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Hinter jeder Aktion steht eine Absicht. Jetzt müssen Sie nur noch heraus finden: welche? -
  Wolfgang J. Reus

Jagdaktion Dr. Ludwig Watzal und Israel Shamier


Eine Dokumentation des "Jagdverlaufes"

 

Bis zur Veröffentlichung von Shamirs "Blumen aus Galiläa" war Israel Shamier im deutschen Sprachraum völlig unbekannt. Ebenfalls seine Judeophoben Äußerungen. Nach einer gewissen Zeit erhielt aber auch das deutsche Lesepublikum seriöse Informationen über Shamir und seine eindeutigen antisemitischen Tendenzen wie die Beiträge von Dr. Ludwig Watzal  es dann auch zeigten. Ensprechend veröffentlichte er einen Artikel im "Freitag"

Relativ schnell sprach sich das herum und alle die einem gemeinsamen Frieden im Nahen Osten verpflichtet sind, distanzieren sich mittlerweile einstimmig auch öffentlich von Shamir. Mittlerweile, dankenswert auch öffentlich der Herausgeber dieses Buches Fritz Edlinger (Interview mit Anis Hamadeh

Mir ist keiner, der ernsthaft und rechtschaffen Antisemitismus , jede Form von Rassismus bekämpft bekannt, der Dr. Watzal einen Vorwurf gemacht hätte. Seine eigenen Schriften sind weit entfernt vom unterstellten Antisemitismus.

Etwas übersehen zu haben, eine Person falsch eingeschätzt zu haben, macht aus einem überzeugten Antirassisten noch keinen Antisemiten. Nur der, der nichts macht, macht keine Fehler.  Wenn man wahrnimmt, wie leichtfertig und instrumentalisiert dieses nun Dr. Watzal kritisierende Netzwerk mit dem Antisemitismus verdacht umgeht, denke ich hier ist ein viel größerer, gefährlicher und umfangreicher moderner Antisemitismus zu erkennen. Die Opfer des Holocaust werden zu einer Waffe instrumentalisiert. E. Arendt

 

27.2.06 Dr. Ludwig Watzal schreibt als Antwort auf einen verleumderischen Beitrag in Hagalil:

Leserbrief von Dr. Ludwig Watzal, 24.02.2006

Herr Beinsens Einlassungen über meinen Beitrag über Israel Shamir kann man gut unter dilettieren auf niedrigstem Niveau abhaken. Schuster bleib bei deinen Leisten, möchte man dem Sozialarbeiter und Flüchtlingsexperten zurufen. Es geht ihm, wie einigen Antideutschen, HClern und anderen Agitatoren nicht um sachliche und inhaltliche Auseinandersetzung, sondern um Diffamierung meiner Person und Manipulation meiner Texte. Differenzierung scheint nicht Beinsens Stärke zu sein. In der Tat sind die meisten Shamir-Texte in seinem Buch nicht so platt, wie der Text dieses Schreiberlings glauben machen will. Shamirs antisemitischen und judeophoben Ausfälle konzentrieren sich im Wesentlichen auf zwei Beiträge. Die anderen Texte sind in einem gewissen Sinne "anspruchsvoll". Diese Bewertung als "anspruchsvollen Antisemitismus" zu denunzieren, zeigt die manipulative Absicht des Autors; ebenso die Nicht-Berücksichtigung meiner Begründung für die Besprechung. Seine agitatorische Sprache und bösartige Unterstellung zeigt, wessen Geistes Kind Beinsen ist, wenn er von "antizionistischer Gehirnwäsche der linken Israelhasser vom Schlage Watzals" schreibt. Übrigens, Herr Beinsen, ich denke nicht in Hass-Kategorien. Worte sind wie Spiegel! Beinsen könnte sich eine Scheibe von Henryk M. Broder abschneiden, der meinen Artikel über Shamir in seiner eigenen Art bereits kommentiert hat, aber dazu fehlt ihm das Format. Leider bietet "hagalil" solchen unqualifizierten Personen immer wieder ein Forum. Bei "tacheles", dem anspruchsvollen jüdischen Internetportal, hätte diese dünne Soße nie das Licht der Onlinewelt erblickt. Den Leserinnen und Lesern von "hagalil" sollten beide Text im "Freitag" sowie die Texte auf meiner Homepage zugänglich gemacht werden, damit sie sich eine eigene Meinung bilden können und nicht Scharlatanen aufsitzen. Gott sei Dank bewegen sich die Leserinnen und Leser des "Freitag" auf einem anspruchsvolleren intellektuellen Niveau als Beinsen; sie können im Gegensatz zu ihm differenzieren.

http://www.freitag.de/2005/22/05221501.php
http://www.freitag.de/2006/06/06061502.php
www.watzal.com

Quelle Hagali
Gegendarstellung / Leserbrief:
Watzal gegen Beinsen
Fortsetzung einer Debatte über antisemitische und judeophoben Ausfälle und intellektuellen Anspruch...

Der Kritisierte Artikel:
Verkommene Wahrnehmung:
Djihad im "Freitag"
Ludwig Watzal über den "intellektuell durchaus anspruchsvollen" Antisemitismus des "Israel Shamir" - Von Achim Beinsen  Quelle

 

 

Ludwig Watzal schreibt über Israel Shamir im "Freitag" vom 10.2.2006

Ludwig Watzal
Der Journalist und das "Imperium"

ANTISEMIT - Rätselraten um die Identität des Israel-Kritikers und Sachbuchautors Israel Shamir

Im deutschsprachigen Raum war der israelische Autor und Journalist Israel Shamir bis zur Veröffentlichung seines Buches Blumen aus Galiläa im Wiener ProMedia Verlag selbst für Insider ein Nobody. Erst mit der zunehmenden Brutalität während der Al-Aqsa-Intifada Ende September 2000 tauchte sein Name 2001 im israelisch-palästinensischen Diskurs auf. Unmittelbar darauf folgten erste kritische Stimmen im Internet, die Shamir eine "antijüdische", ja sogar "antisemitische" Einstellung attestierten.

Auf den ersten Blick kamen auch dem Autor dieser Zeilen Shamirs Artikel und sein Buch intellektuell durchaus anspruchsvoll vor. Sie offenbarten philosophischen, theologischen, literarischen und gesellschaftspolitischen Sachverstand und gaben Einblicke in die palästinensische Kultur und Geschichte. Doch dazwischen gibt es immer wieder Formulierungen, die bedenklich stimmen. So sind seine hauptsächlich in zwei Kapiteln des Buches vorgetragenen aggressiven Attacken gegen die jüdische Religion und den Einfluss des amerikanischen Judentums auf die Politik der USA völlig inakzeptabel und offenbaren judeophobes, verschwörungstheoretisches und antisemitisches Denken. Als Rezensent dieses Buches (Freitag 22/2005) war ich überrascht, dass es auch israelische Antisemiten gibt, hatte aber als Deutscher Skrupel, einem Israeli Antisemitismus vorzuwerfen.

Die Frage, wer eigentlich Shamir ist, lässt sich nicht sofort und eindeutig beantworten. Über seine Identität kursieren die unterschiedlichsten Versionen im Internet. Die geläufigste ist Jöran Jermas; andere sind Schmerling (vielleicht sein Geburtsname), Robert David und Vassili Krasevsky. Seit Ende Mai 2005 wird er laut Meldung der schwedischen antifaschistischen Zeitschrift Monitor im Stockholmer Einwohnermeldeamt als Adam Ermash geführt. Laut Wikipedia und der Website Answers.com hat Shamir Verbindungen zur Neo-Nazi-Szene und faschistischen Sympathisanten wie Horst Mahler, Martin Webster, David Irving und David Duke. Nach Angaben schwedischer Behörden war er von 1984 bis 1993 unter dem Namen Jöran Jermas in Schweden registriert. Nach Ausbruch der ersten Intifada 1987 ging er nach Russland und schrieb über die dortigen politischen Umwälzungen bis 1993; von dort kehrte er nach Israel zurück. Seine Beiträge erschienen in der Tageszeitung Prawda und der extrem-nationalistischen russischen Zeitung Zawtra (Morgen), die Aleksandr Prokhanow, "dem einflussreichsten antisemitischen Verleger" Russlands, gehört. 1998 kehrte er nach Schweden zurück.

Im Juni desselben Jahres kontaktierte Shamir den englischen Historiker und Holocaustleugner David Irving von Schweden aus, um ihm Dokumente wie zum Beispiel Himmlers Tagebuchaufzeichnungen und andere Schriftstücke von Nazi-Größen anzubieten, die er über russische Kollegen vermitteln könne, wie auf verschiedenen Websites zu lesen ist. "Ihre und meine Interessen sind rein wirtschaftlich", schrieb er an Irving. Der E-Mail-Verkehr, der von Schweden aus geführt wurde und bis zum 5. Juli dauerte, nahm zunehmend aggressivere Töne an. Ende August kontaktierte Shamir Irving telefonisch, um ihm mitzuteilen, dass er nach Moskau fahre. Irving wünschte ihm britisch cool "Gute Reise". Ein Deal kam nicht zustande.

Shamir gehört der Organisation "Deir Yassin Remembered" (DYR) an, dessen Direktorium mit Juden und Nicht-Juden besetzt ist, und die das Gedenken an das Massaker an den Bewohnern des palästinensischen Dorfes Deir Yassin von 1948 wach hält; verübt wurde es durch die Untergrundgruppen Irgun und Stern-Bande. Einige Mitglieder haben die Organisation inzwischen wegen Shamir verlassen. So traten Michael Warschawski vom "Alternativen Informationszentrum" und seine Frau, die renommierte Menschenrechtsanwältin Lea Tsemel, aus DYR aus, weil sie Shamir für einen "Rassisten" und "Antisemiten" halten, wie Warschawski gegenüber dieser Zeitung erklärte. Auch Jeff Halper, der Leiter des "Komitees gegen Häuserzerstörungen" trat zurück, weil die Aufnahme Shamirs zu "einer Verschärfung des Tons" geführt habe. Er betrachte "alle Juden" als "Täter". Uri Davis, ein in Großbritannien lehrender israelischer Politikwissenschaftler, erhielt von Shamir die Antwort, "dass ein Jude nach den jüdischen Gesetzen aufgefordert ist, demjenigen größten Schaden zuzufügen, der sich zu Christus bekennt". Roni Ben Efrat, die Chefredakteurin der Zeitschrift Challenge und ebenfalls DYR-Mitglied, hält Shamir für eine "kontroverse Figur, die eine klare Linie vermissen lässt", wie sie in einem Gespräch mitteilte.

Die ersten, die Shamirs fragwürdige Rolle bereits 2001 öffentlich gemacht haben, waren Ali Abunimah, der für die Website Electronic Intifada schreibt, und Hussein Ibish, Pressesprecher des "Amerikanisch-Arabischen Antidiskriminierungskomitees". Sie gaben die Warnung aus, dass Shamir kein "Anti-Israeli", sondern ein "Anti-Semit" sei. Sie begründeten dies mit seiner dubiosen Identität und seinen rassistischen Statements bei Vorträgen in den USA, die Shamir niemals öffentlich korrigierte. So habe er "die Juden mit der niederträchtigen Stigmatisierung als Christusmörder" bezeichnet, so Abunimah und Ibish. Seine Agenda sei nicht "anti-zionistisch", sondern eher "anti-jüdisch". Er präsentiere sich als "jüdischer Linker".

Die in Mailand lebenden Journalistin Susanne Scheidt, die einige Kapitel für die italienische Ausgabe des Buches Blumen aus Galiläa übersetzte und Shamir in Italien bekannt gemacht und mehre Male getroffen hat, nannte ihn in einem Gespräch mit dieser Zeitung einen "agent provocateur". Jeder direkten Frage zu seiner Person und Identität weiche er aus oder er beantworte sie je nach Gesprächspartner.

Scheidt gewann aus mehreren persönlichen Gesprächen sogar den Eindruck, als rechtfertige, ja mystifiziere Shamir den Nationalsozialismus und das Hitler-Regime, inklusive der rassistischen Verfolgungen und militärischen Invasionen. Nach ihrem Eindruck gingen die Nürnberger Gesetze für Shamir völlig in Ordnung, "da die Juden einen heterogenen Teil in christlichen Gesellschaften bilden, in denen sie als eine zerstörerische und entfremdete Macht agierten, um sie von innen heraus zu zerstören". Und weiter äußerte sich Shamir Susanne Scheidt gegenüber, "dass die Juden die Kirche hassten und durch den amerikanischen Imperialismus, dessen Anstifter und Motor sie sind, versuchen, die Weltherrschaft zu erringen, in der die Juden die Rolle einer Priesterkaste inne haben, welche die Masse der Goyim (Nicht-Juden L.W.) beherrschen".

Scheidt warnte davor, Shamir einzuladen, da jeder "zwangsläufig in eine Diskussion über Juden und nicht über Palästinenser oder Israel hineingezogen werde". Shamir schade dem Anliegen der Palästinenser, weil er seine Zuhörerschaft gezielt desavouiere, indem er sie genau in die Ecke bugsiere, in der sie die israelische Propaganda und ihre US-amerikanischen Unterstützer haben wollten, in der antisemitischen nämlich. Dass Shamir nicht bereit ist, Fragen zu seiner Identität, seinen Motiven und Kontakten zur rechtsextremen Szene zu beantworten, musste der Autor dieses Artikels feststellen, als er ihm Anfang Oktober 2005 einige Fragen dazu stellte. Barsch wies er sie als "unverschämt" zurück.

Selbst in seinem, auf Shamirs Website veröffentlichten Vortrag über Juden und das Imperium vor dem "House of Lords" in London am 23. Februar 2005, zu dem ihn Lord Nazir Ahmed eingeladen hatte, griff Shamir die "jüdische Herrschaft" erneut an. "Die Juden haben einen besonderen Platz im imperialen Bewusstsein." Das neue Imperium sei erfüllt "mit jüdischen Werten auf einem ideologischen und theologischen Niveau". Die Affäre um israelkritische Äußerungen des Londoner Bürgermeisters, so Shamir in dieser Rede, zeige, dass "eine mysteriöse Beziehung zwischen Juden und dem neuen Imperium" bestehe.

Mit diesen anti-jüdischen Obsessionen zeigt Shamir nicht nur seine judeophobe Haltung, sondern fügt auch der progressiven israelischen und palästinensischen Gemeinschaft und ihrem Anliegen großen Schaden zu. Sie jedenfalls haben ihre Zusammenarbeit mit ihm beendet. Wer dies immer noch nicht begriffen hat, sind viele Palästinenser und einige jüdische Intellektuelle.

 Quelle       auch hier >>>

 

 

 

Dr. Ludwig Watzal / 09.02.06 19:09

Sehr geehrte Frau MdB Köhler,

mir fällt bald nichts mehr zu Herrn Balke ein. Wie ein kleiner Schulbub rennt er zur Lehrerin und petzt: Frau Abgeordnete ich weiß noch was! Bevor er sich wieder meldet, möchte ich Ihnen einen Beitrag zu Israel Shamir übersenden, der vielleicht ein wenig zur Aufklärung über die Person beiträgt:
http://www.freitag.de/2006/06/06061502.php

Mit freundlichen Grüßen
L. Watzal

Quelle

 

 

Der ursprüngliche Artikel, die Besprechung des Buches:
"
Blumen aus Galiläa. Schriften gegen die Zerstörung des Heiligen Landes"  im "Freitag" 3.6.2005

Ludwig Watzal

Die echten und die falschen Juden


KONVERTIT Der israelische Publizist Israel Shamir kritisiert sein Land

Es gibt immer wieder Israelis, die sich aus moralisch-ethischen Gründen dem nationalen Konsens verweigern, indem sie die Menschrechtsverletzungen und die brutale Unterdrückung der Palästinenser mutig anprangern. Zu ihnen gehört Israel Shamir, der 1947 in Novosibirsk geboren wurde und 1969 nach Israel kam. Als Soldat einer Fallschirmjägereinheit kämpfte er im Yom Kippur-Krieg 1973. Lange Zeit verlief sein Leben in Israel unspektakulär. Er übersetzte den Talmud, James Joyce, Homer und andere Klassiker ins Russische. Er arbeitet für das israelische Radio, und schreibt für eine Zeitungen in Israel, Russland und Japan.

Das brutale Vorgehen des israelischen Militärs gegen die Al-Aqsa-Intifada der Palästinenser bewirkte in ihm 2001 einen Sinneswandel. Er beschreibt ihn durch folgende Anekdote: Eine jüdische Geschichte erzählt von einen stummen Kind, das trotz intensiver ärztlicher Bemühungen niemals ein Wort sprach. Eines Tages, im fortgeschrittenen Alter von zehn Jahren, ließ es bei Tisch plötzlich seinen Löffel fallen und rief: "Die Suppe ist salzig!" Die Eltern fragten ihr Kind erstaunt, warum es all die Jahre geschwiegen hatte und es antwortete: "Bis jetzt war immer alles in Ordnung." Shamir begann, über die Menschenrechtsverstöße, die angeordneten, gezielten Hinrichtungen von Palästinensern durch die israelische Armee und die Zerstörung ihrer Existenzgrundlagen zu schreiben. Hinzu kam, dass er zum Christentum konvertierte, wie dies auch Mordechai Vanunu tat; dies wird ihm seitens des Judentums niemals verziehen. Damit begannen seine Schwierigkeiten. Hinzu kam, dass er dem Beirat von "Deir Yassin Remembered" angehört, einer Organisation, die das Massaker jüdischer Terrororganisation an den Bewohnern des Dorfes Deir Yassin vor dem Vergessen bewahren will.

Shamir vertritt wie der verstorbene palästinensische Literaturwissenschaftler Edward Said die Einstaatenlösung für Israel/Palästina. In der vorliegenden Essaysammlung spricht sich der Autor für die "Befreiung Palästinas" von israelischer Okkupation aus. Er setzt sich aber noch für eine weitere Befreiung ein, und zwar der des öffentlichen Diskurses über dieses Thema. Für ihn findet eine bizarre Debatte über den Antisemitismus in Europa statt. "Ich bin besonders besorgt über die Anti-Antisemitismus-Propaganda, die den erhöhten Stellenwert der Juden in den Köpfen noch verstärkt, als ob der Hass auf einen Türken oder einen Deutschen besser wäre als der auf einen Juden." Die Deutschen hätten die wichtigste Lektion des Zweiten Weltkrieges nicht verinnerlicht: "Juden oder Nichtjuden - seien es nun Deutsche, Polen oder Palästinenser - sollten alle gleich behandelt werden." Die Organisatoren der OSZE-Konferenz gegen Antisemitismus 2004 in Berlin hätten auch Shamir einladen sollen. "Der unaufhörliche ?Kampf gegen den Antisemitismus? ist in der Tat nicht die Verteidigung einer kleinen, verfolgten Nation. Wenn dem so wäre, dann würden Sie die belagerten Palästinenser verteidigen. Es ist auch kein Kampf gegen den Rassismus, denn Sie verteidigen das rassistische System der Apartheid in Palästina ... Es handelt sich eher um einen umgekehrten Antisemitismus, da den Juden Gleichheit abgesprochen wird und sie über die Normalsterblichen erhoben werden."

Der Autor macht in seinen Essays einen Streifzug durch seine Wahlheimat und kommentiert die groteske Situation freimütig und bissig-literarisch. So beschreibt er die Lage der russischstämmigen Israelis als hochgradig frustriert und "konfus". Die meisten von ihnen hätten nie Kontakt zum Judentum gehabt und interessierten sich auch nicht dafür. Viele von ihnen werden nicht als "wahre Juden" betrachtet, und ihre Toten müssen sie hinter der Friedhofsmauer begraben, auf einem Fleck, der für Personen mit "zweifelhaften Ursprung" reserviert ist. Nach der Explosion in der Diskothek in Tel Aviv wurde dies für alle sichtbar: Die jüdisch-orthodoxen Totengräber weigerten sich, die toten russischen Mädchen auf einem jüdischen Friedhof zu begraben. Nicht viel besser ergeht es den nordafrikanischen Einwanderern; sie sind "gebrochene Menschen". 75 Prozent der Gefängnisinsassen sind Sepharden. Politiker wie Arie Deri, Yitzhak Mordechai, Aaron Abu Hatzera, Schlomo Ben Ami oder der Verleger Ofer Nimrodi scheiterten wegen ihrer sepharischen Abstammung. "Sobald sich ein orientalischer Jude nach oben arbeitet, wird er vom System wieder zurückgestuft."

Sehr freimütig schreibt Shamir auch über die brutale Gewalt der Siedler. Indem sie das Land zerstören, "bereiten sie sich ihr eigenes neues Exil". Neben den "Chauvinisten" gebe es aber auch "gute Israelis". Der Unterschied zwischen beiden Gruppen ist aber nur ein marginaler. "Die jüdischen Chauvinisten wollen ein Palästina ohne Palästinenser. Sie wollen Chinesen für die Feldarbeit ins Land holen und Russen, die die Chinesen überwachen sollen." Die liberalen Israelis können sich eine gemeinsame Zukunft vorstellen, "in der die Palästinenser ihre bewachten Ghettos verlassen und zur Arbeit nach Tel Aviv kommen dürfen". Beiden sei jedoch die "Zurückweisung Palästinas" gemeinsam.

Shamir vertritt die These, dass die Welt zurück ins Mittelalter befinde und Israel dabei seine "feindselige Haltung gegenüber dem Christentum wieder aufleben lässt". Als Beleg dafür zitiert er einen Vorfall, bei dem ein Soldat aus seinem Merkava Panzer eine Rakete auf die Madonnenstatue auf der Kirche der Heiligen Familie in Bethlehem abfeuerte. Zu Recht behauptet der Autor, dass die westliche Welt "ein getrübtes Bild der Geschehnisse im Mittleren Osten" habe. Israelis begehen "terroristische Taten an Palästinensern, doch die Bezeichnung ?Palästinenser? ist heute ein Synonym für Terrorismus geworden ... Israel und die USA missachten die internationalen Gesetze, doch ihre Gegner werden als ?Schurkenstaaten? dargestellt." Das Buch ist eine freimütige Darstellung Israels und seiner Politik, die viele so nicht sehen und wahrhaben wollen.

Israel Shamir: Blumen aus Galiläa. Schriften gegen die Zerstörung des Heiligen Landes, ProMedia, Wien 2005, 214 S., 17,90 EUR   

Quelle: http://www.freitag.de/2005/22/05221501.php

 

 

Leserbrief zum Artikel in "DIE WELT" von Benedict Maria Mülder vom 30. September 2004: Rassismus-Vorwurf gegen Deutschlandradio Berlin - Kommentar löst Proteste auch in Israel aus. Mit der Bitte um Veröffentlichung.


Sehr geehrte Redaktion,

ich hatte Ludwig Watzals Beitrag im DLR Berlin gehört, konnte aber dabei an keiner Stelle einen antisemitischen Unterton feststellen.
Nachdem ich nun Mülders Bericht in Ihrer Zeitung gelesen habe, hab ich mich der Mühe unterzogen, die Textversion von Ludwig Watzals DLR-Beitrag genau durchzulesen. Ergebnis: auch da wurde ich, obwohl naturgemäß besonders aufmerksam, nicht fündig.

Ganz anders nun stellt sich die Frage für Ihren Autor Benedict M. Mülder dar: nicht, dass er eine grundlegende und seriöse Textkritik vorlegt - möglicherweise wäre auch er nicht fündig geworden bei der Suche nach Antisemitismus - nein, Herr Mülder bezieht sich auf Zweite, Dritte, kurz: auf Hörensagen. Warum? Muss man einen tendenziellen (? das ist ja nichts Verbotenes), einen verstellenden (doch eher zu kritisieren!) Bericht in Yedioth Aharonoth eines Korrespondenten, der wohl den Beitrag tüchtig missverstanden hat, wiedergeben um Watzals Rundfunkbeitrag zu verstehen?

Muss man, unkritisch, Frau Juliane Wetzel vom Berliner Zentrum für Antisemitsmusforschung zitieren, der natürlich nicht das Recht auf ihre eigene Interpretation anzukreiden ist, selbst nicht das Recht auf irrtümliche Interpretation? Hat das AJC die Rolle mittelalterlicher römischer Päpste übernommen? Muss man argumentieren nach dem Muster, er hat gesagt, der andere habe gesagt, ein dritter habe vielleicht gemeint...., oder habe es so verstanden ?

Es ist sicherlich bei der Beurteilung von Herrn Saban viel sinnvoller, sich auf das zu beziehen, was er selbst sagt, was seine eigentliche
Motivation beim Mega-Deal des Kaufes von ProSiebenSat.1 war: In einem in Deutschland publizierten Interview antwortete er auf die Frage, ob er jemals deutsches Fernsehen gesehen habe, frank und frei: "nein", das sei bisher nicht der Fall.
In einem der nächsten Sätze nach seinen politischen Zielen beim Kauf der Privatsender aber: er habe den Eindruck gewonnen, in den
deutschen FS-Medien werde ein schiefes Bild über Israel vermittelt...

Wie, das? Haim Saban hat noch nie FS in Deutschland geschaut, aber, er hat den Eindruck gewonnen, dass.... ? Hat man ihm dies vielleicht nur gesagt? Wer hat es ihm dann gesagt?
Liest man nun die führenden US-Tageszeitungen, so wird klar, und gerade dies sagt Saban ja auch ganz unmissverständlich, dass er, Saban dem israelischen Ministerpräsidenten Sharon und seiner Politik nahe steht und er alles tun werde, dessen Politik medial zu unterstützen.
Was sagt nun Watzal, was "insinuiert" Ludwig Watzal? Doch nichts anderes, als darauf hinzuweisen, wie nah im Falle Haim Saban Macht und Geld zueinander stehe.

Frage: wo ist hier Antisemitismus? Keiner der mir persönlich bekannten Juden hat auch nur die geringste Tendenz zu dergleichem, vielmehr würden sie dies für sich ablehnen, sie sind Wissenschaftler, Ärzte, Techniker, Anwälte, Kaufleute. Einige sind wohlhabend. Die Motivation Haim Sabans ist ihnen fremd.

Herr Mülder sagt aber noch etwas Anderes! Indem er darauf hinweist, Herr Watzals Aussage "ähnelt" einem zuvor im Internet veröffentlichten Schmähtext eines "Abu Spinoza", gleichzeitig aber auf den Arbeitgeber Herrn Watzals verweist, liegt zumindest die Vermutung nahe, der Autor des DLR-Beitrages solle nicht nur zum Schweigen gebracht, er solle vielleicht auch in seiner  beruflichen und bürgerlichen Existenz behindert werden. Dieser Versuch, entspreche er der Intention, wäre höchst verachtenswert.

Wenn Herr Saban Politik und Macht in allernächste Nähe bringt so ist dies üblich. Wenn er dies am Beispiel Israels tut, so muss er
mit Kritik, mindestens aber mit Aufmerksamkeit rechnen. Auch dies ist kein Antisemitismus. Aber, auch dies ist kaum von der Hand zu weisen: Haim Saban jongliert nicht nur mit (seinem) Geld, er jongliert auch mit Macht und Meinung. Beides ist nicht gesetzeswidrig, Beides aber muss in einer kritischen Öffentlichkeit beim Namen genannt werden können. Ohne Antisemitismus-Vorwurf.

Darüber hinaus habe ich mich der Mühe unterzogen, was nun sei, an "der deutlichen Distanzierung von Redaktion, Chefredakteur, Programmdirektors...des DLR Berlin". Heraus gekommen ist dabei eine Banalität: alle mir bekannten Medien unterscheiden zwischen namentlich gezeichneten Fremdbeiträgen und denen der Redaktion. Und dies sagen sie auch: dass "der Beitrag X die Meinung des Autors, nicht aber der Redaktion widerspiegele". Ist dies Herrn Mülder, Ihrem Autor von "DIE WELT" unbekannt?

Hochachtungsvoll

Günter Schenk
5, rue des cigognes
F-67930 Beinheim
-
Membre du Collectif Judeo-arab et citoyen pour la Paix, Strasbourg

 

Leserbrief zu

„Rassismus-Vorwurf gegen Deutschlandradio Berlin - Kommentar löst Proteste auch in Israel aus“

von Benedict Maria Mülder vom 30.09.2004 in DIE WELT

mit der Bitte um Veröffentlichung

 

sehr geehrte damen und herren,

 

da Ludwig Watzal als seriöser nahost-experte und erstklassiger referent zu nahost-themen bekannt ist, habe ich die textversion des dradio-beitrags nochmals akribisch durchgelesen und wundere mich über den rassismusvorwurf. Entweder hat Mülder den beitrag nicht richtig gelesen, oder er hat die aussagen verfälscht.

 

anscheinend darf man, was in der New York Times über Haim Saban zu lesen ist, in deutschland nicht sagen, ohne des antisemitismus bezichtigt zu werden! „Ich bin ein Mensch mit einem Anliegen, und dieses ist Israel“ bedeutet schlicht und einfach, dass Saban als besitzer des mediums pro 7 mit sicherheit keine israel-kritischen berichte durchlassen wird. dafür hat er den sender schließlich gekauft. dies geschah mit unterstützung der bundesregierung, die ja auch verzweifelt versucht, der besatzungsmacht israel das demokratie-mäntelchen umzuhängen, um die menschenrechtsverletzungen in palästina zu verdecken. „Dieses Maß an Besitz würde in den Vereinigten Staaten niemals gestattet“  freut sich da Saban über das entgegenkommen der bundesregierung zu dieser machtkonzentration.

 

„hollywood-reif“ ist allerdings, dass die handy-nachricht im KZ laut aussage von saban „... sehr interessant (ist), dass der Zeitpunkt und die Geographie in dieser Weise zusammenkamen“.

brauchen Sie einen weiteren beleg dafür, „wie symbiotisch das Verhältnis von Macht und Geld ist“ ?

 

Deshalb ist dies keine „Spekulation Watzals“, wie uns Mülder suggerieren will, sondern die angestrebte kontrolle über die medien ist eine tatsache. Watzals kritischer dradio-beitrag hat also mitnichten etwas mit rassismus zu tun und schon gar nicht mit antisemitismus, wie juliane wetzel in ihrer krankhaften an den haaren herbeigezogenen interpretation des interviews darlegt. nicht watzal „bedient die typischen Klischees vom jüdischen Kapital und jüdischer Macht“, sondern wetzel selber, wenn man das dradio-interview liest !

 

im übrigen finde ich Mülders verweis auf watzals arbeitgeber erbärmlich und ein weiterer versuch der friedensfeinde, einen kritiker zum schweigen zu bringen.

 

Hochachtungsvoll

Claudia Karas

 

 

Anis Hamadeh interviewt den Herausgeber des  Buches Fritz Edlinger

 

 


 

Einige Reaktionen aus dem Netzwerk rund um Honestly Concerned

(Die Jagaktion wird oft gebetsartig in vielen Mailinglisten von Honestly Concerned wiederholt:

 

März 2006 Es ist fast so als wenn man im Kreisverkehr bleibt. Heute kocht Karl Pfeifer  die Suppe auf:
Dazu auch ein Kommentar von Dr. Ludwig Watzal

Pfeifer stellt seine Vorstellung von Meinungsfreiheit vor. Nicht nur, wie es im Netzwerk geliebt wird, spielt man Oberzensor der Nation, versucht kritische Positionen zu verhindern. Nun will man schon dem pol. Gegenspieler die Feder führen: "Wird Dr. Ludwig Watzal wenigstens einen Leserbrief dazu veröffentlichen? Oder aber gibt er am Ende Shamir-Jermas-Ermash und dessen Freund Ernst Zündel Recht, dass die Bundesrepublik Deutschland ein Konzentrationslager ist? Schweigen bedeutet in diesem Fall Zustimmung... "

Man verzichtet darauf Aussagen von Dr. Watzal nach belieben falsch zu verstehen. Man unterstellt ohne Zusammenhang Aussagen und wertet das selbstverständliche nicht regieren darauf als neuen Vorwurf. Als nächstes schreibt man die Artikel die man verleumden möchte selber. Vielleicht denkt man sich dann aber auch Fantasienamen aus und überschüttet nicht ehrbare Menschen mit der eigenen inneren Gülle....

Si tacuisses, philosophus manisses.

Hättest Du geschwiegen, wärst Du Philosoph geblieben!

 

23.2.06

Man beachte alleine nur den Sprachgebrauch dieses Achim Beinsen:

"...Verkommene Wahrnehmung...",
 "...Auf das Schlagwort "Befreiung Palästinas" scheinen bestimmte Kreise ähnlich konditioniert zu sein wie die pavlovschen Hunde aufs Futtersignal....",
"...Sie setzte ihren Rezensenten Watzal auf das Thema an...",  "...Der Rezensent Watzal jedoch begann möglicherweise um seinen guten Ruf  zu fürchten...",
"....hat er vorgeführt, wie verkommen die antizionistische Linke in ihren politischen und ethischen Wahrnehmungen und Werturteilen bereits ist. Manche Leute schlucken scheinbar begierig jeden antisemitischen Dreck, wenn er nur mit einem wie auch immer gearteten linken Etikett daher kommt.... "

Die Sprache des Verleumdens und Diffamierens. Ohne konkreten Hintergrund werden einem Menschen einer gesellschaftlichen Gruppierung gegenüber Verdächtigungen und Herabsetzungen ausgesprochen.

Dann unterstellt der Autor was L. Watzal nicht gesehen haben will, konstruiert Zusammenhänge die keine sind, aber seine unqualifizierten hetzerischen Gedanken unterstützen. Hier soll jemand diffamiert werden. Dies in einer sehr unseriösen Form, die man Hagalil eigentlich nicht wünschen sollte. Hat Hagalil doch gute Ansätze ein seriöses Internetmagazin zu sein, zu werden.

Verkommene Wahrnehmung:
Djihad im "Freitag"

Ludwig Watzal über den "intellektuell durchaus anspruchsvollen" Antisemitismus des "Israel Shamir"

Von Achim Beinsen  Quelle

 

19.02.2006

- "Willkommen Bruder Ludwig, jetzt bist du einer von uns!" - Broder in der Achse der "guten"

 

12.02.2006

TEIL 3 - LINKS bzw. Artikel zum NACHDENKEN, ÄRGERN UND/ODER REAGIEREN.... 

 

satire von watzal: schlimm, diese judeophobie!
Freitag - Der Journalist und das "Imperium"
ANTISEMIT  Rätselraten um die Identität des Israel-Kritikers und Sachbuchautors Israel Shamir
Ludwig Watzal. Im deutschsprachigen Raum war der israelische Autor und Journalist Israel Shamir bis zur Veröffentlichung seines Buches Blumen aus Galiläa im Wiener ProMedia Verlag selbst für Insider ein Nobody.  Quelle

 

 

 

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