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Helden der Umwelt 2008 : Gideon Bromberg, Nader al-Khateeb und Munqeth Meyar

 Andrew Lee Butters, , TIME Anfang Oktober 2002

 

Das Heilige Land verdurstet. Israel, Jordanien und die palästinensischen Gebiete mögen einmal die Länder gewesen sein, in denen Milch und Honig floss, aber ihr fragiles Ökosystem einer Halbwüste hat  die 60 Jahre von Überentwicklung, geschweige denn Krieg und Besatzung nicht durchstehen können. Der Jordan ist voll ungereinigter Abwässer. Der See Genezareth ist auf seinem tiefsten Stand und das Tote Meer trocknet aus. Eines der am meisten umkämpften Gebiete der Welt ist auch eines von denjenigen, das am schlechtesten behandelt wird.

„Freunde der Erde Nahost“ (FoEME) sehen diesen Kampf als eine Gelegenheit. Die gemeinsame israelische, jordanische und palästinensische  Umweltorganisation begann 1994 und versuchte, die Umweltprobleme auf die Agenda des Friedensprozesses  zu bringen. Aber nachdem der Friedensprozess 2000 mit Beginn der 2. Intifada zusammenbrach, hat FoEME seine Strategie auf den Kopf gestellt und begann damit, die Umweltaktivitäten zur Förderung des Friedens zu nützen. Zu einer Zeit, in der es fast keine Zusammenarbeit zwischen  Palästinensern und  Israelis gibt, baut FoEME Partnerschaften zwischen arabischen und israelischen Gemeinden  im Jordantal auf, um aufzuzeigen, wie man Wasser bewahren kann, und gleichzeitig übt es Druck auf die nationalen Regierungen aus, etwas gegen Umweltverschmutzung, das Überpumpen und  die Wasserverschwendung zu tun. FoEME-Projekte wie „Gute-Wasser-Nachbarn“ ermutigen lokale  führende Verantwortliche, sich über die Konfliktgrenzen hinwegzusetzen und  das erste Mal Kontakte mit lokalen Politikern zu knüpfen. Gideon Bromberg, der israelische Direktor von FoEME, sagte: Es war ein Schritt, um eine Atmosphäre des Vertrauens und der Achtung zu schaffen, was dem weitergefassten Ziel des Friedens dient.

FoEME hofft auch, dass Umweltaktivitäten Israelis, Palästinensern und den Jordaniern zeigen, wie ihre nationalen Schicksale untrennbar mit einander verbunden sind.  Jeder zukünftige palästinensische Staat wird von Anfang an nicht lebensfähig sein, wenn es nicht über die Mittel verhandeln kann, mit denen es ein eigenes Wassersystem entwickeln kann. Genau so ist es auch mit Israel, wenn es den alten zionistischen Imperativ erfüllen möchte, nämlich „die Wüste zum Blühen zu bringen“ , dann müssen  sie der ganzen Region helfen, innerhalb der Grenzen eines trockenen und verwundbaren Öko-Systems zu leben. Was den Jordan betrifft, so bleibt er nur bestehen, wenn er von einer vernünftigeren Aufteilung des knappen Wasservorrates im Jordantal profitiert. „Wir  haben dieselbe Umwelt, besonders die selben Wasserressourcen,“ sagt Bromberg. „Und wenn wir nicht anfangen, zusammen zu arbeiten, werden wir bald keine Umwelt mehr haben.“

Um  auf diese wechselseitige Abhängigkeit ein Schlaglicht zu werfen, haben FoEME und Architekten  der Yale Universität Pläne für einen Jordan-Friedenspark entwickelt. In den kommenden Jahren beabsichtigen sie, eine ökologisch geschützte Zone auf einer Insel mitten im Jordan zu schaffen, wo sich Jordanier und Israelis ohne Pässe und Visa treffen können. (Leider verhindern israelische Reisebeschränkungen, dass Palästinenser dorthin gelangen) FoEME hofft solch ein Öko-Tourismusprojekt wird wasser-durstige Industrien wie Landwirtschaft in den ländlichen Gegenden ersetzen. Der geplante Park könnte auch ein realer Weg werden, das Misstrauen zu bekämpfen, das die Länder dahin bringt, soviel Wasser zu holen, wie sie bekommen können. „Krieg wird kein Wasser erzeugen, aber der Frieden“, sagt Nader Al-Khateeb, der palästinensische Direktor von FoEME.

 

(dt. Ellen Rohlfs)

 

 
 

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