Netanjahu bereitet einen Krieg gegen
Obama vor -
Sergio Yahni, Alternative News -
Netanjahu schätzt, dass seine
augenblickliche Schlacht gegen
Obama, unbeschadet seiner
unmittelbaren Folgen, bei
zukünftigen amerikanischen
Präsidenten – bei Demokraten und
Republikanern – Konfrontationen mit
Israel befürchten lässt.
Der neue
US-Verteidigungsminister Ashton
Carter plant am Dienstag Israel zu
besuchen. Analisten der israelischen
Presse glauben, seine Gastgeber im
Verteidigungs-Establishment warten
mit einer Wunschliste auf ihn, als
Kompensation für das Iran-Abkommen.
Vermutungen der
Analytiker folgen Erklärungen des
Außenministers John Kerry. In einem
Interview mit PBS am letzten Freitag
sagte Kerry, Präsident Obama sei
vorbereitet, die
Sicherheitsbeziehungen besonders
Israel gegenüber zu verbessern.
Die
amerikanisch-jüdische Presse
berichtet, dass das
Justizministerium anscheinend
bereit sei, Jonathan Pollard frei zu
lassen, nachdem er 30 Jahre im
Gefängnis war. Pollard der wegen
Spionage für Israel im Gefängnis
saß, hat eine symbolische Präsenz in
den israelisch-amerikanischen
Beziehungen. Und in mehreren Fällen
baten israelische Politiker um die
Freilassung als Teil eines
israelisch-palästinensischen
Gefangenenaustauschs, ein Vorschlag,
den die US-Regierung konstant
ablehnte.
Spekulationen in der
israelischen Presse schlagen vor,
dass eine neue Justizabteilung eine
neutrale Haltung zur Entlassung von
Pollard einnimmt; es kann ein Teil
der amerikanischen Konzessionen
gegenüber Israel sein – in der
Absicht die Spannungen nach dem
Iran-Deal zu besänftigen.
Trotz dieser neuen
amerikanischen Schritte scheint es
jedoch, dass Netanjahu bereit ist,
im Kongress eine Schlacht
auszuführen, wo er glaubt, er sei
stärker als Obama beim Wettlauf bis
Januar 2017, wenn ein neuer
Präsident ins Weiße Haus kommt.
Nach dem Analytiker
Nahum Barnea des Nachrichten-Portals
von Yedioth Ahronot, hat Netanjahu
Versuche von Israels
Verteidigungsestablishment
vereitelt, Kompensationen für den
Iran mit ihren Kontrahenten im
Pentagon zu diskutieren.
Barnea bemerkt, dass
Netanjahu beunruhigt ist, dass die
Verhandlungen zu diesem Zeitpunkt
die Chancen schwächen werden, die
Obama-Regierung im Kongress zu
besiegen.
AIPAK, die mächtige
Israel-Lobby in Washington hat eine
neue Lobbygruppe gebildet, „Bürger
für einen nuklearen Iran“, um sich
dem Nuklear-Deal der US und anderer
westlicher Mächte mit dem Iran
entgegen zu stellen.
Der AIPAC-Sprecher,
Patrick Dorton, sagte zur NY-Times,
dass die Israel-Lobby beabsichtigt,
„eine ziemlich große und bedeutsame
nationale Kampagne“ zu starten.
Israels
Nachrichtenportal des rechten
Flügels, einschließlich des Siedlers
Arutz Sheva, berichtet, dass AIPAC
20 Millionen Dollar für die
Bemühungen bereitgestellt und schon
eine Werbekampagne geplant hat, um
30-40 amerikanische Staaten zu
erreichen. Arutz Sheva berichtet
weiter, dass die Gruppe glaubt, sie
könne den Kongress überzeugen, das
Abkommen abzulehnen, aber ist
skeptisch, ob genügend Stimmen
gewonnen werden, dass ein erwartetes
Veto von Präsident Obama gekippt
werden könne, da viele demokratische
Vertreter sich heraushalten wollen.
AIPAC erwartet auch,
dass der israelische Führer der
Opposition Yitzhak Herzog die
demokratischen Senatoren dazu
aufruft, gegen das Abkommen zu
stimmen.
Wie auch immer die
Ergebnisse der bevorstehenden
Schlacht im Kongress, die Ende
September oder Anfang Oktober enden
wird, sein werden, Netanjahu wird in
der amerikanisch politischen Szene
Unruhe verursacht haben. Er wird
dann einer zweiten Schlacht gegen
Präsident Obama in den UN
gegenüberstehen.
Israelische und
amerikanische Analytiker glauben,
Netanjahu schaut mit dem Glauben in
die Zukunft, dass ein
republikanischer Präsident im Januar
2017 ins Weiße Haus kommen wird. Was
eine mögliche Kompensation für den
Iran-Deal betrifft, glaubt
Netanjahu, würde diese durch seine
Schlacht gegen Obama beeinträchtigt.
Netanjahu schätzt, dass eine
amerikanische Regierung nicht eine
ähnliche Position einnimmt wie
1992, als Präsident Bush 10
Milliarden Dollar garantierte
Darlehen vom israelischen
Ministerpräsidenten Itzhak Shamir am
Vorabend der israelischen Wahlen
zurückhielt, was zu Shamirs
Niederlage und zum folgenden
Oslo-Abkommen führte.
Netanjahu schätzt,
dass seine augenblickliche Schlacht
gegen Obama, ungeachtet ihrer
unmittelbaren Folge, die zukünftigen
amerikanischen Präsidenten -
Demokraten und Republikaner - dahin
bringen wird, Konfrontationen mit
Israel zu befürchten- (dt.
Ellen Rohlfs)
http://www.alternativenews.org/english/index.php/aicoment/941-netanyahu-prepares-war-against-obama
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