10. 4. 2018
»Israel-Kritik
soll unterbunden werden« - 10.04.2018
- Wer in München über die Lage in Palästina
berichten will, hat es schwer. Der Stadtrat
stellt dafür keine Räume zur Verfügung. Ein
Gespräch mit Nirit Sommerfeld - Der Stadtrat
in München hat im vergangenen Jahr
beschlossen, dass Israel-kritische
Veranstaltungen keine Räume mehr erhalten.
Sie waren von dieser Entscheidung betroffen.
Am 19. Februar wollten Sie im Gasteig über
Ihr Leben berichteten, was mit Hinweis auf
den Stadtratsbeschluss versagt worden war.
Nicht ich war die Veranstalterin, sondern
ein Palästinenser, der in München lebt. Ihm
wurde der Raum speziell für meinen Vortrag
verweigert, der mit dem Titel »Daheim
entfremdet« angekündigt war. Mir wird
unterstellt, dass ich Aktivistin der
Kampagne »Boykott, Disinvestment, Sanctions«
(BDS) sei. Das ist in doppelter Hinsicht
unglaublich. Zum einen, weil es einfach als
Behauptung ins Internet gestellt wurde –
obwohl es gar nicht stimmt. Zum anderen
werde ich damit gezwungen, mich zu BDS zu
äußern, was aber gar nicht Thema meiner
Veranstaltung war.
Es geht darum, jede Form von Israel-Kritik
zu unterbinden. Das Absurde an dem
Stadtratsbeschluss ist, dass man sich gar
nicht mit BDS beschäftigen darf. Ich dürfte
– was ich zwar nicht tun würde – nicht
einmal gegen die Kampagne sprechen.
Auch in anderen Städten werden
Israel-kritischen Veranstaltungen kommunale
Räume verwehrt. Wie beurteilen Sie dieses
Vorgehen vor dem Hintergrund der aktuellen
Ereignisse in Gaza?
Es geht nicht nur um die aktuellen
Geschehnisse in Gaza. Das ist nur die Spitze
des Eisberges. Die jüngsten Ereignisse
zeigen nur, was Israel permanent macht:
Palästinenser einsperren und dezimieren.
Die Solidarität mit Israel wird vollkommen
missverstanden. Kritik an Tel Aviv wird in
die Ecke von Antisemitismus gesteckt, wo sie
gar nicht hingehört.
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Mein Deutschland?
Abi
Melzer
- 2. 10. 2016
„Denk ich an Deutschland in der
Nacht, so werd´ ich um den Schlaf
gebracht“, schrieb vor zweihundert
Jahren der Jude Heinrich Heine, der
genauso wie ich heute, damals von
der Zensur gejagt und verfolgt wurde
und schließlich nach Paris floh, wo
er den Rest seines Lebens
verbrachte, in Freiheit.
Ist es in Deutschland wieder so
weit, dass das Grundgesetz nicht
mehr gilt? Ich war immer stolz auf
unser Grundgesetz, auf Artikel 1 und
Artikel 5. Und nun werden diese
Grundsätze von Politikern,
Kirchenfürsten, Gemeindepräsidenten
und Grünen und Linken
Stadtabgeordneten verletzt, ja in
den Boden getreten. Und nicht nur,
dass diese unwürdigen Vertreter des
Volkes, das tun, andersdenkenden
Menschen, zumal Juden, die
Meinungsfreiheit und Redefreiheit
verbieten, nein, sie sind auch noch
stolz darauf.
Als Jude schäme ich mich für die
Repräsentantin der Juden.
Repräsentantin des Judentums ist sie
wahrlich nicht. Andere sollen sich
aber für die nichtjüdischen
Repräsentanten schämen und sie
beschämen, indem sie dagegen
protestieren. (...)
Wollen wir uns aber von solchen
Rassisten vorschreiben lassen, wie
wir denken und welche
Veranstaltungen erlaubt sein sollen?
Ich verstehe nicht, warum ein
Benefiz-Konzert für die Kinder von
Gaza antisemitisch sein soll. Ich
verstehe nicht, wie man überhaupt
auf so einen Gedanken kommen soll,
wenn nicht die Waffe der
„Antisemitismus-Keule“ da wäre, mit
der man jede Kritik, auch wenn sie
berechtigt ist, gegen Israels
Politik unterdrückt. Dabei sollte in
einer Demokratie auch unberechtigte
Kritik möglich und erlaubt sein. Die
Meinungen sind nach unserem GG frei
und jeder darf seine Meinung frei
äußern.
Darf wirklich jeder seine Meinung
äußern? Mitnichten! Knobloch und
Broder und andere extremistische
Zionisten dürfen alle Bühnen
benutzen. Wir aber, die eine andere
Meinung haben, werden von solchen
Leuten diffamiert und verleumdet und
die Gerichte, die uns schützen
sollten, erfüllen nicht ihre
Pflicht. >>>
Evangelische
Landeskirche in Bayern als
verlängerter Arm der zionistischen
Israellobby
- 1.
10. 2016 - Abi Melzer - Sehr
geehrter Herr Landesbischof
Bedford-Strohm,
vor einer Woche hat der
Kultur-Dezernent der Stadt München
meinen Vortrag über „Antisemitismus
heute“ untersagt und damit Zensur
ausgeübt. Ich wollte über den
hierzulande hysterisierten
Antisemitismus-Vorwurf sprechen und
die Stadt München und die jüdische
Gemeinde haben demonstriert, wie
Recht ich mit meinem Thema hatte.
Ich frage mich, wo Ihre Zivilcourage
war, die Sie vorgeben nach dem
Dritten Reich wieder gewonnen zu
haben. Schon damals hat sich die
Evangelische Kirche dem Naziregime
unterworfen und bei der Judenhetze
mitgemacht und heute machen Sie
wieder mit, indem Sie einer Jüdin
das Reden über die Zustände in Gaza
verboten haben und wegen der
Untersagung meines Vortrags nicht
protestiert haben. Sie verschließen
wieder die Augen vor dem Unrecht und
dem Versucht das Reden darüber zu
unterdrücken.
Schämen Sie sich nicht? Woher nehmen
Sie noch die Chuzpeh, über Freiheit
und Antisemitismus zu reden, wo Sie
selber doch die Unfreiheit fordern
und fördern und Juden wieder
diskriminieren. Der Vorfall heute
und der Vorfall vor einer Woche sind
keine Einzelfälle in München. Schon
vor sieben Jahren hat man den
israelischen Historiker Ilan Pappe
daran gehindert, in München einen
Vortrag zu halten. Es braucht keine
weiteren Beispiele und Beweise für
den hierzulande hysterischen und
feigen Umgang mit dem
Antisemitismus-Vorwurf.
Besonders infam und lächerlich ist
ihr Akzeptieren des absurden und
abscheulichen Vorwurfs der
Präsidentin der Israelischen
Kultusgemeinde München und
Oberbayern, dass der Boykott-Aufruf
israelischer Waren, die in der
besetzten Westbank produziert
werden, gleichzusetzen sei mit der
Nazi-Parole „Kauft nicht bei Juden“.
>>> |
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1. 10. 2016
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Tabuisierung von Meinungsäußerung
-
Abi Melzer - Ein offener Brief zur
Auseinandersetzung zwischen dem
jüdischen Publizisten Abi Melzer und
der Präsidentin der jüdischen
Kultusgemeinde in München, Charlotte
Knobloch.
Sehr geehrte Frau Präsidentin, Sie
wagen es, mich einen “für seine
antisemitischen Äußerungen
regelrecht berüchtigten Referenten“
zu bezeichnen. Nennen Sie mir einen
einzigen Satz von mir, der
antisemitisch ist, einen einzigen
Satz.
Sie schämen sich nicht, die böse
Beleidigung von Henryk M. Broder zu
benutzen: „Abi Melzer und Hajo Meyer
machen den Adolf“. Zu Hajo Meyer
schrieb Broder er sei ein
„Berufsüberlebender“ weil er es
gewagt hat Auschwitz zu überleben
und kein Zionist zu werden.
Broder macht uns allen seit Jahren
den Joseph, und da dieser nicht so
bekannt ist wie Adolf, muss man
schon hinzufügen, den Joseph
Goebbels. Das scheint Sie aber nicht
zu berühren. Ein zionistischer Jude,
der den Goebbels macht, ist für Sie
allemal sympathischer, als ein
aufrechter Jude, der Unrecht
anprangert.
Und warum mache ich den Adolf? Weil
ich Israels Politik kritisiere! Wie
oft haben Sie schon gesagt, dass
Kritik an Israel erlaubt sei. Gott
sei Dank benötige ich Ihre Erlaubnis
nicht. Das Grundgesetz erlaubt es
mir. Sie würden es mir nie erlauben.
Wie oft haben die Siedler, die Sie
unterstützen, behauptet, dass die
Regierung Israels „nicht legitim“
sei? Das freilich sage ich auch,
nachdem die Regierung die Kontrolle
über diese nationalistischen,
rassistischen und kolonialistischen
Siedler verloren hat. Ich darf an
die Worte von Itzchak Rabin
erinnern, der gesagt hat: „Wir geben
Milliarden von Dollar aus für die
Sicherheit von Siedlungen, die uns
keine Sicherheit geben“. Die
Illegalität wurde
institutionalisiert, wie es die
stellvertretende
Generalstaatsanwältin Sasson gesagt
hat.
Wo waren Sie, als die Siedler von
Gusch Katif 2005 durch die Armee aus
dem Gazastreifen vertrieben wurden
und ihre illegalen Siedlungen mit
gelben Judensternen verließen? War
das nicht auch eine Delegitimierung
und Verhöhnung des Holocaust? Dazu
haben Sie geschwiegen, aber zu
meiner Kritik springen Sie wie von
der Tarantel gestochen auf und
behaupten, ich sei ein Antisemit.
>>>
München
verhindert Vortrag des Juden Abi
Melzer auf Druck der Zionistischen
Lobby
- Abi Melzer - Sehr geehrter Herr
Oberbürgermeister,
ich bin entsetzt und empört darüber,
daß es in einer Demokratie möglich
ist, daß durch Denunziation und
Verunglimpfung alle israelkritischen
Stimmen in der Öffentlichkeit zum
Schweigen gebracht werden können.
Ich bin noch viel mehr darüber
entsetzt, daß jene, die sich dieser
denunziatorischen Praktiken
bedienen, nicht einen einzigen Beleg
für Ihre schwerwiegenden
Behauptungen vorweisen können, weder
Herr Küppers, weder Frau Knobloch,
weder Frau Meros, noch Herr Quaas.
Ich empfehle Ihnen dringend, alle
diese Schreiben unter diesem
Blickwinkel noch einmal zu lesen.
Die hemmungslose Denunziation, mit
der systematisch Emotionen geschürt
werden, soll dieses erbärmliche
Vakuum gezielt kompensieren.
Diese Praktiken funktionieren
normalerweise nur in totalitären
System, wo bereits das Aussprechen
des Vorwurfs, wie z.B.
„Volksverräter“ oder
„Konterrevolutionär“ zum Ausschalten
des Denunzierten führt. Das
funktionale Aquivalent dazu ist das
denunziatorische
Zauberwort„Antisemitismus“ , das in
aller Regel unverzüglich zur
Vernebelung eines rationalen Blicks
führt. Dieses Wort ist zu einem
Fetisch degeneriert, welches
augenblicklich das limbische System
in Alarmbereitschaft versetzt.
Sobald die israelische Politik
kritisiert wird, erschallt der
Vorwurf wie ein Pawlowscher Reflex.
So schreibt der SZ- Journalist
Hilmar Klute: „ Der
Antisemitismus-Vorwurf funktioniert
wie ein Bewegungsmelder. Jemand muss
nur ein paar Reizwörter kombinieren,
schon bekommt er ihn frei Haus
geliefert. Geht es eigentlich
überhaupt noch um Israel? Oder geht
es vielmehr darum, das böse alte
Lieblingstier der Deutschen an der
Kette durch den Argumentationspark
zu führen: eben jenen
Antisemitismus, von dem ein Großteil
der Publizisten, die derzeit das
Vorgehen Israels verteidigen, mit
der gewohnten Küchenpsychologie
annimmt, dass er in jedem Deutschen
schlummert und nur Anlässe wie den
gegenwärtigen braucht, um sich
loszureißen und auffällig zu werden“
( 13.8. 2014, S. 10).
Erst vor einigen Tagen habe ich
einem sog. Israelfreund geschrieben:
„Das spezifische dieses
denunziantentums besteht hier darin,
daß die rechtmäßigkeit des
antisemitismusvorwurfs sich
keineswegs aus seiner richtigkeit
speist, sondern vielmehr aus seiner
bloßen schwere. Aus diesem grund hat
übrigens adorno, den die
antideutschen mißbrauchen, an einen
äußerst sparsamen gebrauch des
vorwurfs gemahnt. Qua ausruf
legitimiert er sich selbst“. Vor dem
Hintergrund unserer Geschichte löst
er solche enorm starke emotionale
Reaktionen aus, die es quasi
überflüssig machen, ihn überhaupt
auf seine Richtigkeit hin zu
überprüfen. Die hemmungslose
Inflation von Antisemitsmusvorwürfen
trägt aus diesem Grund mittlerweile
totalitäre Züge. >>>
Mehr zum Thema
>>> |
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Die
Zensurversuche in München gehen
munter weiter.
Nachdem unsere Veranstaltung mit dem
Verleger und Publizisten Abi Melzer
am 23. 9. durch Raumentzug - der
Stadt München und von ihr abhängiger
Einrichtungen - verhindert wurde (s.
unsere Presseerklärung im Anhang),
trifft es jetzt sogar das
Benefizkonzert in der Erlöserkirche
am kommenden Freitag.
Mit einem wüsten Rundumschlag (s.
Anhang 2) versucht eine
gewisse, uns schon hinlänglich
bekannte Gabriella Meros , das
Konzert, dessen Erlöse an Kinder im
Gazastreifen gehen sollten, zu
verhindern. Insbesondere wird unsere
Freundin
Nirit Sommerfeld, die
einleitende Gedanken vortragen
sollte, massiv angegriffen.
Ihre
Replik findet sich gleichfalls im
Anhang. (...)
Wir bitten herzlich um Solidarität
und um weitestgehende Verbreitung
dieser Nachricht, so dass dieser
unglaubliche Versuch, unsere
Meinungs- und Informationsfreiheit
zu beschneiden, nicht totgeschwiegen
wird. Bisher ist nämlich unsere
Presserklärung vom Sonntag – soweit
wir das überblicken können – von
keinem Medium berücksichtigt worden!
Jürgen Jung
BIB Geschäftsführerin wird
Redeverbot erteilt
-
bibjetzt - 29. 9. 2016 - Nirit
Sommerfeld: Manchmal sprachlos –
niemals mundtot!
Am kommenden Freitag sollte unsere
Geschäftsführerin Nirit Sommerfeld
eine kurze Rede zur Einführung eines
Benefizkonzertes für Gaza in der
Erlöserkirche München Schwabing
halten, dessen Erlös medico
international zukommen soll. Nun hat
eine kleine Gruppe selbsternannter
Antisemitismusjäger derartig Druck
auf die Kirche gemacht – mit
Verleumdungen und Hasstiraden gegen
sie, aber auch gegen medico
international, Brot für die Welt,
Misereor und andere Personen und
Institutionen, die gar nicht im
Zusammenhang stehen mit der
geplanten Veranstaltung – , dass
Sommerfeld infolge dessen vom
zuständigen Pfarrer ausgeladen
wurde. Das Konzert könne
stattfinden, wenn er an ihrer Stelle
die Einführungsrede hielte; dazu sei
er von höherer Stelle angewiesen,
denn es gebe in der evangelischen
Landeskirche „Vorbehalte gegen ihre
Person“, so der Pfarrer wörtlich.
Welche Vorbehalte, konnte er nicht
sagen. Eine Klärung sei erst zu
einem späteren Zeitpunkt möglich –
jetzt solle doch erst einmal das
Konzert in Ruhe stattfinden können,
das sei doch im Interesse aller.
Bei dem Konzert handelt es sich um
eine Veranstaltung des renommierten
australischen Pianisten Michael
Leslie, bei dem zwischen den
Musikstücken von Bach und Beethoven
die Charta der Menschenrechte von
einem Schauspieler vorgelesen wird.
Leslie sagte gestern das Konzert ab
– mit einer mutigen Begründung:
“ (…) Nach Weisung des
Kirchenvorstandes hat mir Herr
Pfarrer Raabe eine Kompromislösung
für das Konzert am 30.9. dargelegt –
Begrüßung, Musik,
Menschenrechtslesung, Applaus, Ende.
Kein Beitrag von Nirit Sommerfeld.
Die Begründung, dass Frau Sommerfeld
keine einführenden Worte spricht,
lautet: ein Benefizkonzert ist keine
politische Veranstaltung und darf
nicht in eine solche ausarten. Für
mich ist es nicht akzeptabel, dass
in die Gestaltung meines
Benefizkonzertes in dieser Weise
eingegriffen wird. Ich bin nicht
bereit, ein Spielball in
irgendwelchen Machenschaften zu
werden, faule Kompromisse einzugehen
oder gar mir vorschreiben zu lassen,
mit wem ich bei meinen
Benefizkonzerten zusammenarbeite.
Aus diesem Grund sehe ich mich
veranlasst, das Benefizkonzert im
Gemeindesaal der Erlöserkirche
abzusagen. Ich werde es in dieser
Konzeption zu anderer Zeit und Ort
auf jeden Fall aufführen. (…)“
Wie man einführende Worte zu einem
Benefizkonzert für notleidende
Menschen in Gaza sprechen soll, ohne
politisch zu werden, ist uns nicht
ganz klar. Fest steht, dass wir uns
nicht mundtot machen lassen. Nirit
Sommerfeld schreibt: „Ich werde –
wenn auch schweigend – deutlich
machen, was es heißt, mir als
gebürtiger Israelin, als in
Deutschland lebender Jüdin, als der
Gerechtigkeit und der Versöhnung
verpflichtete Demokratin, als
Geschäftsführerin von BIB und nicht
zuletzt als Künstlerin im Jahre 2016
in München den Mund zu verbieten.
Wer immer in der Nähe ist – Euch
alle möchte ich einladen, ab 19 Uhr
meiner kleinen Performance
beizuwohnen vor der Erlöserkirche
München Schwabing, Ungererstraße 17
– schweigend. Ich möchte keinen
Tumult, keinen Streit, kein
Geschrei.“
Michael Leslie wird ebenfalls ab 19
Uhr da sein, ebenso Pfarrer Raabe.
Ab 19.30 Uhr wird es sicherlich
Gelegenheit zum Gespräch geben. BIB
hat bereits eine Klärung mit dem
verantwortlichen Kirchenvorstand und
Vertretern der Landeskirche
verlangt.
Was
ist eigentlich mit München los?
Brief an protestantische Bischöfe
und Pfarrer
- 28. September 2016 - Abi
Melzer (...) mir liegt das Schreiben
von Frau Gabriela Meroz vor und ich
muss gestehen, dass ich mich als
Jude für diese Art Hetze und Hass
schäme, auch wenn sie von einer
offensichtlich durchgedrehten und
unverantwortlichen Jüdin kommt.
Es reicht ihr wohl nicht, mich mit
Dreck zu bewerfen, und mich als
Anti-Israel-Hetzer zu verleumden,
sie hat auch bekannte und
verdienstvolle kirchliche
Organisationen wie „Misereor, Brot
für die Welt und Medico“ in den
Dreck gezogen und sie in die Nähe
von Antisemitismus gerückt, ja mehr
noch, sie als Antisemiten
diffamiert.
Ich will mich nicht zu lang mit
diesen schrägen Ausführungen
aufhalten. Ich habe vo,r am
Wochenende meinen offenen Brief an
die Präsidentin der jüdischen
Gemeinde in München, Frau Charlotte
Knobloch, zu veröffentlichen, in dem
ich auf 14 Seiten detailliert
Stellung nehme zum Skandal in
München, in dem unser Grundgesetz
mit Füssen getreten worden ist.
Heute möchte ich nur so viel sagen:
1992 hat Heinz Galinski, einer der
Vorgänger von Charlotte Knobloch im
Amt des Vorsitzenden des Zentralrat
der Juden in Deutschland, mich vor
Gericht gezerrt wegen genau
denselben Anschuldigungen wie heute,
dass ich nämlich Israel
„delegitimiere“ und ein „Antisemit“
sei. Der brave, kluge, demokratische
und liberale Richter hat die Klage
abgelehnt mit folgenden Worten: „Man
muss nicht Abraham Melzers Meinung
teilen, aber er hat nach unserem
Grundgesetz § 5 das Recht seine
Meinung zu äußern.“ Und an Herrn
Galinski gewandt sagte er: „Und Sie
Herr Galinski, als Vertreter der
Öffentlichkeit, sind verpflichtet
diese Meinung anzuhören. >>>

Solidarität gefordert! Ich werde
diffamiert.
- 28.
September 2016 - Nirit
Sommerfeld - Liebe Freundinnen und
Freunde, wie angekündigt, sollte ich
am kommenden Freitag eine kurze Rede
zur Einführung eines
Benefizkonzertes für Gaza in der
Erlöserkirche München Schwabing
halten, dessen Erlös medico
international zukommen soll. Nun hat
eine kleine Gruppe selbsternannter
Antisemitismusjäger derartig Druck
auf die Kirche gemacht – mit
Verleumdungen und Hasstiraden gegen
mich, aber auch gegen medico
international, Brot für die Welt,
Misereor (!) und andere Personen und
Institutionen, die gar nicht im
Zusammenhang stehen mit der
geplanten Veranstaltung – , dass ich
vom zuständigen Pfarrer ausgeladen
wurde. Das Konzert könne
stattfinden, wenn er an meiner
Stelle die Einführungsrede hielte;
dazu sei er von höherer Stelle
angewiesen, denn es gebe in der
evangelischen Landeskirche
„Vorbehalte gegen meine Person“, so
der Pfarrer wörtlich. Welche
Vorbehalte, konnte er mir nicht
sagen. Eine Klärung sei erst zu
einem späteren Zeitpunkt möglich –
jetzt solle doch erst einmal das
Konzert in Ruhe stattfinden können,
das sei doch in unser aller
Interesse.
Fraglos unterstütze ich die
Durchführung dieses Konzertes, bei
dem übrigens zwischen den
Musikstücken die Charta der
Menschenrechte vorgelesen wird, und
werde am Freitag auch anwesend sein.
Ich werde aber – wenn auch
schweigend – deutlich machen, was es
heißt, mir als gebürtiger Israelin,
als in Deutschland lebender Jüdin,
als der Gerechtigkeit und der
Versöhnung verpflichtete Demokratin,
als Geschäftsführerin von BIB und
nicht zuletzt als Künstlerin im
Jahre 2016 in München den Mund zu
verbieten.
Wer immer in der Nähe ist – Euch
alle möchte ich einladen, ab 19 Uhr
meiner kleinen Performance
beizuwohnen und anschließend das
Konzert um 19:30 Uhr im Großen
Gemeindesaal der Erlöserkirche
München Schwabing, Ungererstraße 17
zu besuchen – schweigend. Ich möchte
keinen Tumult, keinen Streit, kein
Geschrei.
Nach dem Konzert gibt es sicherlich
Gelegenheit zum Gespräch. Ich hoffe,
viele von Euch übermorgen zu sehen,
und grüße – diesmal ziemlich
fassungslos, manchmal sprachlos,
niemals mundtot Nirit Sommerfeld |
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29. 9. 2016

Die
Zensurversuche in München gehen
munter weiter.
Nachdem unsere Veranstaltung mit dem
Verleger und Publizisten Abi Melzer
am 23. 9. durch Raumentzug - der
Stadt München und von ihr abhängiger
Einrichtungen - verhindert wurde (s.
unsere Presseerklärung im Anhang),
trifft es jetzt sogar das
Benefizkonzert in der Erlöserkirche
am kommenden Freitag.
Mit einem wüsten Rundumschlag (s.
Anhang 2) versucht eine
gewisse, uns schon hinlänglich
bekannte Gabriella Meros , das
Konzert, dessen Erlöse an Kinder im
Gazastreifen gehen sollten, zu
verhindern. Insbesondere wird unsere
Freundin
Nirit Sommerfeld, die
einleitende Gedanken vortragen
sollte, massiv angegriffen.
Ihre
Replik findet sich gleichfalls im
Anhang. (...)
Wir bitten herzlich um Solidarität
und um weitestgehende Verbreitung
dieser Nachricht, so dass dieser
unglaubliche Versuch, unsere
Meinungs- und Informationsfreiheit
zu beschneiden, nicht totgeschwiegen
wird. Bisher ist nämlich unsere
Presserklärung vom Sonntag – soweit
wir das überblicken können – von
keinem Medium berücksichtigt worden!
Jürgen Jung
BIB Geschäftsführerin wird
Redeverbot erteilt
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bibjetzt - 29. 9. 2016 - Nirit
Sommerfeld: Manchmal sprachlos –
niemals mundtot!
Am kommenden Freitag sollte unsere
Geschäftsführerin Nirit Sommerfeld
eine kurze Rede zur Einführung eines
Benefizkonzertes für Gaza in der
Erlöserkirche München Schwabing
halten, dessen Erlös medico
international zukommen soll. Nun hat
eine kleine Gruppe selbsternannter
Antisemitismusjäger derartig Druck
auf die Kirche gemacht – mit
Verleumdungen und Hasstiraden gegen
sie, aber auch gegen medico
international, Brot für die Welt,
Misereor und andere Personen und
Institutionen, die gar nicht im
Zusammenhang stehen mit der
geplanten Veranstaltung – , dass
Sommerfeld infolge dessen vom
zuständigen Pfarrer ausgeladen
wurde. Das Konzert könne
stattfinden, wenn er an ihrer Stelle
die Einführungsrede hielte; dazu sei
er von höherer Stelle angewiesen,
denn es gebe in der evangelischen
Landeskirche „Vorbehalte gegen ihre
Person“, so der Pfarrer wörtlich.
Welche Vorbehalte, konnte er nicht
sagen. Eine Klärung sei erst zu
einem späteren Zeitpunkt möglich –
jetzt solle doch erst einmal das
Konzert in Ruhe stattfinden können,
das sei doch im Interesse aller.
Bei dem Konzert handelt es sich um
eine Veranstaltung des renommierten
australischen Pianisten Michael
Leslie, bei dem zwischen den
Musikstücken von Bach und Beethoven
die Charta der Menschenrechte von
einem Schauspieler vorgelesen wird.
Leslie sagte gestern das Konzert ab
– mit einer mutigen Begründung:
“ (…) Nach Weisung des
Kirchenvorstandes hat mir Herr
Pfarrer Raabe eine Kompromislösung
für das Konzert am 30.9. dargelegt –
Begrüßung, Musik,
Menschenrechtslesung, Applaus, Ende.
Kein Beitrag von Nirit Sommerfeld.
Die Begründung, dass Frau Sommerfeld
keine einführenden Worte spricht,
lautet: ein Benefizkonzert ist keine
politische Veranstaltung und darf
nicht in eine solche ausarten. Für
mich ist es nicht akzeptabel, dass
in die Gestaltung meines
Benefizkonzertes in dieser Weise
eingegriffen wird. Ich bin nicht
bereit, ein Spielball in
irgendwelchen Machenschaften zu
werden, faule Kompromisse einzugehen
oder gar mir vorschreiben zu lassen,
mit wem ich bei meinen
Benefizkonzerten zusammenarbeite.
Aus diesem Grund sehe ich mich
veranlasst, das Benefizkonzert im
Gemeindesaal der Erlöserkirche
abzusagen. Ich werde es in dieser
Konzeption zu anderer Zeit und Ort
auf jeden Fall aufführen. (…)“
Wie man einführende Worte zu einem
Benefizkonzert für notleidende
Menschen in Gaza sprechen soll, ohne
politisch zu werden, ist uns nicht
ganz klar. Fest steht, dass wir uns
nicht mundtot machen lassen. Nirit
Sommerfeld schreibt: „Ich werde –
wenn auch schweigend – deutlich
machen, was es heißt, mir als
gebürtiger Israelin, als in
Deutschland lebender Jüdin, als der
Gerechtigkeit und der Versöhnung
verpflichtete Demokratin, als
Geschäftsführerin von BIB und nicht
zuletzt als Künstlerin im Jahre 2016
in München den Mund zu verbieten.
Wer immer in der Nähe ist – Euch
alle möchte ich einladen, ab 19 Uhr
meiner kleinen Performance
beizuwohnen vor der Erlöserkirche
München Schwabing, Ungererstraße 17
– schweigend. Ich möchte keinen
Tumult, keinen Streit, kein
Geschrei.“
Michael Leslie wird ebenfalls ab 19
Uhr da sein, ebenso Pfarrer Raabe.
Ab 19.30 Uhr wird es sicherlich
Gelegenheit zum Gespräch geben. BIB
hat bereits eine Klärung mit dem
verantwortlichen Kirchenvorstand und
Vertretern der Landeskirche
verlangt.
Was
ist eigentlich mit München los?
Brief an protestantische Bischöfe
und Pfarrer
- 28. September 2016 - Abi
Melzer (...) mir liegt das Schreiben
von Frau Gabriela Meroz vor und ich
muss gestehen, dass ich mich als
Jude für diese Art Hetze und Hass
schäme, auch wenn sie von einer
offensichtlich durchgedrehten und
unverantwortlichen Jüdin kommt.
Es reicht ihr wohl nicht, mich mit
Dreck zu bewerfen, und mich als
Anti-Israel-Hetzer zu verleumden,
sie hat auch bekannte und
verdienstvolle kirchliche
Organisationen wie „Misereor, Brot
für die Welt und Medico“ in den
Dreck gezogen und sie in die Nähe
von Antisemitismus gerückt, ja mehr
noch, sie als Antisemiten
diffamiert.
Ich will mich nicht zu lang mit
diesen schrägen Ausführungen
aufhalten. Ich habe vo,r am
Wochenende meinen offenen Brief an
die Präsidentin der jüdischen
Gemeinde in München, Frau Charlotte
Knobloch, zu veröffentlichen, in dem
ich auf 14 Seiten detailliert
Stellung nehme zum Skandal in
München, in dem unser Grundgesetz
mit Füssen getreten worden ist.
Heute möchte ich nur so viel sagen:
1992 hat Heinz Galinski, einer der
Vorgänger von Charlotte Knobloch im
Amt des Vorsitzenden des Zentralrat
der Juden in Deutschland, mich vor
Gericht gezerrt wegen genau
denselben Anschuldigungen wie heute,
dass ich nämlich Israel
„delegitimiere“ und ein „Antisemit“
sei. Der brave, kluge, demokratische
und liberale Richter hat die Klage
abgelehnt mit folgenden Worten: „Man
muss nicht Abraham Melzers Meinung
teilen, aber er hat nach unserem
Grundgesetz § 5 das Recht seine
Meinung zu äußern.“ Und an Herrn
Galinski gewandt sagte er: „Und Sie
Herr Galinski, als Vertreter der
Öffentlichkeit, sind verpflichtet
diese Meinung anzuhören. >>>

Solidarität gefordert! Ich werde
diffamiert.
- 28.
September 2016 - Nirit
Sommerfeld - Liebe Freundinnen und
Freunde, wie angekündigt, sollte ich
am kommenden Freitag eine kurze Rede
zur Einführung eines
Benefizkonzertes für Gaza in der
Erlöserkirche München Schwabing
halten, dessen Erlös medico
international zukommen soll. Nun hat
eine kleine Gruppe selbsternannter
Antisemitismusjäger derartig Druck
auf die Kirche gemacht – mit
Verleumdungen und Hasstiraden gegen
mich, aber auch gegen medico
international, Brot für die Welt,
Misereor (!) und andere Personen und
Institutionen, die gar nicht im
Zusammenhang stehen mit der
geplanten Veranstaltung – , dass ich
vom zuständigen Pfarrer ausgeladen
wurde. Das Konzert könne
stattfinden, wenn er an meiner
Stelle die Einführungsrede hielte;
dazu sei er von höherer Stelle
angewiesen, denn es gebe in der
evangelischen Landeskirche
„Vorbehalte gegen meine Person“, so
der Pfarrer wörtlich. Welche
Vorbehalte, konnte er mir nicht
sagen. Eine Klärung sei erst zu
einem späteren Zeitpunkt möglich –
jetzt solle doch erst einmal das
Konzert in Ruhe stattfinden können,
das sei doch in unser aller
Interesse.
Fraglos unterstütze ich die
Durchführung dieses Konzertes, bei
dem übrigens zwischen den
Musikstücken die Charta der
Menschenrechte vorgelesen wird, und
werde am Freitag auch anwesend sein.
Ich werde aber – wenn auch
schweigend – deutlich machen, was es
heißt, mir als gebürtiger Israelin,
als in Deutschland lebender Jüdin,
als der Gerechtigkeit und der
Versöhnung verpflichtete Demokratin,
als Geschäftsführerin von BIB und
nicht zuletzt als Künstlerin im
Jahre 2016 in München den Mund zu
verbieten.
Wer immer in der Nähe ist – Euch
alle möchte ich einladen, ab 19 Uhr
meiner kleinen Performance
beizuwohnen und anschließend das
Konzert um 19:30 Uhr im Großen
Gemeindesaal der Erlöserkirche
München Schwabing, Ungererstraße 17
zu besuchen – schweigend. Ich möchte
keinen Tumult, keinen Streit, kein
Geschrei.
Nach dem Konzert gibt es sicherlich
Gelegenheit zum Gespräch. Ich hoffe,
viele von Euch übermorgen zu sehen,
und grüße – diesmal ziemlich
fassungslos, manchmal sprachlos,
niemals mundtot Nirit Sommerfeld
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