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Warum sieht die Welt nicht das Leiden der Palästinenser

Daoud Kuttab, 31.12..14 
 

Eines der ärgerlichsten Probleme, denen palästinensische Bemühungen  sich gegenüber sehen, ist die israelische Besatzung, die der Welt als tägliches Leiden vermittelt wird. Diese Schwierigkeit gehen weiter, da die Palästinenser kämpfen, um eine wirksame Strategie entweder intern oder über die leitenden Foren der Welt zu finden, den –UN-Sicherheitsrat, um die Besatzung aufzuheben.

Das Interesse der Politiker, der Experten und Journalisten wird gewöhnlich dann für die Palästinenser  geweckt, wenn sensationelle Nachrichten große  Schlagzeilen, viel vielfaches Töten, große Siedlungsaktivitäten oder verschiedene politische Machenschaften. Vom wirklichen Leben, den täglichen Ereignissen, die sich in den besetzten Gebieten abspielen, wird selten berichtet, obwohl sie  über verschiedene öffentliche Programme zu erfahren sind.

Um dieses Problem ans Licht zu bringen, ist es nötig, nicht nur die großen, sondern  auch die kleinen Dinge ans Licht zu bringen. Eine sehr sorgfältige Beobachtung der täglichen Ereignisse in den besetzten Gebieten gibt ein textabhängiges Bild, warum die Besatzung  das erste ist, was die Palästinenser los sein wollen. Hier ist eine Liste von Nachrichten, allein vom 28. Dezember, wie sie in der offiziellen palästinensischen Nachrichten – WAFA- kamen.

1.    Drei Verletzte  als israelische Soldaten  einen friedlichen Protest in Beit Hanoun im nördlichen Gazastreifen unterdrückten.

2. Israelische Soldaten  überfielen eine Schule in Hebron, um zwei Schüler zu suchen.

3. Israelische Siedler  überfuhren nahe Hebron einen 8-Jährigen.

4. Israelische Bulldozer  fuhren bei Nablus über eine erntereifes Weizenfeld.

Eine andere Nachrichtenquelle vom 28. Dezember – WATTAN TV – berichtete: ein Jugendlicher und ein Kind in der Altstadt von Jerusalem verhaftet worden sind. Dort wurde auch berichtet, dass Israel das Rote Kreuz informiert habe, der Besuch von 75 Familienmitgliedern, die ihre gefangenen Söhne besuchen wollten,  sei gestrichen worden.

Am 26. Dezember hat die israelische Armee unter Zwang ein gewaltfreie palästinensisches Mühen gestoppt, ein Ziad-Abu-Ein-Dorf südlich Bethlehem auf Land zu errichten, das drohte, konfisziert zu werden.  Ein paar Tage vorher brachte der wöchentliche UN-Bericht vom 16.- 22. Dezember über die Situation in den besetzten Gebieten detailliert folgendes:

1.   Israelisches Militär tötet einen Palästinenser und verletzt 64 andere auf der Westbank.

2.  Erster israelischer Bombenangriff in Gaza nach der Feuerpause als Antwort auf eine Rakete.

3. Israelisches Militär verletzt fünf Palästinenser in Gaza, weil sie sich  dem Zaun zu sehr nähern.

 Am Weihnachtsabend verkündet die Jerusalemer Stadtverwaltung den Bau von weiteren 380 neuen Siedlungseinheiten im besetzten Ost-Jerusalem.

Größere Nachrichtenagenturen berichten große Geschichten, aber den hier oben genannten  Geschichten fehlen Fotos und Videos. Die Situation, der sich palästinensische Journalisten, besonders Kameraleute und Frauen gegenübersehen, die versuchen,  von Vorfällen in den besetzten Gebieten zu berichten, haben meist noch ein anderes Problem, von dem zu oft nicht berichtet wird.

In seinem November-Bericht zitierte das palästinensische Zentrum für Entwicklung und Pressefreiheit (MADA)  24 Verstöße gegen die palästinensische Presse. Die Häufigsten waren ernste physische Angriffe“ bemerkt der Bericht. MADA  zitiert das Zeugnis von Opfern, die „meistens absichtlich und direkt angegriffen werden.“

Israels fast tägliche Zerstörung palästinensischer Häuser, die auf palästinensischem Land gebaut wurden, ist vielleicht die Aktion, die die Palästinenser am meisten empört. Der Krieg in Gaza ließ die Zahl der zerstörten Häuser in die Zehntausende   anwachsen und in der Westbank – weit weg vom Kriegsgebiet – zerstören israelische Bulldozer weiter  pro Tag mehr als ein Haus im Durchschnitt . Das israelische Komitee gegen Hauszerstörungen zitiert  folgende Jahresend-Statistik

1.   18 555 Bauten zerstört und 490 000 Palästinenser  vertrieben

2. 552  Strukturen in der Westbank und in Ost-Jerusalem zerstört

Im Jahresend Bericht der Situation der besetzten Gebiete erklärt das UN-Office für die Koordination von Humanitären Angelegenheiten, dass folgende Gebiete für die Behörde von besonderem Belang für Menschenrechtsverletzungen sind, was die Palästinenser unter Besatzung betrifft:  

      Bedrohung des Lebens, Freiheit und Sicherheit

….Zwangsweise Vertreibung ;  Knappheit des Lebensunterhalts und Mangel an wirtschaftlichen Gelegenheiten und Zugang zu Lebensmittel.

……Eingeschränkter Zugang  zur Grundversorgung

Die obige Momentaufnahme versucht den Kontext des Lebens unter Besatzung aufzudecken, der häufig (meistens Ü.) von den größeren  Medien übersehen wird. Der Bericht der New-York-Times –Journalistin Isabel Kershner wurde kürzlich dafür kritisiert, dass  zu wenig von dem berichtet wird, was in den besetzten Gebieten geschieht.

Palästinensische Diplomaten und Beamte haben meistens vergeblich versucht, diese   täglichen Menschenrechtsverletzungen der Israelis  einzuschränken, durch verschiedene  internationale Foren  auch  die Auswirkungen der Besatzung. Diese diplomatischen Bemühungen werden durch täglichen und wöchentlichen  gewaltfreien Kampf in den besetzten Gebieten auf einander abgestimmt und zwar mit dem Ziel, den Israelis eine klare Botschaft zu senden, dass die Präsenz der militärischen Besatzung und der bewaffneten illegalen Siedler gestoppt werden muss.

Die Ablehnung  des UN-Sicherheitsrats vom 30. Dezember, der israelischen Besatzung und seinem kolonialen Siedlungsunternehmen ein Ende zu setzen, wird Israel zweifellos ermutigen, seine Kolonisierung der Gebiete fortzusetzen, ein Prozess, gegen den die Welt opponiert – mindestens theoretisch.

Da die Suche nach einer effektiven Politik, die Besatzung zu beenden, fortgesetzt wird, haben die Palästinenser wenig Möglichkeiten: entweder akzeptieren sie die israelischen Diktate durch einen „Verhandlungsprozess“ oder intern nach einer glaubwürdigen Befreiungsstrategie. Letztere würde ideal auf einem wirksamen gewaltfreien, allgemeinen Kampf beruhen, der mit einer internationalen  auf das Volk gegründeter Kampagne verbunden ist, um auf Israel Sanktionen zu legen, bis es das Recht der Selbstbestimmung akzeptiert, wie es bei der überwältigenden  Stimmabgabe von 182 Ländern am 19. Dezember 2014 bei der UN-Generalversammlung war.

(dt. Ellen Rohlfs

http://www.al-Monitor.com/pulse/originals/2014/12/palestinian-suffering-un-vote.htm  

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