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 Kurznachrichten  -  Archiv  -  Themen  -  Linksammlung  - 19. September 2023  Sponsern Sie   -  Veranstaltungen  -  Facebook  -  Suchen

 

 

OCHA - Israelische Menschenrechtsverletzungen in den besetzten palästinensischen Gebieten

(Wöchentliches
Update 07. - 13. September 2023)

Verletzung des Rechts auf Leben und auf körperliche Unversehrtheit:

Ein palästinensisches Kind wurde getötet und 19 weitere Palästinenser, darunter 10 Kinder, verletzt, während dutzende andere unter Atemnot litten und Prellungen bei Angriffen der israelischen Besatzungskräfte (IOF) und der Siedler in den besetzten Gebieten (oPt) davontrugen. Einzeheiten sind wie folgt:

Am 09. September 2023 wurde Milad Monther al-Ra’ie (15) getötet, nachdem sie von einer scharfen Kugel der IOF aus einer Entfernung von 20 Meter in den Rücken geschossen wurde, angeblich, weil er einen Molotow-Cocktail auf einen am nordwestlichen Eingang des Al-‘Arroub-Flüchtlingslagers errichteten Militärkontrollwachturm, im Norden von Hebron geworfen hatte. (Einzelheiten in der Pressemitteilung von PCHR: press release.)

Diejenigen, die verletzt wurden, waren Opfer des exzessiven Gewalteinsatzes, der die IOF- Überfälle auf Städte und Dörfer oder die Niederschlagung friedlicher, von palästinensischen Zivilpersonen organisierten Proteste begleitete.

Am 08. September 2023 wurden 3 Kinder mit gummi-ummantelten Kugeln nach der Niederschlagung des friedlichen Protestes am Nordeingang zum Dorf Kafr Qaddum in Qalqilya beschossen.

Am 11. September 2023 erlitten 2 Kinder Blendgranaten-Schrapnell-Verletzungen bei Zusammenstößen mit der IOF bei deren Überfall auf das ‘Aqabat Jaber-Flüchtlingslager, im Südwesten von Jericho.

Am selben Tag wurden drei Palästinenser, darunter ein Kind, bei Zusammenstößen mit der IOF am südlichen Eingang zum Al-‘Arroub-Flüchtlingslager, im Norden von Hebron, verletzt.

Am selben Tag eröffnete die IOF auf ein palästinensisches Fischerboot und beschlagnahmte es und verhaftete 2 Fischer, die an Bord vor der Rafah Küste im südlichn Gazastreifen waren. Am Abend entließ die IOF einen der Fischer, und es stellte sich heraus, dass er von 2 gummi-ummanltelten Stahlkugeln in den Rücken und linken Bein. Der andere Fischer hat eine Kopfverletzung und erhält nun die Behandlung am Soroka Medizin-Zentrum in Israel.

Am 13. September 2023 wurden 9 Palästinenser, darunter 3 Kinder, verletzt, nachdem die IOF das Feuer eröffnet und Tränengaskanister auf Dutzende von palästinensischen Demonstranten in der Nähe des Sicherheitsgrenzzaunes im Malaka-Gebiet, im Osten von Gaza Stadt abgefeuer hat.

In der Berichtszeit wurden im Gazastreifen 2 Schüsse der IOF auf landwirtschaftliche Gebiete im Osten des Gazastreifens verzeichnet, während über 12 Schießereien auf Fischerboote vor der Westküste von Gaza berichtet wurde.

Bis heute wurden in 2023 bei Angriffen der IOF 223 Palästinenser getötet, darunter 111 Zivilpersonen; unter ihnen 42 Kinder, 6 Frauen und eine behinderte Person; 9 wurden von Siedlern getötet und der Rest waren Mitglieder bewaffneter palästinensischer Gruppen, darunter 9 Kinder, und zwei starben in israelischen Gefängnissen. 1.142 Palästinenser, darunter 175 Kinder, 33 Frauen und 16 Journalisten wurden in der Westbank und im Gazastreifen verletzt.

 

Landeinebnung, Zerstörungen, Bescheide und Siedlungen

Die IOF zerstörte ein Restaurant und übernahm ein Haus zugunsten der Siedler in der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem. Einzelheiten, wie folgt:

Am 09. September 2023 zwang die IOF Nafiz Zytoun, sein kleines Falafel-Restaurant von nur 5 qm im Dorf Silwan im besetzten Ostjerusalem auf die Entscheidung der israelischen Stadtverwaltung unter dem Vorwand einer nicht genehmigten Baumaßnahme selbst zu zerstören. Das Ergebnis war, dass Nafiz, der eine 7-köpfige Familie unterstützte, seine einzige Einkommensquelle verlor.

Am 11. September 2023 erzwangen israelische Siedler im Schutz der IOF die Übergabe von Saleh Idris Haus in der Altstadt des besetzten Ostjerusalem, indem sie die Abwesenheit des Eigentümers nutzten, als er im Krankenhaus aufgrund einer Krankheit behandelt wurde. Nachdem die Siedler sich des Hauses bemächtigt hatten, tauschten sie die Türen aus, befestigten Sprossen an Fenstern und Türen und errichteten eine Stahltreppe und einen mobilen Raum, um ihn später mit dem Haus zu verbinden.

Am selben Tag stellten Siedlerorganisationen in Kooperation mit der israelischen Naturbehörde Zelte und Häuser aus „Haaren“ (houses of hair) auf, wo hinein sie Stühle aus Holz, Möbel, Artifakte und einige Viehbestände im Rahmen des Israelischen Tal-Besiedlungsprojektes im Gebiet des Al-Rababa-Tal in Silwan im besetzten Ostjerusalem auf. Diese Organisationen haben zum Ziel, die falschen israelischen Narrativen zu fördern, die palästinensisch-arabischen Merkmale des Landes auszulöschen und die Geschichte zu verfälschen.

Außerdem stellte die IOF einen Baustopp-Bescheid für zwei Grundstücke von 300 qm in Kherbet Faqiqas, im Südwesten von Hebron, aus, unter dem Vorwand der Beschädigung von archäologischen Stätten in Zone “C”.

Seit Anfang 2023 machte die IOF 138 Familien zu Obdachlosen, insgesamt 802 Personen, darunter  174 Frauen und 354 Kinder. Das war das Ergebnis der Zerstörung von 146 Häusern; 38 wurden zwangsweise von ihren Eigentümern selbst zerstört und 14 wurden im Rahmen der kollektiven Bestrafung zerstört. Die IOF zerstörte ebenso 115 weitere Zivilobjekte, verwüstete weiteres Eigentum und stellte Dutzende von Abrissbescheiden und Baustopp-Bescheiden in der Westbank, darunter Ostjerusalem, aus.

 

Siedlerangriffen und Vergeltungsakte

Am 17. September 2023 griffen israelische Siedler derYitzhar”-Siedlung, die auf  beschlagnahmtem palästinensischen Land im Südosten von Nablus errichtet wurde, die Außenbereiche des Dorfes Madama an und setzten den Berg al-Qa’dat in Brand.

Am 09. September 2023 griffen israelische Siedler einen Palästinenser an und brachen seinen linken Arm, während sie versuchten, sein Schaf in Khirbet Humsa im nördlichen Jordantal, im Osten von Tubas, zu stehlen.

Seit Jahresanfang haben Siedler mindestens 309 Angriffe gegen palästinenische Zivilpersonen und deren Eigentum verübt. Das Ergebnis ist, dass 9 Palästinenser getötet wurden und dutzende andere verletzt wurden; die meisten von ihnen aufgrund von Schlägen und Steinewürfen. Außerdem wurden dutzende Häuser, Fahrzeuge und zivile Einrichtungen in Brand gesetzt.

 

Israels Hetze gegen den palästinensischen Lehrplan und Einschränkungen, die den Schulen in Jerusalem auferlegt wurden

Am 07. September 2023 sandte das israelische Bildungsministerium offizielle Briefe an die Schulen von Ostjerusalem, mit der Drohung, deren Lizenzen zurückzuziehen, wenn sie den vom palästinensischen Bildungsministerium gedruckten palästinensischen Lehrplan lehren, im Rahmen des Versuchs, den palästinensischen Schulen den israelischen Lehrplan aufzuerlegen.

Am 11. September 2023 fiel die IOF in der al-Aqsa-Kindergarten-Schule in der al-Aqsa Moschee im besetzten Ostjerusalem ein und verhaftete 4 Studenten. Die Studenten wurden später unter der Bedingung entlassen, dass ihnen der Zugang zur Moschee 10 Tage lang verwehrt wird.

 

Angriffe auf Gebetsstätten

Am 07. September 2023 fiel die IOF in die Gebetshalle des al-Rahma-Tors in der al-Aqsa Moschee im besetzten Ostjerusalem ein und beschlagnahmte etwas von ihrem Inhalt. Die Abteilung für islamische Stiftung (Awqaf) erklärte, dass die israelische Polizei ihre Schuhe getragen und die  al-Rahma-Gebetshalle durchsucht, Teile ihres Inhalts zerstreut und den Rest beschlagnahmt habe.
 

Israelische Schließung, Einschränkung der Bewegungsfreiheit und kollektive Bestrafung:

Die israelische Besatzung hält ihre illegale und unmenschliche 17-jährige Blockade des Gazastreifens aufrecht.

In der Westbank verhängt die IOF weiterhin Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zu  ihren 110 permanenten Kontrollpunkten errichtete die IOF 133 temporäre Militär-Kontrollpunkte in der Westbank, darunter das besetzte Ostjerusalem, und verhaftete mehrere Palästinenser an diesen Kontrollpunkten.

Am 12. September 2023 verschärfte die IOF im Rahmen ihrer militärischen Maßnahmen rund um Huwara und andere benachbarte Dörfer, ‘Aqraba, Osarin, Beita und Yatma und schlossen mit Sandbermen einige Nebenstraßen und Kontrollpunkte.

Seit 01. September 2023 verschloss die IOF das Metall-Detektor-Tor am Eingang zum Rawabi-Gebiet im Osten des Dorfes Isawiya im besetzten Ostjerusalem, wodurch die Bewegung der Bewohner und der Studenten behindert wird und sie gezwungen waren, andere entferntere Straßen einzuschlagen.

Diese Woche schloss die IOF mehrere Kontrollpunkte und Straßen im besetzten Ostjerusalem und Bethlehem, blockierte den Verkehr, aber öffnete sie später wieder.

Bis heute in 2023 errichtete die IOF 4.445 temporäre militärische Kontrollpunkte und verhaftete Dutzende von Palästinensern an diesen Kontrollpunkten.    Quelle

(übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

 

Sammlung von Berichten

Berichte - OCHA
Berichte - PCHR

 

Weitere Berichte

2023 - UN-Ausschuss - umfassende Studie über die Rechtmäßigkeit der israelischen Besatzung

Amnesty International Report 2022/23

Amnesty International Report 2022

Reaktionen auf den
Amnesty Bericht

280-seitigen Bericht -  Amnesty International wirft Israel vor, den Palästinensern ein "Apartheidsystem" aufzuzwingen  Der Bericht bei Amnesty

Der Bericht - Übersetzung ins deutschte.
Der Bericht -  Original - docx Datei
Der Bericht - Original pdf Datei

Eine gesamte deutsche, nicht offizielle Übersetzung des Reports 2022 ist nun hier zu finden. Sie kann gerne weiterverbreitet werden.

Eine Zusammenfassung des Berichts - Amnesty Internatioal Deutschland Amnesty International wirft Israel vor, den Palästinensern ein "Apartheidsystem" aufzuzwingen - Der Bericht ist (?) auf 38 Seiten verkürzt worden


UNO - Goldstone Bericht 1
UNO - Goldstone Bericht 2
UNO - Goldstone Bericht  3 - Reaktionen

Human Rights klagt Apartheid an
Human Rights Watch klagt Israel an
Dies ist Apartheid - B'Tselem

Internationale Gerichtshof - Wir klagen Apartheid a

Al-Haq veröffentlicht bahnbrechenden Bericht der Palästina-Koalition
Isareli Apartheid - Tool of Zionist Settler Clonialism -
Bericht in Al Haq lesen
Al-Haq - The Legal Architecture of Apartheid – by Dr. Susan Power

Breaking the Silence - Israelische Soldaten berichten von ihrem Einsatz in den besetzten Gebieten

Yes Din - The Occupation of the West Bank and the Crime of Apartheid: Legal Opinion

2017 - UN-ESCWA-Bericht

Gutachten des IGH: Mauer ist illegal -
Der Internationale Gerichtshof in Den Haag verurteilt den israelischen Mauerbau

Mehr >>>

 

Palästina am Tropf des Westens

16. September 2023 - Oliver Eberhardt

30 Jahre nach Oslo: Mit Finanzhilfen haben Europa und die USA zum Scheitern des Friedensprozesses beigetragen. Es fehlt an Visionen. Wie sieht eine Wende aus?

Es ist Wochenende, Protestzeit zwischen Jordan und Mittelmeer. Getrennt durch Mauern und Zäune, werden viele wieder auf die Straße gehen. In Israel, vor den Augen der Weltöffentlichkeit. In Palästina, den palästinensischen, den besetzten Gebieten, weit weniger beachtet. Obwohl auch dort viel auf dem Spiel steht, und zwar ganz Ähnliches wie auf der anderen Seite.

In Israel versucht eine rechtsextreme Regierung um den seit 2008 mit kurzer Unterbrechung regierenden Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit einer höchst umstrittenen Justizreform mehr Macht an sich zu reißen.

In der Palästinensischen Autonomiebehörde ist das schon lange geschehen, zunächst im Verborgenen, da die politischen Entscheidungsprozesse dort chronisch intransparent sind.

Präsident Mahmud Abbas begann, die Verfassung immer öfter zu missachten, stellte dem Obersten Gerichtshof ein eigenes, natürlich mit ihm genehmen Personen besetztes "höchstes Gericht" zur Seite, das ihm natürlich erlaubte, auch lange nach dem Ende seiner Amtszeit und der des Parlaments ohne Neuwahlen weiterzuregieren.

Er verfügte per Dekret immer mehr Einschränkungen der Presse- und Versammlungsfreiheit.

Abbas: Autokrat

Das Ergebnis: Die Palästinenser haben nicht mehr nur mit der israelischen Besatzung zu kämpfen, die in diesem Jahr bereits so viele Opfer gefordert hat wie seit vielen Jahren nicht mehr. Ihr eigener Präsident ist zum Autokraten geworden, unterstützt von Polizei und Geheimdienst. Und von Israel und der internationalen Gemeinschaft, die ihn gewähren lassen.

Denn an vielem, was in der Region schiefläuft, sind diejenigen, die nach außen hin vorgeben, für Frieden sorgen zu wollen, maßgeblich beteiligt.

Die Verantwortung des Westens

Die Visionslosigkeit westlicher Regierungen, ihr Mangel an Strategien, ihre Scheu, klare Ansagen zu machen und durchzusetzen, ihre Bereitschaft, mit viel Geld zu helfen, halten die israelische Besatzung am Laufen. Dies macht den Siedlungsbau erst möglich mehr . >>>

 

IDF-Medieneingriffe gehen zurück, aber Selbstzensur bleibt in vollem Gange

Obwohl die Zahl der Redaktionen auf ein 12-Jahres-Tief gesunken ist, verletzt Israels Militärzensur immer noch die Pressefreiheit
 und verhindert, dass wichtige Informationen an die Öffentlichkeit gelangen.


Haggai Matar - 18. September 2023 - Übersetzt mit DeepL

Im vergangenen Jahr blockierte die israelische Militärzensur die Veröffentlichung von 159 Artikeln in verschiedenen israelischen Medien und zensierte Teile von weiteren 990 Artikeln. Insgesamt verhinderte das Militär im Durchschnitt dreimal täglich die Veröffentlichung von Informationen - zusätzlich zu der abschreckenden Wirkung, die allein schon die Existenz der Zensur auf unabhängigen Journalismus hat, der versucht, Versäumnisse der Regierung aufzudecken. Die Zensurdaten wurden von der Militärzensur als Antwort auf eine Informationsfreiheitsanfrage der Zeitschrift +972 und der Bewegung für Informationsfreiheit in Israel zur Verfügung gestellt.

Die Zahl der Eingriffe der israelischen Militärzensur ging 2022 das vierte Jahr in Folge zurück und erreichte den niedrigsten Stand, seit +972 im Jahr 2011 begann, Daten über die Aktivitäten der Zensur zu sammeln. Im letzten Jahrzehnt gab es mindestens 2.358 Eingriffe der Zensur in Medienberichte pro Jahr, in der Regel aber weit mehr; 2022 waren es "nur" 1.149 zensierte Beiträge - ein Rückgang um 20 Prozent gegenüber 2021.

Laut Or Sadan, einem Anwalt der Bewegung für Informationsfreiheit in Israel, hat allein die Existenz dieser Zensur eine abschreckende Wirkung, was ein Hauptgrund für den diesjährigen Rückgang ist. Ein weiterer möglicher Faktor ist der Personalwechsel an der Spitze der Zensurstelle: Ariella Ben Avraham, die in den Spitzenjahren der Zensurstelle tätig war und jetzt bei der NSO Group arbeitet, verließ die Stelle im Jahr 2022, und Kobi Mandelblit hat den Posten übernommen.

Auch die Zahl der Artikel, die Medienunternehmen der Zensurbehörde zur Überprüfung vorlegen, ist erheblich zurückgegangen. In den letzten zehn Jahren reichten die Medien jährlich zwischen 11-14.000 Artikel ein, während es im letzten Jahr nur 5.916 waren. Dieser Rückgang lässt sich vielleicht durch das nachlassende Interesse an sensiblen Sicherheitsfragen erklären oder als Reaktion auf das geringere Eingreifen der Zensurbehörde und den Rückgang der Verbote von Artikeln zur Veröffentlichung.

Nach israelischem Recht müssen Journalisten jeden Artikel der Militärzensur vorlegen, wenn er sich mit Sicherheitsfragen befasst - ein Thema, das mit sechs dicht gefüllten Seiten von Unterthemen sehr weit gefasst ist. Die Medienhäuser ringen täglich darum, was sie der Militärzensur vorlegen, eine Entscheidung, die letztlich von den Redakteuren getroffen wird. Weitere Hintergrundinformationen über die Zensur und die Haltung von +972 dazu finden Sie in dem Brief, den wir 2016 an unsere Leser veröffentlicht haben.

IDF-Medieneingriffe nehmen ab, aber Selbstzensur bleibt in vollem Gange

Die Zensur kann auch proaktiv Informationen entfernen, die bereits in den Nachrichten oder in den sozialen Medien veröffentlicht wurden, und Ben Avraham versuchte sogar, prominente Blogger und Online-Autoren, die keine Journalisten sind, zu zwingen, ihr vor der Veröffentlichung Texte zu schicken. Im Gegensatz zu den Vorjahren lehnte die Militärzensur in diesem Jahr jedoch unsere Bitte ab, ihre Statistiken zu kategorisieren, um zu klären, wo sie die ihr vorgelegten Texte zensiert und wo sie eingreift, um bereits veröffentlichte Informationen zu entfernen.

Die Zensurbehörde hat auch keine anderen von uns angeforderten Statistiken zur Verfügung gestellt, einschließlich einer Aufschlüsselung ihrer Aktivitäten nach Monaten, nach den Gründen für ihr Eingreifen oder nach den beteiligten Medien. Wir haben auch keine Zahlen darüber erhalten, wie viele Artikel aus dem israelischen Staatsarchiv - das ursprünglich nicht in den Zuständigkeitsbereich der Zensurbehörde fiel - entweder aus dem öffentlichen Zugang entfernt oder geschwärzt wurden. Die Zensurbehörde bestätigte lediglich, dass ihr im vergangenen Jahr 2.670 Akten aus den Archiven vorgelegt wurden und dass "die überwiegende Mehrheit" ohne Schwärzung veröffentlicht wurde - was wenig über die Aktivitäten der Zensurbehörde gegenüber den Archiven aussagt.

Trotz des angeblichen Rückgangs der von der Zensur veröffentlichten Statistiken bleibt die Existenz der Militärzensur eine extreme Abweichung von den grundlegenden demokratischen Normen. Israel ist das einzige Land, das vorgibt, zum Kreis der westlichen Demokratien zu gehören, das eine derart aggressive Zensur gegen Journalisten ausübt und Schriftsteller effektiv davon abhält, Themen anzusprechen, die für das Leben der Bürger lebenswichtig sind.

"Die Öffentlichkeit muss sich darüber im Klaren sein, dass es Informationen gibt, die die Journalisten gerne wissen möchten, die aber von der Zensur blockiert werden", so Sadan. Um dieses Ziel zu erreichen, haben Sadan, die Bewegung für Informationsfreiheit in Israel und +972 zusammengearbeitet, um "die Öffentlichkeit auf die Anzahl der Vorfälle aufmerksam zu machen, in denen das Recht der Öffentlichkeit auf Information verletzt wurde", so Sadan weiter. Er fügte hinzu, dass die Anfragen nach Informationen über die Aktivitäten der Zensurbehörde "eine langfristige Nachverfolgung ermöglichen, was die Angst vor dem Missbrauch dieser Behörde verringert".

IDF-Medieneingriffe nehmen ab, aber die Selbstzensur bleibt in vollem Umfang in Kraft

Auch wenn die Militärzensur weiterhin gegen die Pressefreiheit verstößt, sind ihre Aktivitäten zunehmend überflüssig - ja sogar absurd - in einer Zeit, in der jeder Informationen online stellen und eine weite Verbreitung erreichen oder auf Informationen zugreifen kann, die anderswo in der Welt veröffentlicht wurden, um die Zensur zu umgehen. So wurde beispielsweise israelischen Nachrichtenagenturen zunächst verwehrt, zu veröffentlichen, dass der ehemalige Mossad-Agent Erez Shimoni im Mai letzten Jahres bei einem Bootsunglück in Italien ums Leben gekommen war - eine Nachricht, die weltweit Schlagzeilen machte. Wie schon in anderen Fällen dieser Art hat die Realität das Sicherheitsestablishment schließlich überwältigt, so dass es sich gezwungen sah, einzulenken und der israelischen Presse zu gestatten, über das zu berichten, was in der Welt bereits allgemein bekannt war.

Im diesjährigen Weltindex für Pressefreiheit, der von Reporter ohne Grenzen (RSF) erstellt wird, fiel Israel um 11 Plätze zurück, von Platz 86 (von 180) im Jahr 2022 auf Platz 97 im Jahr 2023. Die Aktivitäten der Militärzensur werden im RSF-Faktenbericht über Israel erwähnt, und die Politik und die Vorschläge der neuen Regierung werden als Grund für das niedrigere Ranking in diesem Jahr genannt.

Das widersprüchliche Nachleben von Oslo

Bei einer kürzlichen Anhörung des Knesset-Ausschusses zum Thema Militärzensur wies Anat Saragusti, Direktorin für Pressefreiheit bei der Union of Journalists in Israel, auf die Position Israels im Index hin, während sie gleichzeitig die laufende Berichterstattung von +972 zitierte und darauf hinwies, dass die Anwendung von Nachrichtensperren in Israel - die einseitig von Richtern unter Mitwirkung des Sicherheitsapparats und ohne Vertretung der Journalisten erlassen werden - im Zunehmen begriffen ist. Dieser Trend, fügte Saragusti hinzu, führe dazu, dass die Zahl der Themen, die die Presse nicht ansprechen dürfe, erheblich zunehme.

Auch wenn die Militärzensur ihre Arbeit fortsetzt, greift sie nicht in die Veröffentlichung von Artikeln ein, die sich mit den Aktivitäten der Armee und der Siedler in den besetzten Gebieten befassen, mit der Schaffung und Aufrechterhaltung zweier getrennter Rechtssysteme für Juden und Palästinenser im Westjordanland durch die Regierung, mit der Unterdrückung legitimer palästinensischer Proteste, mit Strafverfahren wegen der Tötung von Palästinensern durch die Armee, die in der Regel nicht untersucht werden, mit der Inhaftierung und Erschießung palästinensischer Journalisten, unserer Kollegen, und so weiter. Die meisten Mainstream-Medien berichten nicht über diese Themen, oder sie berichten in einer parteiischen und verzerrten Weise - nicht wegen staatlicher Restriktionen, sondern wegen der Selbstzensur.   Quelle

 

UNRWA - Bildung auf nüchternen Magen

Ruwaida Amer - 18. September 2023 - Übersetzt mit DeepL

Das UNO-Hilfswerk für Palästinaflüchtlinge (UNRWA) ist aufgrund von Haushaltskürzungen gezwungen, seine Dienstleistungen im Gazastreifen zu reduzieren. Ashraf AmraAPA Bilder
Khitam Salim kämpft darum, ihre Kinder mit Lunchpaketen zu versorgen.

Die dreifache Mutter ist alleinerziehend, seit ihr Mann vor vier Jahren an Leukämie gestorben ist.

Ihre Kinder besuchen eine Grundschule in Rafah, der südlichsten Stadt des Gazastreifens. Die vom UN-Flüchtlingshilfswerk für Palästina (UNRWA) betriebene Schule bietet ihren Schülern keine Mahlzeiten an, so dass sie Sandwiches mitbringen oder Essen in einer Kantine kaufen müssen.

Um Essen zu kaufen, bräuchten die Kinder mehr als 1 $ pro Tag. Ihre Mutter kann diesen Betrag nicht aufbringen.

"Niemand hilft mir", sagte Salim, der arbeitslos ist und auf Sozialhilfe angewiesen ist. "Die Bedingungen, in denen wir uns befinden, sind sehr hart. Die Kinder sehen, wie einige ihrer Klassenkameraden in der Pause einkaufen. Dass sie sich selbst nichts kaufen können, wirkt sich psychologisch schlecht auf sie aus.

Faris Qishta hat fünf Kinder, die alle auf UNRWA-Schulen gehen.

Er braucht Geld, um Uniformen und Lebensmittel für seine Kinder zu kaufen.

"Ich kann das alles nicht tun", sagt er.

Ohne die Nahrungsmittelhilfepakete, die er erhält, "wäre meine Familie verhungert", sagte er. Die Hilfe umfasst jedoch keine Mahlzeiten in der Schule.

Qishta war früher Taxifahrer und ist jetzt arbeitslos.

"Ich bin immer auf der Suche nach Arbeit, selbst für ein paar Schekel, um die einfachsten Bedürfnisse meiner Kinder zu befriedigen", sagt er. "Aber ich kann nichts finden. Meine Kinder haben viele Träume, und wenn sie mir von ihnen erzählen, bin ich traurig. Ich weiß nicht, ob ihre Zukunft besser sein wird oder ob sie so sein wird wie jetzt."

Das UNRWA betreut ein Netz von 288 Schulen im Gazastreifen, in denen fast 300.000 Schüler unterrichtet werden.

Kein Frühstück

Tausende dieser Kinder gehen ohne Frühstück zur Schule und haben tagsüber kein Geld für Essen. Da sie nicht ausreichend ernährt sind, können sich viele Kinder nicht richtig auf den Unterricht konzentrieren.

Früher bot das UNRWA in seinen Schulen eine kostenlose Mahlzeit an.

Aufgrund von Haushaltsengpässen wurde das allgemeine Schulspeisungsprogramm im Jahr 2014 eingestellt. Daher gibt das Hilfswerk nur noch in Einzelfällen kostenlose Mahlzeiten aus.

Seit 2014 ist das UNRWA gezwungen, seine Ausgaben im Rahmen einer großen Finanzierungskrise zu kürzen.

Obwohl die Krise schon vorher begann, wurde sie besonders akut, als Donald Trump US-Präsident war. Um sich die Gunst einer extremistischen Pro-Israel-Lobby zu sichern, führte Trump drastische Kürzungen der UNRWA-Hilfe ein.

Seit dem Einzug von Trumps Nachfolger Joe Biden ins Weiße Haus haben die USA eine günstigere Haltung gegenüber dem Hilfswerk eingenommen.

Dennoch sind die US-Beiträge für das UNRWA über einen längeren Zeitraum betrachtet zurückgegangen.

Im Jahr 2022 belief sich die US-Hilfe für das Hilfswerk auf rund 344 Mio. USD. Das ist weniger als die 365 Millionen Dollar, die die USA vor der Ankündigung der Kürzungen durch Trump im Jahr 2018 pro Jahr bereitgestellt hatten.

Schwierigkeiten bei der Finanzierung

Vor diesem Hintergrund sind die finanziellen Schwierigkeiten des UNRWA nach wie vor groß.

Das Hilfswerk bietet fast 6 Millionen palästinensischen Flüchtlingen im besetzten Westjordanland und im Gazastreifen, in Jordanien, Syrien und im Libanon Dienstleistungen wie Gesundheitsversorgung und Bildung an.

Da das UNRWA auf internationale Geber angewiesen ist, hat es für dieses Jahr ein Gesamtbudget von fast 1,75 Milliarden Dollar beantragt. Bis August waren gerade einmal 44 Prozent dieser Summe aufgebracht worden.

Anfang dieses Monats erklärte der Generalkommissar des UNRWA, Philippe Lazzarini, dass das UNRWA 170 bis 190 Mio. USD benötige, "um die Kerndienste bis zum Ende dieses Jahres aufrechtzuerhalten". Weitere 75 Mio. USD werden benötigt, "um unsere lebensrettenden Nahrungsmittellieferungen an mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Gaza fortzusetzen".

Die Arbeitslosenquote im Gazastreifen, der seit 2007 vollständig von Israel blockiert wird, liegt nach den letzten verfügbaren Daten bei 46 Prozent.

Said Khalid, 10, besucht die fünfte Klasse einer UNRWA-Schule im Flüchtlingslager Beach in Gaza-Stadt.

Seine Familie war nicht in der Lage, ihm eine neue Uniform und Schreibwaren zu kaufen, als die Schule nach den Sommerferien wieder begann. Er hat auch kein Geld, um Essen in der Kantine zu kaufen.

"Ich weiß, dass mein Vater nicht böse ist", sagte Said. "Wenn er Geld hätte, würde er mir etwas geben, damit ich zusammen mit meinen Mitschülern etwas kaufen kann. Aber er hat keine Arbeit."

Iyad Zaqout leitet eine Abteilung für psychische Gesundheit im UNRWA.

Er hat beobachtet, dass die Kinder zunehmend zögern, mit Beratern über die Auswirkungen der Armut zu sprechen. "Manche Kinder schämen sich, wenn sie erzählen, dass ihre Familien unter harten Bedingungen leben", sagt er.

Sarah Jaber, 9, ist eine Schülerin der vierten Klasse im Flüchtlingslager Jabalia. Ihr Vater ist von Beruf Schreiner, aber seit einigen Jahren arbeitslos.

"Ich frage den Lehrer immer, ob ich in den Pausen im Klassenzimmer bleiben kann", sagt sie. "Ich möchte nicht sehen, wie andere Schüler in den Kantinen einkaufen. Das macht mich traurig."  Quelle


Ein Schild mit dem Namen der Universität, das an einer niedrigen Steinmauer angebracht ist.

Palestine Writes kämpft gegen Zensuraufrufe

Nora Barrows-Friedman - 18. September 2023 - Übersetzt mit DeepL


Die Universität von Pennsylvania distanziert sich von dem Literaturfestival Palestine Writes. Organisatoren und Bürgerrechtsgruppen fordern, dass die UPenn-Verwaltung nicht auf antipalästinensische Forderungen eingeht. (Universität von Pennsylvania)


Bürgerrechtler und Organisatoren eines palästinensischen Festivals, das in diesem Jahr an der Universität von Pennsylvania stattfand, fordern die Universität auf, die Veranstaltung trotz der unerbittlichen Angriffe gegen sie fortzusetzen.

In dieser Woche finden im Rahmen des Literaturfestivals "Palestine Writes" Schriftsteller, Künstler und Kulturschaffende aus Palästina und der ganzen Welt statt, darunter der Historiker Salman Abu Sitta, die Autorin Suad Amiry, der Rockstar Roger Waters, der mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Schriftsteller Viet Than Nguyen, der CUNY-Professor Marc Lamont Hill und viele andere.

Große antipalästinensische Lobbygruppen, darunter die Anti-Defamation League, die Jewish Federation, StandWithUs und die Zionist Organization of America, haben diffamierende Angriffe auf das Festival und seine Redner gestartet und behauptet, dass jüdische Studenten auf dem Campus durch die Veranstaltung gefährdet würden.

Die Behauptung, dass die Unterstützung der Rechte der Palästinenser gleichbedeutend mit antijüdischer Bigotterie sei, ist eine von den Organisationen der Israel-Lobby verbreitete Standardtrophäe. Diese Behauptung zielt einzig und allein darauf ab, den Aktivismus zum Schweigen zu bringen und die Diskussion über Israels Menschenrechtsbilanz zu stören.

"Wir sind zwar nicht überrascht von einer solchen Kampagne, die uns diskreditieren und verunglimpfen will, sehen uns aber gezwungen, darauf zu reagieren", erklärte die Schriftstellerin Susan Abulhawa, die Leiterin des Festivals, in einem offenen Brief.

Es ist besonders ärgerlich und beleidigend - wenn nicht sogar verleumderisch - zu behaupten, dass wir eine Bedrohung für die jüdischen Studenten auf dem Campus darstellen", so Abulhawa, die im Namen der Festivalorganisatoren schrieb.
Am 12. September gaben hochrangige UPenn-Verwaltungsbeamte eine Erklärung ab, in der sie sich von dem Festival Palestine Writes distanzierten.

"Während auf dem Festival mehr als 100 Redner auftreten werden, haben viele tiefe Bedenken über mehrere Redner geäußert, die eine dokumentierte und beunruhigende Geschichte des Antisemitismus haben, indem sie in einer Weise sprechen und handeln, die jüdische Menschen verunglimpft", schrieben die Administratoren.

"Wir verurteilen Antisemitismus unmissverständlich - und mit Nachdruck - als etwas, das unseren institutionellen Werten zuwiderläuft.

In ihrer Antwort forderte die Bürgerrechtsgruppe Palestine Legal die Verwaltung auf, "die Bemühungen, die Konferenz und die Teilnehmer zu verleumden, öffentlich zurückzuweisen und stattdessen die Rechte der Palästinenser auf eine künstlerisch und intellektuell anspruchsvolle kulturelle Feier auf dem Campus zu unterstützen".

"Durch die Wiederholung der Schlussfolgerungen von Konferenzgegnern, die Konferenzteilnehmer fälschlicherweise als Antisemiten verunglimpfen, weil sie die palästinensische Freiheit und Gleichberechtigung unterstützen, macht sich Penn schuldig, den antipalästinensischen Rassismus fortzusetzen, der den Behauptungen dieser Kritiker zugrunde liegt", erklärte Palestine Legal.
"Die Verquickung von Kritik an Israel mit antijüdischen Gefühlen ist eine müde alte Taktik, die zurückgewiesen werden sollte. Die Behauptung, dass jüdische Studenten in Gefahr seien, körperlich verletzt zu werden, untermauert zudem schädliche Stereotypen über palästinensische, arabische und muslimische Studenten.

Die Bürgerrechtsgruppe forderte die Universität auf, die Veranstaltung nicht nur zuzulassen, sondern auch davon abzusehen, "der Veranstaltung zusätzliche Belastungen aufzuerlegen, einschließlich Sicherheitsgebühren, bürokratische Hürden und Überwachung."

Palestine Legal warnte die UPenn, dass ein Einlenken auf die Forderungen nach verstärkter Kontrolle und Überwachung nicht nur die akademische Freiheit und die Redefreiheit verletzen würde, sondern die Universität auch für Bundesklagen anfällig machen könnte.

"Penn kann Palästinenser und Unterstützer der palästinensischen Rechte nicht diskriminieren, nur weil Israel-Apologeten sie nicht auf dem Campus haben wollen", erklärte die Anwältin von Palestine Legal, Radhika Sainath.

"Sie versuchen hier, das zu tun, was Israel den Palästinensern vor Ort antut, und das Gesetz lässt das einfach nicht zu."

Es ist nicht das erste Mal, dass antipalästinensische Organisationen versucht haben, eine Veranstaltung an der UPenn zu verhindern.

Im Vorfeld einer von Studenten organisierten Konferenz über die Boykott-, Desinvestitions- und Sanktionskampagne (BDS) für die Rechte der Palästinenser im Jahr 2012 behauptete das Israel Action Network, das von der Jewish Federation of Greater Philadelphia angeführt und vom israelischen Konsulat unterstützt wurde, dass die Veranstaltung "Intoleranz auf dem Campus" fördern würde.

Die auf dem Campus ansässige israelische Interessengruppe Hillel beschuldigte die Konferenz, Israel zu delegitimieren", und Großspendern der Universität wurde gedroht, ihre Unterstützung zurückzuziehen, falls die Konferenz stattfinden würde.

Die damalige Präsidentin der UPenn, Amy Gutmann, weigerte sich, ihre Studenten zu verteidigen, die durch diese gut finanzierten Zensurbemühungen angegriffen wurden.

Universitäten mit falschen Behauptungen ins Visier nehmen

Auch die Gesetzgeber haben sich an der Schikanenkampagne gegen das Literaturfestival beteiligt.

Der Abgeordnete Josh Gottheimer aus New Jersey, der in der Vergangenheit Studenten und Lehrkräfte mit falschen Behauptungen über antijüdische Bigotterie verleumdet hat, forderte die UPenn auf, die Redner des Festivals abzusagen.

"Wenn es das Ziel der Universität ist, gegenseitiges Verständnis zu fördern und Studenten zusammenzubringen, wird sie scheitern, solange Antisemiten und Anti-Israel-Befürwortern eine Plattform gegeben wird, um Hass zu verbreiten", so der Gesetzgeber.

Gottheimers andere Zielscheibe ist die Princeton University, wo ein Kurs über die "Entkolonialisierung der Traumastudien" Jasbir Puars Buch "The Right to Maim: Debility, Capacity, Disability" auf dem Lehrplan steht. Puars Buch dokumentiert, wie Israel den Palästinensern absichtlich schwere Verletzungen zufügt.

Im Laufe des Sommers forderten israelische Lobbygruppen lautstark, das Buch von der Leseliste der Klasse zu streichen.

Ein israelischer Minister schrieb an den Präsidenten von Princeton, Christopher Eisgruber, und beschuldigte die Universität der "Blutverleumdung".

Eisgruber wies in der vergangenen Woche Gottheimers Forderungen und die von Lobbygruppen und israelischen Politikern, das Buch zu verbieten, dankend zurück.

Eisgruber erklärte, Puars Buch werde nicht aus dem Lehrplan gestrichen - auch wenn er sich bemüßigt fühlte zu behaupten, dass seine "letzte wissenschaftliche Veröffentlichung vor der Annahme der Präsidentschaft eine Verteidigung des Zionismus [Israels Staatsideologie] war".

"Ahistorisch"

Die Organisatoren des Festivals "Palestine Writes" halten die Versuche der Israel-Lobbygruppen, die vorgestellten Redner als antijüdische Fanatiker zu diffamieren, nicht nur für falsch, sondern auch für gefährlich.

"Es überrascht nicht, dass der ursprüngliche Brief [der ADL und der Jüdischen Föderation] von 'anti-israelischer Voreingenommenheit und Antisemitismus' spricht, als ob dies austauschbare Konzepte wären", schreibt die Schriftstellerin Susan Abulhawa in ihrem offenen Brief.

"Letzteres ist eine Form der religiös begründeten Bigotterie mit einem Erbe an Gewalt und tiefem Schaden, während Ersteres eine völlig legitime und notwendige Kritik an einem Siedlerkolonialstaat mit einer der schlechtesten Menschenrechtsbilanzen der Welt ist, der glaubhaft Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, einschließlich des Verbrechens der Apartheid, vorgeworfen hat und weiterhin vorgeworfen wird", so Abulhawa weiter.

"Diese einzelnen Palästinenser und unsere Verbündeten mit tatsächlichen Antisemiten in einen Topf zu werfen, ist völlig unverantwortlich und gefährlich. Es ist auch eine Beleidigung für die Intelligenz Ihrer Universitätsgemeinschaft".

"Wir lehnen diese zynische, finstere und ahistorische Verquickung von Bigotterie mit der moralischen Ablehnung der Kriminalität eines fremden Staates kategorisch ab, zumal die meisten von uns Opfer dieses Staates sind", heißt es in dem Schreiben weiter. "Es ist beunruhigend, dass die Universität diese Verquickung blindlings akzeptiert hat, ohne sie zu hinterfragen oder zu kommentieren".  Quelle und mehr

Der Jugendverband "Save the Future" organisierte ein Musikfestival in Gaza. (Foto: Mahmoud Ajjour, The Palestine Chronicle)
 

Rettet die Zukunft" feiert die palästinensische Kultur und Musik - FOTOGALERIE


Von Mitarbeitern des Palestine Chronicle -  17. September 2023  - Übersetzt mit DeepL


Mit ihren schwarz-weißen Tüchern, Keffiyeh und traditioneller palästinensischer Kleidung nahmen zahlreiche junge palästinensische Talente an dem Konzert "Save the Future" in Gaza-Stadt teil.

Die Veranstaltung wurde von der Jugendvereinigung "Save the Future" in Zusammenarbeit mit dem Fonds der Vereinten Nationen organisiert und fand am Samstag in der YMCA-Zentrale in Gaza-Stadt statt.

 



Das Konzert stand ganz im Zeichen palästinensischer Musik, Poesie und traditioneller Tänze und erinnerte an die reiche und vielfältige palästinensische Kultur und Musik.  Fotos >>>

 

Der saudische Außenminister Faisal bin Farhan hält eine gemeinsame Pressekonferenz mit seinem iranischen Amtskollegen in Riad am 17. August 2023.

Saudischer Außenminister:
Zwei-Staaten-Lösung muss wieder in den Vordergrund rücken

Während die USA auf eine israelisch-saudische Normalisierung drängen, sagt Prinz Farhan, es gebe keine Lösung ohne einen unabhängigen palästinensischen Staat


MEE-Mitarbeiter -  18. September 2023 - Übersetzt mit DeepL

Der saudische Außenminister Prinz Faisal bin Farhan al-Saud sagte am Montag, dass es keine Lösung des palästinensisch-israelischen Konflikts ohne einen unabhängigen palästinensischen Staat geben wird.

"Die Zwei-Staaten-Lösung muss wieder in den Vordergrund rücken", sagte er in einer Stellungnahme im staatlichen Fernsehen.

Die Äußerungen des saudischen Ministers erfolgen im Vorfeld der Generalversammlung der Vereinten Nationen, die in dieser Woche in New York stattfindet und bei der sich die Staats- und Regierungschefs zu einer Woche lang treffen und Reden vor dem internationalen Gremium halten werden.

Anfang dieses Monats reiste eine palästinensische Delegation zu Gesprächen nach Saudi-Arabien, um die Rolle der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) bei einem möglichen Normalisierungsabkommen zwischen Riad und Israel zu erörtern.

Palästinensische Quellen, die mit der Reise vertraut sind, erklärten gegenüber Middle East Eye, dass Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde die vom Königreich aufgeworfenen Fragen erörtern würden, ohne konkrete Forderungen zu stellen.

Eine Quelle sagte gegenüber MEE, dass einige Elemente innerhalb der Palästinensischen Autonomiebehörde ihren früheren Ansatz überdenken, mit dem sie ähnliche Normalisierungsabkommen zwischen Israel und mehreren arabischen Ländern, die unter der Regierung Donald Trump vermittelt wurden, abgelehnt hatten.

"Sie sind der Meinung, dass die Normalisierung mit oder ohne uns stattfindet, also können sie auch davon profitieren, zumindest politisch und finanziell", sagte die Quelle.

Seit Monaten bemühen sich die USA um ein Abkommen zwischen Saudi-Arabien und Israel, das eine Normalisierung der Beziehungen vorsieht - ähnlich wie bei den Abkommen zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain und Marokko.

Saudi-Arabien hat das Angebot, die Beziehungen zu Israel zu normalisieren, seit 2002 zurückgehalten und hält am arabischen Friedensplan fest, der einen unabhängigen palästinensischen Staat im Westjordanland und im Gazastreifen mit Ostjerusalem als Hauptstadt vorsieht.


Im Gegenzug für die Normalisierung der Beziehungen will Saudi-Arabien auch Sicherheitsgarantien von den USA, Hilfe bei der Entwicklung eines zivilen Atomprogramms und weniger Beschränkungen für US-Waffenverkäufe.

In einem arabischen Medienbericht vom Wochenende hieß es, dass Riad die Gespräche mit Israel wegen der rechtsextremen Regierung in Israel, die derzeit von Premierminister Benjamin Netanjahu geführt wird, "pausiert".

Das US-Außenministerium dementierte den Bericht am Sonntag schnell und entschieden und erklärte auf X: "Die Gespräche laufen weiter, und wir freuen uns auf weitere Gespräche mit beiden Parteien."   Quelle

Bahrains Außenminister Abdullatif bin Rashid al-Zayani (links) empfängt seinen israelischen Amtskollegen Eli Cohen in Manama, 3. September 2023

Israelischer Außenminister zu offiziellen Gesprächen in Bahrain

Eli Cohens Reise fällt mit wachsenden Spekulationen über ein bevorstehendes Normalisierungsabkommen zwischen Israel und Saudi-Arabien zusammen

Von MEE und Agenturen -  3. September 2023 - Übersetzt mit DeepL

Israels Außenminister traf am Sonntag zu Gesprächen mit hochrangigen Beamten in Bahrain ein, wie staatliche Medien berichteten. Es war sein erster Besuch in einem der arabischen Golfstaaten mit Beziehungen zu Israel.

Eli Cohen wurde von einer politischen und kommerziellen Delegation begleitet und soll während seiner zweitägigen Reise sowohl den bahrainischen König als auch seinen Amtskollegen in Manama treffen.

Es ist sein erster offizieller Besuch in einem der Unterzeichnerstaaten des 2020 von den USA vermittelten Abraham-Abkommens, mit dem Israel seine Beziehungen zu Bahrain, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Marokko normalisiert hat.

Cohens Reise findet weniger als zwei Wochen vor dem dritten Jahrestag des Abkommens Mitte September statt.

Obwohl die Beziehungen inzwischen stabil sind, haben Bahrain und die VAE wie andere arabische Golfstaaten in diesem Jahr eine Reihe von Verurteilungen gegen Israel ausgesprochen.

Die Erstürmung der Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem und die Razzien der israelischen Streitkräfte in der Stadt Nablus und dem Palästinenserlager Dschenin im besetzten Westjordanland gehörten zu den israelischen Maßnahmen, die einen Aufschrei in den Golfstaaten auslösten.

Cohens Reise fällt mit zunehmenden Spekulationen über ein bevorstehendes Normalisierungsabkommen zwischen Israel und Saudi-Arabien zusammen, das das Abraham-Abkommen nicht unterzeichnet hat.

Stark gefährdet

Riad und Washington haben Gespräche über die saudischen Bedingungen für Fortschritte bei der Normalisierung geführt, so Personen, die mit den Treffen vertraut sind.

Israelische Pressekommentatoren meinten, diese Bemühungen seien durch die Ankündigung eines Treffens zwischen Cohen und seinem damaligen libyschen Amtskollegen in Rom im vergangenen Monat stark beeinträchtigt worden.

Die Ankündigung löste Proteste in Libyen aus, das Israel nicht anerkennt, und führte zur Entlassung von Najla al-Mangoush als Außenministerin.

Israel bestritt später, dass es die Quelle der Ankündigung gewesen sei.  Quelle

Ein Werbestandbild aus dem "60 Minutes"-Bericht über die israelische Justizprotestbewegung, der am 17. September 2023 ausgestrahlt wurde.
 

60 Minutes" sagt, dass israelische Piloten, die palästinensische Kinder töten, "moralische" Verteidiger der "Demokratie" sind

Die Helden des "60 Minutes"-Berichts über israelische Proteste waren Reservisten, die den Dienst verweigerten. "Wenn man will, dass Piloten fliegen und Bomben und Raketen in Häuser schießen können, weil sie wissen, dass sie dabei Kinder töten könnten, müssen sie das größte Vertrauen in die Leute haben, die diese Entscheidungen treffen", sagt ein Hubschrauberpilot.

PHILIP WEISS - 18. SEPTEMBER 2023 - Übersetzt mit DeepL


Israelische Hubschrauberpiloten, die Raketen in palästinensische Häuser schießen und dabei Kinder töten, handeln nach "moralischen Werten" und im Namen der "Demokratie", so ein Beitrag von "60 Minutes" über Israels Anti-Netanjahu-Proteste, der gestern Abend ausgestrahlt wurde.

Die Helden von Lesley Stahls CBS News-Reportage aus Israel waren vier israelische Reservisten, die an den "Demokratie"-Protesten teilnehmen und sich weigern, unter Netanjahus rechtsextremer Regierung zu dienen. Sie erklärten, dass sie kein Vertrauen mehr in die Moral ihrer Führer haben:

Shira Eting: Ich war Kampfhubschrauberpilot.... Wenn man will, dass Piloten fliegen und Bomben und Raketen in Häuser schießen können, obwohl sie wissen, dass sie dabei Kinder töten könnten, müssen sie das größte Vertrauen in die Menschen haben, die diese Entscheidungen treffen.

Ron Scherf [Kommandeur der Spezialeinheiten]: In die moralischen Werte dieser Menschen.

Shira Eting: Ganz genau.

Stahl widersprach nicht der Behauptung, das Töten palästinensischer Kinder sei eine moralische Handlung.

Israel hat in den letzten Jahren Hunderte von Kindern im Gazastreifen getötet, indem es Raketen auf Wohnhäuser abfeuerte, in denen sich angeblich Widerstandsführer aufhielten. Zahlreiche internationale Menschenrechtsorganisationen haben diese Aktionen als Kriegsverbrechen bezeichnet. Ein früherer Verweigerer, der Pilot Yonatan Shapira, hörte auf, solche Einsätze zu fliegen, weil sein Luftwaffenkommandant ihm sagte, dass Israel niemals dieselbe Politik der "gezielten Tötungen" anwenden würde, wenn sich jüdische Zivilisten in den Wohnhäusern befänden.

In Stahls Bericht wurden die Palästinenser ausgelassen. Sie fragte kurz nach der Besatzung, die in den Forderungen der Demonstranten nicht vorkommt, und Eting gab diese lahme Antwort:

Wenn Sie die Besatzung eines Tages lösen wollen, und ich denke, dass jeder hier das will, dann ist der einzige Weg, sie zu stoppen und zu lösen, sicherzustellen, dass Israel eine Demokratie bleibt.

Aber wieder keine Gegenrede. Keine Erwähnung der Tatsache, dass zahllose Menschenrechtsgruppen festgestellt haben, dass Israel keine Demokratie ist, es kann keine sein; es praktiziert Apartheid. Und nur sehr wenige jüdische Israelis wollen diese Politik umkehren oder die jüdischen Siedler aus den palästinensischen Gebieten abziehen.

Stahl erwähnte nicht die mörderischen Äußerungen der Netanjahu-Minister Itamar Ben Gvir und Bezalel Smotrich gegenüber Palästinensern. Ja, Stahl bezeichnete sie als rassistisch, berichtete aber nicht über ihre Auswirkungen auf die tatsächlichen Palästinenser, die im Westjordanland sterben, während Israel die Siedlungen in Rekordtempo ausbaut.

Der Tenor dieses Berichts war die Behauptung der liberalen Zionisten, dass Israel sich nicht von Demokratien auf der ganzen Welt unterscheidet, die von rechten Demagogen bedroht werden. Und so sind diese kindermordenden Piloten Helden in diesem globalen Kampf.

Omri Ronen: Was in Ungarn und Polen passiert ist, wird hier nicht passieren.

Lesley Stahl: Es gibt einen Trend, und der ist weltweit gegen Sie gerichtet.

Shira Eting: Wir werden die Ersten sein, die ihn stoppen.

Lesley Stahl: (lacht) Ihr seid alle entschlossen.

Die jüdischen Vorherrscher werden also die Demokratie für die Welt retten.

Die US-Medien schützen Israel weiterhin vor seinen eigenen Handlungen. Die US-Medien - und Reporter, die vom Zionismus durchdrungen sind - projizieren der Welt weiterhin ein gutartiges Bild einer rechtsgerichteten Apartheidgesellschaft.

P.S. Der erste Teil der "60 Minutes" von gestern Abend war ein Beitrag über den ukrainischen Widerstand gegen die Besatzung, der implizit das Recht der Ukrainer verteidigte, zivile Ziele in Russland anzugreifen. Den Palästinensern wurde dieses Recht von unseren Medien nie zugestanden.  Quelle

 
 

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