Hakara eskortiert Wasser zum nicht
anerkannten Dorf Tel-Arad im Negev
WAFA Palestine News Agency
NEGEV, 14.
Juli 2005
(WAFA) – Wie das Forum Hakara berichtete, wird es am
16. Juli Wasser zu dem nicht anerkannten Dorf Tel-Arad
im Negev eskortieren.
In einer
Verlautbarung machte Hakara deutlich, dass 76.000
Beduinen aus Israel einschließlich 35.000 Kinder und
Kleinstkinder unter einer schwerwiegenden
Wasserverknappung litten. Hakara fügte hinzu, dass die
israelische Regierung die Beduinen aus den nicht anerkannten
Dörfern im Negev als Bürger zweiter Klasse behandle und
ihnen die Grunddienstleistungen wie Wohnung, Bildung,
medizinische Versorgung, Strom, Müllabfuhr und fließendes
Wasser versage.
Hakara äußerte, dass die in kleinen
Ortschaften lebenden jüdischen Nachbarn dagegen einen
Überfluss an Trinkwasser und an Wasser für die
Landwirtschaft hätten.
Forum
Hakara ist ein Zusammenschluss von
Organisationen, die sich für gleiche Bürgerrechte und
Koexistenz im Negev einsetzen und besteht aus dem Council of
Forty (Rat der 40), dem israelischen Komitee gegen
Hauszerstörungen, den Rabbis für Menschenrechte, New
Profile, dem Negev-Koexistenz-Forum, Bustan, dem AIC und
Ta’ayush.
In
Tel-Arad zählt der Jahaleen-Stamm einige
Hundert Beduinenfamilien, welche das Dorfgebiet im
nordöstlichen Negev in Israel beanspruchen, wo sie nach wie
vor Eigentümer beträchtlicher Ländereien sind. Kurz nach
ihrer Vertreibung in den frühen 50er-Jahren zog der Stamm in
das Gebiet östlich von Jerusalem, wo ein Teil von ihnen als
Nomaden lebt, während viele andere Familien sich allmählich
feste Wohnsitze in Dörfern und Gemeinden aufbauten.
Somit
fühlen sich Angehörige dieses Stammes, die ihre Wohnungen
und Ländereien vor Jahren verlassen mussten und seitdem
laufend versuchen, sich wieder anzusiedeln sowie ihr
Leben erneut aufzubauen, als Gejagte und Verfolgte. Männern,
Frauen und Kindern mit ihrem ärmlichen Viehbestand und in
kargen Wohnverhältnissen, denen jegliche Bürgerrechte
abgesprochen werden, und die spüren, dass niemand in diesem
Land sie wirklich haben will, wurde klar gemacht, dass der
Staat Israel sie am liebsten für immer verschwinden sähe.
Zwischenzeitlich wird das palästinensische
Landwirtschaftshilfe-Komitee (PARC = Palestinian
Agricultural Relief
Committee) das Sommerferienlager in
Tel-Arad ab 24. Juli zwei Wochen lang leiten.
PARC
besprach mit Hajj Abu-Mussa, dem Bürgermeister von
Tel-Arad, die Möglichkeit, ein Ferienlager für die
50 Kinder des Stammes im Alter von 4 bis 12 Jahren
durchzuführen. Die meisten von ihnen hatten niemals zuvor an
einem Ferienlager teilgenommen noch die Enge ihres Dorf
jemals verlassen. PARC plant für die Kinder einen
Zoobesuch in Qalqiliya (Westbank), sowie einen
Wochenendaufenthalt in Um-El-Phachem’s new country club.
„Wir
planen während der Wochentage mehrere Aktivitäten mit den
Kindern, wie musizieren, malen, Sport, Spiele - alles, was
uns einfällt, und was wir machen können. Zusätzlich und in
Fortsetzung zum Sommerferienlager planen wir den Bau eines
bescheidenen aber ständigen Zentrums im Dorf“, meinte
PARC abschließend.
15.07.2005,
Übers. v. Gabriele Al Dahouk |