Die heutige
Tötung einer 34 Jahre alten Israelin und ihrer 4 Töchter ist in
der Tat tragisch. In den englischsprachigen Zeitungen, in denen
ich nachgeschaut habe, wir davon ausführlich berichtet -- in den
USA durch die NY Times, die Washington Post, den SF Chronicle,
die Chicago Tribune, den Herald Tribune; in England durch den
Independent und den Guardian; in Australien durch den Sidney
Morning Herald (3. Mai); und in Toronto durch den Globe und die
Mail. Im Gegensatz dazu berichtet von den oben genannten
Zeitungen nur die New York Times über die gestrige Tötung eines
8 Jahre alten palästinensischen Jungen durch die IOF. Nach
diesem Vorwort folgen die heutigen Ha'aretz Berichte über beide
Ereignisse.
Jeder Tod ist
tragisch. Aber der Tod einer Israelin und ihrer Kinder muss im
Kontext gesehen werden mit dem palästinensischen Kind, das
gestern getötet worden ist, mit der palästinensischen Mutter von
10 Kindern, die in der vergangenen Woche getötet worden ist, und
mit den Statistiken, die ich vor ein paar Tagen angeführt habe:
d.h., der Monat April sah 59 getötete und 345 verwundete
Palästinenser. Von den 59 Getöteten wurden dabei 45 innerhalb
von 2 aufeinanderfolgenden Wochen zwischen dem 16.-29. April
getötet, was die Tötung von Dr. Rantisi (17. April) mit
einschließt. Heuteabend fügte Israel 4 weitere zu der wachsenden
Gesamtsumme von Palästinensern für den Mai (der gerade erst
begonnen hat) hinzu durch ihre Exekution in Nablus in dem Auto,
in dem sie unterwegs waren. Die IOF waren heuteabend auch damit
beschäftigt, Gebäude im Gaza Streifen zu zerstören und eine
Rakete abzufeuern in das oberste Geschoss eines 15-stöckigen
Gebäudes. Über all dieses darf man nicht vergessen, dass,
während die meisten Israelis ihrem Alltag und ihren täglichen
Pflichten und Vergnügungen (einschließlich der Runde der Letzten
Vier im Basketballturnier) nachgehen, tun dies die Palästinenser
nicht. Sie leiden unter den ständigen Schikanen der IOF und der
Siedler; aber die meisten dieser Vorfälle schaffen es nicht, in
die Medien zu gelangen.
Der Weg zur
Beendigung der Gewalt liegt nicht darin, sie zu eskalieren,
sondern darin, zu versuchen Differenzen über den Weg von
Dialogen und Verhandlungen zu lösen statt der Anwendung von
Gewalt. Dies jedoch erfordert Führer, die sich mehr um
Menschenleben kümmern als um Land. Leider trifft dieses
Kriterium für die meisten israelischen Regierungen, und
insbesonders auf die gegenwärtige, nicht zu. Und da Gewalt
Gewalt verursacht, können wir mit einer israelischen Eskalation
rechnen, welche die ähnliche palästinensische Antwort mit sich
bringt.
Mit traurigen
Grüßen, Dorothy
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Ha'aretz,
Sonntag, 2. Mai 2004
Palästinenser:
IDF tötet 8-jährigen Jungen in Gaza
http://www.haaretz.com/hasen/spages/422395.html
Hebräisch:
http://www.haaretz.co.il/hasite/pages/ShArtPE.jhtml?itemNo=422586
Von Arnon Regular
und Ha'aretz Mitarbeitern
Quelle