund sei Israel darum bemüht, seine Abhängigkeit von US-amerikanischen Rüstungsgütern durch Verstärkung seiner eigenen Produktion zu verringern.

Keinon erwähnte in seinem Artikel allerdings auch einen Bericht der Washington Post vom Mittwoch vergangener Woche, wonach die US-Regierung seit Kriegsbeginn stillschweigend mehr als 100 einzelne Verkäufe von Militärgütern an Israel genehmigt und abgewickelt habe. Das sei zusätzlich zu den beiden offiziell bekanntgegebenen Lieferungen von  mehr >>>

Quelle Facebook - Um alle Bilder zu sehen oder zu vergrößern auf das Bild klicken

Massenzerstörung bei einem Angriff der israelischen Armee
auf das Flüchtlingslager Nour Shams in Tulkarm im nördlichen Westjordanland.


 

UNRWA-Bericht besagt, dass Israel einige Mitarbeiter der Agentur gezwungen hat, fälschlicherweise Hamas-Verbindungen zuzugeben

Der UNRWA-Bericht besagt, dass Israel  Mitarbeiter der Agentur gezwungen hat, fälschlicherweise Hamas-Verbindungen zuzugeben

8. März 2024

Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge berichtet, dass einige Mitarbeiter, die aus israelischer Haft in den Gazastreifen entlassen wurden, von den israelischen Behörden unter Druck gesetzt wurden und fälschlicherweise zugaben, dass das Hilfswerk Verbindungen zur Hamas hat und dass Mitarbeiter an den Anschlägen vom 7. Oktober beteiligt waren.

Das UNRWA hatte Anfang des Jahres 12 Mitarbeiter entlassen, nachdem Israel ihnen vorgeworfen hatte, sie hätten sich aktiv an den Terroranschlägen der Hamas beteiligt.

Die Behauptungen sind in einem von Reuters eingesehenen Bericht von UNRWA vom Februar 2024 enthalten, in dem nicht identifizierte Palästinenser, darunter mehrere UNRWA-Mitarbeiter, detailliert auf Misshandlungen in israelischer Haft hinweisen.

Die Kommunikationsdirektorin von UNRWA, Juliette Touma, sagte, das Hilfswerk plane, die Informationen in dem 11-seitigen, unveröffentlichten Bericht an Organisationen innerhalb und außerhalb der UNO weiterzugeben, die auf die Dokumentation möglicher Menschenrechtsverletzungen spezialisiert sind.

"Wenn der Krieg zu Ende geht, muss es eine Reihe von Untersuchungen geben, um alle Menschenrechtsverletzungen zu untersuchen", sagt sie.

In dem Dokument heißt es, dass mehrere palästinensische UNRWA-Mitarbeiter von der israelischen Armee festgenommen worden seien und dass zu den Misshandlungen und Missbräuchen, die sie erlebt hätten, schwere körperliche Schläge, Waterboarding und die Androhung von Schaden für Familienmitglieder gehört hätten.

"Mitarbeiter der Agentur wurden von den israelischen Behörden während ihrer Haft bedroht und gezwungen, falsche Aussagen gegen die Agentur zu machen, einschließlich der Behauptung, dass die Agentur mit der Hamas in Verbindung stehe und dass UNRWA-Mitarbeiter an den Gräueltaten vom 7. Oktober 2023 beteiligt waren", heißt es in dem Bericht.

UNRWA lehnte eine Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters ab, Abschriften der Befragungen einzusehen, in denen die Vorwürfe der erzwungenen falschen Geständnisse enthalten sind.

Neben den angeblichen Misshandlungen, von UNRWA-Mitarbeitern bestätigt, schilderten palästinensische Häftlinge allgemeinere Misshandlungsvorwürfe, darunter Schläge, Demütigungen, Drohungen, Hundeangriffe, sexuelle Gewalt und den Tod von Häftlingen, denen eine medizinische Behandlung verweigert wurde, heißt es in dem UNRWA-Bericht.      Quelle
 

Um das Video zu sehen, auf das Bild klicken

Berichte vom 7. Oktober implodieren: Geköpfte Babys, NY Times-Skandal & mehr

In diesem Video, das exklusiv in deutscher Sprache auf unserem Kanal veröffentlicht wird, untersucht der mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Journalist Glenn Greenwald die Verbreitung von erfundenen Geschichten und Fehlinformationen bei der Analyse und Entlarvung von Propaganda in Zeiten des Israel Krieges.

acTVism Munich - 10.03.2024

Greenwald hebt einen konkreten Vorfall vom 7. Oktober während des Konflikts zwischen Israel und Gaza hervor, bei dem Behauptungen über sexuelle Gewalt durch die Hamas verbreitet wurden, was zu einer internen Untersuchung bei der New York Times führte.

Dieses Video wurde von System Update produziert und am 3. März 2024 auf YouTube veröffentlicht. Wir haben es ins Deutsche übersetzt und veröffentlichen es heute erneut, um zur Meinungsbildung zu diesem Thema in Deutschland und darüber hinaus beizutragen. Quelle



Jules El-Khatib

„Solidarität wird willkürlich ausgeteilt“:
Ignoriert Deutschland im Gaza-Krieg die Menschenrechte?

Lukas Rogalla - 10.03.2024

Trotz 30.000 Toten in Gaza fehlt der deutschen Politik Empathie, beklagt Jules El-Khatib. Der Soziologe und Ex-Linken-Sprecher in NRW schaut im Gespräch mit IPPEN.MEDIA kritisch auf Regierung und Medien.

Köln – Der seit fünf Monaten andauernde Krieg zwischen Israel und der Hamas ist ein neuer Höhepunkt im Jahrzehnte alten Nahost-Konflikt. Nach dem überfallartigen Terror-Angriff der Hamas am 7. Oktober auf Israel mit etwa 1200 Toten und mehr als 200 in den Gazastreifen verschleppten Geiseln hat Israel den Kriegszustand ausgerufen. Die erklärten Ziele: die Befreiung der Geiseln sowie die Auslöschung der Hamas. Seitdem hat Israel weite Teile des Gazastreifens durch Luftangriffe zerstört. Fast zwei Millionen Menschen wurde vertrieben und sind auf der Flucht. Israels militärische Ziele sind nicht erreicht – die humanitäre Lage im Gazastreifen ist jedoch katastrophal. Währenddessen schießen Hamas und verbündete Gruppen weiter Raketen Richtung Israel. Noch immer müssen Dutzende Geiseln im Gazastreifen ausharren.

Auch die Familie von Jules El-Khatib – der selbst in Essen wohnt – ist vom Krieg betroffen und innerhalb des Gazastreifens auf der Flucht. Ein Gespräch mit dem Soziologen, Aktivisten, und früheren Landessprecher der Linken in NRW über Deutschlands Haltung, Doppelmoral und Debattenkultur im Krieg, den Völkermordvorwurf gegen Israel und Wege zum Frieden.

IPPEN.MEDIA: Herr El-Khatib, Sie haben Familie im Westjordanland, im Gazastreifen und auch in Israel. Wie halten Sie Kontakt?

Jules El-Khatib: Nach Israel ist es einfach, Kontakt zu halten, da gibt es überhaupt keine Einschränkungen. Ins Westjordanland geht es auch. Da funktionieren die Netze normal. In den Gazastreifen ist es allerdings eine Katastrophe.


Seit Ende letzten Jahres ist das Netz eigentlich ständig unterbrochen. Meine Familie ist schon sehr früh zu Beginn des Kriegs geflüchtet. Das heißt, momentan weiß ich eigentlich gar nicht viel über meine Familie dort, wir wissen nur, dass eine zweistellige Zahl getötet wurde, wie viele genau ist unklar. Manchmal liest man Todesmeldungen in Chatgruppen,   mehr >>>


Palästinensische Arbeiter am Erez-Übergang in Beit Hanoun im nördlichen Gazastreifen, die darauf warten, zum Arbeiten nach Israel einzureisen, 13. März 2022. (Attia Muhammed/Flash90 )

Die Zukunft des Gazastreifens, der seit Jahrzehnten von Israel eingeschlossen ist, muss mit Freizügigkeit beginnen

Israel drückt sich immer wieder vor der Verantwortung für den Gazastreifen, obwohl es diesen mit Abriegelungen, Genehmigungen und Angriffen belegt hat. Eine Rückkehr zu dieser Politik ist keine Option.


Noa Galili - 10. März 2024 - Übersetzt mit DeepL

In den letzten Monaten wurde die Aufmerksamkeit der internationalen Medien zu Recht auf das noch nie dagewesene Ausmaß an Tod und Zerstörung gelenkt, das das israelische Militär im Gazastreifen anrichtet. Die täglichen Nachrichten befassen sich zunehmend mit dem Mangel an Nahrungsmitteln, Wasser, Medikamenten und anderen lebenswichtigen Gütern als Folge der verschärften Belagerung, die Israel kurz nach den von der Hamas angeführten Angriffen vom 7. Oktober verhängt hat.

Dabei wird die derzeitige Politik der Einschränkung und Entbehrung jedoch meist isoliert betrachtet. Dies ist ein schwerwiegender Fehler.

Tatsächlich wurde der israelische Würgegriff gegenüber den Palästinensern im Gazastreifen im Laufe der Jahrzehnte als Mittel der Kontrolle, des Drucks und der kollektiven Bestrafung immer weiter verschärft. Selbst in "normalen" Zeiten, zwischen den regelmäßigen Militäroffensiven im Gazastreifen, haben Israels weitreichende Beschränkungen des Personen- und Warenverkehrs seit langem die grundlegenden Lebensbedingungen im Gazastreifen untergraben und andere Menschenrechte verletzt, die davon abhängen - wie das Recht auf Familienleben, Bildung, medizinische Behandlung und das Recht, seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.

Die heutige katastrophale Situation muss vor dem Hintergrund der israelischen Politik vor dem 7. Oktober verstanden werden, auch im Hinblick auf die Bewegungsfreiheit der Palästinenser zwischen dem Gazastreifen, Israel und dem Westjordanland. Mehr als ein halbes Jahrhundert lang haben die Gewalt der andauernden israelischen Besatzung, die wiederholten militärischen Angriffe und die "Trennungspolitik" zwischen dem Gazastreifen und dem Westjordanland einen gebrochenen und blutenden Landstrich geschaffen. Diese Politik hat eine humanitäre Katastrophe herbeigeführt und aufrechterhalten, die Palästinenser im Gazastreifen von denen in Israel und im Westjordanland getrennt und Israels unrechtmäßige politische und demographische Ziele gefördert.

Die Geburt eines Genehmigungsregimes
Der Gazastreifen sollte nie als eigenständige territoriale Einheit existieren. Auf seinem winzigen Gebiet gibt es nicht genügend Ressourcen, um eine unabhängige Wirtschaft zu unterstützen, und schon gar nicht die Wirtschaft von 2,3 Millionen Menschen, denen das Grundrecht auf Bewegungsfreiheit vorenthalten wird. Doch seit Jahrzehnten haben die israelischen Beschränkungen des Personen- und Warenverkehrs zu einer Verschlechterung der Lebensbedingungen im Gazastreifen geführt und ihn von der Außenwelt abgeschnitten.

Im Jahr 1948 waren etwa 200 000 Nakba-Flüchtlinge aus ganz Palästina gezwungen, in den heutigen Gazastreifen zu fliehen. Damit vervierfachte sich die Bevölkerung des Gebiets, die sich bis dahin hauptsächlich auf die alte Stadt Gaza-Stadt konzentriert hatte, fast. Die humanitäre Krise, die durch diesen plötzlichen Zustrom von Flüchtlingen ausgelöst wurde, hält bis zum heutigen Tag an.

Seit der Besetzung des Westjordanlands und des Gazastreifens im Jahr 1967 hat das israelische Militär ein komplexes System von Regeln und Sanktionen entwickelt, um die Bewegungsfreiheit der Millionen von Palästinensern, die in diesen Gebieten leben, sowie derjenigen, die innerhalb der israelischen Grenzen von 1948 leben, zu kontrollieren. Ursprünglich führte Israel eine "allgemeine Ausreisegenehmigung" ein, die es den Palästinensern erlaubte, relativ frei zwischen Israel und den besetzten Gebieten zu reisen, doch wurde diese 1991 abgeschafft.

Stattdessen verlangte Israel von den Palästinensern eine individuelle Reisegenehmigung von den israelischen Behörden und schuf damit das Genehmigungssystem, mit dem es die Bewegungsfreiheit und den Zugang der Palästinenser bis heute einschränkt. Dies führte vorhersehbar zu einem stetigen Rückgang der Bewegungen nach und aus Gaza.

1993, während des Oslo-Prozesses, verhängte Israel zum ersten Mal eine wochenlange allgemeine Abriegelung der besetzten Gebiete und untersagte alle Reisen, unabhängig von ihrem Zweck. Kurz darauf begann Israel mit dem Bau eines elektrischen Zauns und von Teilen einer Betonmauer um den Gazastreifen.

Diese Tendenzen verschärften sich nach dem Scheitern der Verhandlungen von Camp David und dem Ausbruch der zweiten Intifada Ende 2000. In den Monaten vor Beginn der Intifada besaßen mehr als 26.000 Bewohner des Gazastreifens eine Arbeitserlaubnis für Israel, und jeden Monat wurden etwa 500.000 Ausreisen nach Israel über den Grenzübergang Erez gezählt. Nach Ausbruch der Intifada widerrief und annullierte Israel zahlreiche Reisegenehmigungen - nicht nur, um Sicherheitsbedrohungen zu begegnen, sondern auch als Mittel der kollektiven Bestrafung.

Im ersten Jahr der Zweiten Intifada war der Erez-Übergang für Palästinenser 72 Prozent der Zeit geschlossen. Ende 2000 war die Zahl der Bewohner mit israelischer Arbeitserlaubnis auf weniger als 900 gesunken.

Die Illusion des "Rückzugs

Seit der Umsetzung des israelischen "Rückzugsplans" im Spätsommer 2005 haben viele Israelis und Ausländer fälschlicherweise geglaubt, dass Israel seine Kontrolle über den Gazastreifen aufgibt und sich damit der Verantwortung entledigt, die es als Besatzungsmacht gegenüber den Bewohnern des Streifens hatte.

Doch obwohl Israel seine Truppen und Bürger aus der Enklave abgezogen hat, übt es weiterhin die Kontrolle über fast alle Aspekte des Lebens in Gaza aus, indem es den Personen- und Warenverkehr in und aus dem Gazastreifen einschränkt.

Nach dem Sieg der Hamas bei den palästinensischen Parlamentswahlen im Jahr 2006 verschärfte Israel diese Beschränkungen noch weiter und verhängte eine vollständige Abriegelung. Die Einfuhr von Waren in den Gazastreifen wurde auf das von Israel definierte "humanitäre Minimum" beschränkt. Die Ausfuhr von Waren aus dem Gazastreifen, die in Israel und im Westjordanland vermarktet werden sollten - wohin der Gazastreifen bis dahin insgesamt 85 Prozent seiner Waren exportiert hatte - wurde vollständig verboten. Die Einfuhr von Treibstoff wurde erheblich eingeschränkt. Und der Personenverkehr in den und aus dem Gazastreifen wurde praktisch zum Erliegen gebracht.

Im September 2007, wenige Monate nachdem die Hamas die alleinige Kontrolle über den Streifen übernommen hatte, erklärte das israelische Kabinett den Gazastreifen zum "feindlichen Gebiet". Seitdem besteht Israel darauf, dass es nicht verpflichtet ist, auch nur ein Minimum an humanitärer Hilfe in den oder aus dem Gazastreifen zuzulassen - und dass jede Entscheidung darüber ex gratia und nicht aufgrund einer rechtlichen Verpflichtung getroffen wird.

Israel hat seitdem weitreichende Reisebeschränkungen durchgesetzt, die den Bewohnern des Gazastreifens den Zugang zu Beschäftigung, Bildung und medizinischer Behandlung sowie zu ihren in Israel, im Westjordanland und im Ausland lebenden Familienangehörigen versperren. Israel hat auch die Einfuhr von Waren in den Gazastreifen stark eingeschränkt.

Im Jahr 2012 gab das israelische Verteidigungsministerium nach einem langwierigen Rechtsstreit mit der Menschenrechtsorganisation Gisha, für die ich arbeite, ein Dokument mit dem Titel "Food Consumption in the Gaza Strip - Red Lines" (Lebensmittelkonsum im Gazastreifen - Rote Linien) heraus, das Informationen über die Politik der Beschränkung der Einfuhr von Lebensmitteln in den Gazastreifen zwischen 2007 und 2010 enthielt. Das Dokument enthielt unter anderem Berechnungen über die Menge an Kalorien, die pro Einwohner in den Gazastreifen eingeführt werden durfte.

Selbst nachdem Israel diese Politik zurückgenommen hatte, verbot es weiterhin die Einfuhr zahlreicher Gegenstände und Rohstoffe, die es als "Dual-Use" definierte - was bedeutet, dass sie nach israelischer Auffassung sowohl zivil als auch militärisch genutzt werden können. Dadurch wurden viele Waren, die für die Entwicklung der zivilen Infrastruktur und die Förderung der lokalen Wirtschaft unerlässlich sind, wie Düngemittel, Zementmischer und alle Arten von schweren Maschinen, effektiv verboten. Israel bestimmte auch weiterhin, welche Produkte den Gazastreifen verlassen durften und wo, wie viel und wann sie verkauft werden durften.

Auch Jahrzehnte nach der Unterzeichnung des Osloer Abkommens, in dem vereinbart wurde, die Kontrolle über das palästinensische Bevölkerungsregister an die Palästinensische Autonomiebehörde zu übertragen, kontrolliert Israel das Register in der Praxis weiterhin. So behält es die Macht, Palästinenser entweder als Bewohner des Gazastreifens oder des Westjordanlands zu bezeichnen und zu bestimmen, wo sie leben, arbeiten und eine Familie gründen können.

Israels ständige Kontrolle über den Gazastreifen erstreckt sich auch auf das Seegebiet und den Luftraum des Streifens. Entgegen den Vereinbarungen des Osloer Abkommens hat Israel den Bau eines Seehafens verboten und den Wiederaufbau des internationalen Flughafens in Gaza verhindert, der 2001 durch israelische Bombardements zerstört wurde. Israel hat den Luftraum des Gazastreifens blockiert und die Kontrolle über die Telekommunikation vertieft, indem es die verfügbaren Frequenzen begrenzt hat, um den Palästinensern die Technologien der dritten und vierten Generation vorzuenthalten. Israel setzt auch gewaltsam eine "Fischereizone" von 10-15 Seemeilen vor der Küste des Gazastreifens durch und hat entlang der Trennmauer eine "Pufferzone" eingerichtet, die den Zugang zu dem Gebiet beschränkt, in dem sich die meisten landwirtschaftlichen Flächen des Streifens befinden.

Trotz gegenteiliger Behauptungen kommt Israels andauernde Kontrolle daher tatsächlich einer Fortsetzung der Besatzung gleich - und eine solche Kontrolle bringt moralische und rechtliche Verpflichtungen gegenüber der Zivilbevölkerung mit sich. Doch anstatt seine grundlegende Pflicht zum Schutz der Menschenrechte der Palästinenser anzuerkennen, hat Israel seine Verantwortung konsequent geleugnet und sich für kollektive Bestrafung und Wirtschaftskrieg entschieden, was einen Verstoß gegen das Völkerrecht darstellt.

Die Abriegelung des Gazastreifens war schon immer Teil einer umfassenderen Reihe von Bewegungsbeschränkungen, die im Rahmen der israelischen "Trennungspolitik" verhängt wurden, deren Ziel es ist, das Gebiet vom Westjordanland und von Israel zu isolieren und zu trennen. Israel hat diese Politik als sicherheitspolitische Notwendigkeit gerechtfertigt, aber die weitreichenden Reise- und Warenbeschränkungen lassen sich nicht allein mit der Sicherheit erklären.

Vielmehr werden diese Beschränkungen auferlegt, um Israels illegitime politische und demografische Ziele voranzutreiben: Untergrabung der nationalen Institutionen, die einen palästinensischen Staat untermauern sollten; Zersplitterung der palästinensischen Gesellschaft und ihrer Wirtschaft; Förderung der De-facto-Annexion des Westjordanlands und Beschränkung des Zugangs der Palästinenser zu diesem Gebiet; Aufrechterhaltung der israelischen Kontrolle über die gesamte Region.

Infolge dieser Politik wurde die palästinensische Wirtschaft faktisch zwischen dem Gazastreifen und dem Westjordanland aufgeteilt. Studenten aus dem Gazastreifen wurde der Zugang zu den Universitäten im Westjordanland verwehrt. Medizinische Teams, Akademiker, Mitarbeiter von zivilgesellschaftlichen Organisationen und Fachleute aus allen Bereichen konnten nicht zwischen den beiden Gebieten hin- und herreisen, nicht einmal zu Sitzungen oder Schulungen. Familien, die zwischen dem Gazastreifen und dem Westjordanland getrennt waren, konnten nur unter sehr dringenden Umständen wieder zusammengeführt werden.

In den letzten Jahren gehörten die wenigen Palästinenser, die eine Ausreisegenehmigung über Erez erhielten, alle zu einer oder mehreren von drei Kategorien: Händler oder Arbeiter (die engen, von Israel diktierten Quoten unterworfen sind), Patienten (und ihre Begleiter), die eine dringende medizinische Behandlung benötigen, die in Gaza nicht zur Verfügung steht, und eine Handvoll anderer Fälle, die als "humanitär und außergewöhnlich" definiert wurden, wie Menschen, die an einer Hochzeit teilnehmen, einen kranken Verwandten besuchen oder einer Beerdigung beiwohnen wollten - aber nur bei einem Familienmitglied ersten Grades.

Auch der Reiseverkehr über Ägypten, den anderen Nachbarn des Gazastreifens, wurde im Laufe der Jahre eingeschränkt, ebenso wie der Zugang zu Waren. Auch Ägypten hat Verpflichtungen gegenüber den Palästinensern in Gaza, die sich aus seiner räumlichen Nähe ergeben. Dazu gehört, dass es den Zugang für humanitäre Hilfe erleichtert und, wie jedes andere Land der Welt, aktiv Verstöße gegen das Völkerrecht verhindert. Im Gegensatz zu Israel hat Ägypten jedoch keine Verpflichtungen gegenüber den Palästinensern nach dem Besatzungsrecht und kontrolliert auch nicht den Zugang der Bewohner des Gazastreifens zu den anderen Teilen der besetzten Gebiete.

Israel wollte ein stilles, perfektes Opfer. Wir haben abgelehnt".
Der Versuch, die Verantwortung auf Ägypten abzuwälzen - eine gängige und seit langem bestehende Trope im israelischen Diskurs - ist Teil eines umfassenderen Projekts, mit dem Israel seine eigene Verantwortung gegenüber den Bewohnern des Gazastreifens verschleiert und sich vor ihr drückt. Unabhängig von der ägyptischen Politik gegenüber dem Gazastreifen hat Israel zumindest die Pflicht, den Zugang zu allem zu ermöglichen, was notwendig ist, um normale Lebensbedingungen für die gesamte Bevölkerung unter seiner Kontrolle zu gewährleisten.

Fünf Monate nach dem blutigsten und zerstörerischsten Krieg, den der Gazastreifen je erlebt hat, ist es schwierig, aber äußerst wichtig, sich daran zu erinnern, dass jeder Plan für den "Tag danach" den Zugang zwischen dem Gazastreifen, Israel, dem Westjordanland und dem Rest der Welt beinhalten muss. Eine Rückkehr zum Status quo ante - ein Leben mit Abriegelungen, Trennung, Genehmigungen und endlosen Kriegen - ist keine Option.

Die israelischen Drohungen, den Gazastreifen "dauerhaft" abzuriegeln, mögen auf Angst beruhen, aber dadurch wird niemand sicherer. Die Zukunft aller Menschen, die zwischen dem Jordan und dem Mittelmeer leben, hängt von der Freiheit und den Menschenrechten, einschließlich der Bewegungsfreiheit, für alle ab.    Quelle

Palästinensische Kinder im Norden des Gazastreifens posieren mit ihren Ramadan-Laternen inmitten der Zerstörung, die durch fünf Monate israelischen Beschuss verursacht wurde (Supplied/MEE-Korrespondent)
 

Krieg in Gaza: Hungernde Palästinenser bereiten sich auf Ramadan inmitten von Tod und Zerstörung vor

Palästinenser berichten Middle East Eye, dass sie versuchen, Freude zu verbreiten, aber die Realitäten von Krieg, Verlust und Nahrungsmittelknappheit sind schwer zu ignorieren


MEE-Korrespond - 10. März 2024 - Übersetzt mit DeepL

Jedes Jahr, wenn der heilige Monat Ramadan anbricht, schmücken Diab al-Zaza, 77, und seine Familie die Straßen seines Viertels.

Er und seine 10 Kinder gingen in der Nähe ihres Hauses umher und verteilten traditionelle Laternen und Süßigkeiten an ihre Nachbarn.

Der heilige Monat wird in Gaza in der Regel mit Spannung erwartet, da er den Muslimen Zeit zum Nachdenken und für gottesdienstliche Handlungen bietet und sie mehr Zeit mit ihrer Familie und ihren Lieben verbringen können.

In diesem Jahr jedoch hat der Ramadan, der am Montag beginnt, viele Menschen nach mehr als fünf Monaten Krieg in der belagerten Enklave mit Unruhe erfüllt.

Seit Beginn des Krieges am 7. Oktober wurden in Gaza mehr als 30 900 Palästinenser getötet und 70 000 verwundet. Die Vereinten Nationen gaben am Samstag bekannt, dass 80 Prozent des Gazastreifens unbewohnbar sind, während die Hungerrate bei 100 Prozent liegt.

"Ich habe schon viel durchgemacht, aber in meinem ganzen Leben habe ich noch nie so schwierige Tage erlebt wie diese, wegen Hunger, Durst, Verlust und Trennung", sagte Zaza gegenüber Middle East Eye.

Zaza wurde aufgrund der israelischen Bombenangriffe von seiner Familie getrennt. Seine Frau hatte sich geweigert, mit ihren Söhnen und Töchtern in den Süden umzuziehen, so dass er seine 10 Kinder und 50 Enkelkinder nicht sehen konnte.

"Wir leben heute unter Bedingungen, die schlimmer sind als die Nakba", sagte er und bezog sich damit auf die Zeit, als die Palästinenser getötet oder aus ihren Häusern vertrieben wurden, als der Staat Israel gegründet wurde. "Zur Zeit der Nakba gab es weniger Menschen und das Land war offen, aber jetzt werden wir von allen Seiten belagert", sagte er.

In diesem Jahr, so Zaza, werde er keine Ramadan-Dekoration aufstellen, da zu viele Menschen, darunter seine Freunde, Verwandten und Nachbarn, getötet worden seien und seine Familie weiterhin auf der Flucht sei.

"Der Ramadan wird dieses Jahr traurig sein, denn der Krieg hat uns nichts gelassen. Sie [die israelische Armee] haben die Moscheen zerstört, sogar die Al-Omari-Moschee, die mehr als 1.400 Jahre alt ist, haben sie zerstört. Es gibt keinen Ort mehr, an dem wir Tarawih beten können", fügte er hinzu und bezog sich dabei auf die freiwilligen Nachtgebete während des Ramadan.

Für Zaza sind die üblichen Klänge der Freude in dieser Zeit des Jahres durch Tränen ersetzt worden.

Ramadan unter Belagerung und weit verbreiteter Hungersnot
Die Vereinten Nationen und mehrere Hilfsorganisationen haben wiederholt davor gewarnt, dass der Gazastreifen am Rande einer Hungersnot steht, und Israel aufgefordert, unverzüglich Hilfslieferungen zuzulassen.

Seit Beginn des Krieges sind mindestens 25 Menschen an Unterernährung und Dehydrierung gestorben, darunter ein 10-jähriges Kind mit zerebraler Lähmung.

Der weit verbreitete Hunger hat bei vielen Palästinensern ein Gefühl der Angst vor dem heiligen Monat ausgelöst, in dem Muslime in der Regel von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Nahrung und Wasser verzichten müssen.

Unterernährte, menstruierende, schwangere und stillende Frauen sind vom Fasten ausgenommen, ebenso wie Kranke und Reisende, die durch die monatelange Belagerung und Bombardierung des Gazastreifens bereits geschwächt sind.

"Wir haben drei Monate lang fast gegen unseren Willen gefastet, weil es nichts zu essen gibt", sagte Zaza. "Seit Beginn des Krieges habe ich 12 kg abgenommen. Mir ist oft schwindelig geworden, wenn ich mit meiner Frau spazieren ging".

Unter diesen Umständen war er sich nicht sicher, ob er in diesem Jahr fasten kann. Außerdem hat er bereits einen Schlaganfall erlitten, während seine Frau Diabetikerin ist und aufgrund der Medikamentenknappheit gezwungen war, ihre normale Insulinspritze auf drei Dosen aufzuteilen.

Wir lieben das Leben und verdienen es zu leben
Israel hat am 9. Oktober die Versorgung des Gazastreifens mit Treibstoff, Lebensmitteln, Wasser, Hilfsgütern und Elektrizität eingestellt, wodurch der medizinische Sektor und die Krankenhäuser nach und nach völlig zusammenbrechen. Bäckereien, Supermärkte und Apotheken wurden bombardiert, so dass die Menschen gezwungen sind, Essensreste zu finden, um zu überleben.

Khalil Atallah, ein 42-jähriger Vater von sechs Kindern, schmückte die Yarmouk-Straße immer vor dem Ramadan. Jetzt hofft er auf einen Waffenstillstand, um sich von Tod und Zerstörung zu erholen.

"Ich bin es gewohnt, dass die Märkte jedes Jahr vor dem Ramadan geöffnet sind und die schönsten Laternen, Dekorationen und bemalten Viertel zu sehen sind. Es gibt bestimmte Traditionen, Bräuche und religiöse Rituale, die in allen Herzen Freude verbreiten, aber dieses Jahr wurde das Viertel Tal al-Hawa zerstört", sagte er gegenüber Middle East Eye.

Atallah und seine Familie wurden seit Beginn des Krieges mehrmals vertrieben und leben nun, wie er sagt, in einem "Krieg des Hungers".

"Jeder Tag, jedes Haus ist trostlos. Ich habe über 50 Familienmitglieder durch die Bombardierung verloren. Dieser Ramadan wird wegen der Unterdrückung anders sein als alle anderen", sagte er.

Trotz der schwierigen Umstände hat Atallah beschlossen, die Yarmouk-Straße, in der er wohnt, zu schmücken, "um den Menschen zu zeigen, dass wir das Leben lieben, dass wir einen unzerbrechlichen Willen haben und dass wir es verdienen zu leben".

"Aber so sehr wir auch eine schöne Atmosphäre schaffen und versuchen zu dekorieren, in uns herrscht ein tiefes Gefühl von Schmerz und Traurigkeit. Es gibt kein einziges Haus in Gaza, in dem nicht ein Familienmitglied getötet oder inhaftiert wurde", fügte er hinzu. Er hoffe, dass es bald einen Waffenstillstand geben werde.

Während des Ramadan zur Arbeit gezwungen, um zu überleben

Viele Menschen im Gazastreifen müssen im heiligen Monat Ramadan, der normalerweise für mehr Gebetsstunden und gute Taten reserviert ist, lange arbeiten, um Geld für den Kauf von Lebensmitteln zu verdienen. Seit Beginn des Krieges hat die Lebensmittelknappheit die Preise für Grundnahrungsmittel in die Höhe getrieben.



Fatima Madoukh, 38, eine Mutter von sechs Kindern, sagt, sie fühle sich nicht bereit für den Ramadan.

Obwohl es ein Monat des Segens ist, haben meine Familie und ich alle Hunger. Vor dem Krieg habe ich nie gearbeitet, aber jetzt arbeiten alle meine Kinder und ich".

- Fatima Madouk, Mutter von sechs Kindern

"Obwohl es ein Monat der Güte und des Segens ist, leiden meine Familie und ich Hunger. Vor dem Krieg habe ich nie gearbeitet, aber jetzt arbeiten alle meine Kinder und ich wegen dieser Situation", sagte sie.

Madoukh ist gezwungen, Mehl mit Gerste, Weizen, Mais und Vogelfutter zu mischen oder was sie sonst in die Finger bekommt, um ihre Kinder zu ernähren, von denen eines herzkrank ist.

"Mein Mann ist krank und kann nicht arbeiten. Ich arbeite jeden Tag von vier Uhr morgens bis fünf Uhr abends, damit ich meine Familie ernähren kann. Wir essen nur einmal", sagt sie. Oft kann sie vor lauter Hunger nicht schlafen.

Abu Fayek Daban, ein 50-jähriger Süßwarenhersteller, sagte, dass seine Arbeit jeglicher Freude beraubt worden sei.

"Es gibt keine freudige Stimmung", sagte er. "Die meisten Süßigkeiten, die ich herstelle, sind von Mehl, Grieß, Zucker, Nüssen, Rosenwasser und Kochgas abhängig, und all diese Dinge sind heute schwer zu beschaffen oder nur zu sehr hohen Preisen erhältlich."

Laut Daban kostete ein Sack Mehl vor dem Krieg 30 Schekel (8 Dollar), während er jetzt mehr als 1.000 Schekel kostet.

Für Daban war der Ramadan die umsatzstärkste Zeit des Jahres, da die Menschen nach dem abendlichen Iftar-Essen bei ihm nach Leckereien suchten. Da der Krieg keine Anzeichen für ein Nachlassen zeigt, macht er sich Sorgen, wie er weiterhin seinen Lebensunterhalt bestreiten kann.

Daban sagte, dass im Moment viele Menschen zu ihm kommen, um die awama-Süßigkeit zu essen, die zum Frühstück, Mittag- oder Abendessen gegessen werden kann, weil sie sättigend ist.

"Ab 7 Uhr morgens, wenn ich den Laden öffne, kommen viele Leute zu mir und warten darauf, dass ich irgendeine Art von Süßigkeiten herstelle, damit sie kleine Mengen kaufen können, um ihren Hunger zu stillen. Früher kostete ein Kilo Awama 12 Schekel. Jetzt verkaufe ich es für 40 Schekel, weil der Preis für Mehl sehr hoch ist.

Er sagte, er werde die Preise senken, sobald er kann.

Im Gazastreifen haben sich die Menschen an die Hoffnung auf einen Waffenstillstand vor Beginn des Ramadan geklammert, auch wenn diese Hoffnung immer unsicherer erscheint.

"Wir haben all das Leid, das uns widerfährt, nicht verdient. Wir sind friedlich und wollen in Ruhe leben", sagte Daban und forderte die Welt auf, das Leid der Palästinenser zur Kenntnis zu nehmen.

Beten in zerstörten Häusern

In Teilen des nördlichen Gazastreifens haben Familien die Wände von Häusern, die teilweise noch stehen, mit Ramadan-Wünschen besprüht.

In anderen Gegenden stehen Kinder hinter einem behelfsmäßigen Stand und verkaufen Ramadan-Laternen, in der Hoffnung, etwas Freude zu verbreiten und gleichzeitig etwas Geld zu verdienen.

Samar Atallah, ein Kind aus dem nördlichen Gazastreifen, sagte, sie wolle den Ramadan wie alle anderen Muslime auf der Welt verbringen.

"Jede Moschee in Gaza ist zerstört, und in jedem Haus gibt es jemanden, der getötet oder verwundet wurde. Wie sollen wir da leben? Wir versuchen nur, den Verlust zu kompensieren, indem wir ein kleines bisschen Freude verbreiten", sagte sie gegenüber Middle East Eye.

"Ich möchte weinen bei all dem, was passiert ist. Es ist ermüdend, alles ist zerstört. Vor dem Krieg hörten wir in den Moscheen den Athaan [Gebetsruf]. Jetzt gibt es nichts mehr.

"Wir werden immer noch in unseren zerstörten Häusern beten, aber wir wollten die schönen Taraweeh-Gebete in den Moscheen verrichten."    Quelle

Palästinenser versuchen, einige persönliche Gegenstände einzusammeln, nachdem sie kurz zurückgekehrt sind, um nachzusehen, was von ihren Häusern in Khan Younis im südlichen Gazastreifen übrig geblieben ist, am 9. März 2024. (Foto: Saeed Jaras)

Operation "Al-Aqsa-Flut" Tag 156: Israel verlegt zu Beginn des Ramadan 15.000 Soldaten in das Westjordanland

Waffenstillstandsgespräche geraten ins Stocken, da ein Sprecher der Izz El-Din Al-Qassam Brigaden sagt, Israel wende "Täuschung und Ausflüchte" an. Israel verlegt Tausende von Truppen in das Westjordanland und nach Jerusalem, um den Zugang zur Al-Aqsa-Moschee während des Ramadan zu beschränken.

MUSTAFA ABU SNEINEH - 10. MÄRZ 2024 - Übersetzt mit DeepL


 

Todesopfer

Mehr als 31.045 Tote* und mindestens
72.645 Verletzte im Gazastreifen.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums von Gaza sind seit Anfang März 25 Kinder in Gaza an Unterernährung und Dehydrierung gestorben.
Ein großteil der getöteten sind Kinder, Frauen und alte Menschen.

Mehr als 423 Palästinenser wurden im besetzten Westjordanland und in Ostjerusalem getötet**.

*Das Gesundheitsministerium von Gaza bestätigte diese Zahl über den Telegram-Kanal. Einige Menschenrechtsgruppen schätzen die Zahl der Todesopfer auf 40.000, wenn man die mutmaßlichen Toten mit einbezieht.

** Die Zahl der Toten im Westjordanland und in Jerusalem wird nicht regelmäßig aktualisiert. Dies ist die neueste Zahl nach Angaben des Gesundheitsministeriums der PA vom 6. März.

Wichtige Entwicklungen
Israel setzt vor dem Ramadan 15.000 Soldaten und Militärpolizisten im Westjordanland und in Jerusalem ein, darunter 5.000 Reservisten, 24 Bataillone, 20 Grenzschutzkompanien und zwei Spezialeinheiten.

Der Sprecher der Izz El-Din Al-Qassam-Brigaden der Hamas schließt einen Durchbruch bei den Waffenstillstandsgesprächen aus und bezeichnet die israelische Position als "trügerisch".

Abu Obaida warnt davor, dass Israels Hungerkampagne gegen die Palästinenser im Gazastreifen auch Auswirkungen auf die israelischen Gefangenen hat, von denen einige "an Hunger, Unterernährung und Dehydrierung leiden".

Die Izz El-Din Al-Qassam Brigaden geben die Namen von vier der sieben israelischen Gefangenen bekannt, die "aufgrund der aggressiven israelischen Angriffe auf den Gazastreifen" gestorben sind.

25 palästinensische Kinder sind seit März an Unterernährung und Dehydrierung gestorben. Die Gesamtzahl der Todesopfer in Gaza übersteigt 31.000 Menschen, 72 Prozent davon sind Frauen und Kinder.

Nach Angaben der Stadtverwaltung von Gaza-Stadt hat Israel im Gaza-Streifen ein Straßenquadrat von einer Million Metern zerstört.

Die Stadtverwaltung von Gaza-Stadt benötigt schwere Fahrzeuge und Treibstoff für die Beseitigung von Schutt und fast 70.000 Tonnen Müll.

Rettungsteams überführen in der Nacht 37 Leichen palästinensischer Märtyrer und 118 Verletzte in das Al-Aqsa-Märtyrer-Krankenhaus in Deir Al-Balah.

Die USA entsenden ein Armeeschiff ins östliche Mittelmeer, um Hilfsgüter nach Gaza zu bringen.

Wafa berichtet, dass die israelische Bombardierung von Zelten vertriebener Palästinenser in der Gegend von Al-Mawasi, westlich von Khan Younis, 15 Menschen getötet hat.

Spanien erwägt die Anerkennung eines palästinensischen Staates bis 2027, so Premierminister Pedro Sanchez.

Waffenstillstandsgespräche geraten ins Stocken, während Israel sich auf den Ramadan vorbereitet

Die Vermittlungsgespräche zwischen Israel und der Hamas sind nach wochenlangen Erwartungen und Bemühungen, sich auf eine dauerhafte Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln und Gefangenen zu einigen, ins Stocken geraten.



Morgen, am 11. März, beginnt der Fastenmonat Ramadan, und Israel wird den Zugang der Palästinenser im besetzten Jerusalem und im Westjordanland zur Al-Aqsa-Moschee einschränken, während es den Gazastreifen bombardiert, die Palästinenser aushungert und Aufforderungen, humanitäre Hilfsgüter in den Gazastreifen zu lassen, ignoriert.

Der Ramadan ist für Millionen von Muslimen ein Monat des Fastens, des Gebets und der Besinnung. Für die Palästinenser im Westjordanland ist er jedoch besonders heilig, denn sie dürfen Jerusalem das ganze Jahr über nicht ohne israelische Erlaubnis betreten. Der Ramadan ist daher eine Gelegenheit, sich wieder mit ihrer Hauptstadt zu verbinden und in der Al-Aqsa zu beten.

Israels Plan, den Zugang zu Jerusalem zu beschränken, bedeutet eine Eskalation und wird wahrscheinlich zu Gewalt führen. Aus diesem Grund hat die israelische Regierung seit Freitag bereits 15.000 Soldaten und Militärpolizisten im Westjordanland und in Jerusalem stationiert. Dazu gehören 5.000 Reservisten, 24 Bataillone, 20 Grenzschutzkompanien und zwei Spezialeinheiten.

Hamas bezeichnet Israels Position bei Waffenstillstandsgesprächen als "trügerisch"

Es bleibt unklar, ob am Sonntag in letzter Minute eine Waffenruhe im Gazastreifen erreicht werden kann. Einige israelische Beamte scheinen optimistisch zu sein, dass dies gelingen könnte.

Laut Ynet erklärte der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad, der neben der CIA an den Vermittlungsgesprächen mit der Hamas beteiligt ist, am Samstagabend, dass "die Kontakte und die Zusammenarbeit mit den Vermittlern [aus Katar und Ägypten] ständig fortgesetzt werden in dem Bemühen, die Lücken zu schließen und Vereinbarungen zu treffen".

Tausende von Familien im Gazastreifen werden den Ramadan in Zelten, Notunterkünften oder inmitten der zertrümmerten Mauern und Trümmer ihrer zerbombten Häuser und Stadtviertel verbringen.

Den 2,5 Millionen Palästinensern im Gazastreifen wird von Israel auch die Einreise nach Jerusalem ohne Genehmigung verwehrt. Einige von ihnen, die seit Oktober aus dem Norden des Gazastreifens vertrieben wurden, werden von den israelischen Streitkräften, die an der Salah-El-Din-Straße, die den Gazastreifen in Nord und Süd teilt, stationiert sind, daran gehindert, in ihre Häuser zurückzukehren.

Die USA haben Druck auf die Vermittler ausgeübt, um die Hamas davon zu überzeugen, einem sechswöchigen Waffenstillstand zuzustimmen, der auch den Monat Ramadan einschließt, in dem Geiseln und Gefangene freigelassen und ausreichende Hilfslieferungen geleistet werden sollen.

Der US-Außenminister Antony Blinken sagte am Samstag, dass "der Ball in ihrem Feld liegt", womit er sich auf die Hamas bezog. "Wir arbeiten intensiv daran, und wir werden sehen, was sie tun".

Die Hamas hat immer wieder betont, dass sie nur einem dauerhaften Waffenstillstand zustimmen würde, der die israelische Bombardierung des Gazastreifens beenden und die Rückkehr tausender Familien in den nördlichen Gazastreifen ermöglichen würde.

In einer Rede am Freitagabend schloss Abu Obaida, der Sprecher der Izz El-Din Al-Qassam-Brigaden der Hamas, einen Durchbruch bei den Gesprächen über einen Waffenstillstand aus.

Abu Obaida sagte, Israel bediene sich bei den Gesprächen "der Täuschung und des Ausweichens", und seine Position sei von "Verwirrung und Widersprüchlichkeit" geprägt. Das ultimative Ziel der Hamas bei einem Waffenstillstand sei die Beendigung der israelischen Aggression, der Wiederaufbau des Gazastreifens und der Rückzug der israelischen Streitkräfte aus dem Gazastreifen.

Er warnte, dass die Hungerkampagne, die Israel gegen die Bevölkerung des Gazastreifens führt, die israelischen Gefangenen in Mitleidenschaft ziehe, von denen einige "unter Hunger und Entbehrungen, dem Mangel an Nahrungsmitteln und Medikamenten, Unterernährung, Dehydrierung und Auszehrung leiden".

"Es liegt an ihnen, jeden von ihnen zu retten, der gerettet werden kann", sagte Abu Obaida an die Adresse der Israelis gerichtet und fügte hinzu, dass die israelische Regierung "darauf besteht, [die Gefangenen] in Särgen zu empfangen".

Später gaben die Izz El-Din Al-Qassam-Brigaden die Namen von vier der sieben Gefangenen bekannt, die "durch die aggressiven israelischen Angriffe auf den Gazastreifen ums Leben gekommen sind, und wir haben [zuvor] die Identität von drei von ihnen bekannt gegeben."

Rettungsteams bringen 37 Leichen ins Al-Aqsa-Krankenhaus

In den vergangenen 24 Stunden verübten die israelischen Streitkräfte acht "Massaker" in verschiedenen Gebieten des Gazastreifens, wie das Gesundheitsministerium des Gazastreifens auf Telegram mitteilte. Dabei wurden mindestens 85 Menschen getötet und 130 verletzt.

Die Gesamtzahl der Todesopfer im Gazastreifen übersteigt nun 31.000 Menschen, 72 Prozent davon sind Frauen und Kinder. Das Ministerium fügte hinzu, dass seit März 25 Kinder an Unterernährung und Dehydrierung gestorben seien.

Assem Nabih, Mitglied der Notfallabteilung von Gaza-Stadt, erklärte gegenüber Al-Jazeera Arabic, dass Israel seit Oktober ein Quadrat von einer Million Quadratmetern Straßen im Gazastreifen zerstört habe.

Die Stadtverwaltung von Gaza-Stadt benötigt schwere Fahrzeuge und Treibstoff, um Schutt und fast 70.000 Tonnen Müll zu beseitigen. Nabih sagte, dass nicht genügend Hilfsgüter in den Gazastreifen gelangen, während das Wasser in den Brunnen des Gazastreifens mit dem nahenden Sommer austrocknet.

Am Sonntagmorgen erklärte Dr. Khalil Al-Daqran, der Sprecher des Al-Aqsa-Märtyrer-Krankenhauses in Deir Al-Balah, gegenüber Al-Jazeera Arabic, dass Rettungsteams über Nacht 37 Leichen palästinensischer Märtyrer und 118 Verletzte in das Krankenhaus gebracht hätten.

"Wir können jedoch nicht alle Verletzten behandeln, da es an Kapazitäten und medizinischer Versorgung mangelt", sagte er und fügte hinzu, dass alle Krankenhäuser in der Nähe des Al-Aqsa-Krankenhauses außer Betrieb sind.

"Was wir anbieten, ist eine bescheidene medizinische Versorgung der Verletzten, da es nicht genügend Operationssäle gibt", sagte Al-Daqran und rief internationale Organisationen auf, dringend medizinische Hilfsgüter und Treibstoff zu schicken.

USA schicken Armeeschiff für Hilfslieferungen nach Gaza
Am Samstagabend teilte das US Central Command (CENTCOM) mit, dass es ein Armeeschiff ins östliche Mittelmeer schickt, nachdem Präsident Biden in seiner Rede zur Lage der Nation am Freitag den Bau eines schwimmenden Piers nahe der Küste des Gazastreifens zugesagt hatte, um die Lieferung von Hilfsgütern und Lebensmitteln zu erleichtern.

"Die Besson, ein logistisches Unterstützungsschiff, trägt die erste Ausrüstung für die Errichtung einer temporären Anlegestelle zur Lieferung lebenswichtiger humanitärer Güter", schrieb CENTCOM auf der X-Plattform.

Die schwimmende Anlegestelle würde bis zu 60 Tage in Anspruch nehmen und wurde von Biden vorgeschlagen, nachdem die USA in den vergangenen Wochen Hilfsgüter aus der Luft über dem nördlichen Gazastreifen abgeworfen hatten - eine teure und umständliche Methode der Hilfslieferung, bei der fünf Palästinenser ums Leben kamen, weil die Fallschirme letzte Woche nicht funktionierten.

"Es gibt effizientere und schnellere Wege, den Menschen im Gazastreifen zu helfen: Biden könnte Druck auf Israel ausüben, damit Hunderte von Hilfstransportern, die täglich benötigt werden, in das Gebiet einfahren können", schrieb Mohamad Bazzi, der Direktor des Hagop Kevorkian Center for Near Eastern Studies, in The Guardian.

"Stattdessen machen sich Biden und seine Regierung mitschuldig an der Verlängerung eines Krieges, in dem ein Verbündeter der USA mehr als 30.000 Palästinenser getötet hat und die Bevölkerung absichtlich bis zur Unterwerfung aushungert", fügte er hinzu.

Israelische Soldaten bejubeln Tötung eines Palästinensers bei Hausdurchsuchung
Die israelische Aggression gegen Gaza dauert nun schon sechs Monate an. Es gibt jede Menge Filmmaterial, das die israelische Brutalität und den Völkermord dokumentiert. Kürzlich wurden Aufnahmen einer Kopfkamera veröffentlicht, die zeigen, wie israelische Soldaten die Tötung eines 72-jährigen palästinensischen Zivilisten durch vier Kugeln bejubeln, als sie ein Haus in Gaza stürmen.

Al-Jazeera Arabic veröffentlichte auch israelische Drohnenaufnahmen, die ein palästinensisches Kind zeigen, das tot am Boden liegt, nachdem es im Dezember von israelischen Streitkräften in der Nähe der Al-Fakhura-Schule in Jabalia im Norden des Gazastreifens erschossen wurde.

Am Samstag wurden bei einem israelischen Bombenangriff auf ein Haus der Familie Al-Nuwairi westlich des Lagers Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens zehn Menschen getötet, berichtete die Nachrichtenagentur Wafa.

Wafa meldete, dass bei dem israelischen Bombenangriff 15 vertriebene Palästinenser in der Gegend von Al-Mawasi westlich von Khan Younis getötet wurden. Ein Palästinenser wurde getötet und drei verletzt, als Israel ein Fahrzeug bombardierte, das auf der Salah El-Din-Straße in der Nähe der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens fuhr.

Im Viertel Al-Zaytoun in Gaza-Stadt töteten israelische Streitkräfte fünf Palästinenser, die am Samstag in der Nähe des Kuwait-Kreisels auf die Ankunft von Hilfslieferungen warteten. In Beit Lahia wurden bei einem israelischen Luftangriff auf das Haus der Familie Abu Nasser mehrere Menschen getötet und verletzt, berichtete Wafa.

Tausende palästinensische Schüler hatten eine Behelfsschule in Rafah besucht. Seit Oktober haben die Schüler im Gazastreifen nicht mehr am Unterricht teilgenommen, da ihre Schulen entweder von Israel bombardiert oder in Schutzräume umgewandelt wurden. Die palästinensischen Kinder saßen auf dem Boden in einem "Klassenzimmer" aus Planen und ohne Dach, berichtete Wafa.

Am Samstag protestierten weltweit Millionen Menschen unter anderem in Hannover, Berlin, Paris, Tunis, Kopenhagen, Mailand, London, Manchester, Sarajewo, Seoul und Auckland zur Unterstützung der Palästinenser im Gazastreifen und forderten einen sofortigen Waffenstillstand.

Spanien will palästinensischen Staat bis 2027 anerkennen

Spanien erwägt die Anerkennung eines palästinensischen Staates, allerdings bis zum Jahr 2027, so der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez.

Sanchez' Amtszeit endet im Jahr 2027. Er sagte am Samstag, er werde die Anerkennung eines palästinensischen Staates dem Unterhaus des spanischen Parlaments zur Abstimmung vorlegen.

"Wir werden dies aus moralischer Überzeugung tun, weil es eine gerechte Sache ist, aber auch, weil es die einzige Möglichkeit ist, dass zwei Staaten - Israel und Palästina - zusammenleben und in Frieden und Sicherheit koexistieren können", schrieb Sanchez auf der Plattform X.

Spanien unterstützt die Palästinenser im Gazastreifen seit Oktober. Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern, die die Finanzierung des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) ausgesetzt haben, hat Madrid zugesagt, 22 Millionen Dollar zusätzlich zu zahlen, um die Hilfsmaßnahmen des UNRWA in Gaza zu unterstützen.

Im besetzten Westjordanland haben die israelischen Streitkräfte seit Oktober 7.505 Palästinenser verhaftet. Über Nacht wurden 15 Palästinenser aus Nablus, Tubas, Ramallah und Hebron festgenommen, berichtete Wafa.

Die Verhaftung eines 7-jährigen Mädchens durch israelische Soldaten in Dschenin wurde kürzlich als "Entführung" bezeichnet. In den veröffentlichten Videoaufnahmen scheinen israelische Soldaten das Mädchen aus ihrem Haus in einen Militärjeep zu zerren, als es sich wehrte, und es in das Fahrzeug zu stoßen.

"Die israelische Armee stürmte gestern die Stadt Jenin im Westjordanland und entführte ein siebenjähriges Mädchen aus dem Haus ihrer Familie", schrieb die palästinensische Botschaft in Rumänien am Sonntag auf der Plattform X.

"Das ist nicht das erste Mal, sie haben eine lange Geschichte von Entführungen und Verhaftungen palästinensischer Kinder", fügte sie hinzu.

In der Nacht stürmten israelische Streitkräfte die Dörfer Silat Al-Dhahr und Al-Fandqumiya südlich von Dschenin und beschlagnahmten Überwachungskameras.

Wafa berichtete, dass die israelischen Streitkräfte mehrere Häuser in den beiden Dörfern stürmten, nachdem in der vergangenen Woche in der Nähe der illegalen Siedlung Homesh ein Schieß- und Sprengfallenanschlag auf israelische Soldaten verübt worden war, bei dem sieben israelische Soldaten verletzt wurden. Quelle

Beiträge geben nicht unbedingt und in allen Aussagen  die Meinung der Redaktion wieder.

 

Nachrichten und  Texte,  in meist englischer Sprache

AUCH WENN OFT JEDEN TAG SICH DIE MELDUNGEN ÄHNELN - ES SIND JEDEN TAG AKTELLE NEUE MELDUNGEN
TAG FÜR DIE GLEICHEN VERBRECHEN AM ANDEREN ODER GLEICHEN ORTEN MIT DEN GLEICHEN ZIELEN UND ABSICHTEN DAHINTER:

IMEMC News
International Middle East Media

Waffa News Agency
(Englisch)

Palestine Chronicle

Waffa News Agency
(Franösich)


Archiv
Dort findet man die Startseiten chronologisch gespeichert >>>.

 

Kontakt | Impressum | Haftungsausschluss | Datenschutzerklärung  | Arendt Art  | oben  | Facebook

Das Palästina Portal gibt es seit dem 10.4.2002