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Kinder in Palästina - Schulbücher + Lehrinhalt
Ein Dosier zum Thema: Wer vergewaltigt die Kinder in Palästina

 

Immer wieder wird in der Mailingliste von Honestly Concerned der palästinensischen Seite einseitig der Vorwurf gemacht, das die palästinensischen Schulbücher Hass und Gewalt predigen, die Palästinenser ihre Kinder vergewaltigen indem sie Sie zum Hass zur Gewalt erziehen. Auch jetzt wird es wohl Schulbücher geben wo man kritisierenswerte Inhalte findet, Inhalte die wir sicher alle ablehnen. Ein Mischung von Verzweiflung (auch der Kinder) und Fanatismus mancher Eltern wird extremes Verhalten der Eltern fördern. Dies ist ohne wenn und aber abzulehnen, dies gibt es auch bei den Israelis. Es kann nicht in der Form wie es Honestly Concerned macht verallgemeinert werde. Dabei muss man aber auch wissen, das das es in den Schulen in Palästina uralte Schulbücher (teilweise aus Jordanien) gab die man aufgrund fehlender Mittel nicht hat ersetzen können. Dieses Dosier ergänzt die einseitige Kritik und zeigt das diese Kritik nicht den neuen Schulbüchern, dem jetzigen bestreben der Palästinenser in organisierter Form entspricht. Auch dies ist wieder ein Thema das von Honestly Concerned instrumentalisiert wird um die Palästinenser, den Islam zu diffamieren. So sieht man keinen Partner eines Friedens, so wollen es die Kräfte die vertreiben, vernichten wollen sehen.

Linksammlung

Kinderschicksal - Das Leben der Kinder in Palästina

Grosse Linksammlung zum Thema Bildung - Schule - Antisemitismus

Schulbücher und Lehrinhalte sind ein wichtiger Seismograph für den Verständigungsgrad zwischen Israelis und Palästinensern.
Eine
Untersuchung israelischer Schulbücher hat festgestellt, dass die palästinensische Position dort ausgeblendet wird. - Joseph Croitoru
PNA: Incitement in Palestinian Textbooks ‘a Myth’

Keine falschen Bilder lehren
Feindbilder, Vorurteile und Klischees können schon in der Schule entstehen, zum Beispiel durch einseitige Darstellungen nationaler Kulturen in Schulbüchern. Das Georg-Eckert-Institut hat es sich zur Aufgabe gemacht, Unterrichtsmaterialien auf ihre Inhalte hin zu untersuchen und Schulbuchautoren zu beraten. Petra Tabeling berichtet.

Georg-Eckert-Institut: Schulbuchprojekt mit Israel und Palästina
"Ideologische Propaganda in Karten und Erdkundeunterricht" von Professor Yoram Bar-Gal, Universiät Haifa, Israel

Das Erziehungswesen war schon immer auch ideale Plattform zur Verbreitung von ideologischem Gedankengut. Und insbesondere das Fach Erdkunde spielte in der Schule eine wichtige Rolle, und diente dazu, eine eigenes an das Territorium gebundenes nationales Bewusstsein zu erwecken. mehr >>>

"Medienrealität, der zuweilen die Realität abhanden kommmt"
Ein Kommentar der anderen von Filmkritiker Gunnar Landsgesell über die Arbeit von "Palestinian Media Watch"

Zur Debatte um Antisemitismen in palästinensischen Schulbüchern
Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Kritik an der israelischen Armee - Übermäßiger Gewalteinsatz in den besetzten Gebieten

Der dritte Weg

Unsere Bücher sind kein Koran

GIBT ES ANTISEMITISMUS IN PALÄSTINENSISCHEN SCHULBÜCHERN?
Als eine der ersten Maßnahmen hat die neue Regierung in Israel aus der Schulbuchliste den Titel "Eine Welt im Wandel" gestrichen, der ein nuanciertes Bild der Geschichte des jüdischen Staates bot. Vor kurzem erst war die Palästinensische Autonomiebehörde international dafür kritisiert worden, dass ihre Schulbücher - wie es in der Studie einer Nichtregierungsorganisation hieß - antisemitische Tendenzen aufwiesen.

Betrachtet man die Ergebnisse der Untersuchung eingehender, so stellt man fest, dass jenseits der berechtigten Kritik die Kampagne in Wirklichkeit erreichen will, dass die Palästinenser das israelische Geschichtsbild übernehmen. mehr >>>

unesco heute online
Online-Magazin der Deutschen UNESCO-Kommission
Ausgabe 3, März 2003
Die Debatte um israelische und palästinensische Schulbücher
Traugott Schöfthaler
Die Atmosphäre ist vergiftet
Interview mit dem Generaldelegierten Abdallah Frangi mit der Rheinischen Post
Palästinensische Schulbücher predigen keinen Hass und keine Gewalt
 Palestinian Textbooks do not incite hatred and violence
Eine vom US-Kongress in Auftrag gegebene Studie entkräftet landläufige Vorurteile / Analysis and Evaluation of the New Palestinian Curriculum (30. Mai 2003)
Child Recruitment in Israel
http://www.nad-plo.org/ctextmain.php
http://www.gei.de/deutsch/publikationen/studien.shtml
http://www.gei.de/deutsch/projekte/israel.shtml
SEPTEMBER 1999, pages 19-20 - Special Report Israeli Textbooks and Children’s Literature Promote Racism and Hatred Toward Palestinians and Arabs


Marcus again; Jerusalem Post editorial1
about Palestinian schoolbooks - Gabriel Baramki
September 7
, 2003  -
http://www.pcdc.ps/Baramki_responds.htm
 “Analysis of the Palestinian Textbook Controversy"
a talk given by Alice Rothchild,  co-chair Visions of Peace w/ Justice,
at World Fellowship Center  August, 2001
Palestinian Textbooks »
 
Fact From Fiction

 

Analysis and Evaluation of the New Palestinian Curriculum: Reviewing Palestinian Textbooks and Tolerance Education Program (Grades 4 & 9), written by the Israel/Palestine Center for Research and Information (IPCRI). (June 2004)
 

Examination of Israeli Textbooks in Elementary Schools of the State Educational System, written by the Israel/Palestine Center for Research and Information (IPCRI). (April 2004)
 

The Effect of the Israeli Occupation on Education from September 2000 to April 2004, written by the Palestinian Ministry of Education. (April 2004)
http://www.nad-plo.org/ctextmain.php

Israeli Hate Literature for Children

http://www.geocities.com/alabasters_archive/childrens_hate_lit.html written by Tamar Meroz - first published in Hebrew in Ha'aretz Weekly Supplement, pp. 8, 9 ,27.
September 20, 1974 translated and republished in English in

The Non-Jew in the Jewish State: A Collection of Documents
edited and prepared by Israel Shahak
pages 81-90 1975 with the original title of
The Adventures of Oz Yaus, Tzuptzik and Danidin
The Adventures of Oz Yaoz, Tzuptzik and Danidin

Scores of Children's Books Published in Israel encourage hatred and contempt for the Arabs. The principle is identical in all these endless serials: the Israeli heroes defeat the stupid Arabs. There is no control over these books, which are swallowed indiscriminately. Who are the authors of these books and what motivates them?

 See also; http://theunjustmedia.com/
Zur Debatte um Antisemitismen in palästinensischen Schulbüchern

Die Zeitung „Welt am Sonntag“ berichtete in Ihrer Ausgabe vom 27. August 2001 unter der Überschrift „Deutschland finanziert judenfeindliche Schulbücher für Palästinenser“ über Untersuchungen, daß in palästinensischen Schulbüchern seit Jahren unverhohlen gegen Juden und Israel gehetzt werde. Die von Deutschland, der EU und der UN geförderten Lehrbücher enthielten massive antisemitische Vorurteile und würden dazu dienen, die palästinensischen Kinder zu „Märtyrern im Heiligen Krieg zu erziehen“. Die Nachricht, die am selben Tag auch in der „Bild am Sonntag“ verbreitet wurde, wurde von den meisten deutschen Zeitungen übernommen und löste sofort Reaktionen nach politischen Konsequenzen aus. Der Präsident des Zentralrats der Juden, Paul Spiegel, forderte die Bundesregierung dazu auf, die Finanzierung von Lehrmaterial, das zum gegenseitigen Haß erzieht, unverzüglich einzustellen. mehr >>>

Was denken israelische Kinder über Araber?

Im Sommer 2001, kurz nach dem Anschlag auf die Tel Aviver Discothek "Dolphinarium" führte der von der University of London kommende Student Assi Sharabi mit 84 israelischen Kindern ein Gespräch durch. Er wollte seine Doktorarbeit darüber schreiben, wie die israelischen Kinder die Araber, insbesondere die arabischen Kinder sehen. Er wählte Kinder im Alter von acht und neun Jahren dafür aus, und teilte sie in drei Gruppen ein: die Stadtkinder, die Siedlerkinder und die Kibbuzkinder, und befragte sie zum israelisch-palästinensischen Konflikt. mehr >>>.

Sophia Deeg
Nett geht´s zu am Checkpoint "LEHRMITTELFREIHEIT"
Israel und die Palästinenser an deutschen Schulen

Strafandrohungen gegen Gymnasiasten Israelische Schüler wollen Militärdienst in besetzten Gebieten verweigern.

Texte zum Thema

"Weltreport Kindersoldaten"
Massive Kritik an Israel

36 Seiten 778 KB pdf - S 34

"......Israel wird in dem Report vorgeworfen, Kinder auch als "Spitzel und Spione" eingesetzt zu haben. "In Israel und den besetzten Gebieten erschossen die israelischen Besatzungstruppen Kinder, die an Demonstrationen teilnahmen oder Steine warfen und verwehrten ihnen in Haft den Schutz und die Rechte, die israelischen Kindern zustehen", heißt es in dem Bericht. Zudem setzte Israel Kinder "bei der Jagd auf bewaffnete Gegner als Spitzel und Spione ein. Palästinensische Kinder werden in israelischer Haft gefoltert und bedroht, um sie zur Zusammenarbeit als Informanten zu zwingen." Dies sei durch Untersuchungen festgestellt worden, die von der "Coalition" unterstützt wurden.

Von palästinensischen Gruppen werden Kinder gleichzeitig zum Kampf gegen Israel rekrutiert, heißt es in dem Bericht weiter. "Es gab Berichte über einige Fälle, in denen palästinensische Kinder von palästinensischen bewaffneten Gruppen als Selbstmordattentäter benutzt wurden. Die Führer dieser Gruppen verurteilten den Einsatz von Kindern in ihren Einheiten, auch als Selbstmordattentäter. Es blieb unklar, welche Maßnahmen zur Beendigung dieser Praktiken ergriffen wurden, wenn es sie überhaupt gab......" mehr  (pdf) >>>

Eine Besatzung die Kinder dazu bringt sich umzubringen

von Leah Tsemel

ZNet 03.12.2003

(Leah Tsemel ist eine israelische Anwältin die in Jerusalem arbeitet. Das ist eine Fassung ihrer Rede über Kinder und Menschenrechte bei der Giorgio Cini Gesellschaft in Venedig.)

Meine Eltern verließen Europa knapp vor dem Holocaust und sie verloren durch diesen die meisten ihrer Familienmitglieder. Um mir ein besseres Leben und die Sicherheit eines eigenen Staates zu versprechen kamen sie in jenen Teil der Welt welcher heute Israel genannt wird, und einmal Palästina genannt worden ist. Nach fast 60 Jahren kann ich nicht behaupten, dass sie dies erreichten; im Gegenteil. Es scheint, dass meine Eltern und andere welche den israelischen Staat bauen wollten nicht verstanden haben, dass es unmöglich ist eine neue Zukunft auf dem Fundament von Unterdrückung zu bauen.

Ich habe 30 Jahre lang die PalästinenserInnen in israelischen Gerichtshöfen verteidigt und habe es trotz meiner Anstrengungen nicht geschafft die Richter, ob nun in Militärtribunalen oder im Höchstgerichtshof, dazu zu bringen diese einfache Wahrheit zu verstehen. Sie Situation verschlechtert sich und letztes Jahr machte ich zwei Schritte rückwärts für jeden vorwärts, wie in den letzten 25 Jahren.

Der bekannte israelische Autor David Grossman hat über die Reinwaschung der Sprache durch die israelische Besatzung geschrieben. „Besatzung“ wurde in Hebräisch zu „Entlassung“ oder „Rettung“. „Kolonisation wurde zu „friedlicher Lösung“. „Töten“ wurde zu „anvisieren“. Die PalästinenserInnen antworteten auf diese Euphemismen durch die Radikalisierung ihrer Sprache. Früher kamen meine Klienten in mein Büro in Jerusalem und sprachen über SoldatInnen oder SiedlerInnen. Heute sprechen sie über al-yahud – die Juden. „Die Juden haben mir meine ID-Karte weggenommen“, „die Juden haben mich geschlagen“, „die Juden haben dieses oder jenes zerstört“. Das erschreckt mich. Wenn der israelische Staat mit allen Juden der Welt identifiziert wird und alle Juden auf der Welt als SoldatInnen oder SiedlerInnen betrachtet werden, müssen wir sehr vorsichtig sein.

Ein palästinensisches Kind welches heute al-yahud sagt, was „die Juden“ bedeutet, und damit die Leute in Uniform meint, wird fanatisch werden und einen nationalistischen Fanatismus entwickeln, neben einem jugendlichen religiösen Fanatismus. Aber ein ähnliches Problem, vielleicht sogar schlimmer, ist, dass der religiöse Fanatismus auf der jüdischen Seite zu wachsen beginnt. Die jüngere Generation der israelischen Juden und Jüdinnen wollen die AraberInnen verbannen. An den Mauern in israelischen Städten sehen wir hebräische Slogans wie „Araber aus dem Land“ oder „Tod den Arabern“. Wir erreichen einen Zustand, in welchem die israelische Regierung offen darüber debattiert, was sie mit Yasser Arafat machen wird, dem gewählten Präsidenten der PalästinenserInnen: soll man ihn töten? Ihn abschieben? Die Wahl eines anderen, entgegenkommenderen Präsidenten für die PalästinenserInnen arrangieren, der schwach genug ist um uns alles zu geben was wir wollen?

Die hauptsächlichen Opfer der Besatzung und der Unterdrückung sind Inder. In Israel sind die alten Gesetze Aus der Zeit des britischen Mandats vor der Unabhängigkeit noch immer in Kraft, welche es der Besatzungsmacht erlauben kollektive Strafen durchzuführen. Kürzlich verlor ich einen Fall. Ich hatte versucht die Zerstörung des Hauses eines jungen Mannes zu verhindern, eines palästinensischen Selbstmordattentäters der sich selbst und acht andere in der Nähe eines militärischen Camps außerhalb Tel Avivs umgebracht hatte. Gemäß dem Gesetz aus der britischen Mandatszeit soll das Haus von jemandem der einen terroristischen Angriff durchführt zerstört werden. Als ich die Familie anrief um ihnen zu sagen, dass ich verloren habe, sagte die Mutter des Selbstmordattentäters „Ich wußte, daß wir keine Hoffnung haben. Wir haben das Haus bereits evakuiert.“

Nur selten haben wir in solchen Fällen die Zeit vor Gericht zu gehen. [Haus-]Zerstörungen bestrafen normalerweise nicht die Verbrecher sondern ihre Familien. Sehr oft werden sie ohne Vorwarnung durchgeführt. „Sie haben fünf Minuten um das Haus zu verlassen!“ ist die ganze Zeit die man [ihnen] gibt. Die Zerstörer zertrümmern alles – die Einrichtung und das Gewand. Ich frage die Familien oft was sie in diesen fünf Minuten schnell mitnehmen und sie sagen „die Zeugnisse der Kinder“. Ihr Optimismus ist wunderbar.

Die Kinder von KämpferInnen, also von „palästinensischen TerroristInnen“, werden für immer gebrandmarkt sein. Unter der militärischen Besatzung wird ihnen nicht gestattet das Land zu verlassen, die Stadt zu wechseln oder woanders zu studieren. Sie können ihre Eltern nicht im Gefängnis besuchen.

Die letzte Bestrafung für „terroristische“ Familien ist es sie zu zwingen umzuziehen. Seit dem Beginn der letzten Intifada gab es in jeder palästinensischen Stadt in den besetzten Gebieten eine totale Ausgangssperre, während israelische Panzer hinein und hinausfahren wie es ihnen passt. Es ist ein Hobby palästinensischer Kinder auf Hügel, Berge und die Zäune und Hindernisse zu klettern, die Israel aufbaut um die Bewegung zwischen den Dörfern und Städten zu verhindern.

Jetzt baut Sharon einen Zaun – oder nein, eine Mauer – zwischen Israel und Palästina. Dieser Zaun ist keine Grenze; er verläuft nicht entlang der Grenzen von 1967. Das ist eine Mauer die eine Apartheid zwischen der jüdischen und der palästinensischen Bevölkerung schaffen soll, und welche die PalästinenserInnen von den kleinen Stücken bebaubaren Landes in den besetzten Gebieten trennen soll welche noch nicht von den jüdischen SiedlerInnen genommen worden sind, und um dieses Land in den israelischen Staat zu integrieren.

Manchmal sieht man lustige oder berührende Szenen. Mütter die auf Betonmauern oder Zäune klettern. Öfter hört man traurige Geschichten, wie jene über die jungen israelischen Soldaten welche eine palästinensische Frau welche im Begriff war zu gebären nicht durchließen. Das Kind starb.

Die Unterdrückung und die Erniedrigung sind schwere Bürden. Um zu einem Doktor in einem Krankenhaus zu kommen muss ein Kind aus der Nähe von Ramallah stundenlang mit seinem Vater gehen, nur um auf eine Straßenblockade zu stoßen. Die Kultur des Vaters hat ihm gelehrt, dass er ein Patriarch sein sollte, und es kränkt ihn tief vor den Augen seines Sohnes die SoldatInnen anbetteln und anflehen zu müssen, sie durchzulassen. Was für ein Bild bekommen diese Kinder von ihren Ältern?

Dann gibt es die Ermordungen von Kindern. Kürzlich warf ein zehnjähriges Kind einen Stein auf einen Soldaten in der Nähe einer Straßenblockade außerhalb Jerusalems und wurde erschossen. Ein Ein-Tonnen Bombe die von einem israelischen Flugzeug auf Gaza abgeworfen worden ist, die dichtest besiedelste Stadt in der Welt, tötete 16 Kinder. Mohammed Dura, das Kind welches zu Beginn der Intifada vor drei Jahren in den Armen seines Vaters gestorben ist, ist mehr als ein Symbol: er ist eine alltägliche Realität.

Ein Teil dieser großen Tragödie stammt von der Ähnlichkeit zwischen den PalästinenserInnen und den Israelis. Ein europäischer Freund sagte mir vor kurzem: „Ich verstehe das nicht; alle sind sich so ähnlich. Wie erkennen die SoldatInnen wer arabisch und wer jüdisch ist?“ und ich sagte ihm was ich gehört habe: „Die SoldatInnen starren in die Augen einer Person, und wenn sie jüdische Augen hat, sind sie sicher arabisch.“

An einem anderen Tag sah ich an der Grenze zwischen Ost- und Westjerusalem 150 ältere palästinensische Männer in einem Park. Sie waren alle aus dem Westjordanland und die Polizei ließ sie nicht in die Stadt hinein – entweder hatten sie keine Passierscheine oder die Polizei weigerte sich die Scheine anzuerkennen die sie hatten. Ich ging dort mit meinem üblichen Optimismus hin, und dachte, dass ich eine Frau bin, weiß bin, jüdisch bin, eine Anwältin bin, ich alle Probleme lösen kann, und ich versuchte mit den SoldatInnen und mit der Polizei zu reden. Die Männer standen einfach stumm da. Ihnen war befohlen worden die Akkus aus ihren Mobiltelephonen zu nehmen und nicht zu sprechen. Ich fühlte mich dumm. Sie hatten ihre Situation viel besser verstanden als ich. Sie wußten, dass sie einen hohen Preis zahlen würden, wenn sie mir antworten würden; sie wußten bereits, dass mein Einschreiten sinnlos war. Die willkürlichen Befugnisse der SoldatInnen und der Polizei sind viel größer als jedes legale System das ich repräsentiere. Ich dachte: was hätte Primo Levi empfunden wenn er diesen Moment gesehen hätte, in dem andere Menschen von JüdInnen unterdrückt werden?

Die frühere israelische Premierministern Golda Meir sagte, dass sie Albträume hatte, weil die PalästinenserInnen sich so schnell vermehren: vor 20 Jahren verursachte diese Bemerkung einen Skandal. Aber am 29. August 2003 beschloss die israelische Knesset folgendes Gesetz: „Wenn es zu einer Heirat zwischen einer israelischen und einer palästinensischen Person aus den besetzten Gebieten kommt, wird die [palästinensische] Person nicht nach Israel kommen dürfen, und jedes Kind einer solchen Ehe wird nicht im israelischen Geburtenregister verzeichnet werden, wenn es nicht innerhalb eines Jahres nach seiner Geburt registriert wird.“ Wir versuchen angestrengt diese Politik zu bekämpfen, welche ich nur rassistisch nennen kann.

Die palästinensischen Kinder, bilden als Ergebnis dieses Krieges ein Potential an Selbstmordattentätern. Ich vertrete jene welche nicht sterben konnten und ich weiß von jenen die starben, also spreche ich aus Erfahrung. Sie sterben nicht für die 70 Jungfrauen die ihnen versprochen werden wenn sie Shahids (Märtyrer) werden und sie werden nicht gezwungen oder einer Gehirnwäsche unterzogen. Diese Jungen Menschen kommen von allen teilen der Bevölkerung, und sterben aus Verzweiflung freiwillig. Sie fühlen, dass sie wenig zu verlieren und nur Ruhm zu gewinnen haben. Es ist furchtbar, wenn eine Gesellschaft Kinder dazu bringt sich umzubringen; es ist furchtbar, wenn unsere jüdische israelische Gesellschaft Siedler produziert die ein Auto vollgepackt mit starken Sprengstoffen vor einer palästinensischen Mädchenschule in Jerusalem stehen lassen, wie jetzt enthüllt worden ist. Die Polizei fand es nur zufällig. Die Ermordung von Kindern ist zu einer Besessenheit geworden. Seit der letzten Intifada bis heute sind 700 palästinensische und 100 jüdische Kinder unter 16 Jahren gestorben. In den letzten drei Jahren sind 382 palästinensische Kinder von der Armee oder von SiederInnen umgebracht worden, und auch 79 israelische Kinder starben. Es ist ein Albtraum ein israelisches Kind zu sein – sich davor zu fürchten zum Bus zu gehen, zum Markt, in das Geschäft. An jedem Tor stehen Wachen die deine Taschen öffnen und dich durchsuchen. mehr >>>

Frankfurter Rundschau vom 01.10.2001
Palästinensische Schulbücher
Nahost-Konflikt wird differenzierter dargestellt


now BERLIN, 1. Oktober. Das Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung hat in einer vergleichenden Studie Fortschritte bei der Gestaltung von Schulbüchern festgestellt, mit deren Hilfe palästinensische Kinder und Jugendliche Geschichte und Sozialkunde lernen. Zwar werde Israel in den Lehrmaterialien weiterhin als Aggressor, aber nicht mehr länger als Bandit oder Schurke hingestellt, sagte Professor Sami Adwan (Bethlehem) am Montag in Berlin
bei der Präsentation der Studie. Häufig werde der aktuelle Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern ganz ausgespart, stellte die erste vergleichende Studie von israelischen und palästinensischen Geschichts- und Sozialkundebüchern für das erste bis sechste Schuljahr fest. Anlass dafür waren Vorwürfe, palästinensische Schulbücher verbreiteten antisemitische Klischees.

Propagiert werde in den aktuellen Lehrmaterialien meist das Bild einer "sauberen, homogenen palästinensischen Gesellschaft", sagte Götz Nordbruch von der Berliner Humboldt-Universität. Als abschreckendes Beispiel "westlicher Dekadenz" sei an einer Stelle das Foto zweier Punks dem Bild einer palästinensischen Familie gegenüber gestellt.

Auch israelische Schulbücher würden den Palästina-Konflikt wesentlich differenzierter darstellen, erläuterte Professor Yoshua Mathias von der Universität Tel Aviv. Die überwiegende Mehrheit der Bücher spreche heute auch die "dunklen Seiten" der zionistischen Geschichte an, wie die Vertrei
bung palästinensischer Bewohner.
 

Menschenrechtsorganisation B'Tselem,
Nach vier Jahren Intifada:
Todesopfer: 3 499 Menschen


635 Israelis, darunter 110 Kinder, in Angriffen von Palästinensern gegen Zivilisten

2 827 Palästinenser durch israelische Sicherheitskräfte, davon mindesten 1544, die nicht in Kämpfe verwickelt waren und 558 Kinder. 490 Palästinenser allein im letzten Jahr, von denen 309 nicht in Kämpfe verwickelt waren;

40 Ausländer, darunter 2 Kinder, in Angriffen der Palästinenser gegen Zivilisten;

32 Palästinenser, darunter 3 Kinder, von israelischen Zivilisten; 284 Mitglieder der israelischen Sicherheitskräfte durch Palästinenser getötet.

Gefangene:
7 366 Palästinenser z.Zt von den Israelis in Haft 386 Kinder
760 in administrativer Haft ohne Prozess

Kollektivstrafen:
etwa 3 700 Häuser zerstört
612 als Strafen gegen Familien von Palästinensern, die im Verdacht stehen, Gewaltverbrechen gegen israelische Zivilisten oder Sicherheitskräfte ausgeführt zu haben

2 270 Häuser aus "Sicherheitsgründen" zerstört, mehr als 800 administrative Häusern ohne Genehmigungen

 

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