Das Palästina Portal

Täglich neu - Nachrichten aus dem, über das besetze Palästina - Information statt Propaganda
 Kurznachrichten - Archiv -Themen - Linksammlung  - 30. Mai 2023 - Sponsern Sie  - Veranstaltungen - Facebook - Suchen

 

Um das Video zu sehen, auf das Bild klicken

 

Roger Waters Intro-Rede bei seiner Frankfurter Show am Samstag. Er erklärte den Hintergrund des schwarzen Ledermantels,

den er im zweiten Teil seiner Berliner Show trug und der eine Gegenreaktion der Hasspresse auslöste, die ihn als "rasenden Judenhasser und Antisemiten" bezeichnete. Hier versichert er dem Publikum, dass er das nicht ist.  Hör dir das Video an.

Israels Regierung geht gegen NGOs vor: Spenden? Nur aus dem Inland!

Israels Regierung will Spenden aus dem Ausland an Zivilorganisationen künftig hoch besteuern. Kritiker sehen Ähnlichkeiten zu Ungarn und Russland.

Judith Poppe - 25. 5. 2023

Die israelische Regierung will Spenden von ausländischen Regierungen an israelische Menschenrechtsorganisationen künftig mit 65 Prozent besteuern. Am Sonntag soll dieses geplante Gesetz im Justizausschuss diskutiert werden.

Der Gesetzesentwurf sieht Folgendes vor: Jede gemeinnützige Organisation, die sich in einem Zeitraum von zwei Jahren vor oder nach Erhalt einer Spende durch eine ausländische Regierung in der Öffentlichkeit engagiert, verliert ihren Status als öffentliche Einrichtung. Dadurch kommt sie nicht mehr für Steuerbefreiungen in Frage, darüber hinaus werden diese gemeinnützigen Organisationen mit einer 65-prozentigen Einkommensteuer belastet.

Treffen würde ein solches Gesetz vor allem kritische und linke Nichtregierungsorganisationen, die in Israel und im Westjordanland aktiv sind. Die meisten von ihnen sind von Spenden aus dem Ausland und von ausländischen Regierungen abhängig.

Sollte das Gesetz verabschiedet werden, dürfte dies das Ende für viele dieser Organisationen bedeuten, andere werden erhebliche Schwierigkeiten haben, ihr Tagesgeschäft aufrecht zu erhalten. Rechtsgerichtete Nichtregierungsorganisationen würden von der Besteuerung weniger behindert. Denn diese erhalten in der Regel von Privatpersonen oder rechten Stiftungen ihre Gelder, nicht von ausländischen Regierungen.

 

Quellbild anzeigen


Harsche Kritik von der US-Regierung
„Das Gesetz soll Meinungsfreiheit und die Verteidigung von Menschenrechten einschränken“, sagt Ori Givati, Sprecher der besatzungskritischen Nichtregierungsorganisation Breaking the Silence. Doch Givati sieht das Gesetz auch als Angriff auf die Zivilgesellschaft als solche: „Das Gesetz ist Teil der sogenannten Justizreform. Die Regierung will uneingeschränkte Macht – und was ihre Macht derzeit einschränkt, ist die Zivilgesellschaft.“

Aus den USA kommt harsche Kritik an dem geplanten Gesetz. Nichtregierungsorganisationen seien „entscheidend für eine demokratische und reaktionsfähige transparente Regierung“, erklärte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, am Mittwoch.

Auch der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, zeigte sich „extrem besorgt“  mehr >>>

 

 

Berichte und Reports die Zionisten fürchten...
 

UN-Bericht sieht Schuld für Nahost-Konflikt bei Israel - 7. 6. 2022
 

280-seitigen Bericht -  Amnesty International wirft Israel vor, den Palästinensern ein "Apartheidsystem" aufzuzwingen  Der Bericht
Der Bericht - docx Datei
Der Bericht - pdf Datei
Der Bericht - Übersetzung ins deutsche

 

Amnesty - Israel ein Apartheitsstaat

Human Rights klagt Apartheid an

Human Rights Watch klagt Israel an

Dies ist Apartheid - B'Tselem

Wir klagen Apartheid an?

Apartheid

Yes Din - The Occupation of the West Bank and the Crime of Apartheid: Legal Opinion

2017 - UN-ESCWA-Bericht


Al-Haq - The Legal Architecture of Apartheid – by Dr. Susan Power

Gutachten des IGH: Mauer ist illegal - Der Internationale Gerichtshof in Den Haag verurteilt den israelischen Mauerbau

Am 28. 2. 2022 gab die ‚Harvard Law School’s International Human Rights Clinic (IHRC) – Internationale Menschenrechts-Forschungsstätte der Harward Rechts-Schule – einen Bericht heraus, der befindet, dass die Behandlung der Palästinenser in der Westbank durch Israel einem Apartheid-Verbrechen gleichzusetzen ist.
Die Studie IHRC-Addameer-Submission-to HRC-Col-Apartheid-in-WB.pdf

 

Weitere Seiten zum Thema


 

Rechte Regierung in Israel: Das Ausland macht Druck

Israels Regierung legt das NGO-Spenden-Gesetz beiseite. Derweil geht die Normalisierung des umstrittenen Außenposten Homesh im Westjordanland voran

Die israelische Regierung hat einen heftig kritisierten Gesetzesentwurf zur Besteuerung von israelischen NGOs vorläufig „zur gründlichen Überarbeitung“ beiseite gelegt.

Geplant war: Jede gemeinnützige israelische Organisation, die sich in einem Zeitraum von zwei Jahren vor oder nach Erhalt einer Spende durch eine ausländische Regierung in der Öffentlichkeit engagiert, sollte ihren Status als öffentliche Einrichtung verlieren und 65 Prozent Einkommenssteuer zahlen.

Getroffen hätte dieses Gesetz vor allem kritische und linke Nichtregierungsorganisationen, die maßgeblich von Spenden ausländischer Regierungen abhängig sind. Rechte und konservative Organisationen wären weniger betroffen gewesen, da sie ihre Gelder eher von Privatpersonen und rechten Stiftungen erhalten.

(...) Ein weiteres umstrittenes Gesetzesvorhaben, das ebenfalls am vergangenen Sonntag dem Justizausschuss vorgelegt werden sollte, hat das Kabinett vorerst verschoben: Es hätte erlaubt, Stu­den­t*in­nen von ihren Universitäten zu suspendieren, wenn sie palästinensische Flaggen schwenken.

Der Sprecher der besatzungskritischen Nichtregierungsorganisation Breaking the Silence, Ori Givati, kann angesichts der vorläufigen Verschiebung des NGO-Gesetzes kurz aufatmen. Doch er betont, dass die israelische Regierung weiterhin versuchen werde, ihre Ziele umzusetzen:  mehr >>>

Mehr >>>

Um das Video zu sehen, auf das Bild klicken

 

Die Märtyrer-Kinder: Im Herzen des Nahostkonflikts – MONITOR

Monitor - 29.05.2023

Die Stadt Jenin liegt im Norden des Westjordanlands. Für das israelische Militär ist sie eine Terrorhochburg – für Palästinenser hingegen ein Zentrum des Widerstands gegen die israelische Besatzung. Seit Jahresbeginn wurden hier dutzende Palästinenser bei Militäroperationen der israelischen Armee getötet, darunter auch Kinder. Und immer wieder verüben junge Männer aus Jenin Terroranschläge auf die israelische Zivilbevölkerung.

MONITOR-Reporterin Shafagh Laghai war über eine Woche lang in Jenin und hatte die seltene Gelegenheit, mit Menschen in Kontakt zu kommen, für die der Nahostkonflikt ein täglicher Kampf ums Überleben ist. Die Reportage zeigt, warum die Gewaltspirale dieses Konflikts aktuell so eskaliert und wie aus palästinensischen Kindern immer wieder Gewalttäter und "Märtyrer" werden.


 

Ein Mann entfernt sich Anfang Mai von den Ruinen einer palästinensischen Schule im Dorf Jabbet al-Dhib östlich von Bethlehem.
Die israelische Armee hatte die Schule abgerissen.

Westjordanland
Israelische Siedler kehren in geräumte Ortschaften zurück

2005 hatte sich Israel aus vier Gebieten im Westjordanland zurückgezogen. Nun hat die Umsetzung eines Parlamentsbeschlusses zur Wiederbesiedlung der Orte begonnen.

ZEIT ONLINE  - 29. Mai 2023

Mit der Einweihung einer Synagoge haben israelische Siedler ihre Rückkehr in vier Ortschaften im nördlichen Westjordanland gefeiert. Der Schritt läutet die Umsetzung eines Parlamentsbeschlusses aus dem vergangenen März ein. Die Entscheidung der Knesset war unter anderem vom Auswärtigen Amt kritisiert worden, da sie "einen gefährlichen Schritt hin zu möglichen erneuten Siedlungsaktivitäten" darstelle. Auch die USA hatten Kritik geäußert.

In der israelischen Politik ist die Wiederbesiedlung ebenfalls umstritten. Wie der israelische Armeesender berichtete  mehr >>>

Um das Video zu sehen, auf das Bild klicken

Video: Eva Illouz über Israel und rechten Populismus

ARD - 14.05.23 | 08:14 Min. | Verfügbar bis 14.05.2024

Aus Sorge um Israel hat Eva Illouz eine politische Analyse verfasst, die sich mit den tiefen Gräben der Gesellschaft auseinandersetzt und wie rechte Populisten diese nutzen, um die Demokratie abzuschaffen.

Die israelische Polizei beschlagnahmt eine palästinensische Flagge von einem Demonstranten in Sheikh Jarrah, im besetzten Ost-Jerusalem, 31. Dezember 2021. (Oren Ziv)

Die lange Geschichte von Israels Krieg gegen die palästinensische Flagge

Von der Terrordrohung bis zur Friedenshoffnung - die israelische Sicht auf die palästinensische Flagge hat sich im Laufe der Jahrzehnte immer wieder geändert. Jetzt gibt es wieder Versuche, sie zu verbieten.

Barak Mayer - 29. Mai 2023 - Übersetzt mit DeepL

Uri Avnery, der verstorbene linke israelische Journalist, Aktivist und Parlamentarier, war seiner Zeit weit voraus. Auf einem Foto aus dem Jahr 1968 - nur ein Jahr nach dem Beginn der Besetzung des Gazastreifens und des Westjordanlands einschließlich Ostjerusalems - zeigt Avnery die palästinensische Flagge, während er sich in einer Rede für das Ende der israelischen Militärherrschaft über die besetzten Gebiete einsetzt.

Damals hätte die große Mehrheit der jüdischen Israelis Schwierigkeiten gehabt, die palästinensische Flagge überhaupt zu erkennen. Doch als Avnery sprach, zog er die Flagge heraus und erklärte in einer Sprache, die heute naiv, vielleicht sogar herablassend wirkt: "Wir werden diese Flagge aus den Händen unserer Feinde nehmen und sie in die Hände der Palästinenser legen, die zum Frieden bereit sind. Statt einer Granate - ein Händedruck!"
In dem halben Jahrhundert, das seitdem vergangen ist, hat sich die Einstellung der Israelis gegenüber der palästinensischen Flagge weiterentwickelt, obwohl viele sie immer noch als Symbol des "Terrorismus" ansehen. Heute wird sie erneut von rechtsextremen Abgeordneten und ihren Wählern angegriffen, die die Flagge nicht nur aus der Öffentlichkeit entfernen, sondern ganz verbieten wollen.

Derzeit liegen in der Knesset 11 Gesetzentwürfe zur Abstimmung vor, die ein Verbot der palästinensischen Flagge in verschiedenen Formen vorsehen. Dies ist die Folge der Weisung des Ministers für Nationale Sicherheit, Itamar Ben Gvir, der Anfang dieses Jahres die Polizei angewiesen hat, gegen das Hissen der Flagge auf öffentlichen Plätzen vorzugehen. Dies war der Vorwand für die jüngste Polizeirazzia im Büro der arabisch-jüdischen Hadash-Partei in Nazareth, bei der eine auf dem Gebäude gehisste Flagge beschlagnahmt wurde. Aber die Geschichte zeigt uns, dass solche Versuche, die palästinensische Identität und Symbole zu unterdrücken, nie funktionieren, sondern im Gegenteil nach hinten losgehen.

Aufkommen des Nationalismus

Die palästinensische Flagge wurde erstmals vor etwa einem Jahrhundert als Symbol des Panarabismus gehisst. Das Design stammt von der Flagge des arabischen Aufstands von 1916-18 gegen das Osmanische Reich und von der Flagge des Königreichs Hejaz, das aus diesem Aufstand hervorging; arabische Nationalisten verwenden sie seitdem in Palästina.

Am 26. November 1928 schrieb ein Reporter von Haaretz unter dem Pseudonym "Gog und Magog" (biblische Figuren, die für Harmagedon stehen): "Ich sehe, dass die arabische Jugend im Land Israel, die sich jetzt organisiert, eine Flagge für sich wählt, deren Farben die Farben der allgemeinen arabischen Flagge sind: weiß, grün, rot und schwarz." Der Autor beklagt: "Es ist erwähnenswert, dass zwar die Farben der zionistischen Flagge seit Jahrzehnten feststehen, ihr Design aber noch nicht, und jeder macht sich seine eigene Flagge ... Wenn die Flagge ein Symbol ist, dann ist es angebracht, ihre endgültige Form ein für alle Mal festzulegen."

Frühe Versionen der palästinensischen Flagge spiegeln die Suche nach einem gemeinsamen Symbol wider, das alle Palästinenser/innen vereint. Auf einem Foto, das wahrscheinlich Ende der 1920er oder Anfang der 30er Jahre aufgenommen wurde, sieht man Haj Amin al-Husseini, den Großmufti von Jerusalem, mit einer Flagge, die der aktuellen palästinensischen Flagge ähnelt, aber mit dem Felsendom in der Mitte.

Einige Jahre später, während der Großen Arabischen Revolte von 1936-39, verwendeten militante palästinensische Gruppen verschiedene Versionen der Flagge, die alle auf dem ursprünglichen Entwurf basierten und mit unterschiedlichen Inschriften und Symbolen versehen wurden. Auf einem Foto aus dem Jahr 1938 ist eine Gruppe palästinensischer Rebellen zu sehen, die die schwarz-weiß-grüne Flagge mit dem roten Dreieck schwenkt, während im Inneren des Dreiecks ein Kreuz in Kombination mit einem Halbmond abgebildet ist - ein beliebtes Symbol, das damals die nationale Einheit über religiöse Identitäten hinweg ausdrücken sollte.

Der palästinensische Nationalismus blühte zu dieser Zeit auf, und als 1937 das legendäre Alhambra-Kino in Jaffa eröffnete, wurde die ursprüngliche arabische Flagge dauerhaft auf seinem Dach angebracht (das Gebäude wurde inzwischen in ein Scientology Center umgewandelt). 1948, nach der Gründung der kurzlebigen "Allpalästinensischen Regierung" - die unter ägyptischer Schirmherrschaft stand und den Gazastreifen etwa ein Jahrzehnt lang teilweise kontrollierte - wurde die arabische Flagge als Symbol für die neue politische Einheit gewählt. Diese Flagge mit ihren drei Streifen in Schwarz, Weiß und Grün, die von einem roten Dreieck durchschnitten werden, ist heute als die Flagge Palästinas bekannt.

All dies war nur das Vorspiel für den großen Durchbruch der Flagge und des palästinensischen Nationalismus im Allgemeinen im globalen Bewusstsein, als sie von der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) nach ihrer Gründung im Jahr 1964 übernommen wurde.

Seit der Gründung des Staates Israel haben seine verschiedenen Arme versucht, jede Demonstration des palästinensischen Nationalismus zu unterdrücken. Es begann in den Gebieten innerhalb der Grünen Linie und breitete sich nach 1967 auf die besetzten Gebiete im Westjordanland und im Gazastreifen aus. Das Militärregime tolerierte keinerlei öffentliche Äußerungen von Nationalismus und das Schwenken der palästinensischen Flagge war ein schweres Vergehen, das mit Gefängnisstrafen geahndet werden konnte. Sogar Minderjährige im Alter von 10 Jahren waren vor den weitreichenden Gesetzen des Militärs nicht gefeit und wurden gelegentlich für das Schwenken der verbotenen Flagge ins Gefängnis gesteckt.

Die Besatzung führte zwar zu weiterer Unterdrückung der Palästinenser/innen, aber sie schuf auch eine Öffnung für die palästinensische Einheit und das nationale Erwachen und rückte damit ihre politischen Symbole in den Vordergrund. Nach 19 Jahren erzwungener Trennung zwischen den Palästinensern in Israel und den Palästinensern im Westjordanland und im Gazastreifen haben die neuen territorialen Eroberungen die direkten Beziehungen zwischen beiden Seiten wiederhergestellt. Das einheitliche nationale Bewusstsein wuchs weiter, selbst angesichts der unterschiedlich brutalen israelischen Unterdrückung, wie der Auflösung politischer  mehr >>>

Quelle Facebook - um die Bilder zu vergrößern auf das Bild klicken


Activestills  - 28. 5. 2023 - Übersetzt mit DeepL
 
Palästinenserinnen und Palästinenser beginnen damit, die Schäden in einem Haus neben den Trümmern des Hauses der Familie Tafeesh im Stadtteil Az Zaitoun in Gaza-Stadt zu reparieren.

Das Haus der Familie Tafeesh, in dem 12 Personen lebten, wurde während der tagelangen israelischen Militäroffensive im Gazastreifen von den israelischen Streitkräften bombardiert und verursachte erhebliche Schäden an den umliegenden Häusern. Das benachbarte Haus der Familie Abu Soreya, die Flüchtlinge sind, wurde vollständig zerstört. Etwa 400 Hühner, die die Familie Tafeesh als Teil ihres Lebensunterhalts aufzieht, wurden bei dem Angriff getötet. Durch die israelische Offensive wurden Hunderte Palästinenserinnen und Palästinenser vertrieben und mindestens 35 Palästinenserinnen und Palästinenser getötet, darunter auch Kinder, ältere Menschen und Widerstandskämpferinnen und -kämpfer, die sich wehrten. 73 % der Bewohner des Gazastreifens sind Flüchtlinge aus den ethnisch gesäuberten Städten im Süden Palästinas. Fotos von @annepaq und @m.z.gaza/Activestills #gazaunderattack #displacement #ongoingnakba

Eine Fotocollage von Walid Daqqah, der das Siegeszeichen gibt, neben einem Bild von seiner Frau Sana' und ihrer Tochter Milad, mit sanften Bergen im Hintergrund.

Lasst Walid Daqqah und alle politischen Gefangenen frei

Israel hat Walid Daqqahs Strafe von 37 Jahren um zwei Jahre verlängert und nun wurde bei ihm Knochenmarkkrebs diagnostiziert. Nachdem er seine ursprüngliche Strafe verbüßt hat, fordert Walids Familie seine Freilassung, bevor es zu spät ist.

Sana' Salameh - 29. 5. 2023

Walid Daqqah, ein palästinensischer politischer Gefangener aus dem Dorf Baqa al-Gharbiya im besetzten Palästina, ist seit 37 Jahren seiner Freiheit beraubt. Walids Strafe sollte in diesem Frühjahr, am 24. März 2023, enden, aber 2018 verlängerte die israelische Regierung die Strafe aus Rachsucht um zwei Jahre. Während dieser Zeit wurde bei ihm Knochenmarkkrebs diagnostiziert.

Im folgenden Bericht berichtet Walids tapfere Frau Sana' Salameh über ihre Kämpfe während der fast vier Jahrzehnte andauernden Inhaftierung. In diesen Jahren kämpfte die Familie unermüdlich für all die Dinge, die wir sonst für selbstverständlich halten, vor und außerhalb israelischer Gerichte: das Recht, zu heiraten, das Recht, ein Kind zu bekommen, das Recht eines Vaters, seine Tochter in den Arm zu nehmen - und schließlich das Recht auf Leben selbst. Bis zum heutigen Tag kämpfen Walid, Sana' und ihre Tochter Milad gemeinsam für Walids Recht auf Leben und Freiheit. Dies ist ihre Geschichte.

Walid hat im Gefängnis einen Bachelor- und einen Master-Abschluss gemacht. Wie andere Gefangene auch, ist sein Geist während der Jahre der Inhaftierung nicht erlahmt. Unsere Gefangenen haben israelische Gefängnisse in Universitäten und Schulen verwandelt, in Orte, an denen die Praxis unseres Widerstands entwickelt und der menschliche Geist genährt wird. Es gibt kein besseres Beispiel für diesen kreativen Widerstand als Walid, denn er ist ein Schriftsteller, ein Romancier und ein großartiger Kämpfer. In all seinen Kämpfen gegen die Gefängnisbehörden behielt er die Oberhand und setzte sich durch.

"Parallele Zeit", der Name eines Theaterstücks, das Walid im Gefängnis geschrieben hat, ist auch ein Konzept in seinen Schriften, das vielen Schriftstellern und Schülern als Inspiration diente. "Parallel Time" wurde 2016 im Al Midan Theater in Haifa aufgeführt, woraufhin das Theater von der israelischen Regierung geschlossen wurde, weil dieses Regime unseren Gefangenen nicht erlauben kann, zu sprechen. Nachdem Al Midan geschlossen wurde, starteten die israelischen Medien eine bösartige Hetzkampagne gegen Walid. Walid hat auch eine wunderbare Kindergeschichte mit dem Titel Die Geschichte vom Geheimnis des Öls geschrieben, für die er von der Gefängnisverwaltung bestraft wurde. Ihm wurde der Besuch seiner Familie verweigert, er musste eine Geldstrafe zahlen und wurde unter unmenschlichen Bedingungen in Einzelhaft gehalten. Schließlich wurde er beschuldigt, Handys ins Gefängnis geschmuggelt zu haben.

Walid hat seine ursprüngliche Strafe von 37 Jahren am 24. März 2023 verbüßt, also erst vor wenigen Wochen, und sollte nun frei unter uns sein. Doch um ihn für dieses vermeintlich abscheuliche Verbrechen zu bestrafen, fügten die israelischen Behörden seiner Strafe 2018 zwei zusätzliche Jahre hinzu. In anderen ähnlichen Fällen wurden solche Vergehen mit ein paar Tagen Isolationshaft bestraft. In Walids Fall fügten sie zwei Jahre hinzu. Während dieser zwei Jahre wurde bei ihm Krebs diagnostiziert.

Der letzte Fall, der die Besatzungsbehörden und die Gefängnisverwaltung dazu brachte, Walid ins Visier zu nehmen und gegen ihn aufzuhetzen, war die Geburt unserer Tochter Milad. Milad wurde mit Hilfe von befreitem Sperma geboren, das aus dem Gefängnis geschmuggelt wurde. Weil wir trotz der Besatzungsbehörden Mutter und Vater wurden, wurden Walid und ich zur Zielscheibe ihrer Rachegelüste.

Walid kommt aus Baqqa al-Gharbiya, einem arabischen Dorf innerhalb Israels, und ich lebe in Yaffa. Wir haben beide die israelische Staatsbürgerschaft. Diese Staatsbürgerschaft gibt uns das Recht auf einen ehelichen Besuch. Wir haben 12 Jahre lang vor Gericht dafür gekämpft, dass dieses Recht anerkannt wird, aber es wurde uns verweigert. Also beschlossen wir, dass unser Sohn oder unsere Tochter trotz ihnen auf die Welt kommen sollte. Wir würden nicht um ihre Erlaubnis bitten. Milad kam am 3. Februar 2020 auf die Welt. Danach war Walid ihren endlosen Bestrafungen und Repressalien ausgesetzt, die bis heute andauern. Wir glauben, dass es in der Gefängnisverwaltung Leute gibt, die unermüdlich daran arbeiten, dass Walid das Gefängnis niemals auf seinen Beinen stehend verlässt. Sie versuchen, ihn langsam und schrittweise zu ermorden, weil er sich ihnen all die Jahre widersetzt hat. Ich hoffe wirklich, dass Walid ihnen und seiner Krankheit trotzt und als Sieger aus seinem letzten Kampf hervorgeht.

Treffen mit Walid

Ich stamme aus einer politischen Familie. Mein Vater war in den 70er und 80er Jahren ein politischer Gefangener, allerdings nur für kurze Zeit. Vielleicht war es dieses Leben, das mich auf das Thema Gefangene gebracht hat. In den 1990er Jahren arbeitete ich ehrenamtlich in einem Verein zur Unterstützung von Gefangenen, der sich für politische Gefangene und ihre Bedürfnisse einsetzt. Ich schrieb über die Gefangenen und jemand schlug vor, dass ich die Gefangenen selbst bitten sollte, über ihre Nachrichten zu berichten. So nannten sie mir Walids Namen und die Namen der anderen.

Ich besuchte Walid 1996 im Gefängnis, weil ich das Gefühl hatte, dass ich seinen Namen schon einmal gehört hatte, dass ich diese Person kannte. Ich fragte ihn an diesem Tag. Was können wir für dich tun? Was brauchst du? Walid gab mir eine Liste mit Dingen, die ich für die Gefangenen tun kann und erzählte mir von ihrer Situation. Seitdem ist die Liste der zu erledigenden Dinge immer weiter gewachsen. Sie wird nie kürzer. Es gibt Tausende von Gefangenen und Tausende von großen und kleinen Dingen, die zu tun sind. Walid und ich arbeiteten zusammen.

Nach einigen Jahren wurde diese Beziehung zu einer romantischen Beziehung und wir heirateten. Am 10. August 1999 hielten wir eine kleine Hochzeit im Ashkelon-Gefängnis ab. Es mag seltsam erscheinen, dass sie uns das Recht gaben, sie überhaupt zu feiern. Wir hatten etwas Glück, dass es vor der Zweiten Intifada geschah, die die politische Lage völlig veränderte. Wir übten Druck auf sie aus und wurden von arabischen Politikern in Israel unterstützt. Am Ende bekamen wir alles, was wir für unseren Hochzeitstag brauchten. Wie jedes verheiratete Paar wollten wir ein Kind haben. Wir kämpften viele Jahre lang vor Gericht, um dieses Recht anerkannt zu bekommen. Aber am Ende haben wir es trotz der Gerichte und trotz allem geschafft. In diesem langen Leben, das ich mit ihm geteilt habe, war Walid immer stark und hoffnungsvoll.

Einer der Essays, die Walid geschrieben hat, heißt "Bewusstseinsauflösung". Er ist eine Pflichtlektüre für jeden, der die Realität der Gefangenenbewegung und die Realität des politischen Lebens in Palästina verstehen will. Walid schrieb es nach dem Hungerstreik der Gefangenen im Jahr 2004, der tragische Folgen für die Gefangenen hatte - er machte viele der Fortschritte der Bewegung wieder zunichte und brachte sie auf den Nullpunkt zurück.

In diesem Essay erfährst du auch etwas über Walid selbst - was für ein Mensch er ist. Seine Vitalität, Großzügigkeit, Intelligenz und Stärke. Er ist wirklich ein außergewöhnlicher Mensch. Und sie haben weiter gegen ihn gekämpft. Selbst in seiner Krankheit kämpfen sie für ihn. Seit der letzten Operation, die mehr als 5 Stunden gedauert hat, konnten wir ihn nicht mehr sehen. Es ist eine sehr sensible und schwierige Operation. Vor der Operation durften Milad und ich Walid für 10 Minuten sehen, während seine Beine und Hände angekettet waren. Als er zum ersten Mal ins Krankenhaus verlegt wurde, bin ich hingegangen, aber sie haben mich nicht zu ihm gelassen. Sie haben mir nicht einmal erlaubt, ihm aus der Ferne zuzuwinken. Er befindet sich jetzt in einer sehr kritischen und schwierigen Situation, und wir dürfen in diesen schwierigen Momenten nicht bei ihm sein. Für sie werden selbst die kleinsten Dinge, die kleinsten menschlichen Momente, zu Gelegenheiten, uns zu verfolgen.

Die Geburt von Milad

Milad wurde nach vielen Jahren der Anstrengung gezeugt. Unmittelbar nach ihrer Geburt begannen sie mit einer weiteren Runde von Bestrafungen und Schikanen. Zuerst weigerte sich das Innenministerium, sie unter dem Namen ihres Vaters zu registrieren. Dann verweigerten sie ihr das Recht, ihren Vater zu besuchen.

Milad ist das erste Kind, für das der israelische Geheimdienst (Shabak) eine Akte angelegt hat, bevor es geboren wurde.

Walid sah seine Tochter zum ersten Mal eineinhalb Jahre nach ihrer Geburt. Wir mussten vor den israelischen Gerichten und vor dem Innenministerium um Milads Papiere und Rechte kämpfen. Es sollte bekannt sein, dass Milad das erste Kind ist, für das der israelische Geheimdienst (Shabak) eine Akte angelegt hat, bevor es geboren wurde, und es sollte bekannt sein, dass der israelische Geheimdienst während einer der Gerichtssitzungen vor der Geburt von Milad gewarnt hat.

Dies ist ein paranoides und rassistisches Regime. Walid schrieb damals einen wunderbaren Text in der Stimme seiner Tochter, bevor sie auf die Welt kam, in dem er sich über ihr Recht zu leben ausließ. Er schrieb: "Ich habe keine Angst vor dieser Regierung und ihrer Hybris. Nicht, weil ich furchtlos bin oder weil ich daran glaube, dass die Kostbarkeit der Kindheit anerkannt wird - wie du erfahren wirst, hat sich diese rassistische Regierung noch nie um die Kindheit gekümmert -, sondern einfach, weil ich ethisch gesehen über ihnen stehe, als jemand, der ein Recht besitzt, das Recht selbst der einfachsten Kreatur, nämlich das Recht zu leben. Sie machen den Tod, und ich bin das Produkt des Lebens. Und hier frage ich dich, was ist Wahnsinn? Ist es Wahnsinn, dass ein Kind in meinem Alter spricht? Oder dass der Shabak eine Akte über sie angelegt hat, noch bevor sie geboren ist?"

Ich habe in meinem Leben mit Walid gelernt, dass es so etwas wie Langeweile nicht gibt. Denn du bist immer damit beschäftigt, für die einfachsten Dinge zu kämpfen, für die einfachsten Rechte. Walid sah Milad nach eineinhalb Jahren zum ersten Mal. Wir haben ihm das Recht abgerungen, sie zu sehen, indem wir vor Gericht gekämpft haben. Wir haben einen DNA-Test gemacht. Uns war von Anfang an klar, dass wir gegen dieses Vorrecht kämpfen mussten, von dem sie dachten, dass sie es hätten ... das Vorrecht zu fragen: Wer ist dieses Mädchen? Wie kommt es, dass sie seine Tochter ist?

Als Milad Walid traf

Ich kann den Tag, an dem Milad ihren Vater zum ersten Mal besuchte, nicht mit Worten beschreiben. Alle Gefangenen waren im Besuchsraum, weil sie sehen wollten, wie Milad ihren Vater kennenlernte. Walid bat darum, dass Milad den Besuchsraum zu Fuß betritt und nicht von mir getragen wird. Er sagte: "Ich will sie ganz sehen. Sie soll den Raum zu Fuß betreten. Ich werde mich zwischen zwei Gefangene stellen. Frag sie, wo Baba ist, und ich möchte, dass sie auf mich zeigt." Walid wollte das Gefühl haben, dass Milad ihn erkannte. Ich folgte den Anweisungen von Walid. Milad betrat den Raum im Gehen. Aber derjenige, der nicht auf seinen Beinen stand, der weinte, war Walid. Alle Gefangenen weinten. Mit Worten lässt sich dieser Moment nicht beschreiben.

Wenn Milad ihren Vater in diesen Tagen besucht, steht nichts mehr zwischen ihnen. Das haben wir ihnen aufgezwungen. Alle Besuche werden normalerweise durch eine Glasbarriere vermittelt. Aber vor ein paar Monaten wurde für Milad eine Ausnahme gemacht. Das bedeutete, dass ihr Vater sie zum ersten Mal berühren, küssen und riechen durfte. Das ist natürlich nicht erlaubt. Das bedeutete, dass Milad allein hineingehen musste, und als der Gefängniswärter kam, um sie hineinzubringen, sagte ich ihm, er solle sie nicht anfassen, sie nicht tragen. Ich sagte: "Sie wird selbst gehen." In Wahrheit wollte ich nicht, dass der Gefängniswärter sie vor ihren Vater trägt. Als sie die Eisentür öffneten, gab es ein sehr lautes Geräusch. Selbst Erwachsene erschrecken bei diesem Geräusch, also stell dir ein Kind vor. Milad hatte Angst, aber sie ging hinein. Sie blieb nur eine Minute, obwohl sie 15 Minuten Zeit hatte. Als sie sah, dass ich hinter der Glaswand stand, fing sie an zu weinen. Ihr Vater war froh über die eine Minute mit ihr und brachte sie zu mir zurück.

Walid beschrieb diesen Tag wie folgt: "Heute habe ich erlebt, wie es sich für die Gefangenen angefühlt hat, die einen Tunnel aus dem Gefängnis gegraben haben, hinaus ins Licht getreten sind und dann gefangen wurden. Es war ein Moment der Freiheit, eine Freiheit mit Milad." Wie ich schon sagte, können Worte diese Tage nicht beschreiben. Es ist ein Wirrwarr von Gefühlen, von Schmerz und Liebe und Glück, trotz allem.

Die Strafvollzugsbehörde gibt jedem Gefangenen eine Nummer. Sie behandeln diese Nummern nicht als banale Angelegenheit, sondern arbeiten daran, die Gefangenen wirklich in Nummern zu verwandeln. Sie entziehen ihnen ihre Menschlichkeit und verschleiern die Gerechtigkeit ihrer Sache. Alles, was unsere Gefangenen getan haben, war eine Weigerung, sich in eine Nummer zu verwandeln. Das ist auch bei Walid der Fall. Es ist wichtig, dass alle wissen, dass unsere Gefangenen nicht nur Zahlen sind. Dass sie dieses Zahlenspiel in eine Pädagogik des Widerstands und ein Gefühl des Stolzes verwandelt haben - Stolz darauf, dass du zu einer wunderbaren Genealogie von Kämpfern gehörst.

Eine Politik des langsamen Tötens

Die Gefängnisbehörden können Walids Geist nicht erdrücken. Aber nach 37 Jahren im Gefängnis beginnt selbst Stahl zu rosten. Wenn der Körper krank wird, ist es keine Frage des Willens oder der Kraft mehr. Im Jahr 2012 wurde bei Walid eine Krankheit namens Polyzythämie diagnostiziert, eine Blutkrankheit. Diese Art von Krankheit erfordert routinemäßige Kontrolluntersuchungen und medizinische Nachsorge. Nach der Geburt von Milad wurde Walid als hochgefährlich eingestuft, so dass er nicht mehr zu den Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht wurde. Wenn diese Krankheit vernachlässigt wird, kann sie sich zu Blutkrebs entwickeln, entweder zu Leukämie oder Myelofibrose - und genau das ist bei Walid passiert.

Am Anfang sagten sie uns, es sei Leukämie. Dann änderten sie die Diagnose und sagten uns, es sei Myelofibrose, ein seltener Knochenmarkkrebs. Er würde nun eine Behandlung und eine Knochenmarktransplantation benötigen. Nach dieser Diagnose entwickelte Walid auch eine Lungeninfektion. Aufgrund ihrer Nachlässigkeit führte eine einfache Lungeninfektion schließlich zu einer Operation, bei der ein Drittel seiner Lunge entfernt werden musste. Erst nachdem wir Druck auf die Gefängnisbehörde ausgeübt hatten, wurde Walid ins Barzilai-Krankenhaus verlegt, wo er in einem kritischen Zustand ankam. Alle seine Vitalwerte waren sehr niedrig. Wäre er ein paar Stunden später angekommen, hätten wir ihn verloren. Wir hatten Glück, denn wir hatten einen geplanten Besuch im Gefängnis und sahen, in welch schlechtem Zustand er war, als man ihn in den Besuchsraum brachte. Wir weigerten uns, den Besuch fortzusetzen, und ich bat den Gefängniswärter, ihn in die Gefängnisklinik zu bringen und ihn dann ins Krankenhaus zu schicken. Hätten wir den Besuch an diesem Tag nicht gehabt, hätten wir nicht gewusst, wie schlecht sein Zustand war, und hätten nicht daran gedacht, die Gefängnisverwaltung zu drängen, ihn ins Krankenhaus zu verlegen. Es war ein schmerzhafter Besuch, Walid in diesem Zustand zu sehen. Eine Woche lang baten wir immer wieder darum, dass er in ein Krankenhaus verlegt wird, und schließlich wurde er am 22. März 2023 spät nachts verlegt. Sein Zustand war bereits schrecklich und seine Nieren und Lungen versagten.

Am 12. April 2023 wurde Walid operiert, wobei der größte Teil seiner rechten Lunge entfernt wurde, während die linke Lunge nicht ganz intakt ist. Bis zum 19. April 2023 stand er unter Vollnarkose. Wir danken Gott, dass Walid jetzt in der Lage ist, selbstständig zu atmen, wenn auch mit Hilfe von Sauerstoff. Er kann nicht sprechen und nicht stehen. Die Ärzte haben bestätigt, dass es lange dauern wird, bis er wieder sprechen und gehen kann.

Wir drängen die Gefängnisbehörde, Walid zumindest im Krankenhaus zu behalten, wenn sie ihn nicht entlassen wollen, und ihn nicht zurück ins Gefängnis zu schicken. Er ist inzwischen so geschwächt, dass er nicht einmal mehr die einfachsten Krankheiten bekämpfen kann, nicht einmal eine einfache Erkältung. Wir fordern, dass er im Krankenhaus bleibt, weil er ein Krebspatient ist und weil sie in der Vergangenheit seine Verlegung ins Krankenhaus so lange hinausgezögert haben, bis es fast zu spät war. Diese Politik der medizinischen Vernachlässigung ist allgemein bekannt. Wir nennen sie eine Politik des langsamen Tötens. Aufgrund dieser Politik haben wir viele Gefangene verloren, wie [Nasser] Abu Hmeid, der an Krebs gestorben ist. Sie halten seine Leiche immer noch fest und verweigern seiner Familie das Recht, ihn zu beerdigen. Für alles, was Walid und seine medizinische Situation betrifft, müssen wir gegen sie kämpfen. Wir müssen kämpfen, um seine Krankenakte zu bekommen. Wir müssen darum kämpfen, dass er in ein Krankenhaus eingeliefert wird. Um ihn zu besuchen, müssen wir kämpfen. Wir müssen darum kämpfen, dass er die richtige Behandlung erhält. Um auch nur ein paar Minuten bei ihm sein zu können, müssen wir kämpfen.

Jetzt haben wir als Familie eine Kampagne gestartet, in der wir die Freilassung von Walid fordern. Du kannst dich auf Instagram und Facebook daran beteiligen. Wir bitten alle, die helfen können, Walids Stimme auf der ganzen Welt, national und international, Gehör zu verschaffen und den Hashtag #Free_Walid_Daqqah zu verwenden. Wir bitten alle Organisationen, die sich für die Menschenrechte einsetzen, um die Aufmerksamkeit auf Walids Fall und die Fälle anderer palästinensischer politischer Gefangener zu lenken. Wir sagen unseren politischen Führern, dass es ein Skandal ist, dass ein Gefangener fast vierzig Jahre im Gefängnis verbringt, krank wird und man erst von ihm hört, wenn er kurz vor dem Tod steht. Die Frage der palästinensischen politischen Gefangenen ist eine dringende menschliche und politische Frage.

In dem Monat, der Walids erster Monat in Freiheit sein sollte, haben wir, anstatt seine Rückkehr zu feiern, eine Kampagne gestartet, die seine Freilassung fordert, damit er eine lebensrettende Behandlung erhalten kann. Diese Kampagne ist nun das, worum es in unserem täglichen Kampf gegen die Besatzung geht.  Quelle

Mohammed (zweiter von links), gespielt von Ali Suliman, sagte, seine Rolle spiegele Aspekte seines eigenen Lebens wieder

Empire, Trauma und die Nakba: Die Entstehung von The Promise

Die Drama-Serie von Channel 4 aus dem Jahr 2011 erforschte die Nakba aus der Perspektive eines britischen Soldaten, der im Mandatsgebiet Palästina stationiert war, und seiner Enkelin, die sechs Jahrzehnte später Israel besuchte


Oscar Rickett - 29. Mai 2023 - Übersetzt mit DeepL

Am 24. November 1999 schrieb ein ehemaliger britischer Soldat, der am Ende des Zweiten Weltkriegs in Palästina gedient hatte, einen Brief an einen Fernsehdirektor. Darin äußerte er seine Bewunderung für Warriors, ein BBC-Drama über britische Friedenstruppen während der Jugoslawienkriege. Der ältere Soldat, der im Fallschirmjägerregiment gewesen war, schlug vor, dass die BBC einen Film über eine "ähnliche Situation" drehen sollte: die, die er in Palästina erlebt hatte.

Jane Tranter, die Geschäftsführerin, gab den Brief an den Direktor von Warriors, Peter Kosminsky, weiter. Für Kosminsky, der damals Anfang 40 war, war das eine Herausforderung. "Ich weiß noch, wie ich dachte, dass er uns herausforderte", sagt er fast 25 Jahre später. Nach fast einem Jahrzehnt umfangreicher Recherchen, in denen Kosminsky und Kollegen über 80 Veteranen des britischen Mandats in Palästina interviewten, wurde die Idee aus dem Brief des Soldaten Wirklichkeit.

Im Februar 2011 wurde "The Promise" von Channel 4 im Vereinigten Königreich ausgestrahlt.

In diesem Monat jähren sich die Nakba und die Gründung Israels zum 75. Mal und das vierteilige Drama ist heute noch genauso aktuell wie damals, als es zum ersten Mal auf den Fernsehbildschirmen zu sehen war.

Middle East Eye sprach mit Peter Kosminsky und dem Hauptdarsteller Christian Cooke über die Entstehung der Serie, die Geschichte und die Politik, die sie umgibt, sowie über die kontroverse Aufnahme, die Kosminsky, der Jude ist, von Pro-Israel-Gruppen als Antisemit gebrandmarkt wurde.

Verborgene Geschichten

Das von Kosminsky geschriebene und inszenierte Stück The Promise erzählt zwei Geschichten, die durch die Zeit miteinander verbunden sind. Als ihr Großvater im Krankenhaus stirbt, reist die 18-jährige Erin (Claire Foy) mit ihrer Freundin Eliza (Perdita Weeks), die zum israelischen Militärdienst in die Heimat ihrer Familie zurückkehrt, von Großbritannien nach Israel.

Erin nimmt das Tagebuch ihres Großvaters mit, der von der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen nach Palästina ging, wo er als einer von 100.000 britischen Soldaten bis zum Ende des Mandats der Kolonialmacht am 14. Mai 1948 blieb.

Während Erin durch das moderne Israel, das besetzte Westjordanland und den Gazastreifen reist, fungiert sie als Reiseführerin für den Zuschauer. Durch sie lernen wir Elizas Bruder Paul (Itay Tiran) kennen, einen israelischen Soldaten, der zum linken Aktivisten wurde, und seinen Freund Omar (Haaz Sleiman), ein ehemaliges Mitglied der bewaffneten palästinensischen Al-Aqsa-Brigaden.

Wir lernen Pauls und Elizas wohlhabende Eltern kennen, einen ehemaligen General, der zum führenden Liberalen geworden ist, und seine Frau, die in einem großen Haus mit Blick auf das Mittelmeer leben. Wir werden Zeugen eines palästinensischen Selbstmordattentats, israelischer Siedler, die Palästinenser in Hebron anschreien, der Räumung durch die Armee und der Zerstörung eines Familienhauses in Gaza.

Währenddessen liest Erin das Tagebuch ihres Großvaters Len und entdeckt den jungen Soldaten hinter dem hospitalisierten Mann, der seiner Familie nie Liebe gezeigt hat.

Len (Christian Cooke) kommt in Palästina an und gerät bald in das dunkle Herz des Konflikts um das Gebiet, gefangen zwischen jüdischen Flüchtlingen, die vor den Schrecken Europas fliehen, der arabischen Bevölkerung Palästinas und den von den Briten ausgebildeten zionistischen Milizen, die das Land sowohl von seinen derzeitigen Bewohnern als auch von seinen früheren Unterstützern befreien wollen. Diese Geschichte führt unweigerlich zur Nakba, der Katastrophe, der ethnischen Säuberung Palästinas durch die zionistischen Milizen, die 1948 den Weg für die Gründung des Staates Israel ebneten.

Im Jahr 2005 entdeckt Claire Foys Erin, die im Tagebuch ihres Großvaters einen Schlüssel gefunden hat, dass die Vergangenheit, in der er gefangen war, nicht tot ist - sie ist nicht einmal vergangen. Und sie versucht, endlich ein Versprechen zu erfüllen, das Len einem Palästinenser und seiner Familie gegeben hat. Nachdem Kosminsky den Brief des Veteranen gelesen hatte, arbeitete er jahrelang allein an dem Projekt, das schlicht "Palästina" genannt wurde. Zunächst lief es bei der BBC, aber als der Sender kalte Füße bekam, wechselte es zu Channel 4.

Der Autor "wusste nichts über die Zeit, in der die Briten versuchten, den Frieden zu erhalten - ich wusste generell nicht viel über das Thema. Aber ich wusste etwas über britische Soldaten". Und so sagt er, dass er neben umfangreichen Recherchen die Geschichten "aus der Perspektive des Außenseiters" geschrieben hat.

In Interviews mit über 80 anderen Veteranen der britischen Mandatsmacht kristallisierten sich zwei Themen heraus: "Was ich geschrieben habe, war das, was ich von den Veteranen bekommen habe", so Kosminsky gegenüber MEE. Das erste Thema, so der Autor/Regisseur, war, dass "es ein allgemeines Gefühl gab, dass niemand zu Hause viel darüber hören wollte. Dass wir im Zweiten Weltkrieg einen riesigen Sieg errungen hatten, aber in Palästina 100.000 Mann unter Waffen standen und von einer Ansammlung von Militanten rausgeschmissen worden waren. Es war demütigend." "Die Soldaten fühlten sich völlig vergessen und im Stich gelassen, als sie nach Hause kamen. Keiner sprach darüber."

In The Promise steht dieses Gefühl des Vergessenwerdens - die Schande des kaiserlichen Rückzugs und die damit verbundene Dunkelheit - im Hintergrund. Wir wissen schon früh in der Serie, dass Len durch seine Zeit in Palästina bis zur Unkenntlichkeit verändert wurde, und wir vermuten, dass er nie richtig darüber sprechen konnte.

Wie seine Figur stammt Christian Cooke aus Leeds, und die Wahl, die die meisten Männer der Arbeiterklasse damals hatten - in die Mine zu gehen oder eine Uniform anzuziehen - war Teil der umfangreichen Hintergrundgeschichte, die er für Len erfand.

Cooke, der damals erst 22 Jahre alt war, wurde für die Rolle von Lens bestem Freund gecastet, musste dann aber die Rolle von James McAvoy übernehmen, der ursprünglich für die Hauptrolle vorgesehen war. Das war das größte Projekt, das Cooke je gemacht hatte, und der junge Schauspieler fühlte sich unsicher, die Rolle eines etablierten Hollywoodstars zu übernehmen.

Er stürzte sich in seine Recherchen, las Bücher wie Cordon and Search, die Memoiren eines Fallschirmjägerregiments-Veteranen über seine Zeit in Palästina, und sprach mit dem Vater eines Freundes, der dort gedient hatte. In einem zweiwöchigen Trainingslager mit den Militärberatern von The Promise in Syrien machte Cooke es wie Daniel Day Lewis und fragte seine Mitsoldaten, ob sie sich zusammensetzen und "über den Krieg reden könnten, in dem wir gerade gekämpft hatten".

Für den Schauspieler bedeutete das eine ganze Reihe von Schlachten, aber vor allem die Befreiung von Bergen Belsen, wo mindestens 70.000 Insassen von den Nazis ermordet wurden. In The Promise sehen wir Archivmaterial von dieser Befreiung - britische Soldaten fanden 60.000 todkranke Gefangene und Tausende von unbegrabenen Leichen auf dem Boden verstreut.

Wir sehen auch, was mit einigen dieser jüdischen Flüchtlinge geschah, als sie nach Palästina kamen und in Lagern zusammengepfercht wurden, die sich kaum von denen unterschieden, aus denen sie gekommen waren. Die Briten versuchten nun, die jüdische Einwanderung in die Kolonie zu begrenzen, was sie auf einen Kollisionskurs mit der zionistischen Bewegung brachte.

Daraus ergab sich das andere Thema von Kosminskys Interviews mit britischen Veteranen. "Die andere Sache, die sie alle sagten, war, dass sie am Anfang alle auf der Seite der Juden nach Palästina gegangen waren, wegen des Holocausts und dem, was viele von ihnen während des Krieges gesehen hatten", sagt Kosminsky, der Jude ist und dessen Mutter mit dem Kindertransport aus Wien nach Großbritannien kam. "Sie konnten verstehen, warum das jüdische Volk ein Heimatland wollte und dachten: Toll", sagt er. "Aber als sie von den zionistischen Milizen bedrängt und angegriffen wurden, änderte sich ihre Einstellung. Nicht wenige von ihnen freundeten sich mit Arabern an. Am Ende des Krieges standen alle britischen Soldaten, mit denen wir sprachen, auf der Seite der Araber."

Das sehen wir an Len, der zunächst eine Beziehung zu Clara (Katharina Schuttler), einer Geheimdienstagentin, die für die Irgun, eine paramilitärische zionistische Gruppe, arbeitet, aufbaut und dann Zeuge des Massakers an über 100 Palästinensern durch dieselbe Miliz in Deir Yassin wird. Len ist schockiert und wütend über das, was die zionistischen Gruppen tun, aber er ist auch zutiefst frustriert über das Versagen der Briten, etwas dagegen zu unternehmen. Wie Cooke es ausdrückt: "Typisch Großbritannien, kolonisieren und sich dann verpissen, wenn es nicht mehr passt."

Das Trauma des Großvaters

Die verzweifelte Frustration darüber, dass Len die Palästinenserinnen und Palästinenser nicht schützen darf, ist eines der Dinge, die ihn mit seiner Enkelin verbinden. Die Verbindung und die Parallelen zwischen den beiden Figuren, die durch die Zeit transportiert werden, sind das Herzstück von Das Versprechen.

"Ich war sehr an der Beziehung zwischen einem jungen Mädchen und einem viel älteren Menschen interessiert", sagt Kosminsky. "Ich wollte die Geschichte erzählen, wie ein 18-jähriges Mädchen die Peinlichkeit des Dribbelns sieht und dann den jungen Mann darin erkennt... Dramaturgisch war das für mich der Hauptantrieb. Ich wollte die Geschichte erzählen, wie sie sich in ihren Großvater verliebt."

Indem sie ihren Großvater zum Leben erweckt, lernt Erin das Trauma zu verstehen, das ihn verfolgt hat. "In der ganzen Show geht es um die Nachwirkungen eines Traumas", sagt Kosminsky. Es geht um das Trauma eines britischen Soldaten, der den Krieg und das Ende des Kaiserreichs miterlebt hat, und um das Trauma, das die Existenz Israels verfolgt.

"Ich habe versucht zu verstehen, wie ein Volk, das in der Geschichte einige der schrecklichsten Verfolgungen erleiden musste, zu Verfolgern werden konnte", sagt Kosminsky und verweist auf den Holocaust und die gewaltsame Gründung Israels. Eine Motivation, die an Edward Saids berühmten Satz erinnert: "Du kannst nicht weiterhin jemanden zum Opfer machen, nur weil du selbst einmal ein Opfer warst - es muss eine Grenze geben."

Um das besser zu verstehen, haben Kosminsky - dessen Mutter den Großteil ihrer Familie im Holocaust verloren hat - und seine Kollegen Irgun-Kommandeure, israelische Akademiker und die Jungen und Mädchen interviewt, die zum Dienst in der heutigen israelischen Armee eingezogen wurden.

Die Produktion wurde komplett in Israel gedreht und von einer israelischen Crew realisiert. Sowohl Kosminsky als auch Cooke sagen, dass es das Schwierigste war, was sie je gemacht haben. Sie stellten auch fest, dass die Palästinenser und Israelis, mit denen sie arbeiteten, durch The Promise ihre eigenen Geschichten erzählten und versuchten, ihr Trauma irgendwie zu verarbeiten.

In der Serie gibt es eine Szene, in der Erin das Haus von Omar, dem palästinensischen Kämpfer, der zum Friedensaktivisten wurde, besucht. Omar wohnt in Abu Dis, in der Nähe der 700 km langen Mauer, die Israel vom besetzten Westjordanland trennt und die palästinensische Gemeinden zerstückelt hat. Das Team hatte die Gegend ausgiebig erkundet und jemanden gefunden, der ein Dach hatte, auf dem sie eine Szene drehen konnten.

"Am Morgen des Drehs kam der Hausbesitzer heraus und erzählte uns, dass die IDF [Israelische Verteidigungsstreitkräfte] ihn besucht hatten und sagten, dass schlimme Dinge passieren würden, wenn er uns die Szene filmen ließe". sagt Kosminsky. Jede Minute kostete die Produktion Geld und das Team versuchte verzweifelt, einen anderen Drehort zu finden.

In einer Szene, die auf einem Video eines realen Vorfalls aus Hebron basiert, schreit ein israelischer Siedler eine palästinensische Frau an. Nach den Dreharbeiten baten die beiden Schauspieler um ein Foto, auf dem sie Arm in Arm zu sehen sind. "Das Bild wirst du nie in The Promise sehen", scherzte die jüdische Schauspielerin, während sie sich an ihr palästinensisches Gegenüber klammerte. "Du weißt, dass wir so etwas nicht tun", sagte sie zu Kosminsky. "Wenn wir so etwas machen, dann spielen Juden Araber." Im Laufe ihrer langen Karriere in Israel war dies das erste Mal, dass sie mit einem "echten Palästinenser" zusammenspielte.

In einer anderen Szene, die im Gazastreifen spielt, benutzt eine israelische Armeeeinheit Erin und ein junges palästinensisches Mädchen als menschliche Schutzschilde, damit sie in das Haus eines Selbstmordattentäters eindringen können, bevor es zerstört wird. Bei den Dreharbeiten zu dieser Szene wurde Kosminsky klar, dass der Schauspieler, der die Rolle des israelischen Kommandeurs spielte, kürzlich militärische Erfahrungen gesammelt hatte.

"Geht es dir gut?" fragte Kosminsky den Schauspieler am Ende der Szene. "Nicht wirklich", sagte er. "Warum?" "Weil ich ein Reservist bin. Ich muss solche Sachen machen", antwortete er. Der Schauspieler fing an zu weinen. Der Regisseur fragte ihn, warum er die Rolle angenommen hatte. "Diese Dinge passieren", sagte er. "Wir müssen uns ihnen stellen." Auch einer der palästinensischen Schauspieler in der Szene hatte eine Hausdurchsuchung hinter sich. "Es ist nicht schwer, zu improvisieren", sagte sie zu ihrem Regisseur. "Es ist unser Leben."

Auch Cooke fand, dass das Leben die Kunst imitiert. Das Versprechen, das die Serie prägt, ist das, das Len Mohammed (Ali Suliman) macht, der als Diener für die Briten arbeitet. Die beiden Männer lernen sich kennen, und Len lernt Mohammeds Familie kennen, darunter auch seinen kleinen Sohn Hassan.

Als die Briten kurz vor ihrem überstürzten Abzug stehen und die zionistischen Streitkräfte näher rücken, überredet Len Mohammed, sein Haus in Haifa zu verlassen. Der Palästinenser gibt seinem Sohn den Schlüssel zu diesem Haus. Später, als palästinensische Familien verzweifelt versuchen, aus dem Hafen von Haifa zu fliehen, wird Hassan vermisst und der Schlüssel landet in Lens Händen.

"Ich habe eine Szene mit Ali Suliman gedreht", sagt Cooke, der sich mit dem palästinensischen Schauspieler angefreundet hat und mit großer Bewunderung über seine Filme Paradise Now (2005) und Lemon Tree (2008) spricht. "Es ist die Szene, in der er seinem Sohn den Schlüssel gibt und ich gerade wegfahren will. Ich saß zwischen den Aufnahmen auf der Straße und sagte zu Ali, der von der Szene betroffen war: 'Geht es dir gut? Und er sagte: 'Ich habe den Schlüssel meines Vaters'. Die Sache, die wir machten, war so viel größer als wir. Dieser Schauspieler erzählte seine eigene Geschichte. Das war wirklich demütigend. Ich denke oft darüber nach."

Todesdrohungen und Klischees

Peter Kosminsky wurde als Sohn jüdischer Eltern in London geboren. Als "The Promise" herauskam, wurde er als Antisemit beschuldigt und wichtige jüdische Gruppen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens feuerten Breitseiten auf seine Serie ab. "Das Versprechen dämonisiert Juden, indem es geschmacklose Stereotypen verwendet und sogar die Taten der Nazis während des Holocausts mit denen der Juden im Mandatsgebiet Palästina vergleicht", schrieb der Board of Deputies of British Jews. "Es spielt für mich keine Rolle, dass der Autor/Regisseur von The Promise Jude ist. Es hat eine lange Geschichte, dass Juden der uralten Sichtweise auf sie erliegen und das Jüdische an ihnen verachten", schrieb der britisch-jüdische Autor Howard Jacobson.

In Australien wurde der Chef des Senders SBS, der The Promise dort ausstrahlte, vor das Parlament geladen. In Paris führten Morddrohungen von Pro-Israel-Gruppen gegen Kosminsky dazu, dass er während der Promotion des Films ständig "zwei sehr große bewaffnete Wachen" bei sich hatte.

Auf die Frage, was er seinen Kritikern zu sagen hat, antwortet Kosminsky heute: "Ich schäme mich für euch, dass ihr die Währung des Rassismus abwertet. Denn Rassismus ist eine sehr ernste Angelegenheit, und meine Familie kann das bezeugen. Also lasst uns nicht leichtfertig mit dem Vorwurf des Rassismus um uns werfen."
"Ich wehre mich wirklich dagegen, als Antisemit bezeichnet zu werden", sagt er. "Ich bin sehr stolz darauf, Jude zu sein. Nicht alle Juden leben in Israel. Nicht alle Juden unterstützen alles, was Israel tut."

Das Versprechen ist jedoch eine Quelle großen Stolzes für diejenigen, die daran gearbeitet haben. "Es ist die wichtigste Arbeit, die ich je gemacht habe", sagt Christian Cooke.

"Es war wirklich stark, eine wichtige Geschichte. Ich glaube nicht, dass sich die Menschen heute dieser Geschichte bewusst sind, der Geschichte Palästinas und der britischen Beteiligung. Die Auswirkungen sind auch heute noch spürbar und es war toll, eine Arbeit zu machen, die in einem entscheidenden Moment der Geschichte spielt."

Etwa sechs Monate nach Abschluss der Dreharbeiten traf Cooke auf einer Party in Los Angeles auf den walisischen Schauspieler Ioan Gruffudd, der mit Kosminsky an Warriors gearbeitet hatte. Cooke erzählte ihm, dass er mit dem Regisseur auch gerade an The Promise gearbeitet hatte. Gruffud drehte sich um und sagte zu ihm: "Glückwunsch. Es wird das Beste sein, was du je gemacht hast."  Quelle

Beiträge geben nicht unbedingt und in allen Aussagen  die Meinung der Redaktion wieder.

 

Eine kleine Auswahl weiterer Nachrichten und  Texte,  in meist englischer Sprache

AUCH WENN OFT JEDEN TAG SICH DIE MELDUNGEN ÄHNELN - ES SIND JEDEN TAG AKTELLE NEUE MELDUNGEN
TAG FÜR DIE GLEICHEN VERBRECHEN AM ANDEREN ODER GLEICHEN ORT UND GLEICH DIE ABSICHTEN DAHINTER:

Israeli Army Invades And Bulldozes Palestinians Lands In Gaza (imemc.org)

Israeli Colonizers Burn Palm Trees Near Nablus (imemc.org)

Since start of year, Israeli forces detained 170 Palestinians in Jericho, more than 100 from Aqbat Jabr refugee camp

Soldiers break into school in a town near Ramallah, prevent students and staff from leaving it

Army Kills An Intelligence Officer In Jenin, Injures Eight Palestinians,

Israeli Soldiers Demolish Two Homes In Bethlehem And Jericho

Israeli forces detain four Fatah activists in Jerusalem

National and Islamic factions stress need to intensify pro-prisoner activities

Israeli Army Abducts Thirteen Palestinians In West Bank

Israeli Soldiers Abduct Three Palestinians, Injure Many, In Nablus

PLO calls on the EU to pressure Israel to stop escalatory unilateral measures

General Intelligence Service foils attempt to leak Palestinian lands to Israeli settlers

Israeli Colonizers Attack Many Palestinians Near Nablus (imemc.org)

Foreign Ministry warns legalizing Homesh settlement outpost is a serious escalation in the conflict

Israeli military demolishes a house near Jericho under the pretext of construction without a permit

Soldiers Abduct A Palestinian Near Bethlehem, injure Many Near

Quarry in Ramallah area ordered removed by Israeli military, digging tools, tractor seized

Newspapers Review: Injury of Palestinians during confrontations, Erdogan re-elected president focus of dailies


Archiv
Dort findet man die Startseiten chronologisch gespeichert >>>.

 

Kontakt | Impressum | Haftungsausschluss | Datenschutzerklärung  | Arendt Art  | oben  | Facebook

Das Palästina Portal gibt es seit dem 10.4.2002